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Lieber tot als Gflavin.

Formosa- Frauen töten sich.

London  , 2. November. Nach den letzten Meldungen aus Baikoku auf der Insel Formosa   sind durch die Kopfjägerrevolte rund 40 Ja­paner und Eingeborene getötet worden. Die Straf expedition berichtet, daß die Frauen der Auf­ständischen in Majsen Selbstmord begingen, um nicht in die japanische Gefangenschaft zu geraten. Allein in der Ortschaft Mahebo seien 108 Frauen und Töchter der Rebellen tot aufgefunden worden.

Die Strafexpedition.

Tokio   über London  , 3. November. Ein japanisches Expeditionskorps von 1300 Mann hat in den Bergen von Formosa die aufständischen Eingeborenen mit Ma schinengewehren und leichter Artillerie angegriffen, aber nur Teilerfolge erzielen tönnen. Erkundungs- und Bomben­flugzeuge unterstügten die Operationen Die Verluste der Ein geborenen sind unbekannt. Die Japaner hatten einen Toten und einen Schwerverwundeten.

Bluttat eines Verschmähten.

Ferdinand Brudner: ,, Elisabeth von England"

Deutsches Theater  

Noch immer weiß man nicht, wer Ferdinand Bruckner   ist. Man rät wohl mit einigem Recht auf Theodor Tagger  , den früheren Leiter des Berliner   Renaissance- Theaters. Bon Tagger murde manche im Wiener   meichen Ton geformte Lyrik bekannt, auch eine Psalmen. übersetzung, die das biblische Wort schön nachtlingen ließ, auch ein Theaterstück, das viel von Wedekind borgte, doch wenig Originalität gab. Dann tam plötzlich das Geheimnis Bruckner  , das Berstecken spiel mit einem Talent, das sehr start auffiel. ,, Krankheit der Jugend  " und Berbrecher" murden mit großem Erfolg gespielt. Der rätsel­hafte Bruckner griff tiefer als die übrigen Dramatifer in das Zeit problem. Er schien ein ganz junger Dichter, der die Seelen besessener Erotifer und Schicksalsvagabunden erschloß. Ee fonnte Irrenarzt und scharfer Gesellschaftskritifer sein. Er war vor allem: eine selb ständige Begabung mit sicherem Theaterinstinkt.

Sein Schauspiel Elisabeth von England  " ist mit überlegener Technit aufgebaut. Die Gedanken, die aufgerollt werden, prägen sich erregend dem Gedächtnis ein. Der Mann kennt die Quellen der Geschichte. Es sprudelt dazu noch aus ihm eine blinkende Quelle hellen Geistes. Er eröffnet welthistorische Horizonte, seine Elisabeth ist wohl das lüsterne, alte Weib, aber sie ist auch Landesmutter, Staatsmann und politische Energie. Sie wünscht, daß England der Belt den Frieden schaffe, und sie muß den Krieg führen, weil ihr der Die Braut erfchoffen. Gelbstmordverfuch des Täters. lischen Christenheit, den Weg versperrt. Hebermenschlich ringen der Selbstmordversuch des Täters. mächtigste Kriegsführer, Philipp II.   von Spanien  , Herr der katho­Am Sonntagabend schoß der 35jährige Arbeiter Hans Spanier und die Britin. Soll die Erde vom Fanatismus oder vom Hahn im Flur des Hauses Sophie- Charlotte  - Freigeist regiert werden? Sollen die Gedanken der Bölter vor dem Straße 104 die 19jährige Hausangestellte Lotte Go- Kreuz unterliegen oder sollen fie auferstehen? rouczi nieder und verübte unmittelbar darauf einen

Selbstmordversuch.

Das junge Mädchen war früher bei einer Familie in der Barnimstraße in Stellung. Es hatte dort zum Monatsende ge­fündigt und bei der Witwe Sch, in der Sophie- Charlotte- Straße ein möbliertes Zimmer bezogen. Lotte G. unterhielt seit einiger Zeit zu Hahn Beziehungen. Wegen der ständigen Eifer süchteleien des Mannes fam es aber zu einem ernsten Zer mürfnis und die junge Hausangestellte wollte das Berhältnis wieder lösen. Ganz unerwartet erschien H. am Sonntagabend in der Sophie Charlotte- Straße. Er beabsichtigte eine Aussprache her beizuführen und sich mit seiner Freundin wieder auszuföhnen. Statt dessen fam es jedoch zu erneuten Differenzen. Schließlich bat Hahn das Mädchen, den Abend noch mit ihm zu verbringen. Das Paar verließ gegen 20 Uhr die Wohnung. Wenige Minuten später frachten im Flur des Hinterhauses mehrere Schüsse. Mieter, die sofort hinzueilten, fanden die junge Hausangestellte und den Mann mit fchweren Kopfschüssen bewußtlos auf. Ein Arzt konnte bei dem Mädchen nur noch den Tod feststellen. Eine Kugel mar in den Kopf gedrungen und hatte die Schädeldecke durchschlagen.

Der Täter, der sich ebenfalls einen schmeren, offenbar aber nicht lebensgefährlichen Kopfschuß beigebracht hatte, fand im Westend  - Krankenhaus Aufnahme,

Philipp will die Völker zerkniden, die fritische Bernunft will er

ihnen stehlen. Elisabeth verlangt das Recht der Persönlichkeit und

des Liberalismus.

Ein ungeheurer Zweikampf wird zu Ende gespielt. Es ist ein Theaterkampf, da er jedoch unendlich faßbar und mit förperlichster Deutlichkeit, mit plastischen Worten und ebenso unvergeßlichen Bühnenbildern die Nerven anpact, gerät die Phantasie des Zu hörers in mächtiges Schwingen. Brudner ist ein Regisseur mit inneren Stimmen und Finessen. Deshalb fann er es sich erlauben, dem Regiffeur Hilpert und dem Bühnenbildner Ernst Schütte   genaue und sehr nüzliche Vorschriften zu machen. Der Textdichter braucht nicht durch die Nachgestalter seiner Idee unterstützt oder gar ver­gewaltigt zu werden. Er liefert' jelber, was notwendig ist, durch seine Vision.

Gedächtnisfeier für Arno Holz  .

Lyceum- Club.

Als

Die riesige Bühne wird durch ein Riesentreuz geteilt. Die gegen das katholische Kirchentum wütende Elisabeth und ihr Basallert­schwarm beten auf der Rechten, das spanische Hochamt wird zur Linken gefeiert. Philipp flammert sich an den Getreuzigten als ein stlavischer Diener. Elisabeth holt aus ihrem Gewissen die morali­fchen Werkzeuge, die ihre Untertanen gebrauchen sollen. Philipp stirbt, und als Elisabeth den Plunder der Hofkleider und die brandrote Perücke weggeschleudert hat, um ganz einsam und ganz inbrünstig die Frage nach dem wahren Herzensbedürfnis der Mensch­heit zu stellen, wird durch dichterisch gestaltete Menschen offenbart, was Wirklichkeitsmenschen sind. Gelegentlich zerrinnt die dramatische Rethorit, doch der Ueberfluß ist stets leichter zu beseitigen als Be dankenarmut.

Außer ihrem flugen Kopf besigt Elisabeth noch den sechzig­jährigen Leib, der sich nach der fräftigen Jugend des Lord Effer sehnt. Um diesen föniglichen und weltgeschichtlichen Altmeiberſommer und seine tragischen Folgen zu erläutern, bedient sich Bruckner  wiederum der sexualwissenschaftlichen Gelehrsamkeit. Das tüdische Geheimnis der Geschlechtsdrüsen eignet sich aber mehr für die Unter­suchung ernster Forscher als für dramatische Darstellung. So ent steht auch bei Bruckner   nur eine graufige Pifanterie, sobald diese Dinge abgehandelt werden.

Agnes Straub   spielt die Elisabeth. Sie ist nicht mehr der Star einer Truppe, die ihr jeden Willen ließ und dadurch nur Schaden brachte. Sie ist jest jest eingegliedert in die Zwede der Dichtung. Sie darf sich nicht mehr in einzelne Situationen ver­lieben, fie muß mur vormärts, vorwärts und eine Heroine des Ver­standes spielen, die wohl in Perversität ausgleitet, zum Schluſſe aber doch die Idee einer ganzen Welt an sich nimmt. Daß sie beides bewältigt, Politik und Perversität, daß sie im Boudoir ebenso statt­lich stolziert wie im Staatsrat, daß sie zugleich Mannmeib und Nur­weib sein tann, zugleich psychoanalytisches Objekt und aktiver Gouverän, das verdankt sie ihrem nun wieder methodisch ausge Souverän, das verdankt sie ihrem nun wieder methodisch ausge­mußten imponierenden Talent.

Werner Krauß   variiert die Starrheit des Königs Philipp. Er verbeißt sich nicht in den grellen Theaterbösewicht. Er blüht er. schreckend auf in seinem Fanatismus, ebenso erschütternd verwelft und zerflattert er in der Todesstunde. Seine schauspielerische Kraft läßt Temperament und Technik zusammenarbeiten. Es entsteht eine gemaltige Menschengestalt.

Max Hochdorf  .

zeigte sich als Trägerin der weiblichen Hauptrolle gleichzeitig als cine Tänzerin von großer Begabung; der pielfache Stimmungs­wandel, den ihre Rolle erfordert, blieb immer glaubhaft, mar immer echt durchlebt. Gut war auch der Ausdruck der breiten, weichen Gebärden ihrer Partnerin Iva Langentels, die Rolle des Halewyn tanzte Adreie Jerschick, der als Halewyn die Tragif des verstoßenen Häßlichen und aus dieser Verlassenheit heraus böje Gewordenen zum Erlebnis macht. In der Schar der ,, Edelfräulein" fiel eine ganz große Begabung auf: Liselore Bergmann. Eine Tänzerin, deren Erlebnisfähigkeit in ihrer Stunft unbegrenzt scheint. Sie tangt nicht, fie wird vom Tanz getrieben, ist in ihn verzaubert,

Deffentlichkeit nimmt davon wenig Notiz Keine größere Er Gestern vor einem Jahr starb der Dichter Arno Holz  . Die innerungsfeier mahnt an das Wert des Verstorbenen. Darum ist es begrüßenswert, daß Freunde und Berehrer des Dichters eine Gedächtnisfeier im Lyceum- Club peranstalteten, eine Feier aller­dings, die kaum die größere Masse berührte, und schließlich kommt Sechzehnjähriger erschießt sich aus Liebeskummer. es darauf an, dem toten Dichter Arno Holz   die Popularität 3 In der Grünauer Forst, in der Nähe der Eisenbahn, berschaffen, die der Lebende nicht besaß, den Begriff mit Leben zu losgelöst von Welt und Umwelt, tanzgewordenes Gefühl. Auch

betriebsmertstätten, fanden gegen 6 Uhr abends Spaziergänger einen jungen Mann tot auf. Nach vorgefundenen Papieren handelt es sich um den 16jährigen Bäckerlehrling Bernhard Kleist, der bei seinen Eltern im Hause Baul- Singer- Str. 112 wohnte. Der junge Mann hatte sich erschossen. Auf einem Bettel gab er

an, daß Liebeskummer ihn zu der Tat getrieben habe. Er schwarzen Ladschuhen festlich gekleidet und in seinen Taschen fand

mar mit einem schwarzen Anzug, schwarzen Strümpfen und

man eine Heiratszeitung.

Abflug des Do X   verschoben.

Der für Sonntag angesetzte Start des Flugschiffes Do X   nach Amsterdam   ist infolge der ungünstigen Wetterlage im oberen Rheintal verschoben worden. Mit einem Start ist für heute nicht zu rechnen. Man hofft, daß der Abfiug morgen vor mittag möglich sein wird, falls sich die Wetterlage inzwischen ge­beffert hat.

Die Dorniermerte teilen zur Verschiebung des Starts des Flug, schiffes Do X   auf Montag vormittag folgendes mit: Der vorgesehene Ueberführungsflug des Do X   nach Amsterdam   mußte wegen Sturm. meldungen von der englischen   Küste und Holland   auf Anraten der amtlichen Wetterstation und nach Rücksprache mit den Leitern des Luftschiffbaues Friedrichshafen   verschoben werden. Der lleber führungsflug nach Amsterdam   ist nicht der Start zum Ameritaflug, her erst ab Lissabon   beginnt. Es sind vorher noch Borführungs. flüge in Europa   vorgesehen. Das Flugschiff bleibt starttiar, um sofort nach Eintritt besserer Wetterlage nach Amsterdam   über­geführt zu werden.

5000 Häuser zerstört. Furchtbare Folgen des Erdbebens in Ancona  . Ancona  , 3. November.

Die Feststellungen der Behörden laffen jetzt erst die furchtbaren Folgen des Erdbebens in ihrem ganzen Umfange erkennen. In der Provinz Ancona   allein sind über 5000 Häuser ein. gestürzt oder haben so schwere Schäden erlitten, daß sie abe geriffen werden müssen. Andere erfordern umständliche Stügungs arbeiten. Bon diesen Häusern entfallen 4000 auf Senigallia und 1000 auf Ancona   und die umliegenden Ortschaften.

Krankenhäuser schließen.

Zu hohe Kosten durch ungenügende Belegung. Die städtischen Krankenhäuser sind zur Zeit bei weitem nicht in dem vorgesehenen Ausmaße belegt. Der Magistrat hat sich des halb entschlossen, planmirtschaftliche Maßnahmen zu treffen, durch die die fachlichen und personellen Kosten der Krantenhäuser herab gemindert werden können. Die Anstalt Blankenburg   fowie einzelne Pavillons oder Stationen in den übrigen Krankenhäusern werden im Ausmaß der Unterbelegung vorläufig ftillgelegt. Bertrags­anstalten sollen nur in Höhe der vertraglichen Bindung belegt werden. lleber die Schließung des Krankenhauses in der Gitschiner Straße hat das Bezirksamt Kreuzberg  , wie mitgeteilt, der Bezirks. versammlung bereits eine Borlage zugeleitet.

Das freiwerdene Personal soll, soweit möglich, anderweitig untergebracht werden.

erfüllen.

In fnappen Umrissen entwarf Prof. Otto E. Lessing eine Stizze von dem Werk. Er nannte die Dramen ,, Sonnenfinsternis" und Sozialaristokraten" Dichtungen, für die die deutsche Bühne noch immer nicht reif ist und für die sie weder Mittel noch Bille zur Aufführung befizt. Jenseits der geläufigen, begrifflichen

"

Prägungen wie Naturalismus, Neuromantik oder Expressionismus steht die Lyrik. Der Phantasus" ist mehr als eine Sammlung von Gedichten, er ist ein in sich geschlossenes Weltbild, eine Aus­deutung der Erscheinungen. Ueber dem Theoretiker der Dichtung ist der Dichter vergessen worden; denn der Theoretiker fonnte leicht abgestempelt werden, der Dichter dagegen nicht.

Dann lasen Else Beyer und Resi Langer  . Ein paar fleine Liebesgedichte zerstören die Legende von dem Arno Holz  , der nur fünstlich Verse zusammengefabelt haben soll, Die Einfachheit des Gedankens und des Gefühls findet ihren Ausdruck in der Einfach heit der Form. Ist hier alles auf wehmütige 3artheit gestellt, so bricht in den Daphnisliedern" die große Vitalität des Dichters hindurch, die Freude und die Bejahung des Lebens.

Junge Tänzer in der Volksbühne.

Matinee im Theater am Bülowplay.

―t.

Die zweite Tanzmatinee in der Boltsbühne wurde von einer Gruppe junger Tänzer bestritten, die den verschiedensten Tanz schulen entstammen. Diese jungen Menschen, denen der Glaube an die eigene Persönlichkeit natürlich und notwendig ist, zeigten nicht mur Solotänze, sondern vereinten sich auch zu gemeinsamen Gruppendarbietungen. Im Programm wurde betont, daß es fich hierbei um follettivistische Arbeit handele. Gleichviel, ob es fich um den flotten, spielerischen Auftaftir beginnen" handelte, in dem Senta Hillert Körperbeweglichkeit geschickt und bühnenwirksam zur Schau stellte, oder um ihre Komposition Fremdes Spiel", die erfennen ließ, daß sie solchen größeren Aufgaben doch noch nicht voll gewachsen ist, der Gemeinschafts­Aufgaben doch noch nicht voll gewachsen ist, der Gemeinschafts gedanke siegte über den Einzelwillen, die Gruppe fügte fich dem Wert.

Besonders erfreulich und besonders notwendig war das für murde die Wirkung des Werkes dadurch beeinträchtigt, daß die die große Tanzschöpfung, qlewyn" von Lisa Neŋ. 3war Bühnenbeleuchtung unzureichend funktionierte und das Spiel, das in einer großen Linie ablaufen sollte, infolgedessen in lauter einzelne Bilder zerrissen wurde; trotzdem vermittelte das Werk einen starten Eindrud. Die vlämische Legende von dem miß gestalteten Halewyn, der sich an seinen Spötterinnen blutig rächt, ift pon Lisa Ney in einem echten Tanzipiel nachgeformt worden. Der tänzerisch darstellbare Gefühlsablauf bestimmte die Gestaltung; die äußere Handlung war nur das Gerüft. Dieses richtige Ein­fühlen in die durch den Tanz ausbrüdbaren Werte der Legende verjührte die Komponistin allerdings bisweilen wesentliche Momente des dramatischen Geschehens tänzerisch außer acht zu lassen. Das Lied, das die Opfer lodt, bleibt so nur musif, obgleich es notwendig jebesmal als tänzerisches Motiv an geschlagen werden müßte. Selbst die Tänze mit der zauberhaften Sichel und dem Schwert und die Spiegelizene Halewyns hätten sich betont tänzerisch und sogar nur tänzerisch unter Berzicht auf alle Requisiten, gestalten lassen. In diesen Bunkten bedarf das Werk nach einer Leberarbeitung. Es müßte schließlich die selbstbewußte, technisch begabte, aber im Tänzerischen taum erlebenisfähige Lotte Auerbach einer geeigneteren Rünftlerin Plak   machen. Lifa Neg

auch dazu

ihre Solodarbietungen in dem ersten Teil der Matinee ,,, Geheyt Dertlingen d" und Habanera", hinterließen diesen Eindruck. bietungen von Jo Mihaly  . Hier offenbarte sich eine Künstlerin, Erschütternde menschliche Bekenntnisse permittelten die Dar­die sich in dem Erlebnis der eigenen Persönlichkeit nicht befriedigt nis drängt. Ihre Tänze nannte sie Mütter und Bision eines fühlt, sondern die es zur wahrhaften Gemeinschaft, zum Welterleb­nis drängt. Ihre Tänze nannte sie Mütter" und Bision eines Krieges". Das flingt nicht nur wie die Titel von Kunstwerken der Räthe Kollwig, das war auch Kunst, dem Geiste der Käthe Kollwitz  

verwandt.

Diese Tanzmatinee murde zu einem ungewöhnlich großen und pielseitigen Erlebnis, trotz der noch wenig bekannten Namen der jugendlichen Tänzerinnen und Tänzer. Das Bublitum zeigte fich begeistert.

Tonfilme für die Jugend.

-1z.

Obwohl genügend Filme von der Zensur auch für Jugendliche freigegeben werden, ist es doch ein guter Gedanke, besondere Film­veranstaltungen für Jugendliche zu treffen, mit einem besonderen Programm. Der Mozart Saal   wird jetzt regelmäßig Ton filme für die Jugend, worunter auch Kinder mit inbegriffen sind. aufführen. Die erste Probe am Sonnabend überzeugte von der Swedmäßigkeit des Unternehmens.

Man gab ein sehr reichhaltiges und mannigfach zusammen­gestelltes Programm. Die elementaren Heiterteitsausbrüche zeigten, wie sehr das bewegte Bild und die grotesken Varietékünfte den Geschmack der Jugend treffen. Tierfreundschaft", Marionetten­theater und Lonfilm", Ein Tonfilm aus der Welt des Kakadus" zeigten, daß man das Interesse der jungen dankbaren Gäste richtig eingeschägt hatte. Und dann erst die Trickfilme mit Hußi- Bugi und Micky Maus  ! Diese phantastische Zauberwelt ist ja für die Kinder wie geschaffen: sie sind das modernste Märchen in Aftion. lebendige Clowns, Jongleure und musikalische Excentrics dem Kind mit seinem lebhaften Bewegungsdrange besonders nahe stehen, be­wies auch dieser Nachmittag. Nur vor dem Süßlichen, Ueberfulti­pierten, wie es das Kinderballett ,, Lebendiges Spielzeug"( noch dazu mit englischem Text) bot, sollte man sich in acht nehmen. Aber sonst mar es ein guter Anfang!

Daß

I.

Das beste Bild der Braunschweiger Galerie, Bermeers ,, Mädchen mit dem Weinglas", bleibt im Lande. Das Bild war zum Preise pon 2700 000 Mart von der braunschweigischen Museumsstiftung an den englischen Kunsthändler Duveen verkauft mit dem Borbehalt, daß das Gesamthaus Braunschweig- Lüneburg   und der braun­schweigische Staat dem Verkauf zustimmten. Das braunschweigische Staatsministerium hat jedoch seine Zustimmung verweigert. Das Kunstwert wird also Braunschweig   und Deutschland   erhalten bleiben. Bureden die Bresse hatte einmütig protestiert hilft also, und die notleidende Braunschweiger Galerie wird sich anderweitig helfen müssen.

Sommernachtsfraum" im Ceffing- Theater. Mag Reinbardt wird mit feiner Neuinszenierung von Sommernachtstrau'n ab Freitag im Leifing­Hermann Thimig spielt den Bettel und Richard Theater gaftieren. Romanowsky die Thisbe".

Käte Dorsch hat einen längeren Bertrag mit Dr. Robert Klein abge­Pagnol im Deutschen   Künstlertheater spielen. schlossen. Sie wird als. erite Rolle die Fanny" in dem neuen Wert von

Ballenberg in der Boltsbühne. Die Defraudanten. Komödie in drei aften von Alfred Bolgar, gelangt Anfang Dezember mit Mar Pallenberg in der Hauptrolle in der Bollsbühne zur Uraufführung.