Nr. 555 47. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Reine Frachtenfenfung.
Donnerstag, 27. November 1930
Agrarpolitif im Osten.
Neue Erhebungen. Bauer und Agrarier.- Kampf um die Siedlung.
Der Verwaltungsrat will nicht und die Reichsregierung? Generaldirektor Dorfmüller hat, wie wir gestern schon kurz meldeten, sich in der am 24. und 25. November in Berlin abgehaltenen Verwaltungsratssigung der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft mit seiner ablehnenden haltung gegenüber Die Preußische Zentralgenossenschaftstasse( Preußenkaffe) hat dem allgemeinen Verlangen nach einer Frachtensenkung durchlichen Provinzen durchgeführt. Leider wird das Ergebnis cine neue Verschuldungserhebung für die 6 öst gesetzt; auch der Verwaltungsrat der Reichsbahn hat für erft jegt der Deffentlichkeit vorgelegt, nachdem die Regierung be die Forderung der Frachtensenkung nur die falte Schulter. reits vor ungefähr einem halben Jahr davon Kenntnis genommen Der Verwaltungsrat erklärt, daß eine allgemeine Tarifermäßigung hat. jetzt nicht möglich sei; sie hätte so scharfe Droffelungen bei den not- Nach der Erhebung ergibt sich eine wendigen Materialbeschaffungen und Bauausführungen zur Folge, wie sie meder vom Standpunkt der Betriebssicherheit noch von dem der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit tragbar seien.
neue Zunahme der höchstverschuldeten Betriebe, deren Sanierung im allgemeinen ohne erhebliche Gläubigerverlufte, Betriebsumstellung und staatliche Hilfe nicht möglich ist. Im Wirt Eigenbetriebe und rund 12,3 Prozent aller Pachtbetriebe über Eigenbetriebe und rund 12,3 Prozent aller Bachtbetriebe über 100 Heftar in den 6 östlichen Provinzen in diese kritische Lage ge fommen. Weitere Untersuchungen bei 3400 vergleichbaren Betrieben führten zu dem Ergebnis, daß innerhalb der Gruppe der höchftver. schuldeten Betriebe( fast nur Großbetriebe) von Ende Juni 1928 bis Ende Juni 1929 75 bis 80 Prozent ihre Schuldenlaft noch vermehrten, während mur 20 bis 25 Prozent in der Lage waren, ihre Schuldenlast zu verringern. Diese Erkenntnis rechtfertigt aber voll den Grundsatz der Osthilfegeseggebung, bei der staatlichen Hilfeleistung individuell zu verfahren. Nicht mehr über raschend, aber doch von hoher Bedeutung ist die Feststellung, daß die
Der Verwaltungsrat setzt sich also im Gegensatz zu dem vom Reichstabinett und insbesondere auch vom preußischenhaftsjahr 1928/29 find nach den Erhebungen 2,7 Prozent aller Handelsministerium angestrengten Bemühungen, gerade durch eine Frachtenfentung die Selbstt often in der Wirtschaft zu verringern und damit einen Anstoß zu neuen Preissenkungen zu geben. Auch der Berwaltungsrat lehnt die insbesondere von Breußen geförderte Senkung der Frachten für den ganzen Kohlenversand, für Erze, Baustoffe und Düngemittel, die tatsächlich sehr zu Buche schlagen, ab und beruft sich darauf, daß ja der Kohlentarif in den be strittenen Gebieten bereits mefentlich herabgesetzt worden sei.
Die auf die Verbilligung der Lebenshaltung auch durch Frachtenfentung wartenden breiten Massen werden mit der Ankündigung abgespeist, daß die Reichsbahn zur Zeit die Möglichkeit von Frachtsentungen bei Waren der unmittelbaren Lebenshaltung, prüfe". Mit Unrecht wird wieder einmal betont, daß die Frachten für die Kleinhandelspreise unwichtig sind, eine völlig abwegige Behauptung, denn die Summierung der Frachtanteile auf dem Wege vom Erzeuger bis zum Verbraucher und die darauf aufgebaute prozentuale Spannen. berechnung ergibt aus der Frachtensentung sehr beträchtliche Möglichkeiten zur Senkung der Kleinhandelspreise. Natürlich beruft sich auch der Verwaltungsrat auf die berühmte Mindereinnahme von 700 Millionen Mart aus dem laufen den Jahr; er geht aber leicht darüber hinweg, daß der tasächliche Ausfall durch die eingetretene Ausgabenfentung nur etwa 250 Mile lionen Mart beträgt und daß auch diese Viertelmilliarde noch fein Defizit zur Folge zu haben braucht, wenn die vom Reich der Reichsbahn erlassenen Forderungen angerechnet und einige Reserven mit herangezogen werden.
Interessant find Mitteilungen über die beim Vorstand der Reichsbahn durchgeführten Gehaltstürzungen, interessant wegen der Umstände, die leider wieder verschwiegen werden. Danach haben die Mitglieder des Vorstandes der Reichsbahn dem Berwaltungsrat gegenüber auf 20 Pro3. ihrer gesamten Bezüge verzichtet. Ebenso hat der Verwaltungsrat beschlossen, Die Dienstaufwandsentschädigungen vom 1. Januar 1931 ab hum 20 Proz. herabzusetzen. Die Oeffentlichkeit hätte hier sehr gerne entsprechend den mehrfachen Anträgen der Sozialdemo fratischen Partei im Reichstag die abfoluten Ziffern tennengelernt, um die es sich bei diesen Bezügen und Kürzungen handelt. Diese Zahlen werden aber wieder verschwiegen. Ebenso scheint auch alles bei den Leistungsprämien unverändert zu bleiben. Bei dieser rein finanztechnischen und abfolut unfaufmännischen Haltung der Reichsbahn in der Frachtenfaufmännischen Haltung der Reichsbahn in der Frachtenfrage darf es unter feinen Umständen bleiben. Der Drud muß noch verstärkt werden. Auch die Reichsbahn macht feine schlechte, sondern nur vernünftige Polifit, wenn sie in der Krise auf Steigerung des Umsatzes bei kleineren Ueberschüssen hinarbeitet, und nicht auf gleichbleibende Ueberschüsse und schließlich ganz verschwindende Ueberschüffe bei finkendem Umsatz.
Die
Septemberwahlen und Banken. Starte Droffelung des Bankgeschäfts durch den Nazierfolg. ber Reichsbant veröffentlichte monatliche Bantenübersicht zum 30. Ottober zeigt die starke ErSchütterung, die der Ausgang der Septembermahlen auch bei den deutschen Privatbanken hervorgerufen hat. Der Geschäftsumfang ist piel starter gejunten als in den früheren Monaten. Bei den Berliner Großbanten gingen die fremden Gelder von, 11 672 auf 11 092 Millionen Mart zurüd; also noch erheblich stärker als in den 14 Tagen nach den Wahlen bis Septemberschluß. Bei der Anlage dieser Gelder zeigen sich faft auf der ganzen Linie eben falls Rudgange. Die Bedfelbeftände santen von 2654 auf 2390, ein seit Jahren nicht mehr verzeichneter Tiefstand, die Guthaben bei anderen Banken von 1096 auf 984, die auf laufendem Konto gewährten Kredite gingen von 6369 auf 6250 Millionen Mart zurück, und bei den als Börsenkredite ausgeliehenen Geldern zeigte sich ein neuer Rückgang von 430 auf 399 Millionen Mart. Nur die auf lagernde und schwimmende Waren gewährten Kredite fonnten sich von 1828 auf 1949 Millionen Mark erhöhen, ein Vorgang, der mit der erfreulicherweise sich fortsetzenden Erweiterung des Außenhandels allein zu erklären ist.
Die Kreditorensumme( Fremdengelder) der Großbanten lag Ende Oktober um rund 1,2 milliarden unter dem Stand von Ende Juni, mas innerhalb vier Monaten einen Rückgang um rund 10 Broz. bedeutet. Bei der Gesamtheit der 91 Kredit banten ergab sich für Ende September bis Ende Oktober das gleiche Bild; auch hier ein Abfinken der fremden Gelder von 14 203 auf 13 551 Millionen. Seit Ende Oktober hat sich mit dem wieder erftartenden Bertrauen wieder eine Befferung, d. h. ein neuer Zuffluß ausländischer Leihgelder und Inländischer Einlagen durchgefeßt, der allerdings nicht entfernt die Ridgänge jeit Jami aufwiegt.
der bäuerlichen Betriebe wesentlich besser
zu dem Ergebnis, daß gegen die Störungen der landwirtschaftlichen den Großbetrieben ausgehen, eine Aufnahmeorganisation Waren- und Gütermärkte, die von den überschuldeten und verfallennotwendig ist, die diesen nicht lebensfähigen Teil der Großland. wirtschaft entschloffen der bäuerlichen Siedlung zuführt.
Von der Agrarfrise zur Krise der Agrarpolitik. Bor Presse und Regierungsvertretern hat Präsident Dr. Klepper von der Preußentasse zu den Erhebungen seines Instituts einen agrarpolitischen Vortrag gehalten, der zum Mittelpunft einer hochinteressanten Diskussion der Ost- und Siedlungsprobleme wurde. Für den D st en liege, so führte Dr. Stiepper aus, ein Erfolg für den bisherigen agrarpolitischen Aufwand noch nicht vor. Die bisherige deutsche Dst, und Agrarpolitit, den berufsständischen Forderungen der Landwirtschaft fyftemlos einfach mehr oder weniger zu folgen und in der handelspolitischen Grundlinie zugunsten der Agrarier auch mir tonservativ zu verfahren, führe mit Notwendigkeit aus der Agrarfrise zu einer Krise der Agrarpolitit selbst. Da auf lange Dauer ein Teil des deutschen Ernährungsbedarfs aus dem Ausland tommen müsse, troß des großen Wandels in der Boltsernährung aber die Struktur der Agrarpolitik unverändert geblieben sei, müffe eine Umstellung der Agrarpolitik auf diejenigen von der Nachfrage bevorzugten Waren erfolgen, in denen noch eine Geminnmarge stedt.
ist als. Großbetriebe, was fich aus dem Anteil der Betriebs. größentlassen an den 3 wangsversteigerungen ergibt. Auf 0,15( 1928 0,15) je 1000 Güter bis 5 Heftar famen 1929 Zwangsversteigerungen; auf die Klaffe von 5 bis 20 Heftar= 0,95 3,56( 1,98); auf ( 0,58); auf die Klasse von 20 bis 100 Hektar die Klasse über 100 Settar aber 13,47( 7,31) 3wangsversteigerungen. Ganz außerordentlich interessant find aber er gänzende Untersuchungen über die Erlösanteile des Feldwert, wie gerade die start belasteten Siedlerbetriebe auch im Osten baues und der Viehhaltung in den Großbe trieben über 100 Heftar in den 6 östlichen Provinzen. In der Agrarpolitik der Vorkriegszeit und der 12 Jahre seit 1918, ganz besonders aber der der beiden letzten Jahre, stand die Getreide und Roggenpolitik unter Bernachlässigung der Veredelungspolitik absolut beherrschend im Vordergrund. Nun aber zeigten die Erhebungen der Preußenkasse, daß
auch im ganzen Offen beispielsweise die Roggeneinnahmen nur einen lächerlich fleinen Bruchteil der Gesamteinnahmen felbst der Großbetriebe ausmachen:
in Ostpreußen nur etwa 12 Prozent, in der Grenzmart 14 bis 17 Prozent, in Pommern 11 bis 13 Prozent, in Mecklenburg eben17 Prozent, in Pommern 11 bis 13 Prozent, in Medlenburg eben falls mur 11 bis 13 Prozent, in Brandenburg 13 bis 15 Prozent und in Niederschlesien sogar nur 8 bis 11 Prozent. Dagegen liegen die Gesamteinnahmen aus der Bichhaltung sogar in der Proving Ostpreußen zwischen 44 bis 56 Prozent.
Tiefe Einblicke werden aber auch in die Bedeutung der Branntmeinliebesgabenpolitit durch die Erhebungen vermittelt. Es ergibt sich die ganz überraschende Tatsache, daß vor allem in den größten Betrieben über 500 Hettar die Einnahmen aus dem Brennrecht allein die Roggeneinnahmen beträchtlich überschreiten: Sie machen in Ostpreußen 17 Prozent, in der Grenzmart 22 Prozent, in Pommern 10 Prozent, in Brandenburg 13 Prozent und in Niederschlesien 17 Prozent der Gesamteinnahmen der 256 also nicht zu wundern, daß die Branntweinpolitik mit ihren Liebesuntersuchten Großbetriebe über 500 Hektar aus. Man braucht sich gaben bei den Großagrariern eine solche Rolle spielt.
In ihren Schlußfolgerungen kommt die Preußenkasse
Dennoch scheine die ganze Kraft der deutschen Agrarpolitik heute noch auf die nichtgefragten Lebensmittel gerichtet zu sein, in denen tein Gewinn mehr steckt. Dabei sei festzustellen, daß die Hauptprodukte der Großbetriebe im Markte schlecht, die Hauptprodukte der bäuerlichen Betriebe dagegen im Markte gut lägen. Auch im Osten zeige sich der bäuerliche Betrieb mesentlich trisen und lebensträftiger; es fei bemerkensihre Lebensfähigkeit beweisen. Es sei richtig, daß das Ostprogramm nur die lebensfähigen Betriebe noch fördern wolle, aber für die nicht lebensfähigen Betriebe, die der Herd der Krankheit mit starf infizierenden Wirkungen seien, sei seit drei Jahren nichts geschehen. Gegen das auch jetzt wieder festgestellte neue Anwachsen der nicht lebensfähigen Betriebe fönne nur eine starte bäuerliche Siedlung helfen. Der Entschluß zu einer Entscheidung, d. h. zur Schaffung einer staatlichen Aufnahmeorganisation fei dringender als je.
Der Reichskommissar der Osthilfestelle, Minierialdirettor Wachsmann vom Reichsernährungsministerium, mußte das be= mertensmerte 3ugeständnis machen( Herrn Schiele mird es faum willfommen sein), daß einem großen Teil der Großbetriebe nicht mehr zu helfen und die Aufnahmeorganisation das Problem der nächsten Jahre sei. Wohlfahrtsminister 5) i rtfiefer( Breußen. tommissar in der Oststelle) betonte, daß um jeden Preis, Menschen in den Often gebracht werden müssen und daß die Körneranbaufläche im ganzen Reich zugunsten der Edelproduktion verringert werden müsse, was auch wieder dem Osten zugute tomme. Lübke von der Deutschen Bauernschaft trat dem Siedlungspessimismus Wachsmanns entgegen und wies darauf hin, daß die bäuerliche Siedlung immer eine 50 bis 100prozentige Verstärkung der Menschendichte mit sich bringe. Professor Brandt von der Landwirtschaftlichen Hochschule endlich mies darauf hin, daß sich in Deutschland 2½ Millionen bäuerliche Betriebe
100 Jahren nichts für sie geschehen sei und daß es den Großin der Krise ausgezeichnet schlagen, obmohl feit betrieben, in die man Subventionen nur so hineingeschüttet habe, trotzdem schlecht gehe.
Katastrophenpolitik der Eisenherren
weiteren Erfolg der Preissentung. Für diesen ist es, da der Winter da ist, auch staatspolitisch fünf Minuten vor 12. Ein Zögern darf es hier für die Reichsregierung nicht mehr geben.
Es wird gemeldet, daß erst für die zweite Dezember, den 3oll eingerechnet, ist von entscheidender Bedeutung von jedem mode eine Mitgliederversammlung der Deutschen Rohst a hlgemeinschaft und der Balzwerksverbände vor gesehen ist, so daß also erst zu diesem späten Termin irgend etwas in der Frage der neuen Eisenpreissenfung erfolgen famn. Es fann jogar noch länger dauern; denn man soll an der Ruhr entschlossen sein, selbst wenn in dieser Versammlung lebereinstimmning über das Ausmaß der Eisenpreissenfung erzielt würde, mit deren Infraftsetzung folange zu warten, bis das Ergebnis der 2ohnverhandlungen im Ruhrbergbau vorliegt Damit entsteht die Möglichkeit, daß unter Umständen bis Weihnachten und bis Jahresschluß mit der neuen, so dringend notwen digen Senfung der Eisenpreise gewartet mird.
Verlust bei Schwarzkopff.
Starter Rückgang des Beschäftigungsgrades.
Die Berliner Maschinenbau Att Gef. DDI 2. Schwarztopff schließt ihr am 30. Juni beendetes Geschäftsjahr 1929/30 mit einem Berluft von 1,31 Millionen ab. D1 Schwarzkopff sehr hohe Reserven befizt, mird der Berluft aus dem Reservefonds getilgt, der trotzdem mit rund 6 Millionen noch 37,5 Proz. des Kapitals ausmacht.
Eine derartige Verzögerung einer im gesamtwirtschaftlichen und im Interesse der Eisenindustrie selbst so dringend notwendigen Maßnahme wie die Senkung der Eisenpreise wäre geradezu ka ta strophal. Es würde hier das Prinzip verwirklicht werden, daß wieder einmal eine Lohnsentung per Kasse verlangt wird, die Preissenkung aber auf Termin versprochen wird. Die Sentung der Kohlenpreise ist am 1. Dezember durchgeführt. Sie ist also auch für einen großen Teil der Eisenindustrie schon ab 1. Dezember wirksam und bringt entsprechende Ersparnisse. Es ist unländischen Lotomotivaufträgen größere Verluste entverantwortlich, der Erfüllung voltswirtschaftlicher Notwendigkeiten, die sich nach der Marktlage schon längst von selbst verstanden hätten, lohnpolitische Entscheidungen, die die Parteien nach ihren Machtverhältnissen miteinander auszuhandeln haben, als Bedingung voranzustellen. Der Krebsschaden der monopolistischen Kartellpolitik in Deutschland , daß man der Sicherung der Rente die willkürliche Gestaltung auch des Lohnes als Kostenfaftor glaubt unterordnen zu fönnen, macht sich hier wieder bemerkbar.
Alles läßt darauf schließen auch die merkwürdige vorüber gehende Besserung der ausländischen Eisenpreise, die von Deutsch . land aus manipuliert zu sein scheint, deutet darauf hin, daß die Ruhrherren im Kampfe um die Sentung der Eisenpreise den BeArsländischer Millionenauftrag für die Bauindustrie. Die mühungen des Reichswirtschaftsministeriums den dilenische Tochtergesellschaft des Bauunternehmens Philipp allerschärften widerstand entgegenfegen. Diesen ge Holzmann.. in Frankfurt a. M. hat von ber Refährlichen Methoden muß die Reichsregierung, die fich schon gierung gegen fcharfe ausländische Konturrenz den Auftrag zum Bau eines Staubammes am Aconcagua - Fluß erhalten. Der ert des Auftrages ftellt fich auf 25 Millionen chilenischer Befos ober 12,5 Millionen Mart
Die Berluste bei Schwarzkopff beruhen ebenso wie HenschelKassel, dessen Unterbilanz noch weit größer war, auf der besonders schweren Krise im Lotomotivbau. Zwar war bei Schwartztopff der Umfag im letzten Geschäftsjahr durch Aufarbeitung alter Aufträge höher als 1928/29, aber es find wohl speziell bei ausstanden. Seit Ende 1929 ist auch in den anderen Abteilungen, dem sehr leistungsfähigen Flaschenmaschinen- und Druckmaschinenbau, der Auftragseingang stark zurüdgegangen. Insgesamt belief sich der Auftragseingang 1929/30 auf nur etwa zwei Drittel des vorjährigen, jo daß weitere Entlassungen erfolgen mußten. Wie fehr das Inland bei der Auftragsvergebung verfagte, geht daraus hervor, daß 57 Broz des gesamten limfages nach dem Ausland geliefert wurden. An den Verhandlungen mit der Reichsbahn ist Schwarzfopff start interessiert, jedoch ist der Dreifahresplan für Lotomotivaufträge noch nicht abgeschlossen.
In der Bilanz stehen nach Absetzung von 0,88 gegen 0,98 Millionen Mark Abschreibungen Grundstüde mit 3,45 Millio nen, Gebäude mit 6,6 Millionen und Maschinen mit 2,7 Millionen Mart zu Buche. Die niedrige Bewertung des großen Grundstücksund Gebäudebefizes sowie die starte Unterbewering des Maschinenparts zeigt, baß bas Unternehmen neben den schon außergewöhnlich hohen offenen Refernen noch über sehr starte innere Re
bisher ben Ruhrherren gegenüber als viel zu fchmadh gezeigt hat, mit ber Anwendung aller ihrer Bellmachten begegnen Die Anpaffung der deutschen Inlandpreise an das Beltmarfiniveau, I fernen verfügt.