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Die Kniffe der Berleumder. Vor bestimmten Personentreifen"

Wie fich die und

fuchen.

Die Beschlagnahme des Berleumderbuches hat auf der Rechten das erwartete martierte Entrüstungsgeschrei ausgelöst. Konsequenz ist nie die starke Seite der Herrschaften gemesen Erst haben sie sich gebrüstet, ihr Sudelwert sei unangreifbar, da niemand etwas dagegen zu unternehmen wage. In Wirklichkeit haben sie sich entgegen allen anständigen Gepsiogenheiten gehütet, die angegriffenen Personen von dem Erscheinen der Schrift zu be nachrichtigen! Man hat nicht einmal der großen sozialdemo­fratischen Preise die sonst üblichen Besprechungseremplare zugehen lassen! Auf diese Weise hat es natürlich einige Beit ge­dauert, bis die Angegriffenen von dem Tatbestand Kenntnis erhielten.

Jezt gehen einige der Angegriffenen vor, und nun ist es auch mieber nicht recht! Db man schmeigt, ob man sich gegen die Berleumdungen zur Wehr seht- für diese Herrschaften beweist man immer nur seine Angst". In Wirklichkeit zeigen die Preß­fommentare der Rechten, wie sehr man sich dort vor einer gerichtlichen Untersuchung der in dem Buch aufgestellten Behauptungen fürchtet. Beil man die Berleumdung nicht beweisen tann, perfriecht man fich jezt hinter der Ausrede, daß fieben Juristen" das Buch vor Erscheinen geprüft hätten.

Geprüft möglich! Aber auch gebilligt? Die Herren nom Zag" und der Deutschen Zeitung" mögen fich einmal zu dieser Frage recht genau äußern. Haben wirklich alle Juristen Der Rechten, denen man das Buch vor Erscheinen vorgelegt hat, den Inhalt für richtig und unbedentlich erflärt?

Wahrscheinlich wird Gelegenheit sein, in dem kommenden Prozeß die Juristen, denen diese Schmähfchrift vorgelegen hat, zengen­eidlich darüber zu vernehmen, welches Urteil sie über seinen Inhalt abgegeben haben.

Für uns ist es geradezu un denkbar, daß die zum Teil hervor ragenden Juristen der Rechten, die an den Unter­fuchungsausschüssen des Bandtags teilgenommen und die durch ihre Sammabgabe die Feftfiellungen dieser Ausschüsse bekräftigt und gut. geheißen haben, daß eima diese Juristen hinterher die gleichen Ausschüsse und ihre Beschlüsse unwidersprochen als Instrumente parteiischer Rechtsbeugung beschimpfen lassen, denn sie würden sich und ihre Tätigteit ja mit beschimpfen! Ein mysteriöser Photoauftrag.

In den Berleumderkreisen scheim man eine neue Heze vor­zubereiten. Am Mittwoch wurde Genosse Kuttner Don einer Photagraphenanstalt in der Joachimstaler Straße, die auch Preß photos zu liefern pflegt, prit der Bitte angerufen, sich von ihr photographieren zu laffen. Auf jeine Weigerung erflärte das Büro, daß feine Photographie ausdrüdlich gewünscht worden fei. Durch Rüdfrage stelte Stuttner als Auftraggeber und Hinter mann des Photobüros fest den

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Berlag 3. 3. Cehmann in München , bei dem das Morih­Jarnomiche Berleumderbuch erschienen ist!

Man fann sich leicht vorstellen, mas dieser eble Berlag, der mit dem nationalsozialistischen Parteiverlag Cher in München in engster Fühlung steht, mit der Photographic gewollt hat. Be­fommen hat er fie freilich nicht!

Frankreich foll Deutschland helfen.

Ein Appell Berriots.

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Paris , 5. Februar.( Eigenbericht.) Der ehemalige Ministerpräsident Herriot tritt in der Ere Nouvelle ebenfalls dafür ein, daß Deutschland eine energische Strijenhilfe zuteil werde. Er schreibt: Der Schlüffel zur ganzen europäischen Situation liegt in der Berständigung Deutschlands und Frankreichs . Kommt diese Einigung zustande, so ist nichts zu fürch ten, scheitert fte, so ist nichts zu hoffen. Mas müßte geschehen, wenn der Damm der Bernünftigen, den die Reichsregierung und die vernünftigen Parteien gegen die Ueberschwemmung der nationa­listischen Demagogie aufgerichtet haben,

cines Tages reißen würde? Es handelt sich nicht mehr darunt, zu miffen, ob Deutschland Fehler begangen hat mit seiner über­triebenen Rationalisierung. Deutschland ist trant Das ist die Tatsache, an der sich nicht rütteln läßt. Deutschland hat in feinen politischen Parteien der Linten noch einen guten, ver­münftigen Arzt zu seiner Pflege. Wenn man ihm helfen könne, wäre es eine gute Tat, denn man würde dadurch die Eingriffe der blutgierigen Chirurgen vermeiden."

Der Vorschlag d'Ormessons in der Europe Nouvelle", Deutsch­

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land in den beiden nächsten Jahren 50 Prozent der Doung- zahlun gen zu erlaffen, findet zwar Herriots Zustimmung im Prinzip, doch mürde Herriot, um Eingriffe in den Young- Plan zu vermeiden, eine einfachere und direttere Art der Finanzhilfe" an Deutschland vorziehen. Immerhin sei es unbedingt nötig, daß ein Birt fchafts- und Finanzvertrag mit Deutschland abgeschlossen werde, schließt Herriot , damit Deutschland die nötigste Hilfe in der Krise erhalte und damit auch die Rüstungsripalität(!) amischen ihm und Frankreich zu Ende tomme.

Steigender Geburtenüberschuß in Frankreich .

Paris , 5. Februar.

Die Bevölkerungsstatistik weist die Zahl der Lebendgebur ten in Frankreich im Jahre 1930 mit 188 701 auf gegen 186 831 im Jahre 1929 und die Zahl der Todesfälle im Jahre 1930 mit 144 318 gegen 149 327 im Jahre 1929. Der Geburtenüber schuß betrug im Jahre 1930 also 44 383 gegen 37 504 im Jahre norher.

" Politische Hochftapler" verboten.

Neue Glanzleistung der Frid- Polizei.

Gera , 5. Februar.( Eigenbericht.) Der Führer des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, Otto Hörfing, sprach am Mittwoch in Gera in zwei ge­waltigen Rundgebungen gegen Faschismus und Halen freuz zu vielen Tausenden von Republikanern.

Während der Rede im größten Saale Geras fam es zu einem Zwischenfall mit der Frid- Polizei, als ein Polizist hörsing Derbieten wollte. von den Nationalsozialisten als poli tische Hochstapler zu sprechen. Nur durch die vorbildliche Disziplin der Geraer Arbeiterschaft wurde vermieden, daß dieser 3mischenfall schlimmere Folgen hatte.

Bon Robert Breuer

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Dem Bericht der Zeitschrift des Arbeiter- Licht- Bundes Das| bedingungen zugelassen werden." Es fällt sofort in die Augen, Neue Bild" über das Hauptreferat des Genossen Breuer über die brennende Frage der Filmzenfur entnehmen wir folgende Aus­führungen:

Zum Wesen einer jeden Zensur gehört die Willkür, nach der fie ihre Sprüche fällt; dies schon darum, weil alle Besegesbestimmun gen, die dem Zensurspruch zugrunde liegen, tautidyutartig find. Bebe Benfur tennzeichnet sich durch eine Berkoppelung von Recht fprechung und Berwaltungsmaßnahmen. Berwaltungsmaßnahmen aber sind teine automatischen Vorgänge, sondern Anwendung be­stehender Machtverhältnisse. Berwaltungsmaßnahmen find taftife Borgänge. Die Sprüche der Filmzenfur, in solchem Zusammen hang betrachtet, find nicht Dokumentationen des Rechtes, sondern Quersummen aus Notwendigkeiten der parlamentarisch kontrollierten und beeinflußten Berwaltung. Die Verbote der legten Zeit fenn zeichnen unwiderlegbar solche Abhängigkeit der Filmzenfur von der gegebenen politischen Situation. Da es unwahrscheinlich ist, daß in absehbarer Zeit diese politische Situation fich wesentlich verändern dürfte, da also damit gerechnet werden muß, daß die fogenannte Rechtsprechung der Filmzensur auch meiterhin eine 3medmäßigfeits eretutive der politischen Notwendigkeiten sein wird, darf die Frage aufgewarfen werden: ab feine Möglichkeit besteht, Filme, die aus politischen Gründen verboten werden müssen, für bestimmte reise, die sich durch den betreffenden Film nicht verlegt fühlen, zur Aufführung zu bringen. Eine Handhabe zu solcher Milderung der Verwaltungsdiktatur bietet der§ 2 des bestehenden Filmgefeßes, während der gleiche Paragraph in der Fassung der vorliegenden Novelle deutlich erkennen läßt, daß auch der Geseggeber über solchen Ausweg aus der unerträglichkeit der politisch notwendigen Ber waltungswillfür bereits nachgedacht hat.

Und wenn

daß die Novelle die einschränkende Kennzeichnung von wissenschaft. licher oder fünstlerischer Bedeutung" für solche Filme, die unter Umständen vor bestimmten Personenfreisen zugelassen werden können, wenn die unbeschränkte Borführung verboten wurde, fort­gelassen hat. Der neue§ 2 ist also weitgehender zugunsten etwaiger 3 u laffung verbotener Filme. Man darf darum an nehmen, daß der Gesetzgeber, wie oben schon angedeutet wurde, das Bedürfnis für die Ermöglichung eines tolerierenden Ausnahme verfahrens ermogen hat. Daran hat er recht getan. auch faum anzunehmen ist, daß bereits damals, als die Novelle entstand, der Gesetzgeber an die Milderung so grober 3medmäßig feiten, wie das Verbot des Remarque - Films eine ist, gedacht hat, so sollte er doch jetzt, wenigstens für die Praxis, aus der dämmern den Erkenntnis eine entschlossene Tugend machen: es sollte be. stimmten Personenfreisen die Vorführung ver botener Filme gestattet werden. Und man follte hierbei nicht engherzig verfahren.

Als ausschlaggebende Kriterien für solche Filme, die zur öffent­lichen Vorführung nicht freigegeben, wohl aber bestimmten Personen­treifen überlassen werden, tönnten das Strafgesetzbuch und bas Republitschutzgesetz gelten. Es würde also durch die hier angeregte Methode nicht etwa einem Film, der zu strafbaren Handlungen auf­fordert, oder der zur Gefährdung der Sicherheit von Staat und Verfassung anreizt, ein Freibrief erteilt werden. Wenn aber eine auf dem Boden der Berfassung und der Geseze stehende Organisation, die genügend Garantie für die Innehaltung ihrer Verpflichtungen bietet, einen Film, wie wir ihn hier meinen, zur Aufführung vor ihrem bestimmten Personentreis" anfordert, follte eine Muß­bestimmung den betreffenden Bildstreifen freigeben.

Der§ 2 des bestehenden Gesetzes lautet: Bildstreifen Don Auch die für solche Praris zu formulierenden Anweisungen wissenschaftlicher oder fünstlerischer Bedeutung, gegen deren un werden einen gemiffen Kautschulcharakter haben; bei einigem guten beschränkte Borführung Bedenten gemäߧ 1 vorliegen, tönnen zur Willen und bei einigem Berständnis für die geistigen Bedürfnisse Borführung vor bestimmten Personentreifen zugelassen merden." und das geistige Recht großer Teile des deutschen Bolles fönnte es In der vorliegenden Novelle soll der§ 2 die nachstehende Faffung immerhin möglich sein, durch solche beschränkte Freilaffung ,, ber erhaften: Bildstreifen, gegen deren unbeschränkte Borführung Verbotener" Filme die unter politischem Drud sich auswirkende Ver­fagungsgründe aus§ la vorliegen, fönnen zur Vorführung vor waltungsdiftator der rechtlich verbrämten Filmzenfur für einige bestimmten Bersonenkreisen oder unter beschränkenden Borführungs- Zeit( die Zeit des gestörten Gleichgewichts) erträglicher zu machen.

Marcellus Schiffers Schnell- Revue.

Nelson- Theater.

Das neue Programm des fleinen Nelson Theaters am Surfürstendamm besteht aus einem Kabaretteil und einer Mar cellus- Schiffer Renue, die der Verfasser Schmell- Revue" nennt. Das ist eine richtige Bezeichnung, fie müßte sogar Sehr- schnell- Renue" heißen. Es ist sozusagen mur eine halbe Portion, die er uns da jerviert.

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ohne meiteres zu, daß unsere Kunstmuseen unter der zweifellos ausgezeichneten Führung von Geh. Rat. Wa egoldt in letzter Zeit große Erfolge hatten. Es ist aber auch notwendig, bei den von Ihnen angegebenen Zahlen zu berücksichtigen, daß erst die Eröffnung des Bergamon- Museums und der Museumsneubauten diese Kunst­institute wirklich populär gemacht hat.

Um ein anderes Beispiel zu nennen: Das Museum für Meeres funde, das seit einiger Zeit außerordentlich viel durch Veranstaltung populärmissenschaftlicher Vorträge für die Popularisierung der von ihm vertretenen Wissenschaften tut, hat in wenigen Monaten seine Besucherzahl fast verdoppeln fönnen.

Als Marcellus Schiffer mit seiner ersten Renue heraustam, da herrschte noch Hochkonjunktur dieser Art von Theaterunterhal Im übrigen werden auch Sie, Herr Dr. Schmidt, nicht bestreiten, tung. Alle rechneten es ihm damals hoch an, daß er unter reichster daß die Museumspolitik als eine Teilfrage der Boltsbildungs. Berwendung von Geist und Wiz die Miniaturbühnenschau erfandarbeit zu den schwierigsten aber auch wichtigsten Fragen unserer und damit größeren Genuß perfchaffte, als es der größte Bomp der sonst gewohnten unfarbigen Repuen vermochte.

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Das hat

Diesmal ist Fisher ins andere Erirem abgerutscht. Sein Sie metben von uns hören ist nicht einmal mehr eine Mi nidhurrenue, fondern nur ein mittelmäßiges Rabarati programm. Ein paar Beiterscheinungen werden angemedert: der Fliegerinnen rummel, der sogenannte Preisabbau, der Galdmacher Taufend, der Inventurausverlauf. Manches mit Esprit und manches ohue. Und zum Schluß gibt es ein musikalisches Erinnerungshörbild, Nelsons Schlager vom Ladenmäbel" bis zum Nachtgespenst". Nelson schon mal gemacht, und damals war es viel besser, denn da brachte er eine richtige musikalische Schau, etwas zum Hören und zum Sehen, während Nelson jetzt die Bühne leerstehen läßt und nur zwei Flügel in Gang seßt. Das Beste an der Revue sind zwei Nummern, die Margo Lion , die unvergleichliche, das linte Auge halb geschlossen und dadurch an Marlene Dietrich erinnernd, mit unerhörtem Schmiß vorträgt: Aus Daffe"," Ser appeal". Aber diese beiden Nummern gehören gar nicht zu dieser Remue; fie find nicht neu, sondern seit langem bewährt.

Aus dem übrigen Programm sind die lustige Conference des mar Ehrlich und der Käte Erlholz hervorzuheben, ferner die sehr erfreuliche Genia Nikolajema, die mit überlegener Rou time alles mögliche fopiert und parodiert, und die reizende Georgia Lind , die es versteht, dumme Chansons von mag tolpe durch ihren Bortrag zu einem ffeinen Genuß umzugestalten. Die mufis falische Untermalung der Revue stammt von Walter Gronostag, falijche Untermalung der Revue stammt von Walter Gronostag von dem wir auch schon besseres gehört haben.

Ernst Degner .

Deutsches Bildungsideal.

Ein Nachwort zum größten Museum der Welt".

Sehr geehrter Herr Dr. Paul F. Schmidt!

Sie waren so freundlich, auf meinen an dieser Stelle er­schienenen Auffaz ,, Das größte Museum der Welt" ebenfalls an diefer Stelle einiges zu erwidern. Ich muß vorausschicken, daß ich manche Ihrer Bemerkungen voll und ganz unterstreiche. Ich muß aber auch gleich anfügen, daß dieselben in feiner Weise meinen Auffaz treffen. Ich habe ausschließlich von naturwissen­ichaftlichen Sammlungen gesprochen; während Sie ebenso aus­fchließlich von Kunstmuseen sprachen. Sie werden mir ohne meiteres zugeben müssen, daß das an sich schon zwei sehr schwer vergleichbare Dinge find. Ich würde mich mohl gehütet haben, etwa zwei Museen nach der Zahl aber dem Alter oder der Größe der Bilder zu ver­gleichen. Für naturwissenschaftliche Sammlungen liegt das ctmas arbers. Sier spielen Umfang und Bollständigkeit schon eine ganz andere Rolle. Es ist für ein Böitertundemuseum durchaus nicht ummefentlich, ob es etwa von den Funden einer bestimmten Epoche etwas enthält oder nicht.

Uber, Herr Dr. Schmidt, ich habe auch die menigen Zahlen, die ich angeführt habe, um die Größe des American Museum of Natural History " zu illustrieren, durchaus nicht zum Kernpunti meines Artikels gemacht. Ich habe im Gegenteil geschrieben: In der Organisation der Sammlungen und in der Art des Gebotenen unterscheidet sich das American Museum" nicht so sehr höchftens durch die Fülle von unseren Sammlungen. Wesentlich anders aber sind die Methoden, mit denen die Sammlungen dem Bublifum zugänglich gemacht werden." Und dann habe ich mich ausschließlich mit diesen Methoden, beschäftigt, weil ich durchaus der Meinung bin, daß man bei uns von ihnen lernen kann. Ich gebe

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3eit gehört. Die grundlegende Diskussion über die Frage der Boltsbildung stedt vielleicht erst in ihren Anfängen, jedenfalls in gar feiner Weise abgeschlossen. Es fann daher nur pon Borteil sein, sich mit den Methoden und prattischen Ergebnissen anderer Länder zu beschäftigen. Dazu Anregung zu geben allein mar der Ergebenst 3med meines Artikels.

Der Liebesarzt."

Zitania Palaff.

Dr. P. Lücke.

Selbst ein nahezu strafbar bescheidenes Publikum möchte noch immer gerne einen fleinen Zusammenhang zwischen Filmtitel und Inhalt haben. Doch sogar dieser Forderung trägt die Zonfilm­industrie nicht mehr Rednung.

leber Harry Mortimer werden ein paar Theateranekdoten er zählt, die Erich Schönfelder als Regisseur illustriert. Er faßt seine Arbeit auf als einen Räumungsausverkauf aller Albernheiten mit einer Spekulation auf ein gutes Provinzgeschäft. Damit wird er fich wohl gründlichst verrechnet haben, denn mancher Theater­verein in der tiefften Proving, der sich aus Dilettanten zusammen­fest, spielt heute wenigstens einigermaßen Theater.

Der Film sollte eine hundertprozentige Reflame für Harry Liedtke merden. Aber er schadet diesem, einst für den stummen Film recht brauchbaren Darsteller, ganz enorm. Saben bie Photo­graphen den schönen Harrn doch viel zu realistisch aufgefaßt, mas ihm nachgerade gefährlich wird. Zudem klingt seine Stimme blechern. Ueberhaupt dröhnt einem jedes gesprochene Wort gleich einem Trompetenstoß in die Ohren. Friz Schulz gab man nichts Rechtes zu spielen, und Dina Gralla stellte man sehr unvorteil haft heraus.

Harry Liedtke erschien auf der Bühne, was einem merflich un zufriedenen Bremierenpublikum Beranlassung gab, anstandshalber Beifall zu flatschen. e. b.

Die größte Strid- und Wirfnadel der Welt. Eine 2 Meter lange Strids und Wirtnadel wird auf der Großen Technischen Messe Leipzig 1931 im richtigen Betriebe vorgeführt an einem Modell, das 3 Meter hoch ist. Diese Strick- und Wirtnobel stellt Maschen von 30 Zentimeter Größe her und zwar so langsam, daß man den ganzen Borgang des Stridens und Wirkens genau verfolgen fann. Dieses Modell, das Fäden von 3 3entimeter Stärte verarbeitet, dient zur fehrmäßigen Darstellung der Maschenbildung beim Striden und Birken.

Ein Film- Bortrags- Abend Stumm oder tönend?", zu dem Direktor Günther rom täht Filmfeminar spricht, findet am 6., 20 115r, im Eaal anstaltung der Katholischen Bolkshochschule Berlitz statt. Starten zu 60 Pf. ber Kleist Schule, Revezomstr. 1/2( unweit Stadtbahnhof Bellevue), als Ber an der Abenbfaffe.

Die Nachtvorstellung der Genojjenschaft Deutscher Bübnenangehöriger in der Städtischen Oper Don Pasquale" findet am 10., 24 Uhr, statt. Die für den 3. gelöften Karten behalten thre Gültigkeit.

Dr. Adolf Behne spricht am 14., 20 Uhr, über Sachlichkeit und Herze fett( Die Stellung des Menschen im neuen Bauen), mit Lichtbildern, Lützowstrage 84 d.

Die Volfsbühne bereitet als nächste Premiere die Aufführung von Franz Glotos" Besellschaft der Menschenrechte unter der Regie von Hans Rodenberg vor.

Das Naturvorbild. Am 9., 20 110r, bålt Dr. Alots 3. Schardt alle) m Rabmen ter in der Staalliden Kunfibibliotbet peranstalteten Bortragsreihe Brobleme beutiger Valerei einen Lichtbildervortrag über das Thema Das Naturporbild". Der Vortrag findet im Hörsaal der Staatlichen Kunstbibliothet, Prinz- Albrechtstr. 7a, statt.

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