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Beilage

Freitag, 9. Januar 1931

Der Abend

Snatausgabe des Vorwärt

Schicksalswende an der Westfront

Chemin des Dames

Das Reichsarchiv , das die historische Bearbeitung und Er forschung des Weltkrieges durchführt, hat in seiner Schriftenreihe ,, Schlachten des Weltkrieges" jest vier neue Bände: Deutsche Siege 1918; Wachsende Schwierigkeiten; Die Offensive bei Reims und über die Marne ; Schicksalswende( Verlag Gerhard Stalling , Oldenburg ), veröffentlicht. Wie schon bei den früher her cusgegebenen Werfen, unter denen ,, Das Marnedrama" und Die Tragödie von Verdun " besonders hervorragen, ist auch bei den hier zur Diskussion stehenden vier Bänden das Bemühen zur objektiven Forschung anzuerkennen. Französische Quellen sind auch diesmal wieder in großem Umfange herangezogen worden.

Hüben und drüben.

Das neue Wert des Reichsarchivs geht auf die dramatischen Monate des Jahres 1918 zurüd, in denen sich die unheilvolle Schicksalswende an der Westfront und damit der Auftakt zum Zusammenbruch vollzog. Wie schon bei seinen früheren Arbeiten, begnügt sich das Reichsarchiv auch in diesem Falle nicht mit der Darstellung der Kämpfe, sondern wertet die Ereignisse im Hinblic auf die Gesamtlage fritisch aus, wobei es zu höchst bemerkens merten Urteilen gelangt. Es wäre jedoch sehr erwünscht, daß bei den noch bevorstehenden Arbeiten über 1918 der grelle Gegen. jay von üben und Drüben, der letzten Endes der ent­fcheidende moralische Faktor des Zusammenbruchs gewesen ist, weit Schärfer herausgearbeitet wird als bisher. Hier ein Heer, das seit faft vier Jahren an sämtlichen europäischen Fronten im Großtampf stand und längere Ruhe nur in Ausnahme, fällen fennen lernte. Ein Heer, dem in dreijährigen schwersten Abwehrschlachten an der Westfront gegen einen an Menschen und an Kriegsmaterial unvergleichlich überlegenen Gegner das Mark aus den Knochen gesogen war. Ein Heer, das seit Jahr und Tag schlecht und knapp ernährt und noch schlechter bekleidet und ausgerüstet war. Ein Heer, hinter dem eine vom Hunger ent. nervte und völlig ausgefogene Heimat stand, aus der unmöglich neue Kraftquellen fließen konnten.

Drüben dagegen Heere, denen der Reichtum der Welt zur Verfügung stand, die an Menschen, Nahrung, Kleidung und Kriegs­material aus einem schier unversiegbaren Quell schöpften. Besonders mit dem Eintritt Ameritas in den Krieg( Februar 1917), dessen Truppen nach der Meinung deutscher Hurrapatrioten über den Ozean weder schwimmen noch fliegen fönnten", floffen für die Entente diese Kraftquellen wie ein breiter reißender Strom nach Frankreich hinein. Diese Dinge müffen auch von dem Reichsarchiv , das die Geschichte des Krieges schreibt, so froß und deutlich ausae­sprochen werden, wie sie der Mann an der Front und wie sie die ausgelangte Heimat empfand. Hier allein liegt der letzte Schlüssel zur Wahrheit des Zusammenbruchs.

Vom Chemin des Dames zur Marne .

Die deutsche Oberste Feeresleitung wollte die Ente scheidung im Jahre 1918 durch Angriff erzwingen. Aber nicht ein einziger großer Angriff, sondern eine Reihe von Teiloffensiven sollten die Gegner zermürben, seine Reserven zerschlagen und schließlich die Entente friedensbereit machen. In diesem Gedanken der Angriffszerspaltung, der durch das Ueberraschungsmoment ganz zweifellos bedeutende örtliche Erfolge vor der englischen und der französischen Front brachte, war jedoch der Sieg gedanke der Heeresleitung bereits begraben. Ob bei fonzentrischer Zusammen faffung der deutschen Angriffstruppen im März 1918 durch end= gültige 3erreißung der bereits gespaltenen englisch­französischen Front ein friegsentscheidender Erfolg möglich war, foll hier nicht beurteilt werden. Jedenfalls ist es sicher, daß im März die Entscheidung näher lag als im Mai, und daß auch die Maioffensive noch größere Aussichten bot als die Juni, und Julioffensiven. Stand doch mitte Juli bereits ein Million amerikanischer Truppen einfahbereit auf französischem Boden.

Nach den schweren Angriffsschlachten von Arras- La Fire, Armentières und am Kemmel in Flandern , herrschte seit Ende April verhältnismäßig Ruhe an der Front. Die Erschöpfung auf beiden Seiten war zu groß. Am Chemin des Dames, wo einige völlig abgefämpfte englische Divisionen zwischen die franzöfifchen Truppen eingesetzt sind, herrscht am Sonntag, dem 26. Mai, beinahe feiertägliche Ruhe, die an dieser alten Wetterede höchst selten ist. Da bricht am 27. Mai früh um 2 Uhr aus 5000 Geschüßschlünden das deutsche Trommelfeuer los, steigt die feftungsartig ausgebauten Steilhänge des Chemin des Dames hinauf und hinab, walzt die Drahtverhaue ein, zerschlägt die Unterstände und legt vor die großen natürlichen Höhlen einen Feuervorhang. In den ersten Strahlen der Morgensonne sind der Berg und die anschließenden Fronten feurige und rauchende Bulkane, über die, kaum daß die letzten Salven frepiert find, der Sturm der Infanterie hinweggeht. Wenige Stunden nach Beginn des Angriffs war der Chemin des Dames, gegen den in dem blutigen Frühjahr 1917 Nivelles Sturmdivisionen drei Wochen unter unerhörten Opfern vergeblich anrannten, in feiner ganzen Breite überschritten. Die vorderen Sturmwellen brandeten ins Aisnetal. Am Abend dieses ersten Anariffstages war der Aisne Uebergang erzwungen und bereits die Besle erreicht, deren Ufer seit dem Marnerüdzug 1914 feine deutsche Truppe mehr betreten hatte. Der Durchbruch marvolltom men. 20 000 Befangene und 300 Geschütze wurden eingebracht.

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Foch greift ein.

Foch, der neue Oberstkommandierende sämtlicher Entente­truppen, verhielt sich auf die ersten Fiobenachrichten von dem Angriff abwartend. Er hatte in Erwartung des nächsten deutschen Groß­angriffs seine Heeresreserven hinter der Flandernfront und bei Amiens angehäuft. Er hielt den Angriff am Chemin des Dames nur für ein Scheinmanöver. Aber der franzöfifche Befehlshaber an der Angriffsfront, General Bétain, der Ver­teidiger von Verdun , erkannte die große Gefahr in ihrem ganzen Umfang, die bei weiterer Ausdehnung der Niederlage drohte. Ein dringender Hilferuf nach dem anderen wurte ins Hauptquartier zu Foch gesagt. Aber erst am zweiten Angriffstag, als das heiß um. tämpfte Soissons fiel, als die letzten verfügbaren französischen Reserven in den Strudel des Rückzuges hineingerissen wurden und der deutsche Vormarsch in breiter Front über die Vesle der Marne austrebte, ertannte auch Foch den ganzen Ernst der Lage. Mit

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Marne - Villers Cotterêts

der Bahn und in unabsehbaren Autofolonnen strömten nun Heeres­reserven dem Schlachtfeld zu, um zunächst die Paris nächstgelegene ge­fährdete Westflante beiSoissons- Billers Cotterêts abzuftüßen.

Am vierten Angriffstag hatten die deutschen Truppen bereits in 20 Kilometer Breite die Marne erreicht. Neben 50 000 Gefangenen waren ihnen 800 Geschütze und über 3000 Maschinen­gewehre in die Hand gefallen. Was hatte die französische Front so überraschend schnell zum Zusammenbruch gebracht? Wirften am Chemin des Dames die dunklen Erinnerungen an den blutigen April 1917 mit, als Nivelles Sturmdivisionen, Frank­ reichs Hoffnung, an dieser Stätte eng massiert dahingemäht wurden? Sicherlich waren weite Kreise der französischen Armee von Kriegsmüdigkeit erfaßt, von der sich die französische Generalität ebensowenig eine richtige Borstellung machte, wie die deutsche Heeresleitung in der gleichen Frage bei ihren Truppen. Im französischen Hauptquartier hatte das unerwartete Ausmaß der Niederlage schwerste Bestürzung hervorgerufen, die in dringenden Appellen an die Truppen zum Ausdrud fam. So erließ Pétain am 31. Mai folgenden Tagesbefehl:

,, Der Oberbefehlshaber gibt seiner Verwunderung Ausdrud über die Leichtigkeit, mit der französische Truppen vor feindlichen Kräften, die ihnen nach allen eingegangenen Nach­richten durchaus nicht erheblich überlegen sind, zurückgehen. ... Das Heil des Vaterlandes, die Ehre der Armee stehen bei derartigem Bersagen ernstlich auf dem Spiele."

Noch eindringlichere Worte fand der Befehlshaber der 6. franz. Armee, General Du chène:

,, Wir wollen uns nicht schlagen lassen, wir wollen siegen! Es geht um das Schicksal von Paris ... Offiziere und Mannschaften haben... zuviel Proben von Mut und Tapferkeit abgelegt, als daß sie in fritischer Stunde nicht ihr alles hergeben sollten. Unsere Reserven sind im Anmarsch. Wir(!) halten durch und schlagen den Feind aufs Haupt."

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Was dieser Armeeführer über die anrollenden Reserven gesagt hatte, waren allerdings keine leeren Bersprechungen. Etwa dreißig Divisionen soviel wie im ganzen die deutschen Angriffstruppen betrugen, darunter auch englische und amerikanische Truppen, trafen jetzt nach und nach ein. Was für Truppen mit den Amerikanern tamen, hat ein französischer Generalstabier mit wenigen Worten glänzend gekennzeichnet:

Ergreifend war der Gegensatz zwischen Amerikanern und den französischen Regimentern, deren Mannschaften in abgeriffenen Kleidern, abgezehrt und hohläugig, sich nur mit äußerster Anstrengung auft echt erhielten. In neven Wellen tam das Leben heran, um dem fast blutlosen körper Frankreichs frische Kraft zu bringen. So tam es, daß an diesen Tagen der Prüfung, als der Feind zum zweiten Male an der Marne stand und uns entmuligt glaubte, wider Erwarten ein unsagbares Bertrauen alle franzöfifchen Herzen ergriff." Dr. Rolf Bathe. ( Ein weiterer Artikel folgt.)

Der General ohne Eitelkeit

Betrachtungen zum Tode Jolfres

Unwesentlich ist, wie der Marnesieger Generalissimus wurde. Unwesentlich ist für uns, was er im einzelnen getan hat. Das steht ohnehin aller Orten, schon deshalb, weil niemand flüger davon wird. Uns interessiert allein, warum es drüben anders tam als bei uns. Also das, was die noch immer die Informationsquellen der breiten Massen fast restlos beherrschende Klasse ihnen vorzuenthalten vermag. Wenn man von den Sünden unserer Wirtschaftsführer absieht, werden die Vernebelungsmaschinen nirgends gründlicher eingesetzt als just bei den Fehlern der Heerführer, auf daß den blöden Haufen der ihm von der Urzeit her in den Knochen stedende Respekt vor der Kriegertaste ja erhalten bleibe. Wie viele unter den 65 Millionen Deutschen haben bis auf diesen Tag eine Ahnung, daß der Krieg für uns gewonnen gewesen wäre, wenn unsere Gene­räle rechtzeitig die Bedeutung des Tanks begriffen hätten? Mit räle rechtzeitig die Bedeutung des Tants begriffen hätten? Mit einigen tausend fleinen Tants hätten sie im Frühjahr 1916 durch die französischen Linien marschieren und sechs Wochen später bei den Pyrenäen anlangen tönnen. Statt dessen zogen sie es in ihrer Rat­losigkeit vor, ihr an Zahl ohnedies erschreckend geringeres ,, Menschen­material" vor den für die damalige Technik uneinnehmbaren Forts der stärksten Festung des Erdballs zwecklos verbluten zu lassen. Sie wollten einen an Zahl um ein Vielfaches überlegenen Gegner fich abnuzen" laffen.

Sohn eines Küfers.

Warum fam es nun in Frankreich anders? Sehr einfach: Joffre war das fünfte von elf Kindern, und der Vater war Küfer . Fochs Vater war, nebenbei bemerkt, subalterner Finanz­beamter mit etwa 250 Mart im Monat. Vielleicht stand in den deutschen Schüßengräben mehr als ein Küfersohn, der das Zeug gehabt hätte, das Ganze noch herauszuhauen. Doch das System erlaubte ihm höchstens, Feldwebel zu werden. Heute ist alles anders? Unsere randalierenden Studenten toben manisch gegen die aus dem Arbeiterstand hervorgegangenen Minister, ohne sich auch nur einen Augenblick zu fragen, ob sie ihre Sache nicht ebenso gut, wenn nicht besser machen wie die studierten. Und platzen dabei schier von anti­plutokratischen Phrasen. Ja, sie halten sich dabei sogar noch für Erneuerer". Spotten ihrer selbst und wissen nicht wie. Arme deutsche Vergangenheit, ärmere Zukunft!

Auch in Frankreich haben die mit elf Kindern gesegneten Küfer nicht das Geld, ihre Kinder studieren zu lassen. Auch nicht die Subalternbeamten. In Frankreich gibt es längst genügend Sti­pendien, um jedem armen Jungen die höheren Laufbahnen zu er möglichen. Sollen wir also das französische Beispiel nachahmen? Dann erreichen wir nichts als eine Vermehrung unserer akademischen Arbeitslosen um weitere 5000 Köpfe im Jahr. Es genügt nämlich nicht, fähige Leute studieren zu lassen, man muß ihnen nachher auch einen Wirkungstreis geben. Welches deutsche Regiment hätte wohl früher einen Küfersohn als Fahnenjunter aufgenommen? Welches tut es selbst heute? Man frage einmal bei Krupp nach, wie viele Kleine Beamtensöhne da Direktor spielen. Und wenn er das Organisationstalent eines Ford befäße. welcher deutsche Küfer fohn tommt heute noch an leitende Stelle? Wer jetzt noch nicht be­griffen hat, warum bei uns die Preise höher und die Löhne niedriger sein müssen als anderswo, wird es nie.

Als der Krieg ausbrach...

oberst von Hausen und der Generalstabschef von Moltke zu­fammen und müssen wegen ,, nervöser Ueberreizung" entfernt werden, obwohl die Armee so eisenfest zusammenhält wie am ersten Tag. Joffre nimmt seine zum Teil schon die Gewehre wegwerfenden Regimenter 200 Kilometer zurück und geht jeden Abend Punkt 10 Uhr 8 Stunden schlafen. Da es mit der Offensive nichts war, kann er auch anders.

Das verfehlt nicht seinen Eindruck auf seine zusammenbrechende Armee. Sogar der bei Mons seinerzeit von den schnell weichenden franzöfifchen Armeekorps im Stich gelaffene und beinahe gefangen genommene French will noch einige Tage bleiben. Als Joffre aber hinter die Seine geht und sogar Paris preisgeben will, fommen die Generale zu Joffre und fragen ihn, ob die ganze Sache überhaupt noch einen Zweck habe. Er sieht sie an, läutet seinem Küchenchef, und beginnt, ihm umständliche Anweisungen zu geben für die Zubereitung des Rebhuhns des Diners. Generale gehen schweigend hinaus und tun weiter ihre Pflicht. Vielleicht sind für den Tatmenschen in schwierigen Situationen eiserne Nerven wichtiger als alles Genie.

Am 4. September.

Die

Am 4. September meldet ihm der mit 300 000 Mann in Paris gebliebene Galliéni, daß die Deutschen Paris rechts liegen ließen,

in leichtsinnigfter Weise die offene Flanke böten, daß er sie deshalb unter allen Umständen angreifen werde und bitte, ihn wenigstens durch die Armee Manoury zu unterstützen. Joffre begreift, daß der Feind den sehnlich erwarteten Fehler begangen hat. Er erläßt eine Proflamation an die Armee, es sei nun so weit, daß jedes weitere Zurückweichen Baterlandsverrat sei, daß die kommende Schlacht teine Schlacht sei wie eine andere, daß es um die Zukunft der Nation ginge, und gibt den Befehl zum Angriff auf allen Fronten. Zwei Tage später figen seine Angehörigen im Salon seiner Tochter in Royan und warten angstvoll auf Nachricht. Man bringt einen Brief Joffres. Die Tochter reißt ihn hastig auf. Er enthält nichts als angelegentliche Fragen nach der Gesundheit feiner vielgeliebten franken Hündin. Nur am Schluß den Satz: ,, Wir liefern gerade eine Entscheidungsschlacht; wenn sie ebenfalls verloren gehen sollte, bleibt uns wohl nichts anderes übrig als ein Friede um jeden Preis."

Wer

Daß er im übrigen gewußt hätte, was in der Marneschlacht vorging, hat er selbst nie behauptet. Niemand kann ihm deshaib einen Vorwurf machen. Hinterher wollte natürlich jeder seiner Unterführer Frankreich gerettet haben. Darüber in Gesellschaft be fragt, antwortete er später: 3ch weiß nicht, wer die Marne­schlacht gewonnen hat. Aber ich weiß, wer fie verloren hätte, wenn sie verloren gegangen wäre, denn der Oberbefehlshaber mar ich!" von einem unserer deutschen Weltkriegsgeneräle einen ähnlichen Aus­Auf spruch fennt, wird gebeten, ihn der Redaktion mitzuteilen. jeden Fall kann Joffre den entsetzlichen Kuddelmuddel auf deutscher Seite nicht ahnen. Er weiß nicht, daß Klud mit dem äußersten rechten Flügel den Befehl bekommen hat. Paris links liegen zu lassen und nach der unteren Seine zu gehen. Daß Klud trotz gegen tciliger Anweisung sich gegen die obere Seine gewendet hatte. Daß er am 3. Sentember den Befehl bekommen hatte, hinter die weit nördlich der Morne stehende Armee zu rücken, als er die Marne schon längst überschritten hatte. Woraus far hervorgeht, daß Moltke im Großen Hauptquartier feine Ahnung hatte, wo er sich befand. Foch, der wirklich kein Interesse daran hat, den Gegner herunter. zusehen, bemerkt dazu in seinen Memoiren: Das fam davon, daß die Deutschen in ihrer überoroßen historischen Gebundenheit das Roblenz gelegt hatten und man unterdes ein halbes Jahrhundert Den nächsten Krieg werden Hitlers Generale vors weiter war." aussichtlich nach den Fridericus- Methoden führen, die noch ein Jahr­hundert älter find. mit entsprechendem Erfolg.

Als der Krieg ausbricht, weiß man selbst in eingeweihten Kreisen Generalissimus. Er verfügt ja nicht einmal wenig vom folonialer Helden über das französische Durchschnittsgepäd taten. Und tut nichts, als was jeder andere französische General auch getan hätte: er greift einen in jeder Beziehung überlegenen Gegner an. Es ist eben Dogma, daß der Krieg von 1870 nur an der ewigen Defensive verloren ging, welche den schwungvollen Ana u ptquartier wie 1870 in das viel zu weit entfernte griffemut, die beste soldatische Eigenschaft des Franzosen , nicht aus­nüßte. Er wird natürlich mit geradezu grauenhaften Berlusten zurückgeschlagen. Der beste Teil der aktiven Armee ist tot oder ges fangen, der Rest so ziemlich in Auflösung. Charleroi , Ardennen, Saarburg , Mülhausen vier faft gleichzeitige Keulenschläge über Saarburg , Mülhausen den Schädel. Obendrein erklärt der englische General French, er mache der Unfug nicht mehr mit, er gehe heim. Auch starte Nerven fönnten in solcher Lage verloren gehen. Als die Deutschen 20 Tage später fich 60 Kilometer zurückziehen müssen, flappen der General

Nach der Schlacht.

Nach der Schlacht verhielt sich Joffre fo ruhig wie möglich. Er fah genau, daß die deutschen Stellungen einstweilen uneinnehmbar feien. Aber er lebte unter 40 Millionen Urteilslofer, die feine Un­