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(Beilage Dienstag« 9. Dezember 1950

IprMimA StaJauiaa&

Unternehmer, Kaufmann und Büromasehine Die heute vor sich gehend« Rationalisierung der Büros und taufmännischsn Betriebe ist eigentlich nichts anderes als die Umge- staltung dieser Betriebe von der Manufaktur �ur maschi- n e l l e n Industrie. Das Büro als Manufakturbetrieb braucht * die Person des geschulten eingearbeiteten Angestellten, der durch seinen Einblick in größere Teil« des Betriebsvorgangs nicht ohne rreiieres auswechselbar ist. Das Büro als mechanisierte Fabrik gebraucht den Angestellten als einen selbsttätigen chebel an einer Maschine, einen chebcl, der lederzeit leicht ausgetauscht werden kann. Wie nun erhält man sich bei seinen Angestellten die bürgerliche Ideologie und macht trotzdem rapide Fortschritte in deren Proletari- sierung? Hier muß die wisienschoftliche Betriebspsychologic guten Rat schaffen. - Sie hat Vertreter, mie z.B. Professor Moede. der lunstvoll entwickelt, wie man bestimmte Charakteranlagen mißliebiger Ange- skellter ergründen und gegen sie auswerten kann. Wie man unerfM- bare Aufgaben stellen muß, um die damit Betrauten zu zermürben, wie man Menschen in Dersuchung führt, um einen Lorwand für ihre Entlassung zu finden, wie man Angestellte, die abbaureif sind, durch ungerechte Vorwürfe reizen kenn, um ihre Selbstbeherrschung zu erschüttern und sie zu Heftigkeiten Hinzureißen, die einen so trcff- lichan Grund für fristlose Entlassung darstellen. Der Entrüstung-- stürm, den Moed« entfesselte, richtete sich mehr gegen Moedcs unge- ichickr deutliche Formulierungen, als gegen die Art dieser Psychologie 'clbst, die, immer besser ausgebaut und ungehindert angewendet. das ge'stige Rüstzeug der Unternehmer im Klassenkampf gegen die zu rationalisierenden Angestellten bildet. Auch schon vor Moedc liefert« die einschlägig« Fachliteratur seit Beginn der Rationalisierung dem Unternehmer zahlreiche Re- zepte und Theorien, die es klar machten, wie man unbotsame oder unbrauchbare� Angestellte für immer nach Hause schickt und die zum Bleiben Erwählten mit Hilfe der Betriebspsychologie kräftiger in den durchrationalisierten Betrieb einspannt. Die von dem Fach- mann für Rationalisierungsfragen, Professor Dr. G i es e- Stull- gart, unter dem BegriffPsychotechnik der Menschenbehandlung" zusammengefaßten heuchlerischen Werbungen für den Betriebsfrieden werden fast in jedem Betrieb schon seit Iahren und immer bewußter und bewußter angewandt. Gerade das Büropersonal,«ine ideologisch stark mit dem Kleinbürger- und Bürgertum verwachsene Schicht der Schaffenden, die sichvom Arbeiter in der Werkstatt gesellschaftspsychologisch unterscheidet", mußfreudiger an ihre Arbeit und stolzer auf ihre Firma gemacht werden", damit sie sich bedingungslos den Erfarder- nisfen neuzeitlicher Bürogeslaltung unterwirft, als da find: die . Mechanisierung, die rasche Abnützung, die leicht« Auswechselbarkeit und der frühe Berufstod". Gerade dem Büropersonal gegenüber, so �Mrt 'Giese weller. Mtf Ii« Unternehmer bei der Menschen- behaPtlungstechnik nicht übersehen, daß es sich da um Leute handelt, die, was Standesgefühl und äußere Formen betrifft, ..ander« Ansprüche und andere Bedürfnisse haben als der gewöhnliche Lohnempfänger". Trägt mandiesen Richtungen der Weri- «inschätzung der eigenen Person Rechnung", so kann man allerhand Rationchisierüngsexperimente machen, ohne daß die Angestellten dagegen aufmucken. Zum Lohn für ihre Artigkeit werden sie dann eben nach Büro- Muß im Sammelautobug auf den betriebseigenen Sport- platz gefahren, od« sie dürfen als kühne Segler im Boot des Waffersportvereins der T-Bank vor dem Winde kreuzen. Selbstverständlich hat jeder größer« Betrieb für seine An- gestellten auch ein Kasino, in dem ein ebenso strenger wie leerer Komment das bürgerliche Selbstgefühl hebt. Stolz verkündet« mir em Ingenieur eines großen Hüttenwerks im Westen Deutschlands , daß man ine Kasino nur aufgenommen werde, wenn man zwei Bürgen beibringen könne. Erst dann ist man würdig, dort eine große Helle zu trinken und die Kegelbahn zu benutzen. Geschickt« Unternehmer errichten auch Siedlungsbauten für ihregehoben« Arbeitnehmerschicht", was nicht hindert, daß auch >m Büro die älteren Angestellten dem Schicksal dauernder Erwerbs- lasigkell(demBerufstod", wie Professor Giefe so treffend sagt) in Massen überliefert werden. Die schon an die Vierzig heran- gekommen find, haben eben nicht mehr den Kraitüberschuß und die leichte Beweglichkeit der Jugend, dafür aber mehr Kritik und Klar- beit. Kritik und Klarheit aber darf der rationalisiert« Angestellt « nicht haben, wenn auch dieDeutsche Bergwerkszeitung" schon lstZ? schrieb:(an den Büromaschinen) gilt es sicher, stets geistig konzentriert und ganz bei der Sache zu fein. Nicht einmal die Kopiermaschin« läßt sich gedankenlos mechonilch bedienen." Damit wollt« da« Blatt der Ruhrindustriellen nur den Beweis erbringen, daß durch die Bedienung der klappernden Hollerith . Maschinen keinegesellschaftlich« Erniedrigung des Standes der Angestellten" mich sich gebracht würde. S. K r a e a u e r schreibt in seiner ausgezeichneten Untersuchung Die Angestellten"(Frankfurter Societäts-Druckerei):Dank der m dem Instrumentarium investierten Geistesarbeit bleibt feinen Hand- longern der Besitz von Nennwissen erspart, und wäre nicht der Bssiich der Handesschule obligatorisch, so brauchten sie überhaupt nichts zu wissen." Da versteht man nicht nur den Horror vor älteren Angestellten, sondern auch die Notwendigkeit femer psychologischer Methoden des Unternehmertum«, das auch noch dem rationalisierten Angestellten«irrhämmern will, daß er ttotz allem einem g« h o b e- nen Stand zugehört, daß ihm Aufgaben zufallen, die ihn über den gewöhnlichen Betriebsorbeiter hinausheben Genau wie bei den verschiedenen akademischen Berufen wird«in Standes- bewußtsei» gepslegt. das über die wirkliche soziale Lage hin- wegtäuscht. Um so unbekümmerter kann man drauflos rationalisieren. Störende Wände werden niedergelegt und Abteilungen der besseren Ueberstcht halber miteinander verbunden. Seil Posten, die die zu bearbeitenden Akten mitten auf den Schreibtisch Wersen,.,'chreib- tischgemäßer fördern", wie Herr Giese sagt, verdrangen die Roht- pest, die ihrer Bedienungsmannschaft immerhin noch Alempauseil Leß.' Am Ende de» durchrationolffierten und mechanisierte» Büro» steht in der Tat»» irpch der»üro«-schi»»»a?h«iter. der. wie«raeauer sagt, überhaupt nichts zn wisse» braucht,«eil die Maschine� für ihn denkt Da«»den stnmpsfinnig Swnd« ym Stunde an der Hollerith -Mafchme Korten gelocht und de«Elliot- Fisher" ober.BourouÄ'-Luchhatter fuyeu die Masch««» sein zglt Zahl« aus» ist» As«ich«ch(eSsäätig atbim*.

Leben

Kristalle

Das Bindeglied zwischen lebender und toter Natur gefunden?

Die regelmäßige Schönheit des K r i st a l l s ist seit alten Zeiten zugleich das Urbild des Leblosen, der Starre, der Unberührt- hcit von der Regellosigkeit der lebendigen Natur und die Verkörpe- rung des Mystischen gewesen. Di« Alchimisten des Mittelatters wie die Zauberer des Orients und die Hellseher der modernsten Zci! fanden und siltden in der mathematischen Gesetzmäßigkeit tristal- tinischer Formen und in den sclljamen Strahtungserscheinungen das göttliche Geheimnis". Auch in der exakten Naturwissen- schaft haben sich die Kristalle schon sehr früh durch ihr merk- würdiges Verhalten gegenüber dem Licht bemerkbar gemacht. Ge- wisse Kristallformen haben die Eigenschaft, das Licht in feine natür- lichen Bestandteil« zu zerlegen und weißes Licht beim Durchgang nach Wellenlängen geordnet in bunten Regenbogenfarben wieder erscheinen zu lassen, was nicht nur auf den Schliff des Diamanten führte, sondern auf grundlegend« Gesetze der Optik überhaupt. Die Fähigkeit, das Licht zu polarisieren", das heißt die Schwin- gungsebene eines Lichtstrahls, die beim gewöhnlichen Strahl all« möglichen Lagen annimmt, so zu richten, daß er in allen Lagen senkrecht zurPolarisationsebene" völlig ausgelöscht wird, führt nicht nur zu zahlreichen Anwendungen in der Technik, sondern gab außerdem der Theorie des Lichts zahlreich« Problem« auf. Gerade die Fähigkeit, Lichtstrahlen zu polarisieren, die allein den Kristallen zukommt, hat nun in der modernen Biologie zu einer aufsehenerregenden Entdeckung geführt. Unter den kleinsten Lebewesen spielen die Spermien, die Samentierchen der höheren Tierwelt und des Menschen, eine wichtige Rolle. Sie sind Zweifel- los zur lebendigen Natur zu rechnen, ja sie bilden geradezu die Quelle allen Lebens; dabei sind sie als Organismen besonders sin- fach organisiert. Professor Rinne(Freiburg ) hat nun die Ent- deckung gemacht, daß sich die Spermien verhalten wie flüssig« Kristalle. Sie polarisieren das Licht und zwar liesern sie Doppelbrechung, wie optisch einachsige Kristalle. Auch im Röntgenstrahl zeigt sich die Kristallstruktur der Spermien. Der Zoologe W. I. Schmidt hat unter anderem eingehend« Unter-

suchungcn über die Samentierchen des Tintenfisches angestellt. Er beschreibt sehr anschaulich, wie diese lebendigen Kristalle das Licht brechen, auflösen, polarisieren und sich ganz wie andere Kristalle verhalten: Tausende von kleinen Stäbchen, die in nimmer rostender Be» wegung umhertanzen, sunkel» bald weiß im dunteln Sehfeld des Mikroskops auf, bald verlöschen sie; indem Aujblitzen und Der- schwiilden bei den einzelnen unabhängig erfolgt, ist es ein Bild voll- ständigen Wechsels. Bei Einschaltung einer Gipsplatte nehmen die Spermien nach ihrer jeweiligen Lage bald gelbe, bald blaue Farbe an, bald zeigen sie den roten Ton des Feldes, so daß dos Schau- spiel noch prächtiger wird." Ganz ähnliches Verhalten zeigten auch die Spermien der Winter» frösch«, der Bären, Kaninchen und auch des Menschen. Sie»er» liercn chre Kristalleigenschaften, wenn man sie bis nahe an die Siede- temperawr erhitzt. Professor Rinne konnte sogar Spermien eine Stund« lang in flüssige Luft tauchen, wodurch sie bis auf etwa mimis 200 Grad abgekühlt werden, ohne daß chre Äristalleigenschaft verloren ging. Selbst Röntgenstrahlen körnen den Spermien nichts anhaben, sie verändern chre Fähigkeiten nickst. Eine seltsam« Härte und Unempfindlichkeit zeige» also diese Uranfänge des Lebens, die Verbindungsglieder zwischen der lebendigen und der toten Natur und notwendige Unvermund- barkeitl Professor Rinne hat ferner gefunden, daß auch der chemische Aufbau der Spermien, bei dem das Chromati« die wichtigste Rolle spielt, dem Krlstallaufbau sehr ähnelt, danach wäre also der Beginn des Tier- und Menschendaseins ein Krlstallisationsvorgang. Seit Uranbeginn der Well haben, so schließt Professor Rinne« dielebenden Kristalle" die Spernnen als Vermittlungsglieder zwischen der anorganischen und der organischen Natur gewirkt. Sie sind der wahrhafte Anfang des Lebens. Ein neuer Ausblick, der die Lösung des ttefften Rätsels der Wissenschaft vom Leben in greifbar« Nähe rückt. Dr. H. Rebmann.

Bindehautentzündung und Ihre Behandlung

Es gibt Augenertrankunge«, deren Heilung am besten durch Anwendung oon Augenbäder» gefördert wird. Solche Er- krankungen betreffen vor allem die äußeren Häute des Auges: die Bindehaut und die Hornhaut. Diese Teile de« Auges find infolge ihrer freien Lage fehr leicht Derletzungen und Infek- tionen von außen preisgegeben, dafür jedoch auch wieder einer äußeren Behandlung gut zugänglich. Di« äußenen Ursachen dies« Bindehaut- und Hornhaut- erkrankungen können verschieden« Art sein. Bald sind es Krank. heitskeime, die dem Auge von außen zugeführt werden, bald Fremdkörper, die mit dem Straßenstaub od« dem Staub gewerb- licher Bettieb« ins Auge fliegen und Entzündungen hervorrufen. Di« Bindehaut wird durch die rauh« Oberfläch« der Staubpartikel- che» in Reizzustand oersetzt: sie fängt an, rot zu werden und schwillt an. Di« Beschwerden bestehen in Jucken, Brennen und Tränen der Augen:«s treten Lichtscheu und allmählich Schmerzen in den Zlugen und im Kopf hinzu. Näharbeiten wie Lesen, Schreiben usw. werden beschwerlich und können nur mit großer Mühe durchgeführt werden. Inzwischen hat sich schleimige Abson- dcrung eingestellt, die allmählich«ittig wird. Fehlt recht- zeitige Behandlung, so greift die Bindehautentzündung auf die sehr empfindliche Hornhaut üb« und kann zu schweren Hornhautgeschwüren führen, die das Augenlicht bedrohen. Bei diesen relativ häufigen Augenerkrankungen haben wir in den Augenbädern ein ausgezeichnetes Mittel, die Entzündung zu hemmen und rasche Hellung herbeizuführen. Ihre Wirkung be- ruht daraus, daß das Auge von den vorhandenen Staubteilchen gereinigt und die etwa vorhanden« schleimige oder eitrige Ab- sonderung durch die Flüssigkeit entfernt wird. Dann wirken die Augenbad« in entsprechender Zusammensetzung keimtötend. Drittens ziehen die hierzu bestimmt-n Medikamente die aufgelockert« Bindehaut wieder zusammen. Die Auswahl der für diese Augenbäder oder Augenwässer ver- wandten Medikamente richtet sich nach der Schwere der Entzündung und der Art der Infektion. Aber auch die verschiedenen Richtungen in der Heilkunde empfehlen verschiedene Medikamente. So w«den in der S ch u l m e d i z i n hauptsächlich saure Lösungen von Metall salzen benützt, wie Sublimat, essigsaure Tonerde, über- manganfaures Kali, Borsäure usw. Hiervon ist das sogenannte Borwosser wohl am mildesten und am gebräuchlichsten. Neuer- dings werden auch Lösungen von künsllichem Emser Salz sehr empfohlen und besonkwrs bei chronischen Katarrhen mit gutem Erfolg verwendet.

Die Naturheilkunde und die ihr»«wandte» Richtungen verwenden zu Augenbädern besond«s Auszüge aus Pflanzen. wie Kamille, Fenchel, Werrnuth, Augentrost. Aloe, Crocus und ander«. Die hellsam«, beruhigende und schmerzstillend« Wirkung dieser Pflanzenexttakt« bei äußeren Aug«n«rrankungen ist schon seit attersher bekannt. Sehr verbreitet waren die Kneippschen Rezepte und Dr. Romershausens Augenessenz wird noch heut« viel verwandt. Diel« moderne Aerzte neigen dazu, diese alten Mittel in neuer Form wieder zur Geltung zu bringen und große chemisch« Fabriken haben, wie das Kamillosan zeigt, der Kamill««iu großes Anwendungsgebiet neu eröffnet. Ich selbst habe in mein« augenärzllichen Praxis Versuche mit Pflanzenextrakten gemacht und die guten Erfolge haben mich ver» anlaßt, eine Essenz zusammenzustellen, die speziell zur Herstellung von Augenbädern bestimmt ist. In chemischer Zusammensetzung sind die ätherischen Oele sehr verschieden und bestehen oft aus höchst komplizierten Mischungen zahlreich« aromatisch« Substanzen. Di« einfachste Art, sich«in Augenbad aus einem Aufguß oon Kamillen, Fenchel oder anders» Pflanzen herzurichten, besteht darin, daß man«ine bestimmt« Menge d« gewünscht«» Pflanzemeile bei Kamillen find«s z. B. die Blüten, bei Fenchel die Früchte in heißem Wasser etwa fünf Minuten ausziehe» läßt. Dies« Aufguß ist»ach der Filtration durch ein reines Tuch verwendungsbereit. Allerdings sind diese Auszüge nicht haltbar und können auch nicht dosiert werden. Wesentlich praktisch« find die Tinktur«» und Fluidextrakt«, da« sind konzentrierte, alkoholische Aus­züge der betreffenden Pflanzen, die haltbor find und genau dosiert werden könne«. Bei dem von mir in den Handel gebrachte» Präparat genüge« im allgemeinen fünf Tropfen d« Tinktur auf ein Viert ellitar Wasser für ein Augenbad. Mittels eines in dies« Lösung getränkte» Wattebausches betupft man einige Minuten lang die Augen, indem der Wattebausch imm« wieder frisch ins Bad getränkt wird. Di« Augenlider sollen zwischendurch geöffnet werden, damtt die Flüsstg- kett besser durchfließen kann. Diese Behandlung geschieht am beste» nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen. Für die» jcnigen Menschen, die leicht zu Augenentzündungen neigen, oder solche, die in ihrem Beruf solchen Gefahren ausgesetzt sind, ist es empfehlenswert, Augenbäder als Teil ihr« tägliche» H y g i«» e zu betrachten. Dr. med. K, HebeHing-HddeiberK.

Irgendwo sitzen weibliche Angestellte samt ihren Pulten aus Roll- schienen und sind immer und ununterbrochen längs der Kartei­kästen auf großer Fahrt. Das schallet viel überflüssiges Bücken und überflüssige Pausen aus,«höht das Arbeitstempo und die Zahl d« Ueb«flüssiggeiuordenen. der Erwerbslosen. Wie nett ist ee. mit einem Blick durch die Glaswände den Fleiß aller Büro- rngestellten kontrollieren zu können, denn die Glliswände im Innern des Hauses sind Gott sei Dank! durchsichtig, während für ole Auhenfenster von erfahrenen Menschenkenner» geriffaltes Gla, wegen seiner Undurchsichtigkell empfohlen wird. Es ist nicht gut. daß der Angestellt « a» de« blau« Himmel und grün« Bäum « «innert werde... Es ist d« Terror der Maschine, btr hi« in Aktion tritt, wie dem Arbeiter aeoenüber das laufende Band. Dafür aibt es ab« laut Menschenllehandlungstechnik duAuszlcichzone für bat Privattasisches" m AsgestÄlt«, bat man. als»sichtig«» Mit­

arbeiter" vertraulich auf die Schultern klopft, das gleiche billige Mittagessen wie dem Herrn Direktor aus dem Kasino serviert und im Angestelllensportverein Fußball, ja sogar das vornehme Tennis spielen läßt. Der Ängestelltendünkel, d« bei Arbettskämpfe« sich noch immer rentabel nnd angenehm bemerkbar gemacht hat. ist mll all diesen psychologischen Kinkerlitzchen sich« nicht zu hoch bezahlt. Di« hoch aufgerichtet« Trennungswand zwischen Maschinen- Proletarier» und Schreibtisch-Proletarier» ist für das Unternehmertum«in wichllg« Aktivposten, auf den man auch nicht verzichten will, selbst wenn die Rallonallfi-rung dem Ango- stellten den letzten Restbürgerlicher Freiheit und Aufstieg«möglich. kett" au« de» Händen schlägt. Darum benützt man die Methode, der Betriebspsychologie und jene Menschenbehandlungstechnik, d-r es zu danken ist, daß noch immer ein ganz groß« Teil dergehobe­nen Arbeitnehmerschicht" nicht merkt, ms «gentlich gespielt wird Georg Sclmrr,