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Nr. 56947. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Akkordarbeit im Rathaus.

Weil die Radaubrüder fehlten.

Freitag, 5. Dezember 1930

schiedung einer großen Anzahl Grundstückssachen ging glatt vonstatten. In einer Vorlage zur Kenntnisnahme teilte der Magistrat mit, daß er sich der von der Stadtverordnetenversammlung beschlosse= nen Herabsegung der Einkommensgrenze, die für eine Ermäßigung der Krantenhaust often in Trage tommt,

Berlin wehrt sich gegen die Ein- nicht anschließen tönne. Für diesen Beschluß des Magistrats machte

kreisung. Nazis gegen billiges Fleisch.

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Figur Proletarier"

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Es ist sehr lange her, daß im Berliner Stadtparla., Etudent an der Technischen Hochschule. Der junge Mann sprach zu ment so fruchtbar gearbeitet werden konnte wie in der gestrigen der beabsichtigten Aufstellung von Kunstwerken in den Sigung. Die fyftematischen Störungen am letzten Donnerstag verschiedenen Bezirken. Besonders angetan hatte es ihm die hatten den kommunisten eingetragen, daß sie nach den Bestim­mungen der Geschäftsordnung auch für die gestrige Versammlung ausgeschlossen waren. Der feierliche Sihungssaal bot so das Bild fachlicher, ernster parlamentarischer Arbeit, wie man es sonst leider an dieser Stätte nicht oft erlebte. Punkt für Punkt der Tagesordnung wurde erledigt. Fast unaufhörlich gellten die Glocken durch das Haus, um die Stadtverordneten zu den Abstimmungen in den Saal zu rufen. Das Rathaus selbst war von Polizei start geschützt und auch im Hause wurden die Kon­trollmaßnahmen verschärft durchgeführt. Nachdem am Nachmittag einige Trupps fommunistischer Erwerbslofenzüge vergeblich versucht hatten, bis zum Rathaus vorzubringen, herrschte in den Abend flunden in den angrenzenden Straßen vollkommene Ruhe.

In der gestrigen Stadtverordnetenversammlung blieben die Pläge der Kommunisten frei; nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung sind die die Mitglieder der tommu nistischen Frattion auch für diese Sigung ausge fchloffen, da sie vor acht Tagen den Anordnungen des Vorstehers nicht nachgekommen sind. Einige der fommunistischen Stadtverord neten hielten sich vor Beginn der Sizung im Foyer auf, verschwanden aber still und lautlos, als sie bemerkten, daß am Eingang zum Eizungsfaal eine scharfe Kontrolle stattfand. Zu Beginn der Sigung protestierte der Nationalsozialist Lippert dagegen, daß im Foyer Polizeibeamte postiert seien; das sei ein würdeloser Zu­stand, meinte er; es genüge, wenn die Beamten an anderer Stelle bereitgehalten werden. Der Vorsteher bemerkte, daß die Postierung der Beamten im Einvernehmen mit dem die Hausinspektion führen den Stadtrat erfolgt sei, die Maßnahme werde nicht aufge­hoben.( Bravo ! im Hause.)

Gegen die Verschmälerung und teilweise

Aufhebung der Vorgärten in der Kaiserallee erhoben die Deutschnationalen Einspruch. Stadtv. Steiniger( Dnat.) glaubte feststellen zu können, daß das Bezirksamt Wilmers. horf mit der Verbreiterung der Straße gar nicht einverstanden sei. Dagegen erklärte Stadtbaurat Wagner( S03.), daß mit einem Be­schluß der Versammlung dem Bezirksamt nur die Möglichkeit gegeben werden soll, bei noch mehr steigendem Berkehr die Straße verbreitera zu fönnen. Beschlossen wurde, die Borlage noch einmal an den Susschuß zu verweisen. Gelegentlich der Haushaltberatung im Juni d. I. wurde beschlossen, Tochtergesellschaften der Berliner Ber­fehrsgesellschaft aufzulösen. Demzufolge machte in einer Borlage der Magistrat den Vorschlag, die Nordjüdbahn- Aktiengesellschaft nicht gerade aufzulösen, sondern sie als reine Bau- und Grundstücksgefell­chaft getrennt von der BNG. weiter bestehen zu lassen. Dem stimmte die Versammlung einmütig zu. Die von den Kommunisten beantragte Herabsehung der Tarife für Gas und Elektrizität wurde auf Vorschlag des Haushaltsausschusses abgelehnt.

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Kohlen für Unterstüßungsempfänger. Angenommen wurde sodann ein Antrag der Sozialdemo traten, alle Wohlfahrts, Krisen- und Notstandsunterstügungs: empfänger, Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene mit Winterfeuerung nach dem Stande der Belieferung vom Januar 1930 zu beliefern.

In flotter Arbeit wurden die meisten Tagesordnungspunkte erledigt. Die Berichterstatter verzichteten oft aufs Wort. Wo kurze Debatten stattfanden, wurden sie fachlich und ohne Lärm geführt. Für die heitere Note sorgte der Nationalsozialist Matschud, seines Zeichens

W. Seemann

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Q.Wöhrle

Internehmer...

,, Ja, ja, Kerls, da staunt ihr, ihr habt euren Meister bisher noch nie besoffen gesehen. Aber es ist verdammt schwer, einen solchen Schlag ohne Alkohol zu ertragen. Jawohl, äußerst schwer, Kinder! Hundskötter ist pleite! So, nun wißt ihr alles. Ich habe mein ganzes Geld bei ver­Ioren ja, gudt mich nicht so dämlich an, jawohl, mein ganzes Geld und wohl noch fremdes mit. Gerade euern Lohn fonnte ich noch retten, mehr nicht. Aber nun ist die Arbeit alle. Andersmo ist schon lange feine Arbeit mehr, nur mir hier hatten immer ordentlich zu tun. Ich muß nun zwei Mann von euch... na, ihr mißt schon, nicht wahr, ich habe es immer ehrlich mit euch gemeint und euch einen anständigen Lohn bezahlt, wenn ich auch Arbeit verlangte. Bon mir murde es auch verlangt. Also, wie gesagt, zwei Mann, Sie, Müller, und Sie, Heinrich... ihr beide.. es tut mir leid. Nichts zu machen. Wenn's wieder Arbeit gibt, seid ihr die ersten, die ich reinhole. Und jetzt ist Feierabend, Schluß mit der Arbeit! Wir gehen in die Destille rüber, einen heben! Kinder, euer Meister ist nicht so schlecht, wie ihr denkt... es tut mir leid... es tut mir leid!"

Ludwig wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sandow und Müller jahen ihn mitleidig an. Es war ja taum Mittag vorbei und man sollte schon auf­hören mit Arbeiten?

Umständlich zählte Ludwig heute den Lohn auf die Bant. Die harten Taler flappten ordentlich, und Heinrich mußte fich dreimal büden, um etliche versprengte Martitüde vom Boden zu holen.

Immer wieder, wenn ein Geselle abgefertigt war, rief Ludwig: Pleite hat Hundstötter gemacht! Ludwig Eiser mann macht auch pleite! Könnt ihr euch das vorstellen, Leute?"

Der Drechslermeister schneite herein und sah mit großen Augen, daß der Betrieb stand und Ludwig angetrunken um hertaumelte.

Mahlzeit!" sagte er unsicher.

der Nationalsozialist Dorsch das ,, Dom Magistrat verluderte Geld der Steuerzahler und die knochenerweichende Erfüllungspolitik verant­wortlich". Die Hygieneausstellung in Dresden und ihre Beschickung durch die Stadt ärgerte ebenfalls die Nazis; das Geld fönnte gespart werden, denn, so sagte Herr Dorsch, die besser­gestellten Leute leben doch nicht nach den Anforderungen der Hygiene und die Arbeiter hätten zum Besuch der Ausstellung kein Geld! Heraus kam bei der Sache nichts.

Berlins Anspruch auf Wald und Grünflächen.

des Bildhauers Tichauer. Er protestierte namens der Nationalsozia­ listischen Arbeiter Bartei gegen diesen Proletarier", der nach Den Standpunkt der Sozialdemokratischen Partei zu einem An­der Meinung seiner Parteifreunde nicht aufgestellt werden dürfe. trag betreffend die Wahrung der Intereffen Berlins gegenüber dem Stadto. Cafpari( Bp.) war ebenfalls gegen die Aufstellung des Landesplanungsverband Brandenburg- Mitte vertrat Stadtv. Rein­Kunstwertes. Am allermenigsten eigne fich der in einem reinen hold( Soz.). Die immer mehr zunehmende Verstädterung des Landes Arbeiterviertel befindliche Wörther Platz dazu; man könne unmöglich fürmt vor den Stadtverwaltungen so gewaltige Probleme auf, daß ten dort stets anwesenden wirklichen Proletariern ständig diese Figur, es nicht mehr möglich ist, sie innerhalb der zufälligen Stadtgrenzen deren künstlerische Qualitäten sehr zu bezweifeln sei, vor Augen zu lösen. So greift 3. B. die Bau- oder Siedlungstätigkeit weit über halten. In der Abstimmung wurde die Aufstellung auf dem Wörther diese hinaus und bedingt die Festlegung entsprechender Flächen, zu Plaz a b gelehnt gegen die Stimmen der Sozialdemokraten. Der denen sich Dauerwaldgebiete, Grünflächen, Kleingärten, Naturschutz­Aufstellung weiterer Kunstwerke wurde zugestimmt. Die Berab- gebiete usw. gesellen. Die Großstadtbevölkerung flüchtet sogar häufig

Freispruch im Großz- Prozeß.

Aber die Staatsanwaltschaft will neue Urteilsrevision.

Das Urteil der 2. Straffammer des Landgerichts III in dem Gotteslästerungsprozeß gegen den Maler George Grosz und den Verleger Herzfelde lautete folgendermaßen:" Die Berufung der Staatsanwaltschaft wird verworfen. Das Urteil des Schöffengerichts Charlottenburg, das beide Angeklagte 3u je 2000 Mart Geldstrafe verurteilt hatte, wird aufgehoben und die Angeklagten werden auf Kosten der Staatstaffe frei gesprochen."

In einer furzen Urteilsbegründung führte der Vorfißende aus, daß das Gericht nach den Grundsätzen des Reichsgerichtes, die für die Straffammer bindend waren, erneut den Sachverhalt geprüft habe. Abgesehen von dem Chriftusbild wären dabei zuerst die teiden anderen Bilder unter dem Gesichtspunkt der Gotteslästerung betrachtet worden. Man könnte denken, daß das Bild des granaten­fpeienden Geistlichen mit der Unterschrift Ausschüttung des Heiligen Geistes " eine Verhöhnung der Dreieinigteit Gottes ent­halte. Das Gericht lehne diese Auslegung ab und sei der Meinung, daß ein unbefangener Beschauer erkennen müsse, daß die Person lichkeit des Heiligen Geistes nicht betroffen werden sollte. Ebenso wenig stelle das Bild, wie das zweite, das einen mit dem Kreuz jonglierenden Pfarrer parstellt, eine Beschimpfung firchlicher Ein richtungen dar. Der unbefangene Befchauer müßte den Eindruck haben, daß der Künstler nicht Predigeramt und Priestertum als solche, sondern

daß er nur die treffen wollte, die das Wort Gottes seiner Meinung nach nicht richtig verwandt haben, indem sie zum Kriege hetzlen.

Soldatenstiefeln versehen und ans Kreuz geschlagen. Wenn er dann noch etwas von Nächstenliebe und Feindesliebe gepredigt hätte, würde man ihm zurufen: ,, Maul halten und weiterdienen." Es sei sehr wohl möglich, daß er sich beim Zeichnen bewußt mar, daß sein Bild verlegend wirten und religiös empfindende Menschen verwunden könne. Eine Erklärung dieses Inhalts habe Grosz auch in erster Instanz abgegeben. Aber das Gericht sei der Meinung, daß ihm ein weiteres Tatbestandsmerkmal gefehlt habe. Er sei sich nämlich durchaus nicht bewußt gewesen, daß er sich eventuell einer Beschimpfung der christlichen Kirche schuldig mache. Aus dem Susammenhang der beanstandeten Bilder mit der ganzen Mappe ergebe sich unzweifelhaft, daß Großz gegen den Krieg eifern wollte. Sein 3iel fei die Kriegsbekämpfung gewesen und dabei habe er auch nicht vor dem höchsten Symbol Halt ge­macht. Wenn sich auch Gläubige dadurch verlegt fühlten, so habe es ihm jedenfalls ferngelegen, Christus au ichimpfen. Er habe im Gegenteil zeigen wollen, daß es nicht zu dem leidenden Chriftus und seiner Lehre passe, wenn man den Krieg predige. Daher fonnte das Gericht dem Angeklagten subjektiv fein Verschulden nachweisen und mußte ihn daher freisprechen. Die Staatsanwaltschaft will wiederum gegen diesen Freispruch des Landgerichts beim Reichsgericht Revision- anmelden.

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be:

An dieser Urteilsbegründung ist bemerkenswert, daß sich das Gericht des Landgerichtsdirektors Siegert nicht den engherzigen, alle Denunzianten herausfordernden Standpunkt des Reichsgerichts zu eigen gemacht hat, sondern den freiheitlicheren des als juristischen Da mur diese Tätigkeit gegeißelt werden sollte, entfalle daher der Sachverständigen vernommenen Geheimrat Kahl, der als promi­Tatbestand der Beschimpfung einer firchlichen Einrichtung. Bei nentes Mitglied der Deutschen Volkspartei gemiß nichts mit einem dem Bilde des Christus mit der Gasmaste sei das Gericht der Radikal- Pazifisten wie George Grosz gemeinsam hat, aber dennoch Meinung, daß aufmerksame Beschauer nur das herauslesen tönnen. der Ueberzeugung ist, daß ein Gefühl als solches eben überhaupt was der Künstler sagen wolle. Er wollte sagen: Wenn Christus| gar nicht geschützt werden kann. Das freisprechende Urteil im heute unter uns meilte, wäre er auch, wie jeder andere, von der Grosz- Prozeß ist ein Lichtblick zwischen den vielen Trübungen, die die deutsche Rechtsprechung in der letzten Zeit erfahren mußte. Kriegsmacht ergriffen worden. Man hätte ihn mit Gasmaske und

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,, Romm mal her, Drechsler, das Geld ist alle. Hundskötter| melpilzen. In großen Wucherungen saß es da und schien hat Pleite gemacht!" nicht mehr zu vertreiben zu sein.

Der Drechslermeister mußte fich an der nächsten Hobel­bant festhalten, um nicht umzufallen, so sehr war ihm die Schreckensnachricht in die Füße gefahren. Er zitterte am ganzen Körper, war weiß wie eine Kalfwand und hatte dice Schweißtropfen im Gesicht, als er sagte: Nun fann ich meinen Gesellen feinen Lohn auszahlen!" Ludwig sah ihn offenen Mundes an: Was sagst du?" Er torfelte ein wenig, tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn, fniff ein Auge zu und wiederholte: Er fann feinen Gesellen feinen Lohn auszahlen... feinen Lohn aus zahlen... nee, Drechsler, das geht noch, für heute noch. Hier, nimm! Hier hast du hundert Mart. Den Rest mußt du in den Rauchfang fchreiben. Geht mir geradejo!"

,, Der verdammte Hund!" schrie einer der entlassenen Gesellen.

,, Laß ihn, Heinrich. Hundsfötter ist nicht schlecht. Der Mann fann nichts dafür. Der Geselle schwieg.

Ludwig nahm Sandow und den Drechsler unter den Arm, sagte: Abmarschiert!" und zog mit der ganzen Bande vorn in die Kneipe.

Zum zweitenmal im Leben hatte er einen Mordsrausch. Zum erstenmal in seiner Ehe fam er betrunken nach Hause, blau wie ein Stint.

Maria, aus dem tiefsten Schlaf gescheucht, entsegte sich vor ihm. Der Säugling in der Wiege strampelte und brüllte. Er aber torfelte von einer Ecke in die andere, krampf­haft an den Wänden Halt fuchend und lallte idiotisch: ,, Hundstötter hat Bleite gemacht... Pleite gemacht!"

Endlich konnte ihm Maria einen Stuhl unterschieben. Auf diesem Stuhl schnarchte er ein.

Er war diese Nacht nicht mehr ins Bett zu bringen, weder durch Lift, noch durch Gewalt.

Die Zeiten, mo jede Hand sich regte, waren vorüber. Es schien, als ob eine Lähmung das ganze Wirtschafts­leben ergriffen hätte.

Nirgendwo war Geld unter den Leuten.

Rein Mensch taufte; jeder hatte seinen Bedarf gedeckt. Ueberall stoďte der Abfah. Das bedeutete Drosselung der Produktion, bedeutete neue Arbeitslosigkeit und infolgedessen weitere Schwächung der Kauftraft.

Elend nistete sich ein mit der Hartnädigkeit von Schim­

Das wichtigste Schlüsselgewerbe, das Maurerhandwerk, fam ganz zum Erliegen. Häuser wurden nicht mehr gebaut. Die kleineren Banten stoppten die Kredite, Bauschiebern und Bodenspekulanten auf diese Weise die Grundlage zu weiteren Raubzügen entziehend.

Diese Maßnahme traf Gerechte und Ungerechte.

Gar mancher Bauherr war nicht mehr in der Lage, sein Haus fertig zu bauen. Bis zum zweiten oder dritten Stock­werf gediehen, kam es unter 3wangsverwaltung, stand Mo­nate im Rohbau, von Wind und Wetter zernagt, bis és irgendeine Bank in der Subhastation für lächerlich billiges Geld erstand und fertig bauen ließ. Nur Banken konnten sich diesen Lurus erlauben; Privatleuten war schon längst die Lust zu solchen Unternehmungen ausgegangen, nicht nur die Lust, sondern auch der finanzielle Atem.

Die Zeit war so schlimm, daß selbst die gerissensten Bau­schwindler ihr Kapital verloren, und das will bei dieser Menschensorte schon etwas heißen.

Biele, die sich am Rande des Nichts sahen, machten ihrem Leben ein Ende.

Die Kurve der Selbstmorde stieg steil in die Höhe. Doch diese Deserteure des Lebens interessierten die Deffentlichkeit gar nicht.

Es war noch immer so, daß ein einzelner feinen Wert für die Gesamtheit hat. Tot ist tot; jeder muß selber wissen, was er tut.

Die öffentliche Meinung bedauert das Berschwinden eines einzelnen nicht lange. Wenn er ein Schädling war, schon gar nicht. Fort mit Schaden!. Eine tolle Zeit!

Die ehernen Geseze der Wirtschaft schienen ins Gegenteil verkehrt, denn taufende Wohnungen standen leer, und dennoch kletterten die Mietpreise von einem Monat zum andern in die Höhe.

Bald frachten auch fleinere Banten zusammen und rissen Taufende von Kleingewerbetreibenden mit in den Strudel. Es war eine böse Zeit für alle, nur für die Leihhäuser nicht. Die blühten und gediehen um jo mehr, als die allge­meine Berelendung fortschritt.

Wie Pilze schossen sie aus der Erde, hatten Hochbetrieb. Der fleine Mann brachte seine letzten Wertgegenstände dorthin, froh, ein paar Mark dafür zu erhalten, um sein Leben und das seiner Angehörigen einige Wochen weiter­schleppen zu können. ( Fortsetzung folgt.)