Hitlers Bürgerkriegsarmee

Was will und was soll die S.- 2. der Nationalsozialisten?

Die Organisation der A. und ihre militärischen lebungen besprechen, das wirtschaftlich von recht erheblicher Bedeutung ist, er­weisen deutlich, daß es sich um eine ausgesprochen militärische Organi meckt es doch in allen EA.- Leuten die Hoffnung, einstmais in der iation handelt, und die Mitglieder, vor allem die Führer der SA., Armee des Dritten Reiches" einen wohlbestallten militärischen Posten bezeichnen sich im Gespräch mit Parteigertoffen auch ganz offen als beziehen zu können. Soldaten, in bewußtem Gegensatz zu den 3ivilist en". ,, Wenn wir Soldaten etwas beschließen, haben die Politiker der Bartei natürlich immer etwas auszusetzen." Diese häufig wieder­fchrende Flostel kennzeichnet deutlich die militärische Einstellung.

Der bisherige Ofaf, Hauptmann Pfeffer von Salo= mon, fennzeichnete in einem Schreiben vom 13. Oktober 1928 an cinige Unterführer in Köln   die Aufgabe der SAL folgendermaßen:

Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die SA. als Trägerin der zufünftigen deutschen   Wehrmacht so ausgebildet und so organisiert werden muß, daß schon heute langjam, aber stetig und unaufhaltsam, sich ein Staat im Unstaat heranbildet."

Und am 28. November 1928 hieß es in einem weiteren Befehl des Ofaf: Die Kameradschaft der SA  - Formationen muß derartig fefte Formen annehmen, daß an ihrem granitenen Wollen alle polizei lichen Berbote, alle sonstigen Schifanen wirtungslos abprallen."

Die nationalsozialistische Literatur gebraucht deshalb fast täglich die Phrase von dem ,, dröhnenden Schritt der braunen Regimenter", die das ,, Dritte Reich" schaffen werden.

Daß die SA.   auch im tommenden nationalsozialistischen Staate das Rückgrat der Arme e bilden wird, das ist gewissermaßen ein Versprechen, das man den heutigen SA.  - Leuten macht, ein Ver­

Die KPD.   als Unternehmer.

Wer nicht pariert, dem wird der Brotforb höher gehängt.

Eine Angestellte der kommunistischen Sächsischen Ar beiterzeitung" in Leipzig  , die jahrelang Mitglied des Be­triebsrats, aber nichtlinientreu ist, wurde von der Geschäfts­Seitung gemaßregelt. Als die Betriebsvertretung die Ent. lassung rückgängig machte, wurde der Angestellten das Ge= balt getürzt.

Die Angestellte flagte mit Hilfe des Zentralverbandes der Ange­stellten gegen den kommunistischen   Verlag auf ungekürzte Weiter­zahlung des bisherigen Gehalts. Vor dem Arbeitsgericht erklärte der Geschäftsführer des fommumnistischen Geschäfts, die Klägerin müßte mit ihrer Klage abgewiesen werden, weil sie auf ihre An­sprüche freiwillig verzichtet habe.

Die Klägerin wies jedoch nach, daß sie bei diesem„ ,, freiwilligen Berzicht" unter wirtschaftlichem und politischem Drud stand. Als Mitglied des Betriebsrats habe sie verlangt, daß das Betriebsrätegesetz eingehalten wird. Deshalb wurde sie gemaß­regelt und aus der KPD.   ausgeschlossen.

Der fommunistische Unternehmervertreter fam mit der Ausrede: ,, Wenn die Reichsregierung die Kürzung der Gehälter anordnet, dann können wir das in den fommunistischen Betrieben auch tun."

Der kommunistische Geschäftsführer erlitt beim Arbeitsgericht eine gründliche Abfuhr. Das fommunistische Unternehmen wurde verurteilt, der Klägerin vorläufig 195 Mart zu zahlen. Ein stillschweigender Berzicht widerspreche der ali gemeinen Rechtspflege.

In einem Befehl an die Gauftürme erklärte der General­inspekteur der SA.  , Oberstleutnant von Ulrich:

,, Bekanntlich kennt der kommende nationalsozialistische Staat feine allgemeine Wehrpflicht im alten Sinne der wilhelminischen Zeit( die SA.   würde es sich auch verbitten, wenn dadurch jeder Lump gezwungen werden könnte, unfer Ehrenkleid anzuziehen). Die Auslese der Wehrfähigen erfolgt durch das Wehrrecht."

Soweit es sich bei den SA.  - Leuten nicht um Mitläufer und Konjunkturschulzen handelt, sind sie sich völlig darüber im klaren, daß ihr Ziel darin besteht, eines Tages den Marsch auf Berlin  zur Eroberung der politischen Macht anzutreten. Hitler   selber hat einmal die Stunde für diesen großen Befreiungsmarsch auf den Zeit­punkt festgelegt, an dem die SA.   eine Million geschulter Mitglieder umfassen werde. Bis dahin scheint allerdings noch ein langer Weg zu sein, denn trotz eifrigster Werbung und Propagandaarbeit umfaßt die Organisation samt der SA  - Reserve heute kaum mehr als 40 000 Mann, und diese Ziffer dürfte bald wieder erheblich abnehmen, wenn mit dem Nachlassen der Arbeitslosigkeit für die Erwerbslosen das Interesse an diesen militärischen Spielereien mit der geordneten Arbeit wieder verloren geht.

Aus: Dehme- Caro:„ Kommt das Dritte Reich?" Berlag Ernst Rowohlt  , Berlin   1931.

abend ab. Der erste Schritt in den jetzt beginnenden Verhandlungen ist eine für heute anbéraumte Sigung des Nationalen Industriellen Amtes, das die Wünsche der Bergleute von Südwales   entgegen nehmen wird. Von einer Stillegung würden 120 000 Berg leute betroffen werden.

Auch in Schottland   ist die Situation im Bergbau bedenk­lich. Heute finden unter Vorsitz des Bergbauministers Shin well in Glasgow   Verhandlungen über ein neues Arbeitszeit abkommen statt, da die Grubenbefizer Schottlands   sich nicht an die Bestimmungen des vorläufigen Abkommens gehalten haben.,

Dèr Lohnabbau.

Metallschiedsspruch für Südwest.

Karlsruhe  , 29. Dezember.

Indien   wieder in Unruhe.

Ein Aufstand in Burma  .

-

Zusammenstöße in Bombay  . London  , 29. Dezember.

Einer Meldung aus Rangun   zufolge wurden etwa 80 Einges borene bei einem Zusammenstoß mit einer Abteilung des East- Kent­drückung des Home- Rule"-Aufstandes im Tharawaddy- Bezirk von Regiments und des 15. Pundschab- Regiments getötet, die zur Unter­Burma dorthin beordert waren.

*

Rangun  , 29. Dezember.

Nach nichtamtlichen Nachrichten beträgt die Zahl der Aufständi­schen im Bezirk Tharawaddy etwa 1000. Sie sollen gut bewaffnet sein. Etwa 150 Aufständische wurden getötet, mehr als 50 verletzt.

*

Seit langem find in Burma  , das ein Gebiet von 150 000 Quadratmeilen und einer Bevölkerung von über 13 Millionen befizt, Forderungen nach Selbstregierung erhoben worden und ,, Burma   für die Burmesen" ist in immer stärkerem Maße die Losung des bisher als indische Provinz verwalteten Landes ge=. worden. Die Trennung Burmas von Indien   wurde von der Simon­Kommission empfohlen und dieser Vorschlag wurde auch von der in London   tagenden indischen Konferenz gebilligt.

Üleber 200 Verletzte in Bombay.

Bombay, 29. Dezember.

Der Präsident und vier Mitglieder der verbotenen nationalisti­schen Organisation Kriegsrat" wurden verhaftet, als sie trotz des polizeilichen Berbots versuchten, eine feierliche Begrüßung der indischen Nationalflagge in Szene zu setzen. Es hatte sich zu dieser Veranstaltung eine große Menge versammelt, die der Aufforderung. der Polizei, auseinanderzugehen, feine Folge leistete. Die Polizei ging schließlich unter Anwendung ihrer Bambusstöde gegen die Menge vor und trieb sie auseinander. Nachdem sich die Polizei aus dem Bezirk, in dem sich dieser Vorgang abspielte, zurück­gezogen hatte, fand sich die Menge wieder zusammen und führte die Beremonie des Flaggenfaluts zu Ende. Später fam es vor dent Polizeigericht zu größeren Ansammlungen. Die Demonstranten be­warfen das Polizeigericht mit Steinen, so daß eine Polizei­abteilung genötigt war, wiederum mit Bambusstöden gegen die Menge vorzugehen. Es kam zu heftigen Zusammenstößen, ehe es den Polizeibeamten gelang, den Platz zu räumen.. Bei dem Zu­fammenstoß am Vormittag wurden 75 Personen verlegt.

Harter Winter in Polen  .

20-30 Grad Kälte.

Warschau  , 29. Dezember.

Die am Tage vor Weihnachten ergebnislos abgebrochenen Ber­Am Sonntag wurde in ganz Polen   eine starke Frostwelle ver­handlungen über den Abbau der Metallarbeiterlöhne in den Bezeichnet. Während das Thermometer in Warschau   bis 20 Grad zirken Mannheim  - Ludwigshafen  , Frankenthal, unter Лull fiel, erreichte die Kälte im Wilnaer Gebiet bereits 30 Grad. Seetreis und Freiburg   wurden am Sonnabend fortgeführt und endeten mit einem Schlichtungsspruch, der vorsieht: für die Städte Frankenthal  , Mannheim   und Ludwigshafen   6 Prozent, für den Seekreis und den Bezirk Freiburg   5 Prozent Lohn abzug und Ermäßigung" der Akkorde um den gleichen Prozent­faz. Erklärungsfrist bis 5. Januar. Der Lohnabbau soll mit jechs wöchiger Kündigungsfrist bis 30. September 1931 gelten.

Konflikt im Saargebiet.

Saarbrüden, 29. Dezember. In der Sigung des amtlichen Schlichtungsausschusses über die Lohnfürzung in der Schwerindustrie tam Verhandlungen im Bergbau Englands Einigung. Auch die vom Vorfizenden des Ausschusses gemachten es nicht zur

Unstimmigkeiten in Südwales   und Schottland  .

London  , 29. Dezember.

Das vorläufige Uebereinkommen zwischen Zechenbefizern und Bergleuten im Kohlenbezirk von Südwales   läuft am Mittwoch

Theater, Lichtspiele usw.

Montag, 29. 12. Staats- Oper

Unter d. Linden

119. A.-V.

1912 Uhr

Montag, 29. 12 Städt. Oper

Bismarckstr.

19 Uhr Geschl.Vorstlig. Hänsel u. Gretel

Fürst Igor Die Puppenise

Ende n. 22% Uhr

Kein Kartenverkauf

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Platz der Republik  .

V- B. 20 Uhr Angélique Spanische Stunde Bln und zurück Jeux

( am Gendarmenmarkt).

20. R.-S.

20 Uhr

Geschichte Gottfrie­dens von Berlichingen mit der eisernen Hand Oeffentl. Rartenverkauf Deffenti. Kartenverkauf Ende 22 Uhr Ende g. 232 Uhr

Staat. Schiller- Theater, Charltbg.

20 Uhr

NORA.

Ende 22 Uhr

PLAZA Tagl. 5 u. 815

Sonnt. 2, 5 u. 8 13 Alex. E 4, 8066

1. Vorstellung 50 Pf. bis 1 M.

H. und III. Vorst. 1 bis 2 M.

Carter, Novello,

Schaefers Künstler- Revue usw.

Neues Theater

am Zoo

Lustspielhaus

Winter Garten

815 Uhr. Zentr. 2819. Rauchen erlaubt. Alex Hyde und seine 12 Mu­sical- Ladies. 4 Karreys. Catalini. Willi Schäffers  . Fischer- Köppe usw.

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THEATER

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Metropol- Theater

Täglich 8% Uhr

( Wallner Theater)

Bermittlungsvorschläge fanden teine Mehrheit.

Um einen Abbruch der Verhandlungen zu vermeiden, sind die Parteien übereingekommen, die Regierungstommission um ihre Vermittlung zu ersuchen. Die Regierungsfommission wird heute in Verhandlungen mit den Parteien eintreten.

Volksbühne GROSSES

Theater am Bülowplatz  .

8 Uhr:

Die

Defraudanten

Theater am Schiffbauerdamm

8% Uhr

Die Quadratur des Kreises

Staatl. Schiller- Th.

8 Uhr

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Staatsoper

Am Pl. d. Republik 8 Uhr

Angélique Span. Stunde Hin und zurück Jeux

TAGL 8 UHR

Kinderfreunde Mitte. Gruppe Matteoffi. Rote Falten: Montag: Ausspracheabend Jungfalfen A und B und Nestfalten. Dienstag: Heimabend.

Am Mittwoch fahren wir nach Eichhorst. Alle Falken, die ein paar Stunden Marjch vertragen, sind um 19 Uhr am Fernbahnhof Stettiner Bahnhof. Alle anderen treffen sich um 4 Uhr am Stettiner Vorortbahnhof. Für Fahrgeld, Schlafen und Getränfe find 2,50 M. zu zahlen.

Wetter für Berlin  : Ziemlich heiter. Nachts Frost, Tagesa temperaturen über Null. Für Deutschland  : Im Nordosten Fort­Regenfällen. Im übrigen Deutschland   verbreitete Nachtfröste. Tages dauer des Frostwetters, im Westen wolfiger mit Neigung zu leichten temperaturen über Null.

Berantwortl. für die Redaktion: Herbert gepere, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3. Sieran 1 Beilage.

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