Rr. 517 47. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Dienstag, 4. November 1930
Preissenfung- Lohnschutz- Kürzere Arbeitszeit.
Wilhelm Eggert vom ADGB . über Wirtschaftskrise und Arbeitnehmerschaft.
Genosse Eggert vom Bundesvorstand des ADGB . hat| im Berlauf der ansteigenden Konjunktur die Preise schneller steigen| feinen anderen Weg als die Verkürzung der Arbeitszeit! Darum gestern abend im Rundfunk in eindrucksvoller Weise die Wege zur Linderung der Wirtschaftskrise und zur Milderung der Arbeitslosigkeit aufgezeigt. Wir heben folgende Gedankengänge hervor:
als die Löhne. Dadurch wird die Produktivgüterindustrie zu einer Entwicklung angeregt, der die reale Grundlage, nämlich die Nach frage nach Konsumgütern, zu deren Produktion die Produktivgüter gebraucht werden, allmählich entzogen wird. Es tritt eine lleberaffumulation von Kapital in der Produktivgüterindustrie ein, die start dazu beiträgt, wieder eine Krise zu entfesseln. So geht es also nicht.
Soll eine wirkliche Gesundung der Wirtschaft eintreten,
follte eine vierzigstündige Arbeitszeit, die am zwed mäßigsten auf nur für Tage verteilt würde, für die Dauer der Krise geseglich durchgeführt werden Ferner sollten Reichsbahn und Reichspoft vorübergehend während der Notzeit ihr Perfonal um 10 Broz erhöhen.
Das würde nach den sorgfältigen Schäßungen des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes folgendes Ergebnis haben: Durch Abschaffung der Ueberstunden Infolge der 40 stündigen Arbeitswoche Durch Erhöhung der Personale der Reichsbahn und der Reichspoft Privatangestellte.
150.000
500 000
100 000 100.000
Zusammen 850 000
Jede vorurteilsfreie Betrachtung muß von der Tatsache ausgehen, daß die jetzige deutsche Wirtschaftskrise zusammenhängt mit der allgemeinen Krise der Weltwirtschaft. Aber die Krise ist in Deutschland drückender als in den Vereinigten Staaten Nordamerikas , England und in den meisten anderen Ländern. Deutschlands Verarmung infolge des Krieges, seine Kapitalnot, die fo muß in der Krise, weil Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit ohnehin verschärft durch Kapitalflucht ins Ausland, sein verhältnis- schon die Kaufkraft für Massenkonsumgüter schwächen, die Senkung mäßig hoher, dem Weltmarktpreis gegenüber häufig überhöhter des allgemeinen Preisslandes durchgeführt werden. Zu diesem Zwede Preisstand infolge der Preisbindungspolitik der Kartelle, und müßte die Regierung, falls fich die Kartelle weigern, das Erforderfeine rund zwei Milliarden jährliche Reparationslast tennliche zu tun, mit entschloffener Hand in die Kartellpolifif eingreifen Arbeitskräfte, die auf solche Weise auch jetzt schon in Arbeit gebracht zeichnen die besondere Schwere seiner wirtschaftlichen Lage. Aber und die Preisbindungen aufheben. Wie schädlich die Preispolitik der nur insoweit die deutsche Wirtschaftskrise durch innerdeutsche Kartelle für die erwünschte schnellere Ueberwindung der Krise ist, Ursachen verschärft wird, tann sie auch durch innerdeutsche lehrt am besten die Tatsache, daß die Inderziffern der kartellMaßnahmen gemilbert und in ihrem Ablauf beschleunigt werden. geregelten Preise von 102,1 im Monatsdurchschnitt 1928 auf 105,0 im Monatsdurchschnitt 1929 gestiegen sind und erst im Juli 1930 auf 103,3, aljo nur um 1,5 Proz. gesunken waren, während die freien Preise im gleichen Zeitraum von 106,8 auf 78,9, also rund um 20 Proz. santen!
Wir haben in Deutschland folgenden Zustand: 1. Einen Produktionsapparat der nach den Fest stellungen des Enqueteausschusses nur zu 75 bis 80 Proz selbst in den besten Konjunkturen ausgenutzt werden konnte. 2. Die Produktion steigt schneller als der Bevölkerungszuwachs und als der Verbrauch überhaupt.
3. Die Steigerung des Eintommens der Arbeitnehmerschaft ist weit hinter der Steigerung der Produktivität zurückgeblieben.
4. Die Wirtschaft kann bei der jegigen Regelung der Arbeits zeit dem Zuftrom vom Arbeitsmarkt nicht aufnehmen. 5. Drei Millionen Erwerbslose begehren Arbeit Der Weg zur Milderung und leberwindung der WirtschaftsErise soll nach der Ansicht des Unternehmertums über die Senfung der Löhne und Gehälter gehen. Und auch die amtlich Wirtschafts- und Lohnpolitik hat diesen Weg beschritten. Diese Anficht geht von der Borstellung aus, daß Löhne und Gehälter in gleicher Weise ein Kostenelement der Wirtschaft darstellen, wie etwa Rohstoffpreise und Kapitalzinsen. Deshalb auch werden in diesem Zusammenhang die gewerkschaftliche Lohnpolitik und die Preispolitif der Kartelle gleich schädlich gewertet. Dieser Gedankengang
übersieht vollkommen, daß
Löhne und Gehälter der Arbeitnehmerschaft eine völlig andere Funktion in der modernen Wirtschaft haben als etwa Rohstoffpreise und Kapitalzinjen.
Rohstoffkosten und Rapitalzinsen erscheinen für das Unternehmen, grob gesehen, nur als eine Belastung. Löhne und Gehälter aber der Arbeitnehmerschaft, also der breiten Volksmaffen, sollen nicht nur die Arbeitskraft erhalten, sondern haben in der modernen Wirtschaft die unerläßliche Funktion, den Verbrauch 31 regeln und das ist der Sinn allen technischen und wirtschaftlichen Fortschrittsden Berbrauch zu steigern. Auf die jeßige Krife angewendet, fann der Unterschied etwa so ausgedrückt werden: Senkung der Rohstoffpreise, und des Kapitalzinses, also Sentung der Preise auf der ganzen Linie, bedeutet Antrieb zur Ueberwindung der Wirtschaftskrise, Sen? ung der Löhne und Gehälter der Arbeitnehmerschaft hingegen bedeutet das Ein. schalten eines Hemmnisses ihrer Ueberwindung.
Maffeneinkommen und Industrieabsah.
Das Institut für Konjunkturforschung schätzte für das erste Halbjahr 1930 den Ausfall an Arbeitnehmer einkommen( unter Berücksichtigung der Unterstüßungen, die die Arbeitslosen erhalten) auf 1850 Millionen Mart . Für das ganze Jahr 1930 wird man nun auf mindestens 4 Milliarden kommen. Das sind nahezu 10 Proz. des gesamten Einkommens aller Arbeiter, Angestellten und Beamten, das für das Jahr 1929 auf etwa 46 Milliarden Mark geschätzt worden war. Die Folge iſt, daß auch die Kleinhandelsumsäge in diesem Jahre einen entsprechenden Rückgang aufweisen; für die ersten acht Monate dieses Jahres ( Institut für Konjunkturforschung)
um 6,3 Broz. bei Nahrungs- und Genußmitteln,
5,7
8,7
3,5
für Bekleidung,
für Hausrat und Möbel,
für Kultur- und Lurusbedarf. Nahrungs- und Genußmittel zeigen im Auguft allein bereits einen Umfagrüdgang von 11 Broz. gegenüber dem Vorjahre, Hausrat und Möbel sogar um 19,6 Proz. Zwar ist der wertmäßige Umfagrüdgang zum Teil eine Folge des Preisrüdganges, immerhin wird man den Rüdgang an realer Kauftraft der gesamten Arbeitnehmerschaft mindestens auf 5 Proz. schätzen können.
Diefe Ziffern befagen, daß es wenigftens durch die Unterstützung der Arbeitslosen gelungen ist, den mengenmäßigen Rückgang der Umsätze für Maffenkonsumgüter noch in verhältnismäßig engen Grenzen zu halten.
Sie befagen aber auch, daß die Schäden sich gewaltig ver größern würden, wenn ein Einbruch in die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmerschaft erfolgen würde, ohne daß eine entsprechende Sentung der Lebenshaltungstoften por angegangen wäre. Würde 3. B. ein allgemeiner Abbau der Tariflöhne und-gehälter um 8 Proz. eintreten, wie er in dem umfämpften Schiedsspruch für die Berliner Metallindustrie vorgesehen war, so würde zu dem bisherigen Berdienstausfall von ungefähr vier Milliarden Marf ein weiterer Ausfall von nahezu drei Milliarden Mart hinzutreten. Mit einem solchen Einkommensrüdgang wäre ein weiterer schwerer Umfahrüdgang verbunden, der sich überaus unheilvoll auf die Arbeitnehmer auswirken und den Ablauf der Wirtschaftskrise erschweren würde.
Nun wird gesagt, eine Sentung des Realeinkommens der Arbeitnehmer solle gar nicht erfolgen, weil auch die Preise ent sprechend gesenkt werden sollen, um die Kaufkraft zu erhalten, also von der Erhaltung der Kaufkraft auf niedrigerem Preisstand allein, würde die Krise sicher nicht in ihrem Ablauf verkürzen. Das Gesamtergebnis einer solchen Attion wäre wahrscheinlich vielmehr eine Berlagerung der Rauftraft zum Vorteil der Produftingüter.
An diesem Punkte erweist sich besonders deutlich, daß die Söhne nicht einfach als Untoftenfatior aufgefaßt merden dürfen. Denn gerade eine Verschiebung der Kauffraft in der oben erwähnten Richtung würde die leberwindung der Wirtschafts. trije aur erjderen. Professor Lederer hat nachgewiesen, daß
Drei Millionen Arbeitslose begehren Arbeit. Sie wenigstens teilweise in Arbeit zu bringen, gibt es im Augenblid
werden könnten.
Es wäre aber unbillig und unvernünftig, diese Berkürzung der Arbeitszeit völlig ohne Lohnausgleich eintreten zu lassen. In zahlreichen Betrieben, auch ganzen Industriezweigen. sind die Gewinnreferven aus guten Konjunkturzeiten und auch die heutige Rentabilität noch so groß, daß sie ohne weiteres im gesamtwirt schaftlichen Interesse einen teilweisen Lohnausgleich übernehmen tönnten. Aber auch die durch die Einstellung von Arbeitslosen erziel baren Ersparnisse tönnen zum Lohnausgleich herangezogen werden.
Gewinne der Schwerindustrie.
Bei Rheinmetall und Klöckner blieben die Gewinne hoch.
In der Aufsichtsratsfihung des Rheinmetall- Konzerns wurde der Abschluß für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr vorgelegt. Auch dieses Unternehmen hat wie die Galehoffnungshütte und der Klöckner- Konzern überraschend gut abgeschnitten. Anstatt 2,4 Mill. werden diesmal rund 4 Mill an Abschreibungen vom Gewinn abgesetzt, und trotzdem liegt der Reingewinn mil 1,92 mill. noch um rund 112 000 Mark höher als im Vorjahre. Der Aufsichtsrat beschloß für das Geschäftsjahr wieder die Dividende von 7 Prozent auszuschütten.
Nach diesem Ausweis macht alfo der Rohgewinn( Reingewinn und Abschreibungen zusammen) mit 6 mil. Mart 30 Prozent des Kapitals aus gegenüber 20 Prozent im vorhergehenden Jahr. In welchem Umfange die Montanindustrie immer noch eine Politik der inneren Reserven betreibt, beweist die Tatsache, daß der Rheinmetall- Konzern für Abschreibungen mehr als das Doppelte der Summe aufgewendet hat, die für die Dividende von 7 Prozent benötigt wird.
Bilanz bei Klöckner.
Troßdem ist der Rohlenabschluß des Klöckner- Konzerns noch relativ günstig. Die Förderung erhöhte sich von 4,09 auf 4,15 Mill. Tonnen und auch die Koksproduktion ist mit 1,44 Mill. Tonnen noch leicht gestiegen. Schwieriger lagen die Dinge in den Stahl- und Eisenbetrieben. So ging die Roheisenproduktion der Hochöfen von 0,73 auf 0,62 Mill. Tonnen, die während die Fabrikation von Fertigerzeugnissen in den WalzRohstahlproduktion von 0,87 auf 0,76 Mill. Tonnen zurück, werten sich von 0,85 auf 0,75 Mill. Tonnen verringert hat In dem zweiten Halbjahr des letzten Geschäftsjahres, also von Januar bis Juni 1930, trat allgemein bei Produktion und Absatz ein durchschnittlicher Rückgang von 16 Prozent ein.
Während aber die Umsatzverluste in den letzten sechs Monaten durch die noch gute Konjunktur in der ersten Hälfte des letzten Geschäftsjahres zum Teil gemildert, zum Teil wie bei Kohlen und Belegschaft, die insgesamt um über 15 Prozent bis auf 23 673 Mann abgebaut wurde, die Strijenwirtung in ihrer Rots gänzlich ausgeglichen werden konnten, zeigt sich bei der Belegschaft, die insgesamt um über 15 Prozent bis auf
vollen Auswirkung.
Wir hatten bereits bei der Veröffentlichung der Gewinnziffern des Klöckner- Konzerns auf die sehr geringen Rüdwirkungen der Krije im Geminnausweis des Unternehmens hingewiesen. Der Klödner- Konzern, dessen wichtigste Abschlußziffern wir So ist Klöckner in der Lage, bei einem Reingewinn von 6,8 MIL bereits neröffentlicht haben, legt jetzt seinen Geschäftsbericht für das Mark und einer Dividende von 6 Prozent gegen 7 Prozent am 30. Juni abgelaufene Betriebsjahr 1929/30 vor. Der Absaß im Vorjahr seine Abschreibungen auf die Anlagen fogar der 3echen erlitt erst bei Beginn des laufenden Jahres einen Rückschlag, während in den Eisenbetrieben sich der Konjunktur tnapp 14 Mill. zum Ausbau feiner Werte neu in den Betrieb gesteckt von 10,1 auf 10,35 mill. zu erhöhen. Da klödner im letzten Jahr umschwung schon früher fühlbar machte. Die Absatzkrije für Kohle hat, wird also der größte Teil diefer Neuzugänge sofort habe sich noch dadurch verschärft, daß Deutschland auf Lieferung von wieder abgeschrieben. Die Kosten für den Werksausbau 1 Million Tonnen Reparationsfohlen für Stallen wurden, wie bei den meisten schwerindustriellen Betrieben aus zugunsten Englands Verzicht leistete, der Export ferner an England laufenden Gewinnen bezahlt. Daß diese Art der Selbstund Polen Boden verlor und schließlich die Weltwirtschaftsfinanzierung der Schwerindustrie auch in dem lehten Krisenjahr rife fich in einem ständig sinkenden Bedarf der Kohleneinfuhr möglich war, ist für den Grad der kapitalbildung in der länder auswirkte. Montanindustrie sehr aufschlußreich.
Die Beratungsstelle.
Leichte Berbefferungen. Noch fein offizieller Bericht.
Die Berhandlungen um die Neuregelung der tommunalen Anleihetontrolle scheinen endlich zum Abschluß zu kommen. m Ausschuß der Länderkonferenz, der sich mit dieser Frage zu befaffen hat, fam eine grundsägliche Einigung etwa auf folgender Grundlage zustande: Der bis jetzt bestehenden Beratungsstelle foll nach wie vor die Entscheidung über die Aufnahme von kommunalen Auslandsanleihen zustehen. Sie wird aber um zwei Bertreter der Kommunen erweitert und ihre Funktion wird auf die Prüfung der Anleihebedingungen beschränkt, während die Prüfung des Verwendungszweckes den Ländern überlassen bleiben soll.
Die Entscheidung über die kommunalen Inlandsanleihen wird nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, der Beratungsstelle anheim gegeben, sondern einem zentralen Kreditausschuß der Kommunen, in den das Reich und die Reichsbank je einen Vertreter entsenden. Diesen beiden Vertretern steht das Recht des Einspruchs zu, über den von einer zweiten Instanz endgültig zu entscheiden ist. Für die Anleihen der öffentlichen Versorgungs betriebe wird eine Sonderregelung getroffen, die weniger straff sein soll als die Regelung für die unmittelbaren Kommunalanleihen. Ueber einige noch im unflaren gebliebenen und über technische Einzelfragen wird die Entscheidung in den nächsten Sigungen getroffen werden.
Es fann nicht vertannt werden, daß die im Prinzip vereinbarte Regelung einen gewissen Fortschritt gegenüber der bisherigen Organisation und Funktion der Beratungsstelle und gegenüber den ursprünglichen Absichten des Reiches für die Neuregelung der Anleihekontrolle darstellt: der Einfluß der Kommunen auf die zentrale Kontrolle der Kommunalanleihen soll verstärkt werden, die unwürdige Kontrolle der Beratungsstelle über den Verwendungszweck der Anleihe soll beseitigt werden und der kommunale Selbstverwaltungsgebante soll mehr respektiert werden als bisher. Man muß freilich, um zu einem endgültigen Urteil zu gelangen, noch den genauen Wortlaut der Vereinbarungen abwarten. Un abhängig von der genauen Formulierung der neuen Beftimmungen fann aber schon gesagt werden, daß unsere grundsäglichen Einwände gegen die ganze Institution der kommunalen Anleihekontrolle durch die Reuregelung nicht betroffen werden.
Devisenaufbau der Reichsbank.
Der Reichsbankausweis vom 31. Oftober ist unter zwei Gesichtspunkten bemerkenswert. Die Zunahme der Wechselbestände um 362,3 auf 2300,8 Millionen ist verhältnismäßig gering gegenüber der Vermehrung der Lombarddarlehen um 256,2 auf 317,7 millionen. Die privaten Banten, die wichtigsten Runden der Reichsbant, haben offenbar teine großen eigenen Wechselbestände mehr und mußten große Lombardkredite, die um 1 Prozent teurer sind, bei der Reichstánk in Anspruch nehmen, gleichzeitig scheinen die Banten wenig Auslandswedsel bei per Reichsbant redistontiert zu haben. Darin enthüllt sich eine relativ sehr schwache Position der Privatbanten, die durch Rapitalflucht und ihre eigene gefährliche Kreditpolitik auf Devisen grundlage von der Reichsbant fehr abhängig geworden sind. Das ist das eine sehr interessante Moment.
bestände der Reichsbant um 35,9 auf 198,5 Millionen Marf, Das andere ist die neuerliche Vermehrung der Devisenwährend die Goldbestände nicht mehr abgenommen haben, sondern mit 2180,2 millionen fast unverändert blieben. Die Reichsbank hat also offenbar den gefährlichen Devisensturm vollständig. überwunden und baut ihre Währungsreserven schon wieder auf.
Der Notenumlauf stieg zum Monatsende um 693,9 auf vedungsfähige Devisen ging, wie immer am Monatsende, von 58,9 4674,6 Millionen. Die Dedung der Noten durch Gold und auf 50,9 Prozent start zurück, steht aber noch um ein reichliches Biertel über den gesetzlich vorgeschriebenen 40 Prozent.
Reichspost will Gebühren ermäßigen.
Im Arbeitsausschuß des Verwaltungsrates der Deutschen Reichs poft erklärte der Reichs post minister, daß die Deutsche Reichspoft im Zuge und im Rahmen einer allgemeinen Breissentung durch Industrie und Handel eine entsprechende Gebührenermäßigung eintreten zu lassen bereit sei. Eine Steuer auf den Rundfunk und eine Herauffehung der Rundfunkgebühren komme nicht in Frage.
Die Triumphwerke Nürnberg A.-G. teilt mit dak fie im Ge schäftsjahr 1929/30 den gleichen Umiah erreicht habe wie im Borjahre. Sie habe trop der schlechten Wirtschaftslage überraschend gute Aufträge für Motorräder erhalten.