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In den Schneewüsten SMriens Ewe Schlittenfahrt Von Otto Benzin

Meine Krmnde, die Altaier Jcn nördlichen bewaldeten Altai bewohnen die L« r g» o l t 0 j e r,«tn urwüchsiges, hartes Gebirgsvolk. Ihr Heim ist die spitze Mrtihiilt«, deren einzelnen Streben mi. Flechtwerk, Baum- rindcn und Sand bedeckt sind. Das rleben spielt sich meistens vor den chütten ab. Dort prasselt ein Feuer und wird von den Söhnen und Töch.crn der Berge, Pfeis« rauchend, umlagert. Si>e ver­fertigen aus Birkenrinde Schale» und fast sämtlich« Haus- gerate. Di« Männer trogen noch den mongolischen Zopf, der verstohlen aus der Pelzmütze hervorlugt. Die Kleidung besteht durchweg aus Hundesellen, die mit gedrehten Pferdehaaren zu- samengearbeitet werden. Die Kinder sind nur mit einem kurzen Hemd beklcidet. Den Frauen liegt die Haus- und Feldarbeit ob, während ots M ä v n e r für die Jagd leben. Teilweis« strht man sie noch mit Speeren auf die Bärenjagd ziehen, nicht selten gewahrt man P s« i l und Bogen. Ihr« Go theit entnehmen sie der Natur, auch wird das Pferd, ihr treuestcr Hausgenosie angebetet. �Besonders inn Rande der Taiga findet man solche Götterbilder. Sie nennen es Dialera, ein an Baumstämmen aufgehängtes Pferd.fell. Der Schomann. der Priester der Altajer ruft seine Gläubigen durch den dumpfen Ton einer Trommel zusammen. Er trägt einen langen ftaftan, über und über mit Fransen von Stoff und Fellen behängt. auch fehlen ihm nicht Ketten au» Quarz. Der Quarz spielt im Leben der Altajer eine große Roll«. Es ist der Schmuck für die Lebenden und für dag Grab. Verständlich ist es. dag sie für das weiße Gestein eine Vorliebe haben, wo sie doch nur düstere Landschaf. abgesehsn von sichten BirkenstäinMen. umgibt. Auf einem kleinen Plateau liegen die Friedhöfe, mit einer Mauer von gesammelten Felsbrocken eingefaßt. Die Toten wer- den auf die Eide gelegt und mit Steinen bis zu einer be. rächt- lichen Höhe bedeckt. Man sieht teilweise Grabhügel von mehreren Metern Höhe, deren oberen Rand eine weiße Quarzschicht ziert. Spä herbst beherrscht den Altai . Rot färben die Rosensträucher die Berghänge und vercinzell blüht ein letztes Veilchen. Das Korn wird mit Sicheln gemäht und von Pferden gedroschen. Di« flinken Tier« werden hintereinander gebunden und im Kreise herumgetrieben, so daß un er ihren Husen die Körner aus den Lehren springen..Armes Dolk� möchte man sagen, wenn man schch dürstige Ernte sieht. Aber Zufrietenheit liegt auf alen Ge- stchtern. Zufriedenheit ist bei ihnen beheimatet, und das mit Rech. denn sie dürfen hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Die Natur gibt ihnen eine Lebensmögiichteit. Sie sind ein V o l k m i t R a u m. Lustig vappcrt am wilden Gebirgestrom eine Mühle, zu deren Sietnen die AUajer das Getreide auf Pferderücken schaffen. R cht romantisch wirkt das primitive Mühlenhaus, besten Pfosten der schäumend« Gischt umspült. Nicht lange mehr wird sich das Mühlenrad drehen. Bald er- starrt her Winter da« Wasser und zwingt den Muster zur Ruhe. Des Morgens sind die Bäche schon mir einer Eisschicht überzogen. Der erste Schnee fällt. Di« Hasen verfärben sich. Das Vieh wird in den Hof getrieben, wo es hinter hohen geflochtenen Zäunen vor den Wölfen sicher ist. Noch gibt es einige Tage Arbeit für die

truppen schmolzen in dem feurigen Kessel rapide zu- sammew stirb worin bestand der noch verfügbare deutsche Ersatz? Sollt« die Kriegsindustrie weiterarbeiten können, so bestand er einzig nur allein in Verwundeten und dem letzten Jahrgang HWO, der erst zur guten Hälfte tSJohrealt war. In der historischen Regierungssitzung vom 17. O t- tober ISIS erklärte in Ludendorffs Namen Oberst Heye, daß an der Westfront Isil deutsche Divisionen ständen. 28 Divisionen hätten nur Bataillonsstärken von 200 300 Mann, die übrigen ständen sich auf 100 500 Mann. In der Sitzung vom 3. N o- vember 1S18 erklärt« Ludendorfss Nachfolger. General G r a e n e r, die durchschnittlichen Baraillonsslörken stellen sich bei uns auf etwa 300 Mann, bei den Franzosen auf 600 Mann, den Engländern auf 700 Mann und den Amerikanern aus 1200 Mann. Da> letztere ist sogenannte volle Kriegsstärke. Man fragt sich al» Frontkämpfer entsetzt, woher die Oberste Heeresleitung ihre In­formationen genommen hat? Wo gab es im Oktober lv18 überhaupt noch ein Bataillon deutscher Jnfan- terie, das 200 Gewehre zählte? Die Regiments- geschichte» reden hier eine ganz andere Sprache. Um nur einige, aber durchaus typische Beispiele anzuführen, zitieren wir aus der Geschichte des 3. Garderegiments zu Fuß: 24. 3uli. Das I. und III. Bataillon hatte sich vollständig zerschossen und die Kompagnien zählten im Durchschnitt noch12Monn!! Es war ein trauriger Anblick, diese wenigen Leute mit den oboezehrten Geü�tern und obgerii'enen, verdreckten Umsvrmcn zu sehen. sRach Auffüllung mit Ersatz im 0k ober): Da» Regiment... war in den Argonneschlachlen völlig erlchöpst. Die Kompagnien zählten im Durchschnitt noch 10 M a n n. Da»Balalllon" kelle noch 30 Gewehre. Am folgenden Tag lS. Oktober) wurde... das Bataillon auf 2 Lastautos!! verladen* Ein anderes Beispiel: 4. Oktober. Das ehemals so stattliche Regiment bestand noch der Eambraischlacht noch aus 3 schwachen Kompagnien, einem Maschinengewehr und einem Mincnwerferzua Bataillons- störte also etwaöOMann.(Geschichte des Jnf.-Reg. 64.) Man könnt« diese Beispiele aus den verschiedensten Regiments- geschichten verhundertfachen. So und nicht anders war der Zustand der.Kampfregimenter, die in Wirklichkeit nur noch kleine Gruppen völlig abgestumpfter, körperlich und seelisch völlig heruntergakom- mener Menschen tarstellte. Die Dolchstoßlegende, die von der Erdolchung eines bis zum Schlußsiegreich kämpfenden Heeres� durch eine ruchlose Heimat fabelt, stellt eine der gröbsten und infamsten geschichtlichen Lügen aller Zeiten dar. Wohl hat es einen Dolchstoß in den Rücken der zerfetzten blutenden Kämpfer von 1918 gegeben. Da» war der Dolchstoß jener ge- sunden kriegsoerwenvungsfähigen Heimkrieger. die den tödlich ermatteten Frontkämpfer nicht durch Einsatz ihr«r Person st sitzten, jener Heim- trieger, deren größter Teil sich heut« nicht nationalsozialistisch genug gebärden kann. Heimkrieger jener Art. wie sie sich einer nur allzu geduldigen Mitwelt präsentiert in uatio- palsozialist Ische ii Führern vom Schlage der Frick. Goebbels . Reuen klow, Lube und Feder.

Eingeborenen. Auf Schütten wird das mühsam geworbene Heu und Stroh vor die Hüte geschafft und zu großen Mieten aufgestapelt. D« Freiheit für Mensch und Tier wird auf Monat« eingedämmt. Nur einmal täglich wird da» Bieh, wenn ein Bach in der Olähe ist, zur Tränke getrieben, solange es das Eis gestattet. Sonst ist Heu und Scroh seine Nahrung und«in Maul voll Schnee sein Trank. Winterruhe liegt aus Mensch und Tier. Die Macht der Natur zwingt diese Nomaden, sast ein halbe, Jahr lang seßhaft zu sein. Oer Schnee fällt Ich betrachte den Schnee al» wahre Gab«. Gibt es doch nun Wasior in Hülle und Fülle, was im Sommer nicht der Fall war. Das Naß wurde gehütet wie bares Geld. Beschweilich und mühsam mußt« es mtt dem Pfeive weither geHoll werden. Allzubald habe ich es achten aelsrnt und lieber aus eine wöchentlich« Reinigung von einer täglichen nicht zu reden verzichtet, um die nötige Flüssigkeit zum Rasieren zu erübrigen. Jetzt liegt der Schnee vor der Tür. man kann sich pflegen, nur darf man bei dem langsamen Schme'zpro- nicht die Geduld vertieren. Dicht eingehüllt ist die Natur. Die Felsen haben ihr rauhes Aussehen verloren. Ei» reines Weiß bedeckt die Hänge und läßt die Sonnenstrahlen an den Schneeknstallen brechen. Weiß« Land» schafi, eine Reinheit, in die man nicht den Fuß zu setzen wagt. Zln den Felsbrocken lassen di« Schneehasen, deren dunkle Lössel- spitzen an dos graue Sommerkleid«rinnern, sich hie Sonne aus den Balg scheinen. Noch finden sie«in« Rinde und einige dürre G äs- chen. Wenige Wochen später können sie nur mit großer Mühe über den meterhohen Schn« hoppeln. Mit dem scheidenden Sonnenstrahl rollt sich die Quecksilbersäule wie ein Igel zusammen. E» wird grimmig kalt. Mollige Wärm« empfängt einen in der Kabache und ein fettiger Duf von Borschtsch belebt den sast eingefrorenen Geruchssinn. In der Herd- ecke hocken die Kleinen der Fcnnille und verteidigen schon zeitig ihr warmes Nachtlager. Das Feuer knistert und knackc, eine rechte Stimmung zum Plautern.Großvater*, da» Oberhaupt dreier Ge- nerationen, führt di« Unterhaltung, nur wenige sprechen russisch : die Kirgisenzung« herrscht vor. Beizeiten sucht sich jeder cin Plätzchen in der Herdnähe, und nach einem Spelcoini cottchi Gute Nacht, schlummert der Gastfreund inmitten der Gastgeber. Heimreise Wir rüsten zur H e i m r e i s«. Wenn auch der Schnee weiter« Bodenuittersuchungcn noch gestattet, so kann doch der Körper mit der eisigen Kälte nicht rechtwann* weiden. Gepackt sind die Schlitten, es geh. gen Westen, in die weiße Steppe Sibi- ri«ns oder, wenn das G-schick es will, in den weißen Tod. Nicht wahr sährt man in der landesüblichen Troika. Heute.schatten* die Russen nur mit zwei Pferden. Kurz sind di« Tage, und am frühen Nachmittag muß man sein Quartier beziehen. Auf dem Hofe bleiben die dampfenden Pferdchen.

an deren Leibern morgen» lange Eiszapfen hänge«. Es sind hart« und anspruchslose Tiere, treu« Begleiter der Menschen. Jetzt heiß' es de» Bollmond ausnützen und in aller Frühe die Reise unter das Krummholz bringen. Weit ist der Weg bis S« m i p a l a- tinsk. und in der Steppe werden uns Schneestürme erwarten. Grell leuchtet der Mond, den ich von meiner nordischen Heimat her kenne. Aber sein Licht ist ein helleres in den gleißenden Schnee- bergen._. Kilometerweit führt di« Schllltenfahrt über die Eis- schollen de» Jrtisch. Seine Eisfläche ist der Haupto-rkehrs- weg im Wn er. Kein Berg, keine Schlucht stellt sich in den Weg. Mehrmals überqueren wir ihn: nicht vollstäTidig vermochte der Frost seine träge fließenden Master zum Erstarren zu bringen. Aus offenen Stellen dampft das Master. Weiter geht di« Fahrt über Schnee und Eis. Im Osten ver- schwindet di« lange Kette der wildzerklüfteten Berg«. Kaum er- lennbar ist der sonst alles überragende D s« l u ch a. der Schnse blendet zu sehr, um an seinem Gipfel noch einmal mit den Augen zu oerweilen. Vor un» endlos weiße Steppe. Di« Nacht bricht herein, noch ist kein Quartier erreicht. Munter traben die dampfenden Pferde. In der Fern« dumpfes Heulen der Wölfe. Schaurig klingt es durch die stille Nacht. Leise gleit:» die Schlitten über di« weiße Karawanenstraße. Schalten huschen vorbei. Sind es Büschel hohen Steppengrases oder Wolfsleibsr? Man schwebt durch ein« Traumlandschaft. Wie eine Vase wirkt ein Schlitten in dieser schneeigen Unendlichkeit. Im Schne-simm Die Sonne wird verdunkelt, schwarze Wolken verdecken sie. Der weihe Tod*, schreit mein Kutscher . Ein eisiger Schnee- stürm peitscht die Flocken ins Gesicht. Es brennt wie von N-deln zerstochen. Nicht vermögen die Pelz« und Filzstiefel die per- wärme zu bewahren. Bon Zeit zu Zell wird den ste ig trabenicn Pferden das Eis au» den Nüstern entfernt. Doch bald sind sie wieder von neuem vereist. Stärker wild der Sturm, man ist dem Erstarren nahe. Eine Weiterfahrt hat keinen Zweck. Rasch wer- den dl« Tiere ausgespannt, die sich sogleich mit der Hinterhand in den Wind stellen. Wir kriechen hinter di« Schlitten, wo uns bald eine Schneewehe von der eiskalten Luft abschließt. Man fühlt sich wieder behaglich und verharrt einig« Stunden, bis di« Sonne uns entgegen- oder gar auslacht. Tagelange Fahrt. Nur selten kommt man durch ein Dorf. Am Horizont wird«in großer Dunstkreis sichtbar. Etwa wieder ein Schneesturm? Aber da» Wölkchen sieht hannloser aus. Es ist die in den Atther fliehende Wärm« einer Stadt. Semi- pcsatlnsk rückt näher. Man fährt über die Gleise der Turksib- bahn. Am Abend est« ich in eine? Stolowoja«ine Portion Schaschlik(am Spieß gebratenes Hammelfleisch) mit Reis und Rosinen. Es war meine letzte und zugleich mein Abschieds- essen bei dem gastfreundlichen Bolle der Kirgisen, den Herren der Steppe.

e Buch

"Dreimalkleine&ormM Zwei neue Bände Alfred P o l g a r sind im Crnst-Rowohll- Verlag erschienen. Der eine nennt sichBei dieser Gelegen. h e i t*. der ander«, die gesiebten Arbellen von neun vorangegangenen Bänden enthaltendeA u s w a h l> D a n d*. Polgar ist ein Schreib- meiste? von höchster Kultur, ein wunderbarer Zerpflücker der Dinge, «in unbestechlicher Durchleuchter deck seelischen Substanz. Seilt« große Kunst: Mit geschlissenem Wort Gestalten und Ereignisse auf ihr« einfachste Formel zu reduzieren, dorthin, wo das Maximum an Wahrhett und da» Minimum an Phrase ist. Höchst« literarisch« Artistik steht hier im Dienst« höchster Natürlichkeit, nämlich jener. die geistig geworden und das gerade Gegenteil van Schollenduft. romantik ist. Lcckerblsien besonderer Art sind di« kleinen Arbeiten, in denen Poigar an die traditionellen Gemütswerte bürgerlicher Literatur sein« tödlich« Skepsis heranträgt. Daß Weihnachten nun bald kommt, merkt er an Verschiedenem:Auf der Äraß« liegen in Haufen geschlachtete Nadelbäume, getrocknete» Herzblut klebt an ihrer Rind«. Aus den Schaufenstern der Kunsthandlungen v«r- schwinden unzüchtige Darstellungen, und dieMitternachtsmette im

Gebirge* erscheint.* Auch die Landwirtschost ist ihm nicht geheuer. Dem herzigen Lämmchen kraut der Landwirt sanft das Haupt und steckt chm mit gutem Worte Malestauden ins Maul. Anderen Tage? schneidet er dem herzigen Lämmchen mtt einem herzig«» Messer die Gurgel durch.* Weniger delllat im Formalen al» Polgar, aber oft genug amüsant, pointiert und kurzwellig im Stofflichen ist ein anderer Oesterreicher: Anton Kuh. von dem bei Knorr u. Hirth in Mün- chen«in« Anekdoten- und Kurzgeschichtensammlung unter dem Titel Der unsterblich« Oesterreicher * erschienen ist. Alt- Oesterreich und Neu-Oesterreich dort, wo es am österreichischsten ist und am österreichischsten spricht, im Spiegel kleiner Begebnisse. Am beziehungsreichsten und lustigsten ist die Neujahrsrede jene» Be­soffenen. dem Kuh 1913 am Heurigentisch in Wien begegnet sein will und der da, mit gebrochener Zunge philosophierend, die öfter- reichisch« Zukunft haargenau prophezeit«: Den Krieg, den Zerfall des Staates, di« Revolution, die Inflation:Also mir amal, mir Oesterreicher , mir san hin... da gibt» kan Kaiser nimmer... mir wern republikanisch... die Dynastie verziagt si... mir krlagn an Präsidenten... an Sozi... bis zur Grenz wird a Stund sein... Ltzgersdurf kommt an Ungarn ... In Rußland schmeißen? den Zaren außi... Der deutsch « Kaiser, der fliagt o dauni... Wie teuer i« heut a Rindfleisch? 24 Kreuzer? Dös tost amal glei 20 000 Kro- nen...* Man lächelt« und rückte weg, wie der Besoffene also sprach. H»n» Bauer.

PÜI? DEN KLEINGÄRTNER

Kleintierhof Im Februar Der Frühling steht wieder einmal vor der Tür, und da heißt es denn auch auf dem Kleintierhof überall nach dem Rechten sehen. Bald werden im Ziege»stall die sungen Lämmer blqkxn und sorgiästigster Pflege harren. Sie müssen oor allem vor Kälte geschützt werden und genügend Aufbaustosse in ihrem Futter oorftnden. Am besten füttert man gutes Heu. Hafer(jedoch nicht zu reichlich), Rüben und überläßt ihnen die ganze Milch ihrer Mütter, die natürlich auch noch sehr pflegebedürftig sind. Bei der Geburt ist größtmögliche Reinlichkeit unerläßlich: denn nur zu leicht kann man durch Unsauberkeit das Muttertier infizieren oder gar einer Dlutoergiftung aussetzen. Die Hände sind, ebenso wie etwa verwendete Geburtswerkzeug«, mit dreiprozentigem Kreolin- wosser zu desinfizieren und nach dem Abwaschen einzuölen. Bor der Geburt gebe man nicht zuviel Tränk«: sorge aber dafür. daß die Tiere neben der üblichen Nahrung auch phosphorsauren Kalk bekommen. Nebenbei darf die Körperpflege nfep vernachlässigt werden. Man entfern« das überflüssige Horn von den Hufen und sorg« für regelmäßige, sanstes Striegeln. Jede- Schlagen und Stoßen der Muttertiere ist unbedingt zu vermeiden. Im Kaninchen st all kann man di« Paarung setzt schon go- statten, wenn man über gute, geschlosiene Ställe verfügt, anderen» falls warte man noch etwas. Tiere, die sich im Haarwechsel Minden, sind vorerst für die Zucht nicht zu verwcnd.'N. Im S ch w e> u e st a l l achte man daraui, daß die trächtigen Tiere keinesfalls fettbildende Nahrung erhalten: es besteht sonst Ge-

fahr, baß die Würfe nicht viel wert sein werden. Das empfehlen»« werteste Futter ist Wurzelgewächse, Leinkuchen, Pferdebohnen, Fleisch-, Fisch- und Schwarzmehl, gedämpfte Kartoffeln und saure Milch. Man kann auch Gerste, Weizenkleie und Rüben füttern. Im Taubenschlag müssen die Brutkäfig« gründlich gereinigt und mit kleingeschnittenem Heu und Stroh, da» man zweckmäßig vor­her mit der Hand etwas zerreibt, ausgelegt werden. Mitte Februar kann man die bisher getrennten Geschlechter zusammentun, wenn man Ansang Mai flugfähige Jungtiere haben will. Hatte man c-ie Tiere bisher nicht nach Geschlechtern getrennt, so muß man sie jetzt noch aus vierzehn Tage auseinanderwn, bevor man mtt der Zucht beginnt. Auf dem Hühnerhof stt es dann nur ratsam, schon im Februar Glucken zu setzen, wenn man über«inen warinen Stall für die Auizucht verfügt. Wer viel Hühner aus seinem Grundstück"ölt, sollte setzt die Zuchtslämme zusammenstellen, K. h. die Hennen von denjenigen Hähnen absondern, von denen kein Nachwuchs gewünscht wird. Dabei ist zu beachten, daß man erst vierzehn Tage nach'er Absonderung die Gewähr dafür hat. daß die Bruteier so befruchtet sind, wie man es wünscht. In den C n t, n» und Gänsinepern last« man nie mehr wie ein Ei siegen. Bei der Anlage der Nester denk 5 man daran, daß die Tiere mtt Vorsiehe dort brüten, wo sie gelegt haben. Da» Legenest soll allo nach Möglichkeit später auch das Brutnest sein. Will man gut beinichtetc Eier haben, lo achte man darauf, daß ein Erpel nie mehr al» acht bis zehn Enten und ein Kanter icke mehr als fünf Gänse zu betreu«, hat.<!. B.