Wilhelm Lehmbrud.
Der fünfzigste Geburtstag eines großen Künstlers.
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Am 4. Januar 1931 märe Lehmbrud 50 Jahre alt geworden; er ift 1881 in Duisburg Meiderich als Sohn eines Bergmannes geboren. Er gehört zu der Generation der Marc, Heckel, Rotoschta, Schmidt- Rottluff , zu der fühnen Avantgarde, die um 1910 eine neue verinnerlichte Kunst ans Licht der Deffentlichkeit hob. Im Jahre 1910 geschah Lehmbrucks ,, Ermedung", jeine Befreiung von den Fesseln akademischer Richtigkeit". Das fonnte für einen Bildhauer kaum anderswo sich voüziehen als in Paris , unter dem wohltätig lösenden Eindruck des großen Moillol und seiner ruhevollen Blaftit. Schon 1911 schuf Lehmbrud dann sein Hauptwert, die unsterbliche niende", von der ein schönes Exemplar im Berliner Kronprinzenpalais steht. Und nun würde der stille Bergmannsjohn seinen fünfzigsten Geburtstag erleben und als Deutschlands größter Bildhauer gefeiert werden, wenn er nicht am 25. März 1919 in Berlin seinem Leben selber ein Ende bereitet hätte; wie man sagt, aus unglüdlicher Liebe zu einer Schauspielerin, die erst einige Jahre nach seinem Tode ihren Aufstieg zu plöglichem und beispiellosem Ruhme erlebt hat. Es lag freich schon immer ein Hauch von Schwermut und gefährlicher Empfindungstiefe um diesen Mann; wer ihn gekannt hat, wird dem schweigsamen grüblerischen Bastler ein gewaltsames Ende auch aus weniger tief fundierten Gründen zugetraut haben.
Lehmbrud liebte seine Kunst sehr; er dachte an nichts anderes, als feinen Gestalten die letzte Bollendung zu geben. Immer arbeitete er an ihnen weiter, bisweilen sogar noch, wenn sie schon fertig und ausgestellt waren. Um eine Figur hat er drei Jahre gerungen, und er begnügte sich nicht mit plastischen Schöpfungen, feine Bhantafie war so erfüllt von lebendigen Gestalten, daß er immer neue zeichnen, radieren und malen mußte, Kompositionen, die ausschließlich dem nackten Menschen galten, meistens bem weiblichen, in einigen Fällen dem Jüngling, Abbild seines eigenen melancholischen Wesens, wie dem ,, Emporsteigenden und dem„ Sigenden" Jüngling und, Frucht seiner Trauer um das furchtbare Bölferschlachten, den ,, Sterbenden Krieger".
„ Der Pol der Pole"
Einzelheiten über den Putsch der Derwische
Stambul , 3. Januar. ( Eigenbericht.)
Die Untersuchung gegen die türkischen Butsch ist en, bie furz vor Weihnachten in Menemen das temalistische Regime zu stürzen und den alten Khalifatsstaat wieder aufzurichten suchten, zieht immer weitere Kreise. Die Putschisten haben, wie einwandfrei festgestellt worden ist, sämtlich dem Derwischorden ,, Natschbendis" angehört. Dieser große mohammedanische Mönchsorden wurde im Jahre 1925, als er sich feindlich gegen das Regime der Kemalisten einstellte, mitsamt allen übrigen religiösen Orden gesetzlich verboten und polizeilich aufgelöst. Jetzt stellt sich jedoch heraus, daß dieser Orden seither unverändert im geheimen weiterbe: standen hat, in den meisten türkischen Städten„ Tette's", d. h. ,, Klöster", unterhielt und ungezählte Tausende von Mitgliedern haben muß. Der Putschversuch in Menemen ist von der Ortsgrupe Manissa dieses Ordens ausgegangen. Die Butschisten haben mit den meisten übrigen Ortsgrupen des Ordens in Korre spondenz gestanden; die Korrespondenz ist aufgefunden worden und hat den Anlaß zur Berhaftung der führenden Matsch bendis in Stambul , Smyrna, Konya , Balikesir , Alaschenir und Manissa gegeben. Die Natschbendis hatten sich im geheimen sogar wieder ein Oberhaupt gewählt, das den alten mystischen Titel
..Pot der Pole"
trug: dieser Führer des geheimen Ordens ist in der Stambuler Borstadt Erenköj in der Person eines im Ruje großer Heiligkeit" ftehenden Scheichs Essat ermittelt worden. Wer die Berhält risse in den islamischen Mönchsorden fennt, der weiß, daß normaler
weise in diesen Orben nichts geschieht, was nicht die Ordensleiter befohlen haben, und die Regierung argwöhnt nun, daß Scheich Essat den Befehl zum Putschverjuch in Menemen gegeben habe, um vor einem größeren Anschlag zunächst einmal die Stimmung im Lande zu fondieren.
Ueber den Butschversuch selbst werden weitere bemerkenswerte Einzelheiten mitgeteilt. Es ist jetzt festgestellt, daß die Puischisten bereits zehn Tage vor dem Putsch von Manissa ausgezogen find, überall in den Dörfern die Bauern zum Aufstand gegen die Regierung aufreizend. Nicht eine einzige Gemeindevertretung hat die Provinzialbehörden von dem Treiben der Aufrührer unterrichtet; vielmehr haben
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die Dörfler überall den Aufständischen Nahrungsmittel gegeben. In Menemen selbst haben in dem Augenblid, als der Aufstand losbrach, die verantwortlichen Beamten der Stadt Präfekt, der Gendarmeriekommandant und der Staatsanwalt einer Weise versagt. die gegen sie den Verdacht des geheimen Einverständnisses mit den Butschisten rechtfertigt. Nur dem selb ständigen Borgehen eines Unterführers der Gendarmerie gegen die Aufrührer ist es zu verdanken, daß die Erhebung im Reime erstidt murde. Kein Wunder, daß die
Zentralregierung im höchsten Grade beunruhigt ist. In Stambul hat eine Konferenz der kemalistischen Führer ftattgefunden, in der beschlossen worden ist, im Notfalle über die Smyrnaprovinz den Belagerungszustand zu verhängen und die früheren Ausnahmegerichte wieder einzusetzen.
Denn es gab für Lehmbrud nur ein Broblem, als tieffien Das Kind auf dem Blumenbrett bejen. Kaum war er im Sorridor, da betrat burch die Laden
Ausdrud seines schmerzhaften Lebensgefühls: Darstellung des innerlich leidenden Menschen. Die verdoppelte Schwere dieses Problems war es, daß er verlangte, seelisches Empfinden ganz rein durch Rörperbewegung auszudrücken, und nur durch sie. Das bildhauerische Handwerk beherrschte er, dank seines raftlosen Fleißes, vollkommen. Aber es genügte ihm nicht, das schöne Dasein des nackten Leibes in seinen tausend Bariationsmöglichkeiten zu erschöpfen, sondern ihm war dieser Leib nur Träger eines Höheren, eines leidvollen und tiefbewegten Seelenzustandes. In seiner„ Knienden", einem weib. lichen Torso, seinen Jünglingen und Brustbildern hat er unsterbliche Gleichnisse von der Seele geschaffen, die sich ihr irdisches Gehäuse nach einem unsichtbaren Bilde erschafft und dies Gehäuse zugleich sprengen möchte wie der Schmetterling seine Puppe, weil es ihrem Drange nach Freiheit und Selbstbewährung nicht genügt. Das war der schwere Zwiespalt in seiner Kunst, den er gleichwohl glorreich überwunden hat.
Der Sohn des Meidericher Bergmannes besaß ein zu heißes und zu sehr von Liebe und Künstlerstolz erfülltes Herz, um nicht zuletzt an seiner Aufgabe zugrunde zu gehen. Wie Pascin, der im vorigen Jahre ihm im selbstgewählten Tode nachfolgte, hat er an einem letzten, vielleicht halb zufallsmäßigen Widerstande des Lebens zerbrechen müssen und fein Wert als Torso. hinterlassen. Paul E. Schmidt,
Andrée- Ausstellung in Stockholm .
Die große Ausstellung der Ueberreste der Andrée- Expedition wird am Dienstag in Stocholm eröffnet. Besonders auffallend ist bie große Anzahl der auf der Weißen Injel gefundenen Gegenstände, die die drei Forscher viele hundert Rilometer weit auf ihren Schlitten über schwierigstes Gelände gezogen haben. Einige Aufzeichnungen, die man früher nicht bemerkt hatte, find inzwischen noch gefunden worden. Während man früher glaubte, daß die Eintragungen vom 17. Oftober das leßte Lebenszeichen gewesen sind, ist jetzt in Strind bergs Kalender eine Notiz vom 18. Oktober über Andrées Geburts : tag gefunden worden. Neben Strindbergs Kalender befindet sich ein fleines Buchzeichen mit dem Bild des Ballons und den Worten ,, Ich tann dir nicht folgen". Man vermutet, daß es der Abschiedsgruß von Strindbergs Braut war.
Eintritt der USA . in die Berner Konvention
Dem amerikanischen Abgeordnetenhause liegt ein Gesetzenimpurf des Abg. Albert H. Vestal vor, der den Eintritt in die Berner llebereinkunft zum Schuße der Werte der Literatur und Kunst vorbereitet. Die Patentkommission, der die Bill überwiesen wurde, hai in den letzten Monaten unter Bestals Borsiz 52 Sachverständige und Interessenvertreter aller 3meige des Urheberrechts befragt. Ihre Mehrheit hat den Eintritt der USA . in die Uebereinkunft empfohlen. Die Bill würde, wenn sie Gesetz wird, die beiden Haupthindernisse eines Beitritts der USA . beseitigen: die Copyright- und die Manufacturing- Klausel. facturing Slausel. Die erstere zwingt bekanntlich, jedes in den Bereinigten Staaten zu schützende Werf mit einem besonderen gesetzlichen Urheberrechtsvorbehalt zu veröffentlichen. Ferner müffen vor jedem Borgehen megen Copyright- Berlegung zwei bzw. ein Abzug beim Copyright- Amt hinterlegt werden. Beide Bestimmungen will die Bestal- Bill beseitigen. Sie sieht eine Registrierung beim Copyright- Amt in Washington in der Art eines Grundbuches des Urheberrechts vor. Endlich will die Veſtal- Bill die ManufacturingKlausel auf die Werke der Bürger der USA . beschränken.
Mary Wigman auf der Amerikafahrt. Mary Wigman hat, wie uns telegraphiert wird, ihre amerikanische Tournee mit einer Reihe von Tanzabenden in New York begonnen. Das Chanin- Theater, in dem die Künstlerin auftrat, war seit Wochen ausverkauft. Mary Wigman wurde von dem Publikum stürmisch gefeiert; die NemPorter Zeitungen brachten spaltenlange Berichte über den größten Erfolg, den eine deutsche Tänzerin in Amerika je gefunden hat".
Der Danziger Rechtsblod ersetzt den langjährigen Präsidenten Dr. Sahm durch Dr. Ziehm( Dnat.) und verteilt die zwölf hauptamtlichen Senatorpoften auf Deutschnationale, Deutsche Volks partei , Wirtschaftspartei und Zentrum. Die Sozialdemokraten find ausgeschieden.
Wird von der Feuerwehr im Sprungtuch aufgefangen.
Minuten fieberhaffer Spannung erlebten am Sonntag. abend die Fußgänger in der neuen Königstraße, unweit des Alexanderplates.
Die Eltern eines vierjährigen Knaben hatten ihr Kind ins Bett gebracht und waren nach einiger Zeit in dem Glauben, daß es fchlief, noch etwas ausgegangen. Das Kind aber stieg, nachdem die Eltern fort waren, aus dem Bett, fletterte aufs Fenster, drückte die Fensterscheibe ein und troch dann, ohne sich merkwürdigerweise zu verletzen, auf das Blumenbrett. Das alles vollzog sich in der Höhe des vierten Stodmerfes. Die Fußgänger, die das Klirren der Scheibe gehört hatten, sahen zu ihrem Entsetzen das Kind, das vor dem Fenster im vierten Stod herumfroch. Sie riefen die Feuerwehr, die nach ein paar Minuten erschien. Mit einem schnell ausgebreiteten Sprungtuch sing sie den Knaben, der tatsächlich heruntersprang, cus; er war unverletzt.
Raubüberfall im Laden.
1300 Mart Mietegelder geraubt.
Bon zwei unbekannten Burschen wurde heute früh in Moabit im Haufe Calvinstraße 1 ein leberfall verübt. Auf dem Grundstück Calvinstraße 1 betreibt die 32 Jahre alte Frau Anna Dahlte ein fleines Weißwarengeschäft. Das Haus bildet mit dem Hause Alt- Moabit 112 eine Ecke, die der Grundftüdsgesellschaft Hungaria gehört. Frau Dahlte ist nebenbei auch Verwalterin und beauftragt, die Mieten einzuziehen. Am MontagBerwalterin und beauftragt, die Mieten einzuziehen. Am Montag früh mar fie gerade damit beschäftigt, ihren Laden aufzuwischen Blöglich flingelte es an der Hintertür und es erschien ein jüngerer Mann, der angab, er molle den Gasmesser
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tür ein anderer junger Mensch das Geschäft. Frau D. ging nach vorn, weil sie annahm, daß es ein Runde sei. Der Mann tat, als ob er etwas faufen wolle und zeigte auf einen Gegenstand, der in einem Regal war. Als die Frau sich umwandte, wurde sie auch schon von dem falschen Gasmann niedergeschlagen. Auch der vermeintliche Kunde am hinter den Ladentisch und stürzte fich auf fie. Frau Dahlke versuchte, um Hilfe zu rufen, die Räuber aber drückten sie nieder und sterftethren eine fie fefthielt, riß der andere die Kaffe quaf, in der die rau die Kopf in den mit Waffer gefüllten Aufwischtmer. Wahid der Es taffierten Mieten zum Abholen bereitgelegt atte. maren etwa 1300 Mart, die der Täter an fich nem. Beide Leute flüchteten und entfamen, noch ehe die Frau sich erholt hatte. Vollkommen durchnäßt lief fie unter lauten Hilferufen den Räubern auf die Straße nach, sie waren aber bereits verschwunden. Beide müssen die Berhältnisse ganz genau gekannt haben. Das Geld sollte heute abgeholt werden. Davon müssen die Burschen Kenntnis gehabt haben und verübten die Tat, noch che jemand fommen fonnte.
Breslau , 5. Januar. Bei der Reichsmonopolnerwaltung für Branni. mein, Abteilung Breslau , find in den letzten Tagen von der Zollfahndungsstelle Breslau große Diebstähle von Monopolbranntwein festgestellt worden. Nach den vorläufigen Angaben sollen etapa 10 000 Liter Branntwein im Werte von 50 bis 60 000 Mart gestohlen worden sein. Als Täter wurden ein Buchhalter, ein Expedient und drei Arbeiter ermittelt und in Haft genommen. Als Abnehmer des gestohlenen Sprits wurden einige Breslauer und auswärtige Gastwirte und Aussteller festgestellt, die zum Teil festgenommen wurden. Nähere Angaben fönnen zur Zeit im Intereffe der weiteren Aufklärung noch nicht gemacht werden.
Lieber Freund Bölsche!"
Gerhart Hauptmann , einer der Freunde aus| gleichsam eingewurzelt lebst, fam es mir vor, als ob Du dem dem Kreis von Friedrichshagen , hielt bei der Feier, die von der Gemeinde Schreiberhau zu Ehren des 70jährigen Wil helm Bölsche veranstaltet wurde, eine Ansprache an den alten Freund und Mitkämpfer aus der Zeit des Naturalismus:
Lieber Freund Bölsche!
Wenn ich mich erhoben habe als letzter Redner, bevor wir auss einandergehen, ist es nur, um den immerwährenden Glückwunsch meines Inneren für Dich in diesem weihevollen Augenblick nicht unausgesprochen zu lassen.
Siebzig Jahre, zum größten Teil der Arbeit gewidmet, liegen hinter Dir. Es war Arbeit für die deutsche und die MenschheitsKultur. Scheinlos, treu, ausdauernd hast Du in diesem Leben gedient und den Dank Deines Volkes in Deinem Wirken gefunden. 2lls ein wahrer, freier und echter Boltslehrer hast Du Hunderttausende, ja Millionen von Deutschen , Männer. Frauen aller Stände, jung und alt, belehrt und ihnen das Walten Gottes in der Natur und der Natur in Gott erschlossen. Du hast ihnen die Arbeit ihrer Dichter, Denker und Forscher immer wieder vorgeführt und Dir so von dieser wie von jener Seite allgemeinen Dank verdient. Das Interesse für die Natur und für die Wissenschaft von der Notur ist, zumal in Deutschland , zu einem sehr erheblichen Teil allein durch Dich geweckt, gefördert und lebendig erhalten worden.
Was sich in deinem Wesen manifestiert, ist allerdings weniger der Geist der platonischen Akademie und ihrer deutschen Ableger, als etwas vom Geist des Sokrates, der gleichsam spielend lehrte, mo er gerade ging und stand, auf Gassen, Märkten oder Turnpläzen, unter einer schönen Platane gelegentlich, aber wohl faum jc in einem akademischen Auditorium. Und wer Dich fennt, Deine
Der Reichstanzler hat seine Ostreise angetreten, er ist heute in Schriften tennt, der fennt auch Deine sokratische Ironie, eine Ironic Lauenburg in Pommern. verbunden mit Güte, die Du, mild, verstehend und verzeihend, auch der Menschenwelt entgegenbringst.
Der Remarque - Film..Jm Westen nichts Neues" ist trok Berbot in Binz gelabenen Gästen vorgeführt worden; deshalb soll ein Straf verfahren eingeleitet werden.
Welter für Berlin : Zeitweise heiter mit Nachtfrost, auch Tagestemperaturen nur wenig über Null. Abflauende westliche bis nordwestliche Winde. Für Deutschland : Im größeren Teile des Reichs ruhiges, vielfach heiteres Wetter mit verbreiteten Nachtfrösten. Im Nordosten noch unbeständig.
Und, lieber Freund, in Deinen Abern rpfft Dichterblut. Wie
bei Goethe und Ernst Haed: 1, denen sich ein wahlverwandtes Wesen
innig verbunden hat, hat der Forscher den Dichter nicht unterdrückt. und diese Verbindung von Dichten und Forschen begründete Dein naturhaftes Sehertum. Oft, wenn ich Dich beobachtete, lieber Freund in Deiner heiteren, gelassen in sich ruhenden Menschlichkeit, oder wenn ich an Dich dachte, wie Du in den Waldbergen Schlesiens
Herzen der Natur weit enger als wir anderen verbunden seist, daß Du mehr wissen müßtest als wir von den Geheimnissen des Baumes, des Wassers, des Gesteins und der Luft. Gewisse Ehranken, so schien mir, die uns abschließen, bestünden für Dich nicht, vielleicht vernichtet durch Deine Naturliebe.
Hinwiederum mar es, als ob ihrerseits die Natur Dir eine schüßende Hülle umgelegt hätte gegen die Unbilden der Menschenwelt. Ich erkannte wohl, daß Dir Sucht nach außeren Ehren und gegnerisches Gebaren feine Etunde verderben fonnten. Immer, foweit id) Dich kennengelernt habe, gab es in Deinem Gemüt nur zwei Zustände: den fachlichen Ernst des Lebens und der Arbeit und die große, überwindende Heiterfeit. Etwas dazwischenliegenbes Süßsaures gab es bei Dir nicht. Und wo ich das Glück hatte, mit Dir zusammen zu sein, bist Du im Gang der Gespräche immer unmittelbar von einem Zustand in den andern übergesprungen.
In diesem Zeichen grüße ich Dich, nämlich dem Zeichen des Rrnstes, in dem Zeichen der überwindenden Heiterfeit. Oft und oft im Laufe des Lebens ist das eine und das andere von Dir auf mich übergeströmt, und es ist mir pergönnt gewesen, oft und oft von Dir belehrt zu werden und mich an Deiner naturgegebenen Weisheit zu wärmen. Dafür sage ich Dir heute und immer innigsten Dant, und ich lege zum Schluß den Finger auf jenen Goethe- Bers, der ein Lieblingsvers Ernst Haeckels war und uns allen geläufig iit eine heiter gelassene Frage, die zugleich die Antwort enthält es ist recht eigentlich Deine Frage und Deine Antwort: Was tann der Mensch im Leben mehr gewinnen, 2ils daß sich Gott- Natur ihm offenbare.
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Ausstellung japanischer Malerei. Wie der Amtliche Preußische BreffeDienst mitteilt, wird die große Ausstellung von Berten lebenber iapanijer Maler om Sonnabend, dem 17. Januar, mittags 12 Uhr, bor geladenem Publikum eröffnet werden. Sie wird veranitaltet in den Mäumen der Akademie der Künfte am Pariser Blas 4. Die Ausstellung besteht aus 150 durch ein besonderes Komitee in Japan ausgewählten Bi dern.
Rund um den Bülowpfah" fit der Titel des diesjährigen Kostüm'eftes. das die Volfsbübne gemeinsam mit dem Bersonal ibres Zbeaters am Fülom. blag am Sonnabend, dem 31. Januar, im Sportpalait veranstaltet. Bur Mitivi tuna wurden u. a.( mit Genehmigung der Direktion der Scala) die Alfred Jadlon- Girls verpflichtet. Auch andere fünstlerische Darbietungen werden stattfinden. Ginlaßfarten 2,50 Mark, Richtmitglieder zahlen 50 Pf. am Saaleingang nach.