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Metallarbeiter, bleibt einig!

Ablehnung jeder Spaltung.- Nur gemeinsame Aftion sichert Erfolg.

Einmütig, unter Beobachtung der gewerkschaftlichen Disziplin habt Ihr die Arbeit am 15. Oktober nieder­gelegt, um die Lohnkürzung abzuwehren, die Euch der Schiedsspruch auferlegte. Ungeachtet der Opfer und Ent­behrungen habt Ihr im Streit ausgeharrt, bis durch eine neue Vereinbarung der Schiedsspruch beseitigt

worden ist.

Ein neues Schiedsgericht wird in den nächsten Tagen zusammentreten und einen für beide Teile verbindlichen Schiedsspruch fällen. Das Schiedsgericht wird an Eurer Einmütigkeit nicht achtlos vorbeigehen können. Ihr müßt sie bewahren und verstärken. Noch sind wir nicht überm Berg. Es gilt auch für die Zukunft vor­zubauen.

Verkürzung der Arbeitszeit zur Einreihung der Arbeitslosen in die Produktion, Erhaltung und Verstärkung der Kaufkraft,

das sind die nächsten und dringendsten Aufgaben. Sie können nur gelöst werden, wenn Eure gewerkschaftliche

Arbeitslosigkeit und Leberstunden.

Rundschreiben des Handelsminifiers.

Organisation auf Euch zählen kann, wenn Ihr Euch auf Eure Gewerkschaft stützen könnt.

Wie Ihr während des Streiks die Varolen der angeblich revolutionären Gewerkschaftsopposition un beachtet gelassen habt, so werdet Ihr auch jetzt und in der Zukunft taub sein gegen die Versuche, Eure Ein heit zu zerstören, Eure Gewerkschaft zu spalten.

Im Gegenteil! Jekt gilt es erst recht die Lehren des Streits zu beachten. Die Mitglieder der freien Gewerk. schaften müssen jekt

mit Feuereifer an die Werbung der noch Fernstehenden

gehen. Den irregeleiteten Kolleginnen und Kollegen, ob sie nun den Wirtschaftsfriedlichen", dem Stahlhelm" oder den Nationalsozialisten" angehörten, oder ob sie fich gleichgültig berhielten und überhaupt nicht organi siert waren, den Kolleginnen und Kollegen, die bisher an die Versprechungen und Verleumdungen der KPD . und ihrer RGO. geglaubt haben, ihnen allen muß klargemacht werden, daß

nur die geschlossene Einheit innerhalb der freien Gewerkschaften, innerhalb des Deutschen Metall­arbeiterverbandes

Euch wirksam zu schüßen vermag.

Während des Streiks und nach dem Streik hat mean in der gegnerischen Presse versucht, unter Euch Verwirrung zu stiften und damit Euch zu schädigen. Nur die sozialdemokratische Presse hat rück­haltlos Eure Interessen und Eure Einheit verteidigt. Vergeht auch das nicht! Werdet Leser der sozialdemokra tischen Presse, des ,, Vorwärts" oder des ,, Spandauer Volksblatt".

Kolleginnen und Kollegen, an die Arbeit! Seid ein gedenk der Lehren des Streifs! Schließt Euch zusammen in Eurer freigewerkschaftlichen Organisation! Weist die Einmischung der Kommunistischen Partei zurück! Alles mit der Organisation, alle in die Organisation! Es lebe die Einheit der Arbeiterschaft! Es lebe der Deutsche Metallarbeiterverband!

Die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiterverbandes.

Gegen Maßregelungen. Reformistische Methoden der Revolutionäre. In der Vereinbarung zur Beilegung des Metallarbeiterstreifs ist klar und deutlich gesagt: W a regelungen aus Anlaß diefes Streifs dürfen nicht stattfinden". Bei Abbruch des ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, jede Differenz, die wegen der Wiederaufnahme der Arbeit in den Betrieben entstehen sollte, sofort der Organisationsleitung mitzuteilen, damit sie unverzüglich eingreifen kann.

Achtung! BBMJ. Betriebe! Auszahlung der refflichen Streifunterstützung! / Wenn auch die zur Zeit noch geleisteten Ueberstunden in Besondere Borkommnisse geben uns Beranlassung, darauf hinzu­gewerblichen Betrieben zum weitaus überwiegenden Teil auf tarif- weisen, daß die Streifunterstühung nur an das Mitglied, das vertraglichen Abmachungen beruhen, so hat der preußische Handels- die Unterstützung zu erhalten hat, zur Auszahlung tommen fann. minister doch erneut angeordnet, daß die Gewerbeaufsichtsbeamten Es ist unzulässig. daß Familienangehörige die Unter- Streifs am Donnerstag wurden die Obleute der Streifleitungen die behördliche Genehmigung von Ueberarbeit auf das äußerste ein- ffüßung abheben können. schränken sollen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, haben die zuständigen Beamten es nach diesem Erlaß zur Zeit als ihre besondere, Aufgabe zu betrachten, die Eingliede rung von Arbeitslosen in das Wirtschaftsleben fördern zu helfen. Die Beamten sollen bei ihren Betriebsbesichtigungen durch entsprechende Vorstellungen dahin zu wirken versuchen, daß auch Don tarifvertraglich zulässigen Ueberstunden insoweit fein Gebrauch gemacht wird, als die jeweiligen Berhältnisse eine Mehreinstellung Don Arbeitnehmern ermöglichen.

Gs fomnit nicht nur darauf an, die vertraglich zulässigen oder behördlich genehmigten Ueberstunden einzuschränken. Vor allem nuß der vertraglich nicht zulässigen und behörblich nicht genehmigten Ueberstundenfchufterei entgegengearbeitet werden. Es müßte auch durch das Justizministerium wieder die Justizbehörden auf die boltsfeindliche Haltung der Unternehmer hingewiesen werden, bie gefegmidrige Ueberstunden anordnen. Sie dürfen nicht meiter mit lächerlich geringen Geldstrafen bebacht merben, bie alles andere find als eine mirtliche Sühne.

Bei Tourbon geht der Streit weiter.

Versuch, die Vereinbarung zu brechen.

Die Firma Iourbon, Ventilatoren und Apparatebau G. m. b. S. in Reinickendorf - Ost, Graf- Rödern- Allee 1/2, hat die Bereinbarung, die im Reichsarbeitsministerium getroffen murde, monach die Arbeit zu den alten Bedingungen mieder auf genommen wird, zu durchbrechen versucht. Sie hat den Ar­beitern, die sich zur Arbeitsaufnahme meldeten, weit schlechtere Bedingungen als die alten zugemutet. Berhandlungen, die die Be triebsvertretung am Sonnabend führte, scheiterten an der Haltung der Firma.

Der Streit geht deshalb bei der Firma Tourbon weiter, unter Führung des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Wer sich nicht des Streitbruchs schuldig machen will, meidet die Firma

Tourbon.

Fabrifarbeiter marschieren.

Rücker geißelt die Spaltungsaktion der KPD . Obwohl gegen den Fabritarbeiter- Berband von der KPD. ein wütender Kampf geführt wird, der sich nicht nur in der Deffent­lichkeit, noch mehr aber in den Großbetrieben abspielt, hat die Berliner Ortsverwaltung des Fabritarbeiter- Berbandes ihre Position im britten Quartal nicht nur gut behauptet, sondern sogar noch Derbessert. Wie der Bevollmächtigte Genosse Rüder in der Generalversammlung im Gewerkschaftshaus berichtete, sind im britten Quartal 300 neue Mitglieber dem Verbande bei­getreten. Dieser Mitgliederzuwachs in einer Zeit schwerster mirt schaftlicher Depression legt davon Zeugnis ab, daß die Werbefraft des Berbandes nicht nachgelaffen hat.

Rücker fam dann auf die Gegensäge zwischen Unternehmern und Arbeitern zu sprechen, die sich nach den Reichstagswahlen außerordentlich verfchärft haben. Das fozialreaktionäre Auf­treten der Unternehmer ist nicht aulegt auf die Sozial, Wirtschafts und Finanzpolitik der Reichsregierung zurückzuführen, die die Unter­nehmer in thren Lohnabbauplänen begünstigt, anstatt mit allen verfügbaren Mitteln auch die Preise zu drücken.

Rüder ging in diesem Zusammenhang auf den Streit der Berliner Metallarbeiter ein, an dem die Berliner 3ahl. stelle des Fabrifarbeiter- Verbandes mit rund 400 Mitgliedern be teiligt war. Er geißelte scharf das Treiben der RGO. in diesem Rampf, das den Streifenden bestimmt nicht zum Borteil gereicht hat. Wenn noch bei jemand 3weifel darüber bestanden haben, daß die KPD . die Spaltung der freien Gewerkschaften betreibt, fo dürften diese Zweifel durch die offene Aufforderung der tommunistischen Presse zur Gründung eines roten Metallarbeiter Verbandes" endgültig beseitigt worden

fein.

"

Jeder einsichtige Gewerkschafter ist davon überzeugt, daß die RBD. mit der Gründung diefer an sich gewerkschaftsfeindlichen Gewertschaft" genau so Schiffbru dy erleiben wird, wie mit den ähnlichen Spaltungsaftionen in den Jahren 1923/24. Trotz dieser Erkenntnis müssen die Gewerkschaftsmitglieder dieser neuen Spal tungsaktion allermärts entgegentreten. Ganz unzweideutig müsse aber denen, die diese Spaltungsaktion direkt oder indireft unter­ftügen, erklärt werden, daß für sie in einer freien Gemert shaft tein plat mehr ist. Unter dem Beifall der General

Damit jedem Mitglied die Möglichkeit gegeben ist, das Bet­bandsbüro aufzusuchen, wird dieses im Laufe dieser Woche bis 19 Uhr( 7 Uhr abends) offengehalten. Die Ortsverwaltung des DMV.

persammlung appellierte Genosse Rüder zum Schluß feines Ge schäftsberichtes an die Bernunft der Arbeiterschaft und forderte zum festen gewerkschaftlichen und politischen Zusammenschluß aller Hand­und Stopfarbeiter sowie zur Beendigung des politischen und gewert schaftlichen Bruderkampfes auf.

Die Ausführungen des Bevollmächtigten wurden in der an schließenden Diskussion noch wirksam unterstrichen. Lediglich ein tommunistischer Diskussionsredner versuchte, seine Phrasen gegen die Sozialdemokratie an den Mann zu bringen, ohne jedoch in der Versammlung ein Echo zu finden. Bersammlung ein Echo zu finden.

Die RGO. bei Lorenz- Tempelhof.

Und die Lügen in der fommunistischen Preffe.

P

In der Nr. 256 der Roten Fahne" ist ein Bericht über die Arbeitsaufnahme bei der Firma Lorenz, Tempelhof , enthalten, der Don besonders traffen unwahrheiten strogt. Es wird da die B:- hauptung aufgestellt, die Betriebsleitung habe gemeinsam mit dem sozialdemokratischen Vorsitzenden bis jetzt nur bie Arbeiter wieder eingestellt, die sich durch das Verbandsbuch des Deutschen Metall­arbeiter- Berbandes ausweisen konnten.

Das ist unwahr. Bom Betriebsrat wurde die Firma darauf aufmertfam gemacht, daß am Freitag die Auszahlung der Streitunterstügung stattfindet und das somit die Mit­glieber des Deutschen Metallarbeiter Verbandes sich nicht fo zeitig zur Arbeitsleistung zur Berfügung stellen können. Die Firma hat bas berücksichtigt.

Des weiteren trifft die Behauptung nicht zu, daß nur Mit­glieder des Deutschen Metallarbeiter- Berbandes eingestellt worden feien. Aber die Tatsache trifft zu, daß sehr viele, die nicht mit­glieder des DMB. sind, sich darauf berufen haben, sie fämen erst jest zwecks Einstellung und begründeten dies mit dem Hinweis, daß fie erst jetzt vom Empfang der Streitunterstützung aus der Linienstraße fämen. Sie benutzten somit die Gelegenheit, um unter falscher Flagge die Arbeit wieder aufnehmen zu können. Da dem Betriebsleiter, Herrn Dublow, das auffiel, fragte er mehrere, ob sie das nachweisen tönnten, daß sie Streifunter­

fügung vom DB. empfangen haben, worauf unsere Mitglieder selbstverständlich an Hand ihres Mitgliedsbuches den Nachweis

führen konnten.

Besonders intereffant mirtt auch die Tatsache, baß bie ,, Revolu tionärsten" des Betriebes, wie die Delegierten Höpfner, Blettau und Engelhardt schon früh um 7, Uhr 30 Minuten noch, er müffe den Betrieb wieder verlaffen, weil er fein Früh zur Arbeitsaufnahme erschienen find. Legterer entschuldigte sich tüd vergeffen habe. Er hatte es also sehr eilig mit der

Arbeitsaufnahme.

aber entlassen wurde, trat an alle sich noch draußen Befindlichen Ein Fräulein R., das auch zur Arbeitsleistung erschienen war, heran und teilte ihnen mieber besseres iffen mit, daß alle, die fich draußen befänden, entlaffen feten.

Die Angaben, die in der Roten Fahne stehen, find nur geeignet, neue Berwirrungen zu stiften, weil sie auf lügnerischen Behauptungen aufgebaut find.

Zuschuß für die Reichsknappschaft.

Ausgleich für den Ausfall aus der Lohnsteuer.

Im Reichsarbeitsministerium fand dieser Tage eine. Dom AfA- Bund beantragte Aussprache über die Finanzlage ber Angestelltenpenfionstaffe der Reichsknappi haft statt. Ministerialdirektor Dr. Grieser machte dabei die Mit­teilung, daß nach einen soeben vom Reichstabinett gefaßten Be schluß die Pensionsversicherung für Arbeiter und Angestellte die Einnahmen aus den durch Berordnung vom 25. Oftober eingeführten 3ollerhöhungen für Weizen, Gerste und Spelz als 3u. fuß erhalten soll. Der Gesamtbetrag steht noch nicht feft; beim Weizenzou mird er auf 30 bis 35 Millionen Mart pro Jahr geschäßt.

Diese Zuwendung an die Knappschaft ist als Ausgleich für den egfall der 75 Millionen Mart gedacht, die sie bisher aus den Ueberschüssen der Lohnsteuer erhielt.

Die KPD. ,, führte" einstweilen weiter. Jetzt empfiehlt sie den Gemaßregelten, Einspruch zu erheben und leitet ihre Ratschläge mit folgendem Sage ein:

In dem verräterischen Abkommen Urichs mit den Unter­nehmern ist unter anderem die Bedingung enthalten, daß Maß­regelungen nicht stattfinden sollen."

Gestüt auf dieses Derräterifches 2btommen" fordert die KPD . jetzt nicht mehr zum Wetterstreit auf, sondern sie verweist selbst die revolutionären" Gemaßregelten auf die verschiedenen Baragraphen der bürgerlichen Gesetze.

handeln fönne, ohne Rücksicht auf die Linien. Diese Abweichung Wir hätten nicht geglaubt, daß die KPD. derart reformistisch* soll jedoch morgen abend in den Bharusfälen wettgemacht werden, durch die Gründung einer ,, revolutionären" Sonderorganisation

Freie Gewerffchafts- Jugend Berlin

Seute, Dienstag, 19% Uhr, tagen bie Gruppen: Stepfom: Gruppenheim Schule Wildenbruchstr. 56-54( Sortzimmer). Heimbesprechung. Spandau : Stabt. Jugendheim Lindenufer L Heimbesprechung. Frankfurter Allee : Städt. Jugendheim Li'auer Sir, 18. Seimbefpregung. Lichtenberg : Jugendheim Poliestr. 22. Seimbesprechung. Neu- Bichenberg: Jugendheim Gunterstr. 44. Seimbesprechung. Bantom: Gruppenheim Bankow, Kiffingenftr. 48. Seimbesprechung und Bieberabend. Gewerkschafts haus: Jugendheim Engelufer 24-25, Eaal 11 des Fabritarbeiterverbandes. Heimbesprechung. Berbandsbuchtontrolle.

Jucendoruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Dienstag, finben folgende Beranstaltungen ftatt: Nordwest: Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Distuffionsabend. Bichtenberg: Jugendheim Gunterstr. 44. Bunter Abend. Sprech und Bewegungschor: Uebungsabend pünktlich 20 Uhr in der Turnhalle der Schule Baruther Str. 20.

Settung Otto Bolemann. Am 9. November findet bie nächste Jugendvor. stellung der Boltsbühne statt. Karten hierfür find im Jugendfrekretariat er. hältlich.

Man fagt: Wer Milchkathreiner*

trinkt, der- ist!"

-mit Recht, denn Milchkathreiner ift viermal nahrhafter als Fleischbrühe!

So lehrt es jetzt die Ernährungs­wiffenfchaft!

+ Diefe Mischung: halb Milch. halb recht starker Kathreiner wird jetzt von unseren Ärzten viel empfohlen!