Jaroslav
Hajchek: Die Gerechtigkeit fiegt Das Land der Erdbeben
Daß sich auf Erden sonderbare Dinge ereignen und daß letztlich| sei vollkommen verschieden von der des Kaufmanns Bacarsch. Sie die Wahrheit und Gerechtigkeit fiegen. davon war Herr Wadarsch bereits feit langem überzeugt. Sein leßtes peinliches Erlebnis beſtätigte ihm vollends die Gültigkeit dieser Anschauung. Deshalb kann Herr Backarsch seine tief begründete Ueberzeugung, daß die Gerechtigkeit selbst über die größten, durch sie selbst verursachten Wirrfale hinaus siegt, heute nicht oft genug verkünden.
Jedermann weiß, daß man unter Gerechtigkeit auch die zweck mäßige Einrichtung der Polizei versteht, den ganzen komplizierten Polizeiapparat und darüber hinaus, von Stufe zu Stufe, die Gerichte, den Kerfer, Galgen und ähnliches.
Unter der eigentlichen Gerechtigkeit versteht man jenen bestimmten Begriff, der schlimmstenfalls in der trockenen Zeitungsnotiz endet, daß der Gerechtigkeit Genüge geleistet wurde.
Herr Wackarsch denkt gern über die Dinge nach, und zum Schluß spricht er stets mit heiterem Antlig seine leberzeugung aus, die er mit der Erzählung folgender Begebenheit begründet:
Bor Jahren besaß er ein Schnittwarengeschäft in einer versteckten Seitengaffe, in die sich selten ein Schuhmann verirrte. 3u jener Zeit mehrten sich in unheimlicher Weise nächtliche Einbruchs diebstähle und es verstrich tein Tag, ohne daß ein Laden von frecher Hand geplündert worden wäre. Als sich diese Vorfälle in einer
Weise häuften, daß die Direktion zwecks Bermerks der Beschwerden eine besondere Hilfskraft anzustellen genötigt gewesen wäre, ent schloß sich das Präsidium zu einer scharfsinnigen Vorkehrung. Die Schuhleute sollten des Nachts sorgfältig auf die Diebe aufpassen. Diese einfache und zweckmäßige Borkehrung wurde von durch schlagendem Erfolg gekrönt.
Eines Tages nämlich arbeitete Herr Wadarsch bis Mitternacht in seinem Geschäft an der Inventur und verließ dann den Laden mit einem Paket Canevas, den er frühmorgens einem Fuhrmann übergeben sollte. Selbstverständlich wurde er auf der Straße beim
Aus der Büchse der Pandora hat Japan ein furchtbares Geschenk erhalten: den Reichtum an Erdbeben. Seit den ältesten Zeiten wird das Reich der aufgehenden Sonne von größeren und kleineren Katastrophen heimgesucht; man hat aus der Erfahrung von etwa 1500 Jahren eine Periodizität von drei bis fünf Jahren errechnet. Im letzten Jahrzehnt hat sich sogar alle zwei Jahre eine Katastrophe größten oder größeren Ausmaßes ereignet: nämlich 1923, 1925 und 1927. Muß man sich nicht wundern, daß der Japaner immer wieder Vertrauen aufbringt, um auf den Trümmern neue Siedlungen erstehen zu lassen? Gerade die schönsten, von der Natur am ver= schwenderischsten bedachten Erdstriche werden ja am meisten von Erdbeben heimgesucht, und die bedrohtesten Gebiete haben von jeher die Menschen immer wieder angezogen. Wie die Anwohner des Bejuv immer wieder auf dem gefährlichen Boden ihrer Heimat Fuß fassen, so tehren auch die Japaner stets an die verwüsteten Stätten Die dichtzurüd. Ueberdies bleibt ihnen teine andere Wahl. bad zurüd.
weise weder in den Schriftzügen, noch in der Lage der Buchstaben die geringste Aehnlichkeit auf und lasse auf einen Alkoholifer schließen. Der Beschuldigte wurde geistig immer stumpfer und der Untersuchungsrichter bemerkte hocherfreut, daß er sich zu seinem Verbrechen zu bekennen begann. Schließlich konnte er eines Tages mit der größten Genugtuung zu Protokoll bringen, daß der Verhörte auf die Frage: Wem gehört der Anzug, den Sie bei Ihrer Berhaftung am Leibe trugen?", erwiderte:„ Herrn Josef Wackarsch." Daß er in diesem Falle die Wahrheit sprach, bestätigte die Haushälterin, die Wackarsch in diesem Anzug in und aus dem Laden gehen gesehen hatte. Eines Tages gestand der Beschuldigte, daß Herr Wacarsch in Ungarn einen Bruder habe, der in der Nähe von Nitra bei der Forstverwaltung beschäftigt sei.
" Nehmen Sie zur Kenntnis", sagte der Richter bedeutungsvoll, daß wir ihn telegraphisch herbeirufen und mit Ihnen fonfrontieren werden."
"
mit stumpfer Resignation. Wir haben einander zwanzig Jahre Machen Sie mit mir, was Sie wollen", sagte der Beschuldigte lang nicht gesehen."
"
Drei Tage später stand der Beschuldigte dem Bruder des Ber: mißten Angesicht in Angesicht gegenüber, dieser blickte ihn fünf Minuten lang verwundert an und rief dann, indem er ihn um= armte:„ Josef, so muß ich dich wiederfinden!" Und der Beschuldigie ich bin nicht mehr Ihr Bruder. Ich bin nicht mehr der Wadkarsch." lächelte traurig, zuckte die Achseln und sagte refigniert: D nein, Der Bruder jedoch beschwor, daß der Beschuldigte Josef Wackarsch sei. Die Gerichtsärzte äußerten in ihrem Gutachten,
Bacarsch sei geistig nicht völlig normal, und durch sorgfältige Untersuchung wurde festgestellt, daß er eben doch nur der Josef Backarsch sei, der in der verhängnisvollen Nacht seinen Laden verlassen hatte und sich nun seit Monaten in Untersuchungshaft befand. daß es sich um ein kleines Mißverständnis handle, das im Intereffe Die Haushälterin sowie die anderen Zeugen begriffen allmählich, der Gerechtigkeit geschehen war. Und einer nach dem andern geheimnisvolle Weise verschwundene Kaufmann sei. Damit war die Untersuchung wegen des Verbrechens des Mordes, den er an fich selbst verübt haben sollte, beendet, und es erübrigte sich nur, Die Untersuchung megen Diebstahls bezüglich des bei ihm gefundenen Pakets fortzusetzen. Auch dieses Verfahren wurde jedoch wegen mangelnder Beweise eingestellt. Es dauerte jedoch zwei Jahre, bevor der Psychiater Herrn Wadarsch im Sanatorium von der Bermutung abbrachte, daß er nicht Herr Backarsch sei und seinen entwendeten Beichnam irgendwo verborgen halte.
Berlassen seines Badens, den er sorgfältig versperrte, von zwei Schuhleuten ergriffen, die ruhig vor dem Laden gewartet hatten, bis sich der Mann, der dort des Nachts Licht brannte, entfernen würde. Ais er ihnen sagte, daß er der Eigentümer des Geschäftsversicherte unter Eid, daß der Beschuldigte denn doch nur der auf sei, brachen sie ob dieser ungeschickten. Ausrede in Lachen aus und schleppten ihn zum nächsten Polizeikommissariat. Der Polizei fommissar lachte ebenfalls über seine Ungeschicklichkeit und erflärte, Bacarsch sei wohl fein geschulter Dieb. Dann trat ein Polizei. beamter ein, der boshaft sagte:„ Sie haben Inventur gemacht; das macht man überall, wenn man etwas stehlen will!"
Aber ich habe wirklich Inventur gemacht", verteidigte sich Herr Badarsch ängstlich.
" Deshalb werden Sie auch figen", sagten die Polizisten im informierenden Ton.
Und weil die Berordnung bestand, Diebe zweds Messens, Photographierens und daktyloskopischer Studien sofort auf die Bolizeidirektion zu bringen, befestigte man die rechte Hand des Herrn Wadkarsch mittels einer Rette an die linke eines anderen Gauners, so titulierte man ihn, und jagte beide zur Polizeidirektion
,, Gestehe dort nichts ein", riet ihm der andere.
Werde mich hüten", sagte Herr Badarsch fleinmütig. Diefer Ausspruch wurde später als erschwerender Umstand betrachtet.
Als man ihn photographierte, brach er in Tränen aus. Man mußte ihn etwa dreimal aufnehmen. Die Maße feines Schädels ergaben eine auffallende verbrecherische Weißbildung, was an Hand von Tabellen der Theorie Lombrosos festgestellt wurde. Die Wölbung und Form der Nase ergab der zweiten Tabelle nach eine vollständige Degeneration, Idiotie und Perversität. Die Finger abdrücke stimmten mit den Abdrücken des Raubmörders König aus Mannheim überein.( Bei dessen Namen befand sich ein schwarzes Kreuz, da er vor fünf Jahren durch die Hand des Scharfrichters den Tod erlitten hatte.) Ferner stimmten sie mit den Abdrücken
diebes Futera, des Räubers Zalinsky, der Betrügerin Semerad und der Giftmischerin und Kindesmörderin Zinet überein. Als man ihm das vorlas, verfiel er in einen neuerlichen Weinkrampf, denn er hatte gehört, daß Abdrücke einander nicht ähnlich sind, und begann zu schreien, er sei weder Semerad noch Zinek.
Und erst als man ihn nach zwei Jahren geheilt entließ, begriff Herr Wadarsch, daß die Gerechtigkeit troß aller Hindernisse gesiegt hatte, und diese Wahrheit pflegt er überall, wohin er tommt, und jedem, mit dem er spricht, feierlich zu verkünden.
( Berechtigte Ueberfegung aus dem Tschechischen von Grete Reiner .)
71
diefer furchtbaren Hauttrantheit, ist in Deutschland größer, als man Eine deutsche Cupus- Heilstätte. Die Berbreitung des Lupus, bisher annahm. Wie in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift" mitgeteilt wird, gibt es allein in der Broving Westfalen 2000 Bupus frante, und die Gesamtzahl wird für Deutschland auf 50 000 geSchäßt. Zur Bekämpfung der Krantheit fit teht in mirn cheberg eine besondere Lupusheilstätte eingemeiht worden.
bevölkerten Inseln bieten nicht genug Raum.
Japan leidet mehr unter Erderschütterungen als irgendein anderes Land. Ein Blick auf die Karte fördert das Verständnis für des Infelreichs ungefähr vor Augen hat, stellt sich wohl vier große diese Erscheinung. Die japanischen Inseln sind die am reichsten ge= gliederten und zerklüftetsten Gebiete der Erde. Wer das Kartenbild Inseln vor, ist sich aber meist nicht klar darüber, daß der gesamte japanische Archipel aus 3850 großen und kleinen Inseln besteht, von denen allerdings viele nur unbewohnte Klippen find. Mächtige Gebirge ziehen fich, in der Hauptrichtung der Inseln, von Südwesten nach Nordosten. Deftlich von Japan dagegen fenkt sich der Pazifik halb eines verhältnismäßig eng benachbarten Teiles der Erde Höhenin einer gewaltigen Rinne zu größten Meerestiefen, so daß innerunterschiede bis zu 12 000 Metern vorkommen. Das ungeheure Getruste übt einen so starken Druck aus, daß sich in diesem Bereich wicht der Schichten über und zur Seite dieses Bruchs der festen Erdeher als anderwärts Lageveränderungen, Hebungen und Sens fungen ergeben müffen, die ja eine Folge des fortdauernden Brozelfes der Erfaltung und Schrumpfung innerhalb der Erdrinde sind. gewaltigen früheren Erschütterungen herrührender Grabenbruch, der Quer durch Hondo verläuft von Nordwesten nach Südosten ein von die sichtbare Folge großer Verwerfungen im Erdinnern ist. Die potentielle Energie, die in der Erdrinde aufgespeichert ist, fetzt sich, durch diese geologischen Vorbedingungen begünstigt, in tinetische Energie um. Sie bildet die Energiequelle des Erdbebens, die unglaubliche, bis zu einigen tausend Billionen Pferdekräfte gehende Arbeitsleistungen vollbringt. Wenn plötzlich Aenderungen in der Gleichgewichtslage der riesigen Schollen eintreten, aus denen die Erdoberfläche aufgebaut ist, wenn also ein Erdbeben entsteht, so werden die in Bewegung geratenen Schollen mur selten wieder in ihre Gleichgewichtslage zurückkehren. Dann sind weitere Brüche erforderlich, die zum Teil gewiß nur unbedeutende unterirdische Umschichtungen hervorrufen werden. Solche Brüche erzeugen aud) nur geringe Erschütterungen der Erdoberfläche, eben jene leichten Beben, wie sie gerade in Japan so häufig sind. Wahrscheinlich lösent fich durch die Gesamtheit dieser kleinen Beben die unterirdischen Spannungen aus, so daß die Gleichgewichtslage wieder hergestellt wird, ohne daß eine große, an der Erdoberfläche tatastrophal mirtende Umlagerung erfolgt. Im allgemeinen wird daher ein großes Erdbeben um so weniger zu befürchten sein, je häufiger die fleinen Erschütterungen aufeinander folgen. Aber in Japan schneiden sich die verschiedenartigsten tektonischen Erscheinungen, und
man wird auf diesem ewig unruhigen Boden niemals zweifelsfrei vorhersagen. fannen, wann eine gefährliche Umlagerung innerhalb der Erdfrufte bevorsteht.
In der unterirdischen Schatzfeftung
des bekannten internationalen Betrügers Rubinstein, des Taschen haben die Weltwirtschaft start beeinflußt und so wird die AufmerkDie von Frankreich betriebenen Ansammlungen von Gold famkeit von neuem auf den ungeheuren Schatz gerichtet, der von der Bank von Frankreich zusammengebracht worden ist und der nur noch von den Goldreserven der Bundesbank der Vereinigten Staaten übertroffen wird. Nach den neuesten Ausweisen lagern in den Gewölben der französischen Bantinstitute fast 8% Milliarden Mart. Nur wenigen Außenstehenden ist bisher der Zugang zu der unterirdischen Festung gestattet worden, in der der größte Teil dieses Goldes verwahrt wird. Der englische Berichterstatter Harold G. Cardozo hat aber dieses Vorrecht erhalten und gibt eine anschauliche Schilderung von den Vorsichtsmaßregeln, die zum Schutz gegen jede Gefahr getroffen wurden.
„ Das steht noch nicht fest", sagte man ihm, und er bekam einen Anfall, der dem Tanz des heiligen Beit glich. Am Morgen schaffte man ihn ins Gefängnisspital, denn der alte Simulant erfrankte an Gehirnhautentzündung. Im Krankenhaus schwebte er zwei Tage lang zwischen Leben und Tod. Inzwischen meldete jeine Haushälterin auf der Polizei das geheimnisvolle Berschwinden des Herrn Wackarsch. Man legte ihr eine jener Photographien
vor, auf denen er unter Tränen auf den Photographen schaute. " Das ist er nicht", erklärte die Haushälterin, was zu Protokoll gegeben und von ihr unterschrieben wurde. Den Lumpen im strantenhaus wollte sie nicht einmal sehen.
Inzwischen erholte sich Herr Wadarsch so weit, daß ihm der zu ihm entsandte Untersuchungsrichter zwei Fragen vorlegen
fonnte:
,, Wo haben Sie die Leiche des Herrn Wadarsch, den Sie er mordet haben, versteckt?"
" Ich erinnere mich an nichts, Euer Gnaden!" Wie heißen Sie?" fuhr der Untersuchungsrichter fort.„ Ich weiß nicht. Man sagt, daß ich nicht der Wackarsch bin." " Der sind Sie auch nicht", sagte der Untersuchungsrichter. „ Nun, wieviel Geld haben Sie in der Kasse gefunden?"
,, Beiläufig dreißig Gulden", antwortete der Refonvaleszent. Der Untersuchungsrichter ging. Diese Angabe stimmte voll. tommen mit der bei dem Beschuldigten am Tage des Verbrechens gefundenen Summe überein. Inzwischen verfolgte die Deffentlich keit mit Interesse die täglichen Berichte über den geheimnisvollen Mord des Mannes, der ihr bis zu dem verhängnisvollen Tage nichts bedeutet hatte und dessen Name jetzt überall bekannt war, mohin die Zeitungen famen. Seltsam war, daß der Beschuldigte dem Untersuchungsrichter in lichten Augenbliden ganz genaue Einzelheiten aus dem Leben des verschwundenen Kaufmanns er zählte, woraus zweifellos hervorging, daß er den Berschwundenen gut gekannt haben mußte. Schließlich genas er so weit, daß er mit seiner Haushälterin fonfrontiert werden konnte. Sie erklärie, sie habe diesen Mann bereits irgendwo gesehen, und zwar als er vor dem Laden des Verschwundenen stand. Eine Reihe weiterer Zeugen wurde verhört, die ebenfalls einstimmig erklärten, dieses ausgemergelte, ergraute Individuum erinnere fie an einen Menschen, der zumeilen vor dem Laden des verschwundenen Badarsch gestanden sei.
In lichten Augenblicken des Beschuldigten bemerkte der Unterfuchungsrichter, daß jener zu dem in der Geschichte der Kriminalistik vielleicht einzig dastehenden System des Simulierens zurückkehrte, nämlich zu der Behauptung, er sei selbst der Verschwundene und Ermordete. Um ihn zu verwirren, ließ er ihn niederschreiben:„ Ich bin Josef Badarsch aus der Langegaffe." Seine Schrift wurde mit den Aufzeichnungen des Berschwundenen in seinen Geschäftsbüchern verglichen, und die Gerichtssachverständigen erklärten, seine Schrift
„ Ich fonnte meine Hand auf Tausende jener langgestreckten gelben Ziegel legen, die die französischen und amerikanischen Goldbarren bilden, und auch die runderen Blöcke, aus denen das britische Gold besteht. In dem strahlend hellen Licht, das diese ungeheure unterirdische Burg beleuchtet, glänzen die in den großen Stahlfächern aufgehäuften Goldmassen hinter den einfachen Drahtnetzen, über denen eine Karte mit einem Datum und einer Zahl die Menge des verstauten Reichtums anzeigt. Es waren gerade 27 Milliarden Franken in Gold, mehr als die Hälfte der Gesamtreserve. Das übrige wird in anderen Gewölben verwahrt, nicht nur in Paris , sondern überall in Frankreich . Die Geschosse der Dicken Berta, die Bomben der Zeppeline und die mannigfachen Angriffe auf Paris während des Krieges legten den Direktoren der Bant ernstlich nahe, im Frieden ein Gewahrsam zu schaffen, das nicht nur gegen die
unterscheidet. Aber darin befinden sich einige fleine runde Löcher, eine meißgestrichene Stahlschicht, die sich in nichts von der Mauer die die Sicherheitsschlösser bilden. Ueberaus tomplizierte Schlüssel öffnen das ungeheure Stahlstück, das von zwei Männern zurückgeschoben wird. Die Tür ist 65 Zentimeter did, besteht ganz aus Stahl und ist gegen jedes bekannte Einbruchswertzeug gesichert. Wenn die Schlüssel einmal verloren gingen, dann würden Arbeiter, die ohne jedes Hemmnis Tag und Nacht am Werte sind, zwei Monate brauchen, um sie aufzubrechen. Hinter der Tür zeigt sich ein Durchgang von wenigen Metern, und dann steht man vor einer leicht gerundeten Mauer aus reinem Stahl und Beton, die 6 Meter dick ist und in der man keine Tür erblickt; sie ist ein Teil der Oberfläche eines mächtigen Betonzylinders, der mit dicen Stahlplatten belegt ist. Nur wer die Geheimvorrichtungen fennt und die richtigen Schlüssel besitzt, vermag diesen Zylinder auf seiner Achse um ein Kreisviertel zu bewegen, so daß sich eine neue Deffnung zeigt. 14 Tonnen Stahl und Beton müssen dabei beiseite geschoben werden. Dann erst tommt man in den Schacht, durch den man im Aufzug oder auf einer Treppe zu den eigentlichen Schabgewölben gelangt. Längst ist nichts mehr von dem Lärm der Großstadt zu vernehmen, sondern in diesen Tiefen herrscht Stille, die nur durch das rhythmische Surren der verborgenen Maschinen unterbrochen wird. Diese Schatzgewölbe mit ihren langen Reihen von Pfeilern und ihren Myriaden elektrischer Lichter machen den Eindruck der Krypta einer modernen Kathedrale, einer Kathedrale des Geldes." Klingt das nicht wie ein Märchen aus Gullivers Welt?
geschichtesten Einbrecher gesichert ist, sondern auch den furchtbarten Glühlampen von 3 Mill. Kerzen
Bombardements des modernen Krieges und sogar den Gefahren einer Revolution standhält. Die Architekten und Ingenieure unterfuchten die Tiefen unter den Fundamenten des Bankgebäudes und stellten fest, daß es dort ein Gebiet aus festem Felsen gab. Vier Schächte wurden angelegt, und in einer Tiefe von 16½ Meter fand man, daß diese Felsschicht von Wasser umgeben war. Die Schächte wurden bis zu einer Tiefe von 28 Meter heruntergeführt, und dann wurden unterirdische Gänge nach jeder Richtung hin angelegt. Ueberall fand man Fels, gebadet in Wasser, und so ergaben sich die günstigsten Bedingungen für die Anlage der Schazkammer. Drei Jahre hindurch waren Arbeiter Tag und Nacht tätig, um mit ihren Bohrmaschinen aus dem Felsen eine riesige unterirdische ihren Bohrmaschinen aus dem Felsen eine riesige unterirdische Kammer von 10 000 Quadratmeter herauszuschneiden. Ais das Gewölbe ausgehöhlt war, wurde das Dach durch mächtige runde Betonpfeiler geftügt, von denen im ganzen nicht weniger als 750 errichtet wurden. Die Mauern wurden aus über 5 Meter dickem Beton erbaut, mit einer wafferdichten Schicht von Asphalt in der Mitte, um jedes Eindringen von Flüssigkeit zu verhindern. So ent stand das größte Sicherheitsgewölbe der Welt.
Einzigartig wie diese Anlage sind auch die Borrichtungen, die diese Burg des Reichtums gegen Eindringlinge schüßen. Von einem der höchsten Beamten der Bank geleitet, gefolgt von einer Schar von anderen Beamten, die die Schlüffel trugen und den Mechanis mus zur Deffnung in Bewegung fegen sollten, fuhr ich in einen Schacht hinab, der durch eine Mauer von mehr als 6 Meter didem Beton und Stahl geschützt ist. Die erste Tür erscheint zunächst wie
Die Glühlampen, die wir gewöhnlich zu sehen bekommen, haben 15 bis 100 Watt, höchstens einmal 200 und in seltensten Fällen 500 Watt. Jetzt ist aber auch, wie Dr A. Salmony in der Frankfurter Wochenschrift„ Die Umschau" mitteilt, eine Glühlampe von 10 000 att in den Handel gebracht worden, deren Lichtstärke bei Verwendung eines geeigneten Scheinwerfers bis 3 Millionen Kerzen beträgt. Diese ,, leber- Glühlampe" ersetzt mehr und mehr im Filmatelier die früher ausschließlich verwendeten Bogenlampen, denn die Farbe ihres Lichts ist für Aufnahmen beim panchromatischen Film vorteilhafter. 10 000 Watt entsprechen einer Leistung von 14 Pferdestärken, wobei zu beachten ist, daß eine technische Pferdestärte größer ist als die durchschnittliche Dauerleistung eines Pferdes. 14 träftige Arbeitspferde müßten sich also sehr anstrengen, um diese Leistung furze Zeit hervorzubringen. Die Höhe der Lampe beträgt 80 Zentimeter, der Durchmesser des Kolbens rund 30 Zentimeter. Die Lampe ist also ein Riese gegen den Zwerg, den eine normale 60- Watt- Campe darstellt. Aber sie bildet noch nicht einmal die oberste Grenze, denn man hat sogar Glühlampen von 20 000 und 50 000 23 att tonstruiert. Die letztere entspricht einer Leistung Don 68 PS., und dieser Gigant des Glühlampengeschlechtes hat ein Gewicht von über 7 Kilogramm, ist aber in der Größe von der 10 000- Watt- Bampe nicht sehr verschieben. Die ausstrahlende Hize diefer 50 000- Watt- Lampe ist so groß, daß man sich ihr höchstens bis zu 2 Meter nähern fann; der von ihr verbrauchte Strom fostet die Stunde 12 Mart.