bat de« Stunde kst.i Erheben doch dte geschworenen Gegner der republikanischen Selbstbestimmung immer unverhülltter die Fahve des Hochverrats gegen den Staat, der auf die demokratische Verfassung von Weimar gegründet ist. Verte-sdiguiiig dieses Reiches, in dem auch die arbeitenden Ktföfsen gleichberechtigt mitbestimmen und lrast ihrer Zahl schicksalgestaltend wirken, Verteidigung dieses Reiches gegen die offenen Feinde und die halben Freunden— das ist die Aufgabe, die an diesem Sechzigjahr-Tag der Kaiserhrönung besonders klar uns auf- gezeigt wird. Da hat der„Stahlhelm" soeben eine Proklamation er- laffen, in der er offen aufruft zur Zerschlagung der Republik : Es steht das Staatsbild. Es steht der Plan zum Aufbau. Es steht unsere atl«gesuchte Führerschicht und es steht der in bitterer Not 9« borene eiserne Angriffswille des neuen deutschen Staatsbürgers. Wir haben die Männer, die es können. Ist das nicht eindeutisz genug? Soll da noch eine Er- iäuterung gegeben werden? Was der„Stahlhelm" in so un- zweideutige Worte faßt, isV der Wille und das Sehnen all jener Schichten, die durch dü: Demokratie unseres Verfaffungs- lebens aus dem Genuß alter Borrechte entfernt find, und die es nicht ertragen kövmen, daß sie nicht mehr„Führer", sondern nur Gleichberechtigt«! sein dürfen. Bereit sein zur Verteidigung der Demokratie, bereit sein, denWegzumSozialismus freizuhalten, ist alles! Man spielt mit dem Geitianren an den Bürgerkrieg. Die Sturmabteilungen der.hakenkreuzler wissen, was ihr Propaganda»chef Goebbels meint, wenn er sie auffordert, ihre„Ehre" mit der ihrer Partei gleichzusetzen und privat „Ehrenschutz" jju nehmen. Die Blutopser der Repu- b l i t a n e r sirtd diesen Helden noch nicht zahlreich genug. Es soll n 0 ch mehr gemordet, die Erbitterung der Republi- kaner und ihres festesten Kerns, der sozialdemokratischen Arbeüerschaft, aufs Höchste gesteigert werden. Wenn dann die Abwehr erfolgt, glaubt man, den letzten Anstoß zur Kriegserklärung gefunden zu haben. Daneben ist die„nationale" Presse gefällig am Werk, von Bürgerknegsoorbereitungen der Sozialdemokratie und des Reichsbanners zu fabulieren. Und die Kommunisten leisten ihnen freundwillige Hilfe, um nach Art bezahlter Provokateure Material zu besorgen. So glaubt man, werde das deutsche Volk in einen Bürgerkrieg hineinschlittern, wie welland in den Weltkrieg... * Ader die Herrschasten dürfen nicht die wilhelminische Staatskunst der in jahrzehntelangen Kämpfen gestählten Eni- schlofsenheit der sozialdemokratischen Arbeitermassen gleich- setzen. Wir leimen da» Wort, da» unsere Borkämpfer präg- ten, als die Agenten des.Meichsgründers" Bismarck sie auf die Barrikaden locken sollten:„Laßt euch nicht provo- zieren!" Wir chenken nicht daran, den Goebbels, Seldte und THÄmmn, auf ihren Leim zu» kriechen.; Wohl aber wissen wir, daß j, e d e r m a n n b e r 0 rt s e i.p muß, j cd en Angr i f f a b z u m ehr e n. Wohl aber wissen mir, daß die beste Abwiche der In griff ist) nicht mit den Waffen der Barbaren, sondern mit den Waffen des Geistes, der Aufklärung und der Werbung! Auch wenn sie nicht mit Trommel- und Paukenschlag die Welt unsicher machen, so legen die Sozialdemokraten doch nicht bequem die Hände in den Schoß. Sie werben und wecken unausgesetzt, sie wissen, daß alle Anschläge gegen das Recht und die demokratische Freiheit zerschellen müssen vor dem Wollender Millionen, die entschlossen sind, vorwärts und nicht rückwärts zu gehen! Deshalb gedenken wir heute nicht in feierlicher Stimmung des Fürstenspiele von Versailles , das einst das Kaisertum pomphaft inthronisierte, sondern der Aufgaben, die uns der letzte Kaiser hinterließ: Das Reich zu erneu- ern und zu festigen auf der breiten Grundlage des Willens der arbeitenden Massen! Ihr Wohl ist der Inhalt unserer Arbeit! Ihr Wohl gilt es, wenn wir jeden einzelnen oufrusen. an unsere Seite zu treten, um die Bahn steizuhalten für die sozialistische Gesellschaft!
Was wird aus Berlin ? Zum Berliner Selbstverwaltungsgeseh. Das Schicksal des Entwurfs zum Berliner Selbstverwaltungs- gesetz ist noch immer ungeklärt. Bekanntlich, hatte der Staatsrat gegen die Borlage schwere Bedenken erhoben und ihre Ber- abschiedung vor der allgemeinen Reform der Kommunalverfassung in Preußen nicht für zweckmäßig gehalten. Der Preußische Landtag hatte sodann am SO. Oktober nach Dornahme der ersten Lesung die Vorlage dem Gemeindeausschuß überwiesen. Zu einer Beratung ist es bisher im Ausschuß nicht gekommen. Im No- oember hatte Minister S e v e r i n g durch den Leiter der Kommunal- abteilung, Ministerialdirektor Dr. van Leyden, erklären lassen, daß er persönlich dem Ausschuß die Stellungnahme des Staatsministeriums zu dem Entwurf vortragen werde. Bisher ist das noch nicht geschehen. Nunmehr ist der Gemeinde- ausfchuß sür Montag, den 26. Januar, zu einer Borde- s p r e ch u n g über die Art der vorzunehmenden Beratung des Ber liner Selbstverwaltungsgesetzes eingeladen worden. In dieser Sitzung wird der Minister Severing darlegen, welch« Stellung dos preußische Kabinett dem Entwurf gegenüber einnimmt.
Oer Krach in der Wirtschastspartei. Konkursantrag gegen die Mittelfiandsbank. Ein Gläubiger der Deutschen Mittelstandsbank, die eine Gründung der Deutschen Wirtschaftspartei ist, hat gegen diese Institution beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Kon- kursantrog gestellt. Der Gläubiger wirft dem Unternehmen Billmzfälschungen vor, so daß sich auch die Staatsanwaltschaft mit der Sache wird befassen müssen. Der Fraktionsoorsttzende der Wirtschaftspartei im Sächsischen Landtag . Obermeister Kaiser- Dresden� hat seinen Sitz im Reichsparteivorstaud der Wirtschastspartei niedergelegt.
Zentrum gegen Hakenkreuz. Eine begrüßenswerte Ertlämng.
Im Regierungsbezirk Trier wird von den Nationalsozialisten nicht nur die Sozialdemokratie, sondern auch das Zentrum sehr heftig bekämpft. Die Sozialdemokratische Partei führte gegen die Hetze einen äußerst aktiven Abwehrtampf, während die Haltung der ort- lichen Zentrumssraktion bisher zu den verschiedensten Deutungen Anlaß gab. Die Redaktion der sozialdemokratischen Trierer„Boll s- wacht" wandte sich daher an ihren Trierer Mitbürger, den Bor- sitzenden der Deutschen Zentrumspartei , mit der ofsenen Anfrage: Herr Dr. K aas, wo steht das Zentrum? Kaas hat die an ihn gerichtete Anfrage in einem Schreiben beantwortet, dem wir folgendes entnehmen: „Wenn Sie in dem genannten Artikel sragen, wo das Zentrum im Kampf gegen den Nationalsozialismus stehe, so kann ich nur darauf hinweisen, daß die bisherige Arbeit der Partei ein so klares und überzeugendes Bekenntnis zum republikanischen Staat und damit auch eine so entschiedene Ablehnung jeder den deutschen Bolksstaat antastenden Bewegung darstellt, daß ich eine sachliche Berechtigung für die von Ihnen gestellte Frage nicht an- erkennen kann. Die Tatsache, daß in der letzten Trierer Kundgebung des Reichsbanners der Redner ein Mitglied des Windhorst-Bundes war, ist ein hinreichender Beweis dafür, daß die Partei ihren Mit- gliedern bezüglich ihrer Beteiligung beim Reichsbanner volle Freiheit läßt. An dieser ihrer Haltung hat sich auch während der Zeit meines Vorsitzes nichts geändert. Im übrigen bin ich der Meinung, daß es jeder politischen Partei freigestellt bleiben muß, mit welchen Methoden und in welchen organisatorischen Fronten sie den Kampf gegen volksstaatsfeindliche Bewegungen aufnimmt. Meine Partei glaubt am stärksten und wirksamsten diesen Kamps aus der ihr eigenen Staats- und Weltauffassung führen zu können. Das schließt nicht aus, daß sie, wie in der Vergangenheit, fo auch in der Zukunft, mit jedem gerne zusammenarbeitet, der in der Der- teidigung des Vvlksstaates und einer dem Frieden dienenden Gesamt- Politik mit ihr gleiche Wege zu gehen bereit ist." Versammlungsschlacht bei Göttingen . Seltsames Verhalten der Polizei. Hannover . 17. Januar. sEigenbericht.) In Weende bei Göttingen nahm eine nationalsozia- listische Versammlung, die in der Hauptsache von R c- publikanern besucht war, durch die Schuld der Nazis ein b l u t i g es E n d e.
Die Bersammlmrg verlief zunächst ungestört, bis plötzlich die Nationalsozialisten ohne irgendeinen Gmrtd zum Angriff auf die Versammlungsbesucher übergingen. 15 Rationalsozialisten zerbrachen Stühle und schlugen wahllos auf die Versammlungsbesucher ein. Plötzlich kamen aus einem Nebenzimmer weitere 30 bis 60©21.= Leute, die sich aus der Göttinger Unterwelt rekrutierten, so daß in wenigen Minuten oll« Versammlungsdefucher aus dem Saal hinausgehauen waren. Die Nationalsozialisten hatten große Steine mit in den Saal gebracht, die sie als Wurfgeschosse benutzen wollten. Zahlreiche Stühle wurden durch die Fenster geworfen. 18 Fenster- scheiben, 23 Stühle, mehrere Tische und 45 Biergläser wurden zertrümmert. Als der Saal leer war, wurde von den National- sozialsten schließlich aus Wut noch das restliche Inventar zer- trümmert. Zahlreiche Verletzte mußten zum Arzt geschafft werden. Ein Ueberfallkommando, das aus Göttingen herbeigerufen wurde, brachte die Nationalsozialisten nach Hause. Sonderbar ist, daß kein einziger von ihnen von der Polizei fest- gestellt wurde. Nazis in polizeimänieln. Eine dunste Schiebung aus Württemberg . Stuttgart . 17. Januar.(Eigenbericht.)' Die sozialdemokratische„Schwäbische Tagwacht" de- richtet: Die Stuttgarter uniformierten Landsknechte der National- sozialisten, die S A.- L e u t e, brauchten Mäntel, und da sie einen geschlossenen Sturmtrupp einer Partei bilden, waren sie auf ein- heitlich« Mäntel bedacht. Seit einigen Tagen sind sie im Besitz solcher Mäntel, und zwar Mäntel der württembergischen Schutzpolizei. Der Preis, den sie für die Mäntel, etwa 70 an der Zahl, bezahlt haben, bezifferte sich auf ganze 7 Mark pro Stück. Die Mäntel sollen angeblich für die Polizeibeamten zu klein sein. Für die Nazigardssten sind sie nicht zu klein. Man sieht sogar sehr lange Kerls darin herumlaufen. Nicht einmal die Uniformknöpfe sind daran durch andere ersetzt worden. Innen ist sogar noch der Stempel„Württembergische Schutzpolizei" eingedrückt. Die Mäntel sollen aus der Polizeischule in Weingarten im Schwäbischen Oberland stammen. Wie die Nationalsozialisten zu diesen billigen Pollzeimänteln gekommen sind, ist bis jetzt nicht festgestellt. Die„Schwäbische Tag- wacht" fragt deshalb den württembergischen Innenminister und Staatspräsidenten Bolz, ob er davon Kenntnis habe, daß die An- gehörigen einer Bürgerkriegspartci in Polizeibeamtenuniform öffentlich austreten können. \~
Wir ordnen an! Iritk feiert Zieichsgründung. v. Im Drange seiner oielseitigest Tätigkeit zur Vorbereitung des Millen Reichs ist. Herrn. Frick etwas verspätet eiNgesaftglCdäß sich der 18. Jamw? sehr chohl für die hohe Ausgab«, nutzbar machen ließe, die er sich gestellt hat: Thüringen zu einem Bollwerk natio. Halen Widerstands-, Wahr- und Fraiheitswillens zu machen. Er hat deshalb schnell eine besondere Nummer des Amtsblattes her- ausgegeben, die lediglich folgende Verfügung enthält: Am 18. Januar jährt sich zum 60. Vlal« der Tag der Aufrich tung des Deutschen Reiches unter Kaiser Wilhelm I. im Spiegelsaale zu Versailles . An diesem Tage des Jahres 1871 fand der deutsche Einheitsgedanke zum ersten Male nach schwerem Kampf durch die Fühmkraft und männliche Politik deutscher großer Männer wie Bismark , Roon und Moltke seine Er- füllung. Di« Bedeutung dieser Tatsache muß gerade in jetziger Zeit als Wegweiser aus unserer Rot zur Freiheit betont und hoch eingeschätzt werden. Wir ordnen daher an, daß am Montag, dem 13. Januar. der Unterricht in allen öffentlichen schulen aus- fällt und statt dessen in würdiger und angemessener Weise des 18. Januar als des Tages der 60. Wiederkehr der Reichsgründung durch eine Schulfeier gedacht wird. Dabei ist auf die Bedeutung der Männer, die dieses große Werk geschaffen haben, besonders hinzuweisen. Die Schüler der Grundschule sind am 13. Januar ganz schulsrei. Weimar , den 10. Januar 1331. Thüringisches VolksbildungsmiNistcrium. Dr. Frick. Sinn und Absicht dieser Verfügung ist klar. In schreiendem Widers pruch zur geschichtlichen Wahrheit soll die Reichsgründung lediglich als das Werk einiger großer Männer hin- gestellt werde. Als einzig gangbarer Weg zu ihr soll den Schülern die folgenschwere Blut- und Eiseupolitik Bismarcks er- scheinen. Durch solche Darstellung soll in den Schülern die Ueber- zeugung geweckt werden, daß das Führertum großer Männer und eine von ihnen betriebene Gewaltpolitik die„Wegweiser aus unserer Not zur Freiheil" seien. Die„großen Männer" sind in der Person Adolf Hitlers aus Braunau und des Herrn Dr. FYick von Pirmasens bereits da, die deutsche Jugend muß sich lediglich, eingedenk des 18. Januar 1871, ihrer glorreichen Führung anver- trauen. Verschwiegen werden muß natürlich das, was wirklich zur Einigung Deutschlands geführt hat, der Zwang der wirk- schaftlichen Estwicklung und der Wille ihrer Träger, des freiheitlich gesinnten Bürgertums und vor allem der Arbeiterklasse! Verschwiegen werden muß, daß die Nutz- nießer der Zersplitterung Deutschlands , die D y- nastien und der Adel, aus nacktem Egoismus die Einigung Deutschlands im Rahmen der großdeutschen Republik in den vier- ziger Jahren erfolgreich sabotiert baden. Verschwiegen werden muß, daß Bismarck in der Form eines Klein-Deutschland in der Führung des halbabsoluten Hohenzollern -Preußen eine falsche, innerlich nicht lebensfähige Lösung der deutschen Frage herbeigeführt hat, daß er durch seine Blut- und Eisenpolitit schon die Grundlage sür den Weltkrieg, durch die reaktionäre Lösung die Voraussetzungen für d»n Zusammenbruch geschaffen hat. Verschwiegen werden muß, daß die kleinlichsten Jntriguen der scheinbar so glänzenden Theaterszen« im Spiegelsaal von Versailles vorausgingen, daß der willelsbacher förmlich bestochen und der nur preußisch gesinnte hohenzoller überrumpelt werden mußten. Solche an die Stelle geschichtlicher Wahrheit den- galischc Beleuchtung setzende Ges.chichtsklittern ng erscheint
Herrn Frick geeignet, die deutsche demokratische Republik herab- zusetzen, die sich mühsam aus dem Trümmerhaufen des Welt- krieges emporarbeiten muß. Sie erscheint geeignet, vor allem die Sozialdemokraten als„Novemberverbrecher" an Stelle der wirk- sich Schuldigen am. Zusommeubruch bei den Schülern verhaßt zu machen, �»ie SozcäldeMvk.ratie/die als einzige 1870/71 per- zebens Wie warnende Äjnvffe. erhoben hat, vä> oie heute bestrebt ist. nicht von oben her. sondern durch die gemeinsam« Anstreugvng des arbeitenden Volkes eine bessere, gesicherte Zukunft eines wirk- lich geeinten Deutschland herbeizuführen. Aber eben das wA die Machtgier und die Gewaüpolitss ver- antwoktungsloser„Führer" vom Schlage de« Herrn Frick nicht. Deshalb muß der 18. Januar für seine volks- und friede ns - feindlichen reaktionären Absichten mißbraucht werden.
Obstruktion in Oanzig. Gegen Ovrchpeitfchung der Finanzreform. Danzig , 17. Januar. Im Lolkstag stand das Ermächtigungsgesetz, durch das die Stoatsfinanzen im Verordnungswege saniert werden sollen, zur zweiten Beratung. Die Regierungsparteien hatten die Absicht, dieses Gesetz noch in der gestrigen Sitzung in zwester Lesung zu verab- schieden. Dagegen trieben jedoch die Sozialdemokraten und kkonnnu- nisten stärkste Obstruktion durch lange Reden. Ein Kommunist sprach annähernd sechs Stunden. Gegen 2)4 Uhr nachts fehlte bei einer namentlichen Abstimmung eine nach Zeugenaussagen a b- gegebene Stimme, deren Fehlen aber das Haus beschlußunfähig machte. Infolge der vorgerückten Stunde wurde die Sitzung auf nächsten Mittwoch vertagt._ Oer Oeuifchlandbund. Der Deuts chlondburtd veröffentlicht ein Rundschreiben, in dem es heißt: Der Deutschlandbund ist keine Partei und kein Verein, er ist eine Gesinnungsgemeinschast. Die Ziele des Deutsch - landbundes sind: anständige politische Sitten, ein starker, gerechter und sauberer Staat, ein freies, zuversichtliches und kulturell hochstehendes Deutschland . Der Deutschlandbund will keine eigens Politik treiben, sondern mithelfen, daß die sittlichen Voraussetzungen einer guten deutschen Politik geschaffen werden. Zu diesem Zweck stellt er sich folgende Aufgaben:.1. Kampf gegen Luge und Ver- leumdung, gegen Eigennutz und Korruption im öffentlichen Leben; 2. Kampf gegen Gewalt und Terror im Streit der politischen Parteien: 3. Kampf gegen die Herrschost der Phrase, gegen unsachliche Auseinandersetzung und politische Berslachung; 4. Kampf gegen politisch« Gleichgültigkeit und Entmutigung, aber auch gegen poli- tische Großmannssucht und wirtschaftlichen Dilettantismus; 5. Kampf gegen die Ausnutzung wirtschaftlicher und seelischer Notzustände des Volkes zu politischen Abenteuern. Als Mittelpunkt und Arbeitsstelle unserer Gemeinschaft ist ein„Büro Deutschland" errichtet worden. Seine Adresse ist Berlin NW. 87, Siegmundshof 12. Das Rundschreiben ist unterzeichnet von Dr. Fo ehr, dem Leiter der M ü ck e- V e r sam m lu n g im Berliner Sportpalost.
Die Beisetzung des Abg. Herold fand gester« in Amslsbuer-m statt. Vertreter der Reichs- und Staatsregierung, zahlreiche Ab- geordnete des Reichstags und des Landtags waren erschienen..— An Stelle des vsrfrorbenen Abg. Herold tritt Frau Helene D r i e s s« n(Bocholt i. W.), in den Reichstag ein. Nur wirkliche kiöinpser will der Micholkowitzer Bürgermeister F 0 j t i S im„AufftSndischen Verband" haben: deshalb macht er eine Neugründung.— Wie jähen allerhand„Wehrverbände" in allen Ländern aus. wenn nur ehemalige Frontkämpfer drin wären!