Werden des Arbeitersports
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4. Allerlei Erinnerungen
3m Abend vom 12., 14. und 18. November brachten wir die Aufzeichnungen unseres Mitarbeiters Fritz Stühm über das Werden des deutschen Arbeitersports. Hente be
geschlossen find.
Jugendturnwarte von Dunnemals
Das ist ein besonderes Kapitel. Natürlich herrschte in den neun
die Männerturner mit Sie" anzureden, während er geduzt wurde.
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manteftariflichen Bestimmungen einen 2ohrabban von über 15 Pro3, und zwar einheitlich für die Betriebe, die Wollhüte produzieren und die außerordentlich gut im Preise stehenden Haarhüte.
Die Arbeiter beantragten die Erhöhung der Stundenlöhne um mindestens 10 Proz. Dreimal wurde verhandelt, ohne daß es zu einer Verständigung gefommen wäre Die Unternehmer behaupten, bei den jetzigen Löhnen nicht mehr fonfurrieren zu können. Dabei führen sie die Konkurrenz im Ausland gegen Gruppen, die die gleichen Löhne bezahlen, teilweise sogar höhere Löhne. Außerdem ist der inländische Markt durch hohe 3ölle
geschützt, die 40 Pf. pro Stück und mehr betragen.
Das Hauptunternehmen in der Woll- und Haarhutindustrie, das Gubener Hutindustrie zahlte in dem letzten Jahre eine ein Drittel der Gesamtbeschäftigten umfaßt, die Berline Dividende von 16 Proz. bei einem Stundenlohn von 76 Bi. für Guben . 1 Mobi 76 für
schlichen wir die Artikelferie mit„ Allerlei Erinnerungen" siger Jahren strenge Disziplin. Der Junge( bis 18 Jahren) hatte aus früheren Tagen, um in der nächsten Zeit zwei Auffäge mit der Vollendung des 18. Lebensjahres begann der Mann. Im des Verfassers zu veröffentlichen, die in kurzer Form über die einzelnen Sportverbände berichten, die in der Zentral- Arbeitersport hielten das viele Turnwarte für Unsinn und duzten tommission für Arbeitersport und Körperpflege zusammen- fich deshalb mit den Lehrlingen. Das gab Aergernis. In Moabit mußte ein Turnwart deswegen sein Amt nieder= legen! Aber es fam noch Schlimmeres vor! Eine Männer abteilung macht Partie zum Alten Freund" auf Pichelswerder. Dort sind auch eine große Anzahl Lehrlinge anwesend. Sie sind wie wild, schreien und juchzen vor Freude, liegen wie ein Knäuel alle übereinander. Offenbar haben sie einen Ringkampf gehabt und haben sich nun über den Besiegten geworfen. Es ist ein großer Irabbelnder Ameisenhaufen. Wir kommen neugierig näher. Da arbeitet sich aus dem Haufen etwas heraus, die Jungens purzeln zur Eeite. Prustend und schnaubend steht ein Mann auf, streicht sich im Gefühl des Befreitseins einige im Umkreis der Glatze befindliche Haare zurecht, und nun erkennen wir ihn: Es ist der Turnwart! Wir waren baff. Das war einer der besten Turnwarte, man fonnte ihn unmöglich absetzen. Dann traten die Lehrlinge an, mit Gefang und in guter Ordnung marschierten sie weiter. Als ob nichts gewesen wäre. Wir schüttelten den Kopf ob folcher gebulbeien Disziplinlosigkeit! Die Lehrlingsturnwarte hatten damals viel zu tun. Zum Heiraten tamen sie nicht vor den vierziger Jahren, manche verpaßten dann auch noch den Anschluß und blieben Jung: geselle. Das tam so: Zweimal in der Woche Turnabend, ein dritter Abend Schwimmen. Dazu Sizungen, Kurse usw., blieb nur der Sonntag übrig. Die Jungens hatten meist nur 20 bis 30 Pf. Taschengeld, das wurde gespart. Die Halbtagspartien fosteten nichts oder höchstens 10 Pf. Fahrgeld, das reichte für eine Spielpartie. Tagespartien und im Sommer Nachtpartien mit Strohlager fonnten 60 Pf. bis 1 M. fosten, das war dann ein großes Fest. Heute ist der Jugendturnwart fein raus. Er absolviert einmal in der Woche seine Gymnastit, gelegentlich steigt eine Wanderung. Alles andere erledigt die Jugend selber. Seitdem ist die Zahl der Junggeselien ., Mit uns zieht die neue Zeit!" it uns zieht die stark im Abnehmen begriffen.
Früher war das Wandern eine feine Sache. Es gab noch feine Autos und Motorräder, die alle Straßen unsicher machten. Man brauchte deshalb nicht wie heute in den dichten Wald zu flüchten. Frei wie der Bursch" konnte man seine Straße ziehen, mit Gesang und Musit. Die heutige Jugend kann einem leid tun. Sie schleppt die halbe Wirtschaft beim Wandern mit sich herum: Einen Kessel zum Abkochen, viel Proviant, Zelt und Schlafdecken, meil es im Wald fein Lokal und feine Unterkunft gibt, und aus dem Wald herauszugehen, ist immer mit Gefahr verbunden. Das war früher viel schöner. Zum„ Turnermarsch" gehörten mindestens 20 Mann, manchmal waren es auch 40 und mehr. Es ging irgend wo hin. Die Hauptsache waren recht viele Kilometer, daher sprachen Die Stubenhocker von den„, Kilometerfreffern", weil sie es nicht nachmachen konnten. Und ein paar hohe Berge mußten ertlettert werden, das war der Gipfel des Vergnügens. Alles andere war Nebenfache. Denn wenn wir die Sekundärbahnwagen 4. Güte nach fleiBigem Gesang verlassen hatten, wurde in Marschkolonne angetreten, und dann wurde weitergesungen. Jmmer die Chauffee entlang, im Gleichschritt natürlich, denn sonst klappte der Gesang nicht. Den durstigen Kehlen winkte in der Ferne der Dorfkrug und der lavende Humpen. Mit den Dorfschönen gab es ein Tänzchen, die Bauern burschen konnten dafür vom Humpen mittrinken. Wenn wir abends verstaubt und müde heimfamen, sah uns jeder von weitem schon an: die hatten gewandert! Das war eine schöne Zeit!
um 1905 war wieder einmal Schwimmfe ft. Alles war
in freudiger Erwartung des frohen Ereignisses. Da gab es eine große Sorge. Es hatte sich inzwischen eine Damenschwimmriege gebildet. Wie gewöhnlich wollte das schöne Geschlecht, das auch manchmal das schwache genannt wird, auf diesem Fest mit einem Wettschwimmen brillieren. Natürlich ging das nicht in Kleidern zu machen. Sollten die Damen sich etwa im Badeanzug in Anwesenheit der vielen Männer? Was tun? Da fand zeigen man einen glücklichen Ausweg. Vor der Leiter, von der die Damen ins Wasser gingen, wurde ein großer Vorhang angebracht. Dann betraten die Damen im Iangen Bademantel die Arena, allseitig bestaunt und freudig empfangen, legten hinter dem Vorhang den Mantel ab und stürzten sich ins nasse Element. Man sah nur noch die Köpfe, was aber harmlos war! Daraus tönnen wir wieder sehen: Es geht alles, man muß sich nur zu helfen wissen!
Reporterpech
Es gibt gute Sportler und auch gute Berichterstatter! Aber alles Gute ist selten beisammen. Das zeigte sich auch bei einer Gegelregatta in der Nachkriegszeit. Die Wettkämpfe erregten allgemeine Begeisterung, die Stimmung war eine gehobene. Auch der Humor fehlte nicht. Ein vergnügtes Trio unterhielt sich lebhaft, besonders ein Herr von etwa 55 Jahren hatte das Wort. Er hatte den Spitznamen Süßhahn", weil er in seiner Jugendzeit bei ollen Damen der jüße Hahn im Korbe war. Auch sein Boot war eine Berühmtheit. Es war ein alter fleiner Kasten von Annodazumal, den man„ Kammfaffen" getauft hatte. Gerade war wieder ein Rennen zu Ende, der Beifall verrauscht. Ein Berichterstatter hatte schon lange die Ohren gespitzt, aber nur die beiden obigen Spihnamen gehört, die er eifrig aufnotierte. Am nächsten Tage berichtete die Welt am Abend": Bei der gestrigen großen Segelregatta ging„ Süßhahn auf Kammkasten" als erster Sieger durchs Jiel! Alle waren sprachlos und ärgerliá), was sollte der uit? Erst später stellte sich heraus, wie diese Siegesmeldung zustande gekommen war und dann gob es etwas zum Lachen!
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Montag, 24. 11. Staats- Oper
Unter d. Linden
85 A.-V.
20 Uhr
Der
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Montag, 24. 11. Städt. Oper
Bismarckstr. 1912 Uhr Geschl.Vorstilg. Die
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Ende 22 Uhr
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Staats- Oper Staatl. Schausph.
V.-B.
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( am Gendarmenmarkt).
15. R.-S.
20 Uhr
Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand Oeffentl. Kartenverkauf Ende g. 23% Uhr
Staat. Schiller- Theater, Charltbg.
20 Uhr
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Arm wie eine Kirchenmaus
Volksbühne
Die Komödie
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8 Uhr
Nora
in
814 Uhr
Dreigroschen oper
Staatsoper Am Pl. d. Republik
8 Uhr
Hoffmanns Erzählungen
8 Uhr
und das erstklassige bunte Programm von England
Am 1 Dezember zum ersten Male:
Der keufche Lebemann Regie: Heinz Hilpert
Gutschein 1-4 Pers. Fauteuil 1,25 M.,
Sessel 1,75 M. Sonstige Preise: Kammerspiele
Rang 60, Parkett 75 Pfg.
8th Uhr
Die zärtlichen Theater i. d. Behrenstr. 53-54 Verwandten Direktion: Ralph Arthur Roberts 814 Uhr: von Roderich Benedix Broße Woche in Baden- Baden , Regie: Gustaf Gendgens.
schwelgt
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Protest der Hausgewerbetreibenden.
Es soll nun versucht werden, den Lohnstreit durch die Schlichtungsinstanzen aus der Welt zu schaffen. Die Hutarbeiterschaft will, daß dies mindestens bei den bisherigen Lohnjähen und unter Ausbau der bisher geltenden Tarife geschicht.
verordnetenfraktion mit sämtlichen Bürgerdeputierten im Rathaus 7. Kreis, Charloffenburg: Heute, Montag, 19% Uhr, Bezirks Charlottenburg , Sigungszimmer 1.
14. 2bt.
Am 20. November starb nach furzem, schweren Leiden unsere Genossin Anna Schäfer im 58. Lebensjahr. Ehre 17% Uhr, im Krematorium Gerichtstraße statt. Die Einäscherung findet am 25. November,
ihrem Andenken!
41. Abt. Unser langjähriger Genosse Berthold Jäschte, 3. Gruppe, ist plöglich nerstorben. Ehre seinem Andenken. Be= erdigung Dienstag, 25. November, 14% Uhr, auf dem Garnisonfriedhof. Um rege Beteiligung wird gebeten.
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Weiter für Berlin : Größtenteils bewölkt und windig mit Regenfällen und wieder ansteigenden Temperaturen. Deutschland : In Oit und Mitteldeutschland mildes, regnerisches, Für windiges Wetter, im Osten vorübergehende Besserung.
FUNK
RUND
AM ABEND
Montag, 24. November.
16.05 Spatz: Am Südrand der Sahara . 16.30 Konzert.
17.30 In der Weberei.( Dr. Laven.)
17.50 Prof. Dr. H. Entholt: Die drei Hansestadte.
Gegen ihren Ausschluß aus der Arbeitslosenversicherung. 18.15 Dr. Max Deri : Wissenschaft und Mystik.
Der Zentralverband der Lohngewerbetreibenden der Befleidungsindustrie protestiert gegen den Ausschluß der Hausgewerbetreibenden aus der Arbeitslosenversicherung durch die Verordnung vom 3. November. Die Hausgewerbetreibenden, die fünf Jahre
lang Beiträge zur Arbeitslosenversicherung geleistet haben, tranfénversicherungspflichtig waren und Beiträge zur Invaliditätsverfichetung zahlten, fühlen sich durch diese Maßnahme in ihren wirtschaftlichen Verhältnissen schwer beeinträchtigt. Sie können fortab für den Fall der Arbeitslosigkeit feinen Unterstützungsanspruch erwerben. Deshalb werfen sie die Frage ab, ob die Reichsanstalt ihnen die Beiträge, die sich insgesamt auf etwa 300 bis 500 m. belaufen, zurückzahlen will.
TOUF
18.45 Robert Kahn . Sonate Es- Dur, op. 40, für Violine und Klavier.( Prof. Klingler, Violine und der Komponist, Flügel.) 19.10 Programm der Aktuellen Abteilung. 19.30 Orchesterkonzert unter Leitung dés Franziskaner- Mönchs- Dirigenten Pater Barti aus Reutte ( Tirol). 1. Sirvitz: Auf zur österreichischen Zugspitzbahn, Marsch. 2. Nicolai: ,, Die lustigen Weiber von Windsor ", Ouv. 3. Rich. Strauß: Walzer aus Der Rosenkavalier ". 4. Blankenburg : Frühlingskinder, Marsch.
20.30 Uraufführung: Die vier Teufel". Nach der Novelle von Hermann Bang . Als Hörspiel bearbeitet von Otto Katz . 22.15 Wetter-, Tages-, Sportnachrichten. Anschließend: Tanzmusik.
0.30 Nachtmusik. 1. Mozart: Eine kleine Nachtmusik. D- Dur.
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2. Haydn: Sinfonie
16.00 Stud.- Rat Edgar Rabsch : Neuzeitliche Musik im Unterricht. Es soll versucht werden, auf dem Beschwerdewege und durch| 17.30 Dr. Alex Kuthy, Debrecen , und Mitw.:„ Ungarische, Musik", Prozesse gegen die Reichsanstalt das Recht auf Weiterversicherung zu erkämpfen, oder aber die Rückzahlung der Beiträge herbeigeführt werden.
Der genannte Verband appelliert an alle Hausgewerbetreibende, die versichert waren und es noch heute sind, ihn mit der Wahrnehmung ihrer Rechte zu beauftragen.
Lohnabbau in der Hutindustrie.
Bei 16 Proz. Dividende und 76 Pf. Stundenlohn.
Die Arbeiterschaft der Woll- und Haarhutindustrie steht seit mehr als einem Monat in einer Lohnbewegung, hervorgerufen durch die Unternehmer, die den Manteltarif und den Lohntarif fündigten. Den Lohntarif haben auch die Arbeiter gekündigt. Die Unternehmer fordern neben wesentlichen Verschlechterungen der
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19.30 Dr. Hoesch: Rationelle Pferdeverwendung. 20.00 Leipzig : Militärkonzert. 21.00 Hamburg : Bunter Abend.
22.00 Wetter, Tagesnachrichten, Sport.
Berantwortl. für die Redaktion: Franz Klühs , Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
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