2. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 106.
Abgeordnetenhaus.
64. Sigung vom 6. mai, 11 Uhr.
Am Miniftertische: Thielen und zahlreiche Kom missarien.
Die Kreditvorlage für Eisenbahnen und Rornhäuser steht zur zweiten Lesung. Die Budgetkommission beantragt ungeänderte Annahme der Vorlage. Die 18 neuen Linien, welche nach der Vorlage gebaut werden sollen, und für welche einschließlich der Beschaffung von Betriebsmitteln 571/2 Millionen Mart gefordert werden, bewilligt das Haus nach längeren Darlegungen der für die einzelnen Länder bestellten Referenten ohne wesentliche Debatte. Auch die Betheiligung des Staates mit 800 000 m. an zwei Privatbahn- Unternehmungen( Stralsund - Triebsees und Oldenburg - Heiligenhafen ) wird ohne Debatte bewilligt." Der Abg. Ehlers( frs. Vp.) berichtet sodann über die Vertheilung der zur Förderung des Baues von Kleinbahnen bewilligten Mittel und über die acht Millionen, welche neu in der Vorlage zu dem gleichen Zwecke gefordert werden. Die Forde rung wird debattelos bewilligt.
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Es folgt die Position zur Errichtung von Getreidelager Häufern 3 Millionen. Abg. Riepenhausen Crangen( f.) betont, daß seine Freunde die Mittel bewilligen, als zu einem Versuch; ob sich derselbe bewährt, bleibt abzuwarten. Man kennt die Stimmung im Lande wenig, wenn man glaubt, daß einer so geringfügigen Maßregel wegen sich die Landwirthe in ihren Anschauungen ändern könnten. Um dies Ziel zu erreichen, wird die Regierung den Forderungen der Landwirthschaft mehr Entgegentommen beweisen müssen.
Abg. Graf Hoensbroech ( 3.) wünscht zu wissen, ob die Landwirthschaftskammern die Forderung der Silos billigen, ob sie überhaupt befragt sind.
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Donnerstag, den 7. Mai 1896.
13. Jahrg.
zusammenstellung des Materials gearbeitet. Diese Arbeit sollte| Maidemonftranten schüttelten die Köpfe, ließen sich aber nicht Anfang des Jahres 1896 fertiggestellt sein, verzögerte sich aber aus der Ruhe bringen, sondern zogen weiter. An der Ringstraße wegen fich nothwendig machender Aenderungen der ersten Aus- wurden sie von Schuhleuten verhindert, den Weg durch die arbeitung. Altstadt zu nehmen, und die Pferdebahnwagen mußten
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Der Agitation unter den Bergarbeitern wurde auch anhalten, damit die Sozi nicht etwa auf diese Weise in die Altim letzten Jahre seitens der Generalfommission die größte Auf- stadt gelangten und dort durch ihren Anblick das honette Bürgermerksamkeit geschenkt. Es wurden den Bergarbeitern 1895/96 thum in Angst brächten. Der musterhaften Disziplin der Arbeiter in drei Raten 769,65 M. für diese Agitation zur Verfügung Magdeburgs ist es zu danken, daß es mit den Polizeibeamten, gestellt. von denen die Kriminalbeamten sämmtlich mit Spazierstöcken Der Verband der Müller erhielt 750 M. zur Herausgabe ausgerüstet waren, nicht zu unliebsamen Auftritten fam. Nur eines Flugblattes und dessen Versendung an einzelne Personen. eine Verhaftung erfolgte während des Marsches. Auf dem Glacis Es erhielten ferner noch vom 1. Januar 1895 bis 31. März 1896 angekommen, stimmte man den Gesang der Arbetter- Marseillaise Mittel zur Agitation die folgenden Organisationen und Agitations- an; der Gesang wurde von der Polizei nicht gestört. Ats tommissionen: Bäcker 500 M., Bauarbeiter 300 M., Brauer Friedrichslust erreicht war, wollte die Polizei anfänglich das 150 M., Gärtner 150 M., Handelshilfsarbeiter 300 M. und Entree zum Konzert nicht gestatten, ließ es aber dann zu. Wäh Töpfer 1000 m. Es sei hier noch bemerkt, daß in allen Fällen rend nun das Fest seinen Verlauf nahm, tam die Nachricht, daß die Mittel erst dann zur Verfügung gestellt wurden, wenn die in den Räumen der Volksstimme" und der Druckerei gehausGeneralkommission über den Agitationsplan genau informirt sucht worden sei. Das Personal der Boltsstimme" worden war. Die von den Organisationen eingesandten Berichte hielt diese Haussuchung für unmöglich, besaßen doch an dieser Stelle zu veröffentlichen, würde zu weit führen. Der Redakteur und Geschäftsführer die Schlüssel zu den Erfolg dieser Agitation war in den meisten Fällen ein guter. Geschäftsräumen. So schnell es ging, fuchten Geschäftsführer Auch im letzten Jahre ist von der Generalkommission wieder und die übrigen im Geschäft beschäftigten Personen die Geschäfts. ein Flugblatt für die vom Ausland kommenden Arbeiter heraus- räume auf. Doch sie kamen zu spät die Haussuchung hatte gegeben worden. Es wurden aus 48 Orten von den örtlichen thatsächlich stattgefunden; sie war beendet. Die Haussuchung Gewerkschaftskartellen Bestellungen auf diese Flugblätter gemacht leitete der Kriminalinspektor Schmidt. Von dem Geschäftsund 32 000 in polnischer, 15 000 in czechischer und 21 000 in personal wurde niemand hinzugezogen. Genosse Vahle mußte italienischer Sprache, zusammen 69 000 angefertigt und versandt. sogar die Expeditionsräume verlassen. Zur Haussuchung wurde Von dem Gewerkschaftskartell in Stuttgart wurden für die das hinzugezogen die Frau Arnoldt, der angekündigt wurde, daß sie felbst bei dem Bahnbau beschäftigten italienischen Arbeiter Ver- auf ihren Mann nicht zu warten habe, da er wegen Majestätsfammlungen einberufen und ein der italienischen Sprache mächtiger beleidigung verhaftet sei, und eine unseren Genossen völlig Referent zu diesen gestellt. Die Kosten für diese Agitation be- fremde Frau. In den Redaktionsräumen sah es schreck trugen 121 M. lich aus. Alle Winkel, Fächer und Pulte scheinen gewissen Im November 1895 unterbreitete die Generalfommission den haft revidirt worden zu sein. Durchstöbert wurde der Papier Vorständen der Zentralvereine einen Plan, nach welchem in forb. Die Beamten suchten nach einer gewissen Handschrift. regelmäßigen Zwischenräumen Flugblätter ausgearbeitet und Die Nummer, die das Knackfuß'sche Bild enthielt und welche die Abg. v. Tiedemann- Bomst ( frt.): Nach Aufhebung des versandt werden sollten, welche Abhandlungen über den Zweck Redaktion aufbewahrt hatte, drei Abzüge des letzten Bildes der Terminhandels werden wir häufige Manöver im Getreidehandel der Gewerkschaften, die Verkürzung der Arbeitszeit, die Lohn- Volksstimme", die im Pult des Geschäftsführers Tagen, fehlten erleben, um die Preise zu drücken, da werden denn die Silos verhältnisse u. s. w. bringen sollten. Die Adressen der Ver- gleichfalls, wie andererseits die noch vorhandenen Exemplare eine hervorragende Bedeutung erhalten. Dem Vorredner ist trauensleute für die einzelnen Berufe und Orte sollten der letzten Nummer verschwunden sind. Ein Verzeichniß über darin nicht beizustimmen, daß die Silos alle einheitlich und auf den Flugblättern enthalten sein und so für sämmt die mitgenommenen Gegenstände ist, obgleich dies das Gesetz zwangsweise eingerichtet werden. Zwang ist hier schädlich, man liche Gewerkschaften durch diese Flugschriften eine fort vorschreibt, der Frau Arnoldt nicht gegeben worden. Peinlich warte die freie Entwickelung ab. gefeßte Agitation entfaltet werden. 30 Vorstände erklärten vollzog sich auch die Haussuchung in den Räumen der Druckerei. Minister Miquel bemerkt, daß die Landwirthschaftskammern sich mit diesem Plane einverstanden und machten Bestellungen Sämmtliche Schubladen der Setzer wurden durchsucht. Alle über die Vorlage nicht befragt werden konnten, da sie noch gar auf Flugblätter. Diese sollten gratis geliefert und den Organi Manuskripte zur neuen Nummer wurden nachgesehen. Außer nicht überall organisirt sind. Man hat ein großes Lagerhaus fationen nur Porto und Expeditionskosten in Rechnung gestellt einem Exemplare der letzten Nummer ist nichts gefür Berlin gefordert; aber hier solchen Speicher zu bauen, ist werden. Die erste Nummer dieser Flugschriften, Was nüßen funden worden wenigstens ist nicht weiter be= nicht Staats-, sondern Gemeinde Angelegenheit, umſomehr als uns die Gewerkschaften", erschien Ende Dezember 1895 und fannt. Ueber die in der Druckerei beschlagnahmten die mangelhaften Speichereinrichtungen in Berlin auf die Preise wurden davon 216 400 mit den Adressen der örtlichen Ver- Sachen ist gleichfalls ein Verzeichniß nicht aufgestellt worden. zu ungunsten der Landwirthe zurückwirken. waltungsstellen der Organisationen für 54 Orte und 146 400 Redakteur Schröter, der an stelle des einige Tage behindert ge= Abg. Jäckel( frs. Vp.) bestreitet die Nothwendigkeit, be- mit den Adreffen der örtlichen Gewerkschaftskartelle, zusammen wesenen Redakteurs Vahle die Redaktion der„ Volksstimme" übersondere Unterstützungen für die Landwirthschaft machen au 362 800 angefertigt und in 1557 Einzelsendungen expedirt. nommen hatte, war am 1. Mai die gesuchteste Person. Seit müssen. Die Einrichtung dieser Flugblätter nahm erhebliche Beit in früh 9 Uhr wurde er von der Polizei gesucht, endlich am NachAbg. v. Mendel- Steinfels( t.) fragt, ob es nicht möglich ist, Anspruch, doch wird bei weiterer Ausgabe der Flugschriften mittag gegen 1/26 Uhr wurde er auf dem Festplage verhaftet Eisenbahnwagen zu bauen, welche das Einfacken des Getreides, die Arbeit eine wesentlich leichtere sein. Die Nr. 2 diefer Flug- und inhaftirt. Wie ein Lauffeuer waren die Einzelheiten des das für Silos bestimmt ist, entbehrlich machen. Herr Jäckel schriften, Der achtstündige Arbeitstag," foll. Anfang Mai d. J. Tages verbreitet. In allen Fabriken, in allen Werkstätten will auch Landwirth gewesen sein, das muß schon lange her sein. zur Versendung kommen. wurden sie eifrig besprochen ein Anfporn für die Ver( Heiterkeit.) Von der heutigen Landwirthschaft versteht er nichts. Seit dem Halberstädter Gewerkschaftstongreß find bis jetzt fammlung des Abends. Und am Abend strömten die Massen ( Sehr richtig!) folgende Flugblätter von der Generalfommission herausgegeben: in die Versammlungslokale, welche sämmtlich überstark besucht An die Arbeiterschaft der östlichen Provinzen Preußens deutsch waren. Im Weißen Hirsch sprach Wilhelm Klees . 50 000, polnisch 50 000. An die vom Ausland kommenden Arbeiter Der Saal war strogend voll. In gleicher Weise hatten sich die ( 1894) polnisch 31 000, czechisch 18 000, italienisch 19 000. An die Arbeiter in der Krone eingefunden, die polizeilich abgesperrt war. Arbeiter und Arbeiterinnen der Nahrungsmittelindustrie 70 000. Hier sprach Wilhelm Bartels. In Friedrichslust sprach An die vom Ausland kommenden Arbeiter( 1895) polnisch Albert Schmidt. Hier mußten Hunderte umkehren, die 32 000, czeschisch 15 000, italienisch 21 000, an die erwerbs feinen Platz fanden. Würdig verlief auch die Versammlung in thätigen Frauen und Mädchen Deutschlands 207 000, Flug der Berbster Bierhalle", wo Schulz aus Berlin sprach. Auch schriften Nr. 1: Was uns die Gewerkschaften nüßen" 362 800, hier war der Saal und der Nebenraum bis auf den letzten Plaz Die Position: 3 Millionen für Rornhäuser" wird bewilligt, Summa 875 800. gefüllt. Die Referenten gaben einen Rückblick auf die Achtstunden16 Petitionen werden nach den Kommissionsanträgen erledigt. Die Zahl der örtlichen Gewerkschaftskartelle hat auch im bewegung und begeisterten die Versammelten für die hohen Ziele Morgen 11 Uhr: Bentralgenossenschaftsgesetz- Novelle. Vorlage letzten Jahre wieder zugenommen und war die General- des Sozialismus. Die Majestätsbeleidigung, wegen deren betr. gemeinsame Holzungen. Antrag v. 3edlig, betr. Be- kommission bemüht, den sich bildenden Kartellen durch Zu- Redakteur, Verleger und Drucker der„ Bolksstimme" verhaftet schäftigung Angestellter in Ladengeschäften. sendungen von Statuten und durch nähere Anweisungen nach wurden, soll durch das in der Nummer vom 1 Mai veröffentlichte Schluß 4/4 Uhr. Kräften behilflich zu sein. Bild begangen sein. Der Drucker Arnoldt ist wieder auf freien Fuß gefeßt, während Redakteur Schröter und Verleger Harbaum in Untersuchungshaft behalten wurden. Die er wähnte Nummer ist mit Beschlag belegt.
Minister Thielen: Der Eisenbahntransport in loser Schüttung ist heute schon gestattet, doch wird von dieser Art der Beförderung im ganzen wenig Gebrauch gemacht. Regierungskommiffar Geh. Rath Conrad theilt mit, daß über die Einrichtung der Speicher Erhebungen stattgefunden haben, namentlich darüber, ob Gilo- oder Speicher Einrichtung vorzuziehen sei; es scheint, als ob diese Frage nach örtlichen Rücksichten entschieden werden muß.
Meber die Agitation der Generalkommission.
( Schluß.)
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Die Feier des 1. Mai. Ueber den Ausfall der Feier liegen uns noch eine Anzahl Einer ungemein regen Betheiligung erfreute sich die MaiNachrichten vor, von denen folgende den Schluß machen mögen. demonstration auch im 17. sächsischen Reichstags- Wahlkreise. Königsberg i. Pr. Am 1. Mai vormittags fanden drei Jn Meerane , Hohenstein- Ernstthal , Lichten. Die im Jahre 1895 inszenirte Agitation unter den Volksversammlungen statt, die zahlreich besucht waren. Das stein Callnberg, Glauchau und Gesau fanden industriellen Arbeiterinnen nahm einen guten Ver- Referat hielten an stelle des erkrankten Genossen Schulze entweder Versammlungen statt oder es unternahmen die Ges Iauf. Nach wiederholten Anfragen bei den Vertrauensleuten der die Genossen Schnell, Gottschalt und Braun. nossen Ausflüge. In Ernstthal auf der Zeche wurde am örtlichen Gewerkschaftskartelle und den Vorständen der Zentral Nachmittags trafen sich eine Anzahl von Genossen in einem Freitag Abend eine außerordentlich start besuchte Versammlung vereine wurden insgesammt 179 Versammlungen angemeldet. Gartenlokal auf den Hufen. Leider war das Wetter sehr schlecht; abgehalten, wo Auer sprach. Am Sonnabend sollte Auer in Davon fanden 17 in Berlin statt, und zwar für die Bekleidungs- als es sich um 4 Uhr aufhellte, waren ca. 2000-3000 Personen Gesau im dortigen Wahlverein sprechen, doch stellte die Polizei industrie 4, Lederindustrie 4, Metallindustrie 2, Holzindustrie 1, beisammen, dieselben vermehrten sich bis über 5000, als um 7 Uhr die Bedingung, daß in dieser Versammlung teine neuen MitZabatindustrie 1, graphische Gewerbe 3 und allgemeine 2. Von der Aufbruch nach der Stadt begann. Man ging diesmal durch glieder aufgenommen werden dürften. Unter diesen Ums den für andere Orte angemeldeten 162 Versammlungen waren das Ausfallender Thor nach der Stadt. Das Steindammer ständen verzichteten die Einberufer auf das Abhalten 27 Textilarbeiter, 6 Schneider, 6 Fabritarbeiter, 4 Litho Thor, wo außerhalb Gendarmen standen und innerhalb die der Versammlung. Am Sonntag Nachmittag sprach Auer graphen, 2 Knopfmacher, 1 Kürschner- und 1 Bürstenmacher, Thorwache verstärkt und mit Munition versehen war( was übrigens in Uhlsdorf, einem Dorfe auf der Grenze zwischen dem im ganzen 47 Branchenversammlungen. Entsprechend der Bahl bei allen Wachen der Stadt der Fall gewesen ist; sogar die fogen. 17. und 14. Wahlkreise. Troß ganz erbärmlichen Wetters der Referentinnen, die sich zur Uebernahme von Referaten eiserne Portion soll verabfolgt worden sein), und wo außerdem( Regen und Sturm) war der große Saal bis auf den letzten meldeten, wurden 7 Agitationsbezirke gebildet, so daß jede der zwei Schuhmannsposten postirt waren, passirten nur ein paar Plaz gefüllt. Referentinnen durchschnittlich 23 Referate zu halten hatte. Es Personen. Abends fanden sich noch eine ganze Anzahl Personen Auch im Chemnizer Wahlkreise war die Feier diesmal wurden 140 Versammlungen abgehalten, wovon 7 aufgelöst in der Phönixhalle zusammen, da uns leider kein größeres fehr rege. Gegen 2000 Menschen, Männer, Frauen und Kinder, worden sind. 10 Versammlungen wurden vorher verboten. Die Etablissement zur Verfügung steht. hatten sich nachmittags im Feldschlößchen eingefunden, wo Verbote erfolgten in Bayern deswegen, weil Frauen an den Die Maifeier in Rottbus gestaltete sich ebenfalls zu einer Schippel die Feftrede hielt. Abends fanden in allen verVersammlungen theilnehmen sollten, in Elsaß Lothringen imposanten Kundgebung. Es wurde hier zum ersten Mal der fügbaren Sälen Versammlungen statt, die sämmtlich überfüllt auf grund des Diftaturparagraphen. Auch in Preußen Versuch gemacht, vormittags eine Versammlung abzuhalten. Die waren. Hier sprachen Schippel, Lorenz, Emil Rie. erfolgten Verbote wegen Theilnahme der Frauen an der Versammlung war von einigen hundert Personen besucht. Nachmann, Krauß und Ender 3. Alle Ausflüge, An- und Vers Versammlung. Eine Versammlung wurde in Preußen ver- mittags fand ein Ausflug mit Familie statt, woran sich ebenfalls sammlungen im Freien hatte die Amtshauptmannschaft im vors boten, weil sie am Tage ber bekannten Sedanfeier abgehalten einige hundert Personen betheiligten, natürlich unter polizeilicher aus verboten. Trotzdem und trotz des regnerischen Wetters werden sollte. Auch die Auflösungen der Versammlungen er- Bedeckung. Die Gendarmen traten sehr scharf auf, was zu ver- fanden sich am Sonntag noch überall die Genossen zu zwangs folgten vielfach deswegen, weil den Wünschen der überwachenden schiedenen Auseinandersehungen führte. Zu Ausschreitungen kam losen Unterhaltungen zusammen. Im ganzen war die diesjährige Beamten, die Frauen zu entfernen, nicht Folge gegeben wurde. es jedoch nicht. Abends wurde eine von ca. 4000 Personen be- Maifeier die glänzendfte aller bisherigen. Gleichzeitig wurde ein Flugblatt, an die werkthätigen Frauen suchte Versammlung abgehalten, wo Fischer aus Dresden Leipzig. ( Ausführlicher Bericht.) Die Maifeier verlief hier gerichtet, in ca. 207 000 Exemplaren verbreitet. Die Gesammt- referirte. Den Schluß der Maifeier bildete ein von mehreren imposanter denn je. Die Unternehmer der Tischlerbranche hatten Ausgaben für diese Agitation stellten sich auf 3991,79 M., ohne tausend Personen besuchtes Vergnügen am Sonnabend Abend. gegenüber der Forderung der Arbeiter auf Freigabe des 1. Mai die Kosten für das Flugblatt. Posen. Die hiesigen Sozialdemokraten, welchen es nach einen Ring gebildet. Trotzdem legten in 14 der größten Fabriken Für die sächsischen Zextilarbeiter und Arlanger Beit endlich gelungen ist, ein Lokal zu bekommen, hielten gegen 800 Mann einhellig am 1. Mai die Arbeit nieder. Zu beiterinnen wurde in der Zeit vom 3. bis 14. Dezemb. 1895 am 3. Mai eine von ca. 250 Personen besuchte Arbeiter Ver den Tischlern kamen noch die Klempner, ein Theil der Bau und vom 20. Februar bis 7. März 1896 eine besondere Agi- sammlung ab, wo die Genossen Schütz aus Breslau und arbeiter u. f. w., so daß die Betheiligung an der Arbeitsruhe tationstour arrangirt, zu welcher die Generalfommission eine Morawski aus Berlin über die Bedeutung der Maifeier weit größer als in früheren Jahren war. Aus allen Referentin stellte und die nöthigen Flugblätter lieferte. Es fanden referirten; ersterer, welcher unverhofft erschienen war, in deutscher Stadtvierteln strömten morgens die Genossen, von be19 Versammlungen statt, die in den kleineren Orten gut besucht Sprache, lezterer in poluischer. Beiden Referenten wurde un rittenen Polizeibeamten geleitet, nach dem Promenadenring waren, während der Besuch in größeren Orten zu wünschen übrig ließ. getheilter Beifall gezollt und eine dementsprechende Resolution der inneren Stadt und zogen, immer von Polizei beschüßt, Pine der Versammlungen wurde aufgelöst. Fünf Versammlungen angenommen. An die Versammlung knüpfte sich ein Vergnügen durch die Hauptstraßen der inneren Stadt nach Stötterig. wurden auf grund des sächsischen" Juwels" verboten, weil die der Gewerkschaften, das die Genossen bis zum Morgen beisammen- Es waren nicht weniger als sechs berittene Schußleute im Zuge, Referentin zu unfittlichen Handlungen oder Gesetzesübertretungen hielt. die mit den Polizeibeamten zu Fuß von dem Polizeidirektor, geneigt machen könnte. Direkt in den Versammlungen wurden Magdeburg . Die Versammlung am Morgen des 1. Mai dem Polizeihauptmann und zwei Polizeilieutenants überwacht auf dieser Tour für den Verband der Textilarbeiter 541 Mit- war von 900 Personen besucht; Albert Schmidt referirte. wurden. In dieser Weise ging es bis zur Stadtgrenze. Auf glieder aufgenommen. Nach Schluß der Versammlung wurde in lofen Gruppen nach Stötteriger Flur war feine Polizei aufgeboten und auf dem Unter den Bauarbeitern wurde im Sommer 1895 eine Friedrichsluft gezogen. Auffällig war das große Aufgebot an großen Festplatz, auf dem sich mindestens 10 000 Menschen einumfangreiche Agitation zur Beseitigung der Mißstände auf Schutzmannschaft auf den Straßen. Jeder einzelne Mais gefunden hatten, promenirten nur zwei Gendarmen. Reichstags Bauten betrieben. Von der Generalkommission wurden demonstrant wurde scharf figirt. Plöglich drangen einige Abgeordneter Först er hielt in der geräumigen Festhalle das 400 M. zu dieser Agitation beigesteuert. Die gewonnenen Kriminalbeamte in die Reihen der Spaziergänger und verhafteten Referat. Während seiner Rede waren aus den umliegenden Materialien und Berichte über diese über diese Agitation wurden die Genossen Harbaum und Arnoldt, den Verleger und den Fabriken die rußgeschwärzten Arbeiter herbeigeeilt, um auch an fortlaufend in den Fachorganen der Bauhandwerker ver- Drucker der Volksstimme"; gleichzeitig fam die Nachricht, daß der Maifeier theilzunehmen. Eine Resolution, die sich mit den öffentlicht und wird gegenwärtig noch an einer Gesammt die letzte Nummer der Boltsstimme" tonfisairt sei. Die Beschlüssen der internationalen Kongreffe einverstanden erklärte