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,, Ist das

STADI

DES

BEILAGE

das nur ein Gesangverein?"

VORWARTS

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ben Spizel bezeichnete, der sich eingeschlichen hatte. Aus der ,, Alten Jafobstraße" mußte man weitermandern, man zog nach der Insel­straße, der Krautstraße, dann nach der Blumenstraße, die Genossen mit dem Vereinsschrank auf dem Rücken und den Aftenutensilien, immer stürmisch begrüßt von dem neuen Wirt, aber dann nachh Heute ist der Bezirk Kreuzberg   gefestigter Besiz der Berliner  Sozialdemokratie. Eines anderen Kämpfers aus diesem Kreis sei

Lustiges aus der Geschichte des Kreises Kreuzberg.- Verein ,, Ohne Sorge" einigen Wochen wieder rausgefeht!

sucht eine Bleibe.

Der elegante junge Mann mit den Flugblättern.

lange Jahre die Sozialdemokratie im Stadtparlament ver= treten hat und der noch heute, über 80jährig, freudigen Anteil an der Arbeit seines Bezirks nimmt.

Opfer der Arbeit mahnen!

Heute wollen wir aus der Geschichte des Kreises Kreuz-| tämpfe. Richard Fischer hat hier manchen Triumph über seine noch in Ehren gedacht, des alten Genoffen Gottfried Schulz, der berg der Sozialdemokratie erzählen. Hier roar die Belle- Gegner davongetragen. Alliance- Straße in ihrer mächtigen Breite die Aufmarsch­straße zu den pomphaften Paraden, die auf dem Tempelhofer Felde von Wilhelm veranstaltet rourden. Die Hasenheide war damals bereits von großen Gartenlokalen besetzt, aber hinter den Gärten standen noch keine Häuser. Um den Urban­hafen lagerten sich große Holz- und Kohlenstapelplätze; Holz­und Rummelplätze befanden sich auch hinter den Zäunen auf der rechten Seite der Gneisenaustraße in der Richtung nach Neukölln. Während der Bezirk am Kottbusser Tor   jenseits des Spreeufers, der 3. Wahlkreis, immer mehr entoölkert wurde, meil an Stelle der Hinterhäuser Fabriken traten, rouchs der zweite Wahlkreis rapide an, denn hier entstanden ganz neue Proletarierviertel.

So entstand eine gewisse Rivalität zwischen den benach­barten Kreisen; jeder Kreis wollte selbstverständlich am glänzendſten in der Berliner   Bezirksorganisation dastehen. Auguft Poh1, mohl her populärste Parteigenoffe im Süden Berlins  , als rastlos arbeiten­der Funktionär der Partei noch heute bei jung und alt beliebt, mar lange Jahre Borsitzender des 3. Wahlkreises. Er erzählt gern aus jener bewegten Zeit. Da gab es einen Dr. Friedeberg, der eine Zeitlang den ganzen Wahlkreis mit seinen anarcho- fozialistischen Ideen in arge Verwirrung brachte. Ein Parteigericht schloß schließ­lich den verschwommenen Schwäger aus.

Die arme Pickelhauben- Polizei.

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Am 6. März 1910, einem herrlichen Sonning, mar beschlossen morden, zu einer BahIdemonstration im Treptower Bart aufzurufen, um für die Beseitigung des Dreitlaffenwahlrechts zu bemonstrieren. Am Abend vorher murde im Zentralnprstand zwischen den Bezirtsführern noch alles geregelt. Man molte gerade aus. einandergehen, als August Bebel   erschien und mit dem Vorschlag heransplante, mal zur Abwechslung im Berliner   Ziergarten zu bemonstrieren. Und das geschah dann auch. Bormittags um 10% Uhr formierten fich die Züge der einzelnen Abteilungen, die Bezirtsführer traten an die Spize. Man hielt auf gute Ordnung in der Marschtalonne, um zu verhindern, daß Spigel das Polizei präfibium benachrichtigten. Selbst die Unterführer mußten nichts von dem Streich, und die Genoffen im 3ug munderten sich nur, auf melch sonderbaren Ummegen man diesmal den Treptower Bart Bu erreichen perfuchte. Angenagelt an ben buchstabenftarren Bara graphen ber Bflicht ließ am Potsdamer Plag die Polizei die 3üge marschieren, ebenso ungehindert tam man durch das Brandenburger  Ior; es mar den Schußleuten fein Befehl geworden, die Demon stration aufzuhalten. Im Treptower Part freilich mimmelte es pon Berittenen, von Kriminalbeamten und Schuhleuten, die teuflisch fluchten, daß fie nur eine fleine Gruppe von etwa 100 Menschen, die sich aus Neugierigen zusammenseßte, zu bemachen hatten, Kennst du noch die, alte Linde" und die Lehmfute"?

August Bohl erzählt auch von dem alten Parteilotal 3uz alten Binde" am Rottbusser Tor. Es murde 1887 durch einen Reubau ersetzt, der aber auch wieder durch den Bau der Hochbahn nom Erdboden verschwunden ist. In dem neuen Haus waren eben falls das Restaurant und das Zigarrengeschäft von Gottfried Schulz nebenan Treffpunkt der Genossen; der offizielle Bertehr der Genoffen mar das Lotal Teufel". An alten Parteilotalen verdient noch die 2ehmtute" am Tempelhofer Feld genannt zu merden, die ganz versteckt lag und in deren Saal viele Geheim versammlungen während des Sozialistengefeges getagt haben. Die Bodbrauerei war der Schauplak hervorragender Mahl.

Heinrich Königs weiß von dem Fleiß der Mitglieder zu be­richten, die oft nach dem Berliner   Besten abfommandiert wurden, um Wahlhilfe zu leisten, da es dort an Arbeitergenossen mangelte, die Flugblätter austrugen. Wenn die Herren Portiers in den vor­nehmen Wohnbezirken die Häuser für den Flugblattverteiler nicht Forderungen an die Reichsregierung. Für Republit und öffneten, mußte Georg Bernhard   als eleganter junger Mann heran, vor dessen Zylinder der Portier einen tiefen Bückling machte.

Richard Fischer

Unjer tapferer Torkämpfer für Arbeiterrecht und Demokratie

Genoffe Julius mener, der langjährige Borsigende und Be gründer des Arbeiter Sängerbundes, erzählt von den Möten, die die Genossen wegen des Fehlens von Parteilokalen aus. zustehen hatten. Sie waren eine junge Gruppe": Meyer, Glode, Wiedemann, Wildberger und Friz Kunert, die eine Bleibe" suchten. Julius mußte einen Befangverein, mo man junge, fangesfreudige Rehlen brauchte. Sie traten einzeln dem Berein bei, und bald merften die Alten, mes Geistes Kinder die Neuen waren. Bis man die Alten ausgeräuchert hatte und man eine neue Zahlstelle für den Bezirk besaß. Bald mar der neue Verein Ohne Sorge" durch eine Planschneefe verpfiffen, worunter man

Demokratie.

In einer Sigung der Verbandsinstanzen unter Hinzu­ziehung der Gauleiter des Zentralverbandes der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutschlands  wurde zu den Problemen Stellung genommen, die in der Bolifit jeht eine so wesentliche Rolle spielen und die die Arbeitsinvaliden insbesondere berühren.

In völliger Einmütigkeit und Geschlossenheit stellte sich die Ronferenz auf den Boden der bisherigen Verbandspolitit. Die Be­richte aus dem Lande gaben Kenntnis von dem außerordentlich lebendigen Geifte und von dem festen Willen der Mitgliedschaft, im Kampfe um die Erhaltung der sozialen Versicherungsleistungen alle Kräfte einzusetzen. Aber auch darüber wurde berichtet, daß die Mitgliedschaft es ablehnt, die soziale Versicherung zum Tummel­plaz der Parteiagitation zu machen, und die Not der Arbeits­invaliden dazu auszunuzen, sie zum Kampf gegen die Republik  aufzuputschen.

Die Aussprache ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, daß der Verband fich restlos zum Schutze der Republit zur Ber­fügung stellt, ba nur die heutige Staatsform die Grundlage zum erfolgreichen Rampf der Arbeitsinvaliden für den Ausbau der So­zialversicherung bietet. Nach einem umfassenden sozialpolitischen Referat des Verbandsvorsitzenden, Reichstagsabgeordneten Auguſt Rarsten, wurde eine Entschließung einstimmig ange­nommen, in der es heißt:

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Der sozialen Bersicherung drohen überall Gefahren. Der real­tionäre Kurs der jezigen Regierung hat bereits zum Abbau der Leistungen aus der Kranten und der Arbeitslosenversicherung ge führt und die Zuschüsse des Reiches zur Invalidenversicherung er heblich geschmälert. Aus dem Lager ber Unternehmer wird in ver startiem Maße weiterer Leistungsabbau gefordert, um der Wirt fchaft" eine Erleichterung der sozialen Basten zu verschaffen. Die starte Arbeitslosigkeit hat außerdem die finanzielle Lage der Ver­ficherungen sehr start verschlechtert. Insbesondere tritt das bei der Invaliden und bei der Knappschaftsversicherung zutage. Durch den ftarten Zuwachs, den die Parteien im Reichstage bei der letzten Bahl erzielt haben, die in starter Gegnerschaft zum republikani­fchen Staat stehen, während die Möglichkeiten Durchführung einer bermünftigen Sozialpolitik weiter sehr erschwert. Bon der Reichs regierung und dem Reichstage erwarten wir insbesondere, daß fie unverzüglich Maßnahmen ergreifen, die dem drohenden finanziellen Berfall der Invalidenversicherung Einhalt gebieten. Die wichtigste Maßnahme besteht in dem sofort vorzunehmenden Aufbau neuer Beitragstlaffen. Darüber hinaus muß das Reich die bisher ge leisteten Zuschüsse zur Versicherung wesentlich erhöhen. Ein Abbay der sozialen Leistungen würde angesichts der schon vorhandenen großen Not in den Kreisen der Sozialhilfsbedürftigen einer Pro potation der gesamten Rentenempfänger gleichfommen und den heftigsten Widerstand aus unseren Reihen im Gefolge haben. Ferner fordern mir von der Regierung, daß sie den vor zwei Jahren vom Reichstage gefaßten Beschluß über die Vorlegung eines Gesetz­entwurfes zur Neuberechnung und Erhöhung der Unfallrenten un­verzüglich durchführt, damit dem großen Unrecht, das in der Unter­bemertung der Renten liegt, endlich ein Ende gemacht wird."

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