Die Bergarbeiter flagen an!
Am 1. Januar werden 5000 Bersicherungsagenten der Versicherungsgesellschaft in Liverpool in den Streif treten, meil einer ihrer Kollegen entlassen worden ist. 130 Agenten weigerten fich, eintassierte Gelder an die Gesellschaft abzuliefern..
Soll das zeitweilige Mehrarbeitszeitabkommen zum dauernden Zwang werden? der Berkehrsunternehmungen haben sich wegen Lohnſireitigkeiten für
Halle, 22. Dezember.( Eigenbericht.)
In einer großen Konferenz für den Braunkohlenberg bau am Sonntag in Halle berichtete der Bezirksleiter Rettigau vom Verband der Bergbauindustriearbeiter über die Verhandlungen im Arbeitszeitstreit. Er führte aus, daß die Gewerkschaften das Mehrarbeitszeitabkommen gefündigt hätten, weil sie der Auffassung jeien, daß unter den heutigen wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Verhältnissen
die jetzige Dauer der Arbeitszeit unerträglich
Die Unternehmer im Braunkohlenbergbau haben während der gesamten Verhandlungen auf ihrem ablehnenden Standpunkt verharrt. Die Gründe, wie Zurückgehen des Absages und Preisherabfeizung, die von den Unternehmern gegen die Arbeitszeitverkürrzung angeführt worden sind, seien nicht stichhaltig. Tatsache sei, daß die Leistung je Mann auch in diesem Jahre nicht zurückgegangen, sondern teilweise gestiegen ist.
Die Geschäftsabschlüsse der Werte sprachen ebenfalls dafür, daß die
Einführung der tariflichen Arbeitszeit
Die Diskussionsredner betonten übereinstimmend, daß der Reichsarbeitsminister den gefällten Schiedsspruch unter feinen Umständen für verbindlich erklären dürfe. Die Konferenz nahm einstimmig folgende Entschließung an:
500 Funktionären besuchte Konferenz der am Tarifvertrag für den ,, Die am Sonntag, den 21. Dezember, in Halle von mehr als Braunfohlenbergbau beteiligten Gewerkschaften nimmt mit Entrüftung Kenntnis von dem Mehrarbeitsschiedsspruch im Braunkohlenbergbau. Der Schiedsspruch, der die Wünsche der Unternehiner zu 100 Proz. erfüllt, läßt die wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Lage völlig unberücksichtigt und
bürdet der Arbeiterschaft eine Arbeitszeit auf, die unter Hinweis auf die allgemeinen Verhältniffe als standalös zu bezeichnen ist. Obwohl nicht eine einzige der Voraussetzungen mehr zutrifft, unter denen seinerzeit das Mehrarbeitszeitabkommen den Belegschaften im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau aufgezwungen wurde, sollen diese die jetzige überlange Arbeitszeit weiter fortsetzen.
Die Konferenz lehnt den Schiedsspruch mit aller Entschiedenheit im Braunkohlenbergbau durchaus tragbar ist. Es sei nicht zu verab und erwartet, daß der Reichsarbeitsminister einem stehen, daß der Schlichter trotz der zweitägigen Berhandlungen und der Unwiderlegbarkeit der Argumente der Arbeitervertreter eventuellen Antrag der Unternehmer auf Verbindlichkeitserklärung durch die Unternehmer zu einem Schiedsspruch gekommen fei, nicht entspricht. Von den Belegschaften erwarte die Konferenz der die 9 stündige Schichtzeit weiterhin beibehält. höchste Aktivität, zumal neben der Arbeitszeit noch eine ganze AnIn der Debatte tamen Delegierte aus allen Revieren zu zahl anderer Streitpunkte im Manteltarifvertrag bestehen. Die geWort.
Alle brachten die Empörung zum Ausdruck, die der Schiedsspruch
unter den Braunkohlenarbeitern hervorgerufen hat.
Auch die Christlichen protestieren.
Segen die beabsichtigte Lohnfürzung.
Effen, 22. Dezember.
Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter hielt am Sonntag an allen größeren Pläzen des Ruhrgebiets stark besuchte trauensmänner- Konferenzen ab, in denen lebhafter Protest gegen die beabsichtigte Lohnsenkung zum Ausdruck gebracht wurde. Die ab 1. Dezember erfolgte Kohlenpreisermäßigung fönne auch ohne Lohnkürzung von den Betrieben getragen werden.
Die christlichen Gewerkschaften wollen sich mit den schärfsten Mitteln gegen den Lohnabbau wenden. In mehreren Resolutionen wurde diese Entschlossenheit den amtlichen Stellen zur Kenntnis gebracht und eine objektive Prüfung der Geschäftslage im Bergbau verlangt.
Da die in diesem Jahre eingelegten 9 millionen Feier schichten schon einen Lohnausfall in Höhe von 81 Mil. lionen Mart gebracht hätten, fönnten weitere Opfer von der Bergarbeiterschaft nicht verlangt werden.
Um die Arbeitszeit im Bergbau.
Internationale Besprechungen.
Im Pariser Büro des Internationalen Arbeitsamtes wurde unter dem Vorsitz des englischen Unterstaatssekretärs für Bergwerfs= fragen Shin well und im Beisein von Regierungsvertretern aus Deutschland , Frankreich , Belgien und Polen versucht, sich über den
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| werkschaftlichen Organisationen werden aufgefordert, im geeigneten Augenblick die Delegierten der Belegschaften zu erneuter Beschlußfassung zusammenzuberufen."
Standpunkt zu verständigen, den die Regierungen in ihren Antmorten auf dem Fragebogen des Internationalen Arbeitsamtes betreffend die Arbeitszeit im Bergbau einzunehmen gedenken.
In gewissen Punkten, besonders in der Frage der normalen Zeitdauer eines Arbeitstages, sollen die Regierungsvertreter ihr Einverständnis festgestellt haben.
Deutschland war bei den Besprechungen durch Ministerialdirektor Dr. Sizler vertreten.
Einigung im englischen Bergbau. Arbeitszeitkompromiß für drei Monate.
London , 22. Dezember.( Eigenbericht.)
Die Mehrheit der englischen Bergarbeiter hat durch Urabstimmung einen dreimonatigen Arbeitszeitkompromiß( ohne Cohnkürzung) gutgeheißen. Danach werden in den Gebieten, in denen der Achtstundentag besteht, für die nächsten drei Monate an fünf Werktagen 7% Stunden und am Sonnabend 6 Stunden gearbeitet.
Konflitte in England.
Drohende Stillegung in Lancashire .
Die Spinnereibefizer planen eine neue Lohnregelung". Da die Arbeiter sich dagegen wenden, drohen die Unternehmer, ab 5. Ja= nuar die Betriebe stillzulegen und annähernd 500 000 Arbeitnehmer brotlos zu machen.
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In London droht ein Berfehrsstreit. Die Angestellten den Streif erklärt. Der Tag des Streitbeginns ist noch nicht festgesetzt.
Solidarität der Bankangestellten.
Weihnachtsgabe für die Arbeitslosen.
der
Der Allgemeine Verband der deutschen Banfangestellten hat in den Betrieben eine Weihnachtssammlung zur Unterstützung arbeitslosen Bankangestellten und ausgesteuerten Mitglieder durchgeführt. Das Ergebnis der Sammlung ermöglichte es dem Verbetrage von 150 Mark auszuzahlen. Der gezahlte Durchschnitts. bande, eine besondere Weihnachtsunterstützung. bis zum Höchstbetrag von etwas über 40 Mart pro Kopf dürfte als Spißenleistung gewerkschaftlicher Weihnachtshilfe anzusprechen sein. Ein schöner vorbildlicher Att freigewerffchaftlicher Solidarität.
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FUNK UND
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17.50 Unterhaltungsmusik. 18.55 Arbeitsmarkt.
19.00 Kurze Bücherstunde.( Mikrophion: Prof. Dovifat.)
19.10 Violinvorträge. 1. P. Ertel: Suite im alten Stile, op. 38. 2. a) Beet hoven : Romanze G- Dur; b) Fioco: Allegro; c)***: La Capricciosa. ( Georg Kniestädt. Flügel: Karl Rockstroh.)
19.35 Väter und Söhne. 1. Ludwig Spitzer
Joachim Ringelnatz. ( Sprecher: H. Fischer und F. Hessel.) 20.00 Giesecke, Dir. Schäffer: Vom Rundfunk. 20.30 Tanzabend.
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Menuett
Finale.
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18.00 Dr. Bunge: Moderne Zahnheilkunde und Wirtschaft.
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Berantwortl. für die Redaktion: Franz Klühs , Berlin ; Anzeigen: Th. Glade, Berlin . Berlag: Vorwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Druck: Borwärts Buch druckerei und Berlagsanstalt Paul Einger& Co., Berlin GW 68, Lindenstraße 3. Sieran 1 Beilage.
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