Beilage
Donnerstag, 13. November 1930
Eine Lebensschule
Zehn Jahre Bolkshochschulheim Dreißigacker
Die Eriftenz der Seimpoltshochschule Dreißigader bei Meiningen in Thüringen gibt in diesen Tagen ben verpflichten. den Anlaß, eine nunmehr zehn Jahre währende erfolg. und fegens. reiche Wirksamkeit einer pädagogischen Jbee von ungewöhnlicher Kraft und Bielfältigkeit in den beglückwünschenben und begrüßenden Rahmen einer Würdigung zu stellen. Mit dem von ihrem verdienstvollen Gründer und Leiter Eduard Beitsch, einem Mann von arsgeprägtester Befensart, ausgebildeten pädagogischen und metho dischen Grundsägen sind der gesamten deutschen Volkshochschulbemegung, die nach dem militärischen, politischen und geistigen Zu jammenbruch eines brüchig gewordenen Systems die Rolle des kultu rellen und polfserzieherischen Aufbaus übernahm, wesentliche Materialien und Anregungen zugeführt worden. Dreißigader tommt in diesem Sinne die Bedeutung eines unerschöpflichen Re fernoirs von voltserzieherischen Kräften zu, und es ist, wie Loge, ein ehemaliger Dreißigaderer Schüler, der als Lehrer und derzeitiger Leiter der Volkshochschule Jena die erlebte Dringlichkeit der Neuformung der Erwachsenenbildung fortsegen hilft, schreibt, ein pädagogisches Laboratorium für die deutsche Bolkshochschularbeit geworden. Diesem experimentierenden, durch Erfahrungen und neue Einsichten immer überprüften Willen zur Aktivierung und Weiterbildung der erkannten Aufgaben ist eine ungewöhnlich nachwirkende und so viele fulturelle Stüßpunfte befruchtende Wirksamkeit beschieben gewesen.
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Die Herausbildung einer pädagogischen Leistung in ihrer Neu artigkeit ist neben seinem engsten Mitarbeiter in Dieißigader und jezigen Leiter des Volkshochschulheims Sachfenburg. Dr. F. G Angermann, das unbestreitbare Berdienst Eduard Weitschs, deffen grundsägliche Schriften lange Jahre hindurch die einzigen Hilfs- und Anregungsmittel für die deutsche Boltshoch schularbeit , ja man fann sagen das einzige methodische und pädagogische Bokabularium gewesen sind. Obgleich diese Schriften in vieler Beziehung nur die Frühform der Arbeit charakterisieren und mehr grundsätzlichen einleitenden Charakters sind, so haben sie doch die von Weitsch verkündeten Ideen einer Sozialisierung des Geistes, die einer Demokratisierung der Bildung gleich kommt, den Anfang einer neuen, lebensoffenen Erwachsenenbildung heraufbeschworen. Dieser erste pionierhafte, literarisch ausgegebene Bor. stoß( der allerdings schon eine sechzehnjährige pädagogische Tätigkeit Beitschs in der Bolts- und Berufsschularbeit voraufgegangen mar) hat eine menschenbildnerische Arbeit, der schon jetzt ein ganzes Heer von ihr aufgerührter Schüler und Lehrer dankbar sind, einleiten helfen, die in Dreißigader ihre Braris und die immer weiter er. folgte Berwirtlichung gefunden hat.
Worin nun diese Berwirklichung einer volts- und menschen. bildnerischen Idee besteht und im Gegensatz zu anderen in vieler Hinsicht benachbarten Unternehmungen eine Sonderheit darstellt, soll turz angedeutet werden.
Der in der Geschichte der Pädagogit schon oft auftretende und realisierte Gedante einer Internatserziehung ist hier in Dreißig ader in dem Gedanken der Republik des Heims als eines gesellschaftlichen Organismus meitergeführt worden. 25 bis 30 Arbeiter und Angestellte der verschiedenartigsten politischen religiösen und meltanschaulichen Glaubensbe? enntnisse im Alter von 20 bis 30 Jahren( Kurse für Frauen und Mädchen folgen nach Bedarf bzw. periodisch) befunden durch freiwilligen Entschluß, durch die Aufsichnahme eines materiellen Opfers( 40 Tagelöhne, also etwa 160 Mart, müssen für den viermonatlichen Besuch von jedem Schüler aufgebracht werden) ihren Willen, einer Selbst erziehungsgemeinschaft anteilig zu werden, die sie in den Stand setzen foll, durch das Labyrinth der Meinungen und Anfauungen den Weg der produttiven Klarheit, den Weg der persönlichen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeit zu gehen. So find Delegationen, wie sie an anderen Schulen ähnlichen( im eigentlichen Sinne doch aber fremden) Charatters üblich find, eine Seltenheit,
Entspricht schon diese persönliche Bereitschaft den grundsäzlichen Aufgaben des Heims, so werden diese durch die attive Mit arbeit eines jeden einzelnen, durch die Uebernahme von Verant. wortung für die geistige und, was ein wesentlicher Bestandteil des pädagogischen Wesens des Heims ift, auch für die ökonomische Eristenz der Schule( einschließlich der Bewältigung der sich ergeben. den Schwierigkeiten) verwirklicht. Täglich zwei bis drei Stunden freiwillig aufgenommener Arbeitsdienst( auf dem Felde, in der Scheune, in Haus und Küche) sind eine Möglichkeit mehr, dem Schüler das Gefühl und oft das Erlebnis der Notwendigkeit eines folidarischen Einfages zu vermitteln.
Die eigentlich geistige Arbeit ist tein Unterricht" im üblich zweckhaften Sinne( auch Katheder und Bänke fehlen ganz), sie ist eine gemeinsame Bewältigung und Lösung der am Anfang eines jeden Rurfus von den Schülern an die Lehrer geftellten Fragen, die faft immer Ausdruck der geistigen und seelischen Not, der Unklarheit, des Zweifelns und der Berzweiflung sind. Die gestellten Fragen werden in das äußerst bewegliche Gerüst einer methodischen Folge eingebaut.
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Arbeiter- Abiturienten in Not!
Aufrechterhaltung der Kurfe eine Notwendigkeit
Die Finanzkrise, die allenthalben zu Einsparungen zwingt,| Menge getan worden, um den Unterricht für uns erträglich zu bedroht auch die Arbeiter Abituriententurse in machen, aber es bleibt eben ein Rest, der sich nicht megleugnen Neukölln. Diese Kurse bereiten starte Begabungen, die läßt: die Spannung zwischen Wollen und Dürfen ist viel infolge der finanziellen Lage ihrer Eltern feine höhere zu groß, die Surse sind noch immer viel zu sehr Schule". Schule besuchen tonnten, nachträglich auf das Abitur vor und eröffnen ihnen so die akademische Laufbahn. Sie bilden infolgedessen einen Bleinen Ausgleich unserer gerade in dieser Hinsicht besonders ungerechten sozialen Ordnung. Den Teil nehmern dieser Kurse ihr entbehrungsreiches Studium auf Grund zumindest ihrer bisherigen Eristenzbafis auch weiter zu ermöglichen und eine Aufrechterhaltung der Kurse felbft halten mir für eine Notwendigkeit. Aus diesen Gründen geben mir nachstehender Buschrift aus den Streifen der Arbeiterabiturienten Raum.
Die meisten von uns, die wir an dem Arbeiter- Abituriententurfus in Neukölln teilnehmen, sind zwischen Zwanzig und Dreißig, also feine Schuljungens mehr. Schon durch das Alter stehen wir in einem anderen Verhältnis zur Schule mie der reguläre Abiturient. Es ist bereits viel getan worden, um den Unterricht zu modernisieren. Die Behrer haben sich auf uns eingestellt. Das anerkennt jeber, aber es handelt sich letzten Endes nicht so sehr um modernen Unterricht, fondern darum, daß wir das Abiturium machen. Das ist etwas Dunkles, Geheimnisvolles das außerhalb des Machtbereichs selbst bes modernsten Behrers steht. Dazu find erforderlich:( es folgen die Bestimmungen), und vor etlichen Jahren mußten die armen Kerle fogar in einem dunklen Anzug zur Prüfung erscheinen! ( Wir wären ohne Ausnahme unfähig, das Abitur zu machen, menn diese Bestimmung heute noch in Kraft wäre.)
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Man darf die Arbeiterturfe und den Unterricht in den Kursen nicht isoliert betrachten, sondern immer nur in bezug auf das Abitur". Wirklich fortschrittlicher Unterricht und die Prüfungsbestimmungen vertragen sich nicht Jede außerordentliche einseitige Begabung tommt dabei zu kurz, wir find gezwungen, uns in allen Fächern prüfen zu lassen, viele müssen zuviel Zeit darauf verwenden, für bestimmte Fächer zu lernen und zu paufen, weil eine ,, 1" etliche 4ren schwerlich aufhebt. Am Ende tommt es auch bei uns nur auf die Nummern an, die auf dem Bapter stehen, alles andere scheide: mehr oder weniger aus. Nicht die Schuld der Schulleitung, von der Seite ist immerhin schon eine
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Die augenblickliche politische Lage ist ungünstig für uns, fie verhindert einen weiteren Ausbau und stellt jogar die wirtschaft. lichen Voraussetzungen in Frage. Die Stipendien betrugen bisher 100 Mart für solche, die in Untermiete wohnten, und 80 Marf für mietefreies Internat. Diese Gelder sind jetzt in Froge gestellt. Dadurch sind besonders die unteren Kurie gefährdet, die noch ein und zwei Jahre zu machen haben. Man muß bedenken, baß es sich hier um rund 60 Leute handelt, die vor einem nichts stehen, wenn die Sache wirtschaftlich unhaltbar wird, Bei der gegenwärtigen Krise und der herrschenden Arbeitslosigkeit ist es für die meisten unmöglich, in ihren früheren Berufen wieder Bejdhäftigung zu finden.
Ganz abgesehen davon, daß die Leute auch ein persönliches Interesse daran haben, zum Ziel zu tommen, das man als ArbeiterAbiturient tatsächlich nur unter Entbehrungen und förperlichen und geistigen Krijen erreicht, ist es auch vom Standpunkt der Arbeiterschaft wichtig, daß mit allen Mitteln versucht werden muß, die Kurje zu halten und sie fortzufeßen. Sie bedeuten immerhin einen Anfang; mag man ihnen und dem Kuratorium parteipolitisch gegenüberstehen wie man will, ihre Funktion, jungen Menschen, die unmittelbar aus proletarischen Kreifen stammen, die Eintrittsfarte" zu akademischen Berufen zu verschaffen, ist wichtig genug, die Kurse als Einrichtung ernst zu nehmen.
Wir wissen, daß die Kurse in ihrer jetzigen Gestalt das Bildungsproblem für den mittellofen Arbeiter nicht lösen. Fast jeder von uns gerät mit der Schule oft und meniger oft in Konflikte. Es ist versucht worden, die schulbedingten Gründe dafür oben auf. zuzeigen. Viele, nicht alle, sind gezwungen, neben ihrem„ Schüler". dajein noch ein privates Leben zu führen, das mit den Leistungen, die zum Abitur verlangt werden, dauernd in Widerspruch steht. Die Synthese zwischen Schule und Leben noch nicht gefunden Wir haben, mit den Arbeiterkursen noch nicht viel errungen, aber wir würden doch sehr viel verlieren, menn es dazu käme, daß sie wieder verschwinden. Diese Gefahr muß beseitigt werden, das ist im Augenblick das Wichtigste.
Wie Kinder die Arbeit ihrer Eltern sehen
L. Krifen
Inniger denn je sind die Kinder heute mit dem Arbeitsleben ihrer Eltern verbunden. Selbst die fleineren spüren bas bange Auf und Ab eines Wertmannsbaseins. Denn Arbeit bedeutet dampfender Topf und gedeckter Tisch, Rhythmus und Regelmäßigkeit im Lagesablauf, bedeutet Frohsinn und Freude auch im fleinsten Kreis. Arbeitslosigkeit aber ist Margarinebrot ſtatt Mittagessen, Anschreiben bei Schlächter und Krämer und ewiger Bank und Streit um das leidige Geld.
Die Werkschule liegt im Stadtteil der Fabriken und Häfen. Durch die Straßen rollen die Lastautos, über die Dächer streicht der Rauch der hohen Schornsteine; man hört die Signale der ein- und ausfahrenden Ozeandampfer. Froh oder bang erklingt durch alle Tage das eine Wort, das das Leben dieser Menschen beherrscht, das Wort: Arbeit.
Denn alle Bäter sind Arbeiter. Sie stehen an Wintsch und Kran, hängen an Gerüst und Tauwert, büden sich über Ballen und Bänke. Die Arbeit ist schwer und schmutzig, ist ermüdend und gefährlich, und was sie einbringt, langt nur eben zum Kleiden und Sattmachen. Aber alle Glieder der Familie folgen mit einer ängstlichen Spannung dieser Arbeit, ob sie geregelt fortgehe, ob sie nicht einmal stode oder plößlich ganz aufhöre.
Die Kinder wachsen auf unter einem Himmel der bösen Launen. Krise hören sie nennen, was in tüdischer Bosheit zu feiern gebietet, mo eigentlich Millionen Hände sich rühren müßten. Sie mühen ihre furgbeinigen Gedanken um dieses Problem der Beltwirtschaft, das auch die Köpfe der Erwachsenen erfüllt. Trübe find Eindrücke von Beruf und Arbeit des Baters, düfter ihre Berichte von Betriebsgefahr und Betriebsunfällen Rein unbeschwertes, forgloses Kinderleben, tein Kindheitsparadies lacht aus ihren Schilde. rungen. Wissend und ernst flingen die Worte dieser fleinen erfleute, die schon mitten im Arbeitsleben stehen, noch ehe sie die ehen, nocy one ne Kinderschuhe ausgezogen haben.
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Eines Tages, als mein Vater nach Hause fam, war er anders gelaunt als fonft" so schreibt ein Kind der Oberklasse.„ Man tonnte es sich schon denken, was los war, ich wenigstens: Er war arbeitslos. Mit der Arbeitslosenunterstützung fann man fich gerade durchschlagen und muß auf vieles verzichten. Deshalb ver. dient meine Mutter mit"
Reguläre Arbeit ist nicht zu finden; so beginnt die Jagd nach irgendwelcher Nebenbeschäftigung. Der Bater versucht es mit etwas Rasieren und Haarschneiden im Hafen. Er macht es na
dazu ist, fann er in Gartenwirtschaften fellnerieren.
Den Bedürfnissen der Schüler entsprechend, stehen wirtschafts. fragen. Politik. Philofophie, weltanschauliche und religiöfe Befennt niffe. Kunst immer wieder im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit, die durch die Erfahrungen, Anschauungen und Kenntnisse der Schüler in Form des Rundgesprächs ausgefüllt wird. Hier, im Kreuzfeuer der streitenden, überprüften, forrigierten und erarbeiteten Meinungen und Gegenmeinungen, zu denen jeder unter Aufnahme persönlicher Behauptung Stellung nehmen muß, erprobt sich der allein geltende Grundsatz der inneren und äußeren Wahrhaftigtett. Nichts gilt, was dieser Wahrhaftigkeit, die das ABC jeder Menschen- türlich billiger, weil er ja tein Fachmann ist. Wenn er geschickt bildung ist, nicht standhält. Immer ist es Weitsch und Dreißigacker um die Loslösung des Menschen aus den micht selbst erlebten, sondern nur zugewiesenen, nicht selbst erarbeiteten, sondern nur übernommenen Entscheidungen und Urteilen zu tun. Jeder soll den Beg finden, den ihm die eigene Berantwortung, die zu einer Berantwortung für die Gemeinschaft werden soll, zuweift. Nicht um Fachwissenschaft, um zwedhafte Unterweisungen, die eine berufliche Auswirkung im Anschluß haben, sondern um Ent. faltung und Formung des gesamten Menschen ist es weitsch und feinen Mitarbeitern zu tun Er ist sich bewußt, daß diefer Grund faz der Wahrhaftigkeit und einer menschenbildnerischen Humanität, die die Ausschaltung jeglicher äußeren Autorität bedeutet, ein pädagogisches Wagnis ist und bleiben wird. Ein jeder Mensch fein eigenes Beispiel feiner Berpflichtungen und Ertenntnisse: Das ist das Ziel der Schule.
Natürlich nicht in befferen Hotels oder ähnlichen Lokalen; denn ba merben nur gelernte Rellner gebraucht, und die müssen im Frad erscheinen. Man barf aber nicht denken, daß er nun sehr gut aus
tommen tann."
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,, dann hilft er bei uns und macht
In ihrer Berzweiflung verfallen die Erwerbslosen auf alle möglichen Beschäftigungen.„ Mein Onkel hat meist keine Ar beit" so ein Zehnjähriger rein, flopft den Teppich oder macht die Türklinken heil. Eines Tages mußten die Kammern gestrichen werden: da hat er es gemacht. Wenn aber Sonnabend ist, dann hilft er tüchtig mit. Dann holt er seine Strümpfe her und flickt sie. Er macht auch unsern ein zurecht und schneidet ihn, damit er nächstes Jahr blühen kann."
Und eine Bierzehnjährige: Augenblicklich hadt mein Bater Holz taputt; denn meine Mutter hat morgen Waschtag. Manchmal langweilt er sich so sehr, daß er fragt, ob er aufwaschen oder Kartoffeln schälen soll. Aber meine Mutter sagt immer, das wäre Arbeit für Frauen."
Daß aus solchem Elend feine rosige Stimmung erblühen kann, liegt auf der Hand.„ Meine Mutter fann stundenlang in ihrer Ede am Ofen sizen" ,, uns vor sich hindenken. schreibt dieselbe Wenn man sie dann fragt, woran sie gedacht hat, so ist meist die Antwort: Wann Bater wohl wieder Arbeit friept!"
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Mein Bater rechnet alles zusammen, was gekauft worden ist. Stundenlang figt er dabei. Wenn es nicht stimmen will, schreibt er alles von neuem auf. Dabei ist er oft mißmutig und fnurrt in den Bart. Er sagt: Daß das Geld doch immer nicht reichen will! Wenn er fertig ist, staunt er: Mensch, da ham mir aber ne Masse Geld ausgegeben! Und dabei ham wir doch wahrhaftig nicht wie so'n Baron gelebt!"( D. M., 11 Jahre.)
,, Meine Mutter möchte nach Hannover zu ihren Verwandten, aber sie hat es nicht dazu. Nun studiert sie immer, was billiger ist: hinreisen oder ein Paket schicken. Es geht nur so, daß sie hinfährt, aber Bater zu Hause läßt."( F A.. 11 Jahre.)
,, Eine Nachbarin sagt: Immer ist das Geld alle Man fann sich nichts erlauben. Meint man, man hat ein bißchen, gleich ist es wieder futsch. Die Kinder gehen immer vor. Man hat selber nichts vom Leben Einmal möchte man doch raus aus der Armseligkeit; aber gleich tommt etwas, das macht einen Strich durch die Rechnung, und man ist genau so weit wie vorher. Es ist zum Berzweifeln!"( A. M., 11 Jahre)
Wenn das Geld alle ist, meint meine Mutter oft: Verflucht, jezt muß man schon wieder an die Margarine can. Man lebt wie'n und. Am besten ist, man dreht den Goshahn auf, dann haben
die Sorgen ein Ende!"( K. H. M., 11 Jahre.)
Man hat Dreißigader oft die geringe Einschägung der 3wed.| rische Notwendigkeit, die man in der Menschenbildung nicht mehr haftigkeit( darunter die pädagogische Führung nach bestimmten vor- missen möchte. gefaßten politischen und weltanschaulichen Prinzipien verstanden wird) und eine damit zusammenhängende Entfrembung von früher innegehabten Stügpunkten zum Borwurf gemacht. Ohne den Wert der weltanschaulich festgelegten Schulformen zur besonderen zwed haften Disziplinierung bestreiten zu wollen, erscheint uns doch das Vorhandensein einer Stätte, in ber eine wechselnde Gemeinschaft von 30 jungen Menschen, die in jeber Stanbe ihres Zusammenlebens das Erarbeitete und Erlebte an Erarbeiteten und Erlebten des anderen Menschen in Achtung und Kameradschaft parallelifteren und fontrollieren müssen, ein glüdhafter Beginn und eine voltserziehe
Sich mehrende Zuschriften, in denen Eltern in Er. ziehungsfragen Rat suchen, zeigen, ein wie started Bedürfnis nach Erziehungsberatung vorhanden ist. Wir werden deshalb fünftig- ohne Nennung von Namen selbstverständlich und soweit es der Blah erlaubt- an geeigneter Stelle auf diese zuschriften eingehen. Die Suschriften selbst bitten wir mit dem Vermerk ,, G- siehungsberatung" zu versehen.