Besorgte Ehrenmänner.
Bor, rollenden Köpfen zu warnen, gefährdet inneren Frieden
Zwei deutschnationale Landtagsabgeordnete, die Herren Schulze Stapen and Bord, sind in helle Aufregung geraten über einen Aufruf, den der Einheitsverband der Eisenbahner, Ortsgruppe Stendal , an feine Mitglieder erlassen hat. In diesem Aufruf werden die Greueltaten des italienischen Faschis nius gegen Sozialisten und Gewerkschaftler geschildert; es wird den Arbeitern darin flar gemacht, was sie von einem deutschen Faschismus zu erwarten hätten. Nach Ansicht der deutschnationalen Herren wird durch solche Aufrufe der innere Friede in Lande gefährdet", und fie fragen die preußische Regierung, was fie gegen berartige Aufrufe zu tun gedenke.
Höchst merkwürdig! Wenn die Goebbels und Hitler davon schwadronieren, daß demnächst in Deutschland ,, Köpfe rollen würden", so hat noch tein Deutschnationaler barin eine Bedrohung des inneren Friedens gesehen. Wird aber von den Bedrohten auf diese Gefahr aufmerksam gemacht, dann sind diese Prachtexemplare von Ehrenmännern über die ..Störung des inneren Friedens" besorgt. Wir gedenken den ,, inneren Frieden" der Herren Bord und Schulze- Stapen" noch recht häufig zu stören!
Staatspartei und Reichsbanner.
Herr Winschuh gibt den Kurs an.
Der staatsparteiliche Abgeordnete Josef inschuh, der Nachfolger des Demokraten Koch- Weser im Reichstag, hat anläßlich cines jungdemokratischen Toges in Potsdam demokratischen Reichsbannermitgliedern auf die Frage, wie er zum Reichsbanner stehe, die Antwort gegeben, daß er das Reichsbanner ablehne, weil es eine sozialistische Schutzgarde sei. Auf weiteres Drängen der demokratischen Reichsbannerfameraden jagte Winschuh, daß, wenn die Deutsche Staatspartei als Partei ihren Mitgliedern den Beitritt zum Reichsbanner empfehle, er und seine jungvolksparteilichen Freunde die Staatspartei verlassen würden und er sein Reichstagsmandat zur Verfügung stellen werde.
Um Scholz' Nachfolge. 090
Berlins Krisenfürsorge.*****
Die neue Verordnung des Arbeitsministers- Alle Berufsgruppen erfaßt st Höchstdauer verkürzt
Der Reichsarbeitsminister hat jetzt die Neuregelung in der Arifenfürsorge verordnet, die der Magistrat zur Kenntnis der Stadtverordneten bringt.
Danach soll die Krisenunterstützung in Zukunft wieder den An gehörigen aller Berufe gewährt werden. Ausgeschlossen von der Krisenunterstügung sind:
1. Angehörige der Gruppe Landwirtschaft mit Ausnahme der landwirtschaftlichen Angestellten. 2. Angehörige der Berufs gruppe häusliche Dienste". 3. Arbeitslose unter 21 Jahren. Krifenunterstützung erhalten nur noch Arbeitslose, die den Anfprudy auf Arbeitslosenunterstügung nach dem Inkrafttreten des neuen Erlasses- also nach dem 3. November 1930 erschöpft haben( Ausgesteuerte).
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Eine weitere Einschränkung betrifft die Dauer der Krisenbisunterstügung. Die Höchstdauer beträgt nunmehr 32 Wochen her 39 Wochen. Für Arbeitslose, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, kann die Dauer der Unterstügung bis auf 45 Wochen- bisher 52 Wochen- perlängert werden.
Magistratsrat über die Finanzlage.
Bis in die späten Abendstunden beriet gestern der Magiftrat über die immer bedrohlicher werdende Finanzlage der Stadt. | 3u Beschlüssen ist es jedoch noch nicht gekommen. Die Beratungen werden am Donnerstag fortgesetzt. In dieser Sigung dürfte auch über das Schicksal der vom Stadtparlament abgelehnten Steuern entschieden werden.
Seefahrten der Spritschmuggler
Kommerzienrat Lindemann und seine Helfer vor Gericht
Der Spriffchmuggel des Banfiers Cindemann be-| als Helfer bei den Spritschmuggelfahrten angeworben. Von Stettin schäftigt die Deffentlichkeit bereits seit 4 Jahren. Heute steht Cindemann mit feinen beiden Brüdern und 14 Angeklagten vor dem Schöffengericht Berlin- Wedding. Hauptheld des Monftreprojeffes ist eigentlich nicht er, und man tut dem Hamburger Ingenieur und früheren Werftleiter. Bauer unrecht, wenn man ihm gewissermaßen die zweite Rolle zuschiebt. Noch lange bevor Bankier Cindemann überhaupt an feite Gewinne durch Spriffchmuggel dachte, war für jenen das Schmuggeln„ Cebensbedürfnis und Sport". So sagte er selbst von sich. Gemeinsam mit seinem Sohn, der bei ihm den Schiffsjungen Spielte, begann er im Jahre 1922 feine Schmuggelfahrten. Erst 4 Jahre später, 1926, kam Lindemann dazu.
Die größte Zahl der Bauerschen Schmuggelfahrten sind nicht Bon Stresemann über Echolz auf Dingelden. Gegenstand der Antlage. Von den 15 Seepartien hat er 9 ohne den Bantier unternommen. Und diese 9 muten abenteuerlicher an als Der Führer der Deutschen Boltspartei Dr. Scholz, die letzten 6. Sein erstes Motorboot Helgoland " verkaufte die der zur Zeit zur Erholung in der Nähe von Locarno weilt und Fracht, 5000 Liter Sprit, auf hoher See. In Helsingfors von dort auf Anordnung der Aerzte kaum Mitte Januar nach Deutsch - fror das Boot ein. Bauer erwarb ein anderes, die tand zurückkehren dürfte, ist von seinem Amt zurückgetreten Der Schwalbe"; mit 1500 Bitern ging es nach Dänemart. Der Schwalbe"; mit 1500 Litern ging es nach Dänemart. Parteivorstand der Deutschen Volkspartei wird sich bereits heute mit Bei der dritten Fahrt strandete die Schwalbe" in Gjedser; Der Nachfolge von Dr. Scholz befassen. Aller Boraussicht an ihrer Stelle entstand Nordland". Wieder ging es nach Dänenach wird zunächst der Reichstagsabgeordnete Dingelden bis auf mart, diesmal mit 10 000 Litern. Das Boot wurde beschlagnahmt weiteres die Führung der Partei übernehmen. und freigegeben. Dann kam die Inflation. Bauer mußte sich bes scheiden. Mit einem 8 Meter langen Motorboot machte er einen Abstecher nach Malmö . Im Jahre 1924/25 war es der„ Girius", mit dem er in der Hauptfache Schweden unsicher machte. Das Schiff strandete bei der Insel Moen . Jetzt erwarb Bauer zwei Schwestern boote Inge" und angeborg". Die Ingeborg" strandete in Schweden ; die Inge" fette ihre Schmuggelfahrten fort; fie fuhr von Hamburg aus, nahm auf offener See vom Suffer Cübed" Sprit an Bord. Bei der neunten Fahrt hieß die Inge" bereits Nire", bei der zehnten trat Lindemann in Szene An den nächsten Nige", bei der zehnten trat Lindemann in Szene An den nächsten fünf Fahrten nahm er in der Regel persönlich teil. Der Bantier hatte eine glückliche Hand. Die„ Nire" strandete nicht. Als sie einmal vom Reichswasserschutz beschlagnahmt wurde, befam man sie Im bürgerlichen Lager herrscht angesichts des Wahl doch frei. Lindemann erwarb auch den Dampfer" Pelitan" und ausfalls vollkommene Ratlosigkeit. Die Chriftlichsoziale Fraktion Don ihm nahm jezt die umgebaute Nige" auf hoher See den Sprit mird Mittwoch zusammentreten. Anschließend dürften dann Berentgegen, bis eines Tages sowohl die" Nige" als auch den Belifan" handlungen mit dem Schober- Blod beginnen. Bis dahin das Schicksal ereilte. So famen die Behörden dem Schmuggelsport find alle Meldungen über die Person des neuen Bundeskanzlers und des Ingenieurs Bauer und den fetten Gewinnen des Banfiers die Zusammenseßung der Regierung Kombinationen Sicher Lindemann auf die Spur. Fett waren die Verdienste. Statt scheint nur zu fein, daß Baugoin, der derzeitige Bundeskanzler, 40 Pfennig pro Liter befam er 4 Mart. Der Staat war um eine zurüdtreten und nicht mehr das Amt eines Bundeskanzlers immense Summe betrogen. Zur Verhandlung find 56 3eugen übernehmen dürfte. geladen.
Wien , 18. november,( Eigenbericht.)
Der Sozialdemokratische Parteivorstand hat den ursprünglich für Ende Oktober nach Graz einberufenen und wegen der Wahlen verschobenen Parteitag der österreichischen Sozialdemotratie für den 6. Dezember nach Wien einberufen. Auf der Tagesordnung stehen als wichtigste Punkte die Besprechung der politischen Lage, der Wirtschaftskrise und der Arbeitslosigteit.
In der niederösterreichischen Heimwehr hat sich zwischen ben mit den Christlichsozialen verbündeten und den im Heimatblod ver einigten Heimwehranhängern eine Spaltung vollzogen. Aber auch die den chriftlichsozialen treuen Heimwehrleute sind sehr verstimmt, weil die Christlichsoziale Partei ihnen fein Mandat hat zu fommen lassen. Viel bemerkt wird auch eine neue Rede des Ministers Starhemberg, in der er erflärte, daß die Hitler . bewegung ein starter Bundesgenosse sei, mit dem wir uns über furz oder lang bestimmt vereinigen werden". Starhemberg sprach dann gegen die Kompromißlerei und nannte das Parlament eine Quatschbude. Zum Schluß erklärte er. nicht im Parlament würde die Entscheidung fallen, sondern die militärischen For. mationen müßten sie herbeiführen.
Die prominenten" Führer des Heimatblodes, die auf Grunb ihrer Rest stimmenmandate in den Nationalrat einziehen sollten, haben beschlossen, tein mandat anzunehmen. Nach dem steierischen Landesführer Dr. Pfriemer und dem Tiroler Landesführer Dr. Steidle, hat heute auch Innenminister Starhemberg er flärt, teine Reststimmenmandate anzunehmen. Der Heimatblod wird also im Nationalrat nicht durch seine prominenten Führer,
sondern sozusagen durch die zweite Garnitur vertreten fein.
Kaffenräuber im Norden.
Wehrloje Frau überfallen.- 3wei Banditen gefaßt.
Ein dreifter Ladenkassenraub wurde heute mittag im Norden Berlins von drei jungen Burschen ausgeführt. In dem Seifengeschäft von C. Zodfner in der Anklamer Straße 2 etschien ein junger Mann und verlangte eine Waschschüssel. Um diefe herunterlangen zu können, mußte die Geschäftsfrau auf eine Leiler steigen. Während sie noch damit beschäftigt war, tamen noch 3wei Burschen in den Laden. Zwei bedrohten die Frau, während der dritte über den Ladenfisch setzte und sich des Kaffeninhalts bemächtigte. Die Frau rief laut um Hilfe und hinderte die zwei, den Caden zu verlaffen, nur der Bursche, der das Geld genommen hatte, tonnte flüchten. Das alarmierte Ueberfaltommando und Paffanten nahmen die im Laden Gebliebenen in Haft, die Berfolgung des driften blieb ergebnislos.
Hermann Heise aus der Dichteratademie ausgetreten. Nachdem var furzem alter oon Molo aus der preußischen Dichter akademie ausgeschieden ist, hat jetzt auch Hermann effe feinen Austritt angemeldet
Die Schmuggler erzählen.
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Bon den drei Brüdern Lindemann fehlt Gust a v, einer der Hauptbeschuldigten. Er befindet sich wegen einer Betrugsfache in Strafhaft und ist erfrankt. Als erster wird der Angeklagte Rö ßler vernommen. Er wurde vom Ingenieur Bauer Ende März 1926
Dollar für Zündhölzer.
Polnisches Monopol um 20 Jahre verlängert. Warschau , 18. November. Bie amtlich Bie amtlich mitgetilt wird, wurde heute zwischen dem polnischen Finanzministerium einerseits und der Gesellschaft für die Ausnutzung des Zündholzmonopols in Polen sowie der Svenska Tändsticks AB als Garantin für die polnische Gesellschaft andererseits ein Ver
trag abgeschlossen, wonach das Bachimonopol für die Zündholz erzeugung um 20 Jahre bis zum Jahre 1965 verlängert wird. Im Zusammenhang damit wird die schwedische Gesellschaft eine neue Emissionskurs von 93 Proz. gewähren.
6½ prozentige Anleihe im Betrage von 32 400 000 Dollar zum
Das Schlußergebnis des Terrors.
Warschau , 18. November.( Eigenbericht.) Das amtliche Schlußergebnis der polnischen Sejmwahlen weist im Vergleich zu dem vorläufigen Ergebnis einige Veränderungen auf. Es erhalten nach den neuesten Berechnungen:
Regierungsblod 248( 113), Nationaldemokraten 65( 37), Lintsblod 78( 154), Christliche Demokraten mit Korfanty 14( 18), Deutsche 5( 19), Utrainer und Weißrussen 20( 47), Juden 7( 13), Kommunisten 5( 9).
Breslau , 18. November.( Eigenbericht.)
Das Ergebnis der Wahlen zum polnischen Sejm weist für Oberschlesien einen starten Rüdgang der deutschen Stimmen auf. Im Mai dieses Jahres bei den Wahlen zum schlesischen Sejm waren die Deutschen noch die stärkste Gruppe Am Sonntag haben sie nicht mehr als 50 000 Stimmen verloren. Allein im Wahlkreis Kattowig wurde 30 000 deutschen Wählern die Wahl berechtigung entzogen. Es fann fein Zweifel darüber bestehen, daß die Berluste der Deutschen als Folge des in den legten beiden Monaten gegen die Minderheiten geübten Terrors zu be trachten ist.
Bon deutscher Seite wird beabsichtigt, gegen die Wahlen
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der lud sie
aus, wo die ,, Nige" vor Anfer lag, machte er seine erste Fahrt mit -es war die zehnte Schmugglerfahrt des Ingenieurs Bauer. brave Spritschmuggler erzählte, daß er mit Geldgebern in Verbindung getreten sei. In Antlam tamen Gustav und Otto Lindemann und der Angeklagte Maien an Bord. Man lief zuerst die Insel Rügen an, dann ging es auf die Ostsee heraus in Richtung auf die Insel Moen . Auf hoher See stieß man auf den Kutter Lübed, übernahm von diesem 3000 Liter Sprit Name ,, Nige" war vorsorglich mit einer Maske verdeckt in die Tants über, die so geheim eingebaut waren, daß sie bei einer Zollkontrolle nicht bemerkt werden konnten, warf die leeren Kanister über Bord und fuhr zurück nach Stettin . Von dort ging es nach Spandau . An der Plößenseer Schleuse wurde ein Teil des Sprits ausgeladen. Als man an der Fürstenberger Schleuse tein Geld zum Durchschleusen hatte, rief man telephonisch Karl Lindemann herbei, der auch sofort erschien. An der Jannowigbrüde alle drei Brüder Lindemann waren wurde zu Abend gespeist dabei, dann fuhr man nach Ertner. Hier wurde der Rest des Sprits ausgeladen. Der Angeklagte Rößler holte gus dem Bankhaus Mörz von Karl Lindemann für den Bruder Gustav das Scheckbuch, man besorgte Autos und brachte den Sprit in Kanistern zu den Abnehmern.
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Weitere Fahrten und Aufdeckung.
Ende Mai ging es auf die 3 weite Fahrt. Diesmal waren Statt ihrer der Gastwirt die Brüder Lindemann nicht dabei. Lieben. Dieser nahm auf hoher See, von dem Kutter Lübec 2500 Liter Sprit entgegen. Es ging mit der Schmugglerware nach Hohenschöpping. Ein Teil des Sprits wurde unterwegs ausgeladen, der andere Teil in Berlin . Am Beltener Kanal schopite die Zollfahndungsstelle Verdacht, gab aber schließlich die„ Nixe" frei. Bei der dritten Fahrt trat der Lindemannsche Kutter Belifan" in Szene. Alles wickelte sich wie am Schnürchen ab, als furz vor der Zollstelle der" Nige" der Betriebsstoff ausging es wurde bei dem bekannten Zollbeamten Benzin gekauft. Auch dies= mal konnten die Zollformalitäten ohne Zwischenfall erledigt werden. In Ertner legte man am Grundstück der Lindemannschen Brandenburger Holzindustrie an, Karl Lindemann erschien in seinem Auto. mit Schlauch und Pumpe ausgerüstet, auch Spritfäffer waren zur Bei der vierten Fahrt hatte man bei Saẞniz Stelle. einen schweren Sturm zu überstehen. Die fünfte und letzte Fahri wurde zur Unglüdsfahrt. Bei dem Ausladen des Sprits in Schwedt an der Oder überraschte der Reichswasserschuh die Angeklagten Rößler, Bauer jr. und den Maschinisten Stampfe,
Die Persönlichkeit des fehlenden Gustav Lindemann wird fchlaglichtartig durch eine kleine Einzelheit beleuchtet. Während er und seine Brüder Tausende durch den Spritschmuggel verdienten, wurden die anderen Helfer vertröstet. Für sechs Monate Schmuggel arbeit erhielt Rößler z. B. nur 250 Mart
zunächst Proteft beim obersten Gericht in Barschau einzulegen. Es liegen bereits viele Protokolle über Wahlmißbräuche und Wahlzwang vor.
Politische Lage führt zu Generalftreit.
by Madrid , 18. November. ( Eigenbericht) Der 24 stündige Generalstreit der Arbeite schaft Madrids ist beendet. Alle Arbeiter sind inzwischen in die Betriebe zurückgekehrt.
Jn Barcelona wurde am Montag der General
fireit ausgerufen. Als die parole durch die Stadt ging, legten
jaft sämtliche Arbeiter die Arbeit nieder. Auch die Straßenbahner stellten den Betrieb ein. Auf dem großen Plah von Katalonien tam es zu einem Zusammenstoß zwischen Arbeitern und Gendarmerie, als Streifende die Angestellten einer Telephongesellschaft zur Arbeitseinstellung zwingen wollten. Die Gendarmerie stellte sich den Streifenden entgegen. Als sie mit Steinen beworfen wurde, machte sie von der Waffe Gebrauch und verletzte mehrere Streifende.
Jn Balencia sind die Metall-, Holz- und Bauarbeiter in den Streit getreten. In Granada wurde ebenfalls der Generalstreit ausgerufen. Ursache des Streits ist im allgemeinen die Unzufriedenheit der Arbeiterschaft mit der politischen Lage, die von radikalen Elementen benutzt wird, um die Führung der Arbeiterschaft au fich zu reißen. Die Arbeiterführer gelten den„ Revoluflonären" und ihren Anhängern als zu besonnen und zu gemäßigt.
Die Leitung der Sozialdemokratischen Partei, die den Madrider Generalftreif lediglich als Proteft fundgebung gegen die durch das Eingreifen der Polizei erfolgten Opfer inszeniert hat, steht der Ausdehnung der Streits ablehnend gegenüber. Da aber ihr Einfluß besonders in Katatonien nicht start genug ist, gelang es den Syndikalisten, die Oberhand zu gewinnen.