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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 155.

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

Dienstag, den 7. Juli 1891.

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8. Jahrg.

Die Ume

ein solches Anerbieten? Dem Kunstgewerbe- Museum, der Kunst- vergrößerte sich um das drei und fünfache. und Handwerkerschule und dem Handwerker Verein gebung zeigte deutlich kleine Knötchen, die wieder den sind Ermäßigungen von 25 Pfg. für das Billet gewährt. Aber typischen Bau des Carcinoms ergaben. Herr von Bergmann den Arbeitern, die ja so viel Geld zum Streifen und für( Berlin ) hat den Hahn'schen Versuch ebenfalls mit positivem Zum Schluß richtet dann Dr. Leidig Bant, 23. Juni. Unterm neuen Kur 3. Vor mehreren noch schlimmere Sachen übrig haben, eine Ermäßigung ge- Resultate wiederholt." Wochen schon wurde uns aus Oldenburg mitgetheilt, es sei währen? Das iſt unnütz in einem Lande, wo der Korngoll an Hahn und Bergmann folgende Fragen: 1. Haben Sie diese den Volkswohlstand in bedeutender Weise steigert. Aus Manipulationen mit Wissen und Willen Ihrer Patienten vor­einigen Wirthen vom dortigen Amte die Mittheilung zugegangen, finanziellen Gründen fann man die Gewährung einer genommen? Wußten diese insbesondere, daß der Eingriff keinen daß sie jede Versammlung oder Zusammenkunft, in der öffent fiche Angelegenheiten" erörtert werden, dem Amte mindestens ausreichenden Ermäßigung nicht versagt haben, denn bei einer Heilzweck hatte? 2. Hielten und halten Sie die Möglichkeit für 24 Stunden vorher anzuzeigen hätten. Eine gleiche Verordnung so umfangreichen Ausstellung ist ein mehrmaliger Besuch nöthig, ausgeschlossen, daß durch Ihre Manipulationen den Patienten ist einem Wirthe im Vareler Landgebiet zugegangen und gestern um einen Einblick in das Kunstleben zu gewinnen. Es würde vermehrte Schmerzen zugefügt oder aber ihre Lebensdauer ver­erhielten sie mehrere hiesige Saalbesitzer. Ohne Zweifel handelt sich also ein etwa befürchteter Ausfall an Eintrittsgeld durch die kürzt ist? Die Angelegenheit wird in Berlin und weit darüber erhielten sie mehrere hiesige Saalbefizer. Ohne Zweifel handelt vermehrte Absehung billiger Billets vollständig gedeckt haben. hinaus großes und berechtigtes Aufsehen erregen, denn schwerlich es sich um nichts anderes, als um eine strenge Ueberwachung der Daß es aber den Arbeitern nicht möglich ist, bei dem gewöhn- dürfte es viele Leute geben, welche die Ansicht des Dr. Leidig Versammlungen und Zusammenkünfte, welche von Sozialdemo fraten arrangirt werden. Man wird auch nicht fehlgehen, diese lichen Eintrittspreise die Ausstellung oft zu besuchen, das ist für nicht theilen, daß die Aerzte nicht berechtigt sind, sich außerhalb jeden, der die Arbeiterverhältnisse fennt, außer Zweifel. Viel des Sitten- und Strafgesetzes zu stellen, daß sie nicht befugt sind, Polizeiverordnung mit dem Erlaß des preußischen Ministers an leicht soll aber gerade der starke Besuch von Arbeitern aus den ihren Patienten Schmerz zuzufügen oder ihnen krankheiterregende sozialdemokratischen Bewegung in Verbindung zu bringen. Ob- geweihten Hallen der Kunst ferngehalten werden? Es spricht so Stoffe zuzuführen: nicht aus irgend einem Heilzwecke, sondern schon sich die Aemter in dieser Verordnung, wenn wir nicht vieles für diese Annahme. Die Kunst ist ja heute, wie alles, lediglich, weil sie ein wissenschaftliches Experiment machen Monopol der besitzenden Klasse und wenn da die Herren Künstler wollten. irren, auf das Gesetz vom 7. Juni 1879," die Errichtung der von der peinlichsten Rücksichtnahme auf die Wünsche ihrer Brot- Verhüteter Eisenbahnunfall. Vorgestern Mittag um Aemter", berufen, so finden wir unter den darin festgestellten geberin, der Bourgeoisie, beseelt sind, so ist dies ja begreiflich. 12 Uhr 30 Minuten wurde ein mit zwei Maschinen versehener Befugnissen der Beamten des Großherzoglichen Amtes feine Be­stimmung, die klar und deutlich die gedachte Verordnung recht- So offenbart sich denn auch hier wieder die Klassenherrschaft der Personenzug von Stralsund nach Berlin abgelassen. Derselbe stimmung, die klar und deutlich die gedachte Verordnung recht- Bourgeoisie! Was thun die Arbeiter auf der Kunstausstellung? sollte um 6 Uhr 47 Minuten auf dem hiesigen Stettiner Bahn­fertigte, die also ungefähr sagte, daß es zu den Befugnissen des Noch denkt man ja so; aber hoffentlich wird es nicht mehr lange Amtes gehöre, darüber zu wachen, daß Wirthe, in deren Wirth so bleiben. Mögen heute die Hallen der Kunst vor den niederen" unweit des Bhhnüberganges bei der Prenzlauer Chauffee, ertönte hof eintreffen. Zwischen Blankenburg und Station Pankow , ſchaftsräumen Versammlungen oder Zusammenkünfte stattfinden, Boltsmassen geschlossen gehalten werden, es wird sich doch die unweit des Bhhnüberganges bei der Prenzlauer Chauſſee, ertönte in welchen öffentliche Angelegenheiten erörtert werden, diese dem Ansicht Bahn brechen, daß nur durch eine allgemeine Antheil- plöblich ein greller Pfiff und dank der Carpenter- Bremse war der von Passagieren dicht besetzte Zug schleunigst zum Stehen gebracht. jenem Gesetze nichts; wir glauben daher, daß man mit dieser nahme des ganz en Volkes am Kunſtleben die Wechselwirkung Derselbe hielt mitten auf dem freien Felde und geängstigt durch die Umte rechtzeitig zur Kenntniß zu bringen, Davon steht aber in erzeugt wird, aus der die wahre Kunst entspringe. Der vielen in jüngster Zeit vorgekommenen Eisenbannunfälle stürzten Polizeiverordnung das mangelnde Vereins- und Versammlungs- Triumph des Proletariats ist auch zugleich der Triumph der sämmtliche Fahrgäste aus den Waggons, um zusehen, was vorgefallen gesetz ersetzen will. Kunst, sowie aller Kultur! war. Es stellte sich heraus, daß ein Keil vom Kolben der zweiten Dies hatte der Führer der Zum 25. Jahrestag der Schlacht von Königgräk Maschine verloren gegangen. fönnen wir auch in den Ruhmeskranz des Ober- Maschine glücklicherweise bald entdeckt, das Zeichen zum Halten Da ich mich überzeugt habe, daß es ein schiefes auf die Bürgermeisters von Forckenbeck ein Erinnerungsblättchen gegeben und dadurch eine möglicherweise unvermeidliche Zugent­Dauer nicht haltbares Verhältniß ist, wenn ich die Teller- Samm- flechten. Am Morgen des Tages von Königgräz, am 3. Juli 1866, gleisung verhütet, die bei dem mit voller Dampftraft fahrenden, lungen zulasse, während sämmtliche benachbarte Amtshauptmann an welchem auch die preußischen Landtagswahlen stattfanden, mit so zahlreichen Passagieren besetzten Zuge unheilvolle Folgen schaften bezw. Stadträthe dieselben nicht gestatten, so werde ich von hielt Forckenbeck in Rönigsberg eine fortschrittliche Wahlrede, in nach sich gezogen hätte. Nach längerem Suchen wurde der ver­zwischen den Schienen eine furze un an meine Praxis ändern und mich derjenigen meiner Rol- welcher er mit Emphase ausrief: Wir sind keine Kinder, wir loren gegangene Keil legen anschließen. sind keine Franzosen, wir lassen uns nicht durch das Gaukelbild Strecke hinter der Stelle, wo der Zug hielt, gefunden. Die zweite Ich halte es für richtig, wenn ich dies einem Vertreter von Ruhm und Macht abwendig machen von unseren Forderungen Maschine, an welcher der Defekt geschehen, wurde außer Betrieb gesetzt und der Zug langte dann mit 20 Minuten Verspätung hier der Partei gegenüber, welche das meiste Interesse an dieser nach Recht und Freiheit. Alenderung haben wird, von vornherein ausdrücklich ausspreche. Wenige Tage darauf war Forckenbeck Mitbegründer der am Stettiner Bahnhof an. Im Uebrigen bemerke ich, daß ich auch in Zukunft hierbei gleich- nationalliberalen Partei. mäßig verfahren, d. h. unter den verschiedenen politischen Parteien teinen Unterschied machen werde.

Elsterberg ( Sachsen ). Unser Vertrauensmann erhielt folgende Zuschrift:

Von der ungeheuren Betheiligung beim Sommerfest des Es werden daher Sammlungen, welcher den Zwecken einer Arbeiter- Sängerbundes am legten Sonntag mit eigenen Augen politischen oder sozialpolitischen Richtung zu dienen bestimmt sind, sich zu überzeugen, hat sich kein Geringerer die Mühe verdrießen nicht auf Genehmigung zu rechnen haben, während ich mir bei lassen, als unser Herr Oberbürgermeister. Gegen 3 Uhr Nach­Sammlungen zu wohlthätigen, kirchlichen oder gemeinnüßigen mittags saß er in einer Droschte erster Güte, welche auf einem Zwecken die Entschließung für den einzelnen Fall vorbehalte. Fahrwege im Friedrichshain hielt, und beobachtete verschämt, vor Plauen , den 11. Juni 1891. dem Publikum durch Strauchwerk versteckt, die nicht enden wollenden Amtshauptmann von Welt. folossalen, fast unzählbaren Schaaren von Genossen und Ge­noffinnen, welche die Eingänge zum Lokal stürmten. Ob ihm dabei Gedanken von dem Nichtvorhandensein eines Nothstandes gekommen sein mögen?!

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Zwei schwere Brandunfälle hat am Sonnabend wieder das Umgehen mit offenem Licht herbeigeführt. Abends gegen 92 Uhr war das 19jährige Dienstmädchen Anna Kowalsti, aus Krotoschin gebürtig und erst seit kurzer Zeit in Berlin in Stellung, im Schlafzimmer seiner Herrschaft, der Kaufmann H.'schen Ehe­leute in der Auguſtſtraße beschäftigt; das junge Mädchen bediente sich bei seiner Arbeit einer brennenden Kerze, welche es auf einen Stuhl stellte. Unversehens stieß die Kowalsti mit dem Fuß gegen den Stuhl, das Licht fiel hinunter und auf die leichte Kleidung Herrn Franz Rohleder, Elsterberg . des Mädchens, dieselbe sofort in Brand seßend. Das Mädchen Im Zweifel darüber, ob diesem Schriftstück ein amtlicher oder versuchte den brennenden Stoff herunterzureißen, dies gelang ihr jedoch nicht, und da die Kowalski, aus Furcht(!!), gescholten zu privater Charakter beizulegen sei, nahm unser Vertrauensmann werden, sich nicht traute, um Hilfe zu rufen, glich die Unglückliche Rücksprache mit dem Amtshauptmann. Derselbe erklärte, daß Ein neues Wundheilmittel, welches das Jodoform er bald einer Feuersäule. Der Brandgeruch hatte sich inzwischen im das Schriftstück einen amtlichen Charakler trage, und der einmal gefaßte Beschluß nicht wieder rückgängig zu machen sei, unsere fezen soll, ist, der Berliner Abendpost" zufolge, von zwei Nebenzimmer, wo die H.'schen Eheleute weilten, bemerkbar gemacht, Partei sei auch nicht so arm; durch die Nichtgenehmigung von Forschern, den Herren Dr. Liebrecht und Heinz, vor kurzem ent- und als Herr H. herbeieilte, fand er das Dienstmädchen, über Sammlungen sollten blos die herumreifenden Agitatoren getroffen deckt worden, das Dermatol. Es ist ein wismuthhaltiger Körper, und über brennend, leise wimmernd sich auf dem Fuß­werden, welche von den Sammlungen lebten u. f. w.; es sei nicht wercher, wie das Jodoform, in Form eines feinen gelben Pulvers boden wälzen. Zwar gelang es dem Kaufmann, durch geeignete angenehm, wenn in den Versammlungen darauf hingewiesen würde, dargestellt wird. Während aber das Jodoform bekanntlich für Gegenmittel die Flamen bald abzulöschen, doch hatte die Kowalsti daß die eine Behörde verbiete, was die andere erlaube. die meisten Leute einen ganz unerträglichen, penetranten Geruch so schwere Brandwunden am ganzen Körper erlitten, daß sie Dieser sächsische Amtshauptmann scheint unter seinen Kollegen hat, der sich schon auf weite Entfernungen hin bemerkbar macht, fofort nach dem Krankenhause geschafft werden mußte. Der der einzige zu sein, welcher die sächsische Höflichkeit" auch für ist das Dermatol völlig geruchlos. Außerdem ist es, ebenfalls zweite Fall ereignete sich in der Weberstraße fast zu derselben Sozialdemokraten als angemessenste Umgangsform betrachtet. im Gegensatz zu seinem Vorgänger, durchaus ungiftig; dabei Beit; dort war die 19 jährige Tochter Klara der Schulze schen Wir machen ihm dafür unsere Reverenz. wirkt es start antiseptisch( fäulnißwidrig), stellt also ein Eheleute mit brennendem Licht in den Keller, wo verschiedenes dar, und ist wegen Geräth aufbewahrt wurde, gegangen. Das junge Mädchen, Mit der Reverenz für seine Zusage, zwischen den verschiedenen ganz vorzügliches Wundheilmittel Parteien feinen Unterschied machen zu wollen, werden wir aber feiner gleichzeitigen austrocknenden Wirkung auch in allen den welches einen Gegenstand suchte, stellte das Licht auf eine Tonne; so lange warten, bis Proben vorliegen. Fällen, wo es sich um nässende Ausschläge, Brandwunden, Ge- dort fiel es um und auf die Kleider der Klara Schulze, welche schwürflächen und dergleichen handelt, mit bestem Erfolge zu ver- sofort in Flammen standen. Unter entseßlichem Geschrei stürzte wenden. Der bekannte Breslauer Frauenarzt Professor Fritsch die über und über Brennende nach dem Hausflur, wo mehrere hat mit dem Dermatol bei frischen wie bei älteren Wunden Hausbewohner herbeieilten und die Unglückliche durch Ueber­bereits ausgezeichnete Resultate erzielt und in hunderten von werfen von nassen Decken und Sand ablöschten. Trotzdem hat Fällen Gelegenheit gehabt, sich in Uebereinstimmung mit den sie schwere Wunden am Unterleib und an beiden Beinen erlitten, Versuchsergebnissen der Entdecker von der völligen Ungiftigkeit so daß man sie unverzüglich nach dem städtischen Krankenhause des Mittels zu überzeugen. Dasselbe zeichnet sich überdies dadurch am Friedrichshain brachte. aus, daß es durchaus handlich sowie luft und lichtbeständig ist. Ueberdies läßt sich auch eine Dermatol Gaze herstellen, welche im Gegensatz zu der bisher allseitig gebrauchten Jodoform- Gaze mittelst strömenden Wasserdampfes feimfrei zu machen ist. Das Dermatol empfiehlt sich also durch ganz besondere Borzüge vor anderen ähnlichen Mitteln für die Wundbehandlung.

Und wenn sie vorliegen, dann fragen wir immer noch, und zwar alle Bureaukraten im ganzen neuen freien" Deutschen Reich: Was geht's Euch an, wofür der Arbeiter sein Geld giebt? Habt Ihr es ihm geschenkt oder hat er es sich selbst

verdient?

Lokales.

Gine ,, künstlerische" Auffassung. Wie sehr die herrschende Klasse bestrebt ist, dem Volfe die Wege zur Bildung zu ebnen, das zeigt sich wieder einmal an einem schönen Beispiel, das wirk­

Medizinische Verbrechen." Unter dieser Aufschrift er­

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Der am Sonnabend von der zweiten Straffammer des Landgerichts I wegen Anstiftung zum Meineide zu zwei Jahren Zuchthaus verurtheilte Rentier und Hausbesitzer Heinrich Blasig hat in der verflossenen Nacht im Untersuchungsgefäng nisse durch Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht.

lich verdient, zur Kenntniß weiterer Kreise der Arbeiterschaft gezählten kürzlich Pariser Blätter, daß in einem dortigen Hospital Stadt. In der Nacht zum Sonntag follte ein etwa 25 Jahre

Werfen

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Die Kunde von einem Mord durchlief gestern unsere bracht zu werden. Der Berliner Künstlerverein hat bekanntlich aus Anlaß seines ein Arzt zum Zwecke des Studiums mehreren Kranten ohne deren alter Mann im Thiergarten unweit der Stelle, wo die Post­50jährigen Bestehens in diesem Jahre eine große internationale Wissen Krebspartikel an gefunden Stellen des Körpers eingeimpft, schaffnerfrau Wende um das Leben gebracht wurde, ermordet Kunstausstellung veranstaltet. Eine solche Ausstellung von und daß sich später an den Impfstellen wirklich die Krebskrankheit worden sein. Unsere sofort angestellten Recherchen haben nun der modernen Kunst aller Länder ist nun heute entwickelt habe. Der Arzt konstatirte mit großer Genugthuung das Nachstehende ergeben: In der fraglichen Nacht gegen 3 Uhr allerdings ein Gegenstand des allgemeinſten Interesses, in- das Gelingen des" Experiments", seine Objette" bezw. seine wurde von einem Schuhmann auf einer Bank der großen eine Quer- Allee im Thiergarten die Leiche eines zirka fünf­Soweit die Kunst immermehr das Bestreben zeigt, ein Opfer aber erlitten große Schmerzen, eines derselben getreues Spiegelbild des Volts- und Geisteslebens zu geben. Schon vorher mit Krebs behaftete Frau war um so schneller undzwanzig Jahre alten Menschen gefunden, welche an der Thatsache ist, Der moderne Künstler studirt das Voltsleben; er schöpft aus gestorben. Die Mittheilung dieses Vorfalles, welchen man ein rechten Schläfe eine Schußwunde zeigte. dieser Quelle, und so hält nun auch in den Hallen der bildenden medizinisches bezw. chirurgisches Verbrechen" nannte, geschah in daß bei dem Verstorbenen eine Waffe nicht vorhanden war, Künste das Proletariat als Darstellungsobjekt seinen Einzug. der Pariser Akademie und erregte einen allgemeinen Sturm und diesem Umstand ist es zuzuschreiben, daß man an einen Tod Es ist natürlich, daß sich schon aus diesem Grunde in dem der Entrüstung, mehrere berühmte Pariser Aerzte sahen sich durch fremde Hand glaubte. Unweit der Leiche ist aber ein Proletariat der Wunsch regt, Antheil am Kunstleben zu nehmen. veranlaßt, gegen derartige" Experimente" ausdrücklich aufs Futteral entdeckt worden, welches entschieden zur Aufbewahrung Außerdem wird bei den kunstgewerblichen Arbeitern das Interesse Entschiedenste zu protestiren. Wie man jetzt entdeckt, sind der Waffe gedient hat. Behördlicherseits nimmt man an, daß für die Kunst schon durch die Art ihrer Beschäftigung hervor- ähnliche Vorgänge auch in Deutschland , speziell in Berlin vorge- der Todte durch Selbstmord geendigt, und Diebe die Leiche ge­gerufen und so wandte sich jedesmal, wenn eine Ausstellung statt- tommen: In der National- Beitung" beschuldigt öffentlich ein funden und ausgeraubt haben. Etwas Bestimmtes läßt sich zur fand, der Gauverein der Bildhauer Berlins an den Senat Regierungsaffessor Dr. Eugen Leidig die Herren Professor Eugen Beit noch nicht feststellen. Der Verstorbene, dessen Persönlichkeit der Akademie um Ermäßigung des Eintrittsgeldes Hahn, dirigirenden Arzt der chirurgischen Abtheilung am städtischen noch nicht bekannt ist, trägt einen hellblonden Wollbart und war für seine Mitglieder. Diese Gesuche hatten auch stets Erfolg; Krankenhause Friedrichshain , sowie den Professor von Bergmann, mit einem braunen runden Hut, grau und braun farrirtem es wurde eine Ermäßigung des Eintrittspreises in Höhe dirigirenden Arzt der chirurchischen Klinik an der hiesigen Uni- Ueberzieher, schwarz und grau karrirter Weste, dunklen Hosen 20 Pfennig gewährt. Auch in diesem diesem Jahre versität, die Grenze des ärztlichen Berufs und der ärztlichen Ge- und Gummizug- Stiefeln bekleidet, Werthsachen, irgend welcher wurde dasselbe Gesuch an den Künstlerverein walt über die Patienten dadurch in bewußter Weise überschritten Art, fanden sich bei der Leiche nicht vor; zur Rekognition dient gerichtet; dasselbe fand dort aber eine Behandlung zu haben, daß sie krebstranten Patienten, die sich ihnen anver- nur ein mit dem Buchstaben F. gezeichnetes Taschentuch. und Erledigung, welche als Beichen der Zeit festgenagelt zu traut hatten, an bisher gesunden Körperstellen frebsige Materie Bei dem Stadtverordneten Heindorf, Weberstr. 66, ist werden verdienten. Auf eine erste Anfrage um Ermäßigung des eingepflanzt und dadurch in bewußter Weise künstlich bei ein Krankenkassen- Buch des Zentralverbandes deutscher Maurer Eintrittspreises antwortete der Verein, daß dem Gesuch vor dem diesen Patienten neue Krebsheerde hervorgerufen haben. Als und verwandter Berufsgenossen( Siz Hamburg), auf den Namen 1. Juni nicht stattgegeben werden könne und daß die Sache nach Beweis für seine Behauptung führt Dr. Leidig wörtlich nach: Heinrich Beikmann lautend, abgegeben worden. Das Buch ist bei diesem Termine nochmals in Erwägung gezogen werden würde. folgende Berichte der Deutschen medizinischen Wochenschrift an: Auf eine Erinnerung an dieses letztere Versprechen erging der 1. Sigung der Berliner medizinischen Gesellschaft vom 2. No- ips verloren worden und kann von dem Verlierer bei genanntem Bescheid, daß bei Abnahme von 500 Billets und strenger Ver- vember 1887: Herr E. Hahn glaubt durch ein Experiment die Herrn abgeholt werden. Polizeibericht. Am 3. d. M., Nachmittags, fiel ein 4 Jahre pflichtung, daß nur Mitglieder des Vereins und deren nächste Uebertragbarkeit des Garcinoms erwiesen zu haben. Er hat einer Angehörige( 3) davon Gebrauch machen, eine Ermäßigung von Patientin, die an Carcinome disséminé litt, von drei Knötchen alter Knabe beim Spielen vor dem Grundstück Hallesches User 10 Pfennigen für das Billet gewährt werden könne. Der mit einer Scheere auf Art der Reverdie'schen Transplantation Nr. 29-31 in den Landwehr Kanal, wurde jedoch, anscheinend Bildhauerverein lehnte es ab, ein solches Anerbieten, das fast Theile entfernt und an gauz entfernten Stellen inplantirt. Alle ohne Schaden genommen zu haben, von dem Musikus Schröder verlegender als eine Ablehnung ist, anzunehmen. drei Knötchen sind fortgewachsen und haben sich als Carcinome mit eigener Lebensgefahr aus dem Wasser gezogen und demnächst Am 4. d. M., Morgens, wurde in Man sollte es doch für ein erfreuliches Zeichen halten, wenn weiter entwickelt." 2. 18. Kongreß der deutschen Gesellschaft für seinen Eltern zugeführt. die weiteren Voltskreise, denen man ja sonst nur Sucht nach Chirurgie; Sigung vom 25. April 1889: Herr E. Hahn( Berlin ) einer Wohnung in der Alten Jakobftraße 74 eine sich besuchs­materiellen Genüssen nachsagt, Interesse für künstlerisches erinnert an seinen vor zwei Jahren ausgeführten Versuch, bei weise aufhaltende Frau am Thürpfosten erhängt vorgefunden. Als Vormittags der Bierfahrer Heiland und der Hausknecht Wollen zeigen; man sollte aus Freude darüber die Thore einer Patientin mit unheilbarem Carcinom ein excidirtes Krebs­Der Kunsttempel recht weit öfinen, indem man den Arbeitern den knötchen an einer entfernten Körperstelle einzupflanzen und mit Merkel auf dem Grundstück Müllerstraße 184 beschäftigt waren, Das Knötchen wuchs fort und mittelst eines Hebe- Apparates eine Tonne Bier in den Keller hinab­Eintritt so billig und bequem wie möglich macht. Statt dessen gesunder Haut zu bedecken.

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