Einzelbild herunterladen
 

Danton   im Film

Ein Tonfilm von der französischen   Revolution

Danton   ist zum Helden der französischen   Revolution wie ge­fchaffen, er hat die großen Eigenschaften, die hinreißende Beredsam­tett, die konzentrierte Bucht der Tat, aber auch die Ruhe und Mäßi­gung, vor allem hat er die Fülle und Breite der Menschlichkeit mit­famt den Fehlern, die ihn liebenswert machen. So hat ihn Büchner in seinem klassischen Drama der französischen   Revolution gefeieri, so hat ihn Romain Rolland   aufgefaßt, so hat ihn neuerdings Hermann Wendel   in feiner gestalteten Geschichte" uns wieder neu vor Augen gestellt. Seit der Revolution ist Büchners Drama in immer neuer Formung durch unsere Schauspielhäuser gegangen. Unsere aller ersten Schauspieler haben sich an der Verförperung Dantons ver­ficht. Kortner  , der ihn auf der Bühne bereits meisterte, hat ihn jezt im Tonfilm, der am Donnerstagabend im Mozartsaal vorgeführt wurde, aufs neue gestaltet. Sein Danton ist der Held fchlechthin, neben dem alle anderen Personen der französischen   Revo. lution verblaffen. Hans Goldberg glorifizierte ihn allzu sehr auf Kosten der anderen, und die Regie von Hans Behrendt   folgt getreulich dem Manuskript, das vielfach Originalterte verwendet. Wir sehen heute die französische   Revolution nicht mehr mit den Augen der Heldenverehrung an, wir kennen den Klassenkampf, der sich in ihr abspielt, und sehen hinter den Menschen die treibenden Kräfte und in den inneren Kämpfen der Revolution die verschiedenen Intereffen des Bürgertums. Der Film hält sich von diesen Unter fcheidungen fern und gibt fräftig gestaltete Geschichte: cin lebendiger Atem der Revolution weht uns daraus entgegen. Wie ganz anders doch packt dieser Stoff als die skurrile Anekdoterei ,, die aus dem Alten Frig einen Bopanz macht. Hier sind wirklich große Intereffen Der Menschheit auf dem Spiel, und das große Schauspiel, das sich mit tragischer Notwendigkeit abrollt, padt uns audy in feiner filmischen Form. Die Regie hat es verstanden, in einigen Haupt­izenen, so in dem Kampf um das Todesurteil des Königs im Kon­vent und dann besonders in der großen Verteidigungsrede Dantons  ( die unhistorischerweise sich im Konvent abspielt, aber damit an Stoß

Kammerspiele  .

Bidi Baum: Pariser Plak 13."

Eifrige Kunstgewerblerinnen der Galanterie enthüllen ihr Innenleben. Sie wollen nicht allzu früh arbeitslos werden. Da die Runzeln der Frauen sich leider nicht nur in die Fußsohlen ein­schreiben, müssen die Damen sich in den Schönheitssalon bemühen, in

fraft gewinnt) den Zuschauer stürmisch mit fortzureißen. Aber auch in den ruhigeren Szenen( Danton   und seine Luise, den Beratungen im Wohlfahrtsausschuß, den Verhandlungen mit dem Herzog von Koburg  , in denen sehr wikig die ganze deutsche Rückständigkeit von damals verspottet wird), gibt es sehr viel anschauliches Material zur Charakterisierung der Zeit und der Menschen. Hier ist nicht der Raum, im einzelnen festzustellen, was uns in der Auffassung der einzelnen Persönlichkeiten von dem Mamuskriptverfasser trennt. Bir müssen in dem heutigen Filmbetrieb, der uns mit patriotischen Legenden oder besser gesagt Geschichtsfälschungen und einer rühr feligen Berherrlichung eines abgestandenen Militarismus verfeucht, schon froh sein, daß überhaupt solche Themen vom Film gemähit werden. Fritz Kortner   stellt einen Danton hin, der ein volles Bild von der gewaltigen Persönlichkeit gibt. Er ist in den großen, zum Teil wörtlich wiedergegebenen Reden fortreißend und auch in der Erscheinung wird er dem fraftvollen Steri gerecht. Seine Natur, die allen guten Gaben des Lebens zugetan ist, die besonders die Liebe als föstlichsten Bestandteil des Daseins erfaßt, kommt bei ihm heraus. Hingebend und weich, das Inrische Element betonend, gab Lucie Mannheim Dantons große Liebe Louise, die freilich nicht die jugendliche Frische einer Achtzehnjährigen hatte. Robespierres die jugendliche Frische einer Achtzehnjährigen hatte. Robespierres Eifigkeit und Ideologie traf Gustaf Gründgens  , Desmoulins  Treue Gustav von Wangenheim  . Gran a dh fonnte aus dem ftiefmütterlich behandelten Marat   nicht allzupiel herausholen. Werner Schott   betont im Saint Just   das Geckenhafte. Marfante Figuren bieten Georg John   als Fouquier- Tinville, Friedrich Gnaß   als Senter Samson und Ernst Stahl- Nachbaur   ais Louis Capet  . Es ist nicht der Revolutionsfilm, aber ein Revolutionsfilm: Republikaner   forgt dafür, daß die Gestalten und die Brobleme, die uns erfüllen, den Film erobern! Wenn schon gestorben sein muß, ist es schöner, erhabener und vorbildlicher für die Freiheit auf der Guillotine zu sterben, mie Danton, denn als Muschtot für des Königs von Preußen Eroberungsgelüfte Kriegsfutter abzugeben.

D.

wirbt und wirkt mit anderen Mitteln, und Erotif war im Grunde alles, was die Pawlowa   wollte und gab. Wir heute leben in einer anderen Zeit. Und so mußten und müssen wir bei aller schuldigen Anerkennung und Bewunderung der persönlichen Leistung dieser in ihrer Art großen Tänzerin ihre Kunst als Ganzes ab­lehnen. J. S.

jene toftspieligen Kosmetitbestillen, wo weibliche Mumien zu Forschen und Finden in der alten Chemie

Madonnen umgearbeitet werden. Die Kur ist natürlich teuer, und die Patientinnen gehören deshalb zur gehobenen Gesellschaftsklasse. Alles, was am Pariser Platz 13 verkehrt, ist finanziell I A.

Thema des Sittenstücks? Das Leben der feinen Dame zwischen Schmintschatulle und Schlafzimmer einerseits und Massage und Amusement andererseits. Mehr wäre nicht zu sagen. Die Liebes: pjade dieser Damen gehen etwas in die Quere. Manchmal ist auch das Herz beteiligt, aber diese Krankheit dauert nicht lange. Ein wenig Satire, fie fragt aber nicht, sie streichelt nur.

Die Kammerspiele, die auf die Beteiligung am ernsten und sozialen Theater augenblidlich verzichten und auch das Ge sellschaftsstück mit der schärferen Kritik nur dann zulassen, wenn gute Kaffenrapporte garantiert find, bringen eine hübsche Aufführung. Schon der Schönheitsfalon, all das Drehen und Kurbeln, Vorhang wehen und Hantieren mit geheimnisvollen Flaschen und Bürsten und Salben ist spaßig. Drei Künstlerinnen, unter ihnen besonders Ida Wüſt   als geschwägige, stets sprudelnde, überbeschäftigte Gelegenheits macherin für Alfovenabenteuer und andere wichtige Verwidelungen. Sie bringt das heitere Leben auf die Bühne. Sie falzt und säuert repräsentieren das sentimentale Dumenelement. Zwei Männer­rollen sind da: der Geschäftsführer des kosmetischen Instituts, halb Idealist, halb schofler Spekulant mit der Dummheit der Weibchen. Hans Moser   spielt diesen Clown verbissen und beinahe so, daß er besser und beweisfräftiger als seine Rolle wirkt. Adolf Wohlbrück   ist der süße Junge des Stüds, ein Berliner   Gigolo, der gern aus dem Dreckt seiner seelischen Dürftigkeit heraus mill, doch immer wieder entnerpt in die Kissen zurückfinkt, die ihm gerade eine seiner Beschüzerinnen glättet.

Friedrichs- Tag der Akademie.

Wie alljährlich beging die Akademie der Wissen= schaften durch eine Festsitzung den Gedenktag der Geburt König Friedrichs II., des Erneuerers der unter seinem Vater verkommenen Akademie. Die Gedenkrede auf den König hielt der Vorsitzende Prof. Mar Rubner, wobei er im besonderen auf die Friedens­arbeit Friedrichs einging, durch die der Grund gelegt wurde zu der Entwicklung des Agrarstaates Preußen zu einem Industrieſtaat.

Dann berichtete Geheimrat Konrad Burdach   über seine im Auftrage der Akademie unternommenen Forschungen zur neu­hochdeutschen Sprach und Bildungsgeschichte, deren Ergebnisse in einem umfassenden Werk Bom Mittelalter zur Reformation" niedergelegt find, welches Burdach gemeinsam mit einigen jüngeren Gelehrten mit Unterstützung der Akademie herausgibt.

mit Leben. Selbst Dichtungen von Stefan George   erhielten in ihrer Wiedergabe noch einen Schimmer von Ursprünglich, teit. Aber es märe doch erfreulicher gewesen, ein Programin von etmas schärferem Profil von dieser guten Sprecherin zu hören. Ihre sprechtechnische Schulung und ihre Einfühlungsfähigkeit in zarteste Nuancierungen scheinen sie auf das Gebiet der reinen Lyrit zu vera weisen. S- z

Ein Reichstagsbild von Annot  .

Unter den schönen farbig blühenden Bildern der sehr begabten Malerin Annot, die im Berein Berliner   Künstlerinnen( Schöne­berger Ujer 38) ausgestellt find, erscheint am bemerkenswertesten eine Reichstagssigung". Bor stramm gefüllten Bänken spricht Genosse Breitscheid   mit beschwörend erhobenem Arm. Das Eintönige dieses mäßig gebauten und schlecht ausgestatteten Riesen­raumes wird von der Künstlerin flug und geschickt durch die Sicht von oben herab, durch Betonung des blauen Bodenbelags und mannigfacher luftiger Farbenflede von Heften und Büchern auf den Bulten der M. d. R. belebt und ins Interessante gewandelt. Ein gutes Bild und ein Zeitdokument, das wohl das Schidjal ver diente, an einer hervorragenden Stelle des politischen Apparates feinen Ehrenplatz zu erhalten.

p. f. sch.

Solide Mittelmäßigkeit. Lore Jentsch( Stadttheater Duis burg- Bochum  ) und Aurel von Millos( Stadttheater Hagen  ) gaben im Theater am Rollendorfplaß eine Tanzmatinec. 3mei begabte, ernste Künstler mit solider Technik und offenbar red­lichem Wollen. Aber ohne stilistische Zielsicherheit. Mischen moderne Ausdrucksformen mit Spizentanz und Entrechats Arbeiten mehr mit dem Berstand als mit dem Gefühl Schaffen nichts organisch Gemachsenes, sondern konstruieren Errechnetes. Ihre Arbeiten wie die alten Griechen fagten. riechen nach der Lampe" Dringen daher nicht zum Herzen. Manche hübschen choren graphischen Motine( Ungarische Rhapsodie") und niedliche Schluß­attiüden( ,, Caprice") erfreuen. Aber das ganze geht nicht über die Mittelstraße hinaus, die in der Kunst niemals die goldene" ft.

"

I. S.

Toscanini   wieder in Bayreuth  . Im Anschluß an die letzten Nachrichten über die diesjährigen Bayreuther Festspiele   teilt der Berwaltungsausschuß noch mit, das an Stelle von Dr. Karl Mud, der aus Gesundheitsrücksichten seine Banreuther Tätigkeit oufoeben muß, Arturo Toscanini   neben dem ,, Tannhäuser" auch den Parsifal  " dirigieren wird. Musikalischer Leiter des Ring" ist Karl Elmendorff  . Prof. Emil Orlit hält am 27., 20 Uhr, im Hörsaal der Sunst bibliotbe!, Brinz- Albrecht- Straße 7a, einen Bortrag Reife eines Malers in Japan  " mit vielen Lichtbildern. Der Vortrag findet ſtatt zugunsten der Wohlfahrts fasse des Reichsverbandes bilbender Stünstler Gau Berlin  ". Karten zu 1, M. sind in dessen Geschäftsstelle Luther straße 46( nahe Sleiststraße) und an der Abendlasse erhältlich.

Mit Jagdgewehr auf Menschen. Ein unbeteiligter Mann von GA- Führer getötet.

Ein Ueberfall von kommunisten auf zwei Ne. tionalsozialisten in der Nacht vom 13. zum 14. Sep­fember vorigen Jahres hatte den Tod des 40jährigen Schau­stellers Sohr zur Folge. Der tödliche Schuß traf den völlig Unbeteiligten, als er mit zwei Kollegen nach erledigter Arbeit auf dem benachbarten Rummelplatz an der Haltestelle auf die Straßenbahn wartete.

Der Schüße, der 28jährige SA- Führer bei dem Stabe Standa darte 4, der Kaufmann Spring stub, der aus seiner Wohnung, Hauptstraße 15 in Friedenau  , mit seinem Jagdgewehr aufe Menschen geschossen hatte, verantwortet sich vor dem Schöffengericht Wedding   wegen fahrlässiger Tötung. Ursprünglich lautete die Anklage auf Körperverlegung mit Todeserfolg. Das wird wohl auch richtiger gewesen sein Der Fall felbst, ein neuer Beitrag zu dem gemeingefährlichen Treiben der sinnies radikalen Auswüchse des politischen Kampfes. Der Bürger ist tatsächlich nicht mehr seines Lebens sicher. Am 13. September veranstalteten die Lastwagen einen durch das nördliche Berlin  .

die matte Karikatur ein wenig. Frau Mewes und Lili Darvas   einheitlichen Zug zeigen. Nach Harnacks Geschichtsauffassung tommit Nationalsozialisten auf le Schon unterwegs sollen die Wagen h

Solche Stüde   find zeitlos, notwendig und doch wieder ganz über flüssig. Sie gehören zum theatralischen Amüsierbetrieb. Sie find bic ewige Kolportage, die nicht auszurotten ist. Aber man stelle es sich nicht so leicht vor, derartiges zu produzieren. Bidi Baum hat piel Talent. Wenn sie nun noch etwas schärfer, etwas mensch licher, etwas herzlicher und gewissenhafter an die wirklichen Lebens­dinge herankäme, dann würde sie eine tüchtige Zeitschriftstellerin sein.

M. H.

Anna Pawlowa   gestorben. Anna Bawlowa, die berühmte russische Tänzerin, ist heute früh im Haag gestorben. Am 3. Februar 1888 in Petersburg   geboren, erhielt sie ihre Ausbildung auf der ehemaligen zaristischen Ballett schule. 1904 begann sie ihre Laufbahn im Petersburger Kaiserlichen Marientheater, verließ aber Rußland   schon vor dem Kriege, um Kunstreisen zu unternehmen. Sie schloß sich dem Ballettensemble Diagilems an, als dessen erster Stern sie neben der Karjavina und dem Tänzer Nijinski   glänzte. Später zog sie mit einem eigenen Ensemble durch die Welt.

Was die Bawiowa über das Gros der üblichen Ballettänzerei erhob, war ihre starte schauspielerische Begabung. Sie war eine große pantomimische Verwandlungskünstlerin. Diese fleine, zierliche, gewichtlose Gummipuppe von urwüchsigem Temperament gestaltete mit der gleichen Birtuofität ein preziöses Rokokofigürchen, das bürgerlich temperierte Pathos des Empire und bacchantische Wildheit. Fabelhafte Spizentänze und schwindelerregende Pirouetten wirkten in ihren besten Nummern nicht mehr als leere Knalleffefte, sondern maren dem Organismus der Kompositionen eingegliedert. Aber das höchste gab sie doch nur da, wo die fünstlerische Gestaltung mit ihrer eigenen Natur zusammenfiel, wo sie ganz sie selbst, ganz wirklich und wurzelecht sein durfte. Ihre Glanzleistung war ,, Der sterbende

Der im vergangenen Jahr verstorbenen Akademiker gedachte der Kirchenhistoriker Hans Liegmann, wobei er eine warm empfundene Gedentrede auf Adolf v. Harnad hielt, dessen vielfältige Arbeiten zur Kirchengeschichte doch einen großen es nicht sowohl auf die einzelnen Personen und Tatsachen an, als vielmehr auf die Institutionen( Einrichtungen), die als Niederschlag der treibenden Kräfte alles geschichtlichen Werdens zu betrachten find. Den legten 3wed aller Geschichtsforschung sah Harnack in der Erziehung der Menschheit zum Dienst am Ganzen und zur Liebe des Nächsten.

Den wissenschaftlichen Festvortrag hielt hierauf Prof. Sarl Andreas Hofmann über Finden und Forschen in der älteren Chemie bis zur Phlogiston Theorie Don Stahl". Er legte dar, wie schon in der vormissenschaftlichen Beit außerordentlich viele chemische Tatsachen gefunden worden sind. Wie das Finden und Erfinden im Altertum zustande tam, läßt sich nicht mehr ermitteln. Aber an der Tatsache selbst fann gar nicht gezweifelt werden. Es gibt keine Nährstoffe und Genußmittel, welche den Naturmenschen unbekannt geblieben mären, selbst die rohesten Wilden haben es verstanden und verstehen es auch heute, die Pflanzengifte zu verwenden und haben immer auch die wirt­samsten herausgefunden. Anschaulich schilderte der Redner den mittelalterlichen Aberglauben der Alchimisten und Goldbereiter, die ja auch heute noch nicht völlig ausgestorben sind und immer wieder Gläubige auch unter den sogenannten Gebildeten finden. Die Chemie war damals eine vom Aberglauben durchsetzte Kunst, aber feine Wissenschaft, denn es fehlte die alle Kenntnisse vereinigende Ge­dankenarbeit, die zusammenfassende Theorie. Die brachte erst der humanistisch- philosophisch gebildete Hallenser   Professor Georg Ernst Stahl  ( 1659 bis 1734) mit seiner Lehre von Phlogiston", dem unmerkbaren entzündlichen Feuerstoff, der bei der Verbrennung aus den Körpern ausgetrieben wird. Diese Lehre beherrschte das 18. Jahrhundert, während sie im 19. Jahrhundert und auch heute fast allgemein als vollständig irrig gilt, weil ja eine Verbrennung nur durch Zutritt von Sauerstoff möglich ist, wobei der brennende Rörper um das Gewicht des Sauerstoffs schmerer wird. Man muß aber das nur qualitative Denten der Zeitgenossen Stahls beachten, welches durch die Phlogiston- Theorie vollständig befriedigt wurde. daßt man das Phlogiston als chemische Energie auf, so fann man erst Stahl gerecht werden und seine Lehre auch heute noch als gültig anerkennen. Stahls Großtat ist die Verbannung der Wunder, Bauber und des Aberglaubens, wodurch er der Begründer der wissenschaftlichen Chemie geworden ist.

"

Bt.

"

der Linienstraße von Kommunisten beschossen worden sein Der An­geflagte beteiligte sich an dem Umzug als stellvertretender Stan­dartenträger. Gegen 22 Uhr löfte sich der Zug auf. Springſtub fuhr zuerst zum Nazi- Stammlokal Auer in der Behrenstraße, wo er fich eine Pistole auslieh, dann nach einem Café in Bankow   und langte gegen 1 Uhr nachts bei seinem Hause an. Kaum war er aus gestiegen, als ein Motorrad heranjuhr. Im nächsten Augenblick maren etwa 12 Kommunisten zur Stelle, die mit den Rufen ,, Tod den Faschisten!" ,,, Macht fie fertig!" ufm. auf die beiden National sozialisten eindrangen, ein Kommunist erhob gegen den Angeklagten seinen Stock, der Schlag traf das Haustor, Springſtub zog die Pistole und gab zwei Schreckschüsse ab. Cin Teil der Augreifer mich zurück, holte von einem Steinhaufen Steine und warf sie auf munisten Schüsse. Springftub gab drei weitere Schreckschüsse ab, Die Nationalsozialisten. Gleichzeitig fielen aus den Reihen der Kpm. es gelang seinem Genossen, die Haustür zu öffnen, beide flüchteten in die Parterrewohnung des Angeklagten. Der Steinhagel fette fich in ersten Augenblick fort. Ein Teil der Angreifer nerzag sich, drei vne den Kommunisten stürzten das Auto um. Der Angeklagte hatte unterdes aus dem Schrank in seinem Schlafzimmer sein Bürsch­gewehr geholt und gab aus dem Fenster der Loggia zwei Schüsse ab. Einer der beiden Schüsse traf tödlich den

Schausteller Sohr.

Der Angeklagte, ein früherer Roßbacher, seit 1925 Mitglied der NSDAP.  , erklärt zu seiner Rechtfertigung, er habe gefürchtet, die Kommunisten würden seine Wohnung stürinen. Die Zeugen wollen aber wissen, daß er die Schüffe aus dem Jagdgewehr abgegeben habe, nachdem sich bereits sämtliche Kommunisten cntfernt hatten. Is die Bolizei eintraf, versteckte der Angeklagte das Gewehr. Es wurde erst bei der Hausfuchung gefunden. Der EA.- Führer ist gegen eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1000 tarf von der Unter fuchungshaft verschont worden. Zur Verhandlung ist eine große Anzahl Zeugen geladen.

Großfeuer in Spandau  .

Schman", den Jokin für sie komponiert hatte. In diesem und in Rezitationsabend von Frida M. Arnold Materialien in che legte. Die Flammen sprangen auf eine

anderen Tänzen der Bamloma feierte die Anmut, Sartheit, Niedlich­teit und Eleganz des Rofofo eine munderbare Auferstehung. Die Grazie, das gefpreizte Rofettieren, bas zierliche Schöntun des galanten Zeitalters murde mach. Aber sobald die Erscheinung vorüber, das Bild zerronnen war, blieb nichts übrig, denn das Leben, das die Bamloma lebte, liegt uns weltenfern, das Blut, mit dem sie ihre Gestalten füllte, war nicht das Blut, das in unseren Adern rinnt, ihr Geist nicht der Geist unserer Zeit. Schon der Frauentypus, den fie vertörperte, erschien uns fremd, ließ uns falt in seiner Geziert heit, Geschraubtheit, Unnatur, Affeftation. Die Erotit unserer Zeit

Meistersaal.

In

Frida Maria Arnold tommt aus Düsseldorf   und ist in Berlin  eine Unbekannte. Sie hatte sich ein seltsames Programm zusammen. gestellt: Religiöse Lyrit mit einer fleinen Zugabe von flassischem Humor. Nichts Originelles, nichts Unbekanntes von Wert. der Hauptsache Bewährtes. Bekanntes. Es gehört viel dazu, um das Publikum für solch ein Brogramm zu erwärmen. Frida Maria Arnold besitzt die Fähigkeiten dafür. Sie spricht Verse non Rilke  mit klingender Inbrunst, schleift jedes Wort, erfüllt es, erfüllt es

Auf dem Lagerplag der Hoch- und Tiefbaufirma Lerche u. Nippert in der Staafener Str. 3 in Spandau   mütete heute früh ein Großfeuer, das mehrere Schuppen mit angrenzende Montagehalle über, doch gelang es der Feuerwehr, den Brand auf den Dachstuhl der Halle zu beschränken. Wie die Nach forschungen ergeben haben, ist das Fauer gegen 7 Uhr früh durch Ueberheizen eines Ofens in der Wächterbude entstanden, von wo es sich nach allen Seiten mit rasender Schnelligkeit ausbreitete

-

Wetter für Berlin  : Mild und größtenteils bewölkt mit etwas Für Deutschland  : Regen und lebhaften südwestlichen Winden. 3m größten Teil des Reiches mild und regnerisch, auch im Osten llebergang zu Tauwetter.