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Kinder erobern sich die Welt.

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Schülerarbeiten einer weltlichen Schule.

Das Kind entdeckt die Welt in ihren Formen und Eigenschaften nach und nach. Die Reihenfolge, in der es die Eindrücke aufnimmt und verarbeitet, wird durch seinen Lebenskreis und seine geistigen und körperlichen Anlagen bestimmt. Aber es ist erstaunlich, wie gründlich sich das Kind seine Umwelt erarbeitet, wenn es feinen Wissens und Beobachtungstrieb ungehemmt entfalten darf, und wie eingehend es über diese Umwelt Auskunft zu geben vermag. Das Wort spielt bei dieser Auskunfterteilung allerdings durchaus nicht die wichtige Rolle wie bei den Erwachsenen; denn es ist dem Kinde im allgemeinen eine viel farblosere Ausdrudsmöglichkeit als der nachgestaltete Gegenstand, das nachgestaltete Erlebnis. Kann man sich vorstellen, daß man Kindern im ersten Schul­jahr einen Bergwerfsfilm zeigt und sie dann einigermaßen anschaulich erzählen, was sie gesehen haben? Oder können viele Sieben bis Achtjährige in Worten lebendig schildern, was es auf einem Jahrmarkt alles zu. beobachten gibt? Daß sie es gestalten fönnen, fonnte man in einer Ausstellung sehen, die die Weltliche Schule in der Kaiser Friedrich- Straße in Neu­fölln zeigte. Es handelte sich dabei ausschließlich um Arbeiten aus dem ersten und zweiten Schuljahr: Aus Schachteln, Garn rollen und Holzspänen war von Kindern im ersten Schuljahr ein Bergwert aufgebaut, mit Stollen, Aufzug, Förderturm, Kohlenloren und Eisenbahnen. Die Kinder haben es sich selber zusammengestellt, primitiv, aber vollkommen richtig. Das Rohmaterial zum Bau

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worfen. Auch ein Straßenaufbau von Kindern desselben Schul­alters wurde in dieser Art ausgeführt. Solche Darstellungen be­weisen deutlich, daß die Sechs- bis Siebenjährigen, die in den durchschnittlichen Lebensverhältnissen aufwachsen, noch feinen fünft­lerischen Gestaltungstrieb haben, sondern nur bemüht sind, ihr Welterlebnis nachzuformen, sich Klarheit zu schaffen, Man begreift ohne weiteres, daß Kinder, indem sie so gestalten, sich auch die Worte dieses Darstellungsfreises erarbeiten, und daß sie dann auch in Worten darüber aussagen können.

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Die ein Schuljahr älteren Kinder zeigen bereits eine wesentlich fortgeschrittene Entwicklung. Ihr Marktaufbau Buden aus Pappschachteln und Zigarrentisten, Figuren aus Wolle, Stoff oder Bast, Verkaufsware aus angetuschtem Tonbeweist beweist sichtbar das Bestreben nach Naturtreue in Form und Farben, das Bestreben aber auch, neben dem Hauptsächlichen der Darstellung nicht das Nebenbei zu vergessen. Die Kinder sind bereits imstande, sich in das fremde Leben, das sie nachgestalten, praktisch hineinzudenten. Die Ausstellung wollte feine fünstlerischen, von Kindern ge­schaffenen Werte zeigen. Sie wollte beweisen, welche geistigen um Sie wollte melche Kräfte im Kinde stecken und wie sie sich entfalten, wenn sie in die richtigen Bahnen geleitet werden. Jeder, der diese fleine Schau sehen durfte, mußte davon den Eindruck mitnehmen, daß in dieser Schule Menschen heranwachsen, die es lernen, die Augen offen­zuhalten, aber nicht, um Zuschauer zu tat­

wurde nur als Form bearbeitet, sonst keiner Berschönerung unter- träftige Weithelfer, wo inner es nötig if werden, jonbern at

TütnerbraI- 19

Gänsebrust wird genäht.

Nähstuben, von denen die wenigsten etwas wissen.

In einer großen Berliner   Gänseschlachterei und Räucherei in der Rosenthaler Straße fann man diesem

unter den Flußpferden mir ein 3werg, aber fie ift trotzdem eine große, wogende Masse, und die kann erdrücken, der Kleine scheint es zu ahnen. Doch es ist nichts zu befürchten, denn die Alte ist eine gute Mutter, die bereits zwei Jungens groß zog, von denen der eine jezt in New York   und der andere in London   lebt. Durch Verkauf oder Tausch versorgt nämlich der Berliner   300 Tiergärten in der ganzen Welt.

Die Ausstellung des Parteiarchivs.

Die Dokumente des wissenschaftlichen Sozialismus.

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Die parteihistorischen Schriften des Archivs der SPD.  , sind der Berliner   Deffentlichkeit auf der Sonderausstellung des Parteiarchivs nur noch heute, Sonntag, von 10 bis 13 Uhr, Lindenstraße 3, 2. Hof IV( U- Bahnhof Belle- Alliance- Play), zugänglich. Unter den Ausstellungsgegenständen erregt das Zeugnis der Reise für Karl Marg, den Zögling des Gymnasiums zu Trier  , bei den Besuchern das meiste Interesse. Die Zenjur unter II Anlagen und Fleiß lautet: Er hat gute Anlagen und zeigte in den alten Sprachen, im Deutschen   und in der Geschichte einen sehr be= friedigenden, in der Mathematik befriedigenden und im Französischen nur geringen Fleiß." Nicht minder erwecken die über­lebensgroßen Delporträts K. Marg mit seiner Tochter Jenny, Fr. Engels, Eduard Bernsteins, das klassische Jugend­bildnis Ferd. Lassalles, ferner die zahlreichen Bilder und Porträts aus der Großen französischen   Revolution allgemeines Interesse und Bewunderung. Aber auch die großen, unvergeßlichen Führer und Theoretiker der Deutschen Sozialdemokratischen Partei: A. Bebel, K. Kautsky  , Ed. Bernstein, J. Auer, P. Singer werden der jüngeren Generation mit Briefen und in allem eine Sonderschau, die später nur im Marg- Museum zu Vorführung des Tonfilms Im Anfang war das 28ort" von Mar Barthel, mit Frizz Kortner in der Titelrolle, aus der Zeit des Sozialistengesetzes und nach dessen Fall, Oftober 1890, der große Aufstieg des flaffenbewußten Proletariats und der Fahne der Sozialdemokratischen Partei.

Bublikationen dem anschaulichen Verständnis näher gebracht. Alles

Trier zu ſehen ſein wird. Der Abschluß der Besichtigung bildet die

Bluttat im Lokal.

In einem Lotal in der Greifswalder Straße gerieten gestern zwei Gäste, die dort Karten spielten, in Streit. Plötzlich 30g der Arbeiter Rudolf Lagner ein Brotmesser hervor und stieß es dem 25jährigen Arbeiter Karl Ruffert mehrmals in die Brust. R. fand im Krankenhaus am Friedrichshain   Aufnahme, mo eine schwere Lungenverletzung festgestellt wurde. Der Täter ist flüchtig.

Es muß nicht gerade immer Stoff oder Leinewand genäht| zugleich die für Räucherzwecke erforderliche organische Haltbarkeit er werden. Beispielsweise gibt es eine Tätigkeit mit Nadel und Faden, hält. Dann wird das Fleisch sorgfältigst getrocknet und wandert nun die aus dem Rahmen der üblichen Nadelarbeiten fällt: das Nähen in die Nähstube". Hier fißen an langen Arbeitstischen die der Gänsebrust, das um die Weihnachtszeit auch in Berlin   vielen fleißigen Näherinnen. Das schiere Brustfleisch wird ausgebreitet, Mädchen und Frauen Beschäftigungsmöglichkeit bietet. dann zusammengeklappt und an den vier Randseiten vernäht mit starten, langen Nadeln, durch die Leinengarn läuft, wird das Brust stück zu einem prallgestopften Fleischkissen genäht; so einfach, fast geschickt verfahren werden. Der Fleischpoffter muß ganz gleichmäßig gestopft sein, er darf meder Untiefen noch Söder enthalten. Bei der fettigen Materie kann sich fein Fingerhut behaupten, und je wird mit Hilfe eines Blechplättchens die versunkene Nadel immer wieder an die Oberfläche befördert. Wie alles im Leben Routine ist, so geht auch hier den Geschichten die Arbeit rasch von der Hand; fie nähen pro Stunde etwa 10 folch praller Brüste, und da jetzt Attord ge arbeitet wird, so liefert jede Arbeiterin täglich 100 Stüd, eine ganz besonders Talentierte soll es sogar bis auf 160 Stüd gebracht haben. Schließlich wird noch eine Schnur angebracht und nun wandern die fleischigen Kissen in die Räucherfammer, wo sie ihrer Vollendung entgegenreifen.

intereſſanten Berarbeitungsprozeß genau zusehen. Born im Laden automatisch sich die Arbeit anfieht, so muß beim Nähen doch sehr selb

geschäft präsentieren sich wohlbeleibte Gänse in großer appetit­anregendster Menge; in ganzer Figur, in Keulen- oder Brustformat; in Schüsseln liegen funstgerecht ausgeweidete, erkalbete Herzen nebst all den anderen Innereien, daneben Liesen und saftig schimmerndes Schmalz. An der Wand hängen an Haken reihenmeise die Spick brüste. Um die Weihnachtszeit ist Hochtonjunktur für alles, was Gans heißt, und neben den ganzen oder geteilten Gänseleibern per­Tassen beispielsweise täglich etwa 1000 Spidbrüste die Schlachterei. Ein großer Konsument ist vor allem Berlin   selbst, dann die nord­deutschen Städte; im Süden des Reiches findet die Spicgans nicht den Anklang wie bei uns im Norden.

Unendlich mühsam und kompliziert ist der Werdegang folch saftiger Spicbrust, und anschließend an den Bertaufsraum offenbart sich dem Neugierigen all das, was er gern wissen möchte. Da stehen Alleen von Bottichen mit Salzlauge, worin das zur Spickgans er­wählte Brustfleisch erst mal, von Sehnen und sonstigen Unsauber feiten vollständig befreit, ein ausgiebiges Reinigungsbad nimmt und

Feinde des Allgemeinwohls!

Die Freunde" der Gemeinden.

Das Brüstenähen ist eine ganz gute Berdienstquelle, es gibt einen Groschen für das Stück, und die Saison dauert von September bis März. Ein Teil der Arbeiterinnen werden auch die ganze Saison über beschäftigt. Im Lagerraum türmen sich die Postpakete, die die Gänsebrüste in alle Welt entführen.

Die deutschnationale Landtagsfraktion weist auf die im Bor­märts" Nr. 589 abgedruckte Warnung der Zentralstelle in einem Urantrag hin und verlangt, daß der Landtag beschließen foll:

" Das Staatsministerium wird ersucht, eine Durchkreuzung der durch die Notverordnung vom 1. Dezember reichsredjtlich vorgeschriebenen Realsteuersentung durch die Gemeinden zu ver hindern."

Selbstmord auf dem Friedhof der Nicolaigemeinde in der Brenzlauer Allee verübte gestern der 39jährige Kaufmann Karl mörte aus der Prenzlauer Allee 30. M. schoß sich eine Kugel in den Kopf; er war sofort tot. Das Motiv zur Tat ist unbekannt.

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Die Vorwärts"-Buchdruckerei will in diesem Jahre zum ersten Male den Versuch machen, den Sammlern des Kinder­freund" Gelegenheit zu geben, ihre gesammelten Exemplare ein­zubinden. Der Preis beträgt für ein Eremplar einschließlich Einband­dece 1,50 M. Wer bis zum 15. Januar 1931 seine gesammelten Kinderfreund"-Numunern im Kontor der Borwärts"-Buchdruderei, Lindenstraße 33, 4. Hof, 3 Ir., abgibt, erhält diesen Ausnahmepreis. In aller Kürze erfolgt dann an die Betreffenden die Auslieferung der gebundenen Exemplare.

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Nicht Arendsee, sondern Arneburg   will wieder zum Dorf zurüd. Einer fommunalen Kerrespondenz hatten wir die Mitteilung ent­nommen, daß das altmärkische Städtchen Arendsee   wieder Dorf werden wollte. Jetzt wird uns aber mitgeteilt, daß das Städtchen Arneburg   an der Elbe, nicht Arendsee  , diese aus der Not finanzieller Belastung geborenen Wunsch hat.

Wetterausfichten für Berlin  : Meist neblig, trübe, mit nur Für unerheblichen Niederschlägen, Temperaturen über ull  . Deutschland  : Im Süden und Südosten meist heiter, Temperaturen am Tage, besonders im westlichen Teil, etwas über Mull, im übrigen Reiche trübe, auch vielfach neblig, Temperaturen benig verändert.

Die Gemeinden, die ihre Haushaltspläne sehr sorgsam auf­gestellt haben, stehen fast ausnahmslos vor der Tatsache, daß sie in­folge der riesenhaft angewachsenen Wohlfahrtsausgaben schon in diesem Jahre nicht auskommen. Nun bestimmt die Not­verordnung, daß ab 1. April 1931 eine generelle Realsteuer. fentung von 20 bzw. 10 Bro3. bei den Säßen des Jahres 1930 durchgeführt werden muß. Da als Stichtag die bis zum 31. De zember 1930 rechtswirksam beschlossene oder von der Aufsichtsbe. hörde festgesetzten Steuersäge gelten, bleibt den Gemeinden noch eine ganz furze Galgenfrist zur sorgfältigen Nachprüfung und eventuellen Erhöhung der Realsteuerfäße, um im nächsten Jahre nicht in unerträgliche Schwierigkeiten zu kommen. Wem das Wohlfältigster Prüfung den Weg der Steuererhöhung bis zum 31. De­und Wehe der deutschen   Gemeinden am Herzen liegt, muß es be- zember 1930. grüßen, daß den Gemeinden diese Möglichkeit gegeben ist.

Sozialdemokratische Abgeordnete haben die sofortige Beschlußfassung durch Widerspruch verhindert, so daß der deutschnationale Antrag erst im Januar im Plenum zur Berhand­lung kommt. Die Deutschnationalen aber haben ein deutliches Bei­fpiel threr Gemeindefeindlichkeit gegeben. Zur Sache selbst be= stätigt der preußische Innenminister in einem Runderlaß vom 16. Dezember die finanziell ungeheuer schwierige Lage für eine 9 ganze Reihe deutscher   Gemeinden und ermöglicht diesen nach sorg­

Auf dieſen Weg hat die kommunalpolitische Zentralfelle der Frau Flußpferds schwere Stunde.

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Partei im Vorwärts" vom 17. Dezember 1930 aufmerksam ge= macht. Das hat die deutschnationale Landtagsfrat. tion auf den Plan gerufen. Sie muß den Großgrundbe fizern das Geschenk der Senfung der Grundvermögenssteuer. zuschläge und dem Gewerbe die Senkung der Zuschläge zur Ge­werbesteuer sichern, mögen dabei die Gemeinden sehen, wie sie zu Rande kommen.

Ein Zwergflußpferdbaby, das immerhin zu den seitenen Tieren gehört, wurde im 300 geboren. Außerordentlich schnell tam es, 14 Pfund wiegend, um 2 Uhr nachts auf die Welt, um 3 Uhr hatte es sich schon dick und satt getrunken, und um 4 Uhr morgens hatte der fleine neugierige Kerl sich sein eigenes Weltbild gemacht. Freilich

Ihat er noch immer etwas Angst, wenn Mama tommt. 3war ist fie

Mampe­Halb und Halb

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