Der staatsgefährliche Groschen.

Gottfried Feders Hafenfreusweisheiten.

Gottfried Fe der veröffentlicht in seiner„ Deutschen Wochen­Schau" eine Betrachtung über die Juden und Freimaurer. Er nimmt sich darin ,, unser unschuldiges 10 Pfennig- Stüd" vor und beweist an ihm, daß es nichts mehr und nichts weniger bedeutet, als die symbolische Berherrlichung der von den Nazis innigft gehaßten Juden und Freimaurer. Vorderseite: Ein auf der Spize stehendes Biered, ber Kubus der Freimaurer , das Zeichen. der höchsten Bollkommenheit, der Stein zum Tempelbau Salomonis. Der Tempelbau ist das Symbol der Aufrichtung der Judenherrr­schaft, der jüdischen WeLrepublik über die ganze Erde.

In Linksrichtung umschließen den Kubus vier Eichenblätter. Schreibt der Deutsche von vorn nach hinten, so der Jude von hinten nach vorn, von rechts nach links. Nicht die Entente hat den Welt­frieg gewonnen, sondern das jüdische Finanzkaital in vier Kriegs­jahren, daher die vier nach links ragenden Eichenblätter auf unse­rem ehemaligen„ Nickel ".

Die beiden Judensterne fehlen auch nicht! Sieben davon be­finden sich im thüringischen Staatswappen. Auch in unserem In­flations oder besser Verbrecherscheinen befindet sich der Juden­stern als Wasserzeichen. Bis vor kurzem zeigte auch das behörd­liche Briefpapier diesen Juden. odr Davidstern.

Wie verhängnisvoll jüdischer und freimaurerischer Geist für Deutschlands Niederringung fest und treu vereint zusammen arbeiten, zeigt uns die Rückseite des Geld stückes.

Die Kreuzung der Aehrenhalme und ihrer Stüßen gibt ein gleichseitiges Dreied. Das ist die Freimaurertelle oder auch die Form der beiden Hände beim großen Not und Hilfszeichen. Die Freimaurer schlagen nämlich, wenn sie in Not sind, die Arme über den Kopf zusammen in Form eines Dreiecks. In der ganzen Welt tennen sie sich daran.

Der deutsche Geist hätte bei seiner Gründlichkeit und Neigung zur Symmetrie die Stützen der Aehren gleichmäßig aufgebaut, aber Da das bei unserem Groschen nicht der Fall ist, so hat auch das seine guten Gründe. Rechts von dem Dreieck hat jeder Aehrenhalm eine Stüze drei Stützen. Die drei ist eine heilige Zahl der Juden ( Deutsche kennen mit Recht teine heiligen Zahlen). Links vom Dreied hat die obere lehre 3 mei Stüßen, die mittlere feine, die untere wieder eine Stüße. Hier ist das freimaurerische Klopfzeichen finnbildlich dargestellt. 22 verschiedene Quadrate bilden nun die Kreuzungen der Falme und Stützen, 22 Buchstaben hat das in dische Alphabet, mährend das deutsche 25 Buchstaben hat. Das durch die Kreuzung gebildete. Muster stellt das Pflaster des mu fiolschen Fußbodens dar, welches vor jedem Logen und Synagogen altar liegt. So reichen sich Juden und Freimaurer die Hände, um unser Bolfsleben zu entdeutschen.

Jeder Nazi weiß also in Zukunft, worauf er zu achten hat: ein

Biered, ein Dreied, ein Stern, die Zahl 22 find Juden und Frei­maurerzeichen und müssen demnach wie das Feuer gemieden werden. In Demut beugen wir verstummend das Haupt vor so viel ab gründiger Hafenfreuzmeisheit..., fomiel Unfinn auf einmal ist mehr als die Polizei erlaubt!

das

Miffionarinnen von chinesischen Räubern gefangen. Eine Ameri­fanerin und eine englische Krankenschwester von der innerchinesischen Mission wurden bei Paotutschen von Räubern überfallen und ver schleppt.

Hausjacke

Wer ist Oustric?

Vom Weinreisenden zum Wirtschaftsdiktator.

Frankreich ist in letzter Zeit durch zmei große Finanz-| ruhmvolle Vergangenheit ihn mit Stolz erfüllt. Er fauft weiter. ffandale heimgesucht worden. Die Betrugsmanöver der genialen Hochstaplerin Madame Hanau, die viele Persönlich­leiten der Gesellschaft in ihre Affäre verwickelte und viele tausend Kleinrentner geschädigt hat, werden jetzt von dem Duftric- Standal, durch den 300 000 Sparer um ihre fauer erworbenen Ersparnisse geprellt worden sind, in den Schatten gestellt. Unzählige bürgerliche Parlamentarier, die Duftric Handlangerdienste geleistet haben, zittern um ihre politische Existenz.

Alberi Duftric wird von seinen ehrgeizigen, armen, aber ehren­werten Eltern auf das Gynmnasium in Toulouse geschickt. Schlecht und recht absolviert er die Schule. Beim Studium fann er feine Lorbeeren erwerben. Er wird Vertreter einer Wein- und Spiri­tuofenfirma. Mit geringem Interesse am Geschäft verkauft er auf den kleinen Nestern zu höheren Dingen auserforen Südfrankreichs seinen Absinth.

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er hält fich

Der Krieg bricht aus. Duftric wird in einer Munitionsfabrik eingestellt. Er lernt einen Bariser Unternehmer ennen, der ihn Schätzt. Nach der Demobilisation läßt ihn sein Gönner nach Paris fommen und richtet ihm ein Bankgeschäft ein die kleine

-

Bank Duftric in der Rue Aber. Schon ein schöner Sprung vom Weinreisenden zum Bankier! Duftric begnügt sich nicht mehr mit so wenig. In Toulouse tonnte er noch nicht spielen. jeẞt pofert er. Er gilt als bester Spieler. In den Bars um die Place de l'Opéra ist das geflügelte Bort:

„ Duftric? Der blufft wie ein Amerikaner!"

teurer. Schuhfabriten und Schneider­Immer ateliers , Dressoir, Incroyable, Fayard , Monteur, Riul, Pinet, Ehrlich. Jetzt ist es genug. Er hat's geschafft. Will er ein bißchen verschnaufen? Nein! Er raft weiter. Er ist ja Amerikaner! Er hat kein Kind, keine Frau, die ist ihm gestorben. Er fezt sich 15 Stunden, ganze Nächte in sein Büro. Er vergißt sein herrliches Landhaus am Cap d'Ail, seine acht Meter lange Jacht, die irger dwo an der Riviera vertaut liegt. Sein Auto steht in der Garage. Er benutzt Autodroschten. Seine Spannfraft wächst. Er gründet eine Holdinggesellschaft zur Ausdehnung der französischen Industrie.

Da beginnt das Wetterleuchten.

Die Krise setzt ein. Der Milliardär Gualino muß seine Gelder zurückziehen. Duftric bleibt allein mit feinen Holdings, Trufts und Booms. Es geht schlechter und schlechter. SOS- Rufe. Die Bank von Frankreich hat ihm furze Zeit noch unter den Druck einiger Bolitiker mit 100 Millionen Franken unter die Arine ge­griffen. Dieses Mal weigert man sich, ihm zu helfen. Das Halali feiner Rivalen ist nicht mehr nötig. Die Kredite sind geft errt. Das Wild gefangen. Und 300 000 fleine Sparer um ihr Ver nögen gebracht... Im Untersuchungsgefängnis endet das große Abenteuer des fleinen Weinreisenden aus Toulouse .

Norbert Bachrach.

( Gewerkschaftliches siehe 4. Beilage.)

Berantwortlich für Politit: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Geverfchaftsbewegung. S. Stetner; Feuilleton: Dr. John Schitowski; Lokales und Conftiacs Frik Raritädt: Anzeiaen: Th Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag G. m b. S Berlin Prud: Vorwärts- Buchdruderet Co. Berlin S. 68, Lindenstraße 3. Sierzu 6 Beilagen.

Das schmeichelt unserem fleinen Provinzler, der auf dem Asphalt und Berlagsanstalt Baul Singer u der Weltstadt perade zu gehen beginnt. Er läßt sich den Schaurrbart rasieren, faut Gummi und studiert eifrig die Methoden Wall­Streets. Er lernt den italienischen Milliardär Gualino fennen Der hat gerade einen Agenten für seine Transaktionen in Paris nötig. Das wird Dustric. Er arbeitet wie ein B.jefsener, hört aber nicht auf, van Zeit zu Zeit zu pokern. Er schafft sich in der Finanz­welt eine beneidete Stellung. Ein Jahr lang verhandelt er

jeden Morgen in der Bank von Frankreich. Sein Fleiß wird belohnt. Die Affäre Marchal( Schiebung mit Heeresgut) wird durch ihn beigelegt. Das ist der Anfang. Har er nicht Millionen und den Einfluß des mächtigen Milliardärs

Gualino hinter sich? Er fauft. Er fauft alles, was sich thm bietet. Marchal, Garlino, die Großbleichereien non Thaon, die Autofabrit. Beugeot, die Grundstücksgesellschaft Baris Foncier. die bolivianischen Gruben Huan Chaca...

Jetzt ist er der Busineßmann, von dem er geträumt hat. Sn Amerifa achtet man nicht auf den Preis, wenn man fauft. Das Ziel ist der alles beherrschende Trust. Duſtric fauft zu jedem Breis. Er fauft: Girandon, l'Union Vie, Etablissements Durmont, Valentin Bloch, die Société des Automobiles Ford und endlich die Bank Adam die Bank der Fischer in Boulogne deren

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