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Die Geburt des Pfannkuchens

Fridericus in Köln .

Für Herrn Hugenberg.

Die Flötentöne von Sanssouci , die zum Schluß zur Wacht­

Ausschnitte aus dem Silvesterbetrieb einer Riefenbäckerei/ Großkampftage parade anschwellen, haben nun auch in Stöln gelodt. Aber sie haben

in den Berliner Bäckereien, den kleinen wie den großen

Es geht um den Pfannkuchen, ohne den sich der Berliner | 30 Einzelteile, diese werden nun wieder abgewogen und wandern feine, Sivesternacht" vorstellen kann. Pfannkuchen und Punsch, das nun ins siedendheiße Fettbad. In der Mitte des großen Raumes muß sein, und wenn sie beide noch so bescheiden sind. Die Fein­bäckereien des Weſters stellen die rundlichen Dinger mit allen Schikanen, das heißt mit den delikatesten Füllungen her. Im Often und Norden ist man einfacher. Die Hauptsache ist, daß sie recht schön locker und groß sind. Um den Pfannkuchenhunger von 4 Mil­fionen Menschen zu stillen, dazu gehören schon Großbetriebe. Einer der bekanntesten Großbäckereien ist die der Berliner Konsumgenossen­schaft in Lichtenberg . Der Riesenbetrieb steht in den letzten Tagen ausschließlich im Zeichen der Pfannkuchenbereitung, denn: 350 Zentner Weizenmehl, 50 bis 60 Zentner Fett, 60 3entner Buder, 55 Zentner Marmelade, 15 000 Eier und 25 Bentner reine Butter müssen in zwei Tagen zu 1 Million Pfannkuchen ver­arbeitet werden. 400 fleißige Arbeiterhände, davon 60 Mann ständiges und 140 Mann Aushilfspersonal, werden in schichtweisem Dienst diese füße Riesenportion fertigstellen. Am Mittag des 30. jezte der Betrieb ein. Von der Toreinfahrt bis zum obersten Stodwerk durchziehen füße Düfte das ganze Riefengebäude.

In den unteren Stockwerken wird die Teigmasse her­gestellt. Bom Mehlboden fällt das Mehl durch schnedenartig an gelegte Röhrengänge aus den Silos in die großen Mischapparate, Behälter, deren jeder zwei Zentner Mehl, vermischt mit 25 Pfund Zucker, 25 Pfund Butter, 8 Litern Eier( 200 Stück) aufnimmt. Diese abgemessene Masse tommt dann in die Knet- und Wirt maschine, wo mit maschinellem Druck der Mischarm die Majje tüchtig durcheinanderfnetet; zum Schluß wird 10 Pfund Hese bei gemengt, dann muß der Teig eine halbe Stunde lagern und fommt nun zur weiteren Verarbeitung hinauf in die Badräume.

Erste Station, das Wiegen und Teilen. An langen Tischen fizen Bäder, vor sich die Wiege- und Teilmaschinen, daneben die Teiggebirge, die nun genauestens abgewogen und in Stücke geteilt werden. Der Inhalt eines solchen Knetapparates, das sind also zwei Zentner Meht mit den notwendigen Zutaten ergibt 6500 Pfannkuchen. Sodann wird die Teigmaschine auf der Teil­maschine in tellerartige Stücke geteilt, der Apparat macht daraus

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stehen hintereinander in Abständer 14 Bfanntuchenteffel, in deren Innern es brodelt und zischt. Die Pfannkuchen kommen zu je 140 Stück auf ein Sieb, das in den Kesselraum hineinpaßt Stückweise legt sie der Bäcker vorsichtig in die brodelnde Fettmasse, einmal hin und einmal her, in 1 bis 14 Minuten Backzeit sind sie gut. Nun übergibt sie der Bäcker einem Kollegen, der die Pfann­tuchen auf Bleche legt- 6. Dutzend haben auf einem Blech Plaz und sie zum Abkühlen auf Stellagen stellt. An langen Tischen sind Männer und Frauen nur damit beschäftigt, jedem Pfannkuchen eine füße Einsprißung Aprikose, Vierfrucht und andere Marmeladen­forten zu verabreichen; dies geschieht in der Weise, daß jeder Pfannkuchen auf den Füllapparat gespießt wird und durch Hebel druck seine Injektion" erhält. Dann werden sie entweder glafiert, indem sie ein flüssiges 3uderbad nehmen, oder nur mit Puderzucker bestreut. Fieberhaft und mit atem= raubender Geschicklichkeit geht die Arbeit vor sich, man kann gar nicht so schnell den Blid wandern lassen. Die ganze Prozedur, also der Werdegang eines Pfannkuchens, von der Rohmasse bis rechnet mit einer Herstellungsziffer von ungefähr 40 000 Stück pro Stunde. Es muß aber auch fix gehen, denn immer neue Teigberge werden nach oben befördert.

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zum genußfertigen Produkt, dauert etwa 2 Stunden und man

in einer liberalen Zeitung ein seltsames Echo geweckt. H. A. Bopp widmet ihnen in der Köln . 3tg." vom 29. Dezember folgenden Empfang:

,, Ueber den neuesten tönenden Fridericus- Reg- Film der Ufa wäre eigentlich nur zu sagen, daß er eine völlig willkürliche, frei erfundene Episode um den Ausbruch des Siebenjährigen Krieges 1756 webt, die wirklich gar kein Recht auf Anerkennung hat und geistig etwa einer Geschichte im Schullesebuch der Vorkriegszeit für Untertertia entspricht. Er kann an Gehalt schon. gar nicht, an filmischer Gewandtheit nur einigermaßen seine stummen Vorgänger erreichen. Aber er versucht dafür verblümt und am preußischen Gewand einem Preußen von morgen, einem Deutschland Schluß ganz unverblümt, mit altpreußischen Mitteln und im alt­von morgen die Flötentöne eines neuen bewaffneten, aus Notwehr friegerisch gesinnten Nationalismus im Tempo

der Barabemärsche beizubringen. Und von diesem Gesichtspunkt her geht ter Film uns etwas mehr an als seine filmische Qualität und

Schauspielerei.

Sinngemäß verführt er den Zuschauer, die staatlichen und poli­tischen Gelegenheiten von 1756, so wie er sie darstellt, als Wunsch­traum und Gegebenheiten von 1931 anzuerkennen. Man tut aber Deutschland keinen Gefallen damit, wenn man die beabsichtigte Ten­denz solcher schiefer Parallele als Borzug vaterländischer Größe und Gesinnung lobt. Auch der Begriff der Größe eines Volkes ist im Laufe der Zeiten wandelbar, seine Tapferkeit kann sich ebenso start in seiner friedlichen Haltung bewähren. Es ist nicht wahr, daß Obwohl alles in gigantischen Zahlen und überdimensionalen vaterländische Gesinnung allein aus dem romantischen Erinnerungs­Massen vorhanden ist, tritt immer wieder einmal eine Arbeits­bild der Vergangenheit den Traum von der Zukunft eines Volkes störung ein, die aber schnell behoben wird. Treppauf, treppab eilen baut. Es ist ebenso vaterländisch, die Schwächen und Fehler der vergangenen Historie mit zu berücksichtigen, aus ihnen zu lernen die dienstfertigen Geister. Die Telephone im Kontor stehen den und das nationale Empfinden darüber hinaus in reinere Bahnen ganzen Tag nicht still. Unentwegt ergießt sich der Mehlregen in die und zu weitertragenden Bielen zu lenten. Freilich ist das nicht so Teigkessel und die Knetmaschine dröhnt. Oben brodelt und zischt es und dampft und stäubt. Flinke Beine und emfig schleppende Arme, bequem, als die deutsche Geschichte der Vergangenheit ewig zu ba erhigte Gesichter und weißgepuderte Haarschöpfe. Unten am Hofnalisieren, Zweifelhaftes, einfach wegzuleugnen und aus dem an wertvollen und schlechten Eigenschaften völlig uneinheitlichen, sehe stehen die riesigen Lieferautos. Der Chauffeur schickt nach oben: für 3 Uhr ist die Expedition von 30 000 Stüd angesagt, für 4 Uhr bizarren Bild Friedrichs II. einen billigen flachen Delbruc vom Alten Frißen zu machen, so wie es dieser Tonfilm tut." von 70 000 Stück. So geht es am 30. und 31. Dezember von Dieser Kritiker wagt dann morgens bis abends, von abends bis morgens. Berlin hat Appetit, o deutsches Ansehen im In- und Auslande! auf Pfannkuchen! im einzelnen nachzuweisen, daß das so hämisch be­handeite Sachsen unendlich viel für das grunddeutsche Barock- und Rofoto geleistet hat( das Friedrich nur nachohmte), und daß der Krieg gegen Defterreich ein Bruderkrieg und 1806 die Quittung da­für war. Otto Gebühr heißt es weiter geht meistens als sein eigenes Standbild durch die Räume und ist im übrigen von einer Schwazhaftigkeit, die eher in den Salon der Marquise von Pompa­dour als zu diesem sehr wenig mitteilsamen König paßt. Er ist ein rechter Lebkuchen- Friedrich, und das Abbild, das uns durch ihn dargeboten wird, tut so, als wisse es nicht, daß durch den Essay Thomas Manns Friedrich und die Große Koalition", durch die Novellen Bruno Frants und die Veröffentlichungen Werner Hege manns ein wesentlich veränderies Antlitz des Königs offenbar wurde. Freilich kein solch fenfrechter Heros, sondern ein recht zwiespältiger Mensch und Charafter."

Die Spur der Mainzer Räuber

Bisher vergebliche Suche

Mainz , 31. Dezember.

Ueber die sensationelle Flucht der Mainzer Banfräuber, die in einem Café in Bonn , wie bereits berichtet, von der Bolizei beinahe gefaßt worden wären, werden uns noch folgende Einzelheiten mitgeteilt:

Einem Bonner Geschäftsmann, dessen Geschäft in unmittelbarer Mahe etnes Cafes am Zatweg tegt, ftet eine blane Limousine auf, die fast eine halbe Stunde ohne jede Beleuchtung dastand. Der Mann, der durch Rundfunk von dem Mainzer Banfraub gehört und sich auch die Beschreibung des Autos der Täter gemerkt hatte, glaubte den gesuchten Wagen vor sich zu haben und benachrichtigte die Polizei. In der Zwischenzeit hatten sich jedoch ahlreiche Neugierige eingefunden, die den Wagen umftanden. Diesem Umstand verdanken offenbar die Täter noch ihre Freiheit. Wie näm lich später festgestellt wurde, hatten sich die Täter, zwei Männer im Alter von etwa 30 und 40 Jahren, in dem Café auf gehalten und ihren Platz jo eingenommen, daß sie vom Innern die Straße überblicken fonnten. Als Polizeibeamte in das Café ein drangen, waren die Räuber bereits über alle Berge. Es war ihnen gelungen, völlig unbemerkt zu entweichen. Schon vorher drohie den beiden das Verhängnis, als sie sich bei einem Friseur, dessen Laden sich in der Nähe des Cafés befindet, rasieren ließen. Dem Geschäftsinhaber tamen die beiden Kunden verdächtig vor, aber erst zu spät alarmierte er die Polizei. Wie aus der später ermittelten Personalbeschreibung, die von dem Servierfräulein des Cafés ge­geben wurde, festgestellt wurde, handelte es sich zweifellos um die gesuchten Räuber. Der eine Verbrecher ist etwa 30 Jahre alt, 1,73 bis 1,75 Meter groß, hat mittlere Figur. Er hatte blondes Haar und trug dunklen Mantel. Das Alter des zweiten Täters wird auf erma 40 Jahre geschätzt. Sein Haar mar graumeliert, jein Mantel hatte dunkelgraue Farbe.

Die Bermutung der Polizei geht jetí dahin, daß die Verbrecher sich abermals in den Besitz eines unbeaufsichtigt stehenden Autos fetzen und weiter flüchten werden. Sämtliche Landstraßen und

Chausseen werden von den Landjägern scharf tontrolliert. Mög licherweise stammen die Banditen aus Bonn , wo sie bei ihrem An­hang Unterschlupf gefunden haben.

Leberall Straßenräuber.

Zwei Bankangestellte überfallen und beraubt.

Dortmund , 31. Dezember.

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Der Mitarbeiter der Köln 3tg." bringt zum Schluß die Frage zur Debatte, ob der Film nicht geeignet sei zur Darstellung großen deutschen Schicksals und fordert die Republik auf sich zu befinnen, was sie da im staatsbürgerlichen Sinne versäumt hat und wie sie den Film bisher den Filmt den Geschäftemachern und

In Dortmund - Quetgendortmund wurden gestern abend zwei Vergnügungsindustriellen überließ. Angestellte der Dortmunder Bank überfallen. Die beiden An­gestellten Else 2 ad doch und Frizz Wimpers befanden sich mit ihren Fahrrädern auf dem Wege nach Quetgendortmund plöhlich sprangen ihnen zwei Männer entgegen und zwangen fie, von ihren Rädern zu steigen. Einer der Räuber entriß der Laddoch das Fahrrad, während der andere Mann dem Wimpers ebenfalls das Rad und eine Aktentasche entriß. Als der Ueberfallene um Hilfe schrie, erhielt er mit einem harten Gegenstand einen heftigen Schlag auf den Mund. Die Räuber ergriffen dann mit den Fahr rädern die Flucht. In der Tasche befanden sich etwa 450 Mart in Hartgeld und ein Geldschrankschlüssel und der Schlüssel der Räume der Filiale in Bochum . Beide Angestellten hatten noch ungefähr 3000 Mart in Papiergeld in ihren Rod taschen bei sich. Der der Bank entstandene Schaden ist, durch Bersicherung gebedt. Von den Räubern fehlt bisher jede Spur.

Sinclair Lewis über 3m Westen nichts Neues".

Der Nobel- Preisträger Sinclair Lewis , der vor kurzem die deutsche Fassung des Remarque- Filmes Im Westen nichts Neues" gesehen hatte, äußerte sich folgendermaßen über seine Eindrücke:

Neuer Raubüberfall in New York .

New York , 31. Dezember.

Der Kaffenbote einer Maflerfirma wurde gestern mitten im Finanzviertel, als er eben das Gebäude der Equitable Trust Ch betreten wollte, von zwei Banditen überfallen und niedergeschlagen. Die Räuber raubten ihm die Handtasche, in der sich 30 000 Dollar befanden und enttamen unerkannt.

Talent von Elisabeth Rögner, die alle Register malerischer

Wettbewerb um den großen Staatspreis und darstellerischer Bunder ziehen kann, und Felix Nußbaum ,

der größere Flächen ausgezeichnet zu beherrschen lernt. Rudolf Rattner zeigt ein breitflächig sich gebendes malerisches Können, vor allem in einer ausgezeichneten Winterlandschaft. Hans Stübner füllt auch das lebensgroße Format mit detaillierter Form und fein beobachteter Menschlichkeit, Karl Leyhausen läßt Wirklichkeit und Sput auf geistreiche Weise ineinander über­gehen. Ganz realistisch im Sinne ihres Meisters Orlik ist Ilse Boigt in großen und dekorativ farbigen Bildnissen. 3artere Struttur malerischen Auftrags und idyllische Gesinnung der Lebens­darstellung findet man bei Franz Stod, Konrad Ruff, vor allem Ernst Straßer mit fultivierter Noblesse des Vortrags, und Friz Göring. Kräftiger zeigt sich die malerische Hand­schrift bei Graf Merveldt und R. Krüger; mehr im Sinne proletarischer Kunst, nicht bloß durch die gewählten Vorwürfe ( Kanalpenner, Speisehalle), sondern auch durch die Stimmungs­gewalt seiner fräftigen grauen Malerei, bei dem Thüringer W. J. Schneider.

Die Afademie stellt ihre jugendlichen Gegner aus. Die Ausstellung junger Talente in der Akademie am Pariser Blag findet starten Zuspruch. Mit Recht, denn sie ist interessanter und besser als die meisten Veranstaltungen an diesem und an anderen Orten in Berlin , und man will doch auch sehen, wen die Herren der großen Staatspreise würdig befunden haben. Hier stoct aber schon die Begeisterung. Weder der Frankfurter Maler Feibusch mit seiner rohen und breitspurigen Malerei, noch die uninteressanten Jünglingsafte mit Gliederpuppengesten von Bild­hauer Blumenthal scheinen viele Gründe für eine solche materiell sehr wertvolle Auszeichnung zu bieten. Da sind unter den Stulpturen doch einige bessere Anwärter zu nennen, obwohl das Niveau im Ganzen nicht sehr bedeutend ist; Theunert, Abel, Kiatom und Helga Mitthauer ergeben für den Laien verstand, jeder für sich, viel reichere und hoffnungsvollere Anhalts­puntte, fie, mit Breifen zu bedenken. Erst recht bei dem Maler nachwuchs tann man nach reiflichster Brüfung einige Dugend un vergleichlich geeigneterer Anwärter für den Staatspreis feststellen. Die fympatischsten Begabungen find die mit malerischer Bhantafie, die die Natur in eine unwirfliche Farbigteit und in schwermütige oder ironische Stimmung übersetzen. E. W. Nay ( der wenigstens eine Prämie erhielt), Herbert Jacob mit aus­gezeichnet fuggeftiven Landschaften, Einhoffs eindringliche und Marschall Joffre im Todestampf. Kurz vor Mitternacht our farbige Induſtriebilder, Werner Laves mit seinen schönen die Aerzte telephonisch berufen, weil eine schwere Krise eingetreten war. Um 2 Uhr nachts wurden die Familienmitglieder und der breitflächigen, stimmungshaften Großstadtbildern, die intensiven Mitarbeiter des Marschalls alarmiert. Joffre iit bewußtlos. Die Nahbilder Karl Döbels und der phantasievoll verträumte| Atmung jetzt von Zeit zu Zeit aus. Die Herztätigkeit wird immer Hermann Poll gehören hierher; auch das reiche vielseitige schwächer.

Wenn ein schneidender und fast ironischer Widerspruch zwischen der meist recht vorwärtsbrängenden Art dieser Jugend und der ihrer akademischen Gastgeber ins Auge fällt: fo bedeutet das wohl nicht ein Berlufttonto der Jugend. Uns ist fie jedenfalls von ganzem Herzen willkommen!

p. f. sch.

Der Film war ein seelisches Erlebnis. Die wahrheitsge­treuen Szenen haben mich so furchtbar erschüttert, daß ich noch lange nach der Borstellung im Banne dieses Filmes stand. Er ist ein gellender Schrei gegen das Ungeheuer des Krieges, das man bisher noch nie bildlich so dargestellt hat. Daß man einen solchen Film in Amerita und gerade in Hollymood machen fonnte, ist für mich eine ganz besonders et freuliche Ueberraschung gewesen. Ich, der Hollywood ' und die amerikanische Filmtätigkeit so oft tritifierte. habe neuen Respett und Achtung vor den Herstellern dieses Filmes gewonnen. Was die Unparteilich feit dieses Filmes anbetrifft, so fann ich nur fagen, daß die in ihm enthaltene Schilderung des deutschen Soldaten, seiner Moral und seines Kamerad­schaftsgefühles ganz überwältigend wirft. Die unge rechten Borstellungen, die man vom deutschen Soldaten während des Krieges in Amerika hatte. find durch diesen Film vollständig umgestoßen worden. Es ist ein ergreifendes Werk gewesen."

Zu dem Berbot dieses Filmes in Deutschland äußerte sich Sinclair Lewis :

Jeder, der meine Bücher tennt, weiß, welch große Liebe und Berehrung ich für Deutschland empfinde. Ich hoffe infolge­dessen, daß eine Erklärung, die ich über den Film Im Westen nichts Neues" abgebe, feinesfalls als eine unerwünschte Ein­mischung in örtliche deutsche Berhältnisse und Gefühle gedeutet werden kann. Ich kann nur feststellen daß ich den Film vor turzem gesehen habe, und daß er mit alles mehr als ein Angriff auf Deutschlands Moral, vielmehr als eine Sympathie­kundgebung für Deutschland erschien. Hätte ich nicht den Vorteil gehabt, Deutschland persönlich gründlich zu kennen, wie ich es wirklich fenne und liebe, so hätte ich von diesem großen. epischen Füm nur ein Gefühl der Liebe, Berehrung und Hochachtung für das deutsche Baterland gewonnen."

Wiener Schutz vor Störung

Die Aufführungen von Remarques Antifriegsfilm ,, Im Westen nichts Neues" beginnen am 7. Januar im Schwedentino. Die Kino­betriebsgesellschaft hat, um den Behörden die Möglichkeit zu nehmen, ein Verbot des Films von wegen ,, Ruhe und Ordnung" herbeizu­führen,

fämtliche Karten für die ersten vierzehn Tage der sozialdemo­fratischen Kunststelle überwiesen.

Die Kunststelle hat sich verpflichtet, die Karten nur an Mit­glieber der Sozialdemokratischen Partei auszu­geben. Damit ist den Krawallniachern jebe Möglichkeit genommen, die Vorführungen zu stören. Es besteht die Absicht, für die Vor­stellungen der ersten vierzehn Tage die Kaffen des Schwedentinos überhaupt nicht zu öffnen. Sollte es doch dem einen oder anderer Störenfried gelingen, zu emer der Vorstellungen Einlaß zu erhalter und Krawall zu machen sehr schnell fertig werden

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nun, mit diesen Herrschaften wir