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Nr. 3 48. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Sonnabend, 3. Januar 4931

Der Doppelmord der Hahcnkreuzlcr. Das Bötzowvierlel in Erregung. Wie das Verbrechen geschah.

Venn man hinunter zum �Vöhowvicrlel" kommt und in die dunkel liegende huselandstraße einbiegt, so merkt man im Augen- blick, dag etwas Besonderes die Menschen vor den Haustüren aus­wühlt und erregt. Gespräch aller ist die Bluttat des hakenkreuzlers. der völlig grundlos zwei junge Menschen wie Zagdwild niederknallte, nur weil sie Sozialisten und Republikaner waren. Das geht nun seit Monaten schon so--" rust mit Erbitte­rung in der Stimme eine ältere Frau,meinen Mann hoben sie dieser Tage auch übersallen und niedergeschlagen. Rur weil er dos Parteiabzeichen auf dem Mantel trug.Alles Lausejungen, und jeder hat einen Revolver in der Tasche-- sagt ein Arbeiter. Bei den Eliern des Ermordeten. Abendliche Ruhe liegt über der. h u f e la n d st ra ß e, die in der Silvesternacht der Schauplatz des neuen Verbrechens der haken- kreutzler gewesen ist. Auch am Tage herrscht in dieser Seiteisttraßc der Prenzlauer Allee kein starker Verkehr. Unweit des Arnswalder Platzes hat im Hause hufelandstratze 31 Genosse Schneider, der nrit seiner Frau und mehreren Töchtern den Tod seines Sohnes, der von Mörderhond siel, zu beklagen hat, sein Zigarrengeschäst. Durch einen sauberen, einfcnstrigen Laden gelangt man in die Hinteren Räum«, die aus zwei Stuben und Küche bestehen. Im Wohnzimmer stehen noch auf dem Tisch die Weihnachtskuchenteller. Der utiglück- liehe Vater erzählt, daß in der Mordnacht die hakcnkreuzlcr, deren Berkehrslokal im Rebcnhaus liegt, es ofsensichtlich auf«inen Ueberfall abgesehen hotten. Rur zu oft waren gegen ihn und seinen Cohn schon früher Drohungen von den hakenkreuzlern ausgestoßen worden. Sie haßten den stillen und ruhigen Mann, weil er ein Funktionär der Sozialdemokratie war. Sie hatten dem Sohn Rache geschworen, weil er das Abzeichen des Reichsbanners trug. Gegen V'd Uhr nahm das Verhängnis seinen Ansang. Atemlos kam der Parteikafsierer Sch., der im selben Hause wohnt, von der Straß« herein und bat durch Klopfen an der Ladentür um Einlaß, da er von ha t« nk r e u zl e rn aus, dem Heimweg bedroht worden sei. Sch. wurde eingelassen und der Ladenbesitzer ließ die Jalousien herunter, um zu verhüten, daß ihm die Scheiben eingeworfen werden. Es dauert« nicht lange, als die Ladenkiinke unaufhörlich geräusch- voll herauf- und heruntergedrückt wurde. Als Schneider nachsehen wollte, sah er vor seiner Ladentür mehrere Nationalsozialisten stehen. Einer der Burschen rief dem bejahrten Mann zu:Komm raus, dich machen wir fertig." Die Lage für Schneider und seine Gäste, es handelte sich um nahe Verwandte, war so bedrohlich, daß der junge Schneider ans Telephon ging und das Reichsbanner- ,Iokal in der Allen st einer Straße anrief. Er bat um hilf«, da die. Nazis das Haus umstellt i hätten. Gleichzeitig rief Schneider junior das Uebersallkommando an. Ais das Kommando erschien, hatte sich auf der Straße bereits ein« Schlägerei abgespielt. Die Nazis halten die Flucht ergriffen und dabei zwei bis drei Schüsse abgefeuert. Nach diesem Awischenfall schien die Ruh« in der stillen Straße wieder hergestellt. Die Gäste Schneiders rüsteten zum Aufbruch. Man wollte die Verwandten, unter denen sich mehrere Frauen befanden, nicht allein gehen lassen und begleitete sie«in Stück die Straße hinunter. Unglücklicherweise hatten die in der Wohnung Zurückgebliebenen, die Mutter des Ermordeten und zwei Schwestern, vergesien, die Ladentür abzuriegeln. Plötzlich lral ein kräftig gebauter Mann mit brauner Loden- jacke ein.

Der Mann, der die 5>and in der rechten Hosentasche hielt, ging an den erschrockenen Frauen vorüber und durchschritt die beiden Zimmer. In der Schlafstube riß er ein Jackett vom Kleiderhaken. Es war ein Rock des jungen Schneider, an dem sich dos Parteiabzeichen befand. Der Eindringling schleuderte die Jacke auf das Bett und rief, als Frau Schneider ihm aus der Wohnung weisen wollte: Setzt bin ich hier Herr im Hause." Er stieß die alte Frau beiseile, ging zur Küche weiter und riß die Tür zum Korridor, der zum Seitenflügel führt, auf. Nachdem der Bursche sich überzeugt hatte, daß von den Männern niemand in der Wohnung weilte, ging er wieder langsam noch dem Laden. In diesem Augenblick kam der jung« Schneider, dicht gefolgt von seinem Vater, zurück. Auf den Alarmruf der Muttek, daß sich ein fremder Mann in der Wohnung befinde, wollte der junge Mensch nach hinten eilen. ! Da trat ihm dem Bursche entgegen, riß eine Pistole au» der Tasche und drückte ab. Die Kugel traf so unglücklich, daß der junge Schneider zusammen- brach. Der Täter flüchtete und entkam. Entkam in der ersten Verwirrung, da sich die alten Leute zuerst um ihr nieder- geschossenes Kind kümmerten. Auf der Straße vor dem Laden spielte sich dann die zweite Bluttat ab, die sich jetzt erst langsam durch Zeugenaussagen zu lichten scheint. Der Bankbeamte Herbert G r a f,«in völlig unbeteiligter, der mit noch zwei Leuten, die Straße herunterkam und noch etwa 3 bis 4 Meter vom Laden entfernt war, brach von einer Kugel in die Stirn getroffen, leblos zusammen. Zuerst schien es, und es ist noch nicht widerlegt, daß der Täter, der den jungen Schneider kaltblütig niederknallte, auch der Mörder des Bankbeamten Graf sein mußt«. Das scheint nach unseren Er- Mittelungen zweiselhaft. Von einer Zeugin, einem jungenMäd- ch« n, das in«inem Haus« gegenüber wohnt, ist folgendes beobachtet worden. Das junge Mädchen erzählt. Auf der Straße war weit und breit niemand zu sehen, als der später getötete Graf und zwei Passanten, ein Herr 5?. und D., die ebenfalls in der Hufelandstraße wohnen, sich dem Hause näherten. Plötzlich kracht« in der menschenleeren Straße der Schuß. Nach den Wahrnehmungen des jungen Mädchens kam d«r Schuh nicht von der Straße, sondern ans einem höheren Stockwerk de» Haufe» hufelandslraßc 30. in dem sich dos Roziiokal befindet. Dort wohnt im 3. Stockwerk ein hakenkreuzler, der beim Magistrat angestellt ist und auch bei d«r letzten Wahl eine schwarzweißrote Fahne mit eingezeichnetem Schandkreuz gehißt hatte. Es muß sich bei der Obduktion des toten Graf ja feststellen lass-m, aus wesä�r Nietung der Schuß abgefeuert worden ist. Der Verlaus des Schußkanals wird dann weiteren Aufschluß über den mutmaß- lichen zweiten' Mörder geben. Eine nicht unerhebliche Rolle' hat bei den nächtlichen Vorkommnissen der SA.- Führer Presset gespielt, der mehr als einmal rief: Zurück oder ich schieße." Zeugen wollen in der rechten izand des Mannes auch eine Pistole gesehen haben. Presset ist ein früherer Forstbeamter. Wie aus Reichsbonnerkreisen noch mitgeteilt wird, war durch- gesickert, daß die Nazis auf das Reichsbonnerlokal in der Silvester- nacht einen systematischen Ueberfall geplant hotten. Es ging das Gerücht um, daß die Nazisdas Reichsbannernest mal richtig aus- nehmen wollten". Das Lokal halt« schon aus diesem Grund« ver- stärkten Schutz erhalten.

Im R e i ch s b a n n e r l o k a l von S a w i tz k i in der Allensteiner Straße sitzen die Kameraden.der Ermordeten und erzählen von ihrem gefallenen Freund Willy... Schildern seine Menschlichkeit, sein Kameradschastsgesühl, seine Ehrlichkeit und Opferbereitschoft... Und klagen die Mörder an... Die Erregung ist so groß, daß der besonnene Kameradschaftsführer seinen ganze» Einfluß ausbieten muß, um die empörten Kampsgenossen Willy Schneiders von Unbesoimenheiten zurückzuhalten. Der Kameradschaftsleiter weiß etwas recht Merk- würdiges vom Führer des Ueberfallkommandos zu erzählen. Als ihn der Reichsbannerfunktionär angesichts der beiden Ermordeten ersuchte, die Nazimörderhöhle, aus der der Schütz« ge- kommen war, zu durchsuchen, zuckte der Führer die Achseln und wandte dem Reichsbannermann, ohne ein Wort zu sagen, den Rücken zu. Hier wird wohl noch genauer nachzuforschen sein. * Der ermordete Bankangestellte Herbert Graf war ein Mensch, der viele Freunde, aber sicher keinen einzigen persönlichen Feind hatte... Ruhig, besonnen, liebenswürdig, ein überzeugter Sozialist und eine Persönlichkeit, die jedem Streit zutiefst abgeneigt war. Herbert Graf, der Nemuindzwanzigjährige, war verlobt und stand kurz vor der Heirat... Oer Täter, der nachweislich den tödlichen Schuß auf den jungen Schneider ab- gegeben hat, wird übereinstimmend folgendermaßen beschrieben: Er war 1,68 bis 1,70 groß, hatte fehrbreitenOberkörper und trug eine braune Lederjacke. Nolles ovales Gesicht, mit einem kleinen dunklen Schnurrbart, sogenannt« Fliege. Die Kopfbedeckung bestand aus einer hellen grauen Mütze, die Hosen halten dunkle Farbe. Mordhöhsen der Nationalsozialisten. Der Meuchelniord an den Reichsbannerleuten Schneider und Graf zwingt u. a. zu folgender Betrachtung. Die Stammlokale der Nationalsozialisten wachsen sich je weiter je mehr geradezu zu einer öffentlichen Gefahr aus. Sie sind Brutstätten des Verbrechens, Ausgangspuntt« politischer Bluttaten. Der Mordbube, der die beiden Reichsbannerleut« ums Leben gebracht hat, kam aus dem Verkehrslokal in der Hufelandstraße. Die Totschläger im Röntgentaler Prozeß wurden telephonisch aus einer Berliner Nazikneipe herbeigeholt und von einer Röntgentaler Nazikneipe marschierten dann die geschlossenen Trupps gegen die Reichsbanner- leute los. Dos Stammlokal der Nationalsozialisten,Ameise", spielte eine Rolle bei der Ermordung des Zeitungshändlers Heimburger usw. usw. Wollte man die Bluttaten der Nazimörder allein aus dem letzten Jahre sich näher ansehen, so fände man immer wieder bald das eine, bald das andere hakenkreuzgestempelte Berkehrslokal als Ausgangspunkt des Mordes. So hätte die Polizei olle Ursache, diese Lokale unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht wäre es angebrocht, in ihnen von Zeit zu Zeit Razzien zu unternehmen, die Besucher dieser Lokale auf Waffen zu untersuchen und in einem oder dem anderen Fall« diese Mordncster auszuräuchern, ähnlich wie dies mit den Kneipen um den Schlefifchen Bahnhof ge- schieht. Di« Lokale der Ringvereine und Zuhälter sind in Wirklich- keit viel ungefährlicher als die Räuberhöhlen der Nationatsozialisten. Es wäre auch allen Ernstes zu erwägen, ob nicht verstärkte Polizei- Patrouillen sich öster in der Näh« dieser Lokale zeigen sollten.

Sandow staunte, als er am Abend die Abschlüsse sah. ..Mensch, das hatte ich dir nicht zugetraut!" rief er aus. Dieses Lob des sonst so ruhigen und nüchtern überleg- kamen Mannes spornte Ludwigs Draufgängertum nur noch mehr an. und so machte er sich denn am nächsten Tage, einem Sonnabend, auf in die Höhle des Löwen. Wie einst vor zwanzig Jahren fuhr er gegen zehn Uhr vormittags beim Moritzplatz zu Himmelsbach. Er fand die alte Firma unverändert. Auch das Büro bot das gleiche Bild wie damals bei seinem ersten Besuch. Kein Möbelstück schien in der Zwischenzeit von der Stelle ge- rückt zu sein. Nur die Kontoristin hatte gewechselt. An Stelle der früheren, die hübsch und jung gewesen war, tippte jetzt eine an der Moschine, die noch jünger und noch hübscher war. Ludwig stellte das auf den ersten Blick fest. Nur Himmelsbach selber, der gleich nach Ludwig ins Büro kam, hotte sich bedeutend geändert. Immer noch ele- gant und gepflegt wie früher, immer noch mit viel zu vielen blitzenden, glitzernden Ringen an den gepflegten Händen. Aber dicse�Hände waren nicht mehr voll und fleischig, sondern knochig. Sein Haar schimmerte grau wie ungebleichter Flaäzs. Dazu trug er einen goldenen Kneifer, der ihn sehr kleidete. Seine Kleidung jedoch: grauer, eleganter Rock, gestreifte Hose, Halbschuhe, über denen blütengelbe Gamaschen wie große Farbflccke saßen, gab ihm im Berein mit vornehm tuender Haltung das Ansehen eines alten Gecken. Er sah beinahe so aus wie ein Lehemann in den Witzblättern. Ludwig hotte Mühe, bei seinem Anblick ein Lächeln zn verbeißen. Himmelsbach, nachdem er seinen Spazierstock mit der schönen silbernen Knicke in die Ecke gestellt hatte sah Ludwig eine Welle überlegend an. grüßte dann, als habe er vergessen, den ihm zuerst gebotenen Gruß zu erwidern, und sagte dann näselnd und gedehnt: Wir kennen uns doch. Mir scheint, wir haben uns dach schon irgendwo gesehen? Wenn ich nur gleich wüßte, me» ich por mir habe!"

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Ludwig Eisermann, Herr Himmelsbach!" Eisermann? Eisermann? Kenne ich nicht. Wüßte nicht, wann, wie und in welcher Form ich mit dieser Firma je in Verbindung gestanden hätte. Wo war doch gleich die Fabrik, bitte?" Früher in der Gürtelstraße, Herr Himmelsbach. Jetzt in der Frankfurter Allee 3l>7." Ach ja, richtig, vorn im Haus befand sich ein Schuster gleichen Namens." Himmelsbach zog den Stuhl an den Schreibtisch, setzte sich, stützte den Kopf in die Hand, um sich besser erinnern zu können und fuhr dann heftig aus: Ach so. Sie sind der Herr, der mich damals quasi aus seiner Werkstatt herausgeschmissen hat und der mich nachtrüg- lich noch so viel Geld für den Rechtsanwalt kostete. Und alles das nur, weil ich mir erlaubte, den Herrn an seine mir gegen- über eingegangenen Verpflichtungen zu erinnern! Um was handelte es sich gleich? Aha, ich hab's! Um einen Posten Schreibtische, den mir der Herr noch liesern sollte. War's nicht so?" Ja!" sagte Ludwig und lachte. Dann habe ich mit Ihnen nichts abzumachen, Herr..." und Himmelsboch schnippte mit dem Zeigefinger seinen pein- lich sauberen Aermelausschlag, um da ein soeben entdecktes Staubkörnchen wegzubefördern. Was geschehen ist, ist vergessen!" sagte Ludwig. wenigstens von mir, Herr Himmelsbach!" Aber von mir nicht!" So? Dann eben nicht! Aber warum annoncieren Sie dann in den Fachblättern nach leistungsfähigen Firmen?" ant- wartete Ludwig fast erbost. Himmelsbach wandte Ludwig voll feine zerknitterten Züge zu, und die Gläser seines Kneifers funkelten boshaft: Für mich kommen nur noch Großfirmen in Betracht, Herr Eisermann. Ich habe es längst schon satt bekommen, mich mit kleinen Meistern herumzuschlagen. Bei mir geht alles nur noch kontraktlich. Schriftlich, verstehen Sie! Kontrakte, auf Grund deren ich die Leute belangen kann, wenn Sie mir gegenüber ihre Lieferfristen nicht einhalten!" So. so.. sagte Ludwig gedehnt. Ja, und Sie werden mir nicht leistungsfähig genug sein; denn damals, wissen Sic..." Ludwig wurde ehrlich wütend über den näselnden, mäkelnden Ton des Großhändlers. Erbost schlug er mit der Faust aus den Tisch:

Zum Donnerwetter, Herr, bin ich hier, um mir Ihre sauren Moralpredigten anzuhören. Einmal muß doch das Ge- quatsche aufhören, auch bei Ihnen! Zeit ist Geld, besonders jetzt. Wollen Sie mit mir arbeiten oder nicht?" Däs Fräulein hatte bei Ludwigs Ausbruch mit Tippen aufgehört und starrte ängstlich auf den aufgeregten Menschen. Himmelsbach war in die äußerste Kontorecke zurückgewichen. Als er aber inne wurde, daß dem ersten Ausbruch kein zweiter nachfolgte, trat er auf Ludwig zu und sagte mit Würde: Sie scheinen auch draußen im Felde gewesen zu sein, wie ich merke. Die Leute sind heute alle so furchtbar aufgeregt. Das kann einen alten Mann wie mich direkt nervös machen. Lieber Freund, beruhigen Sie sich. Liebster, bester Herr Eisermann, wir werden vernünftig miteinander sprechen!" Er schob Ludwig hinüber in das feudal eingerichtete Privatkontor und lud ihn ein, in einem der riesigen Leder- sessel Platz zu nehmen. Himmelsbach setzte sich ihm gegenüber und bot ihm zu rauchen an, Importen mit breiter Leibbinde. Ludwig versank schier in der Polsterung. Behaglich ließ sich Ludwig das edle Kraut schmecken, schlug ein Bein übers andere und blies, während der Großkaufmann redete und ihm die Lage erklärte, einen kunstvollen Rauch- ring nach dem andern. Himmelsbach erzählteim Vertrauen", daß die Zeiten schlecht, wären, sehr schlecht sogar. Aber in einigen Monaten würden sich die politischen Verhältnisse so kristallisiert und ge- festigt haben, daß nian mit Hochdruck an die Arbeit gehen könne. Gewiß, auch jetzt sei schon Bedarf genug vorhanden. Aber die Käufer wagten sich erst zaghast heraus. Würde schon noch kommen, daß sie ihre Vedenklichkeit und ihre Vorsicht verlören. Dann gäbe es einen Markt, der sich gewaschen hätte. Doch das Wichtigste sei der Absatz im Auslände. Waggonweise ließ sich die Ware ins Ausland verschieben, falls sie billig genug wäre. Billig produzieren, sei die Parole. Nur Geduld. Nur etwas Zuwarten. Die deutsche Industrie würde schon wieder hochkvmmen, ja, sich zur ersten der Welt ent wickeln. Nicht wahr? Ludwig sagte zu allemJa!" und sreute sich, einem so wohlunterrichteten und weitblickenden Geschäftsmann gegen- über zu sitzen. Himmelsbachs Ansichten deckten sich zum größten Teil mit den seinigen. Behielt der Möbelhändler recht, so hatte er richtig kalkuliert. Wie groß ist denn ihr jetziger Betrieb?" fragte schließlich Himmelsbach.(Fortsetzung folgt.)