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Diamanten und Perlen.

Das Urteil im Lombardprozeß Schlewinsky.

Das Schöffengericht Berlin- Mitte verurteilte den früheren

Jubiläum des Fernsprechers.

Lombardhausbefizer Mar Schle winsty wegen Betruges und Berlins Telephon vor 50 Jahren.

Konkursverbrechens zu einem Jahr Gefängnis, den Geschäftsführer Hans Lewin wegen Beihilfe zu sechs Monaten Gefängnis und den Prokuristen Paul Berliner wegen Begünstigung zu einem Monat Gefängnis. Von der Anklage der schweren Urkundenfälschung wurden die Angeklagten freigesprochen.

Aus den letzten Verhandlungstagen ist noch ergänzend zu ver­merfen:

In zwei Jahren verbrauchte Schlewinsky nicht weniger als 900 000 Mart, das macht beinahe eine halbe Million Mark im Jahr. Schlewinsky und seine Ehefrau waren ständige Gäste in Spiel tlubs. Frau Schlewinsky fiel allgemein durch ihren Brillant fihmud, ihre Diamanten, Perlen und Smaragden, ihre kostbaren Kleider und Pelze auf. Sie hatten jeder ein eigenes Auto, und jogar die Kinder hatten jedes ein Auto. Der Angeklagte Schle­winsky erklärte dazu, daß er genötigt gewesen sei, Spielflubs cufzusuchen, weil diese seine Kunden waren und er sie mit Möbeln versorgte. Er habe niemals gespielt im Gegensatz zu den anderen Besuchern der Spielklubs, unter denen sich Rechtsanwälte, Staats­anwälte und hohe Beamte befunden hätten. Die fehlenden Summen seien restlos durch die gezahlten Wucherzinsen in die Tasche der Gläubiger geflossen.

Staatsanwaltschaftsrat Dr. Grüneberg vertrat den Stand­punkt, daß das Lombardgeschäft des Angeklagten vollkommen von Anfang an auf Betrug aufgebaut gewesen sei. Er beantragte gegen Mar Schlewinsky wegen Betruges, Urkundenfälschung und Konkursverbrechens zwei Jahre sechs Monate Gefäng nis und drei Jahre Ehrverlust, gegen den Geschäftsführer Hans Lewin ein Jahr sechs Monate Gefängnis und gegen den Broturisten Baul Berliner neun Monate Gefängnis.

Ludendorffs Goldmacherverein.

Einer ftänterte gegen den anderen.

Im Tausend Prozeß wurde am Montagvormittag die Vernehmung des Zeugen Obwurzer fortgesetzt. Der Zeuge spricht sich wenig freundlich über den Vereinsfollegen Dr. Bude ley aus. Im Frühjahr 1928 sei ein gegenseitiges Mißtrauen zwischen Tausend und dem Verein aufgetaucht.

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Der Verteidiger fragt: Wissen Sie, daß man Tausend wieder­holt betrunken gemacht hat, um hinter seine Geheimnisse zu kommen? Beuge: Ich habe davon gehört. Seit der Gründung des Vereins ist das aber nicht mehr vorgekommen. Bei der weiteren Vernehmung des Zeugen kamen die politischen Zu sammenhänge zur Sprache, besonders, ob Verbindungen mit völkischen Kreisen angestrebt wurden. Der Zeuge verneint irgend­welche politischen Bestrebungen. Daß die Handelsgesellschaft nur der Deckname für politische Bestrebungen sein sollte, war nicht be­absichtigt. Die Gesellschaftsmitglieder, gleich welcher politischen An­sicht, förderten das Tausendsche Verfahren im vaterländi

hen" Interesse.

Den verstorbenen und schwer geschädigten Mainhold, der die erste Anzeige gegen Tausend erstattet hatte, bezeichnete Tausend als geistig nicht zurechnungsfähig. Tausend wandte sich dann gegen die Angaben, daß er zumeist gebummelt habe und erklärte, es Jei ihm bit plötzlich ein Gedanke zur Förderung seines Verfahrens gekommen, und diese Gedanken seien ihm wertvoller gewesen als hundertmal dasselbe Experiment zu machen.

Die Berhandlung wurde hierauf auf Dienstagvormittag vertagt.

Raubmord in Dortmund .

Ein Händler im Laden niedergestochen.

Dortmund , 26. Januar.

Ein Raub mord wurde hier an dem 40 Jahre alten Händler Spieß in der Weißenburger Straße verübt. Spieß war bei seiner Schwefter beschäftigt, die den Sonntag über bei ihrem Manne in Berghofen weilte. Als sie heute morgen den Laden betrat, fand sie ihren Bruder mit einem Messer im Rüden tot auf. Der Mord muß am Sonnabend begangen worden sein.

Man vermutet, daß käufer, die auch nach Geschäftsschluß noch den Laden betreten fonnten, die Tat verübt haben.

Aftrologie und Schicksal.

1.

In der überfüllten Aula der Humboldt- Hochschule hielt da Schmidt- Beil einen interessanten Vortrag über die Be­ziehungen unseres Schicksals zur Astrologie. Die Rednerin, fest auf dem Boden der Wissenschaft stehend, marnte por jenen Sybillen und Schicksalsdeuterinnen, die mit viel Hofuspokus und menig oder gar feinem Wissen, um diese schwierige Materie zu verfünden, vor­geben, was ,, in den Sternen geschrieben" steht. Für den Laien wird wohl alles Gebiet des Ueberfinnlichen mehr oder minder ein Buch mit sieben Siegeln bleiben, und er wird dem Forschungsgebiet mehr mit Hochachtung, als mit Verständnis begegnen. Wir sollten missen, daß unsere Gehirnjunktion nicht die Hauptnervenstation ist, sondern daß wir ein noch viel feiner verästeltes, weit wichtigeres Nervensystem, das vegetative Nervensystem, besitzen. Je nach der psychischen Beschaffenheit des einzelnen, ist nun das direkte, sach liche, oder das indirekte, intuitive Denten vorherrschend; die Rednerin beleuchtete nun die Einstellung des Menschen zu seinem Geschickt, die sich bei der einen Kategorie in dem Begriff eines un­abänderlichen Fatums, eines Furcht- und Angstgefühls, einer völligen Resignation, äußerst, während sich bei dem selbstbewußteren, zuversichtlichen Menschen die pofitive Lebensbejahung in dem Wissen um die kosmische Gesezmäßigkeit dartut, und die moderne Wissenschaft behauptet, daß wir heute soweit sind, die Astrologie als feststehenden, wissenschaftlichen Begriff, und nicht nur als eine Art metaphysische Ueberlieferung zu betrachten.

Winterhilfe 1931: Sonnabend Straßensammlung.

Die bereits der Deffentlichkeit bekanntgegebene Sammlung der Frauen Berlins zum Besten der Berliner Winterhilfe wird am Sonnabend, dem 31. Januar, stattfinden. Die Sammlung erfolgt in ganz Berlin . Der Ertrag der Sammlung dient der Beschaffung von Lebensmitteln für Arme und Notleidende, sie ist ein Teil der großen allgemeinen Berliner Winterhilfe. Gleichzeitig erfolgt der Tischverkauf der Wohlfahrtsbriefmarten auf öffentlichen Blägen.

Stadtältefter Reusch verstorben. Stadtältester Rudolf Reusch ist gestern im Alter von 80 Jahren verstorben. An ihm hat die Stabt einen ihrer verdienstvollsten Mitbürger verloren. Rudolf Reusch ist im Jahre 1894 in die Gemeindevertretung Lichten berg gemählt worden, und hat dieser sowie nach der Stadtwerdung Lichtenbergs der neugewählten Stadtverordnetenverfammlung un­unterbrochen bis zum Jahre 1908 angehört.

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,, Berliner Volksblatt, siche Bading."

nehmer eintritt.

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Der Jubiläumsband.

3m Jahre 1881 erschien in Berlin ein dünnes Bändchen, 1892 die Rubrif Berliner Boltsblatt", siehe Bading, Mar. das diesen Namen trug: Berzeichnis der bei der Fernsprechunter Bading, Max, steht dann Buchdruckereibefizer, SW., Beuth­einrichtung Beteiligten." Heute ist aus diesem Miniaturformat traße 2 1, 4186." Eine weitere Berdoppelung zeigt zehn Jahre später das Buch von 1901: 32 000 Hauptteilnehmer. Der Sprung ein Foliant von 1500 engbedruckten Seiten geworden, der sich der nächsten zehn Jahre zeigt eine Verdreifachung: 1911 97 000! ,, Amtliches Fernsprechbuch für Berlin und Umgegend" nennt. Nach einem Rüdgang, der durch den Krieg hervorgerufen wurde, meist 1921 die Ziffer 157 000 auf, während dann unter der Republik Der Zufall will es, daß der Geburtstag des Berliner Telephon - bis 1931 eine abermalige Verdoppelung auf über 300 000 Hauptteil­buches in das gleiche Jahr fällt, in dem man in Deutschland der 100. Wiederkehr der Geburt Heinrich von Stephans gedenkt. Er, der Generalpostmeister des norddeutschen Bundes, den der Witz den Generalweltpostmarschall nannte, der erste Staatssekretär des Reichs- Die gewaltige Ausdehnung, die das Berliner Fernsprechwesen postamts, stand, wie bei so vielen Fortschritten, auch Pate bei dem nahm, zeigt sich auch in der äußeren Aufmachung des Buches. Berliner Fernsprechverkehr. 1877 wurde mit der Einführung der Während man zuerst auf jedem Blatt eine Spalte für den Teil­wunderbaren Erfindung begonnen. Aber die Abneigung, nehmer hatte, ging man bald zu zwei und drei Spalten über. namentlich auch der Berliner Geschäftsmelt, gab Veranlassung, vor- 1921 ward die vierte Spalte notwendig, während Spalte Nr. 5 läufig nur einen Berkehr von Postamt zu Bostamt einzuführen. 1929 erreicht wurde. Hermit glaubt man bis auf weiteres aus­Man erleichterte so die Uebermittlung von Depeschen. 1880 war es fommen zu können. Aus Gründen der Handlichkeit will man vor Stephan, der aufrief zur Schaffung eines öffentlichen Berliner Fern- allen Dingen dafür sorgen, daß unser Berliner Fernsprechbuch auch sprechverkehrs. Im Laufe von sechs Monaten meldeten sich 94 Per- in Zukunft nur aus einem Bande besteht. Andere Großstädtz, sonen. Im Januar 1881 hatten die ersten acht Teilnehmer ihren wie London und New York , verfolgen das gleiche Prinzip. Der Apparat, bis zum 1. April wuchs die Zahl auf 48. Immerhin ist Band 1931, der von Februar ab zur Verteilung gelangt, wird bemerkenswert, daß nach dem Fernsprechverzeichnis vom 14. Juli wiederum verbilligt sein; der Preis wird statt 6 mur 5 Mark be­1881 die Teilnehmer durch die Post von 8 Uhr vormittags bis 9 Uhr tragen, wie auch schon vorher eine Herabjegung von 12 auf 8 und abends bedient wurden. Dieses erste Buch, in dem jedem Teilnehmer von 8 auf 6 Mart vorgenommen war. In dem Jubiläumsjahre, über die ganze Breite des Blattes Raum zur Angabe seiner dessen im Titel des Buches gedacht wird, erhalten alle Hauptteil­Adresse gegeben war, stehen nicht mehr als etwa fünfzig Teilnehmer ein Eremplar des Branchenfernsprechbuches gratis. nehmer. Einige weitere sind handschriftlich vermerkt. Aber die Ausgabe des Jubiläumsbandes beginnt am 9. Februar und wird, Neuerung, die zuerst mit Mißtrauen betrachtet war, setzte sich durch. wie alljährlich, eine größere Zeit in Anspruch nehmen. Zehn Jahre später weist das Verzeichnis 350mal soviel Hauptteil nehmer die Zahl beträgt rund 17 500 auf. In jener Zeit tauchte zum ersten Male auch der Vorwärts" auf. Das Sozialistengeset war gefallen, und so finden wir denn im Jahrgang

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Mordete er seinen Vater?

Ein Kapitalverbrechen bei Frankfurt a. d. O.

Frankfurt a. d. O., 26. Januar.

In dem Dorfe Goyah am Schwielochsee wurde gestern abend der pensionierte Eisenbahnbeamte Gottfried Hebler in seinem Hause erschossen aufgefunden. Während er Zeitung lesend am Ofen gesessen hatte, hatte die todbringende Kugel die Fensterscheibe durchschlagen und war ihm durch die Halsschlagader gedrungen. Hebler war 54 Jahre alt. Der Tat verdächtig ist sein Sohn, und die Verdachtsmomente gegen ihn haben sich so verdichtet, daß der junge Mann von der Polizei ver= haftet und ins Gefängnis in Lieberofe eingeliefert wurde. Der Verhaftete stammt aus der ersten Ehe des Ermordeten. Zwischen ihm und seinem Vater sollen schon seit längerer Zeit Differen= zen bestanden haben.

Der tödliche Schuß ist aus einem 98er Militärgewehr abgefeuert worden, das inzwischen unter dem Backojen perstedt auf­gefunden wurde.

Skandal im Telephonamt."

In Nr. 35 berichteten wir unter dieser Ueberschrift über eigen artige Personalmaßnahmen der Berliner Oberpostdirektion. Die Nachrichtenstelle des Reichs post ministeriums sendet uns hierzu eine Art Rechtfertigungsversuch, bei dem fie vergißt, daß es. sich bei unserer Darstellung um 3 mei zeitlich und fachlich ge­trennte Fälle handelt. Weiter schreibt sie, daß die Posthelferin sehr wohl gewußt habe, daß der Mann, mit dem sie Ehebruch trieb, verheiratet war. Sie sowohl mie der Mann haben ihr ehe brecherisches Verhalten zugegeben". Das fann nur auf Grund von Verhören festgestellt sein. Es ist also im Privatleben nach gefchnüffelt worden. lieber das standalöse Zeugnis jagt die Berichtigung, daß die Oberpostdirektion Berlin prüfen molle, ob etwa dem Zeugnis eine andere Fassung gegeben werden kann. Man

Funkwinkel.z

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,, Sie werden von mir hören" mar der Titel einer heiteren Hör­Monatsschau am Sonntagabend. Die Terte stammten von Marzellus Schiffer, die Mufifoon Walter Gronostan. Es war eine amüsante, fanftezeitkritische Veranstaltung, bei der sogar die Funkdiskussionen mit milder Bosheit beleuchtet wurden. In der Elternstunde sprach Lehrer Wilhelm Schmidt über Die Schule als Lebensraum unserer Kinder" Er betonte die Notwendig­feit des Zusammenarbeitens von Schule und Eiternhaus. Das Kind darf diese beiden bestimmenden Faktoren seiner Entwicklung nicht als einander fremd oder gar feindlich empfinden, sondern muß spüren, daß beide verständnisvoll zusammenarbeiten. Je mehr die Elternschaft an der Gestaltung der Schule interessiert ist und nach Kräften auch dabei mithilft, je mehr dem Kind diese Anteilnahme deutlich wird, defto vertrauensvoller wird es auch Schule und Eltern­haus gegenüberstehen.

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Das Verhältnis zwischen Schule und Familie wurde each der Mittelpunkt eines Gesprächs, das am Montag Oberstudien­direktor Professor Dr. Paul Hildebrandt und Schulrat Georg Wolff über die Frage Zeugnis oder Charakteristik?" führten. Beide Pädagogen waren sich darüber einig, daß niemals eine Zahl den wirklichen Wert einer Leistung oder die Fähigkeiten des Schul­findes feststellen kann. Leider fehlt vielen Eltern ebenso sehr has Verständnis für diese Selbstverständlichkeit, wie es noch manchen Lehrern abgeht. Die Charakteristik der Arbeits- und Aufnahme­fähigkeit des Kindes muß mindestens das in Zahlen ausgedrückte Urteil ergänzen. Sehr einleuchtend waren einige Beispiele, an denen die Redner zeigten, wie subjektiv die Werturteile fajt immer fein müssen, und wie verschieden sogar derselbe Lehrer dieselbe Arbeit zu verschiedenen Zeiten beurteilt.- Der Zyflus, Rivalen der Menschheit", den Hermann Budzislawski in der Jugend­stunde fortsette, gab diesmal einen Einblick in das Leben der Ter­miten. Der Bericht war spannend wie eine Abenteurergeschichte. Auf die Fortsetzung dieser bildhaften, unterhaltenden Belebungen dürften sich alle jugendlichen Hörer freuen. Fünf Minuten vor 3 wolf" nannte sich ein Hörbild, das eine Gespensterstunde um E. Th. A. Hoffmann" heraufbeschwören wollte. Das Manuskript hatte Alfred Mühr aus Hoffmanns Werfen zusammengestellt. Für Freunde des Dichters gab es einige hübsche Erinnerungen für die übrigen Hörer war die Veranstaltung aber wahrscheinlich nur eine ziemlich unverständliche Angelegenheit. Die breiten Erläuterungen, mit denen die Gestalten eingeführt wurden, dienten im Grunde feinem Hörer. Sie waren außerdem so wenig im Geist Hoffmanns gehalten, daß sie meist recht störend die Stimmung beeinflußten.

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Tes.

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Die

Wir beglückwünschen Arbeiter, Angestellte und Beamte des Berliner Fernsprechdienstes zum Jubiläum und hoffen, daß ihre schwere Arbeit im Dienste der Deffentlichkeit in jeder Hinsicht die verdiente Anerkennung findet.

sieht also ein, daß hier der Bogen doch überspannt war. Was uns die Post mitteilt, ist keine Berichtigung, sondern eine Bestäti­gung unserer Darstellung.

Auto fährt in Reichsbannergruppe.

Bier Kameraden verletzt.

Delmenhorst , 26. Januar. Auf der Bremer Chaussee fuhr am Sonntagabend ein Personenkraftwagen aus Delmenhorst in eine nach Bremen marschierende Reichsbannergruppe. Vier Kameraden wurden schwer verletzt. Die Untersuchung ist eingeleitet.

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Entwicklungshemmung und feelische Störung.

Auf die Bedeutung des eigenen Körpers für die individuelle Entwicklung hat befanntlich schon P. Näde 1899 hingewiesen und dafür den Ausdruck Narzismus" geprägt, der von Freud im erweiterten Sinne übernommen wurde. Welche Bedeutung speziell die körperlichen Zeichen der seruellen Reise für das Seelenleben des Menschen erlangen fönnen, führte Dr. Ernst Le­vinger in einem interessanten Referat in der Berliner Serologischen Gesellschaft" näher aus. Diese körper­lichen Zeichen der Reisezeit sind für das Seelenleben darum so be­deutsam, weil sie je nach ihrer Entwicklung das Geltungs­streben eines Menschen auf feruellem Gebiet, also den Wunsch, ein vollwertiger Serualpartner zu sein, befriedigen oder unbefriedigt lassen können. Sind z. B. die Serualorgane wenig ent­wickelt, so kommt der Mensch leicht auf den Gedanken, daß er ſeguell nicht leistungsfähig sei, daß der Geschlechtspartner sich über ihn lustig machen fönne, und dieses sexuelle Minderwertigkeitsgefüh! fann die normale Sexualbetätigung derart hemmen, daß es zu Perversio­nen oder Neurosen kommt. Eine solche Wurzel seelischer Störun­gen fann man also ohne weitere Analyse bei jedem Menschen vermuten, bei dem die förperlichen Zeichen der Serualreife kümmer­lich entwickelt find; durch eine derartige Vermutung wiederum fann die Behandlungsdauer sehr erheblich verkürzt werden- morin praf­tisch der Hauptwert dieser Anschauungsweise liegt. Ferner er int es wichtig, den jungen Menschen frühzeitig über die förperlichen Zeichen der seruellen Reife aufzuflären, damit er nicht auf Grund falscher Anschauungen und Beurteilungen feruelle Minderwertigkeits­gefühle und dadurch wieder schädliche Verhaltungsweisen erwirbt. Schaufrisieren der Gehilfen.

In Berlin werden alljährlich von den vielen Fachvereinen der Friseure und Friseurgehilfen eine ganze Reihe von Wettbewerben veranstaltet, die teilweise hoch zu bewerten find. Für die Fach­abteilung der freigewerkschaftlichen Organisation der Gehilfen, der gegenüber sich ein großer Teil der Gehilfen in reine Fachvereine abgesondert hat, ist es daher nicht leicht, sich auf der Höhe zu halten. Doch auch das diesjährige Preis- und Schaufrisieren der Fach. abteilung des Arbeitnehmerverbandes des Friseur. gewerbes, am Sonntag in den Germania - Brachtsälen zeigte, daß es den gewerkschaftlich organisierten Gehilfen und Gehilfinnen ge­lingt, sich zu hervorragenden Leistungen aufzuschwingen. Die große Aufmachung allein tut es nicht. so wenig wie die einseitige fachliche Betätigung, die gewerkschaftliche Bewegung ersetzen oder gar über­flüssig machen kann. Mit Stolz fonnte der Leiter der Fachabteilung des Verbandes darauf hinweisen, daß es keine andere Organisation der Friseure in Deutschland gibt, die wie der Arbeitnehmerverband sich auch die wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder angelegen jein läßt. Der Verband hat im letzten Jahre etwa 27 000 Mart Arbeitslosenunterstützung gezahlt.

Binnen vierzig Minuten mußten die Ondulationsfrisuren her­gestellt werden, während für die Wasserwellenfrisuren, abgesehen von der Vorbereitung, nur 30 Minuten blieben. In leyterem Wett­bewerb errang Siegesmund, Leipzig , den ersten Preis. Ihm folgten die Berliner Ziegler, Sauerbier und 3an­der. Im Ondulationswettbewerb errangen Wittmann, Fräu­lein man to miti und Rittmeister den Sieg. Einer der Breisträger bekundete öffentlich, daß er seinen Erfolg der guten Leitung der Fachabteilung zu verdanken habe. Eine Reihe von Firmen hatte Zusagpreise gestiftet.

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