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Rr. 535 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Tatsachen flagen an!

Die Krise allein hat das Lohneinfommen schon um 8 Proz. gesenkt!

bayern   und im Regierungsbezirk Leipzig. Das Konjunkturinstitut schreibt hierzu:

,, Der Rückgang des durchschnittlichen Verdienstes der Arbeiter ift in erster Linie wohl darauf zurückzuführen, daß in der In­dustrie übertarifliche Bezahlungen, Ueberstunden­arbeit usm, in größtem limfange eingeschränft worden sind, und daß darüber hinaus die Kurzarbeit start au­genommen hat."

Wir haben immer wieder betont: das Lohneinkommen so z. B. in einigen Teilen Rheinland- Westfalens, in Hessen  , Ober­der noch in Arbeit stehenden Arbeiter und An gestellten hat sich schon durch Abbau der Akkorde und der über tariflichen Verdienste, verkürzte Arbeitsdauer um. bereits wesentlich gesenkt. Genaue Unterlagen über das Aus­maß sind nicht vorhanden, da es bisher leider feine laufende Er­hebung der effektiven Löhne gibt. Das Institut für Ron= funtturforschung veröffentlicht mun in seinem letzten Wochen­bericht eine Abhandlung über den Rückgang des Arbeitseinkommens an Hand der durchschnittlichen Wochenverdienste nach den Ausweisen der Invalidenversicherung. Wenn diese Untersuchung auch nur rohe Durchschnittsziffern liefern kann, so bringt sie doch st ich haltiges Material dafür, daß bereits ein sehr starker Abbau der Löhne

und Gehälter eingetreten ist.

Der durchschnittliche Wochenverdienst aller beschäftigten Arbeiter lag im 3. Quartal 1930 im Reichsdurchschnitt um etwa 3 Pro3. unter dem Stand des 3. Quartals von 1929, der Rüdgang für die Industriearbeiter ist noch wesentlich stärker.

In diesem Reichsdurchschnitt sind nämlich nicht bloß die Industrie­arbeiter enthalten, sondern auch Landarbeiter und Hausangestellte, deren an sich schon äußerst niedriges Lohneinkommen fich taum nennenswert gesenft haben dürfte. Die Erhebung des Konjunktur instituts meist auch auf die großen gebietlichen unter schiede im Ausmaß des Rüdgangs der Lohneinkommen hin. Es heißt in dem Berecht des Instituts:

,, Es zeigt sich nämlich, daß vornehmlich in start in dustriellen Gebieten die Durchschnittsverdienste der in­nalibenversicherten Arbeiter besonders träftig gefunten ist. Bei den Gebieten mit mur wenig gejuntenen Durch schnittseinkommen handelt es sich fast ausschließlich um Gebiete mit überwiegend oder rein agrarischem Charakter.

ie start der bereits eingetretene Abbau der Lohnverdienste fit, dafür ein paar Angaben.

In den Industriegebieten bewegt sich der seit einem Jahr ein­getretene Rüdgang der Lohneinkommen der beschäftigten Ar­beiter im allgemeinen zwischen 4 bis 8 Pro3., geht aber teil­weise noch in einzelnen Industriegebieten über 8 Proz. hinaus,

fühlbarer Abbau der Löhne und des Arbeitseinkommens eingetreten, Es ist also bei den beschäftigten Arbeitsfräften bereits ein der im Durchschnitt über die bisher eingetretene Ber billigung gehen dürfte. Hiertei ist die Mehrbelastung der Arbeiterschaft der Lebenshaltungskosten hinaus: durch die Erhöhung der Versicherungsbeiträge, die Verschlechterung der Krantenversicherung, durch die Er höhung der indiretten Besteuerung( Tabat und Bier) noch gar nicht mit eingerechnet.

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Nach diesem Material ist tein Zweifel mehr darüber, daß außer dem enormen Kaufkraftverlust der arbeitslosen Arbeiter auch bei den beschäftigten Arbeitern bereits eine erhebliche Senfung des Reallohns eingetreten ist. Der effettine Abtau der Löhne und Gehälter ist bereits fehr weit. gehend fortgeschritten. Eine meitere Sentung burch Ab bau der Tariflöhne mie ihn die Reichsregierung eingeleitet hat­mürde eine weitere Einschränkung der Rauftraft bedeuten, die schwerste soziale Folgen nach sich ziehen und zu einer neuen Verschärfung der Absabtrije führen muß. Der Lohnabbau und der Rüdgang des Arbeitseinkommens ist bereits wesentlich der Preissentung vorausgeeilt. Der Ber­ liner   Schiedsspruch ist also wirtschaftlicher Bahnsinn.

Die Regierung hat daher die Pflicht, unverzüglich eine wesentliche Senfung der Preise und Berbilligung der Lebens­haltung herbeizuführen, weiteren Cohnabbau nicht mehr zu dulden. Hier stellen Tatsachen eine Bertrauensfrage für die Re­gierung, die noch wichtiger ist als die im Parlament.

Reichliche Montangewinne.

Gutehoffnungshütte   22 Prozent Gewinnsteigerung.- Beffere Eisenlage.

Eisen- und Stahlerzeugung wächst.

In der Rohelfen und Stahlprodution meist die feit fast einem Jahr rüdgängige Produktion im Monat Oktober zum erstenmal eine leichte Steigerung auf. So stieg nad

Freitag, 14. November 1930

der Welt. Der Prozeß mußte in Deutschland   beschleunigt werden, damit die deutsche Industrie tonfurrenzfähig blieb; in der Inflation war sie es durch Dumping auf dem Weltmarkt gewesen. Dieser Vor­gang der Rationalisierung, verknüpft mit der Anschaffung neuer Maschinen und Sachwerte, erforderte die Investierung neuer Rapi­talien, und deshalb blieben die Unternehmer trotz Berbilligung der Produktion auf ihren hohen Preisen fizen. Sind diese heute noch gerechtfertigt?

Das Sinken der Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt, die Ber­billigung der Produktion durch die Rationalisierung und der damit verbundenen Einschränkung im Bestand der Arbeiter und An­gestellten sprechen für eine Sentung der Preise. Andererseits ist wiederum der Absatz im In- und Ausland durch die Arbeitslosigkeit zurückgegangen, so daß sich der Umsatz verringerte. Anstatt mun durch eine Senkung des Preisniveaus, die durchaus möglich ist, die minderbemittelten Schichten als Abnehmer zu behalten und dadurch den Umsatz annähernd auf der alten Höhe zu lassen, geht die Preispolitik des Unternehmerbums darauf hin, die Verluste, die durch den zurückgehenden Umjah entstehen, durch Weniger Umsatz und höherer Berdienst an der einzelnen Ware ist Preisgewinn am einzelnen Stüd auszugleichen. die Devise, die absolut abzulehnen ist. Es gilt, diese Preis­versteifung entschieden zu brechen, ehe an eine wirkliche Besserung der Zustände zu denken ist. Diese Preisversteifung findet sich nicht mur in der Privatwirtschaft, sondern auch bei den öffentlichen Be= trieben, wie etwa der Reichsbahn.

itens dann möglich, nachdem sich das Preisniveau geſentt hat. Eipe Aktion gegen die Löhne und Gehälter wäre höch hinzu tommt, daß der deutsche Reallohn entgegengesetzt den Behauptungen des Unternehmerhums über 30 Prozent tiefer liegt als der englische.

Wer billig ist, wird bestraft.

Dem Preisabbau- Direktorium zur Beachtung. Die Zigarettenfabritanten haben eine sogenannte Preis­schutz stelle eingerichtet, zu dem Zwed, den Kleinhändlern die tionalstrafe vorzuschreiben. Die Gerichte leisten dabei Hilfe. Berkaufspreise unter Androhung einer hohen Konven

So ist gestern, Donnerstag, auf Grund eines Gerichtsbeschlusses des Kammergerichts bei dem Zigarettenhändler Rudolf Bergmann, Rosenthaler Straße 10, eine Geldstrafe von 7800 Mart plus 41 Mart Gebühren durch Zwangsvollstreckung erhoben worden, und zwar meil dieser Zigarettenhändler unter den von der Preisschutzstelle vorgeschriebenen Preisen verkauft hat. Herr Bergmann hatte die 2-3fennig- 3igaretten, die im Einkauf 1,5 bis 1,6 Pfennig tosten, bei Abnahme von 10 Etüd zu 18 Pf. verkauft, die 3- Pfennig- 3igarette, die im Eintauf 2,3 bis 2,4 Pf. foftet, zu 26 Pf. für 10 Stück, die 4- Pfennig- Zigarette, die 3,05 Pf. toftet, zu 34 Bf. für 10 Stück, die 5- Pfennig- 3ig rette, die 3,75 Bf. foftet, zu 42 Bf. für 10 Stüd, die 6- Pfennig- 3igarette, die 4.5 Pf. foftet, zu 50 Pf. für 10 Stüd usw.

Von der Preisschuhstelle ist Herrn B. gesagt worden, daß er prozessieren tönne, soviel er wolle, er würde doch verlieren Die Sigarettenfabrikanten hielten es fänger aus und würden ihn ruinieren, wenn er nicht nachgebe!

Die Gufehoffnungshüffe, Affienverein für Bergbau und Hüffen­betrieb, Nürnberg  , deren Dividendenerhöhung von 7 auf 10 Prozent wir bereits mitgeteilt haben, veröffentlicht jeht ihren Ge­schäftsbericht für das am 30. Juni abgeschloffene Betriebsjahr 1929/30. Dieses Nürnberger   Unternehmen stellt die Verwaltungsgesellschaft des Haniel  - Konzerns dar, deffen Kernbetriebe die schwerindustriellen Stahl und Eisen" die Produktion der Hochöfen an 31 Arbeitstagen Regierungsprogramm die Preise senten wollen. Werte der Gutehoffnungshütte 2.-G. in Oberhausen  

bilden.

im Oktober auf 678 497 Tonnen gegen 652 863 Tonnen Roheisen im September an 30 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Durch chnittsleistung erhöhte sich um fast 2 Broz von 21 762 auf 22 177 Tonnen.

Auch bei den Stahlwerten ist eine leidte Belebung ein. getreten. Die Monatsproduktion stieg an 27 Arbeitstagen( Sep­tember 26 Arbeitstage) von 813 879 auf 856 433 Tonnen. Arbeits­täglich erhöhte sich die Produktion um 1,2 Proz. von 31 303 auf 31 720 Tonnen. Ob es sich bei diefer leichten Steigerung der Eisen­und Stahlproduktion nur um eine vorübergehende Besse­rung handelt oder ob der Tiefpunkt der schwerindustriellen Depression tatsächlich überwunden ist, müssen erst die Ergebnisse der beiden nächsten Monate zeigen.

Wer zwingt endlich die Eisenkartelle?

Der Geschäftsbericht dieser Oberhausener   Gruppe nimmt daher auch das größte Interesse in Anspruch. Der Betriebsgewinn erhöhte sich froh der schweren Krise von 8,9 auf 11,3 Millionen Mart, und obwohl die Abschreibungen auf die Werksanlagen von 5 auf 6,3 millionen heraufgefeht wurden, weist der Reingewinn für die Nürnberger Verwaltungsgesellschaft eine 22 prozentige Steigerung von 3,9 auf 5,0 millionen auf. Der Gesamt­umfah der Zechen- und Stahlbetriebe in Oberhausen   ging ver­hältnismäßig unwesentlich von 219,1 auf 213,1 millionen, also um 7,71 Proz. zurüd. Die Kohlenförderung hielt sich gleichfalls ver­hältnismäßig mit 4,14 gegen 4,21 Millionen Tonnen auf der Höhe des Borjahres und auch die. Kotsproduktion hat mit 1,14 millionen Tonnen nur einen ganz geringen Rüdgang erfahren. Entschieden Berhältnis zum Ausland lächerlich geringen deutschen   Eisenverbilli­Die zweite Eisenpreissenkung, die der ersten im schärfer waren dagegen die Krijenwirkungen in den Eisen- und Stahl- gung folgen muß, ist noch immer nicht da. Inzwischen haben sich betrieben. So jant die Förderung von Eisenerz von 0,22 auf 0,18, nicht nur die Gestehungskosten für die Eisenindustrie weiter gesenkt, die Roheisenerzeugung von 0,92 auf 0,85, die Stahlproduktion von auch ihre Absahlage ist nur durch die außergewöhnlichen Inlands 1,07 auf 1,0 und die Walzwerkserzeugung von 0,78 auf 0,73 Mil- aufträge der Reichsbahn eine Kleinigkeit verbessert worden. Dafür lionen Tonnen. Dagegen konnten die Produktionsmengen für Ma- wird unsere eisenverarbeitende Fertigindustrie infolge der noch immer schinen, Drahtwaren, Kalfstein und elektrischen Strom wesentlich ge- wahnsinnig überhöhten Inlandspreise in ihrer Konturreng fteigert werden. fähigkeit immer mehr bedrängt, und zwar auch auf dem eigenen inländischen Markt. Die Reichsregierung hat jetzt einen Rabinettsausschuß gebildet, der auch unter Anwendung der neuen Kartellnotverordnung vorgehen will. Die Deffentlichkeit wird in dem Berhalten dieses Kabinettsausschusses gegenüber der Eisen­industrie einen Prüfstein für die Ernsthaftigkeit und Fähig. feit der Reichsregierung erbliden, sich mit ihrer Breisfentungspolitit durchzusehen.

Diese Gewinnziffern der Gutehoffnungshütte Oberhausen   können unter Berücksichtigung der schweren Wirtschaftsfrije als ein Glanz­unter Berücksichtigung der schweren Wirtschaftskrise als ein Glanz abschluß bezeichnet werden. Da die arisenwirkungen sich nur im Umfah und auch dort verhältnismäßig geringfügig zeigen, muß der Mehrgewinn des Konzerns in allererster Linie durch weitere Leiftungssteigerungen der start abgebauten Belegschaft und ent­fprechende Sentung der Selbstfoften erzielt worden sein.

Hier hätte das Reichswirtschaftsministerium Gelegenheit, feine

Energie zu beweisen und diejenigen zu schützen, die entsprechend dem

Brot in Köln  , Benzin im Reich verbilligt.

Die Kölner   Bäderinnung beschloß, von Montag, den 17. No vember, ab die Brotpreise zu ermäßigen, und zwar für das drei Pfund schwere Schwarzbrot von 55 auf 51 Bf., für ein Pfund geschnittenes Schwarzbrot von 22 auf 20 Pf., und für das zwei Pfund schwere Roggenbrot( bisher Pfund) von 58 auf 46 Pf.

Die führenden Treibstoff- Firmen haben die Pumpenpreise für alle Betriebsstoffe im überwiegenden Teile Deutschlands   ab Frei tag, den 14. November, um 1 bis 2 Pf. je Liter herabgesetzt. Darüber hinaus erhalten gewerbliche Verbraucher bei Barzahlung an der Tankstelle je nach Abjazzone eine Vergütung von 1 bis 3 Pf. je Liter. Für Berlin   und Hamburg   tritt demgemäß eine Breisverbilligung um 2 Pf., für gewerbliche Konsumenten um 4 Pf. je Liter etn

Kupferpreis steigt.

Ziefpunkt der Kupferbaisse überwunden?

Die starte Nachfrage nach Kupfer, die in der letzten Woche auf ben europäischen   Märkten einsette, hat das amerikanische   Kupfer­tartell zu einer Herauffeßung der Preise von 9,8 auf 10,3 Cent je Pfund veranlaßt. Zugleich erhöhte sich auf der Lon­ doner   Kupferbörse der Tonnenpreis von 920 auf 960 Mart und erreichte im Laufe des geftrigen Tages sogar den Stand von 1020 Mart.

Diese Steigerung des Kupferpreises wird im ersten Augenblick überraschen, da die Bestände des amerikanischen   Kupferkartells fich Ende Oktober mit 365 000 Tonnen noch um 4000 Tonnen gegen­über dem Bormonat erhöht hatte, und auch die Rohlupfer- Borräte eine Steigerung um 3000 auf 240 000 Tonnen aufwiesen. Diese sehr tönnen, daß die infolge des Breistiefstandes der letzte Kupferpreis entsprach etwa den Preisen von 1896 start ange regte Nachfrage sowie auch die Beschlüsse der New- Yorker Ron­ferenz, fünftig die Rohfupferproduktion planmäßig zu regeln, ihren Eindrud nicht verfehlt haben.

Auch bei Rheinmetall Gewinnsteigerung deutsche Eiſenindustrie entscheidend find, wieder gesenkt wur. harte Borratsoelaftung hat aber offenbar nicht hindern

Die Rheinische Metallwaren- und Maschinen fabrik in Düsseldorf   zahlt auch für das Geschäftsjahr 1929/30 wieder die gleich hohe Dividende von 7 Prozent. Der Ge samtumsat des Unternehmens ist zwar von 56 auf 45 Millionen zurückgegangen, doch ist dieser Umfaßverlust hauptsächlich durch den Berkauf des Röhrenwertes bedingt.

Die Gewinnergebnisse des Unternehmens haben sich gegen 1928/29 noch erheblich verbessert. So erhöhte sich der Betriebsgewinn von 9,4 auf rund 11 Millionen, ohne daß allerdings hieraus der Anteil aus dem Verkauf des Röhrenwalzwertes ersichtlich wird. Der Reingewinn ist zwar mit 1,92 Millionen nur wenig höher als im vorhergehenden Jahre ausgewiesen, da diesmal die Abschrei bungen ganz beträchtlich von 2,4 auf 4,0 Millionen erhöht worden find. Für die bedeutende Verdienststeigerung bei dem Unternehmen ift bezeichnend, daß der sogenannte Rohgewinn, der sich aus Rein­gewinn und Abschreibungen zusammenfeßt, von 21 Prozent auf fa ft 30 Prozent des Attienkapitals gestiegen ist. Da der Rheinmetall Konzern der bedeutendste Heereslieferant für die Reichswehr  ist, fält er allerdings aus dem Rahmen der übrigen Stahl- und Maschinenbetriebe heraus.

Es liegt die Meldung vor, daß die Schrottpreise, die für einen großen Teil der Ruhrindustrie und fast für die ganze mittel. den. Die Fracht eingerechnet haben jegt die mitteldeutschen Werte für Schrott nur noch 36 gegen 51 Mart in der Bor. triegszeit zu zahlen. Allein beim Einkauf des Rohstoffes, der hier bis zu 45 Prozent der Roften eingefegt wird, liegt eine Er parnis von fest 30 Prozeni vor. Es ware also eine sehr starke Senfung der Eisenpreise möglich.

Preise, Löhne und Arbeitslosigkeit."

Ein Rundfunkvortrag von Profeffor Heimann. In dem Zyklus Das Arbeitslosenproblem" sprach Professor Dr. Eduard Heimann  ( Hamburg  ) türzlich im Berliner   Sender über das Thema Preise, Löhne und Arbeitslosigkeit". Nach den Ber. teidigungsreden auf die Lohn- und Preispolitik der großen Konzerne und Truste, die bisher in diesem Zyklus gehalten worden waren Herr Duisberg war auch unter den Rednern wirkte dieser sechste Bortrag der Reihe durch seine flaren, fachlichen Feststellungen und durch seine Abweisung der Unternehmerpolitit. Das Hauptmotiv der deutschen   Arbeitslosigkeit erblickt Eduard Heimann  , abgesehen von der allgemeinen Weitwirtschaftskrise, in dem Prozeß der Rationalisierung, der in Deutschland   später, aber besto intensiver einfegte als in den anderen Industrieländern

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Proteft gegen die Tabatsteuererhöhung. In Bünde  ( West­ falen  ), dem Zentrum der westfälisch- lippischen Zigarrenindustrie, fand eine sehr start besuchte Kundgebung gegen die weitere Erhöhung der Tabatsteuer statt. Es wurde darauf hin­gewiesen, daß die von der Regierung vorgesehene Banderolen ft euer für 3igarren zu einer Berteuerung der Bigarren bis 50 Pro3. führen müßte. Die daraus notwendig erwachsende Drosselung des Konsums würde für die von der Zigarrenfabrikation lebende Bevölkerung von fatastrophalen Folgen fein.

Kubanischer Zuderüberfluß. Das tubanische Parla. ment hat jeẞt einen Gefeßentwurf angenommen, wonach der Staat zur Stübung des Zuckermarktes 42 Millionen Dollar bereitstellen foll. Nach dem Vorbild der brasilianischen Raffeepolitit sollen in den nächsten fünf Jahren 1680 000 Zonnen vom Markt fünstlich ferncehalten werden, um einen einigten Staaten soll für 1930/31 auf 3,13 Millionen Tonnen be weiteren Preiseinbruch zu verhüten. Die Ausfuhr nach den Ver­grenzt werden.