Beilage
Donnerstag, 29. Januar 1931
9113 Der Abend
Heran an die Landjugend!
Shadausgabe des Vorwärt
Borschläge für eine praktische Landjugendfürsorge/ Bon Eugen Lederer
die gerade im Kreis der Berufsschüler ihr bestes Talent als
wozu besuche ich eigentlich die Schule, wenn ich doch schon mein Leben lang nur Kuhstallknecht bleibe? Wieviel Berschüttetes gilt es hier freizulegen! Nur in der Gemeinschaft einer geistig wachen Jugend fann das Selbstbewußtsein eines solchen Menschen wieder durchbrechen. Und dazu ist die Schaffung eines in der einzelnen Landgemeinde möglichst geniral gelegenen Sammelpunttes für die Dorfjugend nötig.
Baut Klubhäuser!
Die
Sand- und Kiesgruben fehlen nicht. Zur Gestellung von Gespannen wird sich immer ein jugendfreundlicher Landwirt bereit finden. Da und dort wird eine Ziegelei, ein Elektrizitäts- und Hüttenwart einspringen. In gewissem Umfange sind Mittel aus der produktiven Erwerbslosenfürsorge und Mittel zur beruflichen Förderung der erwerbslosen Jugend flüssig zu machen. Ferner tommen Beträge aus der Sau 33inssteuer in Betracht, soweit in dem geplanten Jugendhaus eine Gemeindeschwesternstation und eventuell ein Wohnraum für die Kindergärtnerin eingerichtet wer den. Weitere Geldbeschaffungsmöglichkeiten werden sicherlich die Angestellten und Beamten der Gemeinde- und Kreisverwaltungen, die nicht zuletzt ein derartiges Werf helfend zu fördern hätten, ergründen können. Ob das Jugendhaus jeweils als Holz, FachwerkAufbau fann sich durchaus stufenweise vollziehen. oder Massivbau ausgeführt werden tann, ist unwesentlich. Der Schaffung des Hauptraumes, der tagsüber als Kindergar ten und hort, abends als Versammlungs, Vorfüh rungsraum usw. für die Dorfjugend Berwendung finden soll, ist das wichtigste. Je nach den örtlichen Verhältnissen ist neben dem Wohnraum für die Gemeindeschwester und eventuell die Rindergärtnerin die Einrichtung eines weiteren Zimmers, das beispielsweise dem Kommunalarzt oder Berufsberater zur Abhaltung von Sprechstunden dient und als Nähstube verwandt wird, zmed mäßig. Später tönnte dann der Anbau einer Lehrfüche zur praftischen Unterrichtung der Mädchen oder Hausfrauen in Erwägung gezogen werden. Die Küche wäre zugleich in den Dienst der Speisung der Kindergarten- und Schulkinder, gegebenenfalls auch der Jugendlichen zu stellen. Auf diese ungefähren Kombinationsmöglichkeiten müßte bei dem Grundriß des wachsenden" Hauses besonders Bedacht genommen werden.
In dem Artikel... die unerfreuliche Berufsschularbeit" im| usw. nicht geweitet werden kann. Da fragt sich ein Berufsschüler,| Auch Holz für Balten, Tische, Stühle, Regale usm ist da. Lehm-, Abend" vom 18. Dezember 1930 ist die Auswirkung der vollamtlichen Beschäftigung stellenloser Lehramtsbewerber an den ländlichen Berufsschulen nur angedeutet worden. Die attive Einreihung dieser Lehrkräfte in die gesamte öffentliche Jugendpflegearbeit erfordert deren verpflichtendes Eindringen in die Arbeits-, häuslichen und Freizeitverhältnisse der Landjugend. Dadurch wird eine wirkliche Erfassung des einzelnen Jugendlichen erzielt und die Grundlage gegenseitigen Vertrauens als Boraussetzung für das Zustandekommen einer Berufsschulgemeinschaft hergestellt. Daß infolge des Eindringens in die Alltagswelt der Jugend, der Lehrer zwangsläufig in eine aufklärende, beratende oder werbende Beziehung zu Eltern, Erziehungsberech tigten, Arbeitgebern usw. gerät, ist nicht minder wichtig. Auch mit den örtlichen und Kreisstellen der freien Jugendorgani Auch mit den örtlichen und Kreisstellen der freien Jugendorgani Jationen, insbesondere den Berufsverbänden, wird der Berufsschullehrer engste Fühlung zu nehmen haben. Gewiß ist nicht jeder Lehrer für diese Aufgaben gefchaffen. Es gibt welche, die sich bei ben Abc- Schüßen in ihrem Element fühlen, andere, die bei dem äiteren Volksschulkind am richtigen Plaze sind, und wieder andere, Lehrer und Erzieher zu entfalten vermögen. Auf die letzteren tommt es hier lediglich an. Sie müssen aber von außen auf das platte Land gebracht werden, denn der eingesessene Lehrer wird meist immer um des lieben Friedens willen leise treten oder sich scheuen, den amtlichen Stellen abjektive Berichte über aufgetragene Ermittlungen zu erstatten, nur weil er befürchtet, daß ihm sonst das Leben in der Gemeinde zur Hölle gemacht werden fönnte. Die enge Dorfpolitit fann nur der Lehrer, der von vornherein weiß, daß er feinesfalls länger als einige Jahre in ein und derselben Landgemeinde bzw. ein und demselben Berufsschulbezirk zu wirken hat, überwinden. Die Kreisjugend ämter agrarischer Landkreise, denen es stets an unbefangenen oder geschulten örtlichen Vertrauenspersonen fehlt, dürften diese, jede Erstarrung verhütende Wechselbewegung nur begrüßen können. Bei der Fülle der dem Berufsschullehrer zugedachten Aufgaben braucht teine Besorgnis megen seiner Freimonate zu entstehen. Der Pflichten, die er auch in dieser Zeit zu erfüllen hat, sind genug. Fortgesezte Beratung der Eltern und Jugend, Ausübung von Schußaufsichten, Jugendwanderungen, Lehrgänge für Die ermerbslose und erwerbstätige Jugend, Mitwirkung bei der Beranstaltung von Kursen zur Heranbildung ehrenamtlicher Helfer und Helferinnen in der Jugend- und Wohlfahrtspflege und der
gleichen mehr!
Eun Jugendheim, ein von der Jugend selbst aufzubauendes lubhaus sollte in jedem Dorf erstehen. Dies ist keine Phantasterei. Hier wird die Abkehr von ſpielerischer Beschäftigung und die HinDutzende von Beispielen in Deutschland , die beweisen, wie durch wendung zum tatsächlich produktiven Schaffen finnfällig. Es gibt zielbewußte Anregung und Organisation die Jugend unter Füh rung ihrer Lehrer und unterstützt von Behörden, Handwerkern, Industriefirmen und sonstigen Kreisen sich Häuser, Gartenanlagen, Spiel und Sportpläge selbst geschaffen hat. Gerade gegenwärtig gilt es, die jugendlichen Erwerbslosen in eine geregelte Tätigkeit zu bringen. Sollte es sich da nicht lohnen, fie etwas aufbauen zu lassen, was ihre Interessen unmittelbar berührt? Wie sieht es denn mit der ermerbslosen Jugend auf dem platten Lande aus? Da sind nicht etwa die 14. bis 18jährigen, sondern bis auf geringe Ausnahmen vornehmlich die 18. bis 21jähri gen Jugendlichen ermerbslos. Unter ihnen befinden sich verhältnismäßig menig ungelernte Arbeiter. Nicht nur, weil diese ols billigste Arbeitstraft bevorzugt werden, sondern weil der Jugendliche trotz Absolvierung einer drei oder vierjährigen Lehrzeit häufig überhaupt keine Aussicht hat, als Facharbeiter beschäftigt herabgedrückt oder in das Heer der Erwerbslosen eingerückt. Die zu werden. Er wird somit praktisch zum ungelernten Arbeiter Ermittlungen ergeben auch, daß unter den jugendlichen Erwerbs= losen hauptsächlich gelernte Schloffer, Klempner, Schmiede, StellTischler, Maler, Dachdecker, Töpfer, Korbmacher, Gärtner usw. vermacher, Monteure, Elektrifer, Installateure, Zimmerer, Maurer , deutelen Probuftivpläne durchaus gesichert, zumal ältere treten sind. Hiernach ist die Durchführbarkeit der angearbeitslose Facharbeiter als Vorarbeiter mit beschäftigt werden tönnten. Hauptsächliche Sorge macht nur die Beschaffung der nötigen Materialien, auch in den Fällen, in denen möglicherweise zunächſt der äußere und innere Aus- oder Umbau eines ungenußten Wohn- oder Wirtschaftsgebäudes in Frage tommt. Benn aber alle Bevölkerungstreife in der ihnen möglichen Weise dazu beitragen, wird auch Ber in überwinden sein. den Boden für das Jugendhaus mit Garten, für den Spiel- und Sportplatz oder die örtliche Erholungsfürsorge ſpenden? Es dürfte kaum eine Landgemeinde zu verzeichnen sein, die für diese 3wede geeigneten Bodenjatz nicht verfügbar hätte.
Solange der Berufsschulvollunterricht noch auf sich warten läßt, ist es dringend erforderlich, daß gerabe mährend der Sommers Schwierigteit zu monate eine Jugendamt, Jugendpfleger, Fürsorgerin, Arbeitgeber, Erziehungsberechtigte usw. verbindende neutrale Kraft im Interesse der in der Landwirtschaft und in den kleinen Gewerbe betrieben tätigen Jugendlichen funktioniert.
Aufgaben
Dertliche Erholungsfürsorge
Die Anlage eines Spiel oder Sportplages, vor allem aber die Errichtung einer örtlichen Erholungsfürsorge erfordert nicht weniger vielseitige Tätigkeiten. Man denke an die Schwimmbecken, den Bau von Regenschutz- oder Liegehallen mit Anlage von einfachen Duschvorrichtungen oder Plansch. bzw. Zubehör und dergleichen.
Diesen Plänen, die absolut nicht neu find, sollten alle amtlichen und nichtamtlichen Stellen, denen an der Wohlfahrt und Pflege der gesundheitlich, sozial und kulturell ganz besonders gefährdeten Landjugend gelegen ist, atiines Intereffe entgegenbringen. Hauptsächlich auch diejenigen Kreise, die der Landflucht ernsthaft steuern wollen, was doch nur durch eine Neugestaltung der Lebensverhältnisse unferer Landjugend möglich ist. Wie lange noch, bis sich der Wille zur Tat entzündet? Längst find gangbare Wege gezeichnet. Mögen sie doch endlich ohne Zaubern beschritten merden!
Moskitos
Eine spanische Nacht Von R. Schneider
Bo die Berufsschule als Plage" empfunden wird, stallt fie in der Regel nichts anderes als eine Einrichtung zur Fortsetzung eines üblen Schuldrills dar. Der über jugendbildnerisches und -pflegerisches Können und Wollen verfügende Lehrer ist sich demgegenüber bemußt, daß die ländliche Berufsschule eine Stätte der Anregung für die schöpferische Gestaltung de Lebens intereffen der Jugend zu sein hat. Nicht die theoretische Behandlung von Lehrstoffen ist das entscheidende, viel wichtiger ist vielmehr, die Gestaltungsbedürfnisse der Jugend in einer für das Das find schon richtige Quälgeister, diese Kleinen, dünnen, zarten schwirrenden Moskitos. Ich legte vorerst feinen großen Wert darauf, Leben fruchtbaren Weise zur Entfaltung und Betätigung zu Stechmücken. Man sollte es nicht glauben, wie sie einem Menschen fonnte es sich meiner Ansicht nach doch nur um ein paar versprengte bringen. Nur in dieser Richtung kann sich die erstrebte Neuge zulegen fönnen. Und doch bringen sie einen manchmal bald zur Ber- Exemplare dieser edlen Tierart handeln. Doch das Surren wurde staltung des Unterrichts an den ländlichen Berufsschulen zweiflung. Schon ihr Summen macht nervös. Man denft, wenn stärker und häufiger, es erflang in den verschiedensten Ton bewegen. Nur deshalb tritt auch das Verlangen, die Werf dieser feine Ton ins Ohr dringt, unwillkürlich schon an die schmerzarten, und bald merkte ich an meinem Körper die Stiche der heim. arbeit neben der theoretischen Beschäftigung in einem den Inhaften Stiche, die einem die kleinen, um den Kopf schwirrenden Blut- tüdischen Biecher. Jekt zog ich es doch vor, mich in das Bett tereffen der jeweiligen Jugendlichen entsprechenden Umfang stärker fauger zufügen wollen. tuch zu widein. Ließ ich aber den Kopf frei, so stürzten sich alle zur Geltung zu bringen, in den Bordergrund. auf mein Gesicht, und da war der Schmerz noch empfindlicher. Deckte ich den Kopf mit zu, bekam ich keine Luft und schwitzte am ganzen Körper wie toll, und außerdem bohrten die Biester ihren langen Rüssel durch die dünne Dede. Und das war um feinen Deut beffer. Deshalb riß ich das Bettuch wieder herunter und führte einen mütenden ,, Krieg im Dunkeln" gegen die unsichtbaren Gegner. Auch das nügte nichts. Die Zahl der Moskitos schien immer größer zu werden, anstatt abzunehmen, das verfluchte Gesumme wurde immer stärker, die Stiche immer häufiger.
Wenn sie mit ihren hauchzarten Beinchen sich auf den Körper des Bersuche, die gelegentlich mit Bastelarbeiten unternommen Menschen niederlassen, merkt man das gar nicht. Dann bohren sie wurden, mußten natürlich scheitern, denn der jugendliche Arbeiter ihren langen, dünnen Rüssel durch die Haut und saugen sich voll Blut. will nicht spielerisch beschäftigt werden, sondern schaffend Haben sie ihren Kleinen Leib did- und vollgepumpt, ziehen sie den mirken. Wenn auch infolge der bedrückenden Wirtschaftslage die Rüssel wieder ein und fliegen davon. Vorausgefeßt, daß man sie Einrichtung der auf dem Lande vielfach fehlenden Schulwerfstätten nicht vorher totgeschlagen hat! Denn der Stich tut gewöhnlich weh, augenblicklich stark in Frage gestellt ist, so rechtfertigt dieser Um- und da rutscht die Hand unwillkürlich aus und schlägt auf die Stelle, stand noch feineswegs eine Bernachlässigung der Erziehung zur wo so ein Insekt sigt. Kann es nicht durch schleunigste Flucht der werftätigen Wirklichkeit. Schon deshalb nicht, weil drohenden Hand entgehen, dann bleibt nichts übrig davon, als ein ficherlich bei einigermaßen geschicktem psychologischem Einwirken der Baar seidige Flügel und ein Tropfen Blut, der einem eben noch durch oder jener Handwerksmeister am Ort einen Teil seiner Berkstätte die Adern rollte. Allerdings bilden sich häufig an den Einstichstellen gelegentlich für Schulungszwecke freigeben oder wenigstens Hand- chmerzhafte Beulen und Schwellungen, selbst Inwertszeug leihweise zur Verfügung stellen wird. Daß auch noch fettionsfrankheiten sollen durch Moskitos übertragen anderen Kreisen, die vielleicht das Wort von der vaterländischen Pflicht bei Tag und Nacht im Munde führen, Gelegenheit geboten Mich hatten sie schon manche Nacht gequält, in der ich auf dem ist, dieser Pflicht durch eine für die Jugend benötigte Sonderleistung steinharten Boden der spanischen Felder fampierte. Wenn ich mein praktisch zu genügen, wird an späterer Stelle ersichtlich. Gesicht zudeckte, so daß ich zwar fast erstickte, dafür aber auch den fleinen Biestern feine Angriffsfläche bot, und sie nur noch wütend über das entgangene Opfer um mich herumfurrten, dann freute ich mich, ihnen ein Schnippchen geschlagen zu haben, und ihr aufgeregtes Surren war mir oft das Schlummerlied. Einmal aber haben sie mich gründlich erwischt und mir übel mitgespielt.
Die Behauptung eines Lehrers, daß die Landjugend eine dumpf vor sich hinbrütende Masse" sei, ist unerhört falsch. Für den Funken der Begeisterung ist die milieuarme Jugend empfänglicher als irgendeine andere. Nicht im Jugendlichen, sondern in seiner bedrückenden Umwelt liegt die fo beklagte Dumpfheit begründet. Bielleicht 80 oder noch mehr Prozent der in der Landwirtschaft beschäf. tigten jugendlichen Arbeiter sind in heiz- und lichtlosen Dach oder Stalltammern unterge bracht. Was das an langen Winterabenden beim Fehlen geeig neter Zusammenkunftsräume für die Jugend in einer Landgemeinde zu bedeuten hat, kann sich die Stadtjugend nicht vorstellen. Haus badene Naturen, die den fast gänzlich in Wegfall gekommenen Familienanschluß beflagen, glauben zwar, daß durch deffen wieder herstellung die betrüblichen Zustände zu bessern wären. Sie wissen aber nicht, daß einer zu Selbständigkeit und Freiheit sich entfalten wollenden Jugend jede patriarchalische Bindung widerstrebt. Sie wissen ferner nicht, daß durch Freibier, das auf dem Lande noch immer eine wichtige Rolle spielt, die trostlose Begrenztheit fozialer Geltung für einen Stalljungen, Koppeltnecht. Gespannführer
werden.
Es war im südlichsten Teil Andalusiens , unweit der Stadt Cadig. Ich war den Tag über tüchtig getippelt und erreichte spät abends, bei bereits völliger Dunkelheit, das Städtchen Bejer de la Frontera. In einer großen, einen sauberen Eindruck machenden Bofada( Gasthof) bezog ich Quartier. Auch das Innere des Hauses und das mir angewiesene Zimmer war sehr sauber, mein Bett war. sogar welch eine Seltenheit! frisch überzogen, und an den Wänden fonnte ich eine noch größere Seltenheit! feine Spuren des sonst überall reichlich vorhandenen Ungeziefers entdecken. Das stellte ich mit Genugtuung beim Schein einer Kerze fest dann 30g ich mich aus, verlöschte das Licht und legte mich ehrlich ermüdet, ins Bett. Ein dünnes Bettuch zum Zuteden ließ ich unbenutzt, weil es sehr schwül im Zimmer war.
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Kaum hatte ich mich richtig ausgeftredt und die Augen gefchloffen, da hörte ich den mir schon zur Genüge befannten Ton der herum
An Schlaf war nicht mehr zu denken, ich war wieder völlig munter geworden, alle Müdigkeit war vergangen. Darum stand ich auf, machte Licht und besah mir die Bescherung! Ganze Schwärme von Moskitos schwirrten durch das Zimmer! Wahrscheinlich befanden sich Sümpfe oder Gewässer in der Nähe, von wo die Müden, angeloďt durch die Lichter im Hause und den Geruch der Menschen, herbeigeflogen waren. Durch ein feines, offenstehendes Fenster waren sie in meine Rammer gekommen, und alles andere spürte ich an meinem Körper.
Zunächst schloß ich das Fenster, um weiteren Zuzug fernzuhalten, dann eröffnete ich einen wütenden Feldzug gegen die Beiniger. Eine Menge Leichen bedeckte bald das Schlachtfeld. Auszurotten waren die ,, Blutfauger" jedoch nicht auf diese Weise. Berärgert legte ich mich wieder aufs. Bett. An Schlafen war in dieser Nacht nicht mehr zu denken. Immer furrte es um meinen Kopf, immer stach es, bald hier, bald da, meist gleichzeitig an verschiedenen Stellen. Dauernd hieb ich wie ein Verzweifelter um mich und wälzte mich von einer Seite auf die andere. Erst als der Morgen graute, fiel ich für einige Stunden in einen unruhigen Halbschlaf.
Als ich bei hellem Sonnenschein erwachte, fonnte ich meinen Körper betrachten. Wie fah der aus! Zerstochen, zerbeult und zer. fragt von oben bis unten! Ueberall blutige Flecken! Die rührten ron erschlagenen Müden her, es war mein eigenes Blut das fie mir ausgesaugt hatten.
Unausgeschlafen und übernächtig verließ ich den Gasthof, der erf eine fo angenehme Nachtruhe versprochen und dann o wenig gehalten hatte Den Moskitos habe ich seit dieser Nacht ewige, fürchterliche Feindschaft geschworen!