Unser Verwa Itu ngsqebä ude
i,f vollendet und die Verlegung unserer Hauptverwaltung in das Salamander-Hochhaus vollzogen
ist ein Bauwerk entstanden, ein Dokument neuzeitlicher Baukunst, ein Beweis deutscher Leistungsfähigkeit!
Das Salamander-Hochhaus.
55.Groß-Berlmer-Verkaufsstelle
Nach dein Krieg sind bekanntlich den Gemeinden die vor dem Krieg bestehenden Kommunalsteuerzuschläge zu der Einkommensteuer genommen worden, die damals etwa in der Art erhoben wurden, wie es heute noch die Kirchengemeinden machen, die ihre Steuern in bestimmten Hundertsätzen der heutigen Einkommensteuer erheben. Die Gemeinde deckt heute ihre Ausgaben zunächst durch die so- genannten Ueberweisungs steuern, die sich zusammensetzen aus den Anteilen, die den Gemeinden aus Einkommensteuern, Haus- zinssteuern und Kraftfahrzeugsteuern zufließen. Es wird bekannt fein, daß gerade Berlin bei den Ueberweisungssteuern außerordentlich benachteiligt wird, ein Umstand, der von den Kritikern des Berliner Finanzwesens iminer wieder vergessen wird, manchmal, möchte man meinen, absichtlich. Da nun aber die Ueberweisungssteuern bei weitem nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, sind die Go- ineinden darauf bedacht, eigene Kommunalsteuern zu erheben. So hat Berlin an kommunalen Steuern, Grunderwcrbssteuer, Grund- Vermögenssteuer, Gewerbesteuer, Vergnüg ungs st euer, Bier- steuer, Hundesteuer, Wertzuwachssteuer und neuerdings die ihm auf- gezwungene Schankoerzehrssteuer, die aber lediglich aus sozialen Gründen erhoben wird, um den steigenden Wohlfahrtslasten gerecht werden zu können. Direktoren bereiten den Kampf vor. Steuern sind von jeher unbeliebt gewesen, auch schon zu Zeiten des Fridericus. Damals stöhnten Bauern und Bürger unter den furchtbaren Lasten, die ihnen der König auferlegte. Und wehe ihnen, wenn sie den Mund auftaten. Spitzel, Büttel und Schergen standen bereit, um den unbequemen Kritikus unschädlich zu machen. Heute darf sich jedes nationalsozialistische politische Kind die gemeinst« Kritik erlauben, ohne daß ihm etwas geschieht. So hämmert man denn auch schon seit Iahren, und hierbei keineswegs nur von seilen der Nationalsozialisten, auf einer Kommunalsteuer herum, die den Unter- nehmern höchst unbequem ist. Das ist die Vergnügungssteuer. Es vergeht z. B. keine Tagung der Varietetheaterdirektoren, auf der nicht — und auch auf der demnächst stattfindenden Jahresversammlung wird man dasselbe Lied hören— gegen die Steuer angestürmt wird. Man sollt« eigentlich meinen, daß diese Steuer, die der Unternehmer auf den Besucher abwälzt, kaum im besonderen Maß den Zorn der Besucher, d. h. der Konsumenten erregen mühte. Das ist aber gar nicht so sehr der Fall. Der Theater- und Vergnügungskonsument ist im allgemeinen viel verständiger. Er sagt sich: Wenn ich Geld habe, gehe ich ins Theater und frage nicht nach der Steuer. Wenn ich kein Geld habe oder die Plätze nicht bezahlen kann, gehe ich eben nicht hin. Die Unternehmer fangen jetzt aber auch schon an, die Theater- besucher gegen die Steuer mobil zu machen. Dem Direktor eines Berliner westlichen Kabaretts ist so sehr aller Humor ausgegangen, daß er sogar in dem Programmheft die Besucher unwirsch anfährt: „Wso bitte keine Beschwerdebriefe, keine Aufforderungen zum Preis- abbau. Es geht wirklich nicht mehr. Das Kabarett kann seine Ein- trtttspreise nicht mehr senken. Varietö und Kabarettisten haben internationale Marktpreis«. Das Kabarett muß nach wie vor auf allen Plätzen, auf denen die Möglichkeit besteht, ein Gla» Bier zu
trinken oder ein Paar Würstchen zu essen, fünfzehn Prozent Lust- barkeitssteuer bezahlen. Und solange dies« unsinnige Steuer nicht fällt, kann an Preisabbau überhaupt nicht gedacht werden." Nicht wahr, keine Spur von Humor. Hundertprozentige Empörung über die„unsinnige Steuer". Der Herr Direktor oergißt zu erwähnen, daß man in seinem Theater außer den anständigen Eintrittspreisen jeden Verzehr natürlich bezahlen muß. Er vergißt zu erwähnen, daß das Kabarett auch sehr viele deutsche Künstler beschäftigt, die sich in Deutschland wohl oder übel den deutschen Verhältnissen werden anpassen müssen. Die vielfach unsinnigen Stargagen, die die Etats der Theater außerordentlich belasten, stehen ja gerade jetzt zur ernsten Diskussion. Daß dieser Angriff, den ein Direktor gegen die Vergnügungssteuer in einem Theaterprogrammheft unternimmt, nicht von ungefähr kommt, beweist ein Beitrag eines Berliner Spätabend- blattes, in dem es heißt: Man kann es nur begrüßen, wenn diese unpopuläre und ungerechte Steuer(gemeint ist die Lustbarkeitssieuer) zum Mittelpunkt einer Abwehraktion gemacht wird. Der Ver- band Berliner Bühnenletter wird, wie wir hören, nichts unversucht lassen, um sich von dieser Last zu befreien." Das ist also die Ankündigung eines neuen Kampfes. Im Hintergrund dieser und ähnlicher Kritiken gegen die Vergnügungssteuer steht natürlich immer wieder die teil« mittelständlerisch, teils nationale Kritik gegen das
Zum 70. Geburtstag seines großen Wiener Kollegen Steinach sprach Geheimrat Albert Moll über die Arbeiten Steinachs auf dem Gebiet der Sexualforschung. Er hob hervor, daß die begeisterte Verkündigung von Steinachs„Verjüngungslehre" durchaus nicht den Wünschen und Meinungen des Forschers selber entspräche. Steinach wisse am besten, wie unsicher noch die Ergeb- nisse dieser Versuche seien, wie wenig durch die praktische Erfahrung kontrolliert. Die tiefergehenden Ergebnisse seiner Verjüngungs- operationen seien noch keineswegs erforscht, und besonders die Frage, ob dadurch wirklich eine Lebensoerlängerung möglich sei, ist vor- läufig noch unbeantwortet. Moll lehnte mit seinen Ausführungen durchaus nicht diesem begreiflicherweis« sehr rasch populär gewordenen Teil der von ihm sonst bewundernd anerkannten Arbeiten Steinochs ab, er warnte nur vor unkritischer Ueberschätzung. Der Vortrag gab einen guten, wirklich all. gemeinverständlichen Einblick in das Arbeitsgebiet des großen Forschers.— Von der Breslauer Sentmng„Heimat in Schlesien "', die Königswusterhausen übernahm, konnte nur der kleinere Teil gehört werden, da sie sich mit dem von Berlin verbreiteten Vortrag von Geheimrat Moll über- schnitt. Soweit sich nach diesen Proben urteilen läßt, wurde das fchlesische Volkslied, dem diese Veranstaltung galt, in sehr gefälliger und künstlerisch einwandfreier Form den Hörern nahegebracht.— Den Abschluß des Abends bildete eine Aufführung von Bruckners 9. Sinfonie. Das Berliner Funkorchefter spielte unter der Leitung von Oskar Fried . Man empfand die Darbietung dank- bar als eine Erfüllung der Verheißungen, die bei der Eröffnung des neuen Funkhauses den Hörern gegeben wurden. Tes.
„rote Berlin ", das einzig und allein an dieser unpopulären und ungerechten Steuer schuld sein soll. Oer Standpunkt der Sozialdemokratie. Um nun von vornherein allem kommenden Gerede den Boden zu entziehen, sei auf eine offizielle Darlegung der Berliner sozial- demokratischen Kommunalpolitik verwiesen. In dem vom Kom« munalcn Sekretariat herausgegebenen ausgezeichneten Handbuch der Sozialdemokratischen Ko in munal- arbeit 192S/19Z9 heißt es über die Vergnügungssteuer: „Die Gemeinden sind zur Erhebung auf Grund einer vom Reichs- rat beschlossenen Mustersteuerordnung verpflichtet. Berlin hat ein« Steuerordnung beschlossen und fortgesetzt verbessert, die den wirt- schaftlichen Bedingungen des Vergiillgungsgewcrbes und den Bedllrf- nisfen der breiten Massen nach Erholung, Entspannung und künst- lerischer Erbauung gerecht wird. Grundsätzlich lehnt die Sozial- demokralie jede Vergnügungssteuer ab. Wir können sie aber zur Zeit nicht abschaffen, ohne die finanzielle Grundlage des Haushalts zu er- lchüttern, ganz abgesehen davon, daß die Abschaffung bei den be- stehenden gesetzlichen Vorschriften nicht möglich wäre." Hieraus können alle jetzigen und noch kommenden Kritiker er- sehen, daß die Sozialdemokratie keineswegs einseitig eingestellt ist, sondern sehr wohl auch die berechtigten Interessen jenes Gewerbes beachtet, das es letzt keineswegs leicht hat. Die Vergnügungssteuer 'st aber letzten Endes R e i ch s s a ch e, und wer sie ändern oder ab- schaffen will, soll sich an das Parlament und die Parteien wenden.
Varietedirekioren tagen ... und klagen. Die große öffentliche Verbandstagung des Inter - nationalen Varietö-Direktoren-Verbandes bei Kroll sah eine ganze Anzahl von Vertretern des Varietö und Der- gnügungsgewerbes aus Berlin und dem Reich, ferner Vertreter der berussverwandten Organisationen und Verbände: so hatten u. a. die Genossenschast deutscher Bühnenangehöriger, die Internationale Artistenloge, der Musikerschutzoerband, der Schutzverband deutscher Filmtheater, der Deutsche Gastwirte- Verband Delegierte entsandt. Von staatlichen Behörden sah man den Präsidenten des Landesarbeitsamtes Berlin , Brühl , den Vertreter der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung u. a. Verbandspräsident Direktor Marx eröffnete die Tagung. Als erster Redner sprach der geschäftsführende Direktor des Verbandes, Josef Milo», der ein ebenso temperamentvoller wie beredter Anwalt seiner Sache, die augenblickliche Lage des Vergnllgungsgewerbes infolge Wirtschaftskrise und Steuerdruck als äußerst prekär bezeichnete. Die immer wiederkehrenden Klagen über die untragbare Höhe der L u st b a r k e i t s st e u e r, die häufigen Tanzverbote, die Polizei- stunde usw. wollen und wollen nicht verstummen. Auf der anderen Seite bewies der Redner an Hand von statistischen Zahlen die nicht zu unterschätzende Bedeutung der Vergnügungsindustrie als Arbeit- geberin und Steuerzahlerin. 8000 konzessionierte Unter- nehmen haben einen jährlichen Umsatz von etwa 2)4 Milliarden Mark aufzuweisen, wobei 290 000 Arbeitnehmer ihr Brot finden: von ihnen sind 40 000 Musiker und 9000 Artisten als löftengagierte Kräfte zu bezeichnen. Die jährlichen Musikergagen schwanken zwischen 180 und 190 Millionen Mark, die Gehälter für kaufmännisches und gewerbliches Hilfspersonal betragen etwa 600 Mill. Mark pro Jahr.
Solamander ist heute der Wertbegriff für bestes Schuhwerk, hergestellt in der größten deutschen Schuhfabrik. Die weltbekannten Salamander-Erzeugnisse zeigen wir in unserer neuen
Im Salamander-Hochhaus Königstraße gegenüber dem Rathaus
Ein neues Wahrzeichen im alten Zentrum.
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