Rr. 51747. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Die Hetze ist tot!
Untersuchungsausschuß über die Berliner ,, Mißwirtschaft" stirbt in Lächerlichkeit Böß noch einmal vernommen Schnüffelei aus parteipolitischer Gehässigkeit
Der Rest der Verhandlung wurde ausgefüllt durch einen Disput über Zuständigkeiten zwischen dem Oberbürgermeister und dem Zeugen Bezirksbürgermeister Dr. Herz( Soz.) vom Verwaltungsbezirk Kreuzberg . Anlaß dazu gab der Tunnelbau des Hotel Excelsior unter der Stresemannstraße nach dem Anhalter Bahnhof . Dr. Herz erhebt dabei gegen die Zentrale den Vorwurf, daß bei der Vorbereitung des bedenklichen Projektes das Bezirksamt Kreuzberg ausgeschaltet wurde. Die Behauptung der Deutschnationalen, daß um der persönlichen Freundschaft des Oberbürgermeisters mit dem Chef des Hauses Excelsior, Geheimrat Elschner, willen der Bau des Tunnels beschleunigt wurde, weist Dr. Böß mit Entrüstung zurüd. Er bezieht sich dabei auf die abschließende Untersuchung des Oberpräsidiums als Aufsichtsinstanz.
Der von den Deutschnationalen feinerzeit im Preußischen| Berlin mit den Hoteliers fich der Ausschuß bis nachmittag mit Canblag beantragte Unterfuchungsausschuß zur Prüfung der Miß- Bagatellfachen beschäftigen mußte. Die Bernehmungen sollten noch wirtschaft in der Berliner Stadtverwaltung stirbt jehl nach seiner einmal gegen die Stadtverwaltung politisches Material liefern. Aber 54. Sigung in Cächerlichkeit. Noch einmal marschierten am die Aktion der Deutschnationalen ist fläglich verpufft. Montag eine Reihe von Zeugen auf, die auf Antrag der Deutschnationalen vorgeladen waren, um mit dem Oberbürgermeister Dr. Böh konfrontiert zu werden. Das peinliche Verhör, das dabei namentlich Abg. Hillger( Dnt.) mit dem Oberbürgermeister anstellte, wirkte aber nicht anders als fleinliche Schnüffelei| So nahmen denn nacheinander am Zeugentisch die Prominentesten des Berliner Hotel und Gastwirtsgewerbes Play: die Herren Pelzer, Generaldirektor Lüpschüß vom Excelsior- Hotel, Lorenz Adlon und Knebel vom Weinhaus Hiller, die sämtlich darüber ausfagen sollten, daß der Oberbürgermeister sie zu sich tonen ließ, um fie zu fchröpfen". Es handelt sich um den Anlauf eines mertvollen Bildes von Mag Liebermann ,, Die Geschwister", das der inzwischen verstorbene Kunsthändler Cassirer der Stadt für 45 000 m. angeboten hatte, um eine Abwanderung des Kunstwertes in das Ausland zu vermeiden. Dr. Böß leitete eine Sammlung in die Wege und soll dabei auch an die genannten Zeugen mit der Aufforderung herangetreten sein, sich mit Spenden zu beteiligen. Er hatte dabei die Idee, das Bild zur Hebung des Fremdenverkehrs" im Foyer der Städtischen Oper aufzuhängen und tatsächlich ist auch so verfahren worden. Nach einiger Zeit wurde es jedoch auf Anraten des Generalintendanten wegen Diebstahlsgefahr entfernt und hängt jetzt in der Stadtbibliothek Nach den Angaben des Oberbürger meisters aber haben die Vertreter des Gastwirtsgewerbes nur einen fleinen Teil der genannten Summe aufgebracht.
Die nicht erschienene Reffamenotiz.
Es ergab sich ferner, daß Herr Belger 500 m. gegeben hatte, Herr Lorenz Adlon 1000 M., und zwar gern, wie er ausdrücklich betonte, weil er ein Interesse an der Kunst im allgemeinen und an Max Liebermann im besonderen hat. Herr Lüpschütz hat für das Excelsior Hotel eine Spende rundweg abgelehnt und Herr Knebel vom Weinhaus Hiller wußte überhaupt von nichts, denn er war um feine Spende gebeten morben. Die Deutschnationalen hatten ferner behauptet, daß Dr. Böß zu einer privaten Veranstaltung in seiner Wohnung bei Pelzer Essen bestellt, dasselbe aber schließlich zu bezahlen„ vergessen habe. Es wurde aber festgestellt, daß der Oberbürgermeister 1924 in Wahrnehmung seiner Repräsentations pflichten als Stadtoberhaupt in den Amtsräumen seiner Dienste wohnung den damals anläßlich einer Musitwoche in Berlin anwesenden Komponisten und Musitern wein Effen gegeben hat, das bei Pelzer bestellt und von diesem auch geliefert wurde. Welger be hauptet, es sei ihm telephonisch von irgendeiner Magistratsstelle das Anfinnen gestellt worden, das Essen zum Eintaufspreis zu liefern. Die hier in Betracht kommenden Beamten aus der Umgebung des Oberbürgermeisters bestreiten jedoch diese Angaben. Belzer hat dann überhaupt teine Rechnung eingereicht, damit man ihn fünftig mit derartigen Anfinnen verschone. In einem anderen Falle hat Beltzer nach einem Wohltätigteitsball im 300 mit von ihm geftifteter Tombola deren Erlös in Höhe von 9300 M. zu einem Drittel notleidenden Künstlern und zu zwei Dritteln der Bolts speisung zur Verfügung gestellt. Er fühlt sich nun dadurch benachteiligt, daß eine über diese Wohltätigteit berichtende Notiz in den Zeitungen nicht erschienen ist.
Also viel Lärm um nichts! Man hatte durchaus den Eindruck, daß um einer unterbliebenen Reffamenotiz willen und vielleicht auch als Nachwirkung des berühmten Flaggenstreites in
W.Seemann
2]
Q.Wöhrle
Internehmer...
Es tam der Tag, wo Bater Eisermann einsah, daß auch er trog seiner Zuschlagmuskeln die Gewalt über Paul und Ludwig verloren hatte. Da beschloß er, von nun an die jüngeren feiner Kinder mit um jo größerer Strenge zu erziehen. Von irgendwoher war der Bibelspruch in seinem Gedächtnis hängen geblieben: Wer seine Kinder lieb hat, züchtigt fie! Nach dieser erhabenen, durch Jahrhunderte geheiligten Leitschnur wollte er fünftighin handeln. Doch noch ehe er dazu tam, seinen Entschluß in die Tat umzusetzen, trat ein Ereignis ein, das sein Borhaben mit einer Handbewegung auswischte wie ein nasser Schwamm eine Kreideschrift.
Dies Ereignis war der Tod seiner Frau.
Nach kurzem Krantenlager starb sie. Ausgelöscht war fie, vermeht wie ein Licht. So still und unbemerkt, wie sie gelebt hatte, so still und unbemerkt war sie hinaus auf die ewige Wanderschaft, und all Geschrei der Kinderfchar rief sie nicht mehr zurüc
Nun sazz Bater Eisermann da mit seinen vielen Rindern und wußte die erste Zeit nicht aus noch ein.
Gut, daß wenigstens Baul und Ludwig so weit waren, aus der Schule zu fommen und irgendeine Arbeit anzunehmen.
Der älteste lief denn auch sofort nach dem Begräbnis der Mutter in eine Fabrit. Er wollte fein Handwert lernen, feine Lehr- und Schinderjahre durchmachen, wie er sagte. Ihn lockte der verhältnismäßig hohe Verdienst als un gelernter Fabritarbeiter. Da gab es alle vierzehn Tage bares Geld in die Hand, und so viel fiel immer ab, als er brauchte, um mit Mädchen und Kollegen auf Rummelplätzen und billigen Varietés fich ein paar fröhliche Stunden zu verschaffen.
Ludwig dagegen wollte ein Handwerk erlernen.
Auf dem Hofe war eine Tischlerwerkstatt, die schon von jung an eine feltsame Anziehungskraft auf ihn ausgeübt hatte. Stundenlang war er bavorgestanden und hatte feine
Dienstag, 4. November 1930
Drei Leipziger Automobiliften erheblich verlegt.
Auf der Berlin - Potsdamer Chauffee ereignete fich an Montagnachmittag ein schweres Autounglid, bei dem drei Personen erheblich verletzt wurden.
Ein Privatauto, das von dem Besizer, dem 50jährigen Kauf. mann Gustav Gamberger aus Leipzig gesteuert wurde, geriet dicht bei Wannsee ins Schleudern und raft gegen einen Baum. Der Wagen wurde zertrümmert und der Führer sowie feine Begleiter, ein junges Ehepaar aus Beipzig, erlitten fomplizierte Brüche und Ropfverlegungen. Die Berunglüdten wurden in das Potsdamer Städtische Krankenhaus übergeführt. Das Automrad mußte abgeSchleppt werden.
Beim Ueberschreiten des Fahrbammes in der Neuen Roß ftraße wurde gestern ber 21jährige Hausbiener Balter Sapilztt aus der Dresdener Straße von einem Lastauto überfahren. Die Räder des schwerbeladenen Fahrzeuges gingen fo unglücklich über den jungen Mann hinweg, daß der Tod auf der Stelle eintrat,
Tausend Häuser eingestürzt.
Hochwasser auch in der Türkei.- Gmyrna verwüffet.
Zum Schluß beantwortete noch ein Vertreter des Staatsministeriums die Anfrage, ob Stadträte oder Staatsbeamte sich Beinahe 1000 Häuser sind bei den Ueberschwemmungen in der als Schiedsrichter betätigen dürfen. Danach dürfen unbesoldete türkischen Hafenstadt Smyrna eingestürzt und die Gesamtziffer Stadträte, die neben ihrem Ehrenamt noch in einem Hauptberuf tätig der von den zusammenstürzenden Mauern Erschlagenen sowie der find, ein Schiedsrichteramt übernehmen. Nur wenn eine solche Erfruntenen steht noch immer nicht feft; bis jetzt konnten erst 100 Schiedsrichtertätigkeit im Zusammenhang mit Dienstobliegenheiten Tote identifiziert werden. Das Waffer stand tagelang so hoch, beftht, hat darüber der Magistratsdezernent zu entscheiden. Unmittel- daß in den Bäckereien nicht gebacken, in den Schlachthäusern nicht bare Staatsbeamte bedürfen zur Ausübung einer solchen schiedsgeschlachtet, in den Zeitungsdrudereien nicht gedrudt werden konnte. richterlichen Tätigkeit der Genehmigung der vorgesetzten Dienststelle, Es trat eine so empfindliche Lebensmittelknappheit ein, sofern es sich um feine ständige Beschäftigung handelt. Es handelt daß unter der Bevölkerung eine Panit ausbeach. Nachdem in den sich hier um den verstorbenen Stadtrat Busch und Regierungs- letzten Oktobertagen der Sturm auf dem Meere nachließ und die direktor Abramowitsch vom Polizeipräsidium. Es ist festgestellt Regenfälle zugleich an Heftigkeit verloren, fonnte das aufgeftante worden, daß in beiden Fällen die llebernahme des Schiedsrichter- Wasser zur See abfließen, und die Stadt tehrt jeht wieder zu ihrem amtes amtlich nicht zu beanstanden ist. normalen Leben zurüd.
In furzer nichtöffentlicher Sigung beschloß hierauf der Ausschuß einstimmig, die Beweiserhebung abzuschließen. Das Plädoyer des Berichterstatters foll erst Anfang Januar stattfinden.
Damit haben die Untersuchungen des Ausschuffes zur Prüfung der Mißwirtschaft in Berlin ein unrühmliches Ende gefunden. Sie waren nicht objektiv. Parteipolitische Gehäffigkeit haben ihnen den Stempel aufgedrückt und in entstellender, demagogischer Weise haben die Reaktionäre aller Schattierungen aus ihnen ihr trübes Material geschöpft, mit dem fie im September den Reichstagswahlkampf gegen die Gemeinwirtschaft und gegen die Sozialdemokratie führten.
Bo fann Berlin noch sparen?
Magiftrat in größten Gorgen. Defizit fchon weit über 20 Millionen.
In einer außerordentlichen Sihung begann gestern der Magifirat die Beratung des Nachtragshaushalts, die am fommenden Mittwoch fortgesetzt werden soll. Man ist bestrebt, weitere Einsparungen an dem Notetat zu machen. Berlins Finanzlage ist außerordentlich ernst. Durch die dauernd steigenden Wohlfahrtslaffen und den Rückgang der Konjunktursteuern ist das Defizit auf weit über siebzig Millionen Mark angewachsen.
Im Etat sollen alle Posten, die bis jetzt noch nicht verausgabt worden sind, gestrichen werden. Es handelt sich hierbei aller dings meist um nur geringere Beträge. Heute findet eine Befprechung über die Gesamtlage mit den Bürgermeistern der einzelnen Bezirke statt.
1 Nase an die blinden verstaubten Scheiben gedrückt, um dem alten Meister zuzusehen, der kunstgerecht allerlei Möbel baute. Das war ein Handwerk, das dem Jungen gefiel. Das war anders, als alte Schuhe flicken! Das war tnifflig und wert, daß man es lernte! Deshalb stand es in ihm feft: ich will Tischler werden!
Als er nun aus der Schule tam, erklärte er dem Vater mit seiner hellen Knabenstimme: ,, Bater, du sagst doch immer, Handwerk habe goldenen Boden!"
,, Hat es auch, Ludwig! Willst du etwa Schuhmacher werden?"
Der Knabe schüttelte energisch den Kopf: ,, Nein, Vater, Schuster , das ist so dreckig!"
"
Da ging der Alte hoch wie von einer Ahle gestochen. Rot vor 3orn schrie er: Was sagst du? Schuster ? Willst du Lausebengel mein ehrbares Handwert beleidigen?" und er suchte nach dem Spannriemen, um nach Ludwig zu schlagen. Doch der Junge mich feinen Schritt zurück. Furchtlos jah er dem zornigen Mann ins Geficht: Es ist wahr, was ich fage, Bater. Ich mag nicht immer den Geruch von fremden Füßen in der Nase haben! Nicht immer alte Schlurpen flicken!"
,, Was verstehst du schon davon, Junge! Du denkst nicht an die neuen Stiefel, die man machen kann. Es gibt doch nicht nur Flickarbeit!"
,, Ganz egal!" sagte Ludwig. Ich will nicht. Ich möchte Tischler werden. Du kennst doch den Meister, der im Hof hinten seine Werkstelle hat
Ach so, der? Na, der wird gerade auf' nen Lausejungen wie dich gewartet haben
,, Es kommt auf einen Versuch an!" sagte Ludwig und lief aus dem Laden.
Freilich, vor der Werkstatt wurden seine Schritte mertlich langsamer, und als er gar drin stand, klopfte ihm das Herz bis zum Hals herauf und er brachte fein Wort heraus.
Der Meister schaute ihn eine Weile über die Brille hinmeg an. Seine Miene war nicht besonders einladend.
"
Was will Er hier?" schnaubte er schließlich.
Ich will... ich will... ich will..." stotterte Ludwig. Aber da war es mit seinen Sprachschäzen bereits zu Ende. Was willst du, Junge?"
Die Stimme des Tischlermeisters war bei der zweiten Frage bedeutend schärfer geworden. Sie flang beinahe wie eine Drohung.
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Gasexplosion bei der Ruhrchemie.
Drei Arbeiter schwer verletzt.
Sterkrade , 3. November. Bei der Ruhrchemie 2-6. im Holtener Bruch bei Sterkrade sind furz hintereinander zwei Kofsgasexplosionen erfolgt, durch die das Dach der Halle vollkommen abgedeckt, die Mauern zum Teil und alle Fensterscheiben der Halle sowie in der nächsten Umgebung zertrümmert wurden. Ein Arbeiter wurde da bei schwer, zwei weitere wurden leicht verlegt.
Der Werffeuerwehr gelang es, den Brand einzudämmen und durch Absperrung der Gaszuleitung vom Gasometer jede weitere Gefahr zu beseitigen. Die Ursache der Explosionen ist noch nicht geflärt.
Die nächste Stadtverordentenfihung findet am fommenden Donnerstag, dem 6. November 1930, statt. Beginn der Be ratungen um 16% Uhr. Auf der reichhaltigen Tagesordnung steht u. a. die Beratung von Grundstücsankäufen zur Durch
führung der Untergrundbahnbauten. Berichterstatter ist der sozialdemokratische Stadtverordnete Schäfer, für die sozialdemokratische Fraktion spricht Stadtverordneter Robinson. Frattion spricht Stadtverordneter Robinson.
Wieder Anfliegen des Flughafens Dresden- Heller. Der Reichs. perkehrsminister hat nunmehr den Luftfahrtunternehmen das Anfliegen des Flughafens Dresden- Heller im planmäßigen Luftverkehr bis auf weiteres mit folgenden Flugzeugmustern gestattet: Junkers F 13 , Junters G 24 mit Bremsen, Bayerische Flugzeugwerke M 18 und Fotter F VII. Andere Flugzeugmuster dürfen im planmäßigen Luftverkehr in Dresden nicht landen.
Eigentümlicherweise gab gerade diese Härte und Strenge Ludwig Mut, weiterzusprechen und sein Anliegen vorzubringen. Der Meister hörte ihn ruhig an und sagte dann:„ Na, da soll erst mal dein Vater zu mir rüberkommen!" Ludwig stürmte über den Hof zurück und in den Laden. ,, Bater! du sollst zu dem Meister kommen!" rief er freudig.
,, Gleich!"
Doch bevor Eisermann von seinem Schusterschemel aufstand, nahm er erst einen tüchtigen Schluck aus der Flasche und hielt sie dann prüfend gegen das Licht, um sich zu vergewiffern, ob noch genügend Nachfuhr darin sei. Erst dann ließ er sich von seinem Jungen in die Werkstatt führen. ,, Guten Tag!" sagte er freudig beim Eintreten. ,, Tag!" tlang es mürrisch zurüd.
Da stand nun der Schuhmachermeister an der Hobelbank, schneuzte, um seine erste Verlegenheit loszuwerden, ziemlich laut die Nase, schneuzte sie mehrfach und schaute dann intereffiert dem Tischler zu, der einen alten Stuhl leimte, ganz in die Arbeit vertieft und seinen Besuch überhaupt nicht beachtend.
Eisermann wurde das Schweigen unheimlich. Nur um etwas zu sagen, plagte er schließlich heraus: Interessanter Beruf das, die Tischlerei, gerade wie die Schuhmacherei!"
Da stellte der Tischler den Leimtopf mit einem harten Rud hin, als hätte er einen unsichtbaren Schlag bekommen, und sah Eisermann betroffen an. Protestierend schüttelte er den Kopf und sagte, jedes Wort aus der tiefsten Stelle des Kehlkopfs herholend: Das hier... das ist Kunst... Kunsthandwerk! Mancher lernt es nie!"
,, Schuhmacherei ist auch Kunsthandwerk!" brauste Eisermann auf. Auch das lernt mancher nie, einen Schuh nach Maß zu machen!"
Doch das flang schon halb wie eine Entschuldigung. Der Tischler marf ihm nur einen verächtlichen Seitenblick zu und leimte weiter an seinem Stuhl. Schließlich sagte er: Wir wollen uns nicht streiten! Handwerk ist Handwerk! Jeder lobt das seine! Ich frage nun, will Er mir seinen Jungen in die Lehre geben? Bin zwar ein alter Mann und weiß nicht, ob ich solch einem jungen Dachs das Handwerf überhaupt noch beibringen kann. Aber sein Junge gefällt mir...
( Fortsetzung folgt.)