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Der Befehl von Moskau  .

Wie die deutschen   Arbeiter darauf antworten.

Die kommunistische Presse verkündet seit mehr als einem Monat| daß 1600 Delegierte aus allen Berliner   Metallbetrieben einstimmig tagtäglich, daß die RGD. die Berliner   Metallarbeiter führt, daß die und begeistert den Beschluß gefaßt hätten, den kommunistischen  Metallarbeiter zu Tausenden und Zehntausenden dem kommunistischen   Metallarbeiter- Verband zu gründen und ihm beizutreten. Splitterorganisatiönchen zuströmen.

Wenn man die Behauptungen vom Uebertritt einer ganzen Be­legschaft, von dem Zuströmen von Tausenden usw. nicht berücd­sichtigt, so find allein in der Roten Fahne" genau 5552 Aufnahmen oder Uebertritte seit Abschluß des Streits mitgeteilt worden. Be­rücksichtigt man, daß nach den Angaben desselben Blattes der ganze Metallarbeiterstreit unter Führung der sogenannten RGD. vor sich gegangen ist, und setzt man für die pauschalen Behauptungen, die angesichts der Anzahl der Berliner   Metallarbeiter bescheidene Biffer von 20 000 ein, berücksichtigt man weiter, daß nach den Behauptungen der Roten Fahne" die fommunistischen Organisationen der Dreher und der Rohrleger gleichfalls mehrere tausend Mit­glieder gehabt hatten, dann müßte man annehmen, daß in dieser tommunistischen Organisation heute mindestens 40 000 Metallarbeiter organisiert sind. Da nun nach den Behauptungen desselben Blattes der Deutesche Metallarbeiter- Verband in Berlin   nur noch tnapp 20 000 Mitglieder hat und die Unorganisierten angeblich ja viel lieber streifen und viel revolutionärer sind als die Organisierten, so ist wohl die Frage am Plaze,

auf was denn der angebliche Einheitsverband der Berliner  Metallarbeiter wartet,

Dann strömen nur so die Tausende und Zehntausende Metall­arbeiter

in diesen Berband". Eine große ,, Streifwelle" löst die andere ab. An einem Tage werden 1300 Aufnahmen, an einem anderen 1226 verzeichnet, so daß man sich schließlich fragt, ob es denn noch Metall­arbeiter in Berlin   geben kann, die diesem Verband beitreten, da doch längst alle Mitglied sein müssen. Es kam der zweite Schiedsspruch, Aufruf folgte auf Aufruf der RGO., Kämpfe, Streifs und General­streits wurden angekündigt.

Das alles vollzog sich auf dem geduldigen Papier, auf dem die Rote Fahne" gedruckt wird. In der Wirklichkeit passierte gar nichts.

Passiert war nur folgendes: In Moskau   hatte der 5. Kongreß der sogenannten Roten Gewerkschafts- Internationale einen Beschluß gefaßt, in dem es heißt:

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Die RGJ.- Anhänger in Deutschland   müssen in Anbetracht der immer weiter betriebenen frechen Spaltungspraxis der reformistischen Führer und in Anbetracht der wachsenden Gegen säze zwischen ihnen und den breiten Arbeitermassen jetzt schon tonsequent und unermüdlich auf die Organisation und Ent­

Jetzt erst recht!

Die Angestellten wollen sich nicht unterfriegen laffen.

Zur eingehenden Besprechung der aktuellen Tagesfragen hatte die Ortsgruppe Berlin   des Zentralverbandes der Angestellten ihre Funktionäre am 27. November im Plenarsizungssaal des Vor­läufigen Reichswirtschaftsrats versammelt. Wie groß das Interesse an der Erörterung dieser wichtigen Tagesfragen ist, bemies die überfüllte Veranstaltung. Der 1. Bevollmächtigte, Genosse Gottfurcht, sprach in einem groß angelegten Referat insbeson­dere über die Probleme der Kurzarbeit. Er vermies auf die Rechtsgutachten non Sinzheimer und Flatow, die beide überein­stimmend zu Schlußfolgerungen kommen, die für die Auffassung der freien Gewerkschaften sprechen. Ziel der Organisationen muß sein, das Realeinkommen der Angestellten unverkürzt zu er­halten. Dieses zu erreichen, wird immer abhängig sein vom Macht­einsatz der Organisationen selbst. Sinn und Ergebnis jeder Kurz­arbeit fann nur sein: Unterbringung Arbeitsloser in den Betrieben und Steigerung der Kaufkraft der arbeitenden Menschen.

Durch die Notverordnung ergeben sich Auswirkungen auf die Tarifverträge. Vor allem nniß bei allen tarifvertrag­lichen Vereinbarungen darauf gesehen werden, daß dem Angestellten während der Zeit seiner Krankheit sein volles Gehalt verbleibt.

Verwerflich ist das Vorgehen der Kommunistischen Partei, die in dieser schwierigen Situation die Front der Organisierten sprengt, indem sie besondere oppositionelle" Gewerkschaften auf­zieht. An dem Beispiel des roten" Metallarbeiterverbandes ist jedoch erkenntlich, daß sie mit der Bildung eigener Gewerkschaften menig Glück haben dürfte.

um den revolutionären Generalstreif aller Metallarbeiter Berlins   und wicklung einer revolutionären Gewertschaftsbemes frise erfordern von den freigewerkschaftlichen Organisationen Klar:

der näheren und weiteren Umgebung zu erklären.

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Oder ist auch hier schon wieder Verrat" im Spiele? Man fönnte geneigt sein, dies anzunehmen, wenn man sich die Tatsachen der letzten Wochen vor Augen hält. Am Mittwoch, dem 29. Oktober, wurde die bekannte Vereinbarung im Reichsarbeitsministerium ge­troffen, wonach die Arbeit wieder aufgenommen wird, ein neuer verbindlicher Schiedsspruch gefällt werden sollte. Am Donnerstag verkündete die ,, Rote Fahne": ,, Der Metallstreit geht weiter. Siemens streift weiter... Die zentrale Streifleitung der RGO. Siemens fordert alle Kollegen auf, einmütig, wie sie in den Kampf getreten find, im Kampf zu verharren."

Die Druckerschwärze, mit der diese Behauptungen gedruckt wurden, war noch nicht trocken, als die sogenannte zentrale

Streifleifung der RGD.- Siemens, an der Spitze der fommu­niftische Reichstagsabgeordnete Kohimann, wieder im Betrieb war. Diese Helden hätten sich schön ins Fäustchen gelacht, wenn die Siemens- Belegschaft auf ihren Schwindel hineingefallen wäre.

Am Donnerstag, dem 30. Oftober, beschloß die Mehrheit der Streifenden, die Arbeit wieder aufzunehmen. Am Freitag, dem 31. Oftober, verkündete die ,, Rote Fahne": ,, Die Antwort der Be­triebe. Ueberwältigende Mehrheiten in zahlreichen Betrieben für Weiterstreifen unter Führung der RGO."

Gleichzeitig wird der historische Beschluß" der Gründung des ,, Roten Arbeiter Verbandes" in ganz großer Aufmachung verkündet. So geht es seitenlang weiter. Noch am 4. November erschien als Beilage der Roten Fahne" die ,, Streifzeitung der Metallarbeiter", für die verantwortlich zeichnete die Zentrale Streifleitung der RGO.", also niemand.

Am 5. November verkündet das Blatt der russischen Botschaft,

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gung zwecks befferer und erfolgreicherer Borbereitung und Führung der Klassenfämpfe des Proletariats hinarbeiten."

Dieses war beschlossen im September und ist nochmals am 4. November in der ,, Roten Fahne" in Fettdrud in Erinnerung ge= bracht worden. Mit anderen Worten:

die von Moskau   bezahlten kommunistischen   Latalen haben einen Befehl ausgeführt.

Sie haben eine kommunistische Organisation aufgezogen, und sie der suchen, das gleiche in allen anderen Berufen in Berlin   und im Reich

zu tun.

Das alles haben wir schon einmal erlebt. Im Frühjahr 1924 wurde dasselbe Spaltungsmanöver auf Befehl von Moskau   durch­geführt. Es ist fläglich gescheitert. Aber wenn es damals der KPD. gelang, Hunderttausende aus den freien Gewerkschaften herauszuloden, ohne sie an sich fesseln zu fönnen, so hat diesmal die KPD  . nicht einmal vermocht, Hunderte aus dem Metallarbeiter verband herauszuziehen. Alle ihre Behauptungen von den Taufen den und Zehntausenden, die ihr zuftrömen, sind aufgelegter Schwindel. Der Deutsche   Metallarbeiterverband hat infolge des Streits nicht nur teine Mitglieder verloren, sondern noch nahezu 2000 gewonnen.

Die sogenannten RGO.- Leute haben während des Streiks nichts zu sagen gehabt. Sie sind teilweise in die Betriebe hinein gelaufen, ehe noch der Beschluß gefaßt war, die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie haben keinen Finger frumm gemacht,

um den Lohnabbau abzu mehren.

Sicher ist nur, daß die KPD  . den Befehl hat, die Gewerkschaften zu fpalten. Ebenso sicher ist aber auch, daß die organisierten Arbeiter sich nicht spalten laffen.

Vor dem Kohlenkampf in England.

Um Lohn und Arbeitszeit.

London  , 28. November.( Eigenbericht.) 3m englischen Bergbau droht ein schwerer Kampf. Die Berg­arbeiter in Südwales   haben den Streit angekündigt, falls die Grubenbefizer die Arbeitszeitverkürzung zu einer Lohnfürzung mißbrauchen wollen, während die Unternehmer mit Aussper­rung drohen, falls die Arbeiter sich die Lohnkürzung nicht gefallen laffen.

Mit diesem Streit hat sich gestern, Donerstag, das National Coal Board" befaßt. Es tam um Mitternacht zu der ein stim

migen Entscheidung, daß in Südwales   keine Lohn­fürzung vorgenommen werden soll. Der Bergarbeiterführer Cook erklärte, er hoffe, daß es zu feiner Arbeitseinstellung kommen werde. Das National Coal Board wird seine Anempfehlun gen den Arbeitern und den Grubenbesizern übermitteln und viel leicht außerdem noch der Regierung Vorschläge machen.

Die Grubenbesitzer von Südwales   erkennen das Nationale In dustrieamt nicht an und damit wohl auch nicht diese Entscheidung. Sie sind jetzt aber mit ihrem Aussperrungsplan von vornherein ins Unrecht gesetzt. 300 000 Bergarbeiter kommen dabei in Frage. Die Regierung ist mit allen Kräften bemüht, die für Mon­tag angedrohte Aussperrung zu verhindern, die in allen Kreisen unter den gegebenen wirtschaftlichen Verhältnissen als ein

Unglück betrachtet würde.

Das Verlangen der Grubenbesitzer an die Regierung, das In­krafttreten des neuen Bergwerksgesetzes und damit die Verkürzung der Arbeitszeit auf 7% Stunden hinauszuschieben, ist vom, Berg bauminister abgelehnt worden.

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In dem neuen Gesetz ist die Wiedereinführung des siebenstündigen Arbeitstages, der den streitenden Berg­arbeitern 1926 von der konservativen Regierung geraubt worden war, vorgesehen. Die Labourregierung hat bei der Beratung des Kohlen­geseges im Parlament mehrfach darauf hingewiesen, daß diese Ver­kürzung der Arbeitszeit keinesfalls zu entsprechenden Lohnkürzungen führen dürfe. Sie hat alle Einwände der Unternehmer, die die Lohnkürzung auch im Gesetz verankert wissen wollten, damit zurückgewiesen, daß die englische Bergbau­industrie seit dem großen Streif vier Jahre lang 3eit ge­habt habe, ihre Betriebe durchzurationalisieren und den modernen deutschen   und amerikanischen   Zechen anzupassen.

Trogdem versuchen jetzt die Unternehmer in Südwales   und in Nordschottland mit der Verkürzung der Arbeitszeit ein en Lohn abbau zu erzwingen, der die schon 1926 durch den verlorenen Streit start gedrosselten Bergarbeiterlöhne um weitere 6 bis 10 Pro3. türzen würde. Daß dieser Versuch der Bergwerks. besizer in diesen beiden wichtigsten Zechendistrikten Großbritanniens  eine Gewaltprobe ist, geht daraus hervor, daß in anderen Kohlendistrikten Englands, so in Cumberland und Nordwales  , die Unternehmer mit den dortigen Gewerkschaften übereingekommen sind, eine durchschnittliche 90stündige Doppelwoche bei den jezt bestehenden Lohnsäßen einzuführen. Die Anmaßung der

Südwaliser Zechenherren wird von den Belegschaften mit um so größerem Recht zurückgewiesen, als die Bergwerke in Südwales  zu den günstigst gelegenen, und profitreichsten lnternehmungen der englischen Kohlenwirtschaft zählen. Bei einem Teil dieser Bergwerke fallen unter anderm Transportkosten überhaupt nicht ins Gewicht, da die Kohlen sozusagen direkt von den Halden   in die Schiffe rollen. Wenn trotz der hohen Qualität | der dort geförderten Kohle und der außerordentlichen günstigen Lage der Zechen viele Werke unrentabel arbeiten, so fällt dies einzig

Die politischen Spannungen in Verbindung mit der Wirtschafts­heit, fühles Denfen und Ueberzeugungstreue. Trotz aller Reaktion wollen wir uns unseren gesunden Optimismus erhalten. Wir wer­den sicher die Schwierigteiten über minden  . Vor allem gilt es, die Arbeitslosenversicherung zu erhalten, weil mit ihr das Gebäude der deutschen   Sozialpolitik steht oder fällt.

In einer ausgiebigen Diskussion nahmen verschiedene Redner Stellung zu den vom Genossen Gottfurcht behandelten Fragen. Allseitig wurde zum Ausdrud gebracht, daß es gerade jetzt gilt, zusammenzustehen und für die gewerkschaftliche Organisation zu werben.

Berufsübliche Arbeitslosigkeit.

Keine Verschlechterung geplant.

Der Termin für den Beginn der berufsüblichen Ar. beitslosigkeit wird, wie wir erfahren, in den nächsten Tagen festgelegt werden. Im Vorjahr wurde er bereits mitte November angeordnet und auf den 9. Dezember anberaumt. Dieses Jahr ist die Festlegung des Termins infolge des verhältnismäßig milden Wetters nicht so dringlich.

Mit der Anordnung des Termins für den Beginn der be­rufsüblichen Arbeitslosigkeit sind, wie gegenüber irrtümlichen Mel­bungen betont werden muß, feineswegs irgendwelche Ber­änderungen in der Unterstützung der Saisonarbeiter verbunden. Diese ist auf Grund des Gesetzes vom 29. Oktober 1929 festgelegt und bedeutet gegenüber dem früheren Zustand eine cr­

hebliche Verbesserung.

Bergarbeiterlöhne in Oberschlesien  .

Mit dieser Ueberschrift brachten wir am 7. November eine Ent scheidung des Reichsarbeitsgerichts zugunsten der auf Zahlung von Tariflohn flagenden Bergarbeiter. Hierzu erhalten wir vom Ar­beitgeberverband der Oberschlesischen Montan­industrie eine Art Richtigstellung.

,, 1. Es handelt sich nicht um einen Arbeiter der Karsten 3entrumgrube, sondern um einen Arbeitnehmer einer Unternehmerfirma.

2. Es handelt sich um Arbeiten über Tage. nicht in Frage. Da ein Tarif für die fraglichen Arbeiten nicht besteht, 3. Der Tarif für den oberschlesischen Steinfohlenbergbau fam hat das Gericht den Bergarbeitertarif nur als Maßstab für eine angemessene" Entlohnung zum Anhalt genommen.

4. Eine zehn stündige Arbeitszeit besteht im ober- schlesischen Steinkohlenbergbau außer bei Arbeitsbereit  schlesischen Steinkohlenbergbau außer bei Arbeitsbereit fchaft( 1) weder über noch unter Tage."

Die Tatsache, daß der klagende Bergbauindustriearbeiter, ob er nun direkt im Dienste der Karsten- Zentrumsgrube tätig war oder bei einer Unternehmerfirma, die auf dieser Grube Arbeiter be­

schäftigt, bei zehnstündiger Arbeitszeit täglich drei Mark Cohn be­fam, wird nicht bestritten.

Diesem Zustand mußten erst Landesarbeitsgericht und Reichs­arbeitsgericht ein Ende machen.

und allein auf die Unternehmer zurück, deren Politik in den letzten fünf Jahren troh wachsender Mehrleistung der Beleg­schaft einzig und allein auf Lohndruck und Schichtver­längerung eingestellt war. Einer durchgreifenden Rationali­fierung der Bechen   und der ganzen Kohlenwirtschaftsorganisation waren aber die Zechenherren so lange ausgewichen, bis die Labour­regierung sie durch ihre politischen Maßnahmen dazu zwang. tampf für die ganze englische   Wirtschaft verheerende Folgen haben würde. Die Krise drüdt in England womöglich noch schärfer auf das allgemeine Lebensniveau der Bevölkerung als in Deutschland  . Die 2,3 millionen Bollarbeitslosen entsprechen bei der geringeren Bevölkerungszahl des Landes Mil­lionen Erwerbslosen   in Deutschland  . Die Kurzarbeit bei den noch im Betrieb befindlichen Arbeitern hat drüben einen noch weit größeren Umfang erreicht als bei uns. Wenn auch die übrige Industrie bei den riesigen Haldenbeständen den Streit in den ersten Wochen überhaupt nicht fühlen würde, so müßten doch auf der anderen Seite die Verluste durch Lohn- und Produk tionsausfall um so fühlbarer in die Erscheinung treten.

Es bedarf keiner weiteren Erörterung, daß der drohende Arbeits- Englische Eisenbahner gegen Lohnabbau

Und nun der Lohnabbau!

Bechenverband fündigt Lohn- und Gehaltstarif. Essen, 28. November. Wie wir erfahren, hat der Zechenverband die bestehen den Lohn- und Gehaltstarife für den Bereich des rheinisch. westfälischen Steinkohlenreviers zum 31. Dezember ge= kündigt.

Das war zu erwarten. Die Meldung ist nur zurückgehalten worden, bis Herr Stegerwald den Schiedsspruch verbindlich erklärt hatte, der, die Ruhrbergarbeiter trog fatastrophaler Arbeits­losigkeit zur Leistung von sogenannter Mehrarbeit" verurteilt. So sorgt Herr Stegerwald für die Beseitigung der Arbeitslosigkeit Und so arbeitet Herr Stegerwald Hand in Hand mit den Zechen befizern, wie er Hand in Hand gearbeitet hat mit den Schwer industriellen und den Berliner   Metallindustriellen.

Die Arbeiterschaft muß ihre Lage erkennen. Was sie jetzt erlebt, das ist die Folge der Wahl von 107 Nationalsozta­listen und 77 Kommunisten.

London  , 28. November.( Eigenbericht.)

Um den englischen Eisenbohnern die beantragte Lohntürzung schmackhaft zu machen, haben die 69 Direktoren der vier englischen Eisenbahngesellschaften in eine 25 prozentige Gehalts­fürzung eingewilligt. Allerdings empfangen diese Direktoren jährlich nicht weniger als 115 Millionen Gehalt! Berhungern werden die 69 also trotz der 25prozentigen Einkommensverminde­rung nicht. Dagegen werden die Eisenbahner und Angestellten von einem durchschnittlich zehnprozentigen Lohnabzug, wie er beantragt ist, so start betroffen, daß sie durch ihre Gewerkschaften am Freitag nochmals erklären ließen, unter feinen Umständen in die Lohn­verminderung einwilligen zu fönnen.

Die Lohnabbaufampagne.

Magdeburg  , 28. November. Der Verband Mitteldeutscher Metallindustrieller, Magdeburg  , hat den am Tarif beteiligten Gewerkschaften das Lohnabkom. men zum 31. Dezember 1930 gekündigt.

Achtung, Maschinenseger! Sonntag, 30 November, 10 Uhr. Rammerfäie, Vertrauensmännerversammlung. Stellungnahme aur Neuwahl usw. Jeder Vertrauensmann soll erscheinen, Der Borstand bes BMV.

Freie Gewerkschafts Jugend Berlin  

Achtung, Sprechdormitglieder! Gonntag, 9 Uhr, Treffen zur Fahrt nach Bernau   am Bahnhof Gesundbrunnen  ( Bullenwinkel). Achtung, Wanderleiter! Montan. 1. Dezember, 19% Uhr, im Gaal III des Ge­werkschaftshauses, Engelufer 24-25, Vortrag: Erdgeschichtliche Beobachtungen". Referent: Wilhelm Rathen.

Jugendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten

Heute, Sonnabend, finden folgende Beranstaltungen ftatt: Scute, 20 Uhr, findet der Jugend- und Elternabend in der Aula der Heinrich- Schlie mann Schule, Gleimstr. 49, unter bem, Motto: Citern, welche Gesellschaft wünscht ihr für eure Kinder?", statt. Sarten sind noch am Eingang zu haben zum Preise von 20 Pfennig.