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Schnee über Berlin .

Matsch in der Innenstadt.- Kältewelle droht!

In der vergangenen Nacht hat der Winter, der falender­mäßig erst am 22. Dezember seinen Einzug hält, ganz über­raschend feine Bisitenkarte abgegeben. In den gestrigen Abendstunden fank das Thermometer plöhlich rapide, und bei fuapp ½ Grad Wärme sehte gegen 2 Uhr nachts ein heftiges Schneegestöber ein, das nahezu 2 Stunden andauette. Straßen und Blaze waren bald mit einer starken Schneedede über­zogen. In den Morgenstunden war wieder ein leichter Temperatur­unstieg zu verzeichnen, und der Schnee verwandelte sich ziemlich ichnell in den so beliebten Berliner Matsch". In den Außen­bezirken dagegen hat sich der Schnee meistens gehalten, und es bietet sich die herrlichste Winterlandschaft dar.

Die starke Abkühlung ist auf falte arktische Luftmassen zurückzuführen, die zwischen Spizbergen und Grönland nach Süden fließen. Diese Kältemelle hat sich besonders in einem Teil von Standinavien schon sehr empfindlich ausgewirkt. So werden aus Nordfinnland 22 Grad und aus Nordschweden 21 Grab Rälte gemeldet. Das sind für diese Jahreszeit selbst in den nördlichen Wohngebieten ganz außergewöhnliche Temperaturen.

Wie der Amtliche Wetterdienst noch mitteilt, schwanfie die Quecksilbersäule in der vergangenen Nacht im ganzen Reich zwischen 0 und minus 2 Grad. Tagsüber werden die Temperaturen etwas über 0 Grad betragen, dagegen ist in den Nächten mit starten Frösten zu rechnen. Niederschläge stehen nach der augenblicklichen Wetterlage faum in Aussicht. Interessant ist noch, daß der Fichtelberg bereits 7 Grab und die Schneekoppe 9 Grob Kälte zu verzeichnen haben.

Wir floßen vor!

3mpofante Demonftration in Friedenau und Schöneberg .

Störungsversuche der Nazis.

Der Kreis Schöneberg- Friedenau der Berliner Sozialdemokratie halte feine Mitglieder am Sonntag nachmittag zu einer anti­faschistischen Kundgebung aufgerufen. Ein imposanter Demon­ftrationszug bewegte sich auf der Hauptstraße nach Schöneberg zu. Auf dem Rudolf- Wilde- plah rief dann Artur Crispien in furzen, knappen Worten zum Kampf gegen den Faschismus auf.

Die Nationalsozialisten versuchten selbstverständlich zu stören. Gie befamen dabei Arbeiterfäuste zu spüren. Die Mörderede an der Wielandstraße war bereits passiert, ohne daß man von dem Ge­gröhle der Nazibande in ihrem dortigen Wirtshaus Notiz nahm. Plöglich stürzte eine Rotte Nazis aus dem Lokal und versuchte, die am Ende des Zuges marschierende Reichsbannertolonne abzu schneiden. Genau dasselbe Manöver hatten sie am Wahlsonntag verübt, wo sie eine republikanische Motorfahrerkolonne überfielen. Ihr Mut sollte schnell gefühlt werden. Unsere Genossen waren auf der Hut, und im Nu waren die Hitler - Jünglinge in ihr Rattennest zurückgeschlagen. Die Polizei, die sofort eingriff und mit ge= schwungenen Bierfeiden empfangen wurde, sorgte mit dem Gummifnüppel für Ordnung. Die Demonstration bewegte sich durch die Straßen Schönebergs und nahm auf dem Rudolf Wilde Play Aufstellung. Hier sprach Artur Crispien. Seit dem 14. September sei die faschistische Gefahr zum Hauptpunkt der inneren Politik geworden. Die Arbeiterschaft sei stark genug, die Sturmtrupps der Konterrevolution abzuwehren. Der Terror der Nazis würde durch die noch härteren Arbeiterfäufte zerbrochen werden. Hier im Westen, in der Hochbug des Faschis

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mus, haben duch diese machtvolle Demonstration die Arbeiter be­wiesen, daß ihr Kampfesmut unbesiegbar ist. Die Partei ruft auf zu verstärkter Attivität, die Massen folgen ihr im Kampf gegen alle Realtion. Genosse Wendt als Vorsitzender des 11. Kreises betonte in seiner Schlußansprache, daß mit diesem Umzug nur ein Anfang gemacht sei. Mit einem begeisterten och auf die völker befreiende Sozialdemokratie und dem Abfingen der Inter­nationale schloß die eindrucksvolle Kundgebung.

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Schüßfest 1930."

Zwei Tage alte Kitchenmufit.

Unter dem Namen Schüßfest 1930- die Blafatwirtung war nicht ganz ohne unfreiwillige Komit bot die Staatliche Akademie

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Hakenkreuz- Urteil in Braunschweig

Einstweilige Verfügung gegen den Volksfreund" aufrechterhalten

darstellt, was bisher von der Justiz im Zeichen des Hakenkreuzes geleistet worden ist.

Braunschweig , 17. November.( Eigenbericht.) Das Landgericht verkündete heute in Sachen ,, Volks­freund" gegen Franzen folgende Entscheidung: Die Braunschweiger Richter gestatten gnädigst dem Bolfs­freund", amtliche Erklärungen des Berliner Polizeipräsidiums über ,, Die einstweilige Verfügung vom 23. Oktober wird die Schuld von Franzen zu veröffentlichen- aber sie untersagen aufrechterhalten." ihm, redaktionell wiederzugeben, was in diesen Erklärungen steht. Die Braunschweiger Justiz maßt sich damit einen Eingriff in die Pressefreiheit an, die mit den Taten der Militärzenfur zur Kriegs­zeit zu vergleichen ist.

Der einstweiligen Verfügung wird ein neuer Sak zugefügt, wonach der, Volksfreund" amtliche Verlaut­zugefügt, wonach der, Volksfreund" amtliche Verlaut­barungen über die Angelegenheit Franzen nur dann wiedergeben darf, falls sie in nicht beleidigender Form gebracht werden.

Gegen dieses Urteil ist sofort Berufung eingelegt. Die Urteilsbegründung, die 35 Seiten umfaßt, wird erst später publiziert werden können.

Zwölf Tage haben die Braunschweiger Richter zu diesem Spruch gebraucht. Zwölf Tage haben sie gewartet, um den Eindruck des völligen 3usammenbruchs Franzens in der Berhandlung zu verwischen! Dann haben sie ihren Spruch gefällt, der das Tollste

Schafft ein Theater- Studio!

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Aus den Kreisen angehender Schauspieler wird uns geschrieben: Vor einigen Wochen wurde das Kabarett Studio gegründet. Willi Schaeffer hat sich damit zweifellos ein Berdienst erworben. Die durch dieses Studio geschaffene Möglichkeit, jungen Talenten zur Erlangung eines Engagements zu verhelfen und dies ohne jede Protektion- muß freudig begrüßt werden. Trotzdem ist Erstaunen darüber am Plaze, daß man ein tabarettistisches Studi in Berlin für notwendig erachtet hat, ohne im entferntesten daran zu denken, wie unumstößlich wichtig die Gründung eines Theater Studios ist. Allein die Tatsache, daß in Berlin ein jiddisches Studio besteht, müßte die interessierten Kreise aufhorchen lassen; der Zus schnitt dieses Studios in einer sozial großzügigen, vorurteilstojen und absolut ernsthaften Art sollte das Vorbild des zu schaffenden deutschen Studios sein.

Zur Begründung der Notwendigkeit des Studios sei folgendes ausgeführt: Es ist furzsichtig, Menschen, die die fünstlerische Be rusenheit in fich fühlen, furzweg zu einer Brüfung zu schicken und ihnen keine andere Möglichkeit, ihr Talent beweifen zu fönnen, zu geben. Dieser Beg, Bühnennachwuchs zu entdecken, ist ich wage diese Behauptung zumindest unrichtig. Es bedarf feiner befon deren psychologischen Schulung, um zu wissen, daß bei einer solchen deren psychologischen Schulung, um zu wissen, daß bei einer solchen gewissermaßen erzwungenen Prüfung, die entscheidend sein tann für ein ganzes Leben, viele schon allein in Anbracht dieser in wenige Minuten zusammengeballten Entscheidung- völlig ver sagen, somit den Anschein der Talentlosigkeit erweden und brüst abgewiesen werden. Ferner sind folgende Momente bet derartigen Prüfungen zu beachten:

1. Schamhaftigkeit, die durch die ungewohnte Situation derart gefteigert werden fann, daß ein Zerrbild, eine Karikatur entsteht. 2. Mangel an Selbfitritit, an Objektivität, die bei der fehlenben fünstlerischen Führung des Betreffenden ihn eine Rolle sprechen läßt, die gänzlich ungeeignet für ihn ist, somit ein vollkommenes falsches Bild von ihm erwecken muß.

3. Hemmungen, Hemmungen!!

All diesen Hindernissen ist abzuhelfen durch ein Studio, das ihnen erschöpfend Rechnung trägt. Ein Studio, das jedoch nicht nur diese Momente berücksichtigt, sondern auch in jozialer Hinsicht einen groß zügigen Charafter trägt. Die Kunst ist nicht nur geschaffen für Menschen, die ein fostspieliges Studium ermöglichen fönnen, son­dern in gleichem Umfange für andere, Arbeitende. Und ich behaupte, daß gerade diese Menschen, die den täglichen Bürostaub schlucken müssen mit all seinen Widerwärtigkeiten, Demütigungen, reifer und aufnahmefähiger fein tönnen für die Kunst als andere, ta fie aus eigenftem Erleben feelische Not tennen.

Gebt uns das Stutio!

Laßt uns unbefangen, ungehemmt lernen!

mählich reif zu werden für die Kunst! Gebt uns die Möglichkeit, unter sicherer, ernster Führung

nicht wissen, wohin wir sie tragen sollen! Laßt unsere Liebe zu ihr nicht umsonst verströmen. da

Ein Güdamerikafilm.

Tatbestand ist, daß die politisch- reaktionären Kräfte in der Justiz im Zeichen des Hakenkreuzes wieder aftiv werden. Die Rechtsprechung wird wieder zu einem Instrument gegen Recht und erfassung. Die Bertrauens frise der Jufti z ist wieder da­stärker denn je zuvor.

Tatbestand ist: der braunschweigische Ministerpräsident hat sich bemußt einer strafbaren Handlung schuldig gemacht. Die Justiz seines Landes deckt ihn. Er findet eine Landtagsmehrheit, die ihn deckt.

Und dann reden sie noch vom Recht das natürlich nur für die anderen gili!

Filmfragen von heute und morgen.

Nachdem der Bolfsverband der Filmfreunde" an seiner eige nen Mißwirtschaft und daran, daß er trok feierlicher Versicherung der Ueberparteilichfeit" immer unverhüllter im tommunistischen Fahrwasser segelte, eines unrühmlichen Todes gestorben ist, hat man jahrelang nichts mehr von einer Besucherorganisation gehört. Das Bedürfnis nach einer solchen Einrichtung ist inzwischen nicht etwa geringer geworden, im Gegenteil. Bekanntlich hat die Spitzen­organisation der deutschen Filmindustrie", gereizt durch die abfällige Beurteilung ihrer Produkte, zu einem wuchtigen Schlage ausgeholt und einem der größten Zeitungsverlage mitgeteilt, daß die Film­industrie zunächst ein fommerzielles Wirtschaftsgebiet" fel, das es ablehne, seine Produkte kritisch gewürdigt zu sehen". Der groß tapitalistische Verlag hat wie das nicht anders zu erwarten Ordre pariert und seinen Filmkritikern einen Maulkorb um­geschnallt. Die Folge war die Gründung eines eigenen Film­

war

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trititer Verbandes.

In Paris ist etwas ganz ähnliches passiert. Ein bekannter Filmkritiker hatte gegen ein Schundstück mit Pfeifen protestiert und war daraufhin aus dem Theater entfernt worden. Er strengte eine Schadenersatzklage an und machte vor Gericht geltend, daß er in einer künstlerischen Vorführung ebensogut sein Mißfallen ausdrücken dürfe wie seinen Beifall. Worauf ihm der Vertreter der Film­industrie entgegnete, das sei ein Irrtum: ein Film sei eine Ware so gut wie ein Paar Stiefel! Seither führt dieser also belehrte Kritiker zwei Rubriken: Filme, die man auspicift" und Filme, die man sich ansieht."

Als drittes Ereignis wäre zu erwähnen der Prozeß, den der Komponist Kurt Weill und der Dichter Bert Brecht gegen die Nero"-Gesellsft geführt haben, und der im Falle Weills zu gunsten des Klägers entschieden worden ist. Die Tobis" war an die beiden herangetreten, um ihre Mitwirkung an der Verfilmung der Dreigroschenoper " zu gewinnen. Beide hatten einen Vertrag

abgeschlossen, in dem ausdrücklich ihre Mitwirkung an der Manu­skriptfassung und Bertonung festgelegt war. An diesen Vertrag hielt sich jedoch die Nero"-Gesellschaft überhaupt nicht, sondern beauftragte Bela Balasz mit der Manuskriptbearbeitung. Erst vier Wochen nach Beginn der Aufnahmen erhielt Weill Kenntnis von dieser Aenderung, die Einsicht in das neue Manuskript wurde ihm verweigert. Als er gegen diesen Vertragsbruch protestierte, wurde er fristlos entlassen.

Das sind feine rein literarischen oder journalistischen Angelegen heiten, sondern es sind Kulturfragen, zu denen alle Filmfreunde Stellung nehmen müssen. Das im Tonfum investierte riesige Kapi­tat, hinter dem die Großbanten stehen, hat den stummen Film abs gemürgt. Mit ihm werben die Sympathien weiter Publikumsfreise vergewaltigt. Mit allen Mitteln des tapitalistischen Terrors, die fich auch gegen die Besizer der fleineren Kinos wenden, nicht zum all- wenigsten gegen oie Kinomufiter, soll die Umwandlung der Film­kunst in die Filmware erzwungen werden. Dagegen erhebt sich eine neue Organiation, die nach dem Muster ausländischer Organisu­tionen, etwa der holländischen, geschaffen ist, die Liga für den unabhängigen Film".

mir

für Kirchen- und Schulmufit ein lehrreiches und eindrucksvolles Gesamtbild vom Wirken und Schaffen des evangelischen Kirchen mufilers Heinrich Schüß, der einer der bedeutendsten deutschen Kom­ponisten des 17. Jahrhunderts gewesen ist. Eine Reihe von Ver­anstaltungen im Bachsaal und in Berliner Kirchen, Musikalische Vesper, Festgottesdienst, vier Konzerte mit schwerer alter Musik, das alles in zwei Tagen; mit Rücksicht auf die auswärtigen Mitglieder der Neuen Schüß- Gesellschaft" war das Programm in so tnappem Kenntnisse vom Ausland zu vermitteln, ist der Film in hervor. Zeitraum zufammengedrängt; und manches gewiß ist nur von ragendem Maße geeignet. Insbesondere könnte er fruchtbar ge­musikwissenschaftlichem Fachinteresse gewesen. Aber die Gelegenheit, macht werden für die Beratung von Auswanderern, die ohne den großen Vorgänger Bachs, von dem sonst nur wenig an das irgend welche Beziehung innerer oder äußerer Art zu dem ge­Ohr des Berliner Musikpublitums gelangt, einmal in feinem Wert wählten Lande fich blindlings hinauswagen und vielfach scheitern. und in dessen geschichtlichem Zusammenhang gründlicher fennenzu Der Fild 3 wischen Amazonas und Feuerland", der fennenzu- Der lernen, war auch einem weiten Hörerfreis willkommen. Sonntag in den Rammerlichtspielen lief, will über das ungcheuer große Gebiet von Südamerika orientieren. Er will feine landschaftlichen Eigenarten und Schönhein, die Wunder des Amazonenstroms, das fraftvoll pulfierende Leben feiner Millionen­städte( Buenos Aires ) mit ihren Wolkenkraßern, die hauptsäch lichsten Produktionsarten( Kaffee, Mate, Rindvleh, Schafe), den unheuerlichen Wasserfall des Iguazzu und vieles, vieles andere zeigen. Dr. Rudolf Roch, der als Journalist in Südamerika gelebt hat, gab Erläuterungen zu den Bildern, die einen starten Eindruck von der südamerikanischen Wirtschaft hinterließen.

Heinrich Schüz, der den größten Teil eines langen Lebens er starb 1672 als 87jähriger in Dresden als furfürstlicher Hof fapellmeister gewirkt hat, ist als Mufiter aus der Schule von San Marco in Benedig hervorgegangen; der berühmte Giovanni Gabrieli war sein Lehrer. Aus Italien hat er die Meisterschaft des viel stimmigen Chorfazes und die Anfänge der eben entstehenden Opern funft nach Deutschland gebracht. Das war seine musifhistorische Sendung. Seine Mufit will für uns nach drei Jahrhunderten nicht mehr in allen Teilen lebendig werden.

Für die Ausführung des umfassenden Programms war ein stattlicher Apparat von Mitwirkenden, vor allemt von mitwirkenden Chören, aufgeboten: Das Collegium muficum der Akademie ( Leitung Hermann Diener), der Kammerchor Caecilia( Leitung Pius Salt), der gemischte Chor und der Jugendchor der Akademie und das Gefangfolisten- Ensemble der Schule Ludwig Heß . Die zur Ver fügung stehenden Mittel und Proben hatten wohl nicht durchaus zu volltommenen Aufführungen ausgereicht. Aber es war alles in allem viel plannolle und gewissenhafte Arbeit aufgewandt. Es wäre schade, wenn sie nur für diese zwei Tage getan wäre; es würde sich Lohnen, als tünstlerisches Gesamtergebnis das Beste dieser sechs Ber­anstaltungen zufammenzufaffen und an einem Konzertabend zu wiederholen. K. P.

Jm Jnftitut für Meerestunde fpricht Dienstag, 20 Uhr: Brof. E. Hentschel Hamburg über Daeanische Lebensgemeinschaften.

In der Gesellschaft für Pfychologie und Charafferologie spricht Donners­lag, abends 8 1hr, Graf von Arco über Plychologie des Ei finders"( Leibniz­Oberrealschule, Schillerstr. 126).

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In der Vorkriegszeit hat Genoffe Kummer die Weltreise eines Arbeiters geschildert, es wäre Zeit, daß Arbeiter mit dem Film faften die Welt bereiften und vom Standpunkt des Arbeiters Aus­wanderungsgebiete betrachteten.

Eine Chrysanthemumblüte von 25 Zentimeter Durchmesser. Die englische Chrysanthemumschau zu Lorquan zeigt die Erfolge der britischen Büchter in ihrer ganzen Bracht. Mit der Medaille für die beste Blüte wurde ein prächtiges Eremplar der Sorte Louisa Pocket ausgezeichnet; bie Blüte maß im Durchmesser 25 Zentimeter und war 30 Zentimeter tief.

Eine Julius- Farf- Gedenffeler findet am Bußtag, vormittags 11%, Uhr. im Saule der Vollstühne am Bülowplas statt. Bruno Eisner um rabmt die Feier mit Stlavierftüden von Bach und Chopin , Bulins Bab hält die Gedenfrebe, abßler spricht Gedichte von Julius Hart und Abele Gerhard Erinnerungsworte. fo Golland fingt Lieder des Verstorbenen und Mana art trägt die legte Arbeit ihres Vaters Bom ewigen Sein vor.- Starten gegen Freituvert durch Hans Ostwald , Zehlendorf , Karlstraße 28.

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Ihre erste Veranstaltung, die am Sonntagvormittag in einem fleinen Bichtspieltheater in Halensee vor sich ging, bestand aus Refe­raten ihres Begründers, Hans Taussig, und der Hauptbeteiligten am Prozeß der Dreigrofchenoper". Sie waren auf einen scharfen An. griffston gestimmt. Als Beispiele dafür, daß den elenden Kontin gentierungsbestimmungen die besten ausländischen Filme zum Opfer fallen und im wesentlichen Schund gegen Schund ausgetauscht" wird, wurden zum Schluß Szenen aus dem surrealistischen französi schen Wert Seestern" und aus dem russischen realistischen Film Erde " gezeigt: stumme Filme, die die Tonfilmflut verfhlungen hat, und die uns doch mehr künstlerischen Genuß verschaffen als die Serienfabrikate der Operettenfilme.

Hermann Hieber.

Was Andrées Filme zeigen.

Prof. Herzberg, der Sachverständige, der die Entwicklung der 1897 aus der Andreeschen Expedition aufgenommenen photo­graphischen Filme übernommen hat, errang damit größere Erfolge als er selbst erwartet hatte. Wie Stockholmer Blätter melden, ergeben zwanzig dieser Filme ganz flare Bilder, und zwölf von ihnen werden in dem offiziellen Bericht über die Expedition ab gebildet werden. Die besten Abzüge zeigen den Ballon, nachdem er auf dem Eig gelandet ist; es läßt sich daraus erkennen, daß der Berlust von Gas und die Eisbildungen auf der Ballonhülle das Niedergehen erzwangen. Auf einem anderen Bild ist Andree mit einem von ihm geschoffenen Eisbären zu sehen, und das Fell des Bären ist ganz beutlich. Andere Bilder laffen die gute Stinumung erkennen, die die Mitglieber in dem Lager beseelte; doch ist es un­sicher, ob es das Lager auf dem Eis ober auf der Switö- Insel mar. Dadurch, daß die Ränder der Filme bei einigen Rollen ineinander geschoben waren, so daß sie das Innere hermetisch verschlossen, ir zusammen mit der niedrigen Temperatur die vortreffliche Erhaltur zu erklären.

,, Emil und die Defeffive", das Kinderftüd von Erich Kästner , with cmt 20., nachmittags 4 Uhr, unter der Regie von Karlheinz Martin in heater am Schiffbanordamm uraufgeführt.