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Stahlhelm vereinsamt. RchziS und Hugenberger wollen nicht die Pleite mitmachen. Di« Berliner rechtsstehendeDeutschs Allgemein « Zeimng", die es wisse» muß, schreibt zu der ablehnenden Haltung der R a t i o n a l s o z i a l i st e n und der Deutschnationalen gegenüber dem Volksbegehren des Stahlhelms folgendes: ,Lie Nationalsozialisten wollen den Nimbus ihrer U n b e s i e g b a r k e i t� nicht durch ein Unternehmen aufs Spiel sehen, das in seinen Erfolgsaussichten natürlich umstritten sein wird. Di« Deutichnationalen andererseits haben mit so großen organisatorischen Schwierigkeiten zu käinpsen. daß sie ebenfalls Bedenken tragen, dos Nisiko eines neuen Volks­begehrens auf sich zu nehmen. Infolgedessen ist der Stahll>elin allein auf den Plan getreten, in der tteberzeuqung, bei der Deut- schen Volkspartei, der Wirtschaftspartei und dem Landvolk Unter- stüßung zu finden." Wie man dazu erfährt, haben trotz wiederholter Stahlhelm- bitten weder die Volkspartei noch die Wirtschastspartei bisher be­schlossen, das Volksbegehren zu unterstützen. Vielmehr sei es, wie versichert wird, wahrscheinlich, daß weder die Voltspartei noch die Wirtschastspartei sich demvon vornherein zu einer Niederlage verurteilten Unternehmen" anschließen würden. Kommunistischer Schwätzer verhaftet. Wegen Dorbereiiong des Hochverrats. M u u ch e«, 5. Februar. lEigeabcricht.) Ter Ntiinchener kommunistische Stadtrat Huber wurde am Dounerstagvormittag Wege« Hoch- Verrats verhaftet. CFr hatte in der Stadtrats- iikung am Tieustag erklärt, die Erwerbslose« müßten sich ihr Recht auf der Straße er- kämpfen, und mit der Waffe in der Faust müsse das deutsche Proletariat die proletarische Diktatur aufrichten. Der Verhaftete wurde dem Gericht über- geben. Kampf LM die Krippe. Oder die Schlacht im Parteibüro. In Hanau hat sich beim national soziali st ischen Parteibüro ein Kampf abgespielt, bei dem Hunderle von Hanauern die belustigten Zuschauer abgaben. Seit langem bestehen. wie derVossischen Zeitung" geschrieben wird, in der dortigen Orts- gruppc der Nationalsozialisten scharfe Differenzen zwischen dem Geschäftsführer Wörnlein, hinter dem die SA.-Leute stehen, und dem Ortsvorstand. Die SA.-Leute sind wütend darüber, daß sie für ihre Arbest im Dienst der Partei nicht genügend entschädigt werden und sprechen in der Oeffentlichkeit von. den Borstandsmitgliedern als vonvollgefressenen Geldbäuchen". Die Differenzen führten zu einem Krach un Parteibüro, b« dem Wörnlein durch die SA.-Leute das Vorstandemitglied Iuwelenhändler Peter iu großem Bogen auf die Straße Hinauswersen ließ. Der Bezirksleiter Woweris wurde im Büro festgehalten, über den Tisch ge- legt und regelrecht verprügelt. Die von Peter zu Hilfe gerusene Polizei lehnte es ab. sich in diesehäuslichen Streitigkeiten" einzumischen, woraus die Leute vom Parteibüro sali an die Frank- wrter�(Bauleitung wandten, welche nun eine 21 Mann starke «A.-Staffel nach Hanau entsandte und durch diese in Abwesenheit Wörnleins das Parteibüro von den rebellierenden Hanauer SA.- Leuten säubern ließ. Das Büro wurde daraufhin geschlossen. Als Wörnlein bei seiner Rückkehr die Tür verschlossen fand. sammelte er wiederum sein« Kampsschar und stürmt« das Haus, um iein Hauptquartier wieder in Besitz zu nehmen. Wer seine Herrschast war von kurzer Dauer: die Frankfurter kamen mit ihren Leuten zurück und besetzten nun das Büro dauernd.

Fluglinie Berlin Nanking Schanghai Erörterung im Lluterhauet. London , 5. Februar. Im Unterhaus befragt« der Abg. Malone den ilnterftacas- iskretär für Luftfahrt über die Einrichtung eines Luftdienstes Verlin Nanking durch die Deutsche Lufthansa, ob er wisse, daß dem Büro des Handelskommissars der Vereinigten Staaten in Schanghai «in Luftsahrtsachverftändiger beigegeben worden sei, ferner welche Schritte unternoumien wurden, uin die Inleresscn der britischen Zivilluftfahrt im Ferne» Osten zu wahren. Unterstaatssekretär Montague erwiderte, vor wenigen Mo- iraben habe die chinesisch« Regierung mit der Deutschen Lusthansa die Einrichtung dieses Luftdienstes vereinbart und ein« deutsch - chinesische�Verkehrsgesellschast dazu sei im Entstehen. Der Flugdienst Bertin Schanghai über Nanking sei zunächst auf die Beförderung von P o st beschränkt. Später werde er auch Passagier« befördern. Ter Abschnitt Berti n P e k i n g der Rout« solle im nächsten Frühjahr eröffnet werden, aber wahrscheinlich werde der Lustdienst Peking Nanking erst ein Jahr später aufgenommen werden können. Eine Antwort aus den zweiten Teil der Anfrage ist in Vorberei- hing. Auf den letzten Teil oer Anfrage erwiderte Montague, all« Vorschläge für eine Förderung der britischen LustfaHrt im Fernen Osten würden wohlwollend geprüft werden.

Sparkommissar für die Akten. Me Regierung kennt die Beschlüsse des Reichstags nicht. Der Ausschuß für den Neichshaushalt erledigte in seiner Donnerstogsitzung den Haushalt des Rechnungshofes und des Reichsfparkommissars. Von den Nationalsozia- listen war ein Antrag gestellt,!»e ganze Institution des Spar- kommissars zu streichen. Die sehr eingehende Delxitte, in der für die Sozialdemokratie der Abg. Hein ig wiederholt das Wort er- griff, beschäftigte sich in der Hauptsache mit Orgcmisotionsfrogen und der Frage einer Erweiterung der Befugnisse des Reichsspar- kommissars. Im vorigen Jahre war eine Resolution Hei- mann und Genossen angenommen worden, in der oerlangt wird, daß gutachtliche Aeußerungen über*Fragen der zweckmäßigen Gestaltung, Vereinfachung und Verbilligung der Reichsoer- w a l t u n g, die der Reichssparkommissar auf Ersuchen der Reichs- regierung oder von sich aus abgibt, mit der Stellungnahme der 'Reichsregierung dem Reichstag und dem Reichsrat zuzuleiten sind. Zu dieser Resolution hat die Reichsregierung immer noch nicht Stellung genommen. Es wurde von den verschieden- ste» Seiten verlangt, daß eine solche Stellungnahme nun endlich, und ziuar in bejahendem Sinne stattfinden solle, damit Reichstag

Nationalsozialistische Bildschänder Sie stechen einem Hindenburg -Bild die Augen aus und verbrennen es

vor dem Schöfsengcrichl Verl in- Lichten. berg begann heule eine in mancher Hinsicht beachtlich« ver- Handlung. Zwei Rationalsozialisten sind angeklagt, sich des Verstoßes gegen dos Republikschuhgesetz schuldig gemacht zu haben; sie haben den Relchsprösldentea beschimpft, seinem Bilde die Augen ausgestochen und es oerbranul. Dienallo- ualen" Männer und Frauen, die am 14. September das Schicksal Deutschlands in die Hände der Raiionalsozialisteu gelegt haben, dürfen auf diese Gesinnungsgenossen wahrhaft stolz seiu. Der Anklage gegen die beiden Natianaisozialisten liegt folgender Tatbestand zugrunde. Am. 4. Mai vorigen Jahres veranstaltete die Ortsgruppe der NSDAP , in Ahrensfeld, Kreis Niederbarnim . einenDeutschen Abend": Berliner S2l.-Leute waren da.zu ein- geladen. Um fims Uhr nachmittags versammelten sich in der Lands- berger Straße etwa IS Mitglieder der Schalmeikapelle des Sturmes 5 und etwa ö Angehörige des Spielmaunzuges der Stan­darte 4. sämllich in der SA.-Uniformi sie wurden von einem Last- wagen abgeholt und los ging es nach Ahrensfeld. Hier wurden Ahrensfeldcr SA.-Leute aufgenommen, gleichfalls uniformiert, dar- unter auch der Angehörige der Schutzstaffel G ü n tz. Von Ahrens­ feld ging es nach Blum berg, hier im Propagandamarsch durch die Ortschaft, dann wurde Rast besohlen. Das nächste Ziel war Mehrow. In der Schankwirtschaft von Meißner zerstreute man sich in den Gaststuben, im Saal und im Garten, lieber der Galerie des Saales hing ein großes H.indenburg-Bild, vom Wirt angeschafft sür den Turnverein �indenburg", der in der Schaut- Wirtschaft allwöchentlich tagte. Während der Spielmannszug krie- gerische Razimärjche aufspielte, schwoll die Brust der SA.-Leute vor lauter Heldenmut, zwei von ihnen begaben sich die Treppe zur Galerie hinauf, nahmen das Hindenburg -Bild vom Haken herab. trugen es durch den Saal in den Garten, gefolgt von weiteren zehn SW-Leuten, und steckten«s unter Rufen:Das ist der Retter Oft- preußens" auf einen Baumast. Einer der SA.-Leute stach dem Bilde die Auge» aus, ein anderer bearbeitete seinen greisen Körper mit einem Stock, so daß ein Teil des Bildes zu Boden fiel, wieder einer versuchte, den hängenden Teil mit Streichhölzern anzuzünden, es gelang nicht: beide Teile wurden in Stücke z e r- rissen und angesteckt. Unter Lachen. Johlen und RufenVer- rätor" wnrde das Bild zu Asel)«. Dann hieß es Antreten, und man rückte vom Kampfplatz, befriedigt ob des leichten Sieges, ab. Trotz mühevoller Nachforschungen war es schließlich gelungen, nur zwei SA.-Leute auf die Anklagebank zu bringen, den 24jährigen Schlächter Güntz, vorbestraft wegen gefährlicher Körperver- l e tz u n g und Unterschlagung, und den 2Zj ährigen Melker Schnak, zweimal wegen Diebstahls, Urkundenfäl- schuri g und Beilegung falscher Namen vorbestraft. Sie be- streiten, die Täter zu sein. Die beiden Angeklagten befinden sich in bester Stimmung: der

Gärtner Schnack lacht über das ganze Gesicht, so daß er schließlich vom Vorsitzenden zur Ordnung gerufen werden muß: der srühere Schutzstasfelmann Güntz hält sich einigermaßen in der Gewalt. Dieser hoffnungsvolle Jüngling scheint überall dabei zu sein, wo awas los ist; in einem Landfriedensbruchprozeß wurde er seinerzeit freigesprochen� wegen der Teilnahme an der Nazireoolte im Polizei­präsidium erhielt er eine Geldstrafe. Mehr als einmal ist er in polirische Schlägereien verwickelt gewesen. Die Gesinnungsgenossen der Angeklagten, die als Zeugen aufmarschieren, haben natürlich von den Vorgängen im Garten der Schankwirtschost in Mehrow nichts gemerkt ebenso wie der Angeklagte. Der größte Teil wollte die beiden Angeschuldigten überhaupt nicht kennen. Ein Zeuge will von der Vernichtung des Hindenburg -Bildes erst bei feiner Vernehmung im Polizeipräsidium erfahren haben, ein anderer während der Rück» fahrt nach Ahrensfelde . Unmöglich, behanpton olle, daß National- sozialisten die Hindenburg-Schändcr gewesen sein könnten: es seien ja auch Zivilpersonen dabei gewesen. Der Vorsitzende, Amts» gerichtsrat Köhler, will wissen, ob Nationalsozialisten ihrer politischen Einstellung noch überhaupt imstande seien, sich an einem Hindenburg - Bild zu vergreifen. Nein, erklärt der Zeuge. Staatsanwalt S t e e n i g: Ist Ihnen bekannt, Herr Zeuge, daß Goebbels wegen Beleidigung des Reichspräsidenten bsstroft worden ist? Zeuge: Ja. Die Lügen der nationalsozialistischen Zeugen haben kurze Bein«. Ihr eigener Gesinnungsgenosse, Mitglied der NSDAP , in Mehrow, Müllermeister am Orte, hält mit der Wahrheit nickst hinterm Berge. Seine Aussage wirkt wie eine Ohrfeige für die Nationalsozialisten. Cr hat am Tage nach der Hindcnburg-Schändung dem Gastwirt ein neues Hindenburg -Bild geschenkt, weil ihm die Angelegenheit äußerst peinlich war. Er hat die Vernichtung des Bildes mit eigenen Augen angesehen: wie es von zwei Rationaliazialiflev aus dem Saal gebracht, auf den Bouwast gespießt, in Stücke zerrissen und verbrannt wurde. Vorsitzender: Sie sind wohl selbst Nationalsozialist. Liegt Ihnen denn nicht daran, daß nur Dinge getan werden, d-e ver­antwortet werden können? Zeuge: Ja. Wie ist es denn zu erklären, daß Sie nicht einfach die jungen Leute am Kragen nahmen? Zeuge: Daran habe ich nicht gedacht. Vorsitzender: T« kann ich Sie aber von der großen moralischen Verantwortung nicht freisprechen. Zeuge: Ich habe es nur als Dummenjungcnstreich aufgefaßt. Vorsitzender: Da hätte auch der Stock nicht gegen die jungen Leute genügt. Hoben Sie denn nicht daran gedacht, daß es eine Mißachtung ist, das Bild des Reichspräsidenten zu zerreißen? Zeug«: Ich habe nichts gegen den verehrten Reichspräsidenten. Die SA.-Leute auf der Zeugenbank sitzen da wie begossen« Pudel. Während der Aussage des Zeugen haben sie durch ihre Mimik und durch einander zugeflüstert« Wort« reichlich, zum Ausdruck ge« bracht, daß es unerhört sei, wie hier ihr eigener Parteigenosse vor Gericht die Wahrheit sagt und sie in so unerhörter Weise belastet.

und Reichsrot Kenntnis erhalten von den Arbeiten des Reichsspar- kommissars, der zur Zeit hauptsächlich nur für die Akten der Reichs regiening arbeite. Der nationalsozialistisch« Antrag auf Streichung wurde abelehvt. pilsudskis Lockspitzel. Ein zweiter Prozeß gegen Sozialisten. Warschau . 5. Februar.(Eigenbericht.) Vor dem Warschauer Kreisgericht begann der zweite Prozeß gegen neun leitende sozialistische Partei« funktionäre, darunter zwei frühere Abgeordnete. Di« Anklage behauptet, daß diese Funktionäre Vorbereitungen zu einem be» waffnsten Umsturz getroffen hätten, der anläßlich der Straßendemonstrationen am 14. September in Warschau geplant ge- wesen sein soll. Im Verlauf dieser Demonstrationen wurden zwei Personen von der Polizei erschossen. Einer der.Hauptbelastungszeugen ist der aus dem unterbrochenen Attentotsprozeß bekannte Polizeispitzel und Provokateur Vurzycki. Die Handgranate, die während jener Straßendemon- stration explodierte, stammt, wie zahlreiche Entlastungszeugen be­stätigen, von einem von der Polizei angestellten Provokateur. Zu dem Prozeß sind über IM Zeugen geladen. Die Verhandlungen dürften mindestens eine Woche dauern. Teilgeständnis über die Folterungen in Luzt. Im Senat bracht« die Opposition die fürchterlichen Mißhandlun­gen zur Sprach«, denen im Gefängnis von Luzk (Wolhynien ) dm vielen verhafteten Kommunisten und Ukrainer ausgeletzt waren. Natürlich wurden auch Brest und andere Gefängnisse erwähnt. Dazu sagte der Innenminister General Slaooy-Skladkowski, die Beschuldigungen entsprächen im allgemeinen nicht den Tot- sochen; im Fall« Lstzk müsse er jedoch zugeben, daß bort nicht alles in Ordnung gewesen sei. Daher habe er gemäß dem Aistrag der Untersuchungskommifsion (die erst nach der Genfer Debatte eingesetzt worden ist!) sämtliche in Betracht kommenden Polizei beamt«nhinausgeworfen".

Mordversuch im v-Zug. Ein« schwere Bluttat hat sich in der vergangenen Nacht gegen 1 llhr im Stuttgarter v- Z u g ereignet. Zwischen den Stationen Bietigheim und Mühlacker wurde in einem Abteil der tschechojlowatische Staatsangehörige Zareslav Dvdek schwer verletzt aafgesunden. Wie die Untersuchung ergab, hatte er einen Kopfschuß erhalten und mußte noch dem Krankenhaus gebracht werden. Als Täter, der den Mordversuch an ihm verübte, kommt sein Reisegefährte und Landsmann Wladislav Äollovs in Betracht, der am 22. April 190£ geboren ist. Kall aus hatte eine Fahrkarte nach Karlsruhe und verließ den V-Zug in Mühlacker . Er wird von den Kriminalbehörden jetzt gesucht. Da der an- geschossene Dudek noch nicht vernommen werden konnte, weiß man nichts über den Grund zu dem Mordversuch. Der oerfolgte Kallvus ist 1,6, 1 1,70 Meter groß und schlank, hat volles blondes Haar und fällt durch sehr abstehende Ohren aus. Bön seiner Bekleidung weiß man nur, daß er hellgrau« Knickerbocker- trug. Stach einer weiteren Meldung konnte der Täter heute morgen auf dem Bahnhof Mühlacker festgenommen werden, Der ?lugeschossene wurde noch dem Krankenhaus Pforzheim gebracht. Der Täk«r gab beim Verhör lediglich sein« Perivnatien an, ver- weigerte aber über die Tat selbst jede Aussage. Di« Klärung der Angelegenhest bleibt also der weiteren Untersuchung vorbehalten.

Die Wahrheit mißöittigt! Eine Kundgebung der Vojtsparie!. Leipzig . 5. Fsdrnar. Der frühere Oberbürgermefjler von Leipzig , Dr. R o t h«, hat in derNeuen Leipziger Zeitung" seinen Eindruck über den FilmIm Westen nichts Neues" v-röffsnllicht. Die Ge- dankengänge Dr. Rothes gipfelten darin, daß der Filminhalt auch uom vaterländisch deutschen Standpunkt aus nicht getadelt werden könne. DieNeue Leipziger Zeitung" haste jich bei der Aeroffenr- lichung besonders auf die Zugehörigkeit Dr. Rothes.zumrecht«« Flügel der Volkspartei" berufen. Dazu tectt f-tzt di« Leip­ziger Volksparlei mit: Der in derNeuen Leipziger Zeitung" vom 2L Januar er­schienene AufsotzSo mar der Krieg", der in der Presse verschie- deutlich als das Urteil eine? auf dem rechten Flügel dar Deutschen Volkspartei stehenden politischen Führers kommentiert wurde, ist von Herrn Onerbürgernrnstcr a. D. Dr Rothe Leipzig ohne Fühlungnahme mit der Deutschen Volkspartei zur Veröffentlichung gebracht worden. Da di« in oieser Atchand- lung zum Ausdruck gekommene Beurteilung des lllemarque-Filnis Im Westen nichts Neues" und die daraus abgeleitete Ableh- nung des Zensurverbotes nicht der volkspartei- l i ch e n Auffassung entspricht, muß dieser Artikel vom nolks- parteilichen Standpunkt aus bedauert und mitzbüliat weroen." Das Geständnis ist gottvoll: Wenn jenwnd der Wahrheit die Ehre gibt, so muß dosohne Fül.'ungnahme mit der Deut- schen Volkspartei" gesckzehen. Auf jeden Fall entspricht dies« Wahr » hell nicht dervolksparteilichen Austassunz" und wird deshalb miß- billigt. Achtzehn Giundsn ÄniechLNsfitzung Obstruft on der Konserpetiven. London , 5. Februar. Die ilnterhaussitzung. in der über die zum A r b e it s b e s ch a f- fungsprogramm der Regierung gehörend« Vorlage über di« Verwertung landwirtschasllicher Grundstück« be­raten wurde, gestaltete sich hauptsächlich infolge der Obstruilipnstaktik zu einer Dauersitzung. Das Haus, das Wil.wsch 2. Uhr nach- mittags zusammengetreten war, ging erst heute früh Z.4a Uhr aus­einander. Epanische Hochschulsperre. Auf einen ganzen Xjökö*. Madrid , 5. Februar.(Eigenbericht.) Durch Verordnung des Königs sind sämtliche Universitäten in Spanien für einen Monat geschlossen worden,um die Rückkehr zu normalen verfassungsmäßigen Verhältnissen zu erleichtern" und damit jede Störung der ösfentlichen Ordnung bis zu den Neuwahlen am 6. März vermieden werde. Der Kultusminister erklärte, daß er P r o k e st d e m i s s i o n e n von Professoren gegen dos Dekret nicht annehmen werde. Der Präsident des-Ob ersten Rates für östentlichen Unterricht hat fein Amt niedergelegt. Der Belagerungszustand ist ausgehoben, die Zensur den Zivil- gouverneuren übertrogen worden. Der republikanische Parteisekretär L« r vu r, der am- 26. De» zembex anläßlich der Aufstandsversuch« verhaftet worden war, ist in Freiheit gesetzt worden.