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EIN

DORE IDIUNGE

Copyright 1930 by ,, Der Bücherkreis G. m. b. H.", Berlin   SW 61.

( 28. Fortseßung.)

Der Mann hilft noch bei der Arbeit in der Chena, allt bas Unterholz und fät das Rorn; aber er tut seine Arbeit ohne Denten und Fühlen, wie ein Tier oder eine Maschine; menn fie vorüber ist, fist er stambenlang in seinema Hofe und starrt ins Leere, bemegungslos, bis er einmal, wie ein Affe, einen langen, dürren Arm um sich selber mindet, unt sich auf dem Rücken zu fragen. Die Frau geht noch immer mit dem Kruge zu dem Ichmigen Wasserloch; sie tocht noch im Hause das Essen. Solange fie sich aufrecht halten tönnen, müssen fie arbeiten; sie effen und schlafen; fie murmeln häufig unverständliche Worte vor sich hin; aber niemals sprechen sie zu anderen und niemand spricht sie an. Sie leben in einer Dämmerung, in der man das Leid nicht spürt. Karlinahami perfant schnell in diesen Dämmerzustand. Die Berhandlungen gegen Babund und Silindu, der Mord an dem Arachi und Fernando und jetzt der Verlust Silintus hatten ihr wenig bedeutet. Bohl hatte sie gemerkt, daß sie vom Unglüd verfolgt wurden, die Ereignisse selbst aber hatten für sie feine Gestalt mehr. Sie holte wie früher das Wasser zum Kochen und rede mit sich selbst; zu Punchi Menita sprach sie nie, und diese wußte, daß es unmöglich war, sich mit ihr zu unterhalten oder zu beratschlagen.

Ein Monat war seit der Werurteilung Silindus vergangen, und auf den ersten Blick konnte es scheinen, als ob das Leben im Dorfe seinen alten Gang beibehalten habe. Tatsächlich war aber eine große Wandlung eingetreten. Es war schon vorher eins von diesen kleinen Dörfern gewesen, die zu langsamem Berfall verurtetit sind und allmählid) im Djungel vergehen. Jetzt verlor es mit einem Schlage eins von seinen sechs Häusern und sieben von seinen fünfundzwanzig Einwohnern, denn Nanchohami beschloß nach dem Tod ihres Mannes das Dorf zu zu verlassen. Ihre Kinder waren noch zu jung, unt in der Chena zu ar­beiten, und damit war es ihr unmöglich, in Bebbegama ihre Nahrung zu finden. In Kotegoda, wo die Verwandten des Meltesten lebten, gab es Reis und Kolosnüsse, und in jedem Jahr fiel reichlicher Regen. Ste waren bereit, ihr eine Hütte und ein fleines Stück Land zu geben; sie konnte dort ihre Kinder ver­heiraten; sie hatte ja immer gefagt, daß Beddegama verflucht fei. cin armfeliger und dem Berberben geweihter Drt. Ste pacte ihre Habseligkeiten in einen Ochsenmagen, den ihr der Korala lich, und 30g nach Stotegoba. Das Haus des Weltesten wurde bem Djungel preisgegeben. Wer sollte darin wohnen, und wer wäre auch wohl fo tollfühn gewesen, hineinzuziehen? Es war verhert, verflucht und bald als Schlupfwintel von Teufeln betannt Gs wehrte fich lange mit Erfolg gegen den Djungel Der Zaun murde, bald von dein anstoßenden Geftrüpp verfchuckt und wuchs fich zu einer dichten Reihe von fleinen Bäumen aus; die Warasträucher mit ihren dicken, hellgrauen Blättern und den lila Blüten geiles Gras, und die grünen, dornbewehrten Sprossen des Feigenfaftus famen aus dem Schatten des Baunes hervor und frochen über den Hof bis an die Wand und die Tür des Hauses. Die Wände waren dider und fester als bei den anderen Hütten; das Dach war aus Ziegeln, nicht aus geflochtenen Kotosblättern, die der Südwest leicht auf­reißt und zerfekt. So prasselten die Regen des Nordostmonsuns zwei Jahre lang vergeblich gegen die Lehmwände, ehe die ersten Stüde   herausfielen. Aber schon muchsen zwischen den Dochziegeln aus Samen, die Bögel oder der Wind hergetragen hatten, Kräuter und Sträucher heran. Gin seltsam geformter Feigenfaltus lagerie sich über den First. Die Dachziegel murben pon den Wurzeln ver. fdoben und fielen zu Boben. Dann brach der Djungel zugleich von oben und von der Seite in das Haus ein, die Wände zer bröckelten und das Ziegelbach   stürzte ein. Gras und Untraut wuchsen auf den Haufen roter Scherben, und üppige Schößlinge großer Diangelbäume begannen sich überall zu zeigen. Als die britte Regenzeit zu Ende ging, waren Haus und Hof vom Djungel verschlungen.

Es mar, als wenn der Djungel jest mitten im Dorfe stand. Wenn früher Hütten aufgegeben, erbrückt und verschludt worden maren, hatten sie immer ant Rande des Ortes gelegen. Die Um.

flammerung des Djungels war nur enger geworden, er war nicht in' das Dorf eingedrungen, tas Dorf als solches war gefchloffen geblieben.

Diesmal aber war der Djungel quer durch das Dorf gebrochen und riegelte Silindus und Bastian Appus Hütten von den übrigen ab. Die Dörfler wußten wohl, was das bedeutete; sie fühlten, daß die Ortschaft dem Verderben geweiht war. Es ist ein sterbendes Dorf," hatte Nanchohami gefagt, ehe fie fortging. Es ist ein Un glücksdorf, verseucht mit Teufein. Es stirbt mit seinen Bewohnern, lung und alt, denn hier werben keine Kinder mehr geboren. Ein böser Ort! In zehn Jahren wird er verschwunden, von Elefanten ertreten sein."

Diese Borahnungen des fommenden Unterganges wurden aller­tings erst mit der Zeit im Dorfe allgemein. Nach den Aufregungen ter Mordtaten und der Gerichtsverhandlungen schien das Leben sich sunächst in fein altes Gleis zurückzufinden. Punchirala wurde zum Beltesten gemacht. Punchi Menifa wartete auf Babun Sie konnte fich teine Rechenschaft darüber geben, wieviel Zeit verstrichen war: für sie bebeutete eine Woche mehrere Tage und sechs Monate viele Monate; aber fie blieb sich jedes Tages, der dahin ging, bewußt und bachte babet unablässig an den einen, an dem Babun zurüd­fehren würbe. Einmal erzählte man im Dorfe. Silindu jei nun fet doch nicht gehängt worden; er werde für immer, für den Reit seines Bebens, eingesperrt bleiben, so fagten die Beute. Das war fein Troft für fie; er war aus ihrem Leben fortgegangen und sie würde hn nie wiedersehen; machte es einen Unterschied, ob er tot oder im Jefängnis war?

Sie wartete Monat auf Monat. Das erste Gefühl der Angst ing, je mehr die Zeit dahinschwand, in einem dauernden Gefühl der Erwartung unter. Sie mußte auch arbeiten, schwer arbeiten, um sich und Karlinahami am Leben zu erhalten. Der fleine Borrat von Kurattan, den sie im Hause hatte, ging zu Ende. Sie mußte im Djungel eßbare Kräuter, Früchte und Wurzeln suchen, die wilden Zwiebeln zum Beispiel, an benen sich die Wildschweine

VON

vorher gewesen sein, weil die Chenaernie noch nicht herein war. ,, Herein war? Mann, sie war doch gerade erst gefät." Es muß drei Monate vorher gewesen sein." Drei Monate, du Tropf? Steht denn eine Chenafrucht neunzig Lage wie der Reis?" Tropf, wer ist ein Tropf?" Halt deinen Mund! Halt deinen Mund! Auf jeden Fall war es vor Neujahr, und es sind längst sechs Monate seit Neujahr." Aliŋoh! Sechs Monate seit Neujahr! Es ist erst einen Monat her, seit ich meine Chena gesät habe. Wer hat das je gehört, daß man eine Chena fünf Monate nach Neujahr fät? Es sind noch feine drei Monate seit Neujahr."

Bunchi Menita stand hinter ihnen und hörte zu, wenn sie Stunde auf Stunde das Thema hin und her wälzten. Sie sagte nichts und löste sich, wenn der Abend fam, unbemerkt von den anderen, um den Weg hinabzugehen, der von Ramburupitiya fommt. Sie hoffte, ja fie war sicher, daß sie ihn hier auf dem Wege wiedersehen würde. Dann würde alles gut werden, das Unheil gebannt sein, wie Silindu

L.J.WOOLF eſagt hatte. Aber mit der Zeit verließ sie ihre Sicherheit; ſelbſt

mästen. Als die Chenazeit tam, arbeitete sie in den Feldern der anderen, Balappus, Bastian Appus und selbst Bunchiral is. Sie arbeitete schwer wie ein Mann, um einige Hände voll Kurakkan, die arbeitete schwer wie ein Mann, um einige Hände voll Kurattan, die man ihr wie ein Almosen gab. Alle hatten sie gern und waren auf ihre Art gut zu ihr; man schäßte ihr ruhiges, fanftes Bejen und ihre stille Ergebung. Sogar Bunchirala fagte von ihr: Sie geht umher wie eine Hindin. Bir nannten den verrückten Beddah einen Leoparden. Nun, aus der jungen Leopardentage ist eine Hindin geworden."

Als die Monate dahin gingen, wurde das Gefühl in ihr immer stärker, daß jeder Tag die Heimkehr ihres Mannes bringen müsse. Und als ein Tag nach dem anderen entschwand, ohne daß er kam, versuchte sie auszurechnen, ob die sechs Monate wirklich herum versuchte sie auszurechnen, ob die sechs Monate wirklich herum sein fonnten. Sie sprach mit den anderen Dörflern darüber. Einige meinten, es wären fünf, andere, fieben Monate feit der Ver meinten, es wären fünf, andere, fieben Monate seit der Ver­urteilung. Sie unterhielten sich stundenlang über diese Frage, zantten sich und schrien sich an. Er war zwei Monate fast zwei Monate vor dem fingalesischen Neujahr verurteilt worden. Nein, vor dem singalesischen Neujahr verurteilt worden. Nein, es war ein Monat vor Neujahr." Es fann nicht einen Monat

Das neile Buch

Rimbauds Werk

Zu den faszinierenden Persönlichkeiten der neueren Literatur gehört noch immer der französische   Dichter Arthur Rimba u d. Sein brennendes Wesen, sein aufpeitschendes Leben, seine revo lutionäre und traditionelle Gesinnung allen Dingen gegenüber find durch die Zeit, die uns von ihm trennt, so wenig berührt, daß wir noch immer seine Eristenz fast als Schicksal unserer Tage empfinden. Wie wenig spürt man, daß Rimbauds Tod sich nächstes Jahr zum 40. Male jährt, und daß die Gedichte dieses großen Künstlers schon vor 60 Jahren niedergeschrieben sind! Man muß es sich richtig ins Gedächtnis rufen, daß diese Revolten gegen die moderne Kultur Diele Jahre vor Nietzsche   hingeschrieben sind, um es glauben zu tönnen. Um so bebauerlicher, daß es noch immer feine deutsche Gesamtausgabe feines an Umfang so fleinen Werkes gibt, und daß auch die neue deutsche Ausgabe die gesamte Broja und die Briefe Rimbauds bringt, aber nur einen Teil der Gedichte. Die Lurzen Brosaftücke, die Briefe Rimbauds sind so erschütternd, daß wir Alfred Wolfenstein  , dem Herausgeber und Ueber feyzer dieses neuen deutschen   Rimbaud  ( Internationale Bibliothet, Berlin  ) für seine Arbeit wahrhaft zu danken haben. Es ist nicht mög lich, Rimbauds Gedichte in Wolfensteins Uebertragung anzuzeigen, ohne der vorausgegangenen Uebersetzer zu gebenken, in erster Linie Stefan Georges  , der zwar nur drei Gedichte Rimbauds über Jetzt hat, aber die ganz vollkommen, dann K. 2. Ammers, dessen erfte umfassende Rimbaud  - Ausgabe im Infel- Verlag bahnbrechend gewirkt hat, und Ueberseger einzelner Gedichte von großer Qualität, nämlich Opeln- Bronikowski und Paul Zech  . Wolfensteins Ueber segung versucht, den trassen Anarchismus Rimbauds rücksichtslos auszusprechen. Selbst George überfest Rimbaud   manchmal noch mit mehr Klassizismus, als Rimbaud   entspricht. Das, was Wolfenstei. als lleberleger fehlt, ist das Musikalische und eine wirklich endgültige

ihre Hoffnung begann zu schwanken und machte Ahnungen und Befürchtungen Platz. Es tam der Tag, an dem alle ohne Ausnahme meinten, daß die fechs Monate herum seien; irgend etwas mußte ihm zugestoßen sein; vielleicht war er trant, ober er war einfach vergessen worden. Man fann das nie wissen; alles ist möglich, wenn man in das Gefängnis tommt; fte" haben einfach vergeffen, thu herauszulassen.

Bunchirala, der neue Aelteste, murde um Rat gefragt. ,, Der Mann", fagte er, ist wahrscheinlich tot." Punchi Menila schauderte. Ihre großen Augen, die jest den Ausbruck tiefsten Leides nie mehr verloren, hingen an dem Gesicht des Bederala. Ja, ich glaube, der Mann ist tot. Sie sterben sehr bald im Gefängnis, besonders kräftige Männer wie Babun. Sie legen sich in eine Ede hin und sterben. Gegen Krankheiten gibt es Arzneien, aber gibt es eine Arznei gegen das Schicksal?" So sprechen sie, legen sich in eine Ede hin und sterben. Da kannst du nichts mehr tun. Nein. Ich kann dir auch teine Arznei gegen das Schicksal geben. Du mußt hier im Dorfe bleiben und einen jungen Mann heiraten wenn du einen findest, und wenn nicht, vielleicht einen alten. Eh? Warum denn nicht? ( Fortfegung folgt.)

Bescheidung, unpersönlich zu sein. Aus Rimbauds Gedichten tritt nicht felten ein persönlicher Sug des Dichters Wolfenstein hervor, den wir als eigenen Lnrifer zu sehr schätzen, um ihn an falschen Stellen hören zu wollen. Rimbauds Prosa ist ein Bulkan, plazend von Energien und Wildheiten, glühend wie am ersten Tag. Daß dieser Siebzehnjährige die Kunst aufgab, als Bagant, Stromer, Hauslehrer, reicher Afrikahändler weiterlebte, außerstande, sich auf die Gestaltung des Schönen zu beschränken, verbindet ihn besonders start mit unserer Generation und mit unserer geistigen Situation. So kommt diese Uebersetzung in einem Augenblic heraus, in dent Rimbaud über sein dichterisches Genie hinaus, durch sein Leben selbst wie ein Siebzehnjähriger unserer Tage erscheint. Felix Stössinger  .

Studie über Bayern  

Ernst F. S. Hanfstaengl  : Amerifa und Europa   von Marlborough bis Mirabeau, die weltpolitische Bedeutung des belgisch- banerischen Laufdprojekts.( Süd- Ost- Berlag, Adolf Dresler  , München   1930.) Ein sehr sonderbares Buch mit einem jeltsamen langen Titel, von dem wir nur ein Stüd abgedruct haben. Der Verfasser beschäftigt sich mit den Bestrebungen Desterreichs im achtzehnten Jahrhundert, die Herrschaft über Bayern   zu gewinnen. Dabei wollten die Habsburger   das Haus Wittelsbach   mit Belgien  abfinden. Wäre dieses Projett zur Durchführung gelangt, dann hätte Desterreich einen großen Schritt vorwärts zur Einigung Deutschlands   getan. Aber die Gegner des Hauses Habsburg  , vor allem Preußen, haben damals die Selbständigkeit Bayerns   gerettet. Der Verfasser, ein Anhänger der bayerischen Eigenstaatlichkeit, ver­folgt nun das belgisch- banerische Tauschprojekt in allen feinen Aus­wirkungen und gelangt dabei bis nach Amerita. Aber bei allen seinen Wunderlichkeiten verfügt der Verfasser über eine hochachtbare Sachkenntnis. Er hat eine Menge von entlegenem Material zu­fammengetragen und wirklich eine nützliche Studie zur politischen Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts geliefert. Wer sich in die Einzelheiten der älteren europäischen   Diplomatie verjenten will, wird mit Interesse zu diesem Buch greifen auch wenn er die Begeisterung des Verfassers für die Geschichte bayerischer Eigen­staatlichkeit nicht teilen kann. Arthur Rosenberg  .

WAS DER TAG

Das vertrustete Huhn

Die USA  . haben 400 Millionen lebende Hühner. Mehrere tausend Brutmaschinen brüten 200 millionen Hühner auf einmal aus, und der Wert der Hühnerproduttion beträgt im Jahr über eine Billion Dollar. Kaliforniens   sonniger, sandiger Boden mit dem ewig sprießenden Grünzeug ist ein Idealterrain für das Febervieh: die Gegend von Petaluma   lebt von Hühnerzucht en gros. Betaluma allein setzt im Jahr 30 Millionen Stück Federvieh in die Welt und versendet im Jahr 250 Millionen Eier. Noch vor einigen Jahren, ehe Amerita vom Fordautofieber erfaßt wurde, gab es drüben fast bei jedem Landhaus und bei jeder kleinen Borstadtvilla einen feinen Hühnerhof; heute sind alle Hühnerställe in Autogaragen verwandelt. Man abonniert und läßt sich von einer Hühnerfarm wöchentlich regelmäßig seinen Bedarf an Ciern und Hühnern zu schiden; Standardpostpakete: zwei Dutzend Eier und ein gerupftes Huhn sind besonders beliebt und preiswert. Ein Riefenintubator, der alle drei Wochen hunderttausend Hühner ausbrütet, ist natürlich ein Wunderwert raffiniertester Technit; automatisch funttionierend. Die Temperaturregelung, Lüftung, das Wenden der Eier, alles be sorgt die Maschine. Maschinen stopfen auch die Masthühner. Die Farmgehilfen stehen vor der automatischen Stopfmaschine, Tausende von Hühnern kommen nacheinander an die Reihe, werden bei den Beinen gepackt, die Hälje werden ihnen in die Länge gezogen, die Schnabei aufgerissen, der Endschlauch der Stopfmaschine in den Hals heruntergezwungen: ein Tritt auf den Knopf und eine be­ftimmte Futtermenge ergießt sich in ihr Inneres. Dann liegen die gefchlachteten, gerupften, ausgenommenen Hühner in endlosen Reihen auf langen Brettern, der Kopf hängt hinab, und auf jedem Hühner bauch liegt ein schmerer Ziegelstein, um ihm eine gefällige Form 31: geben. Zu Hunderten in Fässern verpackt, rollen sie dann in die Frachtbahnhöfe. Das arme vertruftete amerikanische   Huhn wird zur Gherlegemaschine. 350 Eier in 365 Tagen ist der Reford, den ein fanatisches Huhn aufstellte( nicht ganz freiwillig) Ein Mann fann mit seinem Brutapparat 15 000 Eier auf gimmal ausbrüten. Die Tätigkeit der brütenden Henne gilt als Beitverschwendung, man steckt sie in faltes Wasser und sperrt sie in einen dunklen Raum mit faltem Boden, bis ihr die Brutlust vergeht. Einmal im Jahr ist großer Rummel in Betaluma: zur Zeit der Hühnerschau. Da kommen die Leute aus allen umliegenden Orten und Liebhaber aus allen

BRINGT

Gegenden Ameritas zusammen, Brachteremplare aller Hühner­gattungen werden vorgeführt, Eierlegereforde prämiert usw. Die beliebteste Hühnersorte in Amerika   sind die weißen Leghorns: die sind die besten Gierleger.

Hexenprozesse in Wildungen  

in

Interessante Mitteilungen über Herenprozesse Wildungen verdanken wir Professor Dr. Eichler.( Geschichts­blätter für Waldeck   und Pyrmont  , 24. Band 1927.) Dort sind die ersten Hegenverfolgungen in den Jahren 1532, 1557, 1589 und 1594 gewesen. Eine ununterbrochene Folge von Hegenprozessen in Bildungen begann im Jahre 1629 Bis 1632 gab es 29 Prozesse. Eine neue Hochflut von Herenprozeffen fette 1650 ein. Das Bein­liche Gericht" erledigte bis 1664 insgesamt 38 Fälle. Vor dem Wildunger Gericht sind überhaupt 74 Herenprozesse verhandelt

worden.

Die Zusammenlegung des Gerichts war folgende: 1. Der Stadtschultheiß als Beinlicher Richter". 2. Der Fistal als öffentlicher Antläger.

3. Die Schöffen( früher 10, später 6 bis 7). 4. Der Stadtschreiber als Attuar.

Das Prozeßverfahren ergab sich aus den sehr eingehenden Vorschriften der Beinlichen Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. Der Gang war folgender:

Eintragung der der Zauberei verdächtigten Personen in das Dom Richter geführte Geheimbuch. Berhaftung der hinreichend Berdächtigen. Gütliches Berhör durch den Fistal und in fedem Falle anschließend das peinliche Berhör vor dem Gericht.

Einholung des Gutachtens einer Juristenfakultät, ob Erkundung mittels Tortur" erfolgen fotte. Fast regelmäßig Tortur. End­urteil und Bollstreckung.

Unter den Opfern der Wildunger Hegenprozeffe befinden sich besonders viele Personen, die nach. hingezogen, also ortsfremde Dr. Seeling.

Leute waren.

Stadt und Land

Bon 100 Deutschen leben nur 35 auf denr Lande. 24 leben in Kleinstädten, 14 in Mittelstädten und 27 in Großstädten,