Beilage Sonnabend, 6. Dezember 1930
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Pickelhmibe imd Zylinder Me Tragödie des Fadintaitits- die Tragödie Pealsdilands
Währet der Ludendorff von heute sich allwöchentlich in seiner„Volkswarte"'. Jesuiten , Juden und Freimaurer zwischen den Zähnen zarmalmend, grausamer enthüllt, als es je sein erbittertster Gegner tun könnte, sucht Karl Tschuppik („L u d e n d o r s s", Verlag Dr. chans Epstein, Wien -Leipzig ) hiirter das Problem des Ludendorff von gestern, des Feldherrn der Jahre 1914 bis 1918, zu kommen. Das Werk, das auf jedcr Seite den Schristfteller von iftang verrät, bleibt an Buntheit hinter Tschuppiks ganz glänzen- dem„Franz Josef" zurück: fem Stil ist eher feldgrau als farbig, und feine Architektur verhält sich zu der des Buches über den.�hat- mich-schr-gefreut"-Kaiscr wie der nüchterne Ziegelbau des preu- hijchen Generalftabsoebäudes zu dem imponierenden Schwung des täiserlichen Lustschlosses Schönbrunn . Bewegt ist der.Gudendorfs" zumeist durch den Rhythmus der Ereignisse, die darin abrollen. In erster Reche liegt Tschuppik daran, zu ergründen, wieviel an dem Versagen Ludendorffs im Weltkrieg subjektiv« Schuld, wie- viel objektives Schicksal ist, und er entscheidet sich, häufige Pfeile gegen Delbrücks und Arthur Roscnbergs abweichende Auf- fasiung schnellend, für den etwas einseitigen Spruch, den Areispruch: Schicksal. Zwar wird in dieser Darstellung Ludendorjs bei weitem nicht zu dem cheros sondergleichen, zu dem ihn chitler— heute sind sie chund und Katze— dereinst aufpumpte. Zwar umreißt Tschuppik da,„spartanisch eiufache Weltbild" dessen, den seine Mathilde den„größten Feldherrn oller Zeiten" heißt: Ludendvrsfs Gott ist von einer kaum vorstellbaren Dürftig. keit- Er hat die Evd««rschassen. damit leine Geschöpfe. Luden- dorffs Deutsche, zur Dollendung gelangen. Dazu muffen sie Kriege führen. Wie man Krieg führt, weiß der preußische Gcneralstab.. Zwar spricht Tschuppik dem General weiter jede Fähigkeit zur Selbstkritik ab, zwar sieht er in ihm einen miserablen Psychologen, der alles» auf„die Formel des ch�ldenpcuroramas" zu reduzieren suche: Manneszucht, Disziplin. Unerschrockenheit, zwar unterstreicht er. ihm sei alles fremd, was außerhalb des Militärischen liegt, „Politik. Völkerkunde, Psychologie und vor allem die produktive Phantasie, die den Politiker macht". Aber Tschuppik kreidet alle Wissens, und Könaenslücken nicht dem Individuum an, sondern dem „neuzeillichen Typus des Fachmannes", deffen Vertreter jener sei und von dem gelten„Fanatismus innerhalb des Metiers, gepaart mit völligm/Unkqmtais zy jedam. Bereich, das außerhach des Metiers biegt." Der Fall Ärdendorst wird ihm zur„Tragödie des F a chm a n n e s". der General fast zum Opfer, zum„Gefangenen eines Berufs und einer Tradition". Wie in einer Ursachenkett« allerdings das Objektive mit dem Subjektiven wechselt, zeigt die Marneschlacht des Jahres 1914. Einer der Gründe, die sie zur schwersten deutschen Niederlag« machten, war die Verstärkung des linken Flügels auf Kosten des rechten, der, weit ausholend, den linken Flügel der Franzosen um- soffen sollte, im Grunde also ein Mangel an Menschen, der nicht gestattete, beide Flügel gleichermaßen auszustatten. Wenn nationalistische Krakeeler die Schuld daran dem Reichstag ausbürden wollten, der nicht beizeiten im Frieden mehr Armeekorps bewilligt Hab«— sie waren nie vom Kriegsministerium angefordert worden— erwähnt Tschuppik: Es war der Militörschriftsteller Dugo Schulz, allerdings ein Zivilist, der viele Jahre vor dem Kriege auf dos Milizsystem, nicht bloß als auf eine politisch«, sondern, vor allem ein« mili- tärische Notwendigkeit Deutschlands hingewiesen hat. In einer Zeit, in welcher der Clausewitzsche Grundsaß des„absoluten Kriegs" alle Generalftäbe beherrschte, und bei der Art der modernen Wafsentcchnik war das M i l i z s y st e m die einzige zeitgemäß« ch e« r es v e r f a ssu n g. Denn nur dieses System gestattete, die gesamte Kraft des Volkes sltjon für die erste Entscheidung ins Feld zu stellen. Ein deutsches Miliz- beer wäre befähigt gewesen, die Schlacht bei ParisnachdenrSchliefsenschenPlane zuschlagen. Unser gerade als Kriegswiffenschaftler ausgezeichneter Wiener G«no9« jjugo Schulz in allen verdienten Ehren, aber daß nur das M-lizshftem finanziell und militärisch die Möglichkeit schuf, die gesamte Volkskraft Deutschlands zur Verteidigung nutzbar zu machen, war nicht feine private Entdeckung, sondern Allgemeingut der Sozialdemokratie seil Zahr und Tag. Miliz, jawohl, auch deshalb, weil erst durch diese Deeresoerfaffung die allgemeine Wehrpflicht zur Wahrheit und die Verteidigungskraft des Landes aufs flachste gesteigert wurde. Freilich setzt« die Miliz innen- und außenpolitisch ein ganz anderes, ein demokratisches und pazifistisches Deutschland voraus, das 1914 aller Wahrschcinlichkelt nach nicht in den Krieg gestolpert wäre: mit Recht sagt Tschuppik : „Die Erkenntnis von der Ueberlagsnheit des Milizsystems wäre in dieser Zeit eine revolutionäre Tat gewesen, also unvorstellbar im Milieu des Generalstabs" Der Generalstab und sein 1)srr und Meister Ludendorff waren nicht einmal«insichtig genug, die grundstürzenden und grund- legenden Wandlungen des modernen Krieges in den Jahren 1914 bis 1918 zu erkennen. In der Schule M o l t k e s und Sch l i e s f e n s hatten die Herren mit den himbeerfarbenen chosenstreifen eingepaukt bekommen, daß man die Kriegsentscheidung durch ein« große Schlacht suchen müsse: Beispiel« aus dem Altertum Eannae, aus der Neuzeit Sedan. Darum rannte Ludendorff im März 1918 mit seiner, wie F o ch«s nannte,„Vüffelstrategie" gegen die Ententestellungen an. begierig, die Entscheid, mg de« ganzen Feldzugs durch einen zerschmetternden Schlag herbeizuführen. ahnungslos, daß in� Material- und Maschinenkrieg des zwanugsten Jahrhunderts auch der bestoorbereitete, überlegen geleitete Angriff in ivr Zermürbungsschlacht enden muß und die Enlsihelchlagsschlyicht im Sinne Schlieisens gar nicht mehr möglich tzt:„Der bedee�endpe Fachmann des alten pveußischen Gcnecaf-
stabs." sagt Tschuppik ,„vermag die moderne Schlacht nicht mehr zu meistern." Allerdings waren es auch drüben nicht die Fadhleute. die Generale, sondern die Zivilisten, Lloyd George und C l e m« n c e a u, die aus der Tatsach«, daß es heut« möglich ist, auf begrenzter Linie oder bestimmter Fläch« mit mechanischen Mitteln alles Leben zu zerstören, die Notwendigkeit folgerten, die Grundlagen der Kriegführung zu ändern und die ffeeresleitutrg .zwangen,„mit den altmodischen Offensiven Schluß zu machen". In England und Frankreich herrschten also die Politiker nicht nur auf ihrem eigenen Felde, sondern griffen auch aus dos Gebiet der Generale über und bestimmten die Art der Kriegführung. warum war es tu Deutichlond umgekehrt? Warum drückte in Deutschland die Oberste Heeresleitung die politische Führung, oder was sich so nannte, vollkommen au die Wand? Tschuppik findet die Schuld nickst in der Reichs verfaffung von 1871, die da? Parlament zu einer Schattenrolle verurteilte, er klagt vielmehr den Reichstag an, der zu verschiedenen Malen, so nach dem Sturz Bethmann Hollwegs, die Macht und die Mög- lichkeit gehabt habe, die politische Führung des Reichs an sich zu reißen, und au» Schwächegefühl sich nicht zu der selbstverständlichen Tat habe aufraffen können:„Der Reichstag hatte keinen Willen zur Macht." Run ist das hart« Wort von„diesem armseligen, un- schlüssigen, stets auf halbem Wege zaudernden Parlament" gewiß nicht hundertprozentig zu hart, aber der Vergleich mit Frankreich und England verleitet Tschuppik doch zu Ungerechtigkeiten und Sckstefhesten. War der Reichstag wirklich, wie er es ausdrückt, nicht unfreier als die Parlament« der großen Staaten des Westens? Möglich! Aber die Regierungen der Westmächte vermochten den Generalen chren Willen aufzuzwingen, weil das Militär schon im Frieden an den Vorrang der Zivilgewalt gewöhnt war, und überdies die Ministerien dort als Aollzugsausschüfs« der Bolks- Vertretung, also wahrhaft als Volksbeauftragte, über eine stattlichere moralische Autorität verfügten als die nur vom Kaiser ernannte, nur vom Kaiser abhängige Reichsregierung. Und das Entscheidende: Begriffe wie Heeresleitung und Reichstag haben an sich, als eine Körperschaft von ein paar hundert Menshen hinter Kartentischen oder Sitzpulten, überhaupt keine Macht; die Macht sließt ihnen aus dem zu, was hinter ihnen steht. Dos Mißverhältnis zwischcu Pickelhaube und Zylinder im Weltkriegs-Deutschland aber drückt sich-darin aus, daß hinter L u d e.n do r{ f ein MillionenhKer Ztand. nudchinter dem. Reichstag nichts. Das Volt? Sein aktivster Teil trug feldgrau, und der Rest wurde durch das Trommelfeuer amtlicher Lügen über den Stand des Krieges auf lange hinaus zu kritiklosen Hurraschreiern. Wenn in dem kaiserlichen Deutschland das Parlament die Macht ergriffen hätte, wäre das«ine Revolution gewesen. Ganz zu schweigen davon, daß parlamentarische Körperschaften nie Revolution
machen, sondern stets nur auf vollzogene Revolutionen ihr Sic; drücken, war der Reichstag solange zu dieser Revolution ganz und gar unfähig, als die gegliederte und bewaffnete Dolksmaffe, da. Heer, hinter der militärischen Leitung stand. Erst als die allmählich von selbst zu einer Art Miliz umgewandelte Armee nach den ver- nichtenden Niederlogen im Sommer 1918 Ludendorff das Der- trauen kündigte, gewann das Parlament Macht und vermochte sich mit Ach und Krach durchzusetzen— keinen Augenblick früher. Das entschuldigt nicht die vollkommen« Wiilenslähinung der au! dem Boden der Friedensresolution von 1917 stehenden bürgerlichen Parteien, die Tschuppik rechtens hart mitnimmt. Daß die Reichs- tagsmehrhsit sich bei Beantwortung der Friedensnote des Papstes übertölpeln ließ, daß sie den Gewallfrieden von Brxst-Litowsk wider- standslos schluckte, daß sie die Frühjahrsoffensioe von 1918 billigst, die nur Sinn hatte, wenn man einen Gewaltfrieden auch im Westen wollte, daß sie fyr den von der Obersten Heeresleitung schnöde ge- ' stürzten Staatssekretär Kühlmann keine Hand hob. waren un- verzeihliche und nie wieder gutzumachende Ilnterlassuimsfünden, die sich nicht nur durch den ehrfurchtsvollen Glauben der M. d. R.'s an den Fachmann erklären lassen. Vielmehr wimmelte es in Zentrums- und Fortschrittspartei von schwankenden Gestalien, die Scheide- mann einmal treffend als Lallbfroschanuexlonlsteu verulkte: bei Rückschlägen an der Front saßen sie auf der untersten Sprosse der Letter und klebten an dem Frieden ohne Annexionen und Kontributionen, bei anscheinend günstiger Kriegslage kletterten sie auf die oberste Sprosi« und quakten: Annektiert muß werden! Daß die Sozialdemokratie von anderem Schlag war. hebt Tschuppik viel zu ungenügend hervor. Sie allein hing aus innerer Ueberzeugung und mit Leidenschaft ay der Friedensresolütion. Sie stemmte sich vcrzweifell gegen den wilden Unterseebootsirieg. Sie heischte ohne Unterlaß eine klare Erklärung über die Freigäbe Belgiens . Sie billigte den Gewaltfrleden von Brest -Litowfk nickst und riet im Frühjahr 19l8 zu einsr wirkungsvollen Frieden?- offensive. Tschuppik meint: Der letzte Augenblick, zu einem Berständi» gungssrieben zu gelangen, lag vor der März- offensive. Dazu aber hätte es einer klaren politischen Führung bedurft, die auch die Strategie bestimmte. Mtt einem Friedens- Programm des Verzichts aus olle Eroberungen und mit einer Strategie der Verteidigung im größten Stil wäre Deutschland dem Endkampf gewachsen, vielleickst unüberwindlich gewesen.' — Er vergißt nur, hinzuzufügen; baß die Sozialdemokratie bürgerlich« Parteien und Regierung auf den Weg dieser Politik drängen suchte, aber leider blieb sie auch innerhalb der Reichstags- Mehrheit in der Minderheit. Daß es so war, daß sie sich nicht durch- zusetzen vermochte, daß ihr mir die Rolle des Predigers in der Wüste zufiel, ist die wahre Tragödie Deutschlands . Hermann Weöckei.
Wir vetfolgcn mit Sympathie den harten Freiheitskamps, den die W a f d- P a r t« i in Aegypten gegen König Fuads reaktionäre Herrschaft führt. Die Schwer« dieses Kampfes für die Führenden kann aber nur der crmeffen, der die Gegensätze in diesem Lande kennt. Soziale Gegensätze krassester Art. Ein märchenhaft reicher Großgrundbesitzer— ein verhungerter bis zum Atußeksten ausgepreßter Pächter, der Fellachs, Kultur, Wissenschaft, Viel- sprachigkett bei den besitzenden Klassen, 21 nalpho betenturn bei dem Volke. Ferner der Gegensatz zwischen Ober- und Unterägypten. Während in Unterägypten mtt Kairo als Zentrum curopäischer Einfluß sich bemerkbar macht, ist Oberögypten die Gegend des jetzt vielgenannten Staudammes von Affuan tief st er Orient. Dort steht man den Fellachen stundenlang aus dem Postamt hocken, bis ihm der Schreiber schreibt, was«r haben will. Ich stellte mich einmal als letzte einer längeren Reihe an einem Briefmarkenschalter an. Plötzlich traten alle zur Seite, ich stand zuerst. Erstaunt, beschämt, begriff ich die Distanz des schwarzen Fellachen Ober- ägyptens zum Europäer. Di« Lage der Frau in Oberägypten übertrifft alles an Trosrlosigkeit. Die modern« Aegypterin in Kairo hat sich etwa die« selbe Stellung erobert wie die Türkin, sie ist vielfach im Berus , bevor sie heiratet. Obgleich die Mehreh« erlaubt ist, heiratet der moderne Mann in Unterägypten meistens nur eine Frau. Wenn «r mehrere nimmt, machst er es, wie mir«in Aegypter sagte, in schonender europäischer Form. Die Frauen wohnen voneinander entfernt in verschiedenen Haushalten. Im Gegensatz zu Kairo besteht tn Oberägypten vielfach noch die all« Form des H a r« m s. Di« den Siacttsbeamten erlaubte Anzahl von Frauen rickstet sich noch dem Rang. Die Frau der unteren Schichten ist«in Arbeitstier, die der mittleren und oberen«ine Gefangene, die an Haus und Garten gefesselt ist und nur selten tiefverschleieri auf die Straße kommt. Meinem Beruf als Aerztln verdankt« ich verschiedene Besuche in Harems in Affuan. die sonst keinem Europäer erlaubt sind. Ein erschütterndes Erlebnis ist mit einem dieser Besuche verHunden. Ich erzähle es. weil es Sittenschilderung ist und typisch für die Stellung der Frau. Ein ägyptischer Ingenieur bat mich, seine krank« Frau zu besuchen. Als ich ihn fragte, ob sie schon in ärzt- llcher Behandlung wäre, starrte er mich entsetzt an. Ein Arzt nei n— er achte die Sitte seines Landes, eine Frau dürfe sich nicht von einem männlichen?lrzt untersuchen lassen. „Wer Venn Lebensgesahr besteht, was dann?" fragte ich.
„Auch dann nicht!" antwortete er,.wenn Allah nicht hilft, müssen in« Frauen eben sterben." Er berichtete von einer Anzahl tragischer Todesfälle, junger Frauen in Affuan, die die Ehemänner st« r b e n ließen, weil kein anderer Mann, auch kein Arzt, sie berühren durfte. Der Ingenieur flehte mich an, zu kommen, er hätte vorläufig nur die «ine Frau genommen, weil er sie so sehr liebte. Ick) fand einen herrlich blühenden Garten voller Oleanderbäume, ein nettes weißes Haus, einen«infachen weiß getünchten Cmpfangsraum mit schönen Teppichen und Schnitzereien. Der Hausherr empfing mich mit übertriebener orientalischer Höflichkeit. Ich muhte den üblichen starken Mokka trinken, man überreicht« mir Blumen. Die Einrichtung des Hauses war europäisch: im Schlafzimmer der Frau größerer Luxus. Die Frau,«in entzückendes Kind von 16 Iahren, mit einem leichten Bronceton der Haut, schmal und gracil mit schwarzem, glön- zendem Haar. Während der Untersuchung leuchtet« die Haut roj- gold von den Sonnenstrahlen, ist« durch ein schmales, vergittertes Fenster fielen. Das jung« Ding hatte bereits zwei Frühgebur- t e n. Sie wünschte sich einen Sohn. „Wenn die Frau dem Manne keinen Sohn schenken kann, ist sie nichts wert für ihn hier zu Lande," sagte sie. Ich stellt« eine Syphilis fest.— Das kleine Geschöpf drückte mir beim Abschied so dankbar und vertrauend die Hand, als ob ich ein Wesen sei aus einer anderen Well, das helfen würde. Ich konnte nicht helfen. Die Zeit, die mir in Assuan noch zur Verfügung stand, reichte bei wettein nicht für ein« ordentliche Behandlung aus. Der Ingenieur sah ein, daß er sich van einem Arzt bc» handeln lassen mußte. Ich kämpfte mtt ihm um die Behandlung der Nemen Frau. Er blieb aber dabei: „Wenn Allah ihr nicht hilft, muß ich, so sehr ich sie liebe, eine neue nehmen." Fürchterliches Frauenschicksal, das hier mit Selbstverständlich. keit hingenommen wird. Ich ereichte nur das Versprechen, die neu erst zu nehmen, wenn er völlig auegeheilt sei. Im besten Fall hatte ich also nur eine ander« vor Leid bewahrt. Ich war wie eingefroren, als ich durch die leuchtend« Sonne und den blühenden Garten zurückging. Ein von der Sitte fanktio- nierter Mord. Mein Besuch sprach sich in Assuan unter den Aegyp ern schnell h�rum, ich besucht« weitere Harems, lleberall de gleiche Eindruck: Zwanzigstes Jahrhundert! Die Frau eine Ware, nach Qualität und Ouanlität anschoffbar für den Mann, entsprechend seinem Geldbeutel und Rang. Dr. Käthe Fdtl:.