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Raubversuch im Standesamt. Wie sie lebten, bevor die Taf geschah.

Handtaschenräuber, der 9000 m. erbeutet hatte, gefaßt.

Zwei mastierte Männer hatten es gestern nachmittag offenbar auf die Gehälter abgesehen, die an die Beamten des Standes. amts 13a in der Ellerbeker Straße 1 zur Auszahlung gelangen

follten. Die Tür zu dem Zimmer des Leijers R. wurde plöhlich aufgerissen und mit erhobener Pistole drang ein mastierter Mann ein. Der Beamte ließ sich jedoch nicht einschüchtern und lief fogleich unter Hilferufen in das Nebenzimmer. Dort frat dem Standesbeamten ein zweiter bewaffneter Mann entgegen. Die beiden Banditen hatten jedoch inzwischen, da sie jeden Augenblid ihre Entdeckung befürchten mußten, mohl den Mut verloren und flüchteten. Sie tonnten froß der sofort aufgenommenen Ver­folgung entkommen.

Am hellen Lage wurde Freitag vormittag gegen 11% Uhr in Am hellen Tage wurde Freitag vormittag gegen 11% Uhr in Wilmersdorf   ein dreifter Handtaschendiebstahl verübt. Eine Frau, die in dem Hause Kronprinzendamm 9 wohnt, hatte auf der Bank 9000 m. abgehoben und war auf dem Wege nach Hause. Kurz vor ihrer Wohnung versette ihr ein Mann, der ihr wahrscheinlich heimlich gefolgt war, einen Stoß und entriß der Frau die Handtasche mit dem Geld. Er flüchtete in der Richtung nach der Trabener Straße zu. Die Beraubte eilte ihm unter lauten Hilfe­rufen nach und erregte so die Aufmerksamkeit von Automobilisten, die gerade durch die Straße fuhren. Mit mehreren Wagen wurde die Berfolgung des Diebes aufgenommen und er schließlich in der Trabener Straße auch gefaßt und der Polizei übergeben. Die geraubte Tasche konnte der Bestohlenen zurückgegeben werden.

Piscator verhaftet.

Urfache: Luftbarkeitssteuerschuld in Höhe von 20 000 Mt. Am Freitag vormittag wurde der Theaterdirektor und Regiffeur Erwin piscator   auf Grund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Charlottenburg wegen einer Cuffbarkeitssteuerschuld in Höhe von 20: 000 Mart verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis über­geführt.

Es handelt sich bei dieser Summe um Beträge, die noch in das Jahr 1928 zurückreichen. In mehreren Verhandlungen mar die Schuldzahlung aufgeschoben worden, bis im November vorigen Jahres der Rechtsvertreter Biscators erklären mußte, daß sein Klient infolge der allgemein schlechten Theaterlage nicht zur Be­gleichung in der Lage sei Daraufhin wurde ein Offenbarungs eidverfahren gegen Piscator eingeleitet. Da dieser zum Termin nicht erschienen war und auch keine 1000 Mart zur Berhinde rung der Bollstreckung zahlen konnte, erfolgte seine Berhaftung, um einen Offenbarungseid zu ermöglichen.

Achtung, Anzeigenschwindler!

Wie uns mitgeteilt wird, spricht ein angeblicher Inseraienver­treter, ber fid) Ottomar Rowad nennt, bei fleineren Ge­schäftsleuten nor und erschwindelt unter verschiedenen Bersprechun­gen Geldbeträge für Anzeigen im Vorwärts". Bor dem

Menschliches zum Mord an dem Uhrmacher Ulbrich.

erklärt: Wenn er muchst, stecke ich ihm einen Knebel in den Mund, wenn er brüllt, haue ich ihm mit dem Beil über den Schädel. Benziger   hat mit beiden Händen die Füße des Uhrmachers gehalten, sie nicht nur zufällig berührt und alle drei haben geprüft, ob ihr Opfer auch wirklich tot ist usw.

Noch tobt im Gerichtssaal der Kampf zwischen den Angeklagten:| ligen Aussagen nicht mehr wahrhaben, Kriminalkommissar Thomas Wer ist von ihnen der schuldigere Teil? Noch ist das Gericht be- und Kriminalassistent Smetons mußten aber Einzelheiten zu be­müht, den Hergang der Tat zu rekonstruieren.. Hinter dem graufi funden, die keinen Zweifel baran ließen, daß die beiden Angeklagten gen Geschehen treten die Täter, die Menschen, die jungen Leute, unter dem ersten Eindruck des von ihnen begangenen Mordes wohl die die Blutschuld auf sich geladen, vorläufig noch zurück. Wodurch die Wahrheit gesagt haben. Alle drei hatten unbeeinflußt ihre Aus­unterscheiden sich denn diese Luise Neumann, dieser Stolpe und fagen ins Stenogramm und in die Maschine dittiert; durch neues Be­dieser Mithelfer Benziger von tausend anderen? Der 50jährige fragen wurden die wenigen Unstimmigkeiten ausgeglichen und bei der Vater von. Lieschen Neumann, Maler von Beruf, ein arbeitsamer Rekonstruktion der Tat im Polizeipräsidium und am Tatort gab es Mann, durch den Krieg ein wenig mitgenommen, sorgt für seine zwischen den Aussagen der Angeklagten teine Differenzen Familie, ist kein Trinker. Die Mutter, mit der Wirtschaft vollauf mehr. Stolpe hatte in seinem Lebenslauf geschrieben, daß sie sich verheiratet, der Bruder ein Kutscher, bereits Vater eines Kindes, daß sie zwar kurz nachdem sie den hinteren Raum betreten, sich aus beschäftigt, zieht vier Kinder groß: die Welteste mit einem Rohrleger den Plan zurechtgelegt hätten, Ulbrich zu töten und ihn zu berauben, wohnt mit der Frau bei den Eltern, die Schwester Erna Arbeite- Angst zurückgezogen hätten, dann aber wieder nach hinten gegangen rin, augenblicklich erwerbslos, und schließlich die Jüngste, Luise, wären, um die Tat auszuführen. Lieschen Neumann hat tatsächlich zwar vorlaut, auch nicht abgeneigt, ein wenig zu schwindeln, aber sonst nicht schlimm. Sechs Personen hausen in Stube und Küche. Der 19jährige Bruder schläft mitunter im selben Bett mit der 14jährigen Schwester. Eben erst aus der Schule ent­lassen, hat sie einen Freund, Stolpe, die Eltern wissen Bescheid, sagen nichts dazu: der Bursche arbeitet ja und ist immer sauber Der Kriminalsekretär Smetons fonnte auch manches Bemerkens und nett. Die Tochter wird schwanger; der Bursche soll nun das merte über Lieschen Neumann berichten. Bei ihrer ersten Vorladung Mädchen heiraten, damit das Kind nicht unehelich ist Quise im Polizeipräsidium half sie dem Beamten die Lichtbilder des arbeitet zuerst in einem Lokal, dann in einer Buchdruckerei, dann Opfers fortieren, als habe sie mit der Tat nichts zu tun. Mit mieder in einem Lokal. Sie verträgt sich nicht mit der der festen Absicht zu töten, zu Ulbrich gekommen, holte fie, mit ihn Mutter und Schwester, zieht zu ihrem Bräutigam, der hat faine plaubernd, aus dem Vorderraum des Ladens die Grammophonplatten Arbeit niedergelegt, ist ohne einen Pfennig Geld. Am Mittwoch heran, ließ bann ,, Erifa, brauchst du nicht einen Freund spielen und perfallen die Sachen, die er versetzt hat. Er hat noch nie ge- tangte mit dem Sechsundfünfzigjährigen. Als sie die letzte Blatte ftohlen, tann sich auch dazu nicht recht entschließen, alfo muß am holte, schob sie den Riegel von der Ladentür zurüd. Was dann Dienstag von Ulbrich Geld geholt werden. Stolpes häusliche Ber  - zwischen den zweien geschah, soll heute in nichtöffentlicher Gitzung hältnisse sind um ein pieles schlimmer. In der Familie gab es erörtert werden. Jedenfalls war es viel mehr, als Lieschen Neumann wenig Zusammenhalt, mit den Brüdern hatte der Junge nichts Ge- vorläufig zugestanden hat. Bom Kriminalkommissar Thomas erfuhr meinsames, mit dem Bater stand er nicht gut, seitdem die Mutter man aber von Ulbrichs 1500 Photographien, 116 ver­tot war, gab es im Hause feine Ordnung, Benziger war unterschiedene Frauen darstellend, und von seiner Kartother, diesen bestimmt nicht der Aergste. Er lebte in einer gepflegten die nur den Vornamen dieser Frauen enthielten. Häuslichkeit; feine Mutter achtete streng auf Ordnung. Sie durch suchte seine Taschen nach Geld. Er half ihr beim Zeitungaustragen, auch noch am Tage der Tat. Seit anderthalb Jahren war der 20jährige Erich Benziger erwerbslos, ermerbslos mar auch der 23jährige Richard Stolpe, ohite Beschäftigung die 16jährige Quise Neumann. Die Arbeitslosigkeit dieser drei jungen Menschen, die Geißel der Jezztzeit, war der Nährboden, dem die Untat ent­sprungen; hinzu tam die Führerlosigkeit. Nun, da das Schreckliche geschehen, bemüht sich um sie ein Heer von Fürsorgern, Psychia tern, Staatsanwälten, Richtern und Verteidigern.

Die polizeilichen Bernehmungsprotokolle sind unter dem ersten Eindruck der. Entdeckung zustandegekommen. uise Neumann und Richard Stolpe wollen jetzt ihre dama­

Schwindler, der als besonderes Kennzeichen einen verkürzten Finger Oeffentliche Kundgebung!|

an der linten Hand hat, wird gewarnt. Die Anzeigenvertreter des Borwärts" sind mit Bildausmeilen des Berlags persehen, w

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Aufbauschule und Weltliche Schule. Ueber die Aufnahme in die Aufbauschule Friedrichs hain( Deutsche Oberschule für Mädchen) Ostern 1931 erfahren wir folgendes: Aufgenommen werden befähigte und bildungswillige Schülerinnen der zweiten oder ersten Klasse von Gemeindeschulen. Bei Bedürftigkeit auf Antrag Freischule, freie Lern­mittel und Wirtschaftsbethilfen. Für entfernter wohnende Schüle­rinnen freie Fahrt. Die Aufbauschule beginnt mit English  , nach zwei Jahren Latein   oder Französisch als zweite Fremdsprache. Charakteristische Fächer sind Deutsch  , Ge ichtchte und Staatsbürgerkunde; in Mathematik und Naturwissenschaften stehen die Biele denen der Oberrealschule nahe. Nach drei Jahren wird die Reife für O. II erreicht, die dem Reije­zeugnis und den Berechtigungen des Lyzeums oder der Realschule entspricht; in sechs Jahren führt die Schule zur Reifeprüfung, die zur Ausbildung als Lehrerin und verwandte Berufe sowie für das akademische Studium erforderlich ist. Anmeldungen sind zu richten an die Leitung der Schule, Berlin   D., Frankfurter Allee   37. Eine neue selbständige weltliche Schule hat, wie uns die Freie Schulgemeinde Berlin- Schöneberg mitteilt, jetzt auch der Bezirk Schöneberg  . Kinder des Bezirts und auch der Außen­bezirke sind anzumelden bei Herrn Lehrer Bachmann  , I. Schule, Feurigstraße 7, jeden Bormittag im Amtszimmer.

Nur mit der Waffe, nicht mit dem Stimmzettel!" Das Potsdamer Schöffengericht unter Vorsitz von Landgerichtsrat von Horn verurteilte den 31jährigen Ketteneinrichter Atfred Baat aus Belzig   wegen Bergehens gegen das Republif­schutzgesetz zu drei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte, der der Stommunistischen Partei angehört, irat im November vorigen Jahres in einer Bersammlung der Sozialdemokratischen Partei auf und gebrauchte das Wort Räuberrepublit. Er äußerte fich auch dahin, daß nur mit der Waffe in der Hand auf den Barrikaden" und nicht mit dem Stimmzettel das Vaterland

errettet werden könne.

3. Ab'ellung. Montag, 2 Februar, 19%, Uhr, im großen Saal des Gewerkschaftshauses. Engelufer 24-25 Thema: Der National­sozialismus, sein Aufstieg und sein Ende. Redner: Genosse *** Professor Noting, M. d. Los

Männer und Frauen, helft den Faschismus bekämpfen, erscheint in Massen!

25 Bf., am Sonntag gelten die ermäßigten Preise den ganzen Tag. 300 und Aquarium zeigen eine Fülle pon Neuheiten, teils Neu­erwerbungen, teils eigene Nachzucht, darunter das fleine Swer, flußpferd im Elefantenhaus. Am Sonntag findet von 4 Uhr nach mittags ab im Kaiserfaal Militärtonzert unter Zeitung des Ober­musitmeisters Hagemann statt.

Kraffes Laientum und Unsinn." Sachverständige über die Experimente Tausends. München  , 30. Januar. Auch der elfte Verhandlungstag im Münchener Goldmacherprozeß war für den Angeklagten Tausend nicht weniger als günstig. Das Gericht hörte den als Zeugen und Sachverständigen geladenen Metall­Der Zeuge lernte hütteningenieur Dr. Stener- Rainer. Tausend bei einem Experiment tennen, das gewöhnlichen Feldton in reine Tonerde( Aluminiumoryd) verwandeln sollte. Es wurde aber nichts daraus. Auch einem Goldversuch wohnte der Zeuge bei. Er erklärte, daß sich dabei eine recht bescheidene Menge Gold ergab, die zweifellos in dem als Ausgangsmaterial verwandten Eisen­opyd, das an sich sehr goldhaltig ist, enthalten war. Der Beuge will die Möglichkeit nicht abstreiten, daß es nach einem der Wissenschaft bisher nicht bekannten Berfahren gelingen fann, einen größeren als bisher befannten Goldprozentjak auszufcheiden. Aber von einer Wirtschaftlichkeit fönne dabei feine Rede sein.

Nicht weniger scharf ging der Zeuge und Sachverständige Uni­versitätsprofessor Schöller, ein Bruder des hereingefallenen Wiener Stahlindustriellen mit dem Goldmachermärchen zu Gericht. Er bezeichnete die Behauptung Tausends, Gold erzeugen" zu können, als frasses Laientum und Unsinn. Wenn er auch die Möglichkeit nicht von der Hand wies, daß es gelingen könnte, ein Ein Bankdirektor hinterläßt 140 000 M. Schulden. besseres als der Wissenschaft bisher bekanntes Ausscheidungsverfahren Aus Lübed wird gemeldet: Gegen den Bankdirektor Gegen den Bankdirektor zu finden. Der Richter verlas sodann die Befundungen der ver­Kliez, der bis Ende 1930 zweiter Direttor einer übeder storbenen Fabrikbefizerwitwe Dora Mainhold- Plauen, die Tausend Großbant war und jetzt flüchtig ist, ist Anzeige wegen Sched- fehr belastete. Taufend habe sie geradezu mit fuggeftiper betruges erstattet worden, da er einen ungedeckten Sched in Kraft überredet, ihren Münchener Hausbesig für 150 000??? Höhe von über 5000 Mart in Zahlung gegeben habe. Inzwischen an ihn abzutreten. Von dem Kaufpreis sollten 100 000 m. als Ein­hat sich herausgestellt, daß sich die von Klieg hinterlassenen Schulden lage in den Verein gutgeschrieben und 40 000 m. bar bezahlt werden. auf 140.000 Mart belaufen. Erhalten hat sie nichts als zwei wertlose Goldgutscheine, von denen Tausend wahrheitswidrig behauptet, daß sie so gut wie bares Geld und jederzeit einlösbar seien.

Fernsprechverbindung Deutschland  - Spanien  .

Zwischen Deutschland   und Spanien   ist nunmehr die erite unmittelbare Fernfprechleitung in Betrieb ge nammen morden; sie verbindet die Fernämter in Berlin   und Barcelona   über das deutsche und französische   Fernbabeines auf bem Bege über Baris bis pignon von wo ab fie als Frei leitung perläuft.

Billiger Sonnabend und Sonntag im 300. Sum erstenmal in diesem Jahr folgen am 31. Januar und am 1. Februar der billige Sonnabend und der billige Sonntag des Zoologischen Gartens un­mittelbar aufeinander. Am Sonnabend beträgt von 2 Uhr nach mittags ab der Eintrittspreis 50 Bf. und für Kinder

Unter allgemeiner Spannung wurde dann das Experiment Kriminal im Münchener   Hauptmünzamt geschlbert. fommiffar Weiß stellte bar, wie er die Borsichtsmaßregeln durch führte. Tausend wird bis aufs Hemd entkleidet. Er mußte sich die Rafe pugen und den Mund ausfpülen Seine Fingernägel wurden eingehend unterfucht und jede feiner Manipulationen aufmertfam beobachtet. Dem 3eugen fiel auf, daß Taufend am Anfang nur von tastenden Borversuchen sprach. dann aber diese als Bestandtelle des Hauptversuchs bezeichnete. lleber den erfolgreichen Ausgang des Experiments seien die sieben anwesenden Herren außerordentlich erstaunt gewesen.

Die Weiterverhandlung wurde schließlich auf Sonnabend vertagt.

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Das Gericht wird sich bei der Urteilsfindung die größte Mühe geben und vielleicht wird es auf Grund gefjidter Stombination ber äußeren Wahrheit nahe kommen. Vielleicht. Die innere Wahrheit des furchtbaren Falles, zu deffen medizinisch- kritischer Beurteilung ja auch noch die Sachverständigen ein erhebliches Wort mitzu­Sprechen haben, ist indes schon längst offenbar. Gewiß, solche Charaktere fann man zu ergründen versuchen, darf aber nicht die Hoffnung hegen, daß die Menschheit sie nicht immer wieder erleben wird. Aber das ist auch klar: ohne so viele materielle Not, ohne diese Arbeitslosigkeit und ohne diesen Mangel an gütiger Liebe, unter dem diese hilflosen Puppen des Schicksals ständig litten, wäre der Mord am Uhrmacher Ulbrich nicht geschehen, wäre das Tier in diesen jungen Menschen nicht zum Durchbruch gekommen...

Der Sparschrank in der Destille. Beim Trinken und beim Effen das Sparen nicht vergessen!"

Es tonimen noch schlimmere Seiten", meint ble Brauerei, der ihrer Gäfte Wahl und Wehe scheinbar sehr am Herzen liegt; denn fie baute in einem Lotal unweit des Anhalter Bahnhofs, dessen Stammkundschaft Gepäckträger und Taxichauffeure sind, einen regel­rechten Tresor mit 32 Gafes in die Wand ein. Alle Safes find befeßt und alljährlich zum weihnachtlichen Abhebungs­termin floß Geld aus dem Sparschrank. Kaffenverwalter ist der Wiri, der auch alle vier Wochen die Leerung des Tresors besorgt; das eingegangene Geld wandert in eine Berliner   Großbrauerei, die

es den Sparern mit 8 Broz. verzinst, immerhin eine gute Kapitals­anlage, die noch dazu die Annehmlichkeit hat, keinerlei Umständlich­feiten zu verursachen. Geldabhebungen zwischendurch gibt es nicht, es sei denn, daß ein Sparer sich in besonders großen Nöten befindet; dann schießt ihm der Wirt in seiner Eigenschaft als Bermögens­perwalter etwas vor und zieht den Betrag nachher bei der Abrech­nung ein. Und es läppert sich schon was zusammen", meint einer der Safe- Inhaber, da hat doch voriget Jahr, wo allerdings die Zeiten noch nicht so schlecht waren, ein Kollege Weihnachten feiner Frau einen Pelzmantel gekauft!" Die Idee ist gar nicht schlecht, denn schließlich friegt man Durst, wenn man schwere Koffer schleppt oder stundenlang durch die Straßen fährt; und einmal im Tag leistet man sich dann doch einen Tropfen, und wenn man da jedesmal auch nur eine Reinigkeit in die Sparbüchse tut, so summiert es sich doch am Jahresende

Konsumgenossenschaftlicher Frauen- Lehrgang.

Die Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend veranstaltet für die Frauen ihrer Mitgliedschaft einen Lehrgang von zwei Abenden, in dem Reichstagsabgeordneter Hermann Fleißner  über Wesen und Bedeutung der Konsumvereine" und Dr. Wilhelm Grottopp über 3ollabbau und Preissenfung" sprechen. Der erste Abend des Lehrgangs findet an folgenden vier Tagen statt: Montag, 2. Februar, Karl- Marr- Schule, Neukölln, Kaiser­Friedrich- Straße 208/210; Dienstag, 3. Februar, Sophie- Char­lotte- Schule, Charlottenburg  , Scharrenstraße 32; Mittwoch, 4. Fe­bruar, Berlin   D., Petersburger Straße 4; Donnerstag, 5. Fe­bruar, Berlin   N., Gotenburger Straße 4.

Beginn pünktlich 8 Uhr. Die Veranstaltungen werden von musikalischen Darbietungen des Bach- Quartetts umrahmt. Eintritt frei. 3ur Teilnahme sind alle konsumgenossenschaftlich interessierten Frauen eingeladen.

die bie

Remarque   und die Wirklichkeit. Auf der Kundgebung, Deutsche Liga für Menschenrechte am Montag, dem 2. Februar, im Bachaal, Lühowstraße 76, Magdeburger Blak, veranstaltet, mird Genossin Marie Juchacz   als Bertreterin der Kriegsmütter das Wort nehmen. Für die Frontfoldaten werden sprechen: Edleff Köppen, Carl 3udmayer, für die Frontoffiziere Hermann Schüin­ger, für die Kriegsbeschädigten Christoph Braendtner, als Kriensbichter Beter Riß, als Striegsarat Dr. Sturt Bleiser und ein Bertreter des Jahrgangs 1902, Stari Mathis. Eröffnet wirb bie Rundgebung burd) eine Ansprache pon Heinrich Mann  , ferner mündliche und schriftliche Erklärungen von Adele Sreiber­Krieger. Dr. Kurt Mierendorff. Rolizeinberst Bange. Herbert Sherina. Karten für diese Veranstaltung find im Bor­verkauf nur durch die Geschäftsstelle der Deutschen   Liga für Man fchenrechte, n. 24 monbijouplas 10, Eingana I. erhältlich. Die goldene Hochzeit feiert am heutigen Sonnabend unser lang­jähriger Befer Paul Bristow, Dieffenbachstr. 59.

Stuhlverstopfung. Nach den an den Kliniken für innere Strant­heiten gesammelten Erfahrungen ist das natürliche Franz- Josef". Bittermasser ein äußerst mohltuendes Abführmittel. In Apoth. erh

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