Steuerprivilegien für Unternehmer
Die Offenlegung der Steuerliften notwendig
In der Montagsigung des Ausschusses für den Reichshaushalt konnte die allgemeine Aussprache über den Etat des Reichsfinanzministeriums noch nicht zu Ende geführt werden. Abg. Meier Baden( Soz.) fragte, aus welchen Gründen von den Zollämtern bei der gesetzlich festgelegten Unterstützung der Tabat arbeiter so große Schwierigkeiten gemacht werden. Er ersuchte ferner um Auskunft, ob eine Nach veranlagung der AEG. von über 2 Millionen Lohnsteuer auf 400 000 Mart redu 3iert worden sei. Die Statistik der Steuernachlässe müsse überhaupt besser aufgebaut werden, sonst werden die Klagen in der Deffentlichkeit nicht abreißen. So werde behauptet, daß von den Steuern, die auf Grund von Prüfungen des Buch- und Betriebsprüferdienstes neu veranlagt werden, über die Hälfte erlassen worden seien. Nach allem, was er wisse, scheine ihm auch die Angabe in dem Gutachten des Reichssparkommissars, daß 21 Personen dieses Buch und Betriebsprüfungsdienstes in der Zentrale überflüssig feien, Buch- und Betriebsprüfungsdienstes in der Zentrale überflüssig feien, gänzlich ungerechtfertigt.
Die Offenlegung der Steuerlisten fei für die So zialdemokratische Partei nicht so sehr eine politische Frage, fondern sie sei gerode in den gegenwärtigen Rotzeiten unbedingt notwendig, um große Ungerechtigkeiten bei der Beranlagung und Erhebung der Steuern zu beseitigen. Redner zi.iert in diesem Zusammenhang einen Artikel der 3ollwarte" vom 1. Februar 1931, nach dem Oberstudiendirektor Dr. Forker auf der Oktobertagung der höheren Beamten Sachsens ausgeführt habe, daß Menschen, die einen großen Haushalt, die ein blühendes Geschäft haben, meniger Eintommen versteuern als ein Straßenfehrer. Redner erwähnt des ferneren aus der .3ollwarte" Beispiele auch der Kirchensteuerleistung, nach denen in ciner Gemeinde Sachsens ein Bäckermeister und Hausbesitzer 7,90, fein Gehilfe 15,30, ein Verlagsbuchhändler 1,60, fein Haus
Geschlagene Opposition
Thalmenn
„ Schade
Hugenburg
und wir hatten uns schon so auf das An- die- Wand- Stellen und„ Köpferollen gefreut!"
mädchen 3,60, ein Glafermeister 4,20, sein Gehilfe 12,70, ein Tischler meister 4,50, fein Gehilfe 12,70 M. an Kirchensteuern bezahlt habe.
In feiner Erwiderung auf die zahlreichen an ihn gestellten Fragen sprach der Reichsfinanzminister Dr. Dietrich sich dahin aus, daß er das ewige Umorganisieren für eine große Gefahr halte. In einer fo weitverzweigten Berwaltung müsse eine gewisse Ruhe herrschen, besonders jetzt in dem Uebergangsstadium, das durch die Rotverordnung und das Steuervereinfachungsgesetz herbeigeführt morden ist. Letzteres Gefeß sei feineswegs so schlecht, wie die Länder es hinstellen und die heute von dem Bertreter der Bayerischen Bolkspartei für Bayern behauptet wurde. Was den Fall des angeb lichen Steuererlaffes bei der AEG. betreffe, so jei von der Finanzverwaltung bis zu diesem Augenblid auch nicht ein Cent nachgelassen worden. Die ganze Angelegenheit schwebt vor dem Reichsfinanzhof. Beschwerden der Tabatarbeiter bitte er an das Finanzministerium zu leiten. Nach Ansicht des Ministeriums sind nicht bei der Unterstüßung der Tabatarbeiter Schwierigkeiten entstanden, sondern bei der aller möglichen Hilfsindustrien. Die gewünschte Dentschrift über die Offenlegung von Steuerlisten hoffe er binnen wenigen Wochen vorlegen zu tönnen.
Am Schluß seiner Rede hat der Reichsfinanzminister Dr. Dietrich davon gesprochen, daß frührer oder später den Bestrebungen der Länder nach Erweiterung ihrer Steuerhoheit Entgegenfommen gezeigt werden müsse. Diese Bemerkung gab dem Abg. Dr. Cremer ( D. Bp.) Anlaß zu lebhaftem Widerspruch.
Nachdrücklichst wandte sich gegen dieses Zugeständnis des Ministers an den Partitularismus Abg. Reil( Soz.), der ausführte, mit der 1919 erfolgten Regelung der Steuerhoheit sei ein schwerer Mangei der alten Reichskonstruktion behoben worden. Deutschland sei ein eng verflochtenes, einheitliches Wirtschaftsgebiet, in dem selbständige Steuerprovinzen nicht mehr erträglich seien. Die heutige Orbmung sei ganz zweckmäßig, wonach die auf der Leistungsfähigkeit beruhenden Steuern dem Reich, die auf dem Ertrag und dem Brinzip von Leistung und Gegen leiftung aufgebauten aber den Ländern zustehen. Die einheitliche Steuerverwaltung sei ein Fortschritt. Auch die Steuervereinheitlichung, die mit der Notverordnung vom 1. Dezember durchgeführt wurde, sei zu begrüßen. Die Sozialdemokratie werde eine Rüd wärtsrevidierung nicht mitmachen.
Zentrum gegen Nazi.
Schroffe Ablehnung des Terrors und der Berhekung.
In der Philharmonie feierte gestern die Katholische Aition den Krönungstag des gegenwärtigen Papstes. Dabei hielt Ministerialdirektor Dr. Klausener vom preußischen Ministerium des Innern das Hauptreferat. Es gipfelte in einem Bekenntnis zum heutigen Staat und einer schroffen Ablehnung der National sozialisten . In der Not des Staates und der Bolfsgemein schaft", so sagte er, ist es ernſtefte Gewissenspflicht, positiv mit zuarbeiten und die Meinungsverschiedenheiten im Geiste der Liebe und Gerechtigkeit auszutragen." In sehr scharfen Worten rückte der Redner von den Gewaltmethoden, den Terroraften und den vor nichts zurückschreckenden Beschimpfungen des Gegners fifen erhobenen Vorwurf mangelnder vaterländischer Gesinnung zu ab. Er wies den durch die radikale Rechte auch gegen die Kathorück und stellte den Haßgefängen der Nationalsozialisten bie pofitine Mitarbeit der deutschen Katholiken und des Zentrums am Wiederaufbau Deutschlands in den letzten zwölf Jahren gegenüber.
Geheimrat Kemmann plötzlich gestorben. Geheimrat Kemmann, der in letzter Zeit an dem Gutachten über die Tarifgestaltung der städtischen Berkehrsgesellschaft arbeitete, ist heute morgen gegen 9 1hr verstorben. Geheimrat Kemmann benutzte furz nach 8% Uhr die Straßenbahnlinie 57 am Fehrbelliner Plaz Ede Sächsische Straße. Er wurde ohnmächtig und mußte mit einem Wagen in das Krankenhaus der Allgemeinen Ortskrankenkasse, Pfalzburger Straße, gebracht werden. Der Arzt fonnte hier nur noch den Tod durch Herzschlag feststellen.
Sozialpolitik in Oftoberschlesien.
Protest gegen Polonisierung.
In der Aussprache über den Haushalt des Ministeriums für Arbeit und soziale Fürsorge verwahrte sich Abg. Jantowsti aus Oberschlesien gegen die Tendenz des Ministeriums, die soziale Gejezgebung in ganz Bolen einheitlich zu gestalten. Der Deutsche Klub müsse diese Vereinheitlichung ablehnen, meil fie eine Verschlechterung der sozialen Gesezgebung in Oberschlesien bedeute. Die dortige werttätige Bevölkerung befize eine höhere Rltur; daher müsse dort auch die soziale Gesetzgebung fortschrittlicher sein.| Der Redner forderte Einführung des Achtstundentages. Dieser werde einer Arbeiterschaft vorenthalten, die die größten Opfer für das Land gebracht und 4% Jahre lang eine Verlängerung der Arbeitszeit auf 10 bis 12 Stunden auf sich genommen habe. Der Redner forderte weiter die Infraftseßung des Urlaubsgejeges. Er mandie sich dann gegen die Tätigkeit des Bezirksarbeitsinfpef. tors, dejsen Ueberparteilichteit die Deutschen wiederholt permißt hitten. Schließlich erinnerte Jankowski die Regierung an ihre Pflicht, nach einem Entscheid des Böllerbundrates an die Knapp ichaftstaffe in Tarnowik 1% Millionen Goldmart einzuzahlen. Der neue Standa'prozeß.
2:30
Warschau , 9. Februar.( Eigenbericht.) Die Borgänge in zweiten Sozialistenprozeß haben mehrere oppofitionelle Abgeordnete veranlaßt, im Sejm die Aenderung einiger Paragraphen der Gerichtsgefeßgebung zu fordern, vor allem in Zukunft die Ernennung ungeeigneter Perfonen zu Richtern unmöglich zu machen.
An- ffi ,, Tag und Nacht". Gastspiel der Wilnaer Truppe.
Jiddische Schauspieler gastieren am Wallner- Theater. Bor Es war das Jahren führten sie in Berlin den„ Dnbut" auf. mystische Volksstüd in feiner ursprünglichsten Form, gedichtet in realistisch, aber auch bilberreich. Die Menschen, die sie Jahrhunderte Der Sprache der polnischen Judenschaft. Diese Sprache ist sehr lang ausformben, mußien sich um des Brotes willen mit ihren nicht immer freundlichen Nachbarn verständigen. Um der Seele willen flammerten sie sich an Glauben und Aberglauben, Enge und Teufel bilden den Umgang ihres Gemütes. Auf dem Markt boten sie ihre Krämerwaren an, im Bethaus beschworen sie das Paradies, dessen sie irdisch niemals Herr werden konnten. Da sie selber sehr arm und mißhandelt lebien, bertrauben sie gern ihr Seelenheil und die Erfüllung ihrer nie erfüllten Messiashoffnungen theologischen Uebermenschen an, die sie 3additim nannten. Dieses direkt von den biblischen Propheten inspirierte Geschlecht der Selig feitsvermittler blühte Jahrhunderte lang im polnischen Ghetto. Die Wunderrabbiner hun heute noch under an jenen, die des Bundergenusses fähig sind. Wird ein solches Passionsspiel im Theater aufgeführt, so dürfen noch heute die jiddischen Künstler des Er ftaunens und der Ergriffenheit ihrer Zuhörer gewiß sein.
An- ski dichtete den„ Dnbul", die Legende von der Austreibung des Teufels aus der besessenen jüdischen Jungfrau. Er ist auch Dichter der Teufelstragödie Tag und Nacht: Kindersterben und Mutterverzweiflung quälen das Ghetto. Der Wunderrabbi soll die Erlösung bringen. Daß irgend jemand in der Gemeinde als unentdeckter Sünder sein Unwesen treibt, daß der Furchtbare allein das Leid der Gemeinde verschuldet, das ist die allgemeine lleberzeuguna. Wer ist der Unheilstifter? Langfem und logisch, wie in alten Schicksalstragödien, enthüllt sich das Geheimnis. Es ist der Rabbi selbst, der im Kampfe zwischen himmlischer und irdischer Liebe zerrissen wird. Umsonst will der Baddit die Dämonen bändigen. Et muß erst den Feuertod sterben, damit er sich und seine Gemeinde von der Sünde und so von der Heimsuchung befreit. Sterben muß der Frömenste, damit die Frommen nicht aussterben. Die Legende enthält eine unerbittliche Moral und grausame Mystif. macht die Träume des Priesters. Kein Beten und Kasteien schikt den Heiligen davor, daß seine bunten Gefühle zur Daseinslust freiben. Da Beruf und Erziehung ihn aber zur Affese verpflichten, rächt sich die unterdrückte Natur. Der Ueberheilige verfällt dem Wahnsinn. Solche schwierigen Psychoanalysen müssen auch den schlichtesten Besuchern des Jiddischen Theaters durchaus geläufig sein. Sonst fönnte es nicht geschehen, daß An- ski, der sehr komplizierte Legendendramatiter, der seine Tragödie meist in gehobener Jambensprache dichtet, von ihnen laut gelobt und innig geliebt wird.
Straßen nach Gewerkschaftlern benannt yfir. Der Dichter, der aus der Bollsüberlieferung schöpft, über
In der Carl- Legien- Wohnstadt.
Die Straßen dieser Gehag- Siedlung im Bezirk Prenzlauer Berg haben jetzt die folgenden Namen erhalten: 1. die Straße Nr. 33 " Segizstraße"; 2. die Straße Nr. 34 Jädelstraße"; 3. die Straße Nr. 35,, Elmstraße"; 4 die Straße Nr. 36,, Massini straße"; 5. die Straße Nr. 37,, Silberschmidtweg"; 6. Die Straße Nr. 39„ Dißmannweg"; 7. die Zelterstraße, Teil amischen feann and Nongarder Straße,„ Drunselweg"; 8. die Kuglerstraße, Teil zwischen Hosemann und Greifswalder Straße,„ Döblinweg".
sich in stilisierter Zeremonie. Ihr Heldenspieler, der Truppendirektor Alex Stein, hat die Technik der Maske und Modulation imponierend entwickelt. Die Kleider der Darsteller sind wahrheitsecht, doch sobald sie sprechen und sich bewegen, erstarren sie in der fünstlerischen Tradition, die auf ihnen ebenso schwer lastet wie die Jahrhunderte ihrer trübjeligen Geschichte. Max Hochdorf .
„ Schachmatt." Univerfum.
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Selbst wer den Detektiofilm als solchen ablehnt, muß ein
gestehen, daß dieser recht geschickt gemacht ist.
Drei befreundete Künstler feiern tumultuarisch die Verlobung des einen. Die Drei wollen gerne Karriere machen und verfallen auf die Idee, ihr Bekanntwerden durch eine Sensation zu erzwingen. Der eine Freund soll ermordet, der andere verhaftet werden, und bei der Gerichtsverhandlung soll der Ermordete im Gerichtssaal erscheinen. Der durch das Los Bestimmte fährt als Leiche auf Urlaub aufs Land, und der sich die Rolle des Mörders gezogen hat, wird prompt verhaftet.
Doch kommt die Sache wesentlich anders, als sie und das Publia gefunden. Und zwar ist er von dem Freunde, dem die Rolle des tum denken. Der Verschwundene wird tatsächlich ermordet aufAuftlärens oblag, erschossen worden. Man vermischt also in diesem Film zwei Probleme. Man fämpft gegen den Indizienbeweis und erörtert wieder das alte Thema, daß die beste Männerfreundschaft in die Brüche geht, sobald eine Frau in den Kreis tritt. Der Regisseur Asagaroff läßt gutes auf Spannung berech netes Theater spielen. Seine Darsteller unterstützen ihn glänzen. Man erbebt mit Walter Rilla vor der völlig veränderten Situation. Er, der liebenswürdig lächelnd ins Gefängnis geht, wird dort ein zerquälter Mensch, denn er erfährt, wie harmlose Kleinig feiten als ungeheure Belastung gegen einen Menschen gebraucht werden, er erlebt den Tod des einen und den Berrat des anderen Freundes. Gerda Maurus ist charmant als liebende Frau, und Hans Rehmann und Hermann Speelmans find gewollt zurückhaltend, damit sie ihre wahren Gesichter nicht zu früh zeigen. Ganz groß ist diesmal Siegfried Arno . Er wächst weit über feine übliche Paraderolle hinaus. e. b.
Im Lande des Vogelzuges."
Am Sonntag gelangte im Marmorhaus der Ostpreußenfilm Im Lande des Bogelzuges" zur Aufführung. Oberregierungsrat offmann, der Borsigende des Reichsverbandes heimattreuer Ost- und Westpreußen , wies in seiner Begrüßungsansprache auf die Naturschönheiten und Eigenarten Ostpreußens hin und vermittelte so ein besseres Berstehen des Films, der dann folgte. Der Film, hergestellt von Hubert Schonger. veranschaulicht die seltsame Welt der Dünen, zeigt uns den Stolz der Nehrung: den Elch, und vor allem die Bogelwarte Roffitten auf der Nehrung. Prof. Heimroth gab als Leiter des Instituts einen sehr instruktiven Bericht von seiner Tätigkeit, die heute mehr denn je im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht. Das Werk des weit über Dftpreußens Grenzen hinaus bekannten und populären„ Bogelprofessors" Thienemann wird fortgeführt und soll jetzt nach der Vereini gung mit der Helgoländer Station von der Gesellschaft zur Förde Es wird in rung der Wissenschaften weiter ausgebaut werden. diesem Jahr zum erstenmal ein sogenannier Beringungsatlas herausgegeben, der die fefigeftellien Bogelstraßen aufzeigt. Die rein sportlich- jagdlichen Aufgaben sind aus der Tätigkeit der Statjau gestrichen worden. Damit ist auch die zur Seltenheit, gewordene Falkenbalze und das berufsmäßige Sammeln von Möveneiern verschwunden.
Der Film läßt deutlich die Bedeutung der Nehrung als größte deutsche Vogelzugstraße erkennen. Alle deutschen und viele nordi schen Bögel sind dort anzutreffen. Man hat Millionenzüge in wenigen Stunden beobachtet, außer Richtung, Geschwindigkeit und Art eines Vogelfluges zeigt der Film weiter, wie Versuche über das Richtungsvermögen zurückgehaltener einzelner Störche unternommen
werden.
Nicht nur der Arbeit in Rossitten, die durch prächtige Naturaufnahmen und interessante Bilder vom Leben und Treiben der Nehrungsbauern und Fischer( fcherzweise Krajebeißer" genannt) ilustriert wird, gilt der Film. Er wirbt darüber hinaus für Oftpreußen und seine Bewohner ganz allgemein. Möge er von vielen d. gesehen werden!
Der Körper und seine Erziehung.
Vorführungen der Zuffa- Klamt- Schule.
Die Arbeit der Jutta Klamt Schule geschieht nach systematischen Prinzipien, die auf streng wissenschaftlichen Grundlagen fundiert sind. Man mag die Grundlagen gelten lassen oder nicht, tre fonsequente Durchführung muß anerkannt, die praktischen Refultate der Erziehungsarbeit fönnen nicht unterschätzt werden.
Auch in der Tanzpädagogik führen viele Wege zum Ziel Es gilt zunächst, das dem modernen Menschen verloren gegangene Körperbewußtsein zu ermecken und den Erweckten zur Bewegungsfreude zu erziehen. Dieses sind die beiden elementaren Ziele jeder rhythmisch gymnastischen Schulung. Was die Klamt- Schule leistet, zeigte sich im zweiten Teil ihrer Vorführungen im Bachsaai Die Technik, die hier gelehrt wird, ist schlechthin mustergültig und fann in ihren Erfolgen nicht übergipfelt werden. Wer seinen Körper so beherrscht und fenft, wie diese Mädchen und Jünglinge es vers mögen, der iſt imstande, technisch allen Anforderungen des modernen Kunsttanzes zu genügen. Der Geist der Solidarität, des verant wortungsbewußten Ernstes, einer jedem äußeren Schein abholden Redlichkeit woltet hier.
Jeder, der diese Schule durchgemacht hat, besigt alle Hilfsmittel zur schöpferischen Gestaltung. Ob er zu einer solchen Gestaltung felber fähig ist, hängt dann freilich von seiner persönlichen Begabung ab. Hier kann die Schule nur anregen. Und sie handelt weise, wenn sie nicht mehr als dieses will. Wenn sie sich darauf beschränkt, etwa vorhandene Kräfte zu wecken, ohne sie in bestimmte Bahnen zu lenten und zu loden, sterile Naturen zu einem Zeugungswillen aufzupuffen, der immer nur schematische Gebilde konstruieren, niemals individuelle lebendige Organismen schaffen kann.
Der Abend im Bachsoal wurde durch einen Vortrag von Profeffor Dr. Fris Giese über Großstadtmensch und Großstadtkörper eingeleitet. Der Redner zeigte in Harenz und feifelnden Ausführungen, wie die mannigfachen Schädigungen, die das Leben in der modernen Großstadt für deren Bewohner mit sich bringt, durch eine rationelle törperliche Kultur teils vermieden, teils ausgeglichen werden können.
J. S.
Ein neues Bühnenwert von Hermann Heffer, Rotation, das im März dieses Jahres in Frankfurt a. M. zur Uraufführung gelangt, wurde von der Boltsbühnen- Berlags- und Vertriebs Gmbh. erworben.
Die Wilnaer Künstler feffeln durch die ethnographische Treue der Darstellung. Sie wollen dem Verständnis der Fernstehenden Im Institut für Meeresfunde spricht Dienstag, S 115c, Cberbaurat
nichts erleichtern. Sie detiammieren, fingen, korzen und bemegen. Meher, über Die Bejenerang ber bezijden Rüfte
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