gefl in Weßminfier Sine rote&ahne und drei rote'Melken
Lonikn. Anfang November. Dae war am ZA. Oktober 1O30, als aus dem Werttag und der Wirtlichkeit ein Märchen wurde, wie kaum eine Sage aus Tausend- undeinernacht. Westminster, der weite und schöne Teil der weiten Hauptstadt des größten Reiches, verwandelte sich in eine Buhne: himmelhochragcnde Türine, gewaltige weiße und graue Mauern, uralte gotische Bogen, schwarze Gitter, Wiesen, Gärten, Bäume und Blumen, Brücken und Wasser, Kapellen, Dome und Denkmäler, die Straßen, der Asphalt, der Herbst, die Sonne und selbst der blaue Himmel wurden zu Kulissen. Wie zu einem Theater gab es Eintrittskarten in den verschiedensten Farben und zu den verschiedensten Rängen und Plätzen. Eine blauweißc Karte machte den Weg zur Galeric frei, zuni Bürgersteig vor dem Ober- haus, und so ging es fort, durch alle Streifen des Regenbogens, stufenmäßig, bis hinein und hinauf zum Blau der Lords und zum Rot der Logen des Thronsaales. Schon früh am Morgen begann es. Arbeitcrtolonnem warfen leuchtenden Sand über den schwarzen Teer des stolz gewölbten Straßenpflasters, lieber den Dächern, an den Fahnenstangen, kletterten die Flaggen hoch und wehten im Winde. Zu Tausend, zu Zehntausend und zu Hunderttausend säumten die Menschen wie ein schwarzer Rahmen die Ufer der Straßen. In den vielen Reihen standen Männer und Frauen hintereinander, und die Schutz- leute wavcn besorgt, holten die Kinder nach vorn und ließen die Großen zurückgehen. Regimenter von Soldaten zogen aus und
.2)0 X" in Jlmßerdam Unser Bild zeigt das Riesenflugzeug Do X im Wasserflughafen von Amsterdam . Der Vergleich mit den Hafenmotorbooten läßt die Ausmaße des Flugzeuges erst richtig in Erscheinung treten.
schwenkten ein, marschierten hierhin und dorthin, aus allen Ecken und Enden kamen Trommelwirbel, Pfeifentöne und Blechmusik. Pserdegetrappel. Bärenmützen, gezogene Degen, Kommandorufe, schottische Dudelsäcke, Farben, Farben, schworzlackierte Stulpen- stiefel, weiß« Hosen, rote Uniformröcke und kupfern spiegeln Helm und Brustharnisch . Unter den Bogengängen des Opernhauses sind Zeltdächer ge- spannt und Teppiche decken den Boden. Schwarzbefrockte Hiener, Diener in roten Fräcken und Perücken stehen an den Eingängen, öffnen die Wagcnschläge und führen die Ankommenden. Und st« kommen in endloser Folge. D.ie Baukunst van Jahrhunderten und Generationen ragt starr in Mauern und schaut auf die wie in Nußschalen geborgene Technik unserer Zeit. Klsin und winzig scheinen auf dieser Riescnbühne die blitzflink an- fahrenden und drehenden Automobil«. Es stoppt: immer dichter drängen die Wagen hintereinander, wie eine endlose Schlange, die sich lautlos voranschiebt und von der man nicht mehr weiß, woher ihre Bewegung fließt. Beifahrer springen vom Sitz, öffnen die Türen, es steigen die Lords aus mit ihren Damen, die Bischöfe, die Diplomaten in Uniformen, die Gesandten und Botschafter aller Länder und Staaten und Nationen. Orden und Sterne und Drei- Master, Perlen und Diamanten, da ist Japan , da ist Spanien , d» ist Deutschland . Italien , der Balkan, China , da ist Sowjetrußland, Amerika . Afrika , da kommeu die Ministerpräsidenten der britischen Uebcrseestaaten, die Vertreter der Dominien und der Kolonien, all« Rassen, all« Farben, alle Religionen. Die indischen Prinzen und Maharadschah fahren an, im lTurban, in weißen, grünen und vio- leiten Gewändern. Neben dem Steuerrad ihrer Wagen haben sie Diener in Nationaltracht sitzen, starr und unbeweglich, und nur die grünen Augen blitzen dolchschars nach allen Seiten. Drüben aber, auf der anderen Seite, ist ein Gardebataillon aus» gereiht. Nur der Soldat in der Mitte bleibt allein, in«incm kleinen Abstand von seinen Nachbarn. Es ist der Fahnenträger. Er preßt das untere Ende der Flagg « an den Schaft, und da» blutrote Tuch zeigt in goldenen Linien die Königskrone. Aus der Ferne kommandiert es, die Soldaten präsentieren das Gewehr,«in Wagen rollt an, die Fahne steht sest wie in die Erde gemauert, im Wagen rucken Köpfe, die Hände fliegen an die Dreimaster, grüßen ehrerbietig die Fahne, der Wagen ist vor- über und die Soldaten rühren sich wieder. Ein Prinz von Eng- land geht in das Haus. Generäle fahren an. Hofschranzen in sagenhaften Gewändern, Zrremonienmeister des Hofes, die Soldaten stehen still, es steht die Fahne und sieht die Verbeugungen. Eine Pause kommt. Kein Auto knirscht m«hr über den Sand. E» rennt kein Diener mehr und nur die Lonne spielt über den Türm«» von Westminster. Drei Generäle sprengen heran, halten die Zügel und steif stocken die Pf«rde. Mitten in die Stille schlägt hell«in« Turmglockc,«in einziges Kling, alle Köpfe drehen sich, das Gardebataillon steht still, präsentiert, bolzenstrack steht die Fahne, silbern« Glocken schallen in der Lust, die Musik spielt die erst« Zeile der Königshymn«, im scharfen Trab jagt«we schwarzgoldene Kutsche an, gezogen von vier Pferden, zwei Männer in roten Uniformen sitzen drin, grüßen die tak Fahne, iot Glocke» breche» ab, jäh jetzt die Musik aus, die
roten Pagen, auf dem Hinterdeck der Kutsche stehend, springen ab: der Prinz von Wales geht in das Haus. � Dann ist nichts mehr, nichts als die Stille. Es ist aus diesem weiten, weiten Platz, als habe es tomman- diert: Sonne, stehe still zu Jericho I Und sie steht. Es rollt kein Sandkorn, es lebt keine Mauer, angewurzest find die Pferde der Generäle, gleich den Bronzen drüben, aus denen Richard Löwen- herz und Oliver Cromwell sitzen. Selbst die Zeit scheint zu ruhen und zu warien. B's sich plötzlich die Lust teilt und drei Schläge einer Glocke wie silberne Tropfen ins Ohr fallen. Kommando- rufe, die Gewehre präsentieren, die Glocken läuten, silberne Glocken, die Töne hüpfen, springen, leise setzt die Musik ein. Hochrufe dringen über die Brücke, di« Musik wird lauter, bunte Wagen mit Pferden kommen an, es folgt«ine Schwadron, Reiter in glitzern- den Helmen, und kupfern glänzen di« Harnische. Voller braust die Musik, die Glocken gehen in einen einzigen heftigen Wasserfall von Tönen über. Viermal zwei, links und rechts geführte, bunt gesattelte und gezäumte Pferde ziehen im Schritt, ziehen eine Kutsche aus Gold und Glas, eine bunte Leib- wache mit Krauskragen, breiten schwarzen Hüten und langen Beilen umgibt den Wagen, viele Reiter hinterher, und da geschieht es, daß sich die rote Fahne senkt. der goldene Knauf berührt die Erde und das Tuch legt sich tief in den Staub, tiefer, vor jenem Mann und jener Frau in dem Wagen, von denen man nicht weih, ob sie sich unauchörlich verbeugen oder unaufhörlich von den goldenen Sprungfedern hin- und hergerüttelt werden. Der König und die Königin betreten das Oberhaus. In den schwirrenden, mattbeleuchteten, rot und rotbeschlagenen Saal folgt die unheimliche Stille. Pagen trogen die Schleppen der Hermelinmäntel, Trompetensignale, grelles Licht überflutet die bunte Masse, wie Wassertropfen in der Sonne leuchten rcgenbagen- farbig die Diamanten und Edelsteine der Kronen, blitzen, glänzen und zittern. Würdenträger und Hofdamen kommen rückwärts
gehend herein, halten still, der König und die Königin setzen sich, Pagen, Würdenträger und Zeremonienmeister reihen sich auf den Stusen, der König bittet seine Granoen und Lords, Platz zu neh» men und es setzt sich, rechts von ihm, in die Ecke, auf einen roten, rückenlosen Samtstuhl: der Prinz von Wales, als wäre er Lzamlet auf der Reinhardbühne. Und jetzt? Nimmt ein Zeremonienmeister ein schweres großes goldenes Zepter, zwei rotbefrackte Männer folgen-hm, öffnen die dem Thron gegenüberliegende Tür, gehen durch einen langen an- schließenden Gang und bleiben vor einer verschlossenen Pforte stehen. Pochen zweimal laut um Einiah, bis sich ein Glasschieber auftut und ein Pesicht erscheint, dem sie ihre Bitte noch einmal vortragen, bis endlich die Tür weit geöffnet wird und, genau dem Thron gegenüber im anderen Saal,«in gleich erhabener Thron sichtbar ist, ans dem ein Mann in Tolar und Perücke sitzt: der Präsident des Unterhauses und der englischen Votksvertretung. Der befiehlt einem roten Diener, ein gleiches Zepter zu nehmen, das neben dem anderen vorangetragen wird, der Präsident schreitet hintendrcin, begleitet von seinem Würdenträger, es folgt im Ab- stand der Ministerpräsident, den Führer der Oppositionsparteien an der Seite, es folgen Minister und einige Abgeordnete, in hellen und gewürfelten Anzügen, als sei dieser graue Haufen Menschen oben aus dem Autobus gestiegen. So gehen sie gleichgültig und gelangweist durch den Gang, in jenen Raum, der dem Märchen gleicht, wie es nie«ine Phantasie auf eine Bühne zaubern könnte. so bunt und zeitenfern. Die Minister der englischen Arbeiterrcgierung treten ein, setzen sich, die Stille ist dahin, vor den grauen und hellen Anzügen vor» blassen die Farben, die Juwelen in den Kronen verlieren ihren Glanz, keine Fahne sinkt mehr in den Staub, nur in den Rock - aufschlagen dreier Minister leuchten drei rote Nelken, und der König liest vor, van der Arbeitslosigkeit, von der Arbeitsbeschaffung, von der Erhöhung des schulpslichuge» Alters, von Agrarreform, Sied- lungsland und der Aufhebung des Antigewerkschaftsgesetzes... , Jalcod Altmaier.
Konzertereignis in der Republikoper. Schönberg- Möhler« Abend. Die Republikoper, über deren künftiges Schicksal nun der preußische Landtag das letzt« Wort zu sprechen haben wird, hat einen großen Abend: Zweites Symphoniekonzert unter Leitung von Otto Klemperer . Bach Präludium und Fuge in Es» Dur in der orchestralen Bearbeitung von Arnold Schönberg , steht am Ansang. In einem Schreiben an den. Kapellmeister Dr. S-tiedry, das im Programmheft abgedruckt ist, verteidigt der Bearbeiter s«in kühnes Beginnen gegen Einwände, die sich gewiß dagegen erheben ließen. Die Frage ist von grundsätzlichem Interesse. Ein großes Wert der Vergangenheit wird für die Gegenwart mit ihren Mitteln gewonnen. Schon längst empfinden wir das Inskru- ment unserer Orgel al» unzulänglich für die Wiedergab« eines so komplizierten, klanglich anspruchsvollen Musikstück«: für unser Ohr vermag der Klangvision Bachs das moderne Orchester unvergleichlich besser gerecht zu werden. Aber man scheut sich begreiflicherweise. an die Meisterwerke der Vergangenheit zu, rühren: nicht jeder darf den Mut.haben, falsch« Pietät zu überwinden, nicht jeder kann falsche von echter unterscheiden. Der gewagte Versuch, mit dem strengen Verantwortungsgefühl und den künstlerisch- geistigen Kräften- Arnold Schönbergs unternommen, rechtfertigt sich durch sein Gelingen: die Orchesterliteratur und der Konzertsaal ist um ein grandioses Werk bereichert, das im Bereich der Kirchenorgel und in Musikbibliotheken für uns halb verloren schien. Als interessante Uraufführung erklingt ein neues Werk vou Schönberg :„Begleitmusik zu einer Lichtspiel- fjene*. Programm: Drohende Gefahr. Angst, Katastrophe. Seltsam-erregt« Klänge, beklemmend, ftjselnd, von unwiderstehlicher Eindringlichkeit. Der Film, zu der diese Musik gedacht ist. müßte erst gedreht werden: er könnte durch sie zu unerhörter Wirkung gesteigert werden: unerhört in der Tat. denn solche Filmmusik ist noch in keinem Lichtspieltheater gehört worden. Das Ohr der Film- industrie ist taub für solche Musik: die besten Musiker der Zeit müssen ihren Drang, das erbärmlich« Musikniveau unserer Film« zu heben, in Symphonietonzerten abreagieren. Den zweiten Teil des Abends beherrscht.Gustav Mahler . Rosette Anday von der Wiener Staatsoper singt die„Lieder eines fahrenden Gesellen" mit ihrer schönen gepflegten Altstimme: viel mehr srellich hat sie für dies« wunderbar zarten, innigen Gesänge, deren dichterische Situation«inen männlichen Interpraten erforderte, nicht einzusetzen. Und zum Schluß als Hau ptnummer: di« lV. Symphonie. In ihrer Art Mahlers persönlichstes Werk und vielleicht das begliickendfte, das er geschaffen hat. So wirkt es auf-die Hörer, so klingt dieser Abend aus, der den Dirigenten Klemperer und seine Mitarbeiter wieder au-s der bekannten Höhe gezeigt hat._ K.P. „Die blonde Nachtigall." Universum. Der Tonfilm scheint nur«rsundcn zu sein, um alle Astten der Bühnenstück« Revue passieren zu lassen. Macht es di« Operette w>-ht mehr, dann kommt eben das Volksstück mit Gesang und Tanz an die Reihe.„Di- blond« Nachtigall" läuft unter der Firm« Volksstück, ken Grund dafür kann man schwer angeben. Draußen, in einem Garteiretablissement. singt ein kleines, blondes Mädchen. Geschäftstüchtige Agenten wollen sie zu einem Star machen. Aber alles kommt dann ganz anders. Di« junge Dam«. die übrigens an einem liebeskran-ken Herzen leidet, reißt aus und erhält schließlich einen dollarfchweren Antrag nach Amerika . Der Wunschtraum vieler Zuschauer ist erfüllt. Uehechaupt sieht in diesem Film alles sehr gemütvoll und härm- los aus. Das goldige Herz sonnt sich in Großausnahme. Die Schlager von Willi Kollo sind neckische Liebchen, di« manchmal mit Saxo, phonunterhaltung auf Großmütterkiches zurückgreifen. Es sind die Ideals aus der guten Stube des Kleinbürgers. Der Regisseur Johannes Meyer arbeitet in dem Schema, das der Tonfilm schnell gefunden hat. Bei allen passenden oder un- passenden Gelegenheiten erblüht schnell«in Lied, denn im Tonfilm muß doch nun einmal gesungen werden! Dabei ist dieser Film besser als der größte Teil der Filmvpe- retten; er trägt wenigstens«ine gediegen« Haltung zur Schau, er kann ebenfalls mit pointierten Situationen aus warten, wenn sich auch einige Witze m ihrem vor Alter ergrauten Bart verwickeln. Die
Darstellung ist in den kleineren Rollen gut. Else Elster erscheint in Stimme und-Geste zu blaß geraten, und Arthur Hell hat sich in die Stellungen des Operettentenors verliebt. F. 5ch.
Eine neue Fi mrettung. Es hat sich eine„Deutsche Liga für unabhängigen Film" in Berlin gebildet, die einen Zusammenschluß aller ernstlich um eine Erneuerung des gefönten Filmbetriebs Kämpfenden erstrebt. 2 Millionen Menschen— heißt es in dem Ausruf der Liga— besuchen täglich in Deutschland das Kino. Sie sehen nur allzuoft sentimental« Belanglosigkeiten, verlogene Happy-end-Dtiick«, den Film als Thcatertonserv« gm lausenden Band.- An Stelle der Filmkunst tritt die Fabrikation von Kitsch und die Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch Machtgruppen Der technische Fortschritt wird zur Reproduktion wesensfremder Schaubudenerzeugnisss miffbraücht Das Programm der Liga sieht vor: die Aufführung unbekannter, selten ausgeführter, aus merkantilen oder Gründen der Weit- Anschauung unterdrückter Filme. Vortragsabende über aktuelle Film- themen einrichten. Die Liga perfügt als Mitglied der Internationalen Filmliga Genf über die Programme der Avantgarde aller Länder. Für einen Mitgliedsbeitrag von 12 Mark jährlich(für Mit, gliedcr der Volksbühne und Arbeiterorganisationen, Künstler, Stu- dierende vierteljährlich 1,50 Mark) sollen 10 bis 12 Vorstellungen geboten werden. Es ist nicht da« erstemal, daß auf diese Weise— durch Vereine- grüntmng,,— versucht wird, dem unabhängigen und künstlerischen Film zu dienen. Leider sind bisher alle diese Versuck)« ergebnislos verlaufen. Man kann dem Film nur helfen durch eine ziel- bewußte Massenorganisation. Leider sind wir hierm noch nicht über Ansätze hinausgekommen. Lehrerausbildung in Berlin . Stadt und pädagogische Akademien. Zwischen der Stadt Berlin und dem preußischen Staat haben seit längerem Verhandlungen über die Errichtung' von pädagogischen Akademien in Berlin geschwebt. Wie der städtische Nachrichtendienst jetzt mitteilt, Hot die Stadt bei den Verhandlungen sich grundsätzlich bereitcrklärt, bei der Errichtung dieser Akademien sich an den Kosten für Grundstück und Neubau zur Hälfte zu beteiligen. Di« Verhandlungen bezogen sich auf eine in Köpenick zu errichtende große Akademie für Angehörige aller Konfessionen mit 5000 bis 6000 Studenten. Das preußische Kabinett hat vor kurzem aber den Beschluß gefaßt, neben einer katholischen Akademie, die in dem früheren staatlichen Lehrerseminar untergebracht werden soll, eine kleinere Akademie für nicht konfessionell gebundene Schulen in Köpenick zu errichten und im Jahre 1933 eine solche für evangelische Lehrer in P o ts d a m. Der Berliner Magistrat ist grundsätzlich der Auffassung, daß eine groß« simultane Akademie zur Ausbildung der Lehrer an sämtlichen Schulen erstrebt werden müßte. Da das nicht zu erreichen sein wird, hat er beschlossen, sich an der Aufbringung der Kosten nur unter der Bedingung zu beteiligen, daß die, Ausbildung der Lehrer für die Berliner Schul-« n auch in Berlin erfolgt. Das bedeutet also auch die Errichtung einer evangelischen Akademie innerhalb Berlins . In Frage käme nach diesem Vorschlag eine katholische Akademie in Spandau , eine evangelische Akademie in Köpenick und eine drille Akademie für nicht konfessionell gebunden« Schulen im Bezirk Wedding. Im Preußischen Landtag sollt« heut« die Frag« der Pöda- gogischen Akademie besprochen worden. Vor Eintritt in di« Tages- ordnung beantragte jedoch der Zentrumsabgeordnet« Baumhoff. sie abzusetzen. Die Abgg. Oelz«(Dnat.) und Sien bei(D. Vp.) erklären ihr Einverständnis, wenn die Anträge s p ä t« st e n s in der nächsten Woche zur Besprechung kommen würde. Abg. Le inert(Soz.) widersprach, da die Beratungsgegenstäntw für die kommende Woche schon festg«s«tz- seien..— Nach entgegenkommenden Erklärungen des Zentrums und der Demokraten wurde aber die Beratung des Gegenstandes aus nächste Woche vertagt. Die An- träge sollen am kommenden Mittwoch oder Donnerstag zur Be- ratung gelangen.