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Der Tod des Forschers.

3ft er in den Krater des Bulfans gestürzt?

Das neue Gesicht des Alex

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Der große Ost- West- Strang der Weltstadt. Die Bedeutung der neuen U- Bahn- Strecken

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Zu der Meldung, wonach Professor Werner Borchardt   vom Berlins   Wirtschaftszentrum verändert sich. Inffitut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg   mif seinem Assistenten in einen Krater des Bulkans Merapi auf Java gestürzt und dabei ums Leben gekommen sei, liegen hier neuere Nachrichten aus Batavia vor, die den Tod des Forschers in dieser Form nicht bestätigen.

Professor Borchardt hat danach vor etwa zehn Tagen gegen den Rat der örtlichen Behörden eine Expedition zur Erforschung des Merapi angetreten. Seitdem fehlt jede Nachricht von ihm. Die Truppen, die ausgesandt worden waren, um ihn zu suchen, sind nach mehreren Tagen ohne Ergebnis zurückgekehrt. Jetzt ist auch ein eingeborener Führer, der Professor Borchardt begleitet hatte, in völlig erschöpftem Zustand zurückgekehrt. Er sagte aus, er sei nach einem kleineren Ausbruch des Vulkans geflüchtet. Man be­fürchtet, daß Professor Borchardt das Opfer dieses Ausbruches ge­worden ist.

Eine spätere Reutermeldung aus Batavia besagt, daß Professor Borchardt nicht von seinem europäischen Assistenten, sondern von zwei Eingeborenen begleitet war. Als der Ausbruch des Bultans erfolgte, flüchteten Professor Borchardt und der eine Ein­geborene, der bei ihm geblieben war, talwärts. Der Eingeborene warnte auf diesem Wege Professor Borchardt, ein benachbartes Tal zu betreten, dieser ließ sich aber nicht zurückhalten, und der Ein­geborene fah ihn hinter einem Felsvorsprung verschwinden, während er selbst seine Flucht fortsetzte.

Stammtischphilister.

Deutschnationaler Bezirksverordneter besudelt die Reichs­farben.- 200 Mark Geldstrafe.

Als der deutsch   nationale Bezirksverordnete Schumacher ( Reinickendorf  ) einmal reichlich angeheitert war, passierte ihm eines Tages ein Malheur. Der Altohol offenbarte gewissermaßen fein wahres Geficht: Die Farben der Republik   hatten es ihm angetan. Er befand sich nämlich am 27. September d. 3. in angeregter Unter­haltung am Stammtisch in einem Lofal in Hermsdorf  . Man sprach über die wirtschaftlichen Nöte der Zeit, über den Young- Plan, über die Steuerlasten und dergleichen mehr. Natürlich machte man seinem Herzen Luft. Plötzlich donnerte Schumachers Stimme durch das Lotal: Unsere Fahne ist schwarzweißrot. Das Weiße haben sie uns geklaut und gaben uns dafür die Sch..." Fünf Meter ent­fernt spielten an einem anderen Tisch vier Sozialdemokraten ihren unpolitischen Stat- unbeirrt durch die politischen Unter­haltungen der deutschnationalen Herren. Als aber die grobe Be­leidigung der Reichsfarben ausgestoßen wurde, begab sich einer der Statspieler, Knuth, zu dem deutschnationalen Bezirksverordneten Schumacher und richtete an ihn die Frage, ob er sich überlegt habe, was er da gesagt habe. Das geht Sie nichts an. Spielen Sie Ihren Stat weiter", erhielt er zur Antwort.

Knuth machte von dem Vorfall der Republikanischen Beschwerde­stelle Mitteilung. Diese leitete die Sache an die Staatsanwaltschaft weiter. Vor dem Schöffengericht Wedding   wollte der deutsch­nationale Bezirksverordnete von einer Beleidigung der Reichsfarben nichts wissen. Eine derartige Ausdrucksweise, erklärte er, liege ihm überhaupt fern. Das gemeine Wort sei in ganz anderem Zu­sammenhange gebraucht worden. Auch seine Stammtischgäste wollten von einer Beleidigung der Reichsfarben nichts gehört haben. Die drei Statspieler am anderen Tische, mit Knuth an der Spize, be­zeugten aber unter ihrem Eide, daß der Ausdruck gerade so, wie es die Anklage behauptete, gefallen sei.

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Der Staatsanwalt beantragte wegen Vergehens gegen das Re­publitschutzgesetz öffentlicher Beleidigung der Reichsfarben- einen Monat Gefängnis. Das Gericht verurteilte den An­geklagten, an Stelle der an sich verwirkten Gefängnisstrafe von zwei Wochen zu 200 Mark Geldstrafe.

Die Hauptgeschäftsstelle des Bücherkreises Berlin  , SW 61, Belle­Alliance- Play 7, ist am Sonntag, dem 21. Dezember, von 15 bis 19 Uhr geöffnet.

W.Seemann

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O.Wöhrle

Internehmer

Da war auch schon der Kantinenboß mit dem Bier da und schob auch dem Feldwebel ein Glas zu.

Der Kompagniegewaltige tat, als ginge ihn das Glas nichts an.

Herr Feldwebel werden doch auch ein Gläschen mit trinfen!" mahnte Ludwig schmeichelnd.

Der Spieß sah ihn prüfend an und sagte dann furz: ,, Na, hauen lasse ich mich nicht. Wenn's schon da ist, runter damit!"

Ludwig kannte seine Leute.

Er wußte, daß auch ein föniglich- preußischer Feldwebel sich gern mit Bier traftieren läßt, und daß er ein sogenanntes wohlwollendes Wesen zur Schau trägt, wenn man ihm schmeichelt.

Kein Stand der Welt ist mehr aufgeschwemmt mit Dumm­heit und leberheblichkeit als gerade der Kommiß. Wer es versteht, das bornierte Selbstgefühl eines Vorsitzenden auszu­nützen, der hat gewonnen.

Ludwig befam es gleich zu spüren. 1

Er log über seinen Prozeß das Blaue vom Himmel her­unter, und verstand es meisterhaft, durch verschiedene ,, Das ist doch sicher auch die Meinung von Herrn Feldwebel!" sich den aufgefchwemmten Säufer geneigt zu machen.

Er polite feinen Feind im Gerichtsjaal auseinander, wie ein Anatomieprofessor im Seziersaal die Leiche eines Er­trunkenen.

Er schimpfte und fluchte auf die verlotterte Moral der Heimfrieger, ließ seinen Patrotismus hell flingen und fam beredt durch die dritte Stubenlage, die er schmiß, in eine Ge­schichte, die so überzeugend flang, daß er zum Schluffe felber daran glaubte.

Heute wird die neue Untergrundbahnlinie Alexander­play- Friedrichsfelde und die Verlängerung der Nordjüdbahn bis zur Grenzallee in Neukölln   dem Ver­fehr übergeben. Die hohe Bedeutung der neuen Strecken für die Wirtschaftsentwidlung der Weltstadt und die mit dem Umbau des Alexanderplatbahnhofs verbundene Umgestaltung des Berliner   Wirtschafts­zentrums beleuchtete bei einer Borbesichtigung der sozial­demokratische Stadtrat Ernst Reuter  , dem das Haupt­verdienst an der Fertigstellung der neuen Cinien zukommt. Wir geben nachstehend die hauptsächlichen Gedankengänge jeiner für die Entwicklung Berlins   bedeutsamen Ausführungen

wieder.

Heute steht alle Welt unter dem Eindruck einer tiefen, in ihrem Umfang von feinem vorausgesehenen Depression, deren Aus wirkungen zweifellos nachhaltig und lang andauernd sein werden. Heute sind darum auch große Teile der Deffentlichkeit nicht geneigt, der Entwicklung des Berliner   Schnellbahnnetzes, die sich bis jetzt vollzogen hat, auch nur mit Objektivität gegenüberzustehen. gar nicht zu reden davon, daß die öffentliche Meinung das sehr an. genehme Privileg hat, vergessen zu dürfen, wenn sie oft vor nur cinem halben Jahre gerade das Gegenteil gesagt hat. So wird auch nach meiner festen Ueberzeugung auf eine Periode fritischer Beur­teilung dieser Schnellbahnentwicklung eine Zeit folgen, wo die Deffentlichkeit einen weiteren Ausbau des Schnellbahnnetzes fordert.

Nach den bisherigen Beschlüssen der städtischen Körperschaften sell die Berliner   Verkehrs- A.- G. die gesamten Anlagen der letzten Jahre übernehmen und für den Schuldendienst in voller Höhe aufkommen. Die BVG. leidet aber außerordentlich unter den schweren wirtschaftlichen Depressionen. Sie wissen, daß die Reichs­bahn bei einem Gesamtumsatz von rund 5,5 Milliarden mit einer Mindereinnahme von 700 Millionen Mark im Jahre 1930 rechnet. Aehnlich sind alle deutschen   Straßenbahnen in diesem Krisenjahr mehr oder minder notleidend geworden, weil die außer ordentliche Steigerung der steuerlichen Lasten und die Erhöhung der Löhne sich mit einer schweren Depression treuzt, die die Ein­nahmen überall in startem Maße gesenkt hat.

Ich schätze den Berlust, den die BBG. durch die wirtschaftliche Krise hat, auf annähernd 20 Millionen Mart.

Stadtrat Reuter meinte, die BVG. werde bei einer normalen

wirtschaftlichen Konjunktur in der Lage sein, ihre wirtschaftlichen Berpflichtungen zu erfüllen und erklärte dann: Es darf nicht ver­geffen werden, daß ohne die Gründung der BVG. und die dadurch herbeigeführte Berschmelzung der städtischen Vekehrsunternehmungen überhaupt die Untergrundbahnbaufen nicht hätten zu Ende geführt

Kaffenräuber im Poftamt.

Der Griff durch das Schalterfenster- 750 Marf erbeutet.

Jm Schöneberger Hauptpostamt wurde gestern ein dreister kassenraub verübt. An den Briefmarkenschalter drängte jich ein jüngerer Mann heran, der plöhlich durch das Schalterfenster griff und ein Pädchen Geldscheine ergriff. Mit seiner Beute fuchte er das Weite und entfam. Wie eine jofortige Aufnahme des Kaffen­bestandes ergab, find dem Täter 750 M. in die Hände gefallen.

werden können, denn ihre Beendigung ist nur dadurch möglich ge­wesen, daß die BBG. in den Jahren 1929 und 1930 mit ihrem Kredit einsprang und dadurch die Mittel für die Fertigstellung zur Verfügung gestellt werden konnten.

Bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit dieser Bahnen darf aber nicht vergessen werden, daß diese Bahnen ja nicht nur Teile eines Unternehmens sind, das seine Gewinn- und Verlustrechnung in Ordnung halten muß, sondern, daß sie außerdem darüber tinaus wichtige boltswirtschaftliche und städtewirtschaft­liche Funktionen erfüllen. Sie bedeuten für große Teile unserer Bevölkerung eine erhebliche Ersparnis an Zeit und Kraft, fie beschleunigen den wirtschaftlichen Umschlag und steigern die Leistungsfähigkeit des Berliner   Wirtschaftszentrums ganz erheblich. Man muß es außerordentlich bedauern, daß nicht gleich­zeitig mit der Inbetriebnahme dieser Bahnen auch das Stadt­bild als solches bereits so hergestellt werden kann, wie es sich in einigen Jahren darbieten wird.

Hier auf dem Alexanderplatz   entsteht ein vollständig neues Berlin  , die große Ausfallstraße nach dem Osten wird im Zusammenhang mit diesen Bahnbauten vollkommen freigelegt und in einem, längstens zwei Jahren vom Alexanderplatz   bis zur Weichbildgrenze der Stadt in voller Breite und in einer nach mensch­lichem Ermessen absolut ausreichenden Leistungsfähigkeit hergestellt. Bis auf das fleine Stüd zwischen Alexanderplatz   und Schloßplatz besitzt Berlin   damit einen großen durchgehenden Ost- West­Strang, um den ihn jede andere Weltstadt beneiden fann. Die weitere Entwicklung des Berliner   Verkehrs iſt, soweit die BVG. in Frage kommt, ausschließlich durch die gesamt­wirtschaftliche Entwicklung bedingt. Die BBG. hat dadurch, daß sie mit ihrem Kredit die Fertigstellung der Untergrundbahnbauten er­möglicht hat, vorübergehend schwere Lasten auf sich nehmen müssen und ist Berpflichtungen eingegangen, die sie unter allen Umständen tonzentriertester Wirtschaftsführung ein Höchstmaß von Erträgnissen zu erfüllen hat. Wir werden mit allen Mitteln sparsamster und erreichen müffen, um diesen Verpflichtungen gerecht zu werden. Wir find deswegen in der letzten Zeit des öfteren scharf angegriffen worden. Ich bekenne offen, daß man auch Unpopularität nicht fürchten darf, wenn es im Interesse der Gesamtheit darauf ankommt, ein Unternehmen von der großen soizalen und wirtschafts­politischen Bedeutung der BVG, unter allen Umständen der Deffent­lichkeit zu erhalten.

Wir haben unsere Wirtschaftlichkeit im vergangenen Jahre erheblich gesteigert

und werden nicht aufhören, in dieser Richtung weiter zu arbeiten, denn das war der Sinn der Verschmelzung, zu einem einheitlichen und planmäßigen Arbeiten auf verkehrswirtschaftlichem Gebiet zu fommen.

nach der Försterei Rutschlag entfandt werden mußten. Erft vo wenigen Tagen hörten Waldarbeiter wieder mehrere Schüsse fallen

und als die Beamten nachforschten, entdeckten sie unter 3weigen versteckt einen soeben erlegten starten Hirsch. Man legte sich auf die Lauer und abends sahen die Beamten einen Mann her­anschleichen, der sich das geschossene Wild holen wollte. Groß war das Erstaunen, als in dem Wilddieb ein 68jähriger Fischer aus Groß- Dölln festgestellt wurde. Der Mann, der als ver= mögend befannt ist, wurde festgenommen. Durch Briefe kam man auch auf die Spur der Helfershelfer und des Berliner  Hehlers, der das Wild verkaufte. Außerdem wurde noch eine Kolonne von Wilddieben ertappt, die ebenfalls aus in die Höhe und warteten ab, bis die Hirsche durch die Oeffnung hin­durchschlüpften, um an den frischen Saaten zu äfen. Plößiich hetzten sie dann die Hunde auf die Tiere, die dann auf der Flucht zum Gehege mit den Gemeihen in den Maschen des Gatters hängen blieben. Hier wurden die Hirsche dann wahllos abgestochen.

Wilddiebe in der Schorshid Groß- Dön flammen. Abends schoben die Burschen die Wilgatter

In den letzten Wochen ist dem Wild best and in der staatlichen Forst in der Schorfheide durch Wilddiebe außerordentlich schwerer Schaden zugefügt worden. Schließlich nahmen die Wild­en. Schließlich nahmen die Wild­diebereien so überhand, daß Kriminalbeamie des Sonder dezernats des Berliner   Polizeipräsidiums zur Ermittlung der Täter

Seine Erzellenz, den Reichskanzler von Bethmann- Hollweg  persönlich, ebenso den Fürsten Bülow. Sie alle hatten ihm schon die hand gedrückt, als er für ihre Häuser wertvolle Inneneinrichtungen lieferte.

Er stellte seine Firma als erstklassiges, großes Haus hin, führend in der Branche und fragte so beiläufig den Feldwebel, ob er noch nie von dem altbekannten Geschäft gehört habe. Beim zwölften Glase faßen die beiden mutterseelenallein in der Kantine. Die anderen hatten sich stillschweigend ge­drückt; ihnen war der Mut entfallen, es im Bicheln diesen beiden Helden gleich zu tun.

In gehobener Stimmung schieden sie voneinander. Der Feldwebel gab Ludwig das Versprechen, aus Anlaß des zweiten Prozesses, den Ludwig noch zu führen hatte und der nicht minder wichtig war, als der erste, zu versuchen, beim Hauptmann nochmals einen Urlaub herauszufchinden. Es sei zwar ungewöhnlich. Aber für so'n patenten Kameraden wie Eisermann müsse es probiert werden.

Ludwig bedankte sich beim Spieß schon im voraus und torfelte dann in seine Buchte. Er lachte in sich hinein. Gut gemacht, Junge, für den Anfang ist das flott gegangen!

Von nun an war Ludwig, so oft er im Lager weilte, abends ständiger Gast in der Kantine. Er war im Kreis der Bertrauten des Feldwebels wie zu Hause. Er sagte zu allem Ja und Amen, mochte das, was einer vorbrachte, noch so furios fein. Seine eigene Meinung versteckte er sorgfältig.

Bier bezahlte er in erheblichen Mengen. Er trant auch einen ganz ordentlichen Stiefel weg. Nie in seinem Leben hatte er derartige Quanten vertilgt wie in diefer kurzen Zeit. Nach drei Wochen etwa ließ ihn der Spieß in die Schreib­stube rufen. Pionier Eisermann, Sie sind abkommandiert nad) Grehus und haben dort die Verwaltung des Zwischenpionier­parfs zu übernehmen!"

3u Befehl, Herr Feldwebel!" sagte der Abfommandierte und stand stramm.

In Wirklichkeit hätte er hochhüpfen mögen vor Freude: Denn der genannte Ort lag fünfzehn Kilometer hinter der entdeckt.

Noch am gleichen Tage fuhr Ludwig mit einem Fuhr­wert nach Grehus hinaus und übernahm den Materialplay und das zehn Mann starte Kommando.

Hier verlebte er eine ruhige, beinahe glückliche Zeit. Er legte sich einen fleinen Garten an, trieb nebenbei Hühnerzucht und wünschte, bis Kriegsende hier bleiben zu fönnen. Seinen zehn Kameraden war er ein vernünftiger, ein­fichtiger Bater und sorgte für sie, soweit es die Menage zuließ.

3war wurde ihm das ewige Einerlei des Dienstes mit der Zeit langweilig und verdarb ihm oftmals die Laune. Doch wenn er dann von der Front her das ferne Aufgrollen der Schlacht vernahm, so war er froh, hier in der stillen Ecke zu sißen, und aller Unmut war wie weggeblasen.

Nach dreiviertel Jahren er war eben von der Waage gestiegen und hatte festgestellt, daß er vierundzwanzig Pfund zugenommen habe erreichte ihn die Nachricht, daß seine Kompagnie mitsamt der ganzen Division abgelöst und in einem anderen Frontabschnitt eingesetzt werden würde. Man munkelte: Berdun!

Ludwig erschrat. Der Gedanke, durch irgendeine Schiebung ganz aus der Front herauszukommen, tauchte von neuem in ihm auf und vergällte ihm sogar den Schlaf. Verdun   bedeutete Tod. Das wußte er. Aber wie los= fommen? Wiederum zermarterte er sich tagelang den Schädel, um einen gangbarn Ausweg zu finden.

Sanitätsfeldwebel Sandow, einen langen Brief, legte diesem Schließlich schrieb er seinem ehemaligen Werkmeister, dem feine verzwickte Lage dar und bat ihn um ein Medikament, das in der Lage sei, Herzaffektionen hervorzurufen. Natürlich malte er sein Leben in den schwärzesten Farben.

Grade zur rechten Zeit fam ein Feldpostpädchen mit einem Briefe von seiner Frau. Sandow hatte Tabletten hin­eingetan und eine Anweisung gegeben: Man nehme zwei Tablettens des Morgens, ehe man zum Arzt geht. Diese find unschädlich und schüßen vor jeder Erkältung; doch," und dieser Gag war doppelt unterstrichen, nur in vorsichtigen, wie oben angegebenen Potenzen zu genießen!"

Maria schrieb einige Zeilen dazu und wünschte ihm baldige Genesung von seiner Erkältung". Ungefäumt begann er die ,, Kur".

Er trant am Morgen nach dem Aufstehen auf den nüch­

Er ließ unter der Hand durchblicken, daß er ein ganz be- Front und war von den feindlichen Fliegern bisher nternen Magen zwei Glas Bier und eine Flasche schlechten Das gespendete Kantinenbier hatte also die erwartete Rotwein. Dann schluckte er, wie angegeben, zwei der Wirkung getan.

deutender Geschäftsinhaber sei, der sogar mit Majoren und Erzellenzen zu tun habe.

Er machte sich wichtig mit seinen Verbindungen, tannte

Tabletten.

( Fortsetzung folgt.)