Nationaliſtiſcher Schimpfbold. Junge Menschen als Räuber.
Beruft sich auf die Verfassung und schmäht die Republik .
Zu den Menschen, die die unerhörte wirtschaftliche Not der Zeit, an der die gesamte Arbeiterschaft und Angestelltenschaft leidet, nur als ihre persönliche Angelegenheit betrachten und sich zu Erzessen hinreißen lassen, gehört auch der 26jährige nationalsozialistische Angestellte Schmidt, der sich vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte wegen öffentlicher Beleidigung des Reichsarbeitsministers Steger mald und Beschimpfung der Republik zu verantworten
hatte.
Zum Glück griff Schmidt nicht, gleich dem Manne, der vor einigen Tagen im Reichsarbeitsministerium eingedrungen war, zur Waffe, sondern machte sich nur in Postkarten Luft. Sch. war am 1. Januar v. J. arbeitslos geworden. Die Arbeitslosenunterstützung genügte ihm nicht. Er wandte sich an verschiedene Verbände und Körperschaften mit der Bitte um Arbeit, wurde aber überall abgewiesen. Darauf schrieb er einen Brief an den Reichsarbeitsminister Stegerwald und bat unter Berufung auf die Reichsverfaffung, die jedem Deutschen ein menschenwürdiges Dasein verbürge, ihm Arbeit zu verschaffen. Der Reichsarbeitsminister leitete den Brief weiter an den Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und teilte Sch. dies mit. Der Präsident der Reichsanstalt erklärte sich
für nicht zuständig und leitete auch seinerseits den Brief weiter. Sch., durch alle Widerwärtigkeiten in eine äußerst erregte seelische Verfassung geraten, schickte nun an den Arbeitsminister Stegerwald zwei offene Postkarten, in denen er nicht nur den Minister, sondern auch die Republik , auf deren Berfaffung er sich soeben berufen hatte, in unerhörter Weise be= schimpfte. Den Minister nannte er einen großen Gesinnungslumpen und einen Verbrecher. Von der Republik schrieb er, fie solle zum Teufel gehen, er pfeife auf die Republik . Während die Minister gut lebten, fönnten die Arbeiter verhungern.
Der Staatsanwalt beantragte wegen Beschimpfung der Republif und öffentlicher Beleidigung des Ministers drei Wochen drei Tage Gefängnis. Das Gericht erkannte demgemäß, stellte aber dem Angeklagten Bewährungsfrist in Aussicht.
Kaffenräuber in Ostfriesland . Eleberfall auf eine Sparfaffe.- 10 000 M. erbeufet. Emden , 2. Januar. Auf die Spar- und Darlehenstaffe in Marien hafe ( Ostfriesland ) wurde ein Raubüberfall verübf. Den Tätern es handelt sich um drei Personen sollen nach crsten Mitteilungen rund 10000 Marf in die Hände gefallen fzin. Einzelheiten fehlen nodh. 2uf Benachrichtigung von Cand- 2 iägern hat sich eine Anzahl von Emdener Kriminalbeamten nach dem Tafort begeben.
-
Einfam gestorben!
-
Beim Nachtlager auf der Treppe vom Tode ereilt.
Das Sterbevett der Heimatlojen in der Weltstadt ist hart und von keiner Liebe gepflegt. Der da gestern auf dem obersten Treppenabsag des Hauses Demminer Straße 28 tot auf gefunden wurde, war ein alter Mann. Man vermutet, daß es sich um einen Bettler hardelt, der auf dem Boden nächtigen wollte. Neben dem Alten lagen noch etwas Brot und einige Wurstzipfel. Er hatte sich mit seinem Mantel zugedeckt. Die Kriminalpolizei zog einen Arzt zu Mate, der feststellte, daß der Mann vermutlich einem Herzschlag erlegen ist. Ein fremdes Berschulden fommt jedenfalls nicht in Betracht. Die Leiche des Unbekannten wurde beschlagnahmt und dem Schauhause zugeführt. Der Tote ist etwa 60 bis 65 Jahre alt.
•
Der Schuß aus dem Hinterhalt.
Ein seltsamer Borfall spielte sich gestern in einer Parterrewohnung im Hause Am Lügow 16a in Charlottenburg ab. In der Küche weilte dort die 18jährige Erna K. zusammen mit einem 22jährigen Gerhard N. aus der Wallstraße 41 in Charlottenburg . Ein noch unbekannter Mann hatte sich in die Wohnung Einlaß ver
schafft und durch die Tür einen Schuß in die Küche abgefeuert. Das Mädchen wurde von der Kugel in den Oberschenkel ge= troffen. Die Angeschossene fand im Westend - Krankenhaus Aufnahme. Ob es sich um den Racheakt eines abgewiesenen Liebhabers handelt, ist noch Gegenstand der polizeilichen Untersuchung.
Schweres Bobunglück in Oberhof .
In Oberhof ist die Bob Mannschaft des Ber liner Schlittschuhtlub mit Bob Nr. 13 verunglückt. An der Kronprinzenfurve faufte der Bob über die Polsterung hinaus und landete im Fichtengebüsch. Die Verlegungen waren recht erheblich. Einem Mann war der Fuß zerschniettert, ein an= berer hatte schwere Schulter- und Armverlegungen erlitten, während
Wie aus Erwerbslosen Verbrecher wurden.
Die Verbrechen, die ihren Ursprung in der wirtschaftlichen Not haben, nehmen zu: Es vergeht fast keine Woche, in der nicht von ein, zwei oder mehreren Raubüberfällen berichtet würde. In der Regel find es junge Leute, unvorbestraft oder mit nur ganz geringen Borstrafen. Unerfahren in Berbrechen hoffen sie durch plögliche lleberrumplung ihres Opfers leicht zu Beute zu kommen. Die Gemengefährlichkeit des Treibens liegt auf der Hand. So be= flagenswert das Schicksal dieser jungen Leute auch sein mag, so beunruhigend ihr Tun für die Deffentlichkeit. Die Gerichte glauben, mit harten Strafen abschreckend wirken und diesem Treiben Einhalt bieten zu können. Auch die Schnellschöffengerichte, die seit dem 1. Januar d. I. in Funktion getreten sind, werden sich nicht zuletzt mit Raubüberfällen zu befassen haben. Schon die erste Sigung des Schöffengerichts am gestrigen Tage fah zwei solch jugendliche Räuber auf der Anklagebant. Der Fall war verhältnismäßig harmlos.
3mei junge Burschen aus Deutsch - Polen , seit Jahren in Berlin in Arbeit, mit unbedeutenden Borstrafen, werden im Dezember spielen sie Billard, und trinken mehr Alkohol, als es ihnen gut tut. erwerbslos. In der Nacht von 28. zum 29. Dezember 1930 Gegen 3 Uhr befinden sie sich auf dem Heimwege. Der Artist der Blaza, Navallo, gleichfalls reichlich bezecht, öffnet gerade die fühlt, wie seine Taschen durchsucht werden und bleibt betäubt Tür seines Hauses, als er einen Schlag über den Kopf erhält. Er liegen. Sein Stallmeister, der im nächsten Augenblick hinzukommt, stolpert über seinen Körper, sieht drei Leute davongehen, fragt sie, ob sie nicht jemanden haben flüchten sehen und erhält eine verneinende Antwort. Gleich darauf machen sich aber die drei jungen Leute aus dem Staube, zwei werden gefaßt, der eine läßt einen Selbstbirder und Taschentuch fallen, bei dem anderen findet man
-
auf der Wache eine Krawattennadel und ein Etui mit Brille alles Eigentum des Artisten Navallo. Die jungen Leute bestritten Troß der schweren gestern vor Gericht, die Täter zu sein. Indizien. Das Gericht verurteilte sie dem Antrage des Staatsanwalts gemäß zu neun Monaten Gefängnis.
-
Der Weberfall auf den Konsum.
Schlimmer lag der Fall vor dem Schöffengericht Wedding . Hier war der jugendliche Räuber noch jünger; bei Begehung der Tat zählte er noch nicht 20 Jahre. Eben erst war er wegen eines Diebstahls unter Zubilligung einer Bewährungsfrist zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, als er auf den unsinnigen Gedanken tam, ohne Komplicen, mit einem schwarzen Strumpf als Maste vor den Augen und einer Pistole in der Hand, die Kasse der Filiale Reinickendorf der Konsumgenossenschaft auszuplündern. Er drang in den Laden, rief dem Geschäftsführer mit vorgehaltenem Revolver zu: Hände hoch, das Geld heraus! Dieser wies ihn an den Kassierer, der Kassierer gab ihm einen Schlüssel, der zur Raffe nicht paßte, und während der Räuber vergeblich die Kasse aufzuschließen versuchte, wurde er von den Angestellten gepackt. 3war richtete der Uebeltäter auf einen der Angestellten seine Pistole, drückte fle jogar Burschen, der nicht sonderlich nach einem Räuber aussah. Den ab, die Waffe war aber nicht geladen. Vor Gericht sah man einen Revolver wollte er in einem. Bart gefunden haben. Mit dem erhofften Gelde wollte er sich ein Paar Stiefel faufen und seinen am nächsten Tage stattfindenden 20. Geburtstag feiern. Ich dachte ja nicht, daß sie mir dabei kriegen", sagte er. Sie hatten ihn doch ge= friegt. Nun wird er seine Dummheit mit einem Jahr drei Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust zu büßen haben.
Arbeiterbildungsschule, Kreis Friedrichshain weinend, daß der Bater fich wieder an ihr vergangen habe,
Unsere Arbeit von Januar bis März
1. Arbeitskreis Bernstein. Jeden Sonnabend von 19 Uhr bis 21/4 Uhr im Jugendheim, Tilsiter Straße 4. Thema: Unser Tages kampf um Sozialismus und Staat.
Die Reichsverfassung in Theorie und Praxis Die Krise der Demokratie und des Parlamentarismus Der Versailler Vertrag und der Young Plan- Deutschland im europäischen Staatensystem. Erweiterung und Ergänzung vorbehalten. Gemeinsamer Besuch der Vorträge an der Sozialistischen Hochschule. Beginn am 10. Januar.
Arbeitsgemeinschaft I. P. Mayer. Jeden Dienstag von 19% Uhr bis 22 Uhr in der Schule, Rigaer Straße 8, Zeichensaal. Thema: Der Kampf der politischen Parteien um den Staat.
Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhänge der Gegenwart- Arbeiter. Angestellte. Mittelstand Die Programme der politischen Parteien ihre Stellung zur politischen Praxis Nationalsozialisten, Kommunisten. Zentrum Politische Schulung der Teilnehmer für die Agitation in Betrieb. Büro und Werkstatt Beginn am 13. Januar.
3. Arbeitsgemeinschaft Dora Fabian . Jeden Freitag in der Schule, Petersburger Straße 4, Zimmer 6, von 20 bis 22 Uhr. Thema: Die Weltwirtschaft in der Nachkriegszeit.
Entwicklung des modernen Imperialismus Kampf um die Rohstoffe und Absatzmärkte- Verschiebung des Schwergewichts von Europa nach den Vereinigten Staaten - Die Industrialisierung der überseeischen Länder
1
Kolonialpolitik des englischen Imperiums Der Befreiungskampf der unterdrückten Nationen Die Stellung der Internationale. Beginn am 16. Januar.
Je 8 Abende, Teilnehmergebühr für jeden Kursus 2.- Mark, Jugendliche 1.-, Erwerbslose frei.-- Wir bitten die Genossinnen und Genossen des Bezirks Friedrichshain um recht zahlreichen Besuch.
Der Kreisbildungsausschuh.
Vergehen an der Tochter.
Nach der Tat mißlungener Gelbstmordversuch.
Vor etwa drei Wochen sprach die Potsdamer Straffammer den 39jährigen Landwirt und Obstzüchter Max Haase aus Glindow
von der Anklage der Blutschande frei, nachdem ihn das Potsdamer Schöffengericht vorher in dieser Sache zu einem Jahr
fechs Monate Zuchthaus verurteilt hatte. Die beiden Töchter des Angeklagten im Alter von vierzehn und achtzehn Jahren hatten ihn auf das schwerste belastet. Der Angeklagte war nach feiner Freisprechung wieder zu seinen Kindern gezogen und lebte mit ihnen zusammen, da seine Frau in der Jrrenanstalt ist. Am
Silvesterabend erschien seine 18jährige Tochter Hedwig bei ihrem Vormund, einem Lehrer in Glindow , und erzählte ihm
und zwar in demselben Belf, in welchem ein 1% jähriges Brüderchen lag. Die Polizei fowie ein Arzt begaben sich sofort in die Wohnung des Landwirts, der aus einem Fenster flüchtete. Im Garten versuchte sich Haaje dann mit einem Rasiermesser den Hals zu durchschneiden. Die Beamten riffen ihm das Messer weg, Haase wurde in ein Potsdamer Krankenhaus gebracht und von dort als Untersuchungsgefangener in das staatliche Lazarett in der Scharnhorftstraße in Berlin übergeführt.
Todesflurz eines Kranken.
Von einem Glasdach zerschnitten.
Heute nachmittag stürzte sich in einem hiesigen Krankenhaus ein Kranfer aus dem zweifen Stodwert auf den Hof. Er fiel durch ein Glasdach und wurde so schwer verleht, daß er nach einigen Stunden verstarb. Der Berunglüdte ist vor einiger Zeit operiert worden, jedoch hat sein Zustand zu Bedenten teinen Anlaß gegeben. Heute nachmittag schiate er die Krankenschwester heraus, um Erfrischungen zu holen. Als die Schwester zurückkam, war der Kranke verschwunden.
Die erste Abrechnung der Getränkesteuer.
Nach der Getränkesteuerordnung der Stadt Berlin hat bis spätestens zum 10. Januar 1931 erstmalig die Abrechnung und Zahlung der Getränkesteuer zu erfolgen.
Da zu erwarten ist, daß bei der ersten Abrechnung und Zahlung der Getränkesteuer ein großer Teil der Steuerpflichtigen persönlich zum Steueramt fommen wird, wird den Steuerpflichtigen zwecks Vermeidung längeren Wartens in ihrem eigensten Interesse empfohlen, die Einreichung der Steuererklärung und Zahlung der Steuer nicht bis zum letzten Tage( 10. Januar 1931) aufzuschieben, sondern nach Möglichkeit schon in den ersten Januartagen zu
bewirken.
zuständige Bezirkssteueramt zu richten ist, die Frist zur erstmaligen In Ausnahmefällen kann auf besonderen Antrag, der an das Abrechnung und Zahlung über den 10. Januar 1931 hinaus verlängert werden.
Sprechchor für Proletarische Feierstunden Sonntag, den 4. Januar, vormittags 10 Uhr, in der Arbeiterbildungsschule, Lindenstr. 3, 2. Hof, 2 Tr. rechts, Uebungsstunde. Es wird geprobt für die Schulfeier, daher müſſen alle pünktlich fommen.
Durch Explosion gerettet!
bei einem dritten ein Rerven schod eingetreten war. Berliner Raffinierter Mordanschlag am Bruder Gasrohr im Schlafzimmer.
Barteigenossen, die im benachbarten Lorenzstift Erholung suchen, Icifteten erste Hilje.
Prozeß um ein Titelblatt.
" 1
Ein Kongreß von Künstlern und Kunstschrift stellern fand Dor dem Schöffengericht BerlinMitte statt. Das Gericht hatte darüber zu entscheiden, ob ein Titelblatt als unzüchtig zu betrachten sei. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Verfahren auf Unbrauchbarmachung der Titelzeichnung von Wlihelm Faber zu einer Broschüre Blutwunder und Liebeswahn", deren Verfasser Dr. Felir Teilhaber ist, eingeleitet. Die Titelzeichnung versucht, den Zusammenhang zwischen Erotik und mystischer Etstafe zu symbolisieren. Zu der gestrigen Berhandlung waren nicht weniger als 10 Sachverständige geladen, darunter Professor Ludwig Dettmann , Professor Sandfuhl, Profeffor Hans Bolusthet, Dr. Mer Deborn, Dr. John Schikowski , Klaus Bringsheim, Eugen Spiro . Das Gericht beschloß die Un= brauchbarmathung der Titelzeichnung.
Speck für Kinderreiche Familien
Der Verband der Berliner Fleischwarenfabriken E. V. ,, Berlin Schöneberg , hat der Stadt Berlin die Lieferung von 40 Zentner geräucherten Mageriped zugesagt. Diese Spende bietet den Bezirkswohlfahrts- und Jugendämtern die Gelegenheit, einer Anzahl bedürftiger finderreicher Familien eine besondere Beihilfe zu fommen zu laffen.
-
Es ist unglaublich, welche Schlauheit, weldjes Raffinement| einen verdächtigen Gasgeruch wahr. Das elektrische Licht funktionierte oft Verbrecher bei der Begehung ihrer Taten entwickeln. Ein be- nicht. Gedankenlos entzündete sie ein Streichholz- es gab einen Knall! sonderes Beispiel von Raffinesse zeigte der Kaufmann Fritzglüdlicherweise richtete jedoch die Explosion feinen größeren trachtete, beseitigen wollte. Braunstein, als er seinen Bruder, nach dessen Vermögen er
versuchten Totschlags zu verantworten. Beispiellos ist die Art, wie Braunstein hatte sich vor dem Schwurgericht in Gothar wegen er bei seinem Vorhaben zu Werke ging. Er glaubte es besonders geschickt anzufassen, wenn er den Anschein erweckte, sein Bruder habe Selbstmord verübt. Die Verhandlung enthüllte nun die Einzelheiten der geplanten Tat.
Gasrohr in dessen Schlafzimmer geleitet, durch das er, als sein In Abwesenheit seines Bruders Hermann hatte Braunstein ein Bruder zu Bett gegangen war, Gas ausströmen ließ.
Der Schlafende wäre unweigerlich vergiffet worden, wenn nicht ein 3ufall den vermeintlichen Selbstmordpersuch im legten Augenblid vereitelt hätte. Braunstein hatte damit gerechnet, daß in der allgemeinen Aufregung, die nach der Aufbeckung der Tat entstanden wäre, niemand nach der Herkunft des Gases forschen würde und somit sein schändliches Verbrechen unentdeckt bliebe. Er wollte, sobald sich Arzt und Feuerwehr aus dem Hause entfernt hätten, das Gaszuleitungsrohr wieder entfernen.
Es tam jedoch anders.
Braunsteins Schwägerin hatte des Abends bei Bekannten einen Besuch gemacht. Als sie nach Hause fam, nahm sie in der Küche
Schaden an. Hermann Braunstein erwachte und wurde dadurch vor dem Tode bewahrt. Bald waren Feuerwehr und Polizei zur Stelle. Nach wenigen Minuten hatte man im Fußboden des Schlafzimmers das Loch entdeckt, durch das das Gas ausgeströmt war. Man holte schnell einen Sachverständigen, um den Verlauf des Rohres zu ver= folgen. Als dieser aber kam, war das Rohr bereits verschwunden! Der Täter hatte es inzwischen heimlich entfernt.
Als man Hermann Braunstein hiervon Mitteilung machte, meinte er fofort: Das fang nur mein Bruder Fritz gewesen sein!" Dieser leugnete mit aller Entschiedenheit, so daß der vernehmende Polizeibeamte die Untersuchung abbrach und das Haus verließ. Kaum war er fort, als Hausbewohner auf dem Dach des Braunsteinschen Hauses eine verdächtige Gestalt bemerften. Wieder wurde die Polizei alarmiert. 3wei Beamte nahmen die Berfolgung auf und ver hafteten schließlich Friz Braunstein, bei dem man auch das Gas. rohr fand.
Tat in vollem Umfang zu. Als Grund bezeichnete er ErbstreitigNun legie er ein umfassenden Geständnis ab. Er gab die teiten. Infolge einer Auseinandersetzung mit seinem Bruder sei er so in Erregung geraten, daß er beschlossen habe, den Bruder zu beseitigen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen verfuchten Totschlags zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluft.