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Die Lohnabbauwut.

Den Nervenärzten zum näheren Studium besonders empfohlen.

Konnte man bisher von einer Lohuabbaupsychose sprechen ,, nehmern bestimmt für verrüdt erflärt worden, wenn sie einmal o find offenbar die in der Berliner   Fuhrherreninnung zu- solche Lohnzulagen verlangt hätten. Die Gewerkschaftsvertreter jammengeschloffenen Fuhrunternehmer von der Lohn hätten vielleicht gut daran getan, den Unternehmern erst einmal den abbauwut befallen. Was sie ihren Arbeitern an Cohn- Puls zu fühlen, ehe sie mit ihnen verhandelten; denn man fann faum abbau zumuten, ist beträchtlich toll und stellt alles bisher annehmen, daß ein gesunder Mensch ernsthaft solche Forderungen Dagewesene in den Schatten.

Daß die Berliner   Fuhrherren die günstige Gelegenheit wahr= genommen und den Lohntarif für die Arbeiter im Schwer- und Leichtfuhrgewerbe zum Jahresschluß gekündigt haben, ist weiter nicht verwunderlich. Mit ihren Forderungen haben sie sich jedoch einen Denkstein in der Geschichte des deutschen   Scharfmachertums

gesetzt.

Wochenlöhne mollen fie überhaupt nicht mehr zahlen, sondern nur noch Tagelöhne. Dann sollen die Gruppen Schwer­und Leichtfuhrgewerbe unterteilt werden in eine Art Akkordgruppe und eine Lohngruppe. So soll z. B. die An- und Abfuhr von Bau­materialien und dergleichen nach Leistung, also im Afford bezahlt werden. Der mit einer bestimmten Leistung verbundene Tagelohn

vertreten fann.

Nach heftigen Debatten flogen die Verhandlungen auf, wie nicht Nach heftigen Debatten flogen die Verhandlungen auf, wie nicht anders zu erwarten war, weil die Unternehmer jedem Gegenvorschlag der Unterhändler der Arbeiter unzugänglich waren. Sie erklärten zum Schluß lediglich, daß sie noch einmal in einem kleineren Kreise zusammenkommen und dann dem Gesamtverband mitteilen wollen, ob sie zum Schlichtungsausschuß gehen oder überhaupt keinen Tarif­vertrag mehr abschließen werden.

Der Gesamtverband sicht der weiteren Entwicklung im Schwer­und Leichtfuhrgewerbe ruhig entgegen. Bei ihm ist noch leberlegung genug, um Mittel und Wege zu finden, auch die Unternehmer wieder zur Vernunft zu bringen.

für diese Akkordgruppe foll 9 Mart betragen, für die Lohngruppe Auch die Möbeltransporteure befallen.

8 Mart. Der Endeffekt dieser Neuregelung wäre für die Kutscher  in der neuen Akkordgruppe ein Lohnabbau von 12,2 Prozent und in der Lohngruppe von fast 22 Prozent.

Die Kraftwagenführer, die bisher höher bezahlt wurden als die Kutscher  , sollen den Kutschern in der Entlohnung gleich gestellt werden, was für die Kraftwagenführer im Schwerfuhr­gewerbe einem Cohnabbau von 19% Prozent, und im Leichtfuhr­gewerbe von 31,7 Prozent gleichfäme.

Die Entlohnung der Stalleute, Mitfahrer und Wächter foll nach den Wünschen der Fuhrherren überhaupt nicht mehr tariflich, sondern in freier Bereinbarung geregelt werden, Bei den übrigen Arbeitern des Schwer- und Leichtfuhrgewerbes fordern die Fuhrunternehmer einen Abbau der Löhne um 23,2 Prozent. Die Zuschläge für die Pferdepflege an den Wochen­tagen wollen die von der galoppierenden Lohnabbausucht befallenen Fuhrherren um 36 Prozent und die Pferdepflege an den Sonntagen um 33% Prozent abgebaut wissen. Den Kraftfahrern wollen sie die

Sondervergütung für die Wartung der Kraftwagen im Leichtfuhr gewerbe um 37,6 Prozent und im Schwerfuhrgewerbe um 42,8 Prozent fürzen.

Damit ist aber der Häckselsack noch nicht völlig ausgeschüttet. Für die minder leistungsfähigen Arbeiter war es bisher statthaft, sie zu einem niedrigeren Lohn als die übrigen Arbeiter zu bezahlen, doch durfte der Lohn nicht mehr als 15 Prozent unter den Tariflöhnen liegen. Hier wollen die Unternehmer vollkommen freie Hand haben. Die un ständig beschäftigten Arbeiter sollen nicht mehr 10 Prozent, sondern nur noch 5 Prozent Zuschlag zu den Tariflöhnen erhalten.

Das tollfte Stück haben sich die Fuhrunternehmen mit den Jugendlichen geleistet, bei denen ihre Forderung auf einen 69prozentigen Lohnabbau hinauslief. Diese Forderung ließen sie aber in der Berhandlung am Montag als einen Irrtum" fallen. In den Verhandlungen spielten sich die Herren Fuhrunternehmer obendrein noch als die gefränften Leberwürfte auf, als ihnen die Vertreter des Gesamtverbandes sagten, sie wären von den Unter­

Arbeitslose im Marmorfaal.

Das ist die proletarische Nächstenliebe!

Bon der vorbildlichen Solidarität der Berliner   Litho­graphen und Steindrucker zeugte wieder ihre Weihnachtsfeier für die arbeitslosen Verbandsmitglieder, die am Dienstag im Marmor­faal des 300 stattfand. Wo sich gewöhnlich mit irdischen Gütern reichlich gesegnete Menschen zusammenfinden, versammelten sich die von der Produktion Ausgeschalteten, in Kümmernis lebenden Ge­werkschaftsmitglieder, zu einer echt proletarischen Weihnachtsfeier. Tausend arbeitslose Lithographen und Stein= drucker, dazu 600 Frauen und 200 Kinder, unter Fahnenrot und Tannengrün, vereint zu einer klaffenbewußten Schicksalsgemeinschaft, vergaßen hier für einige Stunden die Sorgen des grauen Alltags. Zu einem guten Teil hatten die noch in Arbeit stehenden Berufsangehöri­gen dazu beigetragen, diese Feier und die damit verbundene finanzielle Hilfsaktion für die arbeitslosen Verbandsmitglieder zu ermöglichen. Eine einzige freiwillige Sammlung unter den rund 2800 noch beschäftigten Berbandsmitgliedern brachte mehr als zehntausend Mart.

So war es der Ortsverwaltung mit Hilfe eines Zuschusses aus der

Für das Möbeltransportgewerbe haben am Montag Schlichtungsverhandlungen stattgefunden. Der Verein Berliner   Möbeltransporteure hatte das Lohnabkommen zum 31. De­zember gekündigt und bei den ständigen Arbeitern einen Cohn­abbau um 16% Prozent und bei den un ständigen Arbeitern um 12 Mart pro Woche gefordert. Außerdem sollten die Ertra 3uschläge für Geldschranktransporte sowie Büro- und Fabrit umzüge gänzlich beseitigt werden. Für Geldschranktransporte wurde den Arbeitern bisher ein Sonderzuschlag von 1,10 m. je 3ent­ner und für das Umſeßen ner und für das Umseßen von Geldschränken in der gleichen Etage von 90 Pf. je Zentner gezahlt. Bei Büro- und Geschäftsumzügen mit mehr als 8 Meter Wagenlänge bekamen die Arbeiter einen Extrazuschlag von 2,15 M. und bei Fabrifumzügen von 3,20 M. Vor allem verlangten die Unternehmer die Wiedereinführung des sogenannten Metergeldes( Trinkgeld), das für einen Wagen­meter pro Mann 1 Mart betragen und vom Unternehmer an die Arbeiter gezahlt werden soll. Um die Abschaffung dieses unwürdigen verfappten Trinkgeldsystems haben die Berliner   Möbeltransport­arbeiter 1921 über vier Wochen lang gestreift. Die Schlichtungsver­handlungen haben noch nicht zu einem Ergebnis geführt. Am 29. De­zember soll die Kammerberatung fortgesetzt und ein Schiedsspruch gefällt werden.

Die drei Berliner   Mörtelfirmen, die aus der Fuhrherren- Innung ausgetreten sind, und für deren Arbeiter daher ab 31. Dezember eine tarifliche Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse nicht mehr be­steht, haben dem Gesamtverband durch ihren neuen Bevollmächtigten mitgeteilt, daß sie wieder zum Abschluß eines neuen Lohn- und Manteltarifvertrages bereit sind. Der Gesamtverband hat ihnen darauf einen Vertragsentwurf unterbreitet, der im wesent­lichen auf dem bisherigen Abkommen basiert. Die drei Mörtelfirmen wollen in den nächsten Tagen ihren Gegenentwurf bekanntgeben, fo daß es wahrscheinlich noch zwischen Weihnachten   und Neujahr zu Ber­tragsverhandlungen kommen wird.

Unternehmen wollte die Löhne, die höchstens 74 Pf. und im niedrigsten Sag 54 Pf. betragen, um mindestens 4 Bf. abbauen und den Atfordsayvon 80 Proz. auf 72 Pro3. fürzen.ming so

Der Baugewertsbund lehnte diese Zumutung ab. Auch eine von 60 Arbeitern und Arbeiterinnen besuchte Betriebsversammlung lehnte mit 58 Stimmen das Lohnabbauangebot ab. Der Direktor dieser Ton­warenfabri? erklärte darauf, er werde schon einen Weg finden. Und er fand ihn auch. Zunächst zeigte sich der Wertverein gefügig, worauf der RGO.- Mann einig, ein waschechter Kommunist, vorschlug,

einen Lohnabbau von 2 Pf. je Stunde durchzuführen. Dieser Vorschlag fand die freudige Zustimmung der Direktion.

Ein Vertreter des Baugewerksbundes war zu dieser Lohnver­handlung" nicht geladen, weil er nach den Worten des Direktors zu feige" war, dem Lohnabbau zuzustimmen.

RGD. und Werkverein holde Eintracht, süßer Friede. Die angeblich Nun herrscht in der Tonwarenfabrik in Dommißsch zwischen wirtschaftliche Organisation" der Kommunistischen Partei, die RGO., hat schneller noch als die KPD. auf politischem Gebiet, den Anschluß nach rechts gefunden. Sie ist gelandet beim gelben Werkverein.

auf die Wahrnehmung ihrer Intereffen zu beften, mit dem viel fach noch vorhandenen Indifferentismus zu brechen und durch ge= fchloffenes Borgehen in der Organisation gemeinsam den Kampf in der Abwehr dieses Generalangriffs der Unternehmer zu führen.

Arbeitszeit und Lehrlingshaltung.

3m Bäcker- und Fleischergewerbe.

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Der preußische Minister für Handel und Gewerbe hat auf eine Kleine Anfrage mehrerer sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter geantwortet, daß der Durchführung der Bädereiverord die Sonntagsruhe und das Nachtbackverbot dauernde nung hinsichtlich der Bestimmungen über die Arbeitszeit, und besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Aus den Angaben in den Jahresberichten der Gewerbeaufsichtsbeamten über Straf­anzeigen wegen Vergehens gegen die Bäckereiverordnung ergibt sich, daß dem in der Kleinen Anfrage ausgesprochenen Wunsch nach Ueberwachung der Bäckereien bereits nach Möglichkeit entsprochen

wind.

Die Lehrlingshaltung im Bäckereigewerbe ist bereits seit Jahren durch Anordnung der Landeszentralbehörde weitgehend ein­geschränkt; regelmäßig darf in Bädereibetrieben, die weniger als zehn Gesellen ständig beschäftigen, nur ein Lehrling gehalten und nur unter bestimmten einschränkenden Voraussetzungen ein

3 weiter Lehrling eingestellt werden. Eine noch weitgehendere Einschränkung der Lehrlingshaltung wird angesichts dieser schon jetzt geltenden einschneidenden Beschränkung der Lehrlingshöchstzahlen nicht möglich sein. Das gleiche gilt, von geringfügigen Abweichungen in der Einzelregelung abgesehen, auch für das Fleischer­

Die Strafverfolgungsbehörden sind in neuerer Zeit wiederholt angewiesen worden, bei Zuwiderhandlungen gegen die Arbeitszeit­bestimmungen ausdrücklich einzuschreiten.

Jm oberschlesischen Bergbau. Schlichtung vertagt bis zum Lohnabban.

Gleiwik, 23. Dezember. Unter dem Vorsiz des Sonderschlichters Professor Dr. Brahn wurde hier am Montag über die Streitigkeiten im oberschlesischen Bergbau verhandelt. Die Verhandlungen führten zu dem Ergebnis, den gegenwärtigen Manteltarif und das Arbeitszeitabkommen bis zum 15. Januar zu verlängern, um diese Streitigkeiten dann zu­fammen mit den Lohnverhandlungen zu erledigen, die am 5. Januar vor sich gehen sollen.

Acht Webstühle statt vier.

Ein Rationalisierungskonflikt in England.

Die englischen Textilindustriellen wollen eine neue Arbeitsweise einführen, bei der ein Weber statt wie bisher vier Webstühle fortab acht Webstühle beaufsichtigen" soll. Und zwar sollen die neuen Webstühle wesentlich moderner sein als die bisherigen. Also Rationalisierung.

Nun sind aber die Gewerkschaften mit dieser neuen Arbeits­weise" nicht ohne weiteres einverstanden. Denn einmal wird dadurch jeder zweite Weber überflüssig. Daß außerdem die Beaufsichtigung" von acht Webstühlen anstatt vier eine stärfere Anspannung des einzelnen Arbeiters bedeutet, liegt flar auf der Hand. Die englischen Weber stürmen zwar heute feine Maschinen mehr, aber sie wehren sich dagegen, sich ihr eigenes Grab zu schaufeln.

Um ihren Widerstand zu brechen, haben die Unternehmer be­schlossen, der gesamten Tegtilarbeiterschaft am 5. Januar die kün­digung auszuhändigen. Dieses Schwenten der Hungerpeitsche soll die Arbeiter gefügig machen.

Die Arbeitslosigkeit in New York  .

New Yort, 23. Dezember.( Eigenbericht.) Auf Grund von Zusammenstellungen der statistischen Abteilungen der sozialistischen   Partei beläuft sich gegenwärtig die Zahl der New­Yorter Arbeitslosen auf mindestens 700 000. Sie dürfte in den kommenden Wintermonaten Januar- März auf über 900 000 anschwellen.( Der Staat New York   dürfte gegenwärtig etwa 12 Mil­lionen Einwohner haben. Berlin   mit etwas über 4 Millionen hat zustände sind die Bemühungen der sozialistischen   Partei auf die be­über 400 000 Arbeitslose.) Angesichts der kritischen Wirtschafts­schleunigte Einführung einer staatlichen Arbeitslosenversicherung ge­richtet. Der New- Yorfer Staatsgouverneur Roosevelt steht dem Plan wohlwollend gegenüber. Ein entsprechender Gesetzentwurf der Sozialistischen Partei wird der im Januar zusammentretenden staat­

Lokalkaffe möglich, jedem verheirateten Arbeitslosen eine Extra- Arbeitszeitkonflikt bei der Reichsbahn. lichen gesehgebenden Störperschaft zur Beschlußfaſſung vorgelegt

unterstützung von 20 Mart und jedem Ledigen von 10 Marf, insgesamt 15 000 Mart, auszuzahlen. Außerdem wurden die Erwerbslosen und ihre Familienangehörigen mit einem guten und reichhaltigen Mittagessen bewirtet und mit Rauchwaren und Süßigkeiten für die Feiertage verproviantiert.

Sehr hoch einzuschäzen ist, daß sich die bekannten Kapellen Dajos Bela  , Otto Kermbach  , die Balalaita Rapelle Bolga, Berliner   Bolfsliederquartett und der Rund­funtfänger Monnoson unengeltlich für die gute Sache zur Berfügung gestellt hatten. Der aufrichtig gespendete Beifall und die aufgehellten Gefichter der Erwerbslosen werden den Künstlern Dank genug gewesen sein für ihre vorzüglichen Darbietungen. Die Arbeits­lofen waren ausnahmslos des Lobes voll für die Solidarität ihrer Kollegen und das Arrangement dieser von jeder bürgerlichen Senti­mentalität freien Weihnachtsfeier.

Von der RGO. zum Werkverein.

Die Toten reiten schnell.

Die ROG. behauptet, daß sie die Kämpfe der Arbeiterschaft führe. Das ist nur in einem Punkt richtig: die RGO. führt zur Spaltung. Ihr Ehrgeizman erinnere sich der Zeitungsausträger der kommu­nistischen Bresse geht aber noch weiter.

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In der Deutschen Tonwarenfabrik, Dommisch a. E., ist vom Deutschen   Baugewerksbund, Baugewerkschaft Torgau  , der Tarifvertrag gekündigt worden, so daß dort seit dem 1. Dezember ein Lohnabkommen nicht mehr besteht. Die Belegschaft ist dort unier der Führung der RGD. einem hemmungslosen Radikalismus ver­fallen, der aber eigenartige Auswirkungen zur Folge hatte.

Mit Hilfe der RGO. ist dort zunächst ein Werkverein entstanden. Die Direktion glaubte nun, die Möglichkeit zu haben, auch einen Lohnabbau durchzuführen, standen doch nun auf der einen Seite der Belegschaft die RGD.- Leute mit ihren radikalen Phrasen, auf der anderen Seite der Werkverein mit seinen gelben Tendenzen. Das

3nformationsreise der Schlichter.

Die Verhandlungen zur Beilegung des Arbeitszeit konflikts bei der Reichsbahn werden am 5. Januar fort geführt. Die Schlichterkammer wird eine Informations reife nach Hamburg  , München  , Erfurt   und Leipzig   unternehmen. In den Nachverhandlungen über den zweiten Teil des Schieds­spruchs, der die achtstündige Arbeitszeit ab 16. Januar für Eisen­bahnausbesserungswerte und Bahnunterhaltung festsetzt, haben die Gewerkschaften, obwohl fie anfänglich eine ablehnende Haltung ein­genommen hatten, schließlich zugestimmt, um die in dem Spruch immerhin enthaltenen Verbesserungen nicht preiszugeben.

Der Traum der Konfektionäre. Zurück zum Schwihsystem.

Der Arbeitgeberverband der Herren- und Knaben= tleiderfabrikanten hat mit Ablauf zum 3. März 1931 den Reichstarif Herrentonfettion und den Reichstarif 3u Schneider gekündigt, des weiteren das Lohnabkommen zu den beiden Reichstarifen mit Ablauf zum 30. April 1931. Für den Manteltarif sind Anträge auf wesentliche Ver= schlechterungen der Ferienbestimmungen gestellt, wonach eine Kürzung für Ferientage von 30 bis 50 Pro 3. ein­treten soll. Zum Stundenlohn sind weitgehende Verschlechte rungen für die Stüdzeiten gefordert, und für das Lohn­abfommen wird eine generelle Lohnjentung von 15 Pro 3. verlangt, sowie eine Kürzung des Heimarbeiterzu zuschlages um 25 Pro3. Außerdem ist noch eine Reihe sonstiger Verschlechterungsanträge zu den verschiedensten Spezial­fragen gestellt worden.

Die Konfettionäre stellen hiermit so weitgehende Forderungen, daß es unmöglich erscheint, einen Tarif wieder zustande zu bringen. Für die Konfettionsarbeiterschaft aber ist es die höchste Beit, sich

Die Statistiken über die Arbeitslosigkeit in New York   fördern die überaus interessante Tatsache zutage, daß die New- Yorker Ar­beitslosenziffer von 414 000 im November des Vorjahres auf 810 000 im August dieses Jahres angestiegen war. Die Herbstmonate brachten eine leichte Erhöhung, die sich in der Hauptsache aus verstärkter Tätigkeit in den Saifonindustrien erklärte, jetzt aber durch eine neueinsezende Arbeitslosenwelle abgelöst worden ist.

Neue Schwierigkeiten in Südwales  .

London  , 23. Dezember.

Dem Schlichtungsausschuß der Kohlenindustrie wurde am Montag mitgeteilt, daß die Verhandlungen zwischen den Grubenbesigern und Bergarbeitern in Südwales   über die Bedingungen zur Fortsetzung des zeitweilig getroffenen Abkommens fehlgeschlagen find. Der Schlichtungsausschuß hat neue Verhandlungen auf den 29. Dezember angefeßt. Das nach der Einführung des neuen Kohlen­gefeges getroffene zeitweilige Abkommen läuft in Südwales   am 31. Dezember ab.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  

Donnerstag, 8 Uhr, Stettiner Fernbahnhof. Normaluhr. Gruppe Gesund

Weihnachtsfahrten! Gruppe Schöneberg- Tempelhof   durch die Märkische Schweiz  . Gruppe Neu- Lichtenberg nach dem Werbellinfee. Treffpunkt heute, 19% Uhr, Tahnhof Frankfurter Allee, Gruppe Südosten, Ge­werkschaftshaus und Südwesten nach Freienwalde  , Obertiegmühle. Treffpunkt brunnen: Streifzüge durch den Blumenthal. Treffpunkt Donnerstag, 8 Uhr, Bahnhof Gesundbrunnen, Bullenwinkel. Berbellinfee. Gruppe Frankfurter Allee   nach dem Gruppen Neukölln  , Hermannplag und Flughafen: Stand­quartier Neu- Relle. Die nächste Jugendvorstellung der Boltsbühne findet am 1. Januar 1931 um 15 Uhr im Theater am Bülowplag statt. Zur Auf­führung gelangt: Miffiffippi", Echaufpiel von Georg Kaiser  .

Berantwortlich für Politik: Victor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer;

Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schitowski: Lotales und Sonstiges: Frik Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag Gm. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts- Bud bruderei und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Beriin 623 68. Sinbenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und Jugend- Borwärts.