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Werden des Arbeitersports

2. Reaktion gegen Arbeiterturner

Zu Beginn der Artikelferie Werden des Urbeitersports| schilderten wir am Mittwoch die Jugendzeit der großen Urbeitersportbewegung. Heute spricht der Verfasser über die Borkriegsreaktion gegen die Arbeiterturner.

Der Arbeitersport schien den Behörden zunächst ungefährlich, vielleicht sogar vorteilhaft, denn die sozialistische Idee er­faßte meite Massen der Arbeiterschaft, renoltierte die Köpfe, die Ge­merfichaften organisierten das Proletariat, inszenierten Streits, um Löhne und Arbeitszeit zu verbessern. Die Herrschenden wurden gezwungen, sich mit fozialen Problemen zu beschäftigen, der Be­triebshygiene, dem Wohnungswesen ufm. größere Aufmerksamkeit als bisher zu schenten. Der nierte Stand" madhte seine Menschen­redte geltend. Das war der politischen Reaktion samohl als auch

licher als bas bißchen Arbeitersport.

Ber Sport freibt, wird von der politischen und gewerkschaft­lichen Aktion abgelenkt,

Schülerabteilungen murde ein behördlicher Unterrichts Erlaubnisschein gefördert. Die Gesuche um diesen Schein wurden den Arbeiterturnern natürlich verweigert. In Berlin   reichten nach und nach 300 Turnwarte ein solches Gesuch ein, das Turnen ging inzwischen weiter. Da die findige Schulbehörde ihren erfolg deutlich ertannte, so ging sie zur Radikalfur über: im Of­tober 1909 wurden auch den Lehrlingen die Hallen ent­30gen, so daß sie nun als Spielabteilungen in Tanzfälen weiter üben mußten.

Inzwischen hatten der Borwärts" und die Arbeiter- Turn­jeilung öffentlich zum Ungehorsam gegen die Anordnungen der Schulbehörden aufgefordert,

um auf diesem einzig möglichen Bege eine Gerichtsentscheidung her. dem mächtig aufstrebenden Großunternehmertum weit gefähr beizuführen. Im Oftober 1909 wurden die beiden angeklagten Re batteure nom Reichsgericht freigesprochen! Das Ge. richt stellte fest, daß die Berfügungen ungefeglich find. Die Schul. behörden könnten nur über Schüler, nicht aber über Schulentlassene verfügen! Que 14 Berliner   Lehrlingsabteilungen zogen baher nach einem Jahre Saatturnen wieder in die städtischen Zurnhallen ein. Triumph für die Arbeiterturner. Das war ein böser Reinfall für die Behörden und ein großer

das schien ein Troft! Auch in der Arbeiterschaft jelber ist diese Mei­nung mehrere Jahrzehnte vertreten worden. Aber es fan anders. Nachdem der Arbeitersport erst einmal Fuß gefaßt hatte, bemächtigte er fich des Jugend und Kinderturnens. Und zwar mit gutem Erfolg! Der Kampf um die Jugend begann. Die bürgerlichen Sportverbände jahen fich gefährdet, weil ihnen der Nachwuchs ent zogen wurde. Mit Hilfe des amtlichen Apparates wurde der Jung deutschland- Bund" begründet, der Arbeitersport aber mit alles messen gezmiebelt. 1893 murde in Berlin   die erste Lehrlingsabtei Tung begründet, der bald meitere folgten.

1907 waren bereits 1000 Jugendliche in Fichte" organisiert. Auch in anderen Städten fand das Jugendturnen guten Boden. Der preußische Minister v. Röller gab 1894 als eine feiner ersten Re­gienungshandlungen einen Erlaß heraus: Es sei bekannt gemorden, daß die Anhänger der Sozialdemokratie neuerdings ihren Einfluß auf jugendliche Personen ausdehnten durch Gründung von Turnver einen. Die Regierungspräsidenten sollten über ihre Erfahrungen berichten und wie gegen den Arbeiter Turnbund vorgegangen werden Lönne!

Inzwischen beschäftigten sich die Arbeiterturner auch mit den Kindern. In den Sommerferien wurden Kinderspiele veranstaltet, die immer größeren Umfang annahntent. Später übernahm die Stadt Berlin   felbst diese Ferienspiele", die auch heute noch außerordentlich populär find: In Fichte  " begründete Wildung 1902 den Antrag, eine Schüler Turnabteilung zu gründen. Das gab Sturm unter den Arbeiterturnern felber. Nach Annahme des Antrages verließ ein großer Teil Mitglieder die Bersammlung, dann gingen auch die beiden Vorsitzenden, so daß der Schriftleiter die Bersammlung zu Ende führen mußte. Nun trat aber das Gegen teil des Befürchteten ein, es gab einen riesigen Erfolg.

Am ersten Turnabend der neuen Knabenabteilung erschienen 400 Jungen zum Turnen.

So etwas hatte man für unmöglich gehalten. Bald entstanden fünf Kinderabteilungen mit 800 Mitgliedern. Die heraufsteigenbe Gefahr hatten die aufmerksamen Behörden natürlich frühzeitig erkannt. Im Februar 1900 forderte der Berliner   Bolizeipräsident unter Berufung auf§ 2 des Vereinsgesetzes von Fichte" Einreichung der Statuten und des Mitgliederverzeichnisses, ba der Berein auf ,, öffentliche Angelegenheiten" einwirte( Mitwirtung bei Arbeiter festen). Die Beschwerde hiergegen wurde im Juli 1901 vom Ober­bermaltungsgericht zurückgewiesen. Diese Nobelstiche erreichten je. doch nicht ihr Ziel.

Neue Wege der Unterdrüdung wurden gesucht, zunächst gegen das Schülerturnen. Das preußische Unterrichts­

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man gern mehr vorn gesehen. Die vielen Stürze dieser Mannschaft dürften zu ihren Rundenverluften beigetragen haben. Bleiben noch Lehmann Petri, die erst im Berlauf des Rennens gekoppelt murden. Betri mar ein einziger Bersager, besser hielt sich Lehmann, Die Ausgeschiedenen: Da waren zuerst die Ueberfeeischen Horder Elder und Dempsey- Walihour, deren Start besser unterblieben wäre. Dann die Franzosen Lemonie- Beig, die für sich wohl den Weltreford im Rundenverlust in Anspruch nehmen können. Die anderen van Hevel, Braspenning, Jan van Kempen waren mehr. oder minder Opfer der Stürze.

Das Geschäft: Dieses Sechstagerennen hat die Taschen der Direktoren wie seiten ein Sechstagerennen gefüllt! Zieht man hinzu, daß die Gagen der Fahrer von einigen Ausnahmen abgesehen sich in mäßigen Bahnen hielten, so wird das Geschäft noch besser!

ARBEITER FUSSBALL

Vor wichtigen Entscheidungen

Am fommenden Sonntag stehen die Kreisklasse sowohl wie der 1. Bezirk nor der Entscheidung um die Abteilungsmeisterschaften. Ludenwalde I, bisher die führende Mannschaft der Kreisklasse, imuth gegen Herta 11 antreten. Die Hertaner sind in der Lage, den Luckenwalder   Turnern eine leberraschung zu bieten. Bon beson derer Bedeutung ist das im Neuköllner Stadion stattfindende Treffen zwischen Minerva 28 und Lichtenberg I. Beide Mann­Schaften haben bisher erst zwei Berlustpunkte, so daß das jetzige Spiel ausschlaggebend für die Spitze der Tabelle ist. Die Neuköllner haben ihre stärkste Bajfe in Sturm und Torwart, während be Run ging die Polizei wieder zum Sturm vor. Jagom( ich Lichtenberg I Läuferreihe und Berteidigung die ausschlaggebenden warne Neugierige!) holte sich seine ersten Lorbeeren beim Arbeiter- Posten in der Mannschaft find. Aber auch Lichtenbergs Sturms sport. Jun April 1911 forderte er Einreichung des Statuts und des meiß im gegebenen Moment die Situation zu bewältigen. Mitgliederverzeichnisses. Diesmal auf Grund des§ 3 des Vereins­gesetzes. Die Arbeiterturnvereine follien politisch ertiärt werden, um badurch das gesamte Jugendturnen mit einem Schlage ju töten. Aber auch der Schulfampf ging weiter. Im Dezember 1912 entschied eine Konferenz der Reichssenate( im Gegensatz zu 1909), daß auch für Jugendliche ein Erlaubnisschein erforderlich sei. 3m Ottober 1913 mußten die Lehrlingsabteilungen wieder die allen verlaffen( 19 Abteilungen mit 1100 Mitgliedern). Die Politischerklärung blieb in der Schwebe.

Inzwischen kam der Krieg, alle Deutschen   waren gleich", Kinder und Lehrlinge erhielten wieder Turnhallen. Ein ,, Ruhmes. blatt" preußischer Kulturgeschichte hatte seinen Abschluß gefunden.

In dem ersten, am Mittwoch erschienenen Auffah: Aus der Jugendzeit" muß es richtig heißen, daß der Begründer des Märkischen frbeiter Turnerbundes der Genoffe Gaars ift.

Sechstage- Kehraus

Das Rennen der verlorenen Runden

Weitere Spiele: Luckenwalde II gegen Trebbin  . Straus berg gegen Deutsch  - Busterhausen. Bantow gegen Sagonia Karom gegen Freie Scholle. Eintracht- Reinickendorf gegen Vorwärts Wedding. Niederfinom gegen Oberberg  . Neuenhagen gegen Freien walde. Schwedt   gegen Schiffmühle. Alt- Ranft gegen Cöthen. Butab gegen Sofol. Wilmersdorf   gegen Spandau   25. Nowames gegen Nauen  . Botsdam gegen Cladow. Alibensdorf gegen Jeserich. Rathenow  - Süd gegen Fohrde  . Wittenberge   gegen Wusterhausen  . Wittstock   gegen Berleberg. Brück gegen Ruhlsdorf. Friedenau  gegen Luckenwalde   V. Jüterbog   gegen Teltow  . Luckenwalde I   gegen Treuenbriehen. Union 28 gegen Schöneberg  , Dominitusplatz.

3 weite Mannschaften: Minerva 28 gegen Lichtenberg   I. Hoppegarten gegen Eiche- Köpenid( 14,30 Uhr). FTGB.- Osten gegen Bader  - Stortom. Eiche 3 gegen Friedersdorf 1. Karom gegen Sehbenid 1. Sagonia gegen Beißensee. Bantom gegen Bans borf 1. Freienwalde gegen Cöthen( 13 Uhr). Neuenhagen gegen

Mitgließen. Nomames gegen Spandau  . Charlottenburg   1 gegent Drewig 1. Grebs 1 gegen Rezzin 1( 13,30 Uhr). Wilmersdorf   gegen Werder  . Butab gegen Nauen  . Potsdam 3 gegen Keyin. Rathenow  Süb gegen Kremn! 2. Jeferich gegen Regen( 14,30 Uhr). Wittstoc gegen Berleberg. Brizwalt gegen Wittenberge   3. Warnsdorf 1 gegen Berleberg 3. Luckenwalde I gegen Luckenwalde   V. Jüterbog  gegen Tettom. Belzig 1 gegen Ruhlsdorf  . Luckenwalde   III gegen Ludenwalde V 3. Ludenwalde II gegen Woltersdorf  . Löwendorf 1 gegen Klausdorf 1. Dahme 1 gegen Trebbin  .

Die Stärke der Kölner   Rausch Sürtgen mar frappierend und wer da glaubte, daß die deutsch  - holländische Kombination Biet pan Kempen Son gegen sie etwas ausrichten würde, mußte Jugendmannschaften: Minerva gegen Budenwalde I eine Enttäuschung hinnehmen Biet fuhr, non wenigen Schwäche Rowawes gegen Werder  . Saronia gegen Wilmersdorf  . Brande mamenten abgesehen, start und fein Bartner Schön ebenfalls. Troßburg gegen Lidzienberg I. Minerva 2 gegen Vorwärts- Wedding dem tamen die beiden an Rausch- Hürtgen nicht heran.

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Die Dritetn des Endklassements, Rieger Kroschel hinter­ließen nicht so einen guten Eindruck, wie die an vierter Stelle ein­gekommenen M anthen Maczynski, die mit Herz und Bravour fuhren. Die sogenannten Außenseiter" Krüger Funda, die nicht mehr als Außenseiter zu betrachten sind, haben sich Sechs. tageformat erworben. Sie belegten den fünften Blah, nachdem fie fast ununterbrochen vier Tage lang die Spize halten tonnten. Die an sechster Stelle gelandeten Dinale Zonani hielten sich, so gut fie es vermochten. Zoni" ist alt geworden und fonnte den stärkeren Dinale nicht genügend unterstüßen. Ehmer Tie hätte

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( 9,15 Uhr). Lichtenberg II gegen Nowames 2.

Beginn der Spiele: Benn nicht besonders angegeben: 1. Männermannschaften 14,30 Uhr, 2. Männermannschaften 12,45 Uhr. Jugendmannschaften 10 Uhr.

Die deutsche Fußball- Ländermannschaft Die Fußball- Auswahlmannschaft des Deutschen  Arbeiter. Turn und Sportbundes hat nach dem end­gültigen Abschluß ihrer diesjährigen Spiele insgesamt 61 Spiele gegen internationale Gegner ausgetragen, davon 1930 allein 19. Neue Spielverbindungen wurden in diesem Jahre mit Lettland  , Estland   und Norwegen   aufgenommen. Als stärkster Gegner zeigte

sich

ministerium( die Polizei schaffte es nicht wies 1904 die Rettoren Artisten- Wettstreit Defterreich. Die Spielergebnisse des Jahres 1930 find, gegen dirett( unter Umgehung der Stadtverwaltung) an, den Schülerab. teilungen des Arbeitervereins die alten zu entziehen. Das des Arbeiter- Athletenbundes Kinderturnen mußte jest mur in Sälen abgehalten werden, die mit Turngeräten ausgestattet murden. 1907 halte die Schulverwaltung zu einem neuen Schlage aus. Bon allen Leitern der Jugend und

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Sonntag, den 16. November 1930, in der ,, Neuen Welt", Hasenheide 108-114. Erstklassige artistische Darbietungent

Desterreich 4: 5, 1: 1, 2: 2, 2: 6, 1: 3; gegen England 3: 1, 2: 3, 6: 5, 4: 4; gegen Finnland   1: 3, 1: 2, 4: 0, 4: 0; gegen den deutsch  chechischen Verband 4: 2, 4: 3; gegen Belgien   4: 4; gegen Estland  3: 1; gegen Lettland   4: 2; gegen Norwegen   6: 2. Das sind 9 Siege, 4 Unentschieden und 6 Niederlagen mit 60:49 Toren.

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