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Karl Ballod   gestorben.

Atlanticus und sein Blick in den Zukunftsstaat.

Riga  , 14. Januar,

Am Dienstag ist nach furzer Krankheit der frühere Professor an der Berliner   Universität, Karl Ballod  , gestorben. Ballod  war seit 1919 Professor an der lettländischen Universität und seit 1929 Abgeordneter des demokratischen Zentrums im lettländischen Parlament. Ballod ist vor allem durch seine bevölkerungsstatisti­schen Arbeiten bekannt geworden.

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Professor Karl Ballod   ist, was heute nur noch wenigen be­fannt sein dürfte, eine Zeitlang in der deutschen sozialistischen Be megung tätig gewesen. Schon lange vor dem Kriege hat er unter dem Pseudonym Atlanticus eine Schrift unter dem Titel Ein Blid in den Zukunftsstaat" im Verlag J. H. W. Dieß, Stuttgart  , veröffentlicht. Nach der Novemberrevolution 1918 schloß er sich der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei an und ver­öffentlichte eine Reihe von Aufsägen über Sozialisierungsfragen in der Berliner Freiheit". Da er glaubte, daß seine Fähigkeiten nicht genügend von der Partei ausgenußt wurden, fehrte er verärgert m feine Heimat Lettland   zurüd, wo er sich mehr und mehr von der sozialistischen   Bewegung abwandte und schließlich einer der Führer einer bürgerlichen Bartei wurde, die in heftigster Weise die So zialdemokratie Lettlands   befämpfte. Trotz seiner Sympathien für die sozialistische Bewegung blieb er innerlich doch stets der Arbeiter bewegung fremd. In seiner 1927 in der Laubschen Verlagsbuch­handlung erschienenen Neuausgabe seines Werkes Der Zukunfts­staat" finden sich, neben ungerechten Ausfällen gegen die Sozial­ demokratische Partei Deutschlands  , manche beachtenswerten Ge­Danken und Darlegungen. Er blieb aber trotzdem ein Eingänger, der nach einer kurzen Gastrolle in der Sozialdemokratie wieder in das Lager des Bürgertums zurückkehrte, aus dem er hervorge gangen war.

Anton Gabele   und Jakob Schaffner  .

Die Waffe des Filmbesuchers

Warum fördern Republikaner patriotischen Kitsch?

Die Filmskandale der lekien Zeit haben uns zahlreiche Zu­schriften aus unserem Leserkreise eingetragen. Wir veröffentlichen folgende daraus, da sie beachtenswerte Anregungen bieten:

Man muß ja nicht unbedingt ein großes Kirchenlicht sein. Aber so unbescheiden dumm zu sein, wie die deutschen   Republikaner von der äußersten Linten bis weit in die Mitte hinein sind, das follte von der Republit verboten oder wenigstens mit einer Zufaß steuer belegt werden. Da laufen nämlich seit längerem ein Duzend Filme wie der Fridericusfilm ,,, Drei Tage Mittelarrest" ,,, Leutnant warst du einst bei den Husaren". Der Günstling von Schloß Schönbrunn  ". Hoheit tanzt Walzer" oder wie die Titel sonst alle lauten mögen. Der Inhalt ist bald ganz blöd. bald ein wenig besser, tommt aber stets auf dasselbe hinaus, die Zustände nor 1918 in verlogener Form zu idealisieren. Militärmusit, stramme Barade märsche  , gutmütig- bärbeißige Feldwebel, unwiderstehlich flotte Leut nants erpreffen uns den Seufzer: es war doch eine schöne Zeit dazumal. Und die entzückenden Prinzessinnen, die in neckisch pitante Situatiönden geraten, welche nur darum unserem dy nastischen Gefühl nicht widersprechen, weil der Partner ja der in fognito reisende Fürst Xenstein, der vorbestimmte Bräutigam ist, lassen sie nicht alle Herzen höher schlagen? Jeder Jüngling sehnt sich so zu lieben, jedes Mädchen so geliebt zu sein!

Man könnte über diese lächerliche, verlogene, findisch ideali­fierende Darstellung einer in Wirklichkeit höchst unerfreulichen Ber­gangenheit mit ironischem Lächeln hinweggehen und Hersteller und Beifallsspender solchen Kitsches bemitleiden. Dabet würde man aber übersehen, daß dieser Unsinn nicht bloß eine fünstlerische oder vielmehr untünstlerische Seite hat, sondern darüber hinaus eine eminent politische Wichtigkeit besitzt.

| Republikaner   dagegen tun? Es gibt zwar Gesetze gegen Filme, die das deutsche Ansehen im Ausland stören könnten. Die meisten dieser Filme sind schlecht genug, um unter dies Gesez zu fallen. Man fann auch mit Recht behaupten, daß die heimtüdische, dauernde Beeinflussung durch diese Machwerke auf die Dauer zur Gefahr für Ruhe und Ordnung, ja selbst für den Bestand des Staates führt, wir haben sogar Ministerien, Filmprüf. und Oberprüfstellen, die sich um die ganze Sache fümmern sollten!

der Republikaner   tun? Nun, er braucht weder auf dem Nollen; Auf alle diese Größen ist freilich kein Berlaß. Was also tann dorfplatz zu protestieren, noch weiße Mäuse und Schlangen zu züchten, was ja nicht jedermanns Sache ist. Er braucht nur eins zu tun: Er soll zu Hause bleiben! Radikal und ein für allemal und alle Mann hoch zu Hause bleiben, wenn ein reaktio­närer Film läuft! Wozu sollen wir unsere Groschen Herrn Hugen­berg und Genossen hintragen, die damit gegen unsere Interessen arbeiten, wenn wir es vollkommen in der Hand haben, ohne Krach und weiße Mäuse, ohne Filmprüfer und Gutachter jeden Film Der Film soll ja vor allen auszuschalten, der uns nicht paßt. Dingen ein Geschäft sein, das dem Hersteller Geld bringt. Nehmt ihm die Hälfte der Besucher, und er bringt nicht mehr Geld, son­dern Verlust. Und die Hersteller sind gute Geschäftsleute, die sich mit Berlustgeschäften nicht lange aufzuhalten pflegen. Haltet euch fonsequent ein halbes Jahr von jedem reaktionären Film fern, und ihr sollt sehen, wie sich die Produktion der Ufa umgestellt hat. Was sich tun läßt, ist ganz einfach dies: Partei, Gewerkschaft, Reichsbanner, republikanische, sozialistische, kommunistische Jugend­verbände ufm. sorgen dafür, daß ihre Mitglieder über diese Frage gründlich aufgeklärt werden. Sie geben möchentlich in ihrer Zei tung oder ihren sonstigen Beröffentlichungen die Parole aus, daß reaktionärer Film mit verlogenem Inhalt sei. Sie betonen, daß der Film XY., der in dem oder jenem Kino der Stadt läuft, ein es einen Bruch der Parteidisziplin bedeute, diesen Film zu unter­ſtüßen. Der Erfolg wird nicht hundertprozentig fein, denn die Gleichgültigkeit und das Bergnügungsbedürfnis sind groß. Aber bei andauernder Arbeit wird der Erfolg erheblich werden, und schon

Vierter Abend des Verbandes deutscher Erzähler. Im Neuen Schöneberger Rathaus sprachen am vierten Autorenabend des Verbandes deutscher   Erzähler Anton Gabele   und Jakob Schaffner  . Anton Gabele   ist der Träger des letzten Jugendpreises. Er geschliffen haben, aber waren etelhaft. Das Publikum ist naiv und das genügt, um uns in unserer Republif, in der wir sonst ja wenig

las aus seinem Roman ,, Gerechtigkeit". Dieses Werk spielt zur Zeit

des deutschen   Bauernfrieges, und das Kapitel St. Nikolaus" ge staltet den Auszug einer Dorfgemeinde zum großen Bauernheer. Gabele arbeitet nicht in Detailmanier, sondern er entwirft eher seine Bilder im Frestoftil. Das äußere Geschehen ist nicht so wichtig, es fommt ihm auf die seelische Durchdringung des Stoffes an. Er arbeitet von innen heraus. Ein paar starte Szenen haften nach der Borlesung im Gedächtnis. So der Auszug, bei dem die Sprache zur Plastik wird und sich in einem großen Rhythmus steigert.

Jakob Schaffner   liest drei bisher ungedruckte Skizzen, die die weiteren Schicksale des Johannes Schattenhold, des Helden aus dem legten, großen Schaffnerschen Roman Die Jünglingszeit des Johannes Schattenhold"( chilbern. Schattenhold ist zum Dichter geworban. Hier in den Stizzen, die pielleicht nach Schaffners Morten in einem feiner nächsten Bücher Aufnahme finden werden, tritt viel startar als im Stoman eine überlegene Ironie hervor, eina Bronie, die sich besonders in der äußeren Schilderung der Menschen offenbart. Eine Fülle töftlicher Einzelheiten umrantt bie Borgänge. Man fühlt die Freude am Ornament, die im fertigen Werk in Hinblick auf die Gesamtkomposition meistens unterdrückt wird. F. Sch.

Der gedoftorte Deutsche  .

Kürzlich hat man ausgerechnet, daß sich gegenwärtig auf den deutschen   Hochschulen 130 000 neue Anwärter auf den Dotorhut befinden. Diese immer noch zunehmende Begier nach dem akademi­schen Grad, der heute bereits eine der häufigsten Titulaturen ge­warden ist, wird durch die Angaben über die Zahl der Dottor arbeiten bestätigt, die sich in der vom Berner Urheberrechtsinstitut veröffentlichten Statistit der Geistesarbeit im Jahre 1929 finden. Danach belief sich die Ziffer der an deutschen   Hochschulen einge reichten Differtationen im Jahre 1928/29 auf 5238 und ist in dem folgenden Jahre auf 6697 gestiegen. Das bedeutet also eine Zunahme um 1959 Arbeiten. Es ist also mit einer noch immer größer werden den Doktor- Hausse bei uns zu rechnen.

Da der Doktortitel im titellüsternen Deutschland   nun einmal so hohen Kurs hat, nimmt auch die Zahl der Chrendoktoren dadurch 8. Reiche Leute kaufen sich durch Stiftungen usw. von den Universi­täten das begehrte Prädikat, und es wird bald feinen besseren Auf­fichtsrat mehr geben, ber nicht Ehrendoftor ist. Da haben es die Stammgäste der Kaffeehäuser billiger, bei etwas reichlichem Trink­geld werden sie ohne weiteres zum Doktor.

Karl Kraus   und die Volkskühne.

In dem Prozeß, den Karl Kraus   gegen die Boltsbühne an gestrengt hatte, um die Aufführung seines Wertes ,, Die Unüber= windlichen zu erzwingen, ist das erste Urteil ergangen. Die Bolkebühne wurde verurteilt, wegen der von ihr vorgenommenen Striche Konventionalstrafe zu zahlen und Die Unüberwindlichen" in den Spielplan aufzunehmen.

Die Boltsbühne wird gegen das Urteil Berufung einlegen, da fie nicht aus bösem Willen oder aus angeblicher Nüdsichtnahme auf die österreichische Gesandtschaft und das Bolizeipräsidium das Stüc nicht in den Abendspielplan aufnahm, fondern weil bei der Anfegung für eine zweite Matinee die Beteiligung fo gering war, daß die Aufführung nicht stattfinden fonnte. Das Stüd hatte bei der ersten Matinee mohl einen Breffeerfolg, aber verlagte beim Bublikum. Weitere Aufführungen hätten also mit einem völligen Fiasto enden müssen.

Gauthier- Billars, der franzöftiche Schriftsteller und Kritiker, ist in Baris im ter pon 71 Jahren gestorben. Er gab por dem Striege unter bem Pfeudonym Milfn eine monbane Suberung bes Barlier Bebens unb bat in Gemeinfchaft mit der Schriftstellerin Colette  , feiner bamaligen Battin, bie Romanferte perfaßt, bie als Selain bis Berlan ber Claudine hat.

In der preußichen tabemie ber feufchaffen spricht heute, 7 The, Brof. von Bilamomis Moellerborff über Steifer Marcus". Eintrittslaiten beim Vfärtner. Unter den Linden 38.

Japans Malerei in der Gegenwart. Anlaßlich ber Gröffnung der Aus fleung pon Berlen lebender japanischer Maler in der fademie der Münite, wird am 17. Januar, nadmittans 5 Uhr, in der Akademie Brof. Dutio Bashiro aus Zafio über Contemporary Japanese Painting" fprechen.

In der Urania( pricht Herr v. Abercron Freitag, abends 8. 11: ( Zangenbed Birche Haus, Rullenfte, 58159) über feine, Erlebnisse und Griebrungen que 548 Ballonfoğzien.

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Diese Kitschfilme verderben nämlich nicht nur den Geschmack, sondern mehr noch die Gesinnung. Das Publikum, das sich all wöchentlich an Filmen mit flotten Leutnants und liebreizenden Prin zessinnen ergößen muß, scheidet nicht so genau: dieser Filmleutnant ist bezaubernd; die Leutnants, die meinen Mann beim Militär nimmt Theater für halbe Wirklichkeit, und wenn es etwas oft genug ficht, dann glaubt es dem Theater sogar mehr als der Wirklichkeit. Das Publikum, das regelmäßig diese reaktionären Filme ansehen muß, steht stimmungsmäßig bereit, jeder verlogenen, romantischen Barole Hugenbergs, der Nationalsozialisten, des Stahlhelms und des Königin- Luise- Bundes zu folgen.

Das weiß der deutsche Republikaner   von links bis zur Mitte recht gut. Was tut er dagegen? Nichts! Oder vielmehr doch etwas, er finanziert durch seine Eintrittsgelder diese gegen ihn gerichteten Filme. Deshalb läßt sich mit Recht behaupten, daß ein solcher Grad von Dummheit untersagt werden sollte. Was kann der

Kinder als Geldfälscher.

Zwei Schwestern im Alter von 13 und 15 3abren verhaftet

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Wien  , 14. Januar.

In Jeff in Desterreich machten einige Geschäftsleute bei der Ueberprüfung ihrer Kassenbestände die peinliche Entdeckung, daß ihnen falsche Funtzigschillingnoien in Zahlung gegeben worden waren. Die Nachforschungen der Gendarmerie führten balb zu der überraschenden Entdeckung, daß die Herstellerin der falschen Schillingnofen die feine Christine Irmdorfer, die Tochter eines Bauern, ist, die erst 13% Jahre zählt. Bei einer genauen Durch fuchung des elterlichen Wohnhauses stieß man in einer Dachkammer auf eine Fälschermertstatt. Sie enthielt verfchiedenfarbige Rapiere, Karten und sogar eine fleine Preise. Neben diefen Ma terialien entbedte man hinter einem Strohsad zehn fertige falsche Bertifikate. Die fünfzehnjährige Schwester Maria wurde von ihrer Schwester veranlaßt, die falschen Noten an den Mann zu bringen. Die kleine Notenfälscherin wurde verhaftet und hat bereits ein Ge ständnis abgelegt. Ebenso wurde ihre Schwester Maria in Haft genommen.

Deutschen   Selbstmord in Italien  . Ehepaar in San Remo   vergiftet.

Rom  , 14. Januar.

Der vierzigjährige deutsche Staatsangehörige Walter Ger fand und seine Frau hatten sich vor einiger Zeit in San Remo cine Privatrsohnung gemietet. Als der Eigentümer der Wohnung jeine Mieter mehrere Tage nicht zu Gesicht bekam, ließ er die Woh nnungstür aufbrechen. Man fand das Ehepaar leblos in den Betten liegen. Eine ärzliche Untersuchung ergab, daß der Tod

Unsichtbare Feffeln."

Univerfum.

genug zu fagen haben, in dieser Frage wenigstens die Kontrolle in die Hand zu geben. Der Film ist eines der wesentlichsten Mittel, die Gesamtstimmung des Bolles zu beeinflussen, und wir können es uns feinesfalls länger leiften, dieses Mittel gänzlich in der Hand unserer Gegner zu lassen."

Noch viel gründlicher würden die deutschen   Republikaner   das Schicksal ber Filme bestimmen, wenn sie sich zu Besucher. organisationen des Films aufschwingen würden. Hätten wir in ruhigen Zeiten die oft genug bebattierten Organisationen ge­schaffen, so könnten jetzt von ihnen der Remarque  - und andere Filme in geschloffenem Kreis gespielt werden.

schon vor zwei bis drei Tagen eingetreten war. Auf der Rammobe fanden fich mehrere Rezepte für Schlafmittel par.

Zuckerrohr in Flammen. Die Brandstiftungen auf Kuba  .

Habana, 14. Januar.  ( Eigenbericht.). Die Brandstiftungen auf den 3uderrohrfeldern nehmen in den letten Tagen beängstigend zu. Am Dienstag verbrannten allein in der Proving Orienta 167 500 3entner 3uderrohr. Mehrere per dächtige Personen wurden verhaftet. Die Regierung ordnete angesichts der bevorstehenden Zuckerernte und der bisher ergebnis lofen Gegenmaßnahmen die Schaffung eines besonderen land. wirtschaftlichen Geheimdienstes und ein Stand. gerichtsverfahren mit Todesstrafe gegen Brandstifter an.

Revolte im Bromberger Gefängnis.

Schlechtes Effen für die Gefangenen.

Warschau  , 14. Januar.

In der Strafanstalt bei Bromberg   brach, wie der ,, Expreß Poranny" meldet, am Montagvormittag eine Renolte aus. Die Gefangenen, die sich seit einiger Zeit über schlechte Rost betlagten, drohten den Gefängniswärtern mit Tätlichkeiten. Als sie darauf awei Tage lang nicht aus den Zellen gelaffen wurden, be-. gann am Montag auf ein verabredetes Zeichen die Revolte. Mit Hilfe der Feuerwehr und einer Polizeiabteilung gelang es nach zweiftündigem Kampfe die Gefangenen zu überwältigen und die Ordnung wiederherzustellen.

ift als Gatte ein fonventioneller, wohlerzogener Mann aus bester Gesellschaft. Auf der Bühne musizierte die Kapelle Maref Weber unb das begeisterte Publikum erflatschte sich Zugabe auf Zugabe. e. b.

Früher war für den amerikanischen   Gesellschaftsfilm die Che der Abschluß eines jeden Problems. Jetzt wird eingestanden, daß es felbft in einer Ehe noch Konfliftstoffe gibt. Diese Manier ber Hyſteriſchen  , fich felbft zu studieren, um sich Zetben und 26. Lohnabbau- Schiedsspruch in Sachsen  . wechfelungen zu schaffen, läßt uns falt

Also, die reiche Alice liebt ihren Chauffeur. Darum wird er, der übrigens aus allerbester Gesellschaft stammt, entlaffen und nimmt fich das Leben. Dann wird Alice von einem unwahrscheinlich reichen Maler, der früher Matrose und Preisboger war, genommen. Er fährt mit seiner Jacht und Alice ungefähr durch alle Meere der Welt, bis sie ihm überdrüssig ist. Darauf madt er tehrt und fest fie an Band. Sie heiratet, wird Mutter eines Rindes und als der Wafer aurüdfahrt, wäre fie garne mieber mit ihm gegangen, wenn das Rinb für fie nicht bis unsichtbare Ballel wäre.

Der Regiffeur John S. Robertion lieferte mit diesem stummen Film eine anständige Arbeit, er perfällt nicht in die ge fünftelte Maniar bes manusfripts. Dennoch wirten die Dauertülle auf uns fächerlich. Greta Garbo   wird uns im Strahlenschein allergeschichtester Atelierbeleuchtung präsentiert. Bei feber Groß aufnahme fällt ein Glorienschein auf Gretas Haar, läßt es golbig aufleuchten und macht das ganze Gesicht weich, aus dem alles Herbe verschwindet. Sie zwingt durch ihr Spiel zum Miterleben, sie ist groß, aber dadurch wird der Film nicht bedeutend. Nils Aft her ist der Maler, ein Egoist mit gierigen Augen; Sohn Mack Brown

Glasarbeiterlöhne um 5 bis 6 Prozent gefürzt. Der Schlichter für Sachsen   hat in dem Lohnstreit für die Weiß­hohlglasindustrie in Sachsen   einen Schiedsspruch gefällt, der einen Lohnabbau von 5 bis 6 Prozent vorsteht. Die Löhne der Glas­arbeiter sind bereits durch einen Lohnabbau im November des per­gangenen Jahres um 3 Prozent gefenft worden. Die Bertrauens­leute der Glasarbeiter nehmen am Donnerstag zu dem Schieds prud) Stellung.

Der Bremer   Metallschiedsspruch.

Unternehmer fordern Berbindlichkeitserklärung.

Die Unternehmer der bremischen Metallindustrie haben für den von der Arbeiterschaft in Urabstimmung abgelehnten Schiedsspruch die Berbindlichkeitserklärung bei dem Schlichter Dr. Wölfers beantragt.

Am Dienstag nachmittag waren Einigungsverhandlungen bei dem Schlichter, die zu keiner Annäherung führten. Die Entscheidung des Schlichters ist alsbald zu erwarten.

CI