Nr. 603 47. Jahrgang
3. Beilage des Vorwärts
Donnerstag, 25. Dezember 1930
Wie Schauspieler Benda verfchwand
Am 2. September verschwand der Schauspieler Benda, Meister zu lauschen. Der mar, ein Schauspieler! Ich werde den König Benda, wie man ihn seither nannte. Das heißt, eigentlich geschah| nicht spielen', schrie er den Theaterschneider an, wenn Sie mir so an jenem Tage gar nichts: die Bedienerin, die um neun Uhr in fchofle Spitzen an den Rock nähen! Er hat keinen Theaterschwinde! Bendas Wohnung kam, fand das zerwühlte Bett und im Zimmer die on sich vertragen. Als er den Othello spielen sollte, hat er tagelang gewohnte Unordnung; daß der Meister nicht zu Hause weilte, daran alle Antiquitätenläden durchstöbert, bis er einen Renaissancering gewar nichts Ungewöhnliches; er mußte oft zeitlich früh ins Theater, funden hat. Er behauptete, er könne besser spielen, wenn er etwas mußte häufig auf Gastspielreisen oder sonst wohin gehen. Aber man Echtes trage. Das war fein Spiel mehr, das war geradezu begann auf sein Verschwinden aufmerksam zu werden, als er am Berkörperung", sagte Lebduschka unsicher, ob er das richtige Wort 10. September nicht zur Probe von König Lear erschien und auch gewählt habe.„ Ich gehe jetzt hier ins Kino, Doktor", sagte der bei den darauf folgenden drei Proben ausblieb. Da wurde man Alte und blieb stehen. beunruhigt und fragte telephonisch bei Bendas Freund, dem Dr. Berg an, ob er nicht wisse, was mit dem Schauspieler los ſei.
Dr. Berg war Chirurg und verdiente ungehuer viel Geld an Blinddarmoperationen. Sonst war er ein dicker Mensch, mit einer dicken goldenen Brille und einem dicken, goldenen Herzen. Er schwärmte für die Kunst, seine Wohnung war vom Boden bis zur Decke mit Bildern behängt, und er liebte den Schauspieler Benda, der für ihn freundschaftliche Nichtachtung empfand und mit einem gewissen Wohlwollen gestattete, daß der Arzt für ihn Schulden zahle, was nicht immer eine Kleinigkeit war. Bendas tragische Maske und das strahlende Gesicht des Dr. Berg, der, im Gegensatz zu Benda, nur Wasser trant, sah man in allen Nachtlokalen bei sammen, bei allen sardanapalischen Unterhaltungen und wilden Exzessen, die die zweite Berühmtheit des großen Mimen waren.
Also diesem Dr. Berg wurde aus dem Theater telephoniert. Er antwortete, er habe keine Ahnung, wo Benda sei, werde sich aber gleich nach ihm umsehen. Er verschwieg, daß er ihn schon seit einer Woche in allen Nachtlokalen vergeblich gesucht hatte; verschwieg, daß er, soweit er feststellen konnte, der letzte Mensch war, der Johann Benda gesehen hatte. Das war am 1. September gewesen. Damals hatte Dr. Berg den Schauspieler aufgesucht, da Benda sich seit mehr als einer Woche nirgends hatte blicken laffen. Der Dottor war vielleicht eine Viertelstunde vor Bendas Tür gestanden, hatte fünf Minuten lang auf den elektrischen Taster geDrüdt, ehe Benda geöffnet hatte. Ein Schlafrock hing ihm lose über
die Schultern, er jah verfallen aus, die Haare wirr und berlebt. Bartstoppeln bedeckten das Gesicht. Was wollen Sie?" hatte er gebrüllt. Ich geh nicht aus, lassen Sie mich in Ruhe!" Und schon hatte er dem Arzt die Türe vor der Nase zugeworfen. Tags darauf
war er verschwunden.
So ging Dr. Berg wieder auf die Suche. Der Hauswart mußte heute nicht mehr auszusagen als das erstemal. Undängst, in der Nacht, es mag gerade am 2. September gewesen sein, etwa um 3 Uhr morgens, hatte ein Auto vor dem Haus gehalten. Niemand war ausgestiegen, nur die Sirene hatte getutet. Dann hatte eine Person das Haus verlassen, und gleich darauf war das Auto weggefahren. Die Hupe hatte trompetet, als hätten die Leute große Eile gehabt. Mehr wußte der Mann nicht. Um drei Uhr morgens friecht man nicht aus dem Bett, wenn man nicht muß. Die Auf martefrau sagte aus, der Meister habe die ganze Woche die Wohnung nicht verlassen, habe sich nicht rasiert, vielleicht nicht einmal gewaschen, wenigstens habe er jo ausgeschaut. Das Essen habe sie ihm bringen müffen, aber er habe fast nur Kognat getrunken und sei immer auf dem Sopha gelegen.
,, Wissen Sie nicht, welches Gewand Herr Benda an hatte, als er feine Wohnung verließ?" fragte der Doktor.
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,, Gar teins", sagte die Frau.„ Ich kenne alle seine Anzüge, und alle hängen im Schrank, nicht eine Hose fehlt."
,, Er tann doch nicht nur mit der Unterwäsche bekleidet da Haus vrlassen haben", sagte Dr. Berg verdugt.
,, Nicht einmal Wäsche hat er angehabt", erklärte die Frau. Ich habe jedes Stückchen seiner Wäsche aufgeschrieben, weil ichs zur Wäscherin trage; jetzt ist gerade gewaschen worden, ich habe alles geordnet und gezählt. Er hat achtzehn Hemden, nicht eines fehlt, nicht ein Taschentuch. Auch die Stiefel find alle da, nur ein Koffert ist fort, das er immer mitnimmt, wenn er Theater spielt."
Dr. Berg sah sehr nachdenklich aus. Als Sie am 2. September in die Wohnung famen, fanden Sie nicht eine besondere Unordnung vor, ich meine, war nicht etwas umgeworfen, war feine Türe aufgeftemmt?"
,, Unordnung habe ich schon gefunden, doch nicht mehr als sonst, aber die Türen waren alle in Ordnung. Wohin könnte er denn gegangen sein, wenn er nicht einmal Hosenträger angehabt hat?"
Das mußte Dr. Berg natürlich ebensowenig wie die Frau und voll Sorgen wandte er sich an die Polizei.
,, Nach dem, was Sie mir gejagt haben, Herr", sagte der Polizeibeamte ,,, schaut das Ganze aus hm, wie ein ,, Delirium?" stieß Dr. Benda hervor.
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,, Ja", erwiderte der Beamte. ,, Sagen wir Selbstmord in Sinnesverwirrung. Bei ihm möchte mich das gar nicht verwundern." ,, Dann hätte man doch seinen Leichnam gefunden. Wie weit könnte dann ein Nackter gehen? Und weshalb hätte er das Kofferl mitgenommen? Und was hat der Wagen, der vorm Hause gewartet hat, zu bedeuten?"
,, Hatte er Schulden?" forschte der Beamte.
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,, Dh", sagte der Doktor, Johann Benda hatte zwar Schulden mie Blumen auf der Wiese im Sommer, aber die nahm er nicht tragijd." War er unglücklich verliebt, trant, oder sonst...?" „ Meines Wissens gab es nichts derartiges", meinte Dr. Berg zögernd. Er erinnerte sich wohl daran, daß Benda mit Frau Greta, der Gattin des Fabrikanten Korbel, befreundet war, sehr befreundet jogar. Diese Frau wollte durchaus berühmt werden, und deshalb hatte Herr Korbel beschlossen, einen Film zu finanzieren, in dem seine Frau die Hauptrolle spielen sollte. Benda hatte nie von diesen Dingen gesprochen fie fonnten auch nicht mit seinem Verschwinden in Zusammenhang gebracht werden.
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Einmal, es war gegen Abend, begegnete Dr. Berg dem alten Schauspieler Lebouschta. Man sprach natürlich von Benda. Das war ein Schauspieler", sagte der alte Lebduschta Ich erinnere mich an ihn, wie er etwa fünfundzwanzig Jahre alt war. Da hat er den Oswald gespielt. Junge Mediziner find ins Theater gegangen. tum zu sehen wie Para! pse ausschaut Dann den König Lear! Ich meiß nicht, mie er ihn gespielt hat, ich mußte immerzu seine Hände anschauen. Er hatte sich Hände gemacht wie ein Achtzigjähriger. Ich versteh bis heute nicht, mie er das zustande gebracht hat. Ich fam mich doch auch mastieren, aber das macht dem Benda teiner nach."
,, Ich geh mit", sagte der Doktor. Ihm graute vor dem Alleinsein. Man gab einen Matrosenfilm, aber Dr. Berg wußte nicht, um was es sich handle. Mit allen Sinnen lauschte er den Worten des alten Lebduschka, der unentwegt weitersprach:„ Er war kein Schauspieler, er war ein Herenmeister. Er war ein wirklicher König
Carl Legien
Ein Drechsler war August Bebel wie Carl Legien . Beiden hatte die Not der Zeit geschrien. Feuerkopf der eine, der andre wägende Kraft, In beiden aber glühte die gleiche Leidenschaft. Beide hatten sich ganz ihren Arbeitsbrüdern geweiht. Sieschrieben ihren Namen mit feurigen Lettern der Zeit. Partei, so rief der eine, Gewerkschaft der andre aus, Sie bauten miteinander der Arbeit großes Haus. Es liegen die zwei begraben und wurden dennoch nicht [ stumm.
Es geht ihr Geist und Wollen in unsren Reihen um, Es geht ihr Geist und Wollen in unsren Reihen um, Sie treiben und sie drängen die Massen sonnenwärts. Sie haben ihr Denkmal errichtet sich in der Arbeit Herz.
Bruno Schönlant.
und ein wirklicher Strolch. Mit der Hand winfte er, als habe er sein Leben lang nur fommandiert. Sehen Sie mal hier diesen Schiffbrüchigen auf der Leinwand. Er ist auf einer verlassenen Injet, hat aber gepflegte Nägel. Sehen Sie, wie er den Bart an gepickt hat? Wenn das Benda wäre, so hätte er sich vor seinem Auftreten einen echten Bart wachsen lassen und hätte hinter den Nägeln echten Schmutz Was ist Ihnen, Herr Doktor?"
,, Entschuldigen Sie", stotterte der Doktor und erhob sich ,,, ich habe mich an etwas erinnert, ich muß jetzt gehen." Und schon stürzte er davon. ,, Benda hätte sich einen echten Bart wachsen lassen", murmelte er vor sich hin, er hat sich einen wachsen lassen! Daß mir das nicht früher eingefallen ist."
zur Polizei", rief er einem vorüberfahrenden Auto zu und sprang hinein. Und als er vor dem Beamten stand, der Nachtdienst hatte, bat er so flehentlich, man möge doch gleich nachsehen, ob am 2. September oder einige Tage später die Leiche eines unbekannten Landstreichers irgendwo, jawohl irgendwo, gefunden worden war, daß der Beamte seiner Bitte willfahrte.
,, Am 2. September früh fand der Heger in den Pürglitzer Wäldern die Leiche eines unbekannten Strolches, etwa 40 Jahre alt; am 2. September wurde aus der Elbe die Leiche eines unbekannten, etwa dreißigjährigen Mannes gezogen. Sie mag etwa vierzehn Tage im Wasser gelegen sein. Am 10. September wurde ein unbekannter Gehängter gefunden, ungefähr 60 Jahre..." las der Beamte mit monotoner Stimme.
,, Von dem Strolch steht nichts Näheres?", fragte der Doktor atemlos.
,, Mord", sagte der Beamte und sah den aufgeregten Doftor forschend an. ,, Nach Meldung der Gendarmeriestation war der Schädel mit einem stumpfen Gegenstand zertrümmert. Der Seziers
befund lautet: Alkoholiker, Todesurfache: Verletzung des Gehirns. Hier ist die Photographie."
Man fah einen Mann, bis zum Gürtel. Der Körper war in Fetzen gehüllt. Dort wo Menschen Stirn und Augen haben, sah man einen Büschel zusammengeklebter Haare und etwas, das vielleicht Haut oder Knochen war. Nur das mit struppigen Stoppeln bedeckte Kinn und der halboffene Mund hatten etwas Menschliches. Dr. Berg zitterte wie Laub im Wind. Hatte... er ein besonderes Merkmal?" stammelte er.
,, Größe 178, Haare graumeliert, las der Beamte.
auffallend schlechte Zähne",
Dr. Berg atmete erleichtert auf. Benda hatte gesunde Zähne wie ein Raubtier. Berzeihen Sie", stammelte er glückselig ,,, daß ich Sie belästigt habe, er ist nicht der, den ich suche."
In jener Nacht durchstreifte Dr Berg wieder einmal die nächt-liche Stadt, doch Benda fand er nirgends. Da, es war schon gegen Morgen, durchzuckte ihn jäh ein Gedanke, er eilte nach Hause und stürzte in seine Garage.
Eine Stunde später stand er vor dem Herrn Bezirkshauptmann in Bürglig. Zum Glück für den Doktor stellte es sich heraus, daß er diesen Herrn schon einmal eigenhändig ausgeweidet, augenäht und ihm zum Andenken einen in Spiritus gelegten Blinddarm überreicht hatte.
Infolge dieser keineswegs oberflächlichen Bekanntschaft hielt er in furzer Zeit die Erhumierungsbewilligung in Händen und sah bald darauf an der Seite eines sehr verdrießlichen Bezirksarztes dem Ausgraben der Leiche eines unbekannten Strolches zu. ,, Nach dem hat sich schon die Polizei erkundigt", brummte der Bezirksarzt mener schmutziger Lump." unwillig. Das ist nicht der Benda. Das hier ist ein verfom
,, Gehen Sie nur allein hinein", sagte der Bezirksarzt zu Dr. Berg und blieb, eine starke Zigarre rauchend, vor der Totentammer stehen.
kommen Sie, kommen Sie rasch", rief er heiser dem andern zu Bald darauf taumelle Dr. Berg aus der Totenkammer. und ging zur Leiche zurück. Er mies auf eine Stelle, an der einmal der Kopf eines Menschen gewesen war, und hob mit einer Bingette etwas, mas einmal Lippen geheißen hatte. Efelhaft verdorbene Karies hervorfahen. Sehen Sie genauer her", hauchte Dr. Berg, Zähne wurden sichtbar, gelbe Zahnstummeln, die aus der schwarzen fuhr mit der Pinzette in die Zähne und zog ein Stück schwarzer, verdorbener Masse heraus. Darunter leuchteten zwei weiße gesunde, starke Schneidezähne. Schwarze Haare find's, wie sie die Schauspieler auf die Zähne fleben, wenn sie alte Männer oder Landstreicher darstellen wollen."
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Noch am selben Tag wurde dem Fabrikanten Kordel ein Herr gemeldet, der ihn dringend sprechen wollte..
In Angelegenheiten des Films", sagte Dr. Berg auf die Frashad des Fabrikanten.
,, Welcher Film?" Gleichgültig flang des mächtigen Mannes Stimme
Des Films, in dem Frau Greta, Ihre Gattin, die Hauptrolle spielen sollte und Benda den Landstreicher."
,, Ich weiß von nichts", fnurrte Kordel.
Sie wollten die Landstreicher- Szene im Bürglizer Wald drehen lassen. Sie haben Benda am 2. September etwa um drei Uhr morgens im Auto abgeholt. Sie sind, verabredungsgemäß, nicht ins Haus gegangen, haben nur start getutet. Nach ein paar Minuten tam Benda, oder sagen wir lieber, es kam ein schmutziger, struppiger Strolch, in Feßen gewickelt, Fehen um die Füße. Deshalb fehlte auch nicht ein Stück aus Bendas Garderobe. Bei Morgengrauen waren Sie an Ort und Stelle. Sie führten Benda vierhundert Schritte vom Weg. Wo ist der Operateur?" wird Benda gefragt haben. Da haben Sie ihm den ersten Schlag versetzt, mit einem Totschläger aus Blei."
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,, Sie sind verrückt", zischte der Mann und rückte in den Schatten.
,, Oh nein, flarer denn je, und ich weiß, daß Sie Benda Ihrer Frau wegen ermordet haben."
,, Teufel!" Der Fabrikant wollte sich auf den dicken Doktor stürzen, aber da hatten sich die beiden Detektivs, die im Nebenraumi gewartet hatten, des Tobenden schon bemächtigt.
Im Vulkangebiet Javas iesmal bei dem Merapi ist es besonders die ungeheure Wucht
Wieder einmal ist das schlimmste Vulfangebiet der Welt, der malaiische Inselarchipel, von einer furchtbaren Katastrophe heimgesucht worden, und zwar ist es diesmal die schöne Insel Java, die durch den Ausbruch des Merapi in grenzenlose Trauer und Schrecken versetzt wurde. Erst vor zwei Jahren ereignete sich auf einer anderen Sundainfel, Palpeweh, der Ausbruch des Vulfans Rokatinda, dem mehr als 1000 Menschen zum Opfer fielen, und in frischer Erinnerung ist noch das entsetzlichste Unglück, das sich in dieser Zone jemals ereignete, der Ausbruch des Krakatau am 26. August 1883, der den ganzen Archipel in eine Wüstenci verwandelte und seine Lava über ein Bereich von nicht meniger als vier Kubikmeilen ausspie. Alle Küstenstädte der Sundastraße wurden damals dem Erdboden gleichgemacht, und gegen 70 000 Menschenleben fielen diesem schauerlichen Rasen der unterirdischen Mächte zum Opfer. Auch Java ist schon oft durch das Wüten seiner Vulfane schwer geschädigt worden, wenn auch die Katastrophen glücklicherweise nur selten den Umfang der jezigen hatten, denn auf Java befinden sich mehr tätige Bulkane als in irgendeiner anderen gleich großen Gegend der Welt. Eine Kette von nicht weniger als 57 vultanischen Kugeln zieht sich durch die ganze Länge der Insel, und etwa die Hälfte ist noch in Tätigkeit. 3war stehen diese Bulkane den großen Feuerbergen von Mittel- und Südamerika an Höhe bedeutend nach, aber sie erreichen doch auch ganz gewaltige Erhebungen, und zwar übersteigen zehn die Höhe von 3000 Metern; der höchste, der Ardjuno, ist 3343 Meter hoch.
Der zerstörendste Ausbruch, den man bisher bei den javanischen| Bulkanen erlebt hat und der auch den jetzigen noch übertraf, fand 1772 statt, als der 2660 Meter hohe Pa pandajan seine ungeheuren Lavamassen über 40 Dörfer hinschleuderte, von denen da mals allgemein berichtet wurde, sie seien ,, Don der geöffneten Erde verschlimgen worden". So plötzlich und geheimnisvoll vollzog fich Dr. Berg bereitete es eine melancholische Lust, diefem cetrolog| diefe Katastrophe. Tatsächlich wurden die Siedlungen von den aus
geworfenen glühenden Schlamm und Steinmassen verschüttet. Wie des Ausbruchs, die diese Bultantatastrophe fennzeichnet. Der ganze Gipfel kann dadurch weggeblasen" werden, und die Massen des Berges werden dann weithin verstreut. Beim Ausbruch des Papandajan bildete sich an Stelle des Gipfels ein neuer Krater, der eine Fläche von 20 Quadratkilometern bedeckte. Bei dem Ausbruch des Guntur im Jahre 1800 ergossen sich mächtige Lavaströme über die weite Fläche eines fruchtbaren Tales und wandelten sie in eine Wüste um.
Das Bulkangebiet Javas , in dessen Zentrum sich der Drt Garoet befindet, bietet eine der großartigsten und unheimlichsten Landschaftsfzenerien, die es gibt. Rings um das von tropischer Fruchtbarkeit erfüllte Tal bauen sich die Kegel und Krater der Feuerberge wie ein ungeheures Amphitheater auf. Das gleichmäßige Grau der Rauchfahnen, die über diesem Halbkreis schweben, geben dem Bergmassiv eine tragische Stimmung von düsterer Majestät. Ein von Reisenden häufig besuchter Gipfel ist der Talaga- Boda , aus dessen Krater der milchweiße Spiegel des Weißen Sees" aufleuchtet. Der Wald hüllt den Teufelstrichter in seine Schatten", so schildert ein Reisender diese romantische Stätte. Rein Vogel, tein Schmetterling, tein Summen eines Insekts, nichts als das Schweigen des Grabes um fängt uns. Nur zuweilen geht ein zitternder Laut über das Wasser:: es sind die Blasen der Schwefelmasserstoffgafe, die an die Oberfläche sieigen. Der Krater des Bulfans schläft seit dem Jahre 1882, in dem er über 20 Ortschaften unter seinem völlig überraschend herausgeschleuderten Stein und Schladenreften begrub. Su Füßen des toten Feuerberges liegen die Trümmer eines alten Hindutempels, und vom Gipfel aus entrollt sich dem Blick das gewaltige Bild von elf großen Bulkanen, die in voller Tätigkeit über den zerflüfteten Bergzinnen ihre von rauchenden Federbüschen betrönten Regel erheben. Unter ihnen ist der Höchste der 3000 Meter emporragende Tjiforai, auf dessen schwarzem Abhang ein Wasserfall im greffen Sonnenlicht wie eine Diamantflut aufbligt.".