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Neujahrs  - Wintersport

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Skispringen/ Eishockey/ Bobrennen Eisschnellaufen

Die Olympia- Festschrift

für Techniker ist erschienen

Gerade zu Beginn des Olympia Jahres der Arbeiter­sportler wird die Technische Festschrift, die jetzt in den Händen der Besteller ist, besondere Freude auslösen. Die Festschrift

1. Huber- München  ( 30, 34, 33 meter) 290,2. Klasse II: bringt in fauberer Ausführung auf Kunstdruckpapier zunächst die 1. Reichard- München  ( 28, 30, 32 Meter) 269,5.

Salto auf Stiern. Eine sensationelle Note erhielt das am Neujahrstage auf der Graf- Gotthardt- Schanze bei Bad Flins berg durchgeführte Sfifpringen durch die Vorführung eines Sal. Stispringen in Pontresina  . Das Strispringen auf der Bernina­tos auf Stiern. Bor zahlreichen Zuschauern glückte dem Schanze in Pontresina   hatte eine gute internationale Belegung Warmbrunner B. Damke dieses Kunststück in einwandfreier Weise. aufzuweisen. Der Norweger   Sigmund Ruud erwies fich einmal Er erhielt für seine artistische Leistung starten Beifall. Das sport mehr als eine Klaffe für sich, er sprang in blendendem Stile, 62, liche Programm befriedigte ebenfalls vollauf, denn es gab nicht 57 und 65% Meter weit und bejezte mit 340,9 Punkten den ersten nur weite, sondern auch in bester Haltung ausgeführte Sprünge Platz von seinem ebenfalls in Zürich   ansässigen Landsmann Kielland Besonders zeichnete sich hierbei Fritz Lauer Bohlaun aus. Der mit 305,3 Bunften. Lauer- Pohlaun Dritter wurde C. Chiogna- St. Moritz mit in Berlin   domizilierende Norweger Astrup sprang zwar einmal 297,9 Punkten vor den Tiroler Springern Seiler und Hrabe mit 47, ein zweites Mal 46 Meter, hatte sich dabei aber zuviel zu je 295,6 sowie Reindl mit 287,4 Punkten. Dem Schweizer Meister gennutet, denn er tonnte diese Sprünge nicht durchstehen. Ergeb springer Adolf Rubi- Grindelwald ging diesmal nicht alles nach niffe: Klasse I: 1. F. Lauer Pohlaun( 46, 46, 46% Meter) Wunsay; er mußte sich bei 287,1 Punkten mit dem siebenten Platz 19,138; Iaffe II: 1. F. Holubar- Pohlaun( 44%, 44%, 41% begnügen. Meter) 18,361; 2. Astrup- Berlin   43, 47 geft., 46 geft.) 13,986. Jungmannen: 1. Mohwinkel- Berlin  ( 42, 43, 43 geft.) 11,888; Jugend: 1. Drößler- Pohlaun( 37, 37, 36% Meter) 18,791; 2. H. Ressel- Hirschberg 31, 29, 29 Meter) 11,697.

Stispringen in Waltersdorf  . Auf der Bauscheschanze bei Baltersdorf tam am Neujahrstage ein für den Stiverband Sachsen, Schlesien   und den Hauptverband Deutscher   Wintersport vereine in der Tschechoslowakei   offenes Stispringen als Eröffnungs­veranstaltung zur Durchführung. Beste Schneeverhältniffe be­günstigten zwar den Verlauf der Prüfung, aber trotzdem waren etwa 25 Prozent aller Sprünge gestürzt. Strischet Bad Rein erz belegte mit der Note 334,5 und drei geftandenen Sprüngen von 32, 35 und 35 Meter den Platz in der Klasse I. Außer Konkurrenz mar Sirischet bei 38 Meter zu Fall gekommen. 3weiter Breis träger wurde Winsch( HDW.) mit 275,5 vor Böhm- Dresden   mit 245. In Klasse II siegte Böttrich Altenberg( 29, 32, 34 geft.) mit Note 263,25, bei den Jungmannen Hein( HDW.) mit Note 206,75.

Prag   gewinnt den Spengler- Pokal Vor einer großen Zuschauermenge fand am Silvester auf der Davoser   Eisbahn das Endspiel um den Spengler- Pokal stait, für das sich aus den Gruppenspielen die Eishockeymannschaften des Lawn- Tennisclub Brag und des Eishodeyclub Davos qualifi ziert hatten. Die Prager   tonnten die vor zwölf Monaten ge­wonnene Trophäe erwartungsgemäß mit Erfolg verteidigen, sie fiegten mit 4: 1( 3: 0, 1: 1, 0: 0). Wie schon aus den Teil ergebniffen hervorgeht, war der Kampf mit Ausnahme des ersten Drittels, in dem fich die Schweizer   von den wild anstürmenden Bragern überraschen ließen, ziemlich ausgeglichen. Für die sieg reichen Tschechen storten der Canadier Dr. Watson   zweimal, Dr. Bus bauer und Malecef je einmal, Davos   fam durch Geromini zum Ehrentreffer. Anschließend trugen der Akademische Eishofen- Club Bürich und eine tombinierte Münchener   Mannschaft ein Freund­schaftsspiel aus, das unentschieden 1: 1( 0: 0, 1: 1, 0: 0) endete.

Bobrennen in Schreiberhau  . Bei besten Bahnverhältnissen ge­langten am Donnerstag in Schreiberhau   gut besetzte Fünfer Bobrennen zum Austrag. Der Schreiberhauer Bob Bergheil" mit Eifert als Führer und Weidner an der Bremse siegte mit einer Ge­famtzeit von 4: 36,7 für zwei Fahrten( 2: 14,9; 2: 21,8) vor Bob Sturm"( Eifermann- Schuranz, Schreiberhau  ) mit 5: 10,7 und Bob Backelfall"( Wunsch- Rösler, Schreiberhau  ) mit 5: 55,2.

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Die Mufit der Kinder, Frauen und Männermassenübungen. Drucklegung der Noten zu den Frauen und Männerübungen er folgte flar und übersichtlich, so daß ein Spielen vom Blatt ohne weiteres möglich ist. Die Noten der Kinderübungen, die Volksliedern entlehnt sind, wurden aus Plazmangel leider in zusammengedrängter Form gebracht. Wertvoll für jeden Uebungsleiter ist die illustrative Ausstattung der Festschrift. Alle Uebungen werden bilblich wieder­gegeben, wodurch Lernenden und Lehrenden die Arbeit wesentlich erleichtert wird. Die Technische Festschrift" enthält ferner noch die Gerätepflichtübungen für den Sieben- und Zehnkampf der Männer und den Sechs- und Neunkampf der Frauen.

Eine wertvolle Bereicherung des Inhalts ist die Sprung­tabelle für die Wassersportkämpfe. Die Sprünge vom Sprungbrett und vom Turm werden in 28 Bildern wiedergegeben, die es jedem Springer ermöglichen, fich mit den Bedingungen der Technische Festschrift" in den Kreisen der angeschlossenen Berbände einzelnen Kunstsprünge vertraut zu machen. Welchen Antlang die findet, beweist die Tatsache, daß die erste Auflage nahezu vergriffen ift. Sollte die Nachfrage im gleichen Maße anhalten, wird eine meite Auflage herauskommen. Wie der Abend" bereits mitteilte, wird die Olympiade- Musik zu den Massenübungen auch auf Schall­Platten herausgebracht. Die erste Auffage dieser Schallplatte ist restlos vergriffen! Das find gewiß gute Zeichen für die intensive Mitarbeit für das größte aller Arbeiterfefte in Wien  . Um das Ab­schreiben oder Instrumentieren der Mufit zu ersparen, wird die Musik zu den Maffenübungen in Drchefterbefegung zur Ausgabe gelangen.

Bundestreue Vereine teilen mit:

Freie Schwimmer Berlin XII. Jahresgeneralversammlung Sonntag, 11. Januar, 15 Uhr, bei Schellhafe, Steglis, Ahornftr. 12a. Die Funktionär fügung, die zur Generalversammlung Stellung nimmt, findet Dienstag, 6. Januar, 20% Uhr, in der Sportzentrale ftatt.

Kartell für Arbeitersport und Körperpflege, Begirt Charlottenburg. Sigung Dienstag, 6. Januet, Adlerklaufe", Raiser- friebrich. Cde Grünstraße, 20 Uhr. Die Vereinstechniker nehmen an der Sikung teil. SB. Moabit, Hockey. Sigung 5. Januar, 20 Uhr, Bet Röstel, Butlihftr. 10. Cäfte willkommen.

FUNK FUND­

Stispringen in Partenkirchen  . Das Neujahrs- Stispringen auf der Olympiaschanze am Gudiberg bei Partenkirchen   ging bei schlechten Schneeverhältnissen vor sich. Die tags zuvor noch eis­harte Aufsprungbahn war in mühevoller Arbeit hergerichtet worden, so daß die beteiligten 63 Springer noch leidlich gute Leistungen zeigen konnten. Neben dem Sieger Helmuth Lantschner Inns Deutscher Reford im Eissanellaufen. Die Eisschnellauf­brud gefiel besonders der erst 16jährige Durance Werdenfels, meisterschaft des Bayerischen Eissport- Verbandes, die am Neu­der in der Jugendflasse mit beachtlichen Sprüngen von 30, 34 und jahrstage auf dem Staffelsee bei Murnau   zur Durchführung ge­35 Meter aufwartete. Helmuth Lantschner schaffte mit 39 Meter langte, stand im Zeichen des Müncheners Sandner, der alle drei ben weitesten Sprung des Tages. Bei den Jungmannen tat fich Läufe über 500, 1500 und 5000 Meter gewann und feinen Titel mit wieder Ostler- Partenkirchen mit Sprüngen von 32, 37 und Erfolg verteidigte. Obwohl das Eis ziemlich weich war und auch 38 Meter besonders hervor. Einzelergebnisse: Jugend ein starker Wind sich störend bemerkbar machte, gelang es Sandner tlaffe: 1. Durance- Werdenfels( 30, 34, 35 Meter) 298,2: im Lauf über 1500 Meter, den im Jahre 1925 von Vollstedt- Altona 2. Hutter- Werdenfels( 26, 31, 31 Meter) 264,10. Jungmannen: aufgestellten deutschen   Reford um o Gefunden auf 2:39 1. Ostler- Partenkirchen( 32, 37, 38 meter) 316,8; 2. Poeltle- Murnau zu verbessern. In einem Schaulaufen zeigte der deutsche   Kunstlauf­30, 33, 36 meter) 293,7; Riaffe II: 1. 2. Bader- Bartenfirden meister Maier Labergo( München  ) sein vielseitiges Kürprogramm. 16.30 Unterhaltungsmusik. ( 30, 34, 34 Meter) 299,7; 2. Boglmeier- Bartenkirchen( 30, 33, Ergebniffe: 500 Meter: Sandner- München   51 Sefunden; 32 meter) 285,2. klasse I: 1. S. Lantschner- Innsbrud( 33, 36, 2 Richter- München   52,7; 3. Donaubauer- München  . 1500 Meter: 39 meter) 313,3; 2. Woerndie- Partenkirchen( 32, 38, 37 Meter) 1. Sandner München   2:39( deutscher   Reford); 2. Donaubauer; $ 18,3; 3. Berned- Partenkirchen( 32, 35, 35 Meter) 303,9; 4. Reiser| 3. Höfner- München  . 5.000 meter: 1. Eandner 10:14; 2. Do Bartenfirden( 27, 34, 37 Meter) 302,9. 211tersttaffe I: naubauer 10:18; 3. Maner München  .

ARBEITER FUSSBALL

Der Kreismeisterschaft entgegen

Um fommenden Sonntag beginnen die Spiele der vier Bezirks meister um die Beteiligung am Endspiel um die Kreis meisterschaft. Bekanntlich müssen die Bezirksmeister in zwei Ausscheidungsspielen den Gegner des Kreismeisters ermitteln. Die einzelnen Bezirksmeister find im 1. Bezirk Minerva 28- Neukölln, im 2. Bezirt FTGB.- Karow, im 3. Bezirk Spandau   25 und im vierten Bezirk Ludenwalde V. Die Auslosung der Gegner hatte folgendes Ergebnis: 1. Bezirk gegen 3. Bezirk und 2. gegen 4. Bezirt. In Ludenwalde stehen fich Karow  ( 2. Bezirk) und Lucken­walde V( 4. Bezirf) gegenüber. Im allgemeinen gelten die Karawer als die Favoriten. Ein schneller Sturm, vereint mit einer guten Hintermannschaft berechtigen biefe Annahme. Auf der anderen Selte haben die Ludenmafter den Vorteil des eigenen Blazes für sich, io daß ein Sieg auch im Bereich der Möglichkeit liegt. Die Leitung des Spiels liegt in den Händen des Schiedsrichters Sameer( Ober­spree), der für ein einwandfreies Ergebnis sichere Gewähr leistet. Das zweite Treffen, Minerva 28( 1. Bezirf) gegen Spandau   25 ( 4. Bezirk) muß wegen Platschwierigkeiten ausfallen.

Herthas   ,, Blitzturnier"

Eine Neuerung für den Fußballfport brachte Hertha BSC.  : Ein Turnier der spielstärksten Mannschaften. Jedes Spiel dauert nur 20 Minuten. Es hieß also, in dieser furzen Zeit alles daran fegen, um zum Siege zu lommen. Der Veranstalter schnitt aller dings am schlechtesten ab. Tennis- Borussia, Meister der Gruppe B, zeigte sich von der besten Seite. Von den drel Spielen fonnten die Boruffen zwei gewinnen, während das dritte unentschieden endete. Viktoria gelang es ebenfalls. dem deutschen   Meister die Bunfte zu nehmen, wenn auch nur mit viel Glüd. Bei Minerva reichte es nur zu zwei unentschiedenen Spielen. Hertha   mußte zwei Niederlagen einsteden, während das Resultat gegen Minerva nur unentschieben lautete. Die Veranstaltung war ein voller Er­folg für Herthas   Kaffe.

Beim Fußballturnier verunglückt. Gestern nachmittag verun­glüdte beim Fußballturnier auf dem Herthaplatz der 27 Jahre alte Fußßballspieler des Klubs Minerva Josej Gottschalf aus der Berlichingenstr. 12. Er fam beim Fußballspiel so unglücklich zu Fall, daß er einen Bruch des rechten Unterschenfels davontrug. Der Berunglückte mußte nach dem Moabiter Krankenhaus gebracht

werden.

Reklame! Amerikanisches

Um Reflame zu machen, find den Amerikanern afle Mittel recht So hat man jetzt den englischen Mittelgewichtsbormeister Len Harvey. der am 9. Januar sein Amerikadebut gegen Vince Dundee im Nem- Yorker Madison Square Garden   geben soll, in das berüch­figfte aller amerikanischen   Gefängnisse, dem Sing- Sang, ge­

führt, wo er den Strafgefangenen Schattenbogen, Bogen am Sand fad und Seilspringen zeigen mußte. Die amerikanischen   Zeitungen berichten darüber in großer Aufmachung.

AM

Freitag, 2. Januar.

Berlin  .

ABEND

17.13 Zeugen der Urzeit am Monte Gargano.  ( Dr. Elise Baumgärtel  .) 17.35 Das neue Buch. Heinrich Lersch  : Hammerschläge.( Sponholtz, Man nover.) Am Mikrophon:/ Dr. Georg Schwarz  , 17.45 Hans von Hülsen  : Wilhelm Bölsche  .

18.10 Von Sperlingen und Roflmöpsen.( O. E. Hesse.) 18.38 Chorgesänge.

18.55 Arbeitsmarkt.

19.00 Edlef Köppen  : Programm des Monats Januar. 19.30 Tanzabend.

20.30 Interview der Woche.

20.30 Fortsetzung des Tanzabends.

21.30 Tages- und Sportnachrichten.

| 21.40 Uraufführung: Der Taxichauffeur. Hörspiel in dret Episodex von Gene

Ohlischläger.

22.50 Wetter-, Tages-, Sportnachrichten

Anschließend: Unterhaltungsmusik.

Landschule.

Königswusterhausen.

Meldungen aus New Dort zufolge hat jetzt der amerikanische  Tennis- Altmeister William T. Tilden auf seine Amateureigen­schaft, um deren Erhaltung er oft genug mit seinem Verband in Streit lag, freiwillig verzichtet. Tilden will ebenso wie der Golf- 16.00 Willy Streichan: Bilder aus dem Gesamtunterricht einer einklassigen champion Bobby Jones   in Sufunft sich beim Film betätigen. Man wird abwarten, ob es Tilden wirklich Ernst mit dem Berzicht auf die Amateureigenschaft ist oder ob der Held tausender Schlachten im weißen Sport" nur einmal wieder etwas die Reflametrommel für sich gerührt hat.

16.30 Leipzig  : Konzert.

17.30 Anton Goegal: Der Blinde und das Publikum. 18.00 Dr. A. Grabowsky: Amerika   in der Krise. 18.30 Prof. Dr. Korff: Der Geist der Klassik. 19.00 Englisch für Fortgeschrittene. 19.30 Wissenschaftlicher Vortrag für Aerzte.

Die in der Neujahrsnacht arbeiteten

Das Recht auf Freude, wie er sie auffaßt, läßt sich der Mensch so leicht nicht nehmen, besonders dann, wenn er noch nicht in den Strudel der Arbeitslosigkeit hineingezogen worden ist und ein paar Mart erübrigi, um sich einen fidelen Silvester abenb zu machen. Das Bolizeipräsidium hatte ja dieses Recht auf Freude ausbrüdlich anerkannt, fnbem es für bie Silvesternacht die Bolizeistunde aufhob. In weitgehender Weise hatte auch die BBG. dem gesteigerten Nachtverkehr Rechnung getragen und die U- Bahnen die ganze Nacht laufen laffen. Die S- Bahnen hatten Nachtbetrieb bis zu einer Zeit, in der sechs Monate später die Sonne bereits am Himmel steht. Auch Auto buffe und Straßenbahnen hatten auf bestimmten Linien ununterbrochen Nachtbetrieb. Das Publikum nimmt folche Freiheiten und Ber günstigungen als selbstverständlich hin, denkt aber nicht daran, daß ihm alle diefe Bequemlichkeiten in der Nacht der Nächte gar nicht möglich wären, wenn es nicht einen bestimmten Bruchteil der Be­völkerung gäbe, der bereit wäre, bem. anderen auf Frohsinn und Bergnügen eingestellten Teil durch ernst Pflichterfüllung Heiterteit und Lust überhaupt erst zu ermöglichen. Das sind die vielen Be­amten, Angestellten und Arbeiter aller Art, männliche und weibliche, die in ihrem Beruf die Nacht zum Tage machen müssen.

Andere Tausende mußten am Neujahrstag, als fich noch alles aus­ichlief, hinaus in den Dienst. Dienst gab es aud) trop des Neujahrs­tages für die vielen maderen Frauen und Mädchen und Jungen, die in aller Frühe schon mit schweren 3eitungs­paden durch die Straßen rennen, in denen es noch immer von fröhlichen Burufen hafft. Schweren, verantwortlichen Dienst hatten die vielen durch schwere Arbeit und Sorgen still gewordenen Männer, die in den Gas, Wasser, Elettrizitäts- und Pump= werten dafür sorgten, daß in dieser tollen Nacht Licht, Wärme und Sauberkeit nicht ausgingen. Unermüdlich mußten auch die Wach­männer der Wach und Schließgefellschaft ihre Kon­trollgänge durch die Nacht machen. Der Berliner   Rettungsdienst mit seinem großen auf 45 Berliner   Rettungsstellen verteilten Sanitätspersonal hat in folchen Rächten nichts zu lachen. und während es durch die Straßen lacht und schreit, müssen viele Krantenschwestern bereit sein, mit stillen, sanften Händen tranten Menschen zu helfen.

Hat schon jemals einer darüber nachgedacht, was es für die Scharen der Musiker, Sänger und Tänzer bedeutet, in den rauchgeschwängerten, mit den Ausdünstungen Tausender von Menschen durchzogenen Räumen ganz tief und immer wieder tief atmen zu müssen, um eine vollendete Leistung zu bieten? Denti man jemals der Kellner, denen die Freude auf ein gutes Silvester­trinkgeld dadurch vergällt wurde, daß ihnen Gäste mit der Zeche durch­gehen? Dentt man der vielen bescheidenen Frauen, die die tost­barsten Pelze und Mäntel bis früh zum Morgen hüten mußten, der vielen jungen Mädchen und Bons in den Hotels, Restaurants und Cafés, die nicht eine minube Müdigkeit zeigen durften?

Den schwersten Dienst hatten bestimmt die vielen Tausende von Verkehrsangestellten und Be­amten, die ihre Nerven bis in den frühen Morgen hinein strapa­zieren mußten. Es ist weder am Weihnachtsabend noch in der Neu­jahrsnacht ein Bergnügen, durch die Straßen der Riesenstadt zu fahren, überall Lichterbäume und frohe Menschen zu sehen und felber durch den Beruf ausgefchloffen zu fein von diesem Kreis fröhlicher Menschen. Nicht leicht hat es auch die Feuerwehr, wenn sie Man tommt immer sehr eilig mit der Erklärung, daß fie alle auch bis zur Minute des Alarms nicht hinaus auf die Straße braucht, ja dafür mit erhöhten Tarifen bezahlt werden. Aber mancher sondern es sich in den Wachtstuben ein wenig bequem machen fann. würde den Bohn gerne brangeben, wenn er mitschwimmen könnte Aber eine Bachtstube tit eben feine gemütliche Wohnstube. Das in dem Strom allgemeiner Freude und Ausgelaffenheit, von dem er wissen nur zu gut auch die Tausende der Berliner   Schußpolizei sich doch, der eine mehr, der andere meniger, ausgeschlossen vor­beamten, die gerade in der Silvefternacht teinen bequemen Dienst tommt. Um so mehr ist es an uns, aller diese unserer Arbeits­hatten Immer wieder wurden die Ueberfalltommandos alarmiert. brüder und Arbeitsschwestern und ihres schweren verantwortlichen Tausende von Postbeamten waren gleichfalls bis zum Amtes zu gedenken. Wenn sie zu Dienst, Arbeit und Pflicht für 3usammenbrechen beschäftigt, um die Hunderttausende von Glüd- die anderen nicht millig wären, würde Silvester eine stille und wunschfarten und Briefen zu stempeln, zu fortieren und zu expedieren. I bunfte und unbedeutende Angelegenheit[ ein.