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Die Langeweile in Salzwedel .

Wie junge Leute zu Räubern werden.

In dem altmärkischen Städtchen Salzwedel leben zwei Freunde: der 19jährige kaufmännische Angestellte H. und der 19jährige Friseur M. H. hat ein Nettogehalt von 125 M. monat­lich, M. bei freier Station 15 M. wöchentlich. Die Freunde tanzen gern, besuchen Kinos, haben Erfolg bei jungen Mädchen. M. ist auch Nationalsozialist. Er hat eine Stahlrute und zu den Reichstagswahlen erwirfte er sich die Erlaubnis zum Tragen eines Revolvers. In dieser schweren, arbeitslosen Zeit hätten die beiden Freunde allen Grund gehabt, mit ihrem Leben zufrieden zu fein. Sie verwickeln sich aber in eine Schlägerei. Es gelüftet fie außerdem nach einem Ortswechsel; denn Salzwedel ist ein stilles Städtchen; man langweilt sich dort. Sie beschlossen, mit 80 M. in der Tasche nach Berlin zu fahren, angeblich, um Arbeit zu suchen. Bon einem Bekannten erhalten sie einen Empfehlungsbrief in polnischer Sprache mit.

Zuerst führt ihr Weg nach Stendal . Sie amüsieren sich hier einige Tage, stehlen dann von der Straße ein Motorrad, treffen mit nur wenigen Pfennigen in der Tasche in Berlin ein, stellen das Motorrad in einer Pfandstelle unter und begeben sich auf die Suche nach dem Adressaten des Empfehlungsbriefes. Daß fie in dem Schreiben als Lodderjane" bezeichnet werden und daß darin auch von beabsichtigten Motorraddiebstählen gesprochen wird, wiffen sie nicht. Sie finden den Mann nicht, stehen mittellos da und fassen turzerhand den Entschluß, einen Chauffeur auszu­rauben. Ece Breite- und Gertraudtenstraße fezen fie fich in eine Tage und lassen sich nach Reinickendorf fahren. In der Teichstraße, in der Nähe des Laubengeländes, laffen sie halten. Als der Chauffeur den Fahrpreis nennt, ruft M.:,,Hände hoch!" und richtet auf sein Opfer die Baffe. Der Chauffeur, ein 51jähriger Mann, läßt sich nicht einschüchtern, springt auf den jugendlichen Räuber zu und er­hält im selben Augenblid von H. einen Schlag mit der Stahlrute über den Kopf. Er friegt nun den zweiten Angreifer zu paden. Dieser reißt sich los und läuft davon. Jetzt verseht ihm M. einen Hieb mit dem Revolver über den Kopf; der Schuß geht los, verletzt M. am Finger und den Chauffeur an der Schulter. Auch M. er. greift die Flucht. Nach ihrer Heldentat werden sie nüchtern und ftellen fich freiwillig.

Vor dem Schöffengericht Bedding sah man, wie ſo oft, zwei harmlose junge Leute, die in ihrem Aussehen nichts von Räubern hatten. M. wurde aus der Untersuchungshaft vorgeführt, S. ist von seinem Chef wieder angestellt worden und war in Be­gleitung seiner Eltern erschienen. Das Erschreckende bei diesen jungen Leuten war aber, daß sie sich auch jetzt noch nicht der Schwere der Tat und der schlimmen Folgen, die diese für sie haben fonnte, be­mußt schienen. M. hatte an seinen Freund H. geschrieben: Bleibst Du in Salzwedel oder tommst Du nach Berlin ???? Dentst Du an

die schönen Tage in Stendal ? Das Mädel hat mir prima gefallen. Ich möchte nur wieder tanzen, tanzen, tanzen!" Der Briefschreiber und auch sein Freund H. waren so sehr von dem glimpflichen Ausgang ihres Prozesses überzeugt, daß sie in ihrem Schlußwort nur um Bewährungsfrist baten.

Das Gericht verurteilte jeden der Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis unter Bubilligung einer Bewährungsfrist für einen Strafrest von sechs Monaten. M. wurde in Haft ge­nommen. Seine Mutter schluchzte faut auf. Das hatte sie also nicht erwartet.

Bielleicht finden die jungen Leute in der Berufungs instanz mildere Richter. Vielleicht auch nicht. Die Raub überfälle häufen sich allgusehr.

Unheimliche Gäste!

Nächtlicher Raubüberfall in Wilmersdorf .

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Winterreise

durch Berlin .

Spandau .

Aus dem alten militärischen Spandau hst in unserer Seit ein Berliner Bezirt geworden, der mit seinen 122 000 Ein­wohnern und dem weiten Land­befiz an der Havel eine, man möchte fagen gebietende Stellung im Besten einnimmt. Dem Beispiele Fontanes, der vor zwei Menschenaltern den Turm der Nikolaikirche an einem Dezembertage bestieg, um Stadt und das graue Land zu be trachten, wird heute taum noch jemand nachfolgen: man genießt rasch die teilweise ganz romantischen Reize des wirren Straßen gefüges, so zum Beispiel am Mühlengraben, wird sich aber bald den Außengebieten zuwenden.

Die Frage: wo hinaus? tönnen wir aber gleich mit der anderen verbinden: Wo hinein? oder richtiger: wie hinein? Der Eilige wird die elektrische Eisenbahn benutzen und gleich bis Spandau - West durchfahren, wo ihn das Drudereigebäude des Bolfsblattes begrüßt. Von hier bis zum Stadtinnern find nur wenige Schritte, am Rathaus vorbei, vor dem eine stattliche Grün­fläche sich befindet. Die Post, Reichsbant, das Geschäftshaus des Boltsblattes liegen auf unserem Wege zum Knoten. punft aller Straßenbahnen, wo sich jetzt an Stelle des alten Rathauses ein moderner Bank- und Geschäftspalast erhebt. Für den Nichteiligen empfiehlt es sich, mit einer der sechs Straßenbahnen nach Spandau zu fahren, weil er dann auf alle salle gleich in eins per modernen Gebiete der Stadt tommt Durch Siemensstadt fährt außer Linie 64, die in Gartenfeld endet und für den Besuch von Spandau nicht recht in Betracht tommt, die Linie 55( Endpunkt Spandau- West), lettere wichtig für die Aufschließung von Haselhorst , wo jekt 1200 Wohnungen der Forschungsgesellschaft entstehen. Daß Siemensstadt und das am Endpunkt der Linie 64 befindliche Siemens- Schudert- Wert auf

einen derartigen Antrag zu stellen, aufzuklären? Und weiter: Sollie nicht besonders jungen Leuten Offizialverteidiger gestellt werden, die fich wenigstens einigermaßen in Strafverteidigungen zurecht finden und sich die Sache ihrer Klienten auch wirklich zu Herzen nehmen?

Zum Schluß noch die eine Bemerkung: die Berichtigung der Justizpressestelle tangiert in feiner Weise unsere Kritik an der Härte des Urteils gegen jene drei jungen Leute.

Stettin ohne Straßenbahn. Explosion im Umformerwerk der Straßenbahngesellschaft.

Steffin, 9. Jamuar.

In den Nachmittagsstunden des Freitag entstand in einem Transformator des Umschaltemerts der Stettiner Straßenbahn- Gesellschaft, der schon seit einiger Zeit Rüdzündungen hatte, eine Explosion, durch die ein Brand her vorgerufen wurde, der das ganze Gebäude sowie sämtliche Maschinen und Anlagen zum größten Teil zerstörte.

Das Feuer fand an Delen und Fetten reiche Nahrung. Beim Eintreffen der Feuerwehren hatte der Brand bereits erhebliche Aus maße angenommen. Der durch den Brand entstandene Schaden ist vorläufig noch nicht abzuschen. Der Straßenbahnver fehr im Innern der Stadt war stundenlang völlig la h m gelegt, nur in den Vororten, wo einige Stromstüßpunkte vorhanden find, tonnte der Betrieb in beschränktem Umfange weitergeführt werden. 3m Stadtzentrum selbst mußte der Berkehr durch Krafi. omnibusse der Gesellschaft notdürftig aufrechterhalten werden. omnibusse der Gesellschaft notdürftig aufrechterhalten werden. Durch die Heranziehung der Außenstationen Alidamm, Frauendorf und Nemiz fonnte furz nach 18 Uhr ein teilweiser Not­

Ein seltsamer Raubüberfall wurde, wie erst jetzt befannt wird, in der Nacht zu Freitag in Wilmersdorf verübt. Im Hause Emfer Straße 3 befindet sich die Kohlenhand­lung von Blumenthal. Im Erdgeschoß ist eine Wohnung zu Büros umgestaltet. Daran schließen sich noch zwei Zimmer, die von dem Kohlenhändler an einen Raufmann Sch. und an eine ältere Dame abvermietet sind. Nachts sind nun drei Männer in das Haus ein gedrungen, die durch ein kleines Fenster in die Parterrewohnung gelangten. Die Eindringlinge gingen in das Hinterzimmer, offen bar in der Meinung, dort den Kohlenhändler vorzufinden. Dabei rüttelten sie den Kaufmann Sch. aus dem Schlaf und forderten von ihm die Herausgabe der Schlüssel. Sch. machte den Räubern, die sämtlich mit Pistolen ausgerüstet waren, die fie drohend auf ihn gerichtet hielten, far, daß er nicht der Wohnungsbetrieb eingerichtet werden. inhaber sei. Die drei Burschen, große fräftige Gestalten, hatten sich Taschentücher vor die Gesichter gebunden, um sich untenntlich zu machen. Während einer bei Sch. als Wache stehen blieb, machten, sich die beiden anderen an eine Durchsuchung der Räume. Der eine Täter bot Sch. eine Zigarette an, legte die Pistole aber nicht aus der Hand. Die Komplicen tehrten schließlich in das Büro zurück und verlangten von Sch. den Hausschlüssel, den er ihnen notge­drungen ausliefern mußte. Sie entfernten fich dann und entfamen. Um eine vorzeitige Benachrichtigung der Polizei unmöglich zu machen, hatten die seltsamen Räuber die Telephonleitung zer­schnitten. Sch. fann die Täter nur oberflächlich beschreiben, weil er sie lediglich im Lichte ihrer Blendlaternen fah.

Aufklärung der Angeklagten tui not!

Eine Berichtigung und ihre Ergänzung.

In Nr. 601 des Borwärts" rügten wir, daß dreien wegen Raubes angeklagte junge Menschen teinen Offizialpertei­diger zur Seite standen. An diese Tatsache knüpften wir einige grundsätzliche Betrachtungen. Die Just izpreffeftelle bittet uns, die Notiz dahin zu berichtigen, daß zwei der Angeklagten einen Offizialverteidiger gehabt hatten.( Weshalb nicht auch der dritte?) Indem wir dem Wunsch der Justizpreffeftelle nachkommen, nehmen mir Anlaß, die in jener Notiz gemachten Ausführungen noch um ein Wefentliches zu ergänzen.

Das Gesetz macht dem Gericht bloß bei den sogenannten Schwur gerichtssachen zur Pflicht, dem Angeklagten einen Offizialverteidiger zur Seite zu stellen. Bei Verbrechen, die vom Schöffen gericht abgeurteilt werden, besteht diese Verpflichtung nur, falls nom Angeklagten oder deffen Bertreter ein dahingehender An­trag gestellt wird. Nun wissen aber bie jungen Beute nur selten, deß sie ein Recht haben, einen derartigen Antrag zu stellen: oder menn fie das auch wissen, machen sie von ihrem Rechte teinen Gebrauch, aus Unerfahrenheit oder weil sie ihre Sache auf die leichte Achfel nehmen. Tatsache ist, daß man in Moabiter Gerichts. fälen immer wieder gegen junge Leute verhandelt, bie trog der schweren Verbrechen, deren sie beschuldigt werden, teinen An walt zur Seite haben. Wäre es nicht richtig, wenn für das Gericht die Verpflichtung bestünde, Angeklagte, denen ein Offizial verteidiger nur auf Antrag gestellt merben muß, über ihr Recht

F

Die Instandsetzung des Berfes wird voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Razitumulte in Fürstenwalde. Reichsbanner überfallen.- Stahlhelmmann wird tobsüchtig In Fürstenwalde in der Mark tam es anläßlich einer von den Nazis geplanten, aber verbotenen Versammlung zu schweren Tumulten. An einer belebten Straßenede überfielen nationalsozialisten mehrere Reichsbannerleute und Derlegten fie zum Teil gefährlich. Im Fürstenwalder Hof", dem Stammlokal der Nazis, kam es zu einer Brügelei zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Auf dem Marktplatz wurde ein Stahlhelmmann tobfüchtig und begann eine wilde Schießerei. Menschenleben sind nicht zu beklagen.

Erdbeerernte im Winter.

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Bir im unwirtlichen Norden bekommen jetzt den Winter zu fosten: Schnee und Eis. Aanders, ganz anders in dem milden Westdeutschland. Seltsame Kunde tommt von dort. Der Gärtner Wilhelm Fischer aus Ulm , Amt Brühl in Baden , tonnte dieser Tage in seinen Freiland- Erdbeeranlagen eine Anzahl schön entwidelter Ananas Erdbeeren ernten. Anlage befindet sich im sogenannten Weingartnerberg, der sich durch geschützte Lage und besonders hohe Bodentemperaturen auszeichnet. Das Wort von der deutschen Riviera- wie man die warme Rhein ebene gern bezeichnet bestätigt sich also wieder einmal In weiteren vier Wochen wird es in der Bergstraße zwischen Darmstadt und Heidelberg schon lieblich und mild werben. Dasselbe ist übrigens auch im Ibetal bei Dresben im Februar der Fall.

Feuerwehr soll Wohnung beschaffen.

Die Feuerwehr murde in den Nachmittagsstunden des Freitag nach Ropenid gerufen. Dort hatte der aus Mürttemberg gebürtige 27jährige Arbeiter Eugen B., der obdachlos herumirrte, den Welder betätigt. Er bat die Feuerwehrleute ganz nain, ihn nach dem Wohnungsamt zu bringen, damit ihm von dort aus eine Wohnung zugewiesen würde.

Spandauer Boden stehen, dürfte nicht jedem Berliner bekannt sein. Reben anderen großen Industriemerken sei noch der Deutschen Werte gedacht, die als Reichsinstitut sich rechts von der Eisenbahn auf dem Militärfistusgebiet befinden. Bon besonderer Bedeutung find die Linien 4, 54 und 75, in Hatenfelde endigend, sowie die Linien 58 und 154, die bis zum Anfang der schönen und großen Stadtforst führen. Diese Linien durchziehen Spandau von Süden nach Norden, und da in diesen beiden Himmelsrichtungen die moderne Entwicklung sich entfaltet hat, fieht auch der flüchtigste Besucher, wie Siedlungs mesen, Herstellung von Anlagen und Grünflächen, Brücken- und Straßenbauten dem alten Ort Jugendreize verliehen haben. Die Wohnungsneubauten in der Adamsstraße, Betdestraße sowie 3eppelinstraße weisen anmutige Architekturbilder auf.

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weist er die

Im Westen nimmt Spandau nod) Staaten auf, durch die Autobuslinie 31, von Ruhleben kommend, bequem erreichbar. Eine große Zukunft bedeutet der Besiz von Gatow und Cladow , da an diesem rechten Ufer der Havel sich dereinst das wasserfrohe Berlin der Zukunft ausbreiten wird. Eine Autobuslinie, 34, sichert schon jetzt in Abständen von 30 Minuten die Berbindung mit Spandau . Im Sommer ſpielt sich auf der Badewiese" nördlich von Cladom ein fröhliches Badeleben ab. Der Winter gibt Ersatz durch den Eissport nötigen Rältegrade auf, beherrschen die Schlittschuhläufer das weite Wassergebiet von Potsdam bis Tegel . In Durchschnitts­wintertagen müssen die vielen Anlagen, über die Spandau verfügt, Ersatz bieten, im Süden der Südpart, im Zentrum der Part bei der Bitabelle und im Norden der Stadtpark, um mur die hauptsächlichsten zu nennen. Erwähnt sei noch, daß in Gatow und beim früheren Fort Hahneberg Segelflugsport getrieben wird.

Spaziergänge in der Stadtforst, durch Linie 120 erreichbar, und über Bichelswerder in den Grunewald bieten auch an tälteren Tagen hohen Genuß.

3rrenhausbrand bei Orleans . Zwei Nonnen umgekommen.

Paris , 9. Januar.

In einem Irrenhause in Fleury bei Orleans brach in der pergangenen Nacht ein Brand aus. Troßdem das Feuer ziemlich schnell gelöscht werden konnte, starben unter mertwürdigen Ilm­ständen zwei Nonnen. Eine Nonne versuchte sich an einem Bett­lafen an der Außenwand des Gebäudes herabzulassen, stürzte jedoch zu Boden und blieb mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. Eine andere it arb vor Aufregung an einem Gehirnschlag. Fünf meitere Ronnen fonnten im legten Augenblick von der Feuerwehr gerettet werden.

1100

41 Grad Frost in Sibirien .

Moskau ( über Komno), 9. Januar.

In ganz Sibirien herrscht gegenwärtig ein überaus starter Frost, der besonders an der Eisenbahnlinie Irkutsk - Tschita 33 bis 34 Grad erreicht. Aus Irkutsk selbst wird ein Frost von über 41 Grad gemeldet. In diesem Gebiet ist das Leben vollkommen stillgelegt.

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1000 jähriges Schloß niedergebrannt.

Einer offenbar auf Brandstiftung zurüdzuführenden Feuers brunst ist das nahezu 1000 Jahre alte Schloß hohen Werfen bei Salzburg zum Opfer gefallen. Das Schloß war wegen der in ihm aufbewahrten Kunstschätze und einer Bibliothek von unermeßlichem Wert weit und breit berühmt. Alle diese Gegen­stände sind ein Raub der Flammen geworden. Die Löscharbeiten gingen unter den denkbar schwierigsten Berhältnissen vor sich. Die Löschgeräte der Festung erwiesen sich als vollkommen unzureichend. Die Dudpumpen de Löschzüge mußten aus dem Tale der Salzach 150 Meter hoch durch lange Schläuche das Waffer her­Leit gefror. Die Feste Hohen- Werfen muß als nahezu vernichtet aufschaffen, das bei der herrschenden Kälte auf diesem Wege zum Die beiden großen Festungstrafte sind voll­bezeichnet werden. tommen ausgebrannt und zerstört. Nur ein kleiner Rebenflügel murde gerettet.

Denkt an die Vögel im Winter.

Der Verband Zoologischer Spezialgeschäfte und verwandter Ge­merbe Deutschlands in Berlin hat der Städtischen Stelle für Natur­dentmalpflege 10 Zentner Bogelfutter zur Berteilung an die Be­zirksgartenämter zur Verfügung gestellt. Zur Unterstützung des Vogelschutzes der Stadt Berlin ist diese Spende ganz besonders wertvoll. Und wie wäre es, wenn sich die Berliner Lebens­mittelgeschäfte zufammentäten und der Winterhilfe" einige tausend 3entner Lebensmittel für die hungern= den Menschen stifteten?

Einsturzunglück in Golpa.

Golpa, 9. Januar.

Beim Abbau des letzten Teiles eines Montage- Kabel. turmes, der von der fertiggestellten Abraumförderbrücke etwa 500 meter entfernt stand, gab eine Abspannung nach und einige Teile des Turmes stürzten herab. Dabei wurde ein Mann getötet, zwei Arbeiter wurden schwer und einer leicht verletzt.

Die Arbeiterbildungsschule Berlin begeht am Sonntag, dem 11. Januar, normittags 11 Uhr, im ehemaligen Herrenhaus, Leip ziger Straße 3, bas Fest ihres vierzigjährigen Be ftebens. Es wirten mit: bas Rammer- Sinfoni ordefter. Dirigent: Edward Feudler; der Junge Chor, Leitung: Walter Rohbe; der Sprechchor für proletarische Feierstunden, Leitung: Albert Florati, Einzelsprecher: Heinrich Witte, Wolf Truß, Hildegard Büren. Es fprechen: Staatsminister Adolf Grimme . Staatssekretär Heinrich Schulz und Karl Liette, M. D. R. Die Rede des Genossen Grimme wird um 11.25 Uhr durch Rundfunt übertragen.