Nazi- Terrorschwindel

Unorganisierter fordert Schadenersatz

Ein nationalsozialistischer Baubilfsarbeiter behauptete in seiner Klage beim Arbeitsgericht, er sei durch die freigewerkschaft­fichen Arbeiter von der Baustelle heruntergejagt" worden. Dafür machte er den Baudelegierten 3.( Mitglied der Betriebsvertretung) nerantwortlich, meil 3. die Verbandsbücher der Belegschaft ton trolliert habe, wobei sich herausstellte, daß der Kläger nicht gemert­schaftlich organisiert mar.

bie über bie meitere Sathmg beraten follen Es besteht bie täglich. feit, daß dann eine neue Abstimmung befchloffen mirb, um die Biederaufnahme der Berhandlungen auf einer neuen Grundlage zu ermöglichen.

Ein Generalftreit.

Der Onkel es ist ber Candtagsabgeordnete Klein erschien Gegen Ausnahmezustand und Lohnfürzungen in Havanna . vor Gericht als Benollmächtigter des Klägers, um non dem Baus gelegierten 3. Schadenersatz zu verlangen.

Wenn die Behauptung des Klägers, er sei so schifaniert worden, daß er die Arbeit habe aufgeben müffen, mahr wäre, dann müßte es ihm doch leicht gewesen sein, 3eugen zu stellen, die seine An gaben bestätigt hätten, denn unter den achtzig auf der Baustelle be. fchäftigten Arbeitern gab es mehrere, die sich nicht als Mitglieder einer freien Gewerkschaft ausweisen konnten, die also ohne Um­stände dem Kläger als Zeugen beigesprungen wären. Aber der Landtagsabgeordnete Klein erklärte, beweisen tonne er die Bes

Zwei oder drei Tage nach diesem Vorfall hat der Kläger vom Arbeitgeber aus eigenem Antriebe seine Entlassung gefordert. Als der Kläger von einem seiner Kollegen auf der Baustelle gefragt murde, warum er denn aufhöre, antwortete er, er erhalte durch Bermittlung seines Onfels, der Sandtagsabgehauptungen des Klägers nicht, er habe teine Zeugen dafür. ordneter sei, eine dauernde Stelle als Friedhofsarbeiter.

Die Stelle hat der Kläger nicht erhalten. Vielleicht hat er den Einfluß seines Onfels überschätzt oder dieser hat seinem Neffen Bersprechungen gemacht, die er nicht halten konnte. Nach dieser Ent­täuschung wurde nun das Märchen ausgedacht, der Kläger sei, weil er nicht gemerkschaftlich organisiert ist, von der Baustelle gejagt.

Das blaue Band der Stillegungen. Aussichtsreicher Wettbewerb der Vereinigten Stahlwerke.

Effen, 4. Februar.( Eigenbericht.)

Die Bereinigten Stahlwerte haben Antrag auf Stillegung verschiedener Abteilungen und der Brikettfabrit der Grube Friedlicher Nachbar" in Hattingen gestellt. Zur Entlassung tommen 300 Arbeiter und Angestellte.

Gehaltsabbau für Gemeindeangestellte.

In Rheinland- Westfalen .

Dortmund , 4. Februar.

Der am 27. Januar von der tariflichen Schlichtungsstelle unter dam Borsig des Regierungsrats Professor Dr. Brahn gefällte Schiedsspruch für die rheinisch- mestfälischen Gemeindeangestell­ten wurde von allen am Tarifvertrage beteiligten Parteien an= genommen.

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Hiernach erkannte das Gericht auf Abweifung der Klage, weil nicht erwiesen sei, daß der Kläger infolge eines auf ihn als Nicht­organisierten ausgeübten Druces die Arbeit aufgegeben habe. Es fei vielmehr anzunehmen, daß der Kläger , wie er selbst auf der Baustelle gesagt habe, die Arbeit aufgegeben habe, weil er eine andere Stelle in Aussicht hatte.

Die Angestelltengehälter vermindern sich mithin für die Monate Februar und März 1931 um 5 Proz. Gehälter unter 125 Mart

bleiben abzugsfrei, ebenso die Kinderzuschläge und ähnliche Bezüge leber die Gehaltsregelung nach dem 31. März 1931 find neue Verhandlungen in Aussicht genommen.

Den Schiedsspruch für die rheinisch- westfälischen Gemeinde­arbeiter, der ebenfalls eine Lohnherabsetzung von 5 Proz. vor­sah, haben die Arbeiter abgelehnt.

Havanna ( Kuba ), 4. Februar.( Eigenbericht.) Die Gemerfschaften haben einen 24stündigen Generalstreit gegen die erneute Berlängerung des Ausnahmezustandes und die unbe fristete Aufhebung der verfassungsmäßigen Garantien beschlossen. Sämtliche Zeitungsbetriebe und Berkehrsmittel wurden stillgelegt. Die Streitbewegung richtet sich gleichzeitig gegen die Lohnfürzungen bei den öffentlichen Verkehrsgesellschaften. Es tam bereits zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstrauten und der Polizei. in deren Berlauf zahlreiche Demonstranten brutal mißhandelt und verhaftet wurden.

Sozialversicherungserfah.

Eine Werlpensionsversicherung in Amerifa.

New Bort, 4. Februar.( Eigenbericht.)

Die Standard Oil Company of New York nebst Tochter­gesellschaften haben die Einführung einer neuartigen, privaten Pensionsversicherung für 45 000 Angestellte ihrer in­ländischen Betriebe beschlossen. Die Versicherung tritt rüdwirkend vom 1. Januar ab an Stelle der bisherigen von den Angestellten direkt verwalteten Privatversicherung in Kraft und schließt eine weit­gehende Betriebs- und Unfallversicherung ein. Die Prämien und Kosten im ersten Jahre werden zu 75 Prog. von dem Unternehmen getragen. Das Bensionsalter ist für Männer auf 65 Jahre, für Frauen auf 55 Jahre festgesezt worden. Die Jahrespension beträgt 2 Broz. des letzten Gehalts multipliziert mit der Anzahl der Dienstjahre.

Die Weberaussperrung in England. Arbeitslosigkeit in England geht zurück. Der Abwehrkampf gegen Ueberrationalisierung.

London , 4. Februar.

Besprechungen zwischen Unternehmern und Arbeitern der Web­industrie wurden nach dreistündiger Dauer abgebrochen, so daß die Aussichten zur Beilegung der Aussperrung zurzeit noch recht gering sind. Die Weber halten an ihrem Widerstand gegen die Einführung des Mehr- Webstühle pro- Weber- Systems" fest. Für den fommenden Sonnabend ist eine Sigung der Bezirksvertreter einberufen worden,

London , 4. Februar.

Die Zahl der Arbeitslosen betrug am 26. Januar 2592 650, was eine Abnahme um 15756 gegenüber der Borwoche be­deutet. Allerdings ist die Arbeitslosenzahl noch am 1 101 131 höher als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosigkeit in Oftoberfchlesien ist in der letzten Woche wiederum gestiegen. Es wurden 57 228 Arbeitslose gezählt.

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