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Und voraussichtlich noch bringen wird, ganz abnorme Natur- rrscheinungen seien, die überhaupt nicht in Berechnung zu ziehen seien. Das ist ein Jrrthum. Und läßt sich auch nicht leugnen, daß das heurige Jahr in mancher Beziehung ein Ausnahmejahr ist, so muß doch mit der statistisch fest- gestellten Thatsache der stetig zunehmendenHäufig- keit und Heftigkeit der Gewitter(Hagelwetter, Wolkenbrüche u. s. w.) gerechnet werden. »/Es ist kein Nothstand", meinte Herr Caprivi die meiningische Regierung scheint jedoch anderer An- ficht zu sein. Ein Telegramm aus Schmalkalden besagt: Die Regierung von M e i n i n g e n ordnete wegen de s schlechten Standes des Wintergetreides eine sofortige Erhebung an, ob genügendes Saatgut vorhanden i st." Mit anderen Worten, die meininger Regierung be- zweifelt, daß Saatkorn für die Bestellung der n ä ch st e n Ernte genügend vorhanden sei. Ein wuchtigeres Dementi konnte der Optimismus des Herrn Reichskanzlers nicht empfangen. Die Hundstags-Kaunegietzereien über den D r e i- b u n d" dauern fort und bestehen jetzt vorwiegend in Phantasien über die Reise des deutschen Kaisers nach Eng- land. So viel scheinen die Herren Kannnegießer seit einigen Jahren gelernt zu haben, daß sie nicht mehr an der kind- lichen Auffassung festhalten, die Monarchen trügen V e r- träge mit sich in der Tasche herum und lenkten, als peri- patetische Politiker, die Geschicke der Völker auf Rundreisen. Allein, wenn der Wunderglaube an die sürstliche Rundreise- Politik auch durch die nüchternen Thatsachen einigermaßen be- einträchtigt worden ist, so herrscht doch noch immer die Meinung, das Verhältniß zwischen zwei Staaten wie England und Deutschland könne durch einen fürst- lichen Besuch wesentlich beeinflußt werden. So lesen wir jetzt, der deutsche Kaiser werde zwar keinen Bündnißvertrag abschließen, aber doch die Beziehungen der beiden Länder zu so inniger gestalten, daß die heiße Freundschaft so ziemlich das Gleiche sei, wie ein förmlicher Bündnißvertrag. Die betreffenden Kannegießer höherer und niederer Sorte haben offenbar keine Ahnung von dem parla- mentarischen Regiment, das in England nicht bloß ein Scherz oder ein Zierrath ist. Andernfalls müßte ihnen bekannt sein, daß der M o n a r ch in England keinerlei persönliche Politik treiben kann, und daß, was von dem einheimischen Monarchen gilt, selbstverständlich, womöglich in noch höherem Maße von einem fremden gilt. Die Reisen von Monarchen haben in England keine andere Bedeutung, als die von einfachen Privat- Personen. Die deutschen Handelskammer-Sekretäre haben vorigen Monat in Dresden eine Konferenz gehabt, auf welcher u. A. der Beschluß gefaßt wurde, eineü b e r e i n- stimmende Wirthschafts- und Arbeiter- st a t i st i k" zu beschaffen. Bisher waren die Berichte der Herren Handelskammer-Sekretäre allerdings sehr bunt- scheckig und widerspruchsvoll, indem besagte Herren zum Theil durch sreihändlerische, zum Theil durch schutzzöllne- rische Brillen, allerdings in jedem Fall durch eine kapi- t a l i st i s ch e Brille ihre Beobachtungen anstellen. Die Wider- spräche, welche auf diese Weise zwischen den verschiedenen Be- richten sich geltend machten, boten natürlich der sozial- demokratischen Kritik mancherlei Handhaben, und dem möchten die findigen Herren Handelskammer-Sekretäre vor- 'veugen. Sie wollen zwar mcht ihre freihändlerischen und schutzzöllnerischen Brillen wegwerfen, aber ihre Berichte doch wenigstens so einrichten, daß in denselben kein Material ge- liefert wird, das von den bösen Sozialdemokraten ausgenutzt werden kann. Nun mögen die Herren ihr Bestes thun! Wir hegen nicht den leisesten Zweifel, daß die Handels- tammer-Berichte künftighin noch etwas vorsichtiger werden zurecht gekocht werden als bisher, indeß wir wissen auch, daß die Wahrheit sich doch durchbohrt, und daß die Eiterbeulen der heutigen bürgerlichen Gesellschaft die zur Abwechselung mitunterdie beste der Welten" genannt wird durch keine Schönfärberei aus der Welt geschafft werden und auch durch keine Baare'schen Schönflickereien. Jedenfalls ist dieser ebenso neue als unverschämte Versuch, die Statistik zu fälschen denn darauf läuft die Forderung einer nicht den Druck, mit dem Ambros seine Hand umspannte. Steif und empfindungslos lag sie in der seinigen. Ambros wurde feuerroth. Lisei sah ihn bittend an und bittend wandte sie sich an den Vater, daß er doch nur ein Wort sprechen möchte. Ambros wartete darauf um der Schwester willen. Du bist also wieder da ," sagte der Klosterbauer endlich.Das ist ja denn gut." Er nahm den Bleistift auf, den er hingelegt hatte. Ambros drehte an seinem Schnurrbart und nach einigem Zögern sagte er:Ich Hab' Dich in Deiner Ar- beit unterbrochen: ich will wiederkommen, wann Du Zeit hast." Lisei hielt ihn zurück. Ein Weilchen Zeit hätte der Vater wohl noch, äußerte sie und nahm diesem, der sich wieder über seine Zahlen gebeugt hatte, mit sanfter Ge- walt den Bleistift aus der Hand. Die Furcht, daß die Begegnung erfolglos verlaufen könnte, machte sie so kühn. Es zuckte auch der Zorn durch die Brauen des Kloster- bauers, jedoch sagte er nichts und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Der Vater weiß, daß ich in ehrlicher Absicht her- gekommen bin," sagte Ambros,und daß ich nichts von ihm begehr' als seine Vergebung dafür, daß ich die Stasi gegen seinen Willen geheirathet Hab'." Ich habe freilich Keinem mehr'was zu geben; ich bin jetzt ein armer Mann," versetzte der Klosterbauer mit einem bittern Mitleid mit sich selbst.Da muß ich Dir ja dankbar sein, daß Du Dich noch um mich alten armen Mann kiim- Nierst und Dich von der Lisei hast bewegen laffen, zu mir zu kommen." «O Vater!" rief Lisei schmerzlich. Er aber fuhr fort, indem er die Augen öffnete und einen feindselige!, Blick auf seinen Sohn schoß:und hättest Du die Eckschlagerin ge- heirathet, war' alles anders gekommen." Der Vater weiß, warum es halt nicht hat sein können," entgegnete Ambros mit mühsam unterdrückter Auf- wallung.Um Deinetwillen thut es mir leid, daß der Klosterhof verloren gegangen ist. Mir ist er unheimlich ge- worden und ich Hab' nicht'mal nach ihm umgeschaut, wie übereinstimmenden Statistik" doch hinaus charakteristisch für die Vertheidiger und Lobredner des Kapitalismus. Der Reich s-Anzeiger veröffentlicht das Ein- kommensteuer-Gesetz vom 24. Juni lL91. In das A l l e r h e i l i gst e der europäischenZivili sation" führt folgendes Wolff'sche Telegramm: Sofia , 6. Juli. Heute wurden die am Sonnabend be gonnenen Schießversuche mit Schnellfeuer-Kanonen des Grusonwerkes bei Magdeburg in Gegenwart des Kriegsministers, der Offiziers des Generalstabes, der Ar- tillerie und des Genie-Korps sowie anderer Notabilitäten auf nicht vorher fixirte Distanzen fortgesetzt. Von 30 auf der Scheibe dargestellten, in einer Entfernung von zwei Metern von einander liegenden Soldatenköpfen wurden 14 von Ringkugeln und Shrapnellftücken getroffen. Die ziveite Scheibe, welche zwei Feldkanonen darstellte, wurde in einer Distanz von 1800 Metern von 25 Schüssen getroffen. Die Schießversuche vom Sonnabend auf vorher bestimmte Distanzen ergaben ein vorzügliches Resultat bezüglich der Schnelligkeit des Schießens und der Treffsicherheit. Der Kriegsminister sprach bei dem nach den Versuchen eingenommenen Frühstück den Vertretern des Grusonwerkes seine vollste Zufrieden heit aus. Wie sturmisch muß das Herz eines deutschen Patrioten schlagen, wenn er liest, daßdeutschem Fleiße" es gelungen ist, den Massenmord auf eine solche Höhe rationeller Technik zu bringen! Sonst scheinen immer die Beamten die zuver- lässigeren Zeugen zu sein, hier dreht sich aber leider der Spieß einmal um". Diese Aeußerung that in diesen Tagen der Borsitzende einer hiesigen Strafkammer, Landgerichtsrath Braun, gegenüber einem Zeugen, der einen wegen Be- leidigung und Mißhandlung angeklagten SchutzmannZ zu entlasten suchte. Es handelte sich um einen der Fälle, in welchen ein Schutzmann die Abwehr von Insulten damit rächt, daß er den Spieß umdreht und den Jnsultirten noch obenein verhaftet und mißhandelt. Nicht immer kommt es vor, daß der Thatbestand so klar daliegt, daß der Schutz- mann unter Anklage gestellt wird, wie es in diesem Falle geschah. Die Zeugen, mehrere andere Schutzleute und Nachtwächter, mußten wiederholt vom Vorsitzenden zur Wahr heit angehalten werden und änderten erst daraufhin die ihrem Kollegen günstige Aussage. Der übereinstimmende Versuch der Zeugen zu Gunsten des angeklagten Kollegen läßt daraus schließen, daß ein solcher Fall mcht vereinzelt dasteht und daß die Aeußerung des Gerichls-Vorsitzenden, daß die Beamten sonst i m m e r die zuverlässigeren Zeugen zu sein scheinen, auf einer oft täuschenden Annahme beruht. Wir haben manche Verurtheilung gesehen, bei welcher der Aussage eines einzigen Beamten im Gegensatz zu einer ganzen Anzahl anderer Zeugen Glauben beigemessen wurde, weil der Beamte der zuverlässigere Zeuge zu sein schien, oder wenigstens dem Richter schien. Ein StückchenDeutschenhetze" wird wieder einmal aus Prag gemeldet. Ein dortiger deutscher Profeffor mit dem allerdings undeutschen Namen Z y s l h a r z wurde in Gesellschaft seiner Frau, zweier Söhne nnd zweier Schwäger von mehreren Tschechen überfallen und mißhandelt. Sie wurden deutsche Hunde, deutsches Gesindel geschimpft, der Ruf ertönte:Prügelt die Deutschen , schlagt sie todt!" und die sich ansammelnde Menge soll sich hierbei ganz gleichgiltig verhalten haben, bis die Polizei herbeikam und drei der Angreifer verhastete. Wäre die Geschichte in Deutschland passirt und wären die Angreifer gebildete deutsche" Studenten, die Angegriffenen aber Juden gewesen, nun so würde sie nur als ein Zeichen national- patriotischerSchneidigkeit" gegolten haben. Jetzt aber wird dieser Akt der Rohheit, die wir selbstverständlich ver- dämmen, als ein besonders gehässiger Akt nationaler Ge- hässigkeit mit der größten Entrüstung von der nationalen deutschen Presse hervorgehoben. Nun, diese hat am wenig- sten ein Recht dazu. Unsere deutschen Nationalen sind eben tonangebend geivesen in der Verhetzung der Nationen und Rassen. Ungerächt ist noch heutezder am greisen Freiherrn von Aufseß verübte Todtschlag, und ähnliche Heldenstückchen deutscher Nationaler waren nichts Seltenes. Mit der Aus- Weisung taufender Ruffen und Polen ist in Deutschland der Sporn zur Nachahmung gegeben. Unserenationale" Politik der letzten Jahrzehnte war eine geradezu deutsch - ich heimgekommen bin. Er hat uns Allen kein Glück ge- bracht, auch Dir nicht Vater. Wie ein Sumpf, aus dem das Fieber kommt, hat er unZ Alle krank gemacht. Er hat alles vergiftet." Der Klosterbauer richtete sich steif auf seinem Stuhle auf und starrte ihn mit weitgeöffneten Augen an. In dem Stück aber hast Du Recht: ja, ich bin um der Lisei willen hergekommen," fuhr Ambros nach einem tiefen Athenizug fort und heftete seine Augen auf die Schwester.Denn ich weiß, ivas sie hingegeben hat aus Liebe zu Dir und zu mir, um uns Beide mit einander aus- zusöhnen. Ich hab's erkannt, jetzr, wo's für mich zu spät ist, was das wcrth ist, was die Lisei für uns hingegeben hat. Was will Dein verlorner Klosterhof dagegen bedeuten? Du hast mir die Hand gereicht und so inag's denn für jetzt gut sein. Es brauchen alle Wunden Zeit, um zu heilen, und alle Frucht, um reif zu werden." Der Klosterbauer sah mit zusammengezogenen Brauen vor sich nieder. Es nagte an ihm, daß er dagegen nichts vorbringen konnte. Laß uns denn warten, Vater," sagte Ambros. Adjes!" Er nickte der Schwester zu und ging nach der Thür. Es hat Einer leicht verlieren, was er nie besessen hat," kam es jetzt grämlich bitter über die Lippen des Alten, in- dem er aufstaud. Ainbros, der schon die Hand nach der Thürklinke ausgestreckt hatte, wandte den Kopf zurück und rief mit anflammenden Augen:Und Hab' ich nichts verloren? Und bist Du daran ohne Schuld? Aber wir»vollen nicht rechnen!" Die Thür siel hinter ihin zu. Vefa, welche, von ihm gänzlich unbeachtet gelassen, bis- her ganz still in der Ecke sich gehalten hatte, rief jetzt giftig:Ist das ein Hochmüthigcr! Jetzt hält' blos noch gefehlt, daß der Klosterbauer vor ihm auf die Kniee hätte fallen müssen. Freilich, der Klosterhof ist für ihn ja blos ein Sumpf." Mit einem energischen Fußtritt setzte sie ihr Spinnrad wieder in Bewegung. feindliche. Gerade Deutschland hatte zu bedenken,� ba§ viele Millionen Deutsche im Auslande wohnen, und daß die nationale Hetze, die im Innern des Deutschen Reiches getrieben wird. Jene zu allermeist treffen wird. Was.- wir voraussahen, ist auch geschehen. Das Schicksal der Deutschen in Rußland ist besiegelt; in den russischen Ostseeprovinzen, in welchen sich die Deutschen Jahrhunderte lang als die Herren betrachteten, herrscht der russische Schrecken; die deutsche Sprache, Kirche und Schule sind mit der Vernichtung bedroht, und o Gipfel deutschen National- stolzes! wenn der von der russischen Despotie bedrängte Deutsche nach Preußen flüchtig wird, so kann er gewärtig sein, daß er. Dank dem famosen Bismarck'schen Aus- lieferungsvertrage, in die Hände der russischen Henker zu- rückgeführt wird. Zurückgedrängt und der Vernichtung preisgegeben ist das Deutschthum auch inAden meisten öfter- reichischen Staaten. In Böhmen galten früher die Städte und vor allem Prag als überwiegend deutsch . Freilich haben j sich die Deutschen dort vielfach den Haß der Bevölkerung zugezogen, da aus ihrer Mitte hauptsächlich die Werkzeuge genommen waren, mit denen das Metternich'sche Regiment die j Volksfreiheit mit Füßen trat. Und wie war die Stellung der gebildeten Deutschen in der böhmischen Hauptstadt, als die tschechische nationale Bewegung bereits zur Macht gelangt war? Das deutsche Studententhum in Prag , mitten in ihrer bedrängten Stellung, hatte so wenig Nationalgefühl, daß es auch j im feindlichen Lande das Korpsprotzenthum, wie mitten in Deutschland , gegenüber dem deutschen Bürger aufspielte. Da mußte denn wohl gegenüber dem nationalen tschechischen Aufschwung das Deutschthum den kürzeren zrehen; die V e r ä t h e r des Deutschthums waren eben dieselben, die vorzugsiveise mit ihrem deutschen Patriotismus prablen. s Während seit Jahrhunderten sich in unseren Nachbarländern die Vernichtung des Deutschthums vollzieht, berauschte man sich j im Deutschen Reich förmlich in den Phrasen von der großen Machtstellung des deutschen Naniens. Was in Oesterreich noch der Deutschenhetze Abbruch thut, das ist der Fortschritt dervaterlandslosen" Sozialdemokratie; sie ist es auch, die den deutschen Namen, den dienationalen" Deutschthümler schänden, zu Ehren bringt. Der trügerische Ruhmesschein unsererdeutschen " Politiker verbleicht immer mehr, und zugleich wird auchI klarer erkannt, was sie an dem Deutsch- thum verbrochen haben. So manche Ehrensäul« wird zur Schandsäule. In Frankreich äußert sich der Klassenkampf in einer ungewöhnlichen Anzahl von Streiks. Don allen Seiten kommen Nachrichten von Arbeitseinstellungen. Und durch monströse Verurtheilungen, wie die unseres Genossen L a f a r g u e, wird der Klassenkampf nicht auS der Welt! eschafft, sondern im Gegentheil nur verschärft. Solche lrtheue sind selber drastische Beweise für die Erbitterung, welche der Klassenkampf angenommen hat. Die bürgerliche Gesellschaft ist nun einmal in zwei feindliche Lager getheilt, und der bürgerliche Geschivorene, der über den sozial- demokratischenAgitator" zu Gericht sitzt, betrachtet sich in diesem Klassenkampf' als Vorkämpfer seiner, der be- sitzenden Klasse, der den Vorkämpfer der arbeitenden Klasse als Feind zu behandeln und um jeden Preis un- schädlich zu machen hat. Ungeheuerüche Urtheile, wie das am Sonnabend gegen Lafargue gefällte, bekunden blos die Jntensivität des Klassenhasses, von welchem die Vertreter der besitzenden Klaffen den Arbeitern gegenüber thatsächlich erfüllt sind, obgleich sie hartnäckig vonHar- monie" undsozialem Frieden" phantasiren und den Klassen- kämpf und Klassenhaß fürErfindungen" der bösen Sozial« demokraten erklären. Ueber die spanischen Sozialdemokraten wird uns geschrieben: Dieselben arbeiten gegenwärtig an einer neuen, das ganze Land umfassenden Organisation der Partei, deren vornehmster Zweck darin bestehen soll, größere verfügbare Geldmittel für die im nächsten Frühjahre in Aussicht ge« nommenen Lohnkämpfe anzusammeln. Hiernach wird die Partei in sechs Provinzialverbänd« zergliedert, welche auf je ein Jahr einen Vorort erwählen, der die Verivaltung des Gesammtfonds übernimmt. Die Hauptorte der Verbände sind: Bilbao , Barcelona , Zaragoza , Madrid , Valencia und Malaga ; bis zum nächsten Parteitag übernimmt Madrid provisorisch die obere Verwaltung. Im Ganzen ist die Lage Lisei trat vor den Vater, dem über die Worte seines Sohnes das Blut in die Wangen sich gedrängt hatte, faßte seine Hände und sah ihn mit einem langen vorwurfsvollen Blicke an.Leb' wohl, Vater!" war alles, was sie endlich sagte. Der Klosterbauer stapfte in der Stube auf und ab. Plötzlich blieb er vor Vefa stehen und schrie sie heftig an, sie solle sich mit ihrem Spinnrade aus der Stube scheren; er könne das ewige Schnurren nicht leiden. Lisei hatte nicht vermuthet, daß die Brust des Vaters noch so viel Groll gegen Ambros barg, und nieder« geschlagen kam sie nach Hause. Das Eis zwischen Beiden hatte zwar einen Riß bekommen, aber wie viel Zeit würde es noch fordern, bis es schmolz, wenn es überhaupt je ' molz. Jerg beobachtete sie verstohlen; dem» ihm war bei der Rückkehr seines Schwagers nicht wohl zu Muth und um sie auszuforschen äußerte er hämisch:Das Wiedersehen scheint ja recht erfreulich gewesen zu sein. Er hat Dich wohl rechtschaffen getröstet, daß Du seinen besten Freund geheirathet hast?" Du unglücklicher Mensch, mußt Du denn jedes Gefühl verhöhnen?" seufzte Lisei, Ich Hab' keinen Trost von nieineM Bruder begehrt, denn wollt' ich mein Elend zu klagen an- äugen, wo fänd' ich ein End'? Aber ich bitt' Dich, Du nldcst Dir ja so viel auf Deine Klugheit ein, denke doch nach, ob es nicht Dein Vortheil ist, wenn Du Dich mit meinem Bruder gut stellst? Du hast jetzt Keinen mehr im ganzenThal, der Dir auch nur den kleinen Finger reichen möchte." Als ob ich Einen brauchte," rief er geringschätzig. Es könnte freilich Einer zuletzt unter allen den Narren einen Verstand verlieren." Es war in der That mit ihm so weit gekommen, wie Lisei sagte. Die Vigilthaler verziehen es ihm nicht, daß er zu Hause geblieben war, während sie ihr Leben für das Vaterland eingesetzt hatten. Keiner wollte ihm mehr Rede lehen, oder richtete das Wort an ihn. War er im Wirths« lause, so setzte sich Keiner an seinen Tisch, es mochte noch o voll sein, oder die Leute standen auf und suchten sich andere Plätze, wem» er sich zu ihnen setzte. Er«rjuchle