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Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 156.
Mittwoch, den 8. Juli 1891.
8. Jahrg.
Das„ Schwiksystem" im Staate in voller Bluth. Sin Winter sind die Fenſter geſchloſſen, Løfigkeit aller unſerer Gegner. Die Versammlung erklärte ein
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Frauen und Kindern. Heizofen für Bügeleisen ist gewöhn- grammentwurf und zeigte an diesem Programm die Programmlich und keine Möglichkeit für Entfernung der gesundheitsschädlichen stimmig ihr Einverständniß mit den Ausführungen des Redners Dünste vorhanden. Und diese Atmosphäre voll von Gestank und und schloß mit einem stürmischen Hoch auf die interDer„ New- Yorker Volkszeitung" entnehmen wir einen längeren Unreinigkeit im besten Falle wird unaufhörlich eingeathmet, wo- nationale Sozialdemokratie. Auszug aus den Mittheilungen der Fabrikinspektoren des Staates dieser Arbeitsräume sich einwurzeln und immer die Lebenszeit durch oft neue Krankheiten unter den unglücklichen Insassen Hannover , 7. Juli. In start besuchter Volksversammlung New- York über das„ Schwißsystem". Der Auſſaß dürfte auch für unsere Leser Interesse haben. Wenn in Deutschland von dem sowohl des Gesunden, wie des Kranken verkürzt wird. Es wäre wurde nach einem Referate Wurm's Heinrich Meister einSchwißsystem" bisher nur selten die Rede war, so liegt der wirklich schon schlimm genug, wenn dieser Zustand nur zehn stimmig als Delegirter zum internationalen Kongreß in Brüssel Grund nicht in dem Fehlen dieser ärgsten aller Ausbeutungs- fechszehn Stunden und oft achtzehn Stunden per Tag andauert, Stunden im Tage anhalten würde, aber, wenn dies vierzehn, gewählt. formen bei uns im Lande, sondern in dem bedauerlichen Mangel und sechs oder sieben Tage in der Woche und während eines Düsseldorf . Am Sonntag fand hier eine Demonstration einer gewissenhaften amtlichen Statistik, welche sich nicht Beitraums von sieben bis acht Monaten im Jahr, dann ist die statt, wie sie Düsseldorf noch nie gesehen hat. Schon so lange scheut, den Finger in diese tiefe Wunde des sozialen Körpers zu legen. Insofern sollte das Vorgehen der New- groß. Wenn jemals in diesem Lande eine Epidemie ausbricht, auch schon mit Lokalschwierigkeiten zu kämpfen, weil die Wirthe Insofern sollte das Vorgehen der New- Gesammtsumme an Gesundheitszerstörung geradezu unermeßlich wie es hier überhaupt eine Arbeiterbewegung giebt, hat man Yorker Fabrikinspektoren, die ihrerseits wieder dem Beispiel ihrer Dann werden diese„ Schwih" Shops als ein gewaltiger Faktor es nicht wagen, ihre Lokale zu Versammlungen herzugeben, inenglischen Kollegen folgen, ein Vorbild für unsere Gewerberäthe" sein, die hoffentlich Dank der Umgestaltung der Organisation der Shops hergestellten Kleider sind sehr dazu geeignet, Krankheiten man und das mit Recht, daß die Polizei die geheimnißvolle zur Verbreitung der Ansteckungskeime wirken. Die in solchen dem sie von gewisser Seite beeinflußt werden. Früher glaubte Gewerbe- Inspektion fünftig etwas mehr Beit zu solch' wichtigen, zu verstreuen, umsomehr als diese Waaren gewöhnlich von wohl- Macht sei, welche den Sozialdemokraten sozialpolitischen Untersuchungen übrig haben werden.
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Mit diesen obigen und noch weiteren eindringlichen Argumenten forderten die Fabrik Inspektoren in ihrem Bericht eine folche Erweiterung der bestehenden Fabrikgesetzgebung, wodurch es diesen Beamten ermöglicht wird, dem Krebsschaden des Schwit"-Systems wirksam entgegenzutreten. Insbesondere verlangten sie zu diesem Zweck die Ertheilung von Vollmacht, um ein genügendes Maß von Luftraum für jede in einem Arbeitslokal beschäftigte Person auszubedingen und ebenso das Vorhandensein von angemessenen Ventilationsvorrichtungen."
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Die„ New- Yorker Volkszeitung" schreibt: Der fünfte Jahresbericht der Fabrikinspektoren des Staates New- York für das Jahr 1890, der soeben in einem nahezu 700 Ottavfeiten umfassenden Buche zur Veröffentlichung gelangt ist, enthält in dem Abschnitt„ Arbeitsstunden"( S. 26-29) eine Reihe von Bemerkungen, welche zwar nichts wesentlich Neues bringen, aber dafür umsomehr Interesse als amtliche Konstatirung gewisser wichtiger Thatsachen beanspruchen dürfen. Es handelt fich hier um die überaus scheußlichen Sklavereizustände des " Schwiz " Systems, d. i. jene besondere Form der Ausbeutung des Arbeiters durch Nicht- Kapitalisten, durch Kontraktoren, die in Tenementhäusern grassirt. Und nicht blos in der Stadt New York herrschen solche Zustände, obwohl der Bericht nur allein von New- Yorker Tenementhäusern( Miethsfasernen) spricht: in einem großen Theile von Brooklyn , in Williamsburg , wüthet dieser Uebelstand des schrankenlosen AusSchindens von Arbeitern durch Schwitz" Bosse in nahezu ebenso großer, wenn nicht größerer Ausdehnung, als in den schlimmsten Tenementhaus- Distrikten der Metropole. Gleichzeitig müssen wir uns erinnern, daß während der letzten Jahre die Pest des Kontraktorensystems, insbesondere auf dem Gebiete der Kleider- Halberstadt . Am 5. Juli feierte die Sonntags- Zeitung" fabrikation, sich weit ins flache Land hinein verbreitet hat, in die ihren ersten Geburtstag. Interessant ist es, zu erfahren, was das Kleineren Städte und Ortschaften, und dies nicht blos im Staate junge Wesen in seinem ersten Lebensjahr erlebt hat. New- York . Jedenfalls stehen wir vor der sehr bemerkenswerthen Im ersten Vierteljahr harrte man vergeblich auf die VerThatsache, daß die kapitalistische Entwicklung, reich an Wider- folgungen, plößlich trafen sie ein. Im zweiten Vierteljahr gab es sprüchen, wie sie ja bekanntlich ist, in ihrem Fortschreiten Hand in 10 verantwortliche Vernehmungen, eine Haussuchung, eine BeHand mit wachsender Betriebskonzentration auf der einen Seite schlagnahmung, eine Verurtheilung zu 100 M. event. 20 Tagen wachsende Konzentrationsbewegung bis zum Ziele des Trust- Be- Gefängniß. Im dritten Vierteljahr gab es vier Vernehmungen triebs( Betriebs durch Unternehmer- Berbände) und auf der an- und drei Verurtheilungen von insgesammt 117,80 M. Das vierte deren ein ebenfalls start zunehmendes Umsichgreifen der beinahe Vierteljahr verlief am ungünstigsten. Es brachte ein: acht Vergänzlich ohne Rapitalbesitz sich vollziehenden fleingewerblichen nehmungen, eine Beschlagnahine, drei Strafmandate zu 63,60 m. Ausbeuterwirthschaft zu Tage fördert. Der Kontraktor und Sub- und 1 Monat Gefängniß. fontraktor, wie wir ihn z. B. in der Schneiderei, in der Zigarren
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Korrespondenzen und Parteinachrichten.
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das Abhalten feiler Qualität sind und meistens an Leute verkauft werden, die von Versammlungen unmöglich machte. Jezt haben die nicht immer die Gelegenheit, selbst wenn die Neigung, dazu gegnerischen Parteien die Rolle übernommen, welche früher haben, gegen Ansteckung sich durch Reinlichkeit und gesunde die Polizei spielte, denn trotzdem anzunehmen ist, daß seitens Wohnung zu bewahren." der Polizei auf die Wirthe nach dieser Richtung ein Druck nicht mehr ausgeübt wird, hat die leidige Lokalfrage immer noch nicht ihre Erledigung gefunden. Die Genossen, kurz entschlossen, haben nun ein Grundstück bis zum Januar 1892 gemiethet, um auf demselben ihre Versammlungen unter freiem Himmel abzuhalten. Zum Sonntag verkündeten denn auch große rothe Plakate, daß auf dem in der Nähe der Zündhütchen- Fabrik belegenen Grundstück eine große öffentliche Versammlung ab gehalten werde, in welcher die Reichstags- Abgeordneten Bebel und Dreesbach sprechen sollten. Schon gegen 2 Ühr pilgerten die Arbeiter zu Taufenden heraus. Die Genehmigung war unter der Bedingung ertheilt worden, daß das Grundstück eingezäunt und Bedürfnißanstalten auf demselben errichtet würden. Wunsche wurde natürlich sofort entsprochen, am Sonnabend ar beiteten den ganzen Tag über mehrere Schreiner, schlugen Pfähle und spannten Drähte, gegen Abend kamen noch einige 30 Mann und waren die ganze Nacht hindurch thätig. Auf der Mitte des Platzes stand ein großer Rollwagen, der provisorisch mit einem Dache und von zwei Seiten mit Leinewand versehen war. Auf demselben ein schmaler Tisch angebracht, hinter auf welchen demselben standen sechs Gartenstühle, das und Bureau ein Polizeikommissar Puntt 4 Uhr Blaz nahmen. Der Einberufer, Genosse Erbert, verlas nach Eröffnung der Versammlung einige Telegramme, aus welchen hervorging, daß keiner der beiden angekündigten Referenten habe erscheinen können. Bebel versprach aber, in 14 Tagen zu tommen. Die lettere Mittheilung rief lebhaften Beifall hervor. An Stelle der beiden ausgebliebenen Redner hatte der Einberufer einige andere telegraphisch herbeigerufen, und erhielt zunächst Genosse Lehmann aus Dortmund das Wort zu der Tagesordnung:„ Die Getreidezölle und die Reichsregierung". Derselbe bemerkte einleitend: Industrie, im Baugewerke, vor Allem bei den Zimmerleuten, an Erfurt . Am letzten Sonnabend fand gegen Genossen Schulze Die heutige Versammlung beweise, wie Unrecht Diejenigen hätten, der Arbeit" sehen, das ist die modern- klassische Neu- Auflage des Hauptverhandlung vor dem hiesigen Landgericht wegen angeblicher welche behaupteten, daß Alles nichts nüte. Vor fünf Jahren Stlaventreibers der feudalen, mit ordinärer Peitsche handtieren- Untreue statt. Der Sachverhalt war folgender: Im Juni seien in der Nähe dieses Grundstücks etwa vierzig Sozialdemo den ,, Nigger drivers"(-Negertreiber"- Stlavenpeitscher). vor. Jahres sandten„ Rothe Handschuhmacher von Bad Ilmenau" fraten von der Polizei attackirt worden, weil sie eine VerJenes ambulante Werkzeug des südlichen Plantagenbesizers war 6 Mart 45 Pfennige ein, welche für die ausgesperrten Arbeiter sammlung unter freiem Himmel abgehalten haben sollten. felber nur ein Habenichts, und was anders als dies ist der in Hamburg bestimmt waren. Schulze erhielt den Betrag mit Es sei dies eine Folge des Sozialistengesezes gewesen, „ Schwitz- Boß"( Boß der holländisch Baas" Herr" noch fünf anderen Beträgen außerhalb des Geschäftslotals zu welches jetzt, dank der Sozialdemokratie, gefallen sei. Heute er der Unternehmer) in und außerhalb der Sphäre gestellt, hatte sämmtliches Geld zu seinem eigenen gesteckt und die örterten wir das, was damals verboten worden wäre, unter des Tenementhauses Der Rapitalismus hat-Postabschnitte in die Tasche verwahrt. Als er nach längerer vollster Deffentlichkeit und unter den Augen der Polizei. Es sei weit entfernt von Abschaffung der Stlaventreiber als Beit wieder in das Geschäftslokal zurückkehrte, gewahrte er den das ein Beweis, daß kein Opfer vergeblich gebracht werde. Der Spezies deren Zahl auch außerhalb des Bereiches der neu- Verluft der Postabschnitte. Das sofort angestellte Suchen erwies Redner erörterte sodann eingehend die Schädlichkeit der Getreidezeitlichen Zwingburg des großindustriellen Etablissements be- sich als resultatlos. Schulze schrieb sodann die Beträge nach dem zölle und wies durch Zahlen nach, daß ein Nothstand unzweifeldeutend vermehrt und blos die Façon der Peitsche modifizirt. Gedächtniß ein, hatte aber den von Ilmenau eingegangenen ver- haft vorhanden ist. Genosse Wesch aus Krefeld ergänzte die ge Angesichts dieser Erwägungen werden fene Aeußerungen der gessen, und da er den Betrag zu seinem übrigen Gelde gethan machten Ausführungen noch und fritisirte hauptsächlich das Ber von fapitalistischen Politikern angestellten Fabrik- Inspektoren, die hatte, merkte er den Ueberschuß von 6,45 Mark nicht. Erst halten der Zentrumspartei . Lücke- Köln sprach sodann noch über sich auf die Zustände des Kontraktoren- oder Schwitz- Systems be- mehrere Wochen später reklamirte der Absender wegen nicht- die Bismarc'sche Politik und brachte manches werthvolle Material ziehen, um so mehr für Beurtheilung dieser zeitgeschichtlich erfolgter Quittung. Schulze, dem der Absender unbekannt war zur Beurtheilung des indirekten Steuersystems bei. Mit der einökonomischen Institution ins Gewicht fallen. und der nicht wußte, daß er den reklamirten Bestimmigen Annahme der bekannten Resolution gegen die Getreideerhalten hatte, erbat sich die Zusendung des zölle und mit einem Hoch auf die internationale Sozialdemokratie Unsere Fabrifinspektoren berichten, daß wenigstens die auf trag Einhaltung einer Marimalarbeitszeit für jugendliche Arbeiter Postscheines. Erst Anfang Oktober ging ging dieser Post- schloß die imposante, von mindestens 8000 Personen besuchte unter 18 und Frauen unter 21 Jahren gerichteten Gesetzes schein in der Redaktion der Thüringer Tribüne" ein. Versammlung. Hoffentlich werden die Herren Wirthe und ihre bestimmungen: nicht mehr als 60 Stunden per Woche nur Infolge dessen erschien am 5. Oktober in der Tribüne" eine Hintermänner jetzt eingesehen haben, daß feinerlei Machinationen ziemlich geringem Widerstande von Seiten der Beschäftiger be- Brieftasten- Notiz ungefähr des Inhalts:„ Rothe Handschuh - im Stande sind, die Ausbreitung der Sozialdemokratie unter der gegneten, mit Ausnahme blos der Kleider- Schwiß"-Werk macher in Bad Ilmenau. Im Juni ging uns ein für die Ham- hiesigen Bevölkerung zu verhindern. stätten in der Stadt größere burger Ausgesperrten bestimmter Betrag von 6,45 M. zu, welcher New York .„ Jede Straßburg , 30. Juni. Nachdem, wie bereits berichtet, die Fabrit in diesem Staate, welche früher 66 oder noch mehr Stun- durch ein Versehen nicht quittirt worden ist. Wir holen dies den Arbeit per Woche forderte, ist jetzt nur noch 60 oder hiermit nach und werden, da die Aussperrung in Hamburg auf den 29. Juni angesetzte Voltsversammlung nicht genehmigt weniger Stunden in Betrieb, und die Aussagen der Besitzer beendet ist, den Betrag den ausgesperrten Bigarrenarbeitern in worden, weil Dreesbach- Mannheim referiren sollte, bewilligte die folcher Fabriken gehen dahin, daß hierbei die Produktions- Eschwege überweisen." Diese Brieftasten Notiz veranlaßte die Polizei dieselbe auf wiederholte Gingabe endlich ohne Dreesergiebigkeit sich vermehrt, anstatt vermindert hat." Abgesehen hiesige Polizeibehörde, der Staatsanwaltschaft dieselbe zu über- bach". So konnte denn gestern Abend die Versammlung stattDon Dringlichkeitsfällen, so sagt der Bericht, feien Verlegungen weisen und Anzeige wegen Unterschlagung zu erstatten. Der finden nach zehn Jahren die erste öffentliche sozialdemokratische des„ Sechzigstundengefeges" im letzten Jahre verhältnißmäßig Amtsanwalt erhob auch richtig die Anklage. In der Schöffen- Volksversammlung im spießbürgerlichen Straßburg ! Der große felten vorgekommen, und wenn, durch Warnungen oder durch gerichts- Berhandlung, in der die Sache zuerst zur Verhandlung Saal des Gesellschaftshauses war dicht mit Hörern gefüllt, als gerichtliche Verfolgung seitens der Inspektoren wirksam abgestellt fam, wurde kein Urtheil gefällt. Das Gericht erklärte, eine unter dem Vorsitz Böhle's die Sigung eröffnet wurde. Zuerst Unterschlagung liege nicht vor, der Angeklagte sei nicht verpflichtet sprach Genosse Hufenbeck zu Punkt 1 der Tagesordnung Die Daß diese Angabe der Jnspektoren in so allgemeiner An- gewesen, dieselben Geldſtücke zur Ablieferung zu bringen, welche bevorstehenden Gemeinderathswahlen". Er fritisirte treffend" das wendung auf sämmtliche industriellen( mit Ausnahme der Schwitz-) ihm die Post übergeben, dagegen lasse es die Frage offen, ob eine Walten des ausscheidenden Gemeinderaths, der lediglich aus BeBetriebe eine start schönfärbende sein muß, erhellt schon daraus, Veruntreuung vorliege; darüber zu entscheiden, entziehe sich jedoch sitzenden, Beamten und sogar Professoren bestehend, für die daß, wie der Bericht hervorhebt, die Thätigkeit der Beamten dieses der Kompetenz des Schöffengerichts. Es überwies daher die Arbeiter und das Kleinbürgerthum absolut nichts gethan habe. Departements bei Weitem nicht hinreichte, um die ihnen zu- Sache an das Landgericht. Hier plädirte der Veertreter der Nach eingehender Schilderung der Mißstände und des in gewiesenen Bezirke auch nur für den Zweck erstmaliger Bisitation Staatsanwaltschaft für Freisprechung, das Schöffengericht habe sich Arbeiterkreisen herrschenden Glends forderte er auf, nur den, vod Beanstandung von Mängeln zu decken, während, wie das in einem Rechtsirrthum befunden. Der Vertheidiger, Herr Rechts von der sozialistischen Partei aufgestellten Kandidaten die Stimme Dorliegende Dokument ebenfalls eingesteht, in einer beträchtlichen anwalt Dr. Weydemann, schloß sich den Ausführungen des zu geben.( Allseitiger andauernder Beifall.) Ueber den zweiten Anzahl von Beanstandungsfällen bem betreffenden Inspektor nicht Staatsanwaltsvertreters an und bedauerte noch, daß die Polizei Punkt: Das Programm der sozialdemokratischen Partei zu den genügend Beit übrig blieb, um burch wiederholte Bisitation sich eine solche Sache zur Anzeige gebracht hatte. Wenn jedes der hiesigen Gemeinderathswahlen referirte Genosse Böhle. obieber von Ausführung seiner Anordnungen zu überzeugen, artige Versehen strafrechtlich verfolgt werden sollte, würden sich Programm ist folgendes: 1. Beseitigung des Oftroi. 2. Unentoder aber durch Strafantras vor Gericht dem Gefeße Nach sonderbare Konsequenzen ergeben. In seinem eigenen Bureau finde fich geltlichkeit des Boltsschul- Unterrichts und der Lehrmittel. 3. Ginachtung zu verschaffen. 3 ist nun zum Voraus eine offenbar fast täglich bei der Kassenrechnung ein Plus oder ein Defizit. richtung von Warm- Bade- Anstalten. 4. Uebernahme aller naheliegende Wahrscheinlichkeit, daß die Thätigkeit der In- Das Gericht erkannte auf to ft en lo ſe freifrechung, auch städtischen Unternehmungen, wie Bauten, Trambahn, Beleuchtungsspektoren schon in der erſten und erst recht in der zweiten oder die Auslagen des Angeklagten werden auf die Staatskasse über wesen 2c. durch die Gemeinde; Einführung eines Maximal- Arweiteren Visitation sich entschieden vorwiegend auf die größeren nommen. Dem Angeklagten fei keinerlei Verschuldung vorzu- beitstages von 10 Stunden und eines Minimal- Lohnes für sämmtEtabliſſements beschränkte, und zwar einfach deshalb, weil diese werfen, als ihm ein vorgefomniener Irrthum klar geworden sei, liche von der Gemeinde beschäftigte Personen; Erbauung gesunder 5. Deffentlichkeit der Gemeinderathgrößeren Betriebsanstalten die leichter auffindbaren und leichter habe er den Fehler sofort beseitigt, deshalb sei er nicht nur frei Arbeiterwohnungen. zugänglichen sind; vor Allem aber deshalb, weil dort mit gesprochen worden, sondern ihm auch die Rückvergütung der Aus- Sigungen. Jede einzelne der sehr mäßigen Forderungen von B. eingehend begründet und dabei fanden geringstem Zeitverlust erfledlich nennenswerthe Untersuchungs- lagen zugesprochen worden. Verschwiegen darf nicht bleiben, daß die Angelegenheit seiner die jetzt herrschenden Mißstände ausreichende Beleuch " Items", in dieser oder jener Richtung, aufgearbeitet werden tönnen. Was also an dieser Botschaft von verwirklichter Durchführung Zeit von faft der ganzen nationalliberalen, tonfervativen und tung. Besonders in den Wohnungsverhältnissen der hiesigen des Sechzigstundengeſetzes überhaupt Wahres ist, das dürfte wohl freifinnigen Presse Thüringens in einer geradezu schänd Arbeiter herrschen schauerliche Zustände. Gegen die ungerechtig zum weitaus größten Theile nur den Fabrit Etablissements lichen Weise zu Ungunsten des Genossen Schulze ausgebeutet feiten des zeitigen Steuersystems hat sich der Gemeinderath völlig insolvent erhalten, da er nur aus Begüterten zusammengesetzt ist, größeren Stiles zu kreditiren sein. Natürlich wird kaum ein einziges der betreffenden Blätter denen es nur recht sein kann, wenn der Arbeiter, der HandIn Betreff der„ Schwih" Shops( Shop= Laden, Geschäft) erklärt der Bericht, daß es nicht möglich sei, denselben gegenüber seine Verläumdungen, mit welchen nahezu jedes die Nachricht werker, der Kleinkrämer und Schankwirth ein ganzes Behntel ihres geringen Einkommens für Steuern hergeben müssen, wäh das Gesetz ohne Vermehrung der Inspektoren zur Geltung zu von der Erhebung der Anklage ausschmückte, zurücknehmen. rend das mittlere Rapital mit 1/2 pCt. und das große vielleicht bringen. Das Geschäft des Schwitzers" so heißt es da- Halle a. S. Die Staatsanwalt hat gegen das Urtheil, mit 1/10 pCt. zur Steuerleistung herangezogen ist.( Tosende Zuwird an entlegenen Blägen, in Schlaftammern und Hinterzimmern betrieben, sodaß es schwierig ist, einzutreten und das Vorhanden welches den Redakteur des hiesigen" Boltsblattes", Richard Stimmung.) Nicht genug damit, daß der jetzige Stadtrath aus sein eines solchen Geschäftes zu fonstatiren. Erfolgt eine Wifi- Julge, von der Anklage freisprach, durch Veröffentlichung des Leuten besteht, die kein Verständniß für die Lage der arbeitenden tation, so verlegen sich Boß und alle Hände" aufs Stillschweigen Artitels Mittelalter" mehrere Bevölkerungsklassen gegen einauder Klassen haben, drängen sich diesmal sogar Elemente hervor, die geradezu mittelalterliche Ansichten vertreten. So der Baron von und Achselzucken und wollen nichts verstanden haben, auch wenn aufgereizt zu haben, Revision beim Reichsgericht angemeldet. Müllenheim- Rechberg, ferner der Professor Theobald Ziegler , ein man durch einen Dolmetscher zu ihnen spricht. Nichts Breslau , 6. Juli. Am gestrigen Sonntag sprach Wilhelm fanatischer Anhänger des verflossenen Reichskanzlers und wüthenDon Stlaventreibern( taskmasters) dazu bringen, dem Liebknecht hier in der Kontordia" vor einer tausendköpfigen der Verfechter des Paßzwanges. Von solchen Erzreaktionären Geseze Rechnung zu tragen. Die fleinen, schlecht ventilirten Buhörerschaft. Er erläuterte in 1/ 2stündiger Rede die Prinzipien hat die Bevölkerung nichts Gutes zu erwarten. Wer deshalb Bimmer, in denen fie arbeiten, sind überfüllt mit arbeitenden der Sozialdemokratie, besonders im Hinblick auf den neuen Pro- seine Interessen mannhaft und richtig vertreten baben will, der
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