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Nr. 549 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts Com 23. Rovember 1930

Wie sieht es in USA . aus?

Sonntag,

aber günstiger als die der Industrie, so daß die Arbeitslosenfrage

3. B. im ganzen Süden feine Rolle spielt. Freilich darf man nicht vergessen, daß,

mit deutschen Verhältnissen verglichen, die Reserven der Industrie überall enorme sind,

Tatsachen der amerikanischen Wirtschaftsbewegung/ Novemberbrief aus USA . taß die Belastung durch Steuern und Sozialabgaben nicht vergleich.

Einer der führenden Wirtschaftler Ameritas, Schwab, der Vorsitzende der Bethlehem Steel Co. , sagte vor taufend Stahl- und Eisenteuten, man habe nun lange genug behauptet, daß die Wirt­schaft wieder im Aufstieg sei, aber es habe sich nicht geändert an der Tatsache, daß man hier zusammenfiße, großenteils, weil man doch nichts Befferes zu tun hätte. Mooney, der Präsident der General Motors ( Opel ), der gerade von Europa zurückkam, findet, daß es eigentlich in Europa gar nicht so schlecht sei, und der junge Ford teilt mit, daß die Ford- Werke in diesem Jahr die größte Erweiterung der Weltgeschichte vorgenommen hätten, und der alte Ford ver fündet für das Jahr 1950 50- Dollar- Löhne. Was man freilich dann für 50 Dollar kaufen kann, vergißt er mitzuteilen; augenblicklich fann man seine Inderzahlen so berechnen, daß man einen Auf­stieg bemerkt. Die fritischen Betrachter aber, die nicht eine Rauf melle juggerieren wollen, müssen zugeben, daß man von wirt licher Besserung nicht reden fann, solange

29 Proz. unbeschäftigte Arbeiter im Detroit - Industriegebiet find; in Chicago 24 Proz., in New York 23 Proz. Die fauf männischen Zusammenbrüche sind 35 Broz. höher als der September durchschnitt der letzten fünf Jahre, die Stahlerzeugung 35 Broz., die Autoerzeugung 40 Proz. niedriger.

Der Amerifaner wehrt sich gegen den Sozialismus; jeht in der Arbeitslosenfrage ist man dennoch für staatliche Löfung.

In der Tat bewirkt das, daß in New York und Chikago Fonds geschaffen werden, wo Angestellte und Arbeiter von ihren Löhnen abgeben, wo Wohltätigkeitsfefte veranstaltet werden, um die Arbeiter zu unterstützen. In Milwaukee wird ein Fonds aufgebracht, der den Arbeitslosen einen Dreitagelohn sicherstellen soll. Aber man sieht dabei noch nicht ein, daß das veraltete Wohltätigkeit ist, daß die Berantwortlichkeit der Gesellschaft weiter geht, daß die Arbeitslosigkeit im System liegt. Aber dagegen

Buchwert erscheint also wirtschaftlich nur zu begründet. Und daß am 22. Oftober die Aktienkurse noch tiefer gingen als am 13. No­vember letzten Jahres, daß 200 Attien ihren tiefsten Stand hatten, beweist, daß die Börse gegen den oft ausgesprochenen Aufstieg sehr steptisch ist. Nur Elektrizitätkompagnien haben große Neuanlagen gemacht, so hört man von der 100- Millionen- Dollar­investion der Pensylvania Power und Light und von 60 Millionen der Columbia Gas and Electric. Auf das Kupfergeschäft hatte das bis jetzt so wenig eine Wirkung wie die Tatsache, daß die Film­industrie ein Fünfundzwanzigstel der Silberförderung aufnimmt, auf den Silberpreis. Kupfer ist seit 1896 auf seinem niedrigsten Punkt, die Vorräte dagegen seit 1921 am höchsten.

verteilt wird.

verzinjung nicht nötig ist. So ist es erflärlich, daß von den Gesell bar ist, daß die politische Belastung wegfällt, daß die Auslands schaften mit geringeren Einnahmen dennoch die alte Dividende häufig Die Auslandsbeziehungen Ameritas werden jezt viel erörtert. Man weiß ja, daß der innere Martt entscheidet. Zum Beispiel nur 5 Proz. der amerikanischen Stahlproduktion geht unmittelbar ins Ausland, ob­wohl Amerika 58 Proz. der Weltproduktion bedeutet. Aber bei der Schwäche des inneren Marktes bietet das Rußlandgeschäft gute Chancen, besonders da man sich gegen das Risiko durch beträcht liche Preise schützt. Und die Anleihen an Deutschland sind feine Freundschaft, sondern Geschäft. Es hat viel zur Klärung bei­getragen, wenn man die hiesigen Berichte verfolgte, daß Schacht ganz nüchtern die Lage der deutschen Binsentilgung im Zusammen­hang mit der Reparation und Moratoriumfrage erörterte. Der Rückgang der deutschen Papiere an der New Yorker Börse im Gefolge des radikalen Wahlergebnisses in Deutschland hat sich dank der Festigkeit Brünings wieder gewendet. Auch Severings Ernennung in Preußen wurde von der Wirt­schaft mit unverhohlener Sympathie erwähnt. Man sieht in der damit angezeigten Politit eine Sicherung der wirtschaftlichen Be ziehungen. Sollten einmal die Zahlungsschwierigkeiten untragbar werden, so würden die Gläubiger mit sich reden lassen müssen und wollen. Vorher ist eine Erörterung von Woratorien unan­

Saisonmäßige Verbesserungen weist die Textilindustrie auf, und man fann es so rechnen, daß die Besserung über durchschnittlich erscheint. Immerhin arbeiteten in den ersten drei Bierteljahren 28 Proz. Spindelstunden weniger als im Vorjah. Hever ist das erste Jahr, daß Amerita weniger als die halbe Welt­ernte stellt. Im Baumwollengeschäft bewirkt die starte Konkurrenz, daß die Preise so tief sind, daß man bis auf 1903 zum Vergleich zurückgehen muß. Ebenso im Tavakgeschäft. Der Verbrauch von 5 Cent 3igarren hat sich dant guter Reklame um pon 5 Cent 3igarren hat sich dank guter Reklame um höchstens 1 Broz. vermindert, während die teueren Marken starke Einbußen erlitten. Heute nimmt der Farmer 8 Proz. mehr ein als in Friedenszeiten, während seine Ausgaben um 50 Proz. ge­stiegen sind. Die neuen Zollgesetze haben ja in der Regel den Schutz des Farmers zu bedeuten. Die Lage des Farmers ist im ganzen gebracht.

Gelöstes Elektrorätsel.

wehrt sich der Amerikaner, wenn auch die einſichtigen Stimmen. Die Preußische Elektrizitäts: AG. hat sich an der Thüringer Gas- AG. beteiligt.

unter den Gebildeten besonders, zunehmen.

Da sagt ein Mann von dem Rang Simpsons lieber Weis= heiten der Art, daß durch die Erhöhung des Alkoholgehalts ( 4prozentiges Bier) alle Arbeitslosen beschäftigt werden könnten, oder Shumaker, der Präsident der Victor Co.( Radio), meint, daß es feine Ueberproduktion, nur einen Unterverbrauch gebe. Dennoch ist die Arbeitslosenlage auch hier schon soweit vor­geschritten, daß man sich von Regierungs wegen damit befaßt. 3war geht es nicht, wie einige Menschenfreunde vorschlugen, daß der Farmboard das in Stüßungsfäufen erworbene Getreide zur Verteilung bringe und den Arbeitslosen ihren Laib Brot sichere, weil dies Getreide ,, wirtschaftlich" verwendet werden muß. Aber der: Staat kann auf dem Weg produktiver Arbeit wirken, und das bedeutet hier den Bau von Autostraßen.

Auto und Eisenbahn.

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Die Autobusse haben sich von 1925 auf 1930 um 75 Broz. vermehrt, die Autostraßen mit Autobusverfehr um 40 und 48 Proz. ( erstklassige und zweitklassige Straßen). Das ist die Entwicklung des Automobils, und parallel läuft die Entwicklung der Delprodut­tion. Das Auto nimmt den größten Teil der Stahlproduktion auf, die Eisenbahn tommt erst in zweiter Linie. Der Bau von Autostraßen heißt also streng betrachtet nichts anderes als Rückgang der Eisenbahn. In der Tat haben 51 Gesellschaften in den ersten dreiviertel Jahren zusammen 17 Broz. niedrigere Einnahmen als letztes Jahr, nur wenige Gesellschaften konnten besseres Ge= schäft melden, wenn auch ganz zuletzt das sehr schlechte Frachten­geschäft sich zu bessern begann. Die Eisenbahnen haben dem durch Die Hige geschädigten Farmer durch Berbilligung der Frachtjäge geholfen und sich so einen größeren Umjah sichern können; die Del­preise und damit die Gasolinpreise gingen aber ebenso herab und erlauben billigeren Autobetrieb.

Dennoch kommt man nicht darum herum, daß im September 1929 304 422, im September 1930 nur 180 754 Autos verkauft wur ten, von denen übrigens 67 000 auf Ford und 42000 auf Chevrolet fielen. Auf die Anschaffung von 3 Millionen Autos in 1923 fommen in 1929 nur 500 000: Ersatz an Stelle Ne ikaufs; und wenn auch eine energische Propaganda jedem ein zweites und drittes Auto auf reden will, vorläufig unterstützt der Amerit ner seine Industrie so nicht zu bereitwillig. Er beginnt das Geld uf die Bant zu legen und die Provinzbanken haben höhere Depositen als zuvor, So fam es schon zur Diskussion, ob man das Prinzip Dienst am Kunden" aufgeben solle und weniger gute und dauerhafte Ware herstellen folle, um einen schnelleren Verschleiß nd Umsatz zu erzwingen, Aber die Konkurrenz treibt in die andere Richtung: 1913 mechte man in einer Stunde inen Autoreifen, heute zehn, damals lief man damit 3500 Meilen heute 15 000, damals tostete er 22,95 Dollar, heute 9,70. Kein Wander, daß die Gummiverwendung nicht Schritt halten fenn, daß wie 665 000 Tonnen brauchen und 830 000 Tonnen erzeugen.

Der schlaue alte Ford,

deffen Plantagen in Südamerika heranwachsen, beginnt schon darauf hinzuweisen, daß man ja den Gummi ausgezeichnet zu der im In­dustriezeitalter so nötigen Schalldämpfung verwenden könne und der Amerikaner I acht verständnisvoll über diese Menschenfreundlichkeit..

Die Stahlproduktion ist in den letzten 10 Jahren um

Monatelang hat sich die bürgerliche Finanzpresse den Kopf dar| vergrößert. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nunmehr ein Rück

über zerbrochen, aus weichem Grunde die Börsenkurse der Thü ringer Gas A.-G., neben der Dessauer Gas die größte mitteldeutsche private Gas- und Elektrogesellschaft, in die Höhe gegangen sind eine Zeitlang amerikanische Finanzgruppen um die Thüringer Gas und wer als Käufer hinter diesen Kursbewegungen steht. Da sich bemüht haben, vermutete man lange Zeit amerikanische Käufer. Das Rätsel ist jetzt gelöst. Von der Preußischen Elektri­3itäts A.-G., dem Elektrotrust des preußischen Staates wird folgende Mitteilung vorbereitet:

Zur Förderung der Bestrebungen, eine engere 3u fammenfaffung zwischen den Großunternehmungen der Stromerzeugungs- und der Verteilungsgesellschaften zu erreichen, hat die der Preußischen Elektrizitäts- 2.- B. nabestehende Kon­tinentale Elettrizitäts- Union 2.-G. in Bajel einen 2ttien. posten der Thüringer Gasgesellschaften in Leipzig erworben, und die Preußische Elektrizitäts- 2.- G. hat sich weiter ein Attien­paket dieser Gesellschaft aus dem Besitz eines Konsortiums ge­sichert. Bekanntlich hat die Preußische Elektrizitäts- 2-3. an mehreren Stellen ihres Arbeitsgebietes Berührungspuntte mit dem Leipziger Unternehmen.

Berhandlungen, die mit der A.-G. Sächsische Werke und der Berwaltung der Thüringer Gasgesellschaft geführt worden sind, haben zu dem Resultat geführt, daß eine Generalversammlung der Thüringer Gasgesellschaft einberufen wird, in der die 3umahl von Vertretern der Preußischen Elektrizitäts- A.- G. und der A.-G. Sächsische Werke in den Aufsichtsrat vorgeschlagen wird."

Die Thüringer Gas 2.-G. hat ein Aftientapital von 30,8 Mil­lionen Mart, von dem nach unserer Kenntnis etwa ein gutes Drittel Der Konzern der Thüringer Gas produzierte 1929 in 53 Gas­sich unter Kontrolle der Preußischen Elektrizitäts A.-G. befinden. werken 155 Millionen Rubikmeter Gas und in 36 Kraftwerken 250 Millionen Kilowattstunden elektrischen Strom. Der Konzern ist an der Versorgung von 4009 mittel- und westdeutschen Gemeinden beteiligt, die 3,17 Millionen Einwohner haben. Die Thüringer Gas hat 1929 eine Dividende von 10 Broz. verteilt und in den beiden vorhergehenden Jahren 9 bzw. 8 Proz.

Man wird das Borgehen der Preußischen Elektrizitäts 2.-G. als vorsorgliche Maßnahme betrachten müssen, um die planmäßige Vereinheitlichung der deutschen Elektrowirtschaft, soweit fie von Preußen beeinflußt werden fann, zu fördern. Die von der Thüringer Gas beherrschten Beteiligungen grenzen in sehr vielen Fällen an preußisches Elettrogebiet. Da die anderen an dem Plan der Vereinheitlichung beteiligten Stellen eine ungenligende Initiative entfalten, ist das Vorgehen der Preußischen Elektrizitäts A.-G. bzw. des preußischen Staates zu begrüßen. Der preußische Staat wirkt mit der Verstärkung seines elettropolitischen Einflusses der von uns oft dargestellten Privatisierungsgefahr der deutschen Kraftwirtschaft entgegen.

134 Broz. gestiegen, aber heute arbeiten die Fabriken mit 52. bis 1930 für 2 Milliarden weniger gebaut.

58 prozentiger Rapazität. Im Zusammenhang mit den Straßenbau plänen der verschiedenen Staaten find Anträge für Baustahl in die Industrie gekommen, besonders für die nötigen Brüden; das hat vor allem in Chitago die Kapazität auf 58 Pro3. gehoben. Die Verwendung des natürlichen Gafes hat auch den Röhrenwerken Aufträge gebracht; trotzdem die niedrige Aus nügung der Industrie und die damit machsenden Ueberfosten!

Die Schuhindustrie arbeitet mit 33 Broz. ihrer Kapazität, im Kohlenbergbau, dem das im Verhältnis zur Heizkraft billige Del schadet, werden von 750 000 Tonnen nur noch höchstens 500 000 gebraucht.

Ueberall Ueberproduktion oder nicht ausgenähte Kapazität. Das heißt aber munt, daß das investierte Kapital fich nur noch teilweise perzinst, daß die leberkoften einen Teil der Zinsen fressen, daß für Neuinvestierung in Amerifa nicht zu viele günftige Gelegen­heiten sind. Deshalb arbeitet man mehr und mehr in Europa , Rußland und China . Der Kapitalfturz zum Teil unter den

Oftoberbericht des deutschen Baugewerksbundes.

Im Oktober haben sich die Beschäftigungsverhältniffe wesent idh stärter verschlechtert als in den früheren Monaten. Die Arbeitslosigkeit ist von 39,86 Proz. zu Ende September auf Die Arbeitslosigkeit ist von 39,86 Broz. zu Ende September auf 42,47 Proz. zu Ende Oktober gestiegen. Bon dieser Verschlechterung wurde das flache Land schwerer betroffen als die Städte. Ende Oftober mar die Arbeitslosigkeit auf dem Lande wesentlich größer als in den Städten, nachdem Ende September faun wesentliche unterschiede zutage getreten waren.

Der Beschäftigungsstand leg Ende Oktober um etwa 35 Broz. unter dem des Borjahres und um einen noch größeren Satz unter dem des Jahres 1928; einen ähnlich niedrigen Beschäfti­gungsstand hat es seit der Stabilisierung nicht ge­geben.

Der Ausfall an Bauvolumen, der seit Monaten in ununterbrochenem Wachsen ist, hat sich im Berichtsmonat weiter

stand von mehr als 25 Broz. ergeben, im Vergleich zu dem durch Witterungsverhältnisse weniger beeinflußten Jahr 1928 sogar um etwa 30 Proz. Der diesem Sake entsprechende Ausfall an Umsatz ist auf etwa 2 Milliarden Mark zu beziffern.

Der neue Montanblock.

142 Millionen Hoesch Kapital.

Auf der gestrigen Sihung der Aufsichtsräte des Hoesch­Konzern und des Köln - Neueffener Bergwerts verein standen die Verschmelzung der beiden Konzerne und die Geschäftsabschlüsse zur Beratung.

Die Abschlußziffern der beiden Gruppen laffen die Einwirkungen der krije in feiner Weise erkennen. Reingewinn und 2b­fchreibungen der Interessengemeinschaft ergeben zusammen 20,9 gegen 20,8 millionen Mart im Vorjahr. Der Reingewinn allein ist infolge starter Erhöhung der Abschreibungen auf 8,5 gegen 10,2 2illionen Mart gefunten, so daß auch die Dividende bei Hoefch von 7 auf 6 Proz. und bei Neueffen von 7% auf 6% Pro3. ermäßigt wird.

Der Aufsichtsrat beschloß sodann, den beiden Generalversamm­lungen die Verschmelzung derart vorzuschlagen, daß Hoesch die Betriebe des Köln - Neueffener Bergwerksverein aufnimmt und einen flientausch mit Neuessen im Verhältnis 1: 1 pornimmf. 3u diesem Zwed wird das Hoesch- Kapital um 71,4 millionen Mart erhöht und erreicht damit 142 Millionen Mart. Der Name des Bergbau und Hüttenbetrieb laufen. neuen Konzern wird ho esch- köln- Neueffen 2.-G. für

Der Großhandelsindeg. Die auf den Stichtag des 13. Nov bember berechnete Großhandelsinderziffer des Statistischen Reichs­amts ist mit 120,1 gegenüber der Vorwoche um 0,3 Broz, zurück­gegangen. Die Inderziffer für die Hauptgruppen lauten: Agrar­stopfe 111,3( Rückgang 1 Broz.), Kolonialmaren 107,4 (-1,1 Proz.), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 113,3(+0,4 Proz.) und industrielle Fertigwaren 144,5 (-0,4 Proz.).

Tagung des Deutschen Beamten- Wirtschaftsbundes. Im Reichs­wirtschaftsrat fand gestern die Jahrest igung des Deutschen Beamten Wirtschaftsbundes statt, in deren Mittelpunkt die Fragen der Gehalts. wurden schärfste behördliche Maßnahmen gegen Unternehmer und fenfung und des Preisabbaus standen. In einer Entschließung Berbände gefordert, die durch Breisabreden, Liefersperre usw. den Breisabbau verhinderten. Das Hauptreferat hielt Prof. Julius Hirsch , dessen Kern gleichfalls der Lohn- und Preisabbau bildete. Der Lohnabbau sei nur dann vertretbar, wenn die Kauffraft der Mart durch Preisfentung mindestens in dem gleichen Verhältnis steige. Die Borwegnahme der Lohntürzungen jet im tonjuntturellen Interesse gefährlich. Das entscheidende Broblem.liege jetzt nicht bei der Produktion, sondern beim Bertrieb. Hier liegen enorme Ersparnismöglichkeiten sowohl in der Lagerhaltung mie in der gleichmäßigen Berwendung von Kapital und Arbeitskräften

por.

Reichsanleihe 2.-G. Die Spefulation in Neubelikanleihen. Die Reichsanleihe 2.-G., Berlin , deren Kapital von 2 Millionen cinen lleberschuß von 560 000 m, aus. Die Wertpapierbestände Mart sich im Besitz des Reichs befindet, weift zum 30. Auguft 1930 haben sich von 27,49 Millionen auf 18,93 verringert, Barguthaben. find dadurch von 70 000 m. auf 3,79 Millionen gestiegen. Inzwischen hat die Gesellschaft durch größere Anleihefäufe zu Stükungszwecken ihre Wertpapierbestände wieder erhöht. Es scheint, als ob die Tätigkeit der Gesellschaft im Interesse der deutschen Anleihe wirf fam unterstützt werden könnte, wenn der starken Spekulation in

der sogenannten Neubesikanleihe entgegengewirkt würde, die auch den Kredit des Reichs alles meniger als fordert. Dazu wäre es möglich, den Zeitpunkt der Tilgung und Berzinsung der Neubefiz­anleihe bereits jest festzusehen.

Amerikanische Industrie im Ausland. Nach einer Untersuchung der amerikanischen Zeitschrift Der Inder" bestehen im Ausland über 2000 Fabritunternehmungen amerikanischer Rangerne, in denen etwa eine halbe million Arbeiter beschäftigt werden.